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„Ich will auch nicht, dass wir streiten...“
Er legte seine Arme um ihn. Es war wirklich nicht einfach mit jemandem wie Katsumi. Natürlich war Sen mit seinem ewigen Wunsch alles aufgeklärt zu haben, auch nicht gerade einfach. Aber er würde sich da wohl kaum ändern können, genauso wie Katsumi. Sie würde. Einfach einen guten Mittelweg für sie finden müssen.
„Komm, gehen wir wieder rein! Sonst bekomme ich nur wieder Ärger von Oma!“
Er stand auf, reichte ihm die Hand und ging mit ihm ins Zimmer zurück.
„Such du ruhig nach einer Wohnung. Wir können sie ja gemeinsam besichtigen, wenn‘s soweit ist, hmm?“
Er nahm auf dem Bett Platz und zog Katsumi zu sich, so dass sie einfach im Bett lagen und aneinander gekuschelt waren.
Das würde sie vielleicht irgendwie besänftigen.

"Wieder?" fragte Katsumi verwundert. Wieso sollte er Ärger bekommen? Und warum "wieder"?
Er folgte seinem Schatz, wischte sich mit der freien Hand dabei die Tränen aus dem Gesicht.
"Ja, machen wir." meinte er gleich, schmuste sich anschließend an Sen, jedoch so, dass er noch sein Handy benutzen konnte und suchte darauf nach Wohnungen.
So ein Mist... Sie mussten wirklich mal ganz runter kochen, auskühlen und sich auf einer Ebene ohne heftige Emotionen aussprechen, oder nicht? Sie sollten vielleicht wirklich eine Weile warten und dann alles klären, wenn keiner von beiden mehr so super sensibel war.

„Ach... nicht so wichtig. Sie geht wohl davon aus, dass ich dich zu oft zum Weinen bringe..“, hatte er versucht das irgendwie abzutun.
Sie lagen im Bett und Sen versuchte über nichts grossartig nachzudenken! Hätte er Katsumis Gedanken gekannt, hätte er ihm wohl zugestimmt.
Doch wie sollten sie es überhaupt schaffen, runter zu kommen?! Indem sie mehr Zeit miteinander verbrachten, oder weniger? Was war hier der Beste Weg?!
Er schloss die Augen und genoss einfach die Wärme, die vom anderen ausging. Schlummerte sogar leicht ein.

"Was...? Tut mir leid!" quiekte Katsumi. Er wollte nicht den Eindruck bei der Oma hinterlassen, dass Sen ihn ständig nur zum Heulen bringen würde.
Katsumi sah sich weiter die Wohnungen an. Alle schienen irgendwie total doof. Manche hatten nichtmal eine Badewanne!! Er wollte auch so eine coole Wohnung wie Kiko....aber nicht Kikos!
Er ging auf eine etwas teurere Seite, würde er sich halt was teureres leisten, auch okay. Seine Bude jetzt war ja auch nicht unbedingt günstig.
"Ah!! Sen schau mal!" fiepste er plötzlich auf, hatte er garnicht gemerkt, dass sein Freund schlummerte.
"Die ist so cool! Guck mal das Badezimmer...und das Wohnzimmer!Die Bude ist super cool!! ...Was denkst du?"

(Ignorieren wir mal den Esstisch....und stellen uns vor das wäre NUR das Schlafzimmer und Bad ohne Klo xD)


Sen wurde augenblicklich wach, sah etwas irritiert drein und begutachtete dann die Bilder.
„Wow! Sieht aus, als würde die ein Vermögen kosten! Wo ist die denn?“
Natürlich fand er auch, dass sie gut aussah und jeder konnte ja leben wie er wollte, aber teuer sah sie wirklich aus. Konnte sich Katsumi tatsächlich hohe monatliche Fixkosten leisten?
Mann, er brauchte selbst wirklich noch nen anderen Job! Das mit dem bisschen Modeln reichte wirklich nicht aus!

"Sie ist etwa.... ich glaube..."
Katsumi klickte auf die Karte, um dann heraus zu finden, wie weit sie von Sen entfernt war. "Mh... Etwa 45 Minuten von hier mit der Bahn."
Es war schon recht weit, mit dem Auto waren es aber nur 25 Minuten, da man leider zwei Mal umsteigen musste, wenn man mit der Bahn fuhr. "Ich mach einfach n Führerschein, dann ists einfacher her zu kommen!"
Er ging zurück auf die Seite. "Die sieht echt teuer aus, kostet aber etwa genauso viel wie die von Kiko."
Tatsächlich war sie garnicht so viel teurer, für Katsumi auf jeden Fall machbar.

„Oh, die Wohnung ist ja in XY! Nette Gegend!“, er schaffte es gerade noch, sich zu verkneifen, dass Touma auch dort wohnte. Wahrscheinlich würde Katsumi dann wieder nicht an den Ort wollen, so wie mit Kikos Wohnung.
„Ich kann dich auch abholen oder zu dir kommen, ist kein Problem! Aber klar, wenn du selber fahren möchtest, auch gut! Ab wann wäre sie denn frei, oder ist sie das schon?“
Er gähnte einmal und positionierte sich ein kleines bisschen anders, da ihm langsam der Arm einschlief.

Damit lag Sen garnicht mal so falsch! Katsumi würde wirklich nicht zu Touma in die Gegend ziehen wollen, immerhin würde er Sen dann einen Grund geben in dessen Nähe zu sein!
Aber Sen sagte es ihm nicht, also würde er es wohl auch nicht als Argument gegen die Wohnung nehmen.
"Ja, wir können ja mal schauen!" lächelte er.
"Die Wohnung ist ab dem xx.xx.xxxx frei, es wird dringend ein Nachmieter gesucht." las er vor.
"Also in einer Woche könnte ich dann da rein, wenn ich sie bekomme."

Katsumi war wirklich seltsam und schien offenbar überhaupt kein bisschen Vertrauen in Sen zu haben!
Wenn Sen Katsumi besuchen wollte, wollte er Katsumi besuchen uns nicht Hinz und Kunz! Davon abgesehen könnte Sen Touma auch so besuchen, es hätte nichts damit zu tun, ob sie im selben Ort wohnten, oder nicht! So gesehen, müsste Katsumi am besten in eine Provinz ziehen, in der Sen niemanden kannte und auch dann würde das nicht bedeuten, dass man keine neue Bekanntschaften schliessen konnte.
Gut, dass Sen also nur die Vermutung, aber nicht die genaue Bestätigung hatte, sonst wäre das wohl wieder in eine Diskussion ausgeartet.
„Ja, wenn du Lust hast, begleite ich dich dann... Weisst du schon, wie du das mit Kikos Bude anstellst?“
Ob Katsumi da wieder so einfach aus dem Vertrag kam?

Katsumi war wohl wirklich ziemlich seltsam. Aber es war teilweise auch weniger das Vertrauen in Sen, was nicht stimmte sondern viel mehr die Zweifel an sich selbst, die ihm Angst machten, dass Sen ihn verlassen könnte, eben weil er so war, wie er war. Es war ja schon ein Wunder, dass Sen es überhaupt so lange mit ihm aushielt.
"Klar, gern!"
Er würde Sen natürlich super gerne dabei haben! Wieso auch nicht? Sen sollte sich ja auch wohl fühlen, wenn er bei Katsumi war.... und vielleicht würde Sen auch einfach irgendwann in die Wohnung dazu ziehen und sie müssten sich nicht extra eine gemeinsame suchen?
"Ich denke, ich werde die Situation schildern....Wer würde schon in einer Wohnung leben wollen, die jemandem gehörte, den man nicht ab konnte? Niemand...Kiko würde sicher genauso wenig wollen, dass ich da wohne! Wenn das nicht klappt, dann finde ich einen anderen Weg."
Katsumi seufzte. Er wollte da wirklich nicht einziehen. Blöder Kiko! Gut, dass der jetzt erstmal auf und davon war, eine Sorge weniger für Katsumi schadete ja nicht.
Der Pornboy rief bei dem Vermieter an, um nach einem Besichtigungstermin zu fragen, bekam auch gleich einen für den nächsten Tag. "Ich glaube, wenn ich die Wohnung bekomme, dann kipp ich tot um! Gerade mal einen Versuch gestartet....Aber die wäre wirklich der Hammer...Allein dieses Bad aus Glas! So cool!"

„Alles klar, dann komme ich gern mit!“
Er hörte ihm zu, hoffte dass er Recht behielt.
„Wenn es nicht klappen sollte, schreiben wir Kiko persönlich!“, schlug er vor. Er war sich da wiederum sehr sicher, dass der Tänzer Katsumi wirklich auch nicht in seiner Bude haben wollte.
Sen lauschte dem Telefonat.
„Wow, das ging ja schnell! Dann lass uns das morgen mal besichtigen! Hast du da eigentlich noch was anderes vor?“
Hätte Katsumi etwas zu tun, würde er sich wohl wirklich mal noch um einen weiteren Job bemühen.

"Das wär auch noch ne Idee...ich denke nicht, dass er mich in seiner Wohnung wissen will...." meinte Katsumi gleich.
Er war sich sicher, dass Kiko ihn genauso wenig leiden konnte wie Katsumi den Tänzer.
"Ist halt nicht so günstig, ich denke da melden sich nicht viele." überlegte der kleinere.
"Ich hab noch einen Dreh...aber der ist spät abends." antwortete er. Es war nunmal sein Job, deshalb sagte er das auch einfach so.Sen wusste ja, worum es bei den Drehs ging.
"Aber davor hab ich ganz viel Zeit für dich!"
Da es quasi abends in einem Whirlpool stattfand, sollte es da dunkel und toll beleuchtet sein, also fand der Dreh wirklich ziemlich spät statt, war wohl doch recht praktisch.

Wenn Katsumi sagte, dass er einen Dreh hatte, war das mehr als verständlich! Genau genommen, war es ja auch einer. Vielleicht nicht gerade der, einer romantischen Komödie oder der eines Tanzfilms, aber eben auch vor Kameras und Regieanweisung.
„Ah, okay, wann musst du dann los? Nur, damit ich auch planen kann.... ich zieh wahrscheinlich ein bisschen um die Häuser und schaue mal nach, ob in ner Bar oder so noch ne Aushilfe gesucht wird.“
Er blickte ihn an und lächelte sachte. Gut, dass sie nicht mehr sinnlos diskutierten.
Alles war besser als das. Ob das wohl irgendwann mal nachlassen würde. Sen war sich da im Moment nicht so ganz sicher. Vielleicht war es auch einfach nur eine Furcht, dass es sich nicht bessern würde.

Katsumi überlegte. "Ich sollte spätestens um 19 Uhr los." meinte er dann gleich. "Oder eher werd ich um 19 Uhr vom Fahrer abgeholt, sobald ich ihm sage wo."
Er hatte ja keine Ahnung, wo genau der Dreh stattfinden würde, sicherlich würde ihn das auch ganz schön überraschen!
"Du willst in ner Bar aushelfen?" fragte er dann dennoch. Das war nicht unbedingt etwas, wo er Sen wissen wollte. Er würde da doch sicher noch viel mehr Leute wie Touma kennen lernen! Frauen würden vielleicht auch an ihm rumbaggern und....
Er musste Sen vertrauen, nicht wahr? Er sah alles zu negativ und hatte zu viel Angst, dass jemand ihm Sen wegnehmen könnte. Mit Rena hatte Sen auch nie wirklich Sex gehabt, oder doch?
Katsumi war nicht sicher, wusste nicht mehr, was nun passierte oder nicht. Wieso brachte ihn das alles nur so aus dem Gleichgewicht?
Bedröppelt das Katsumi seinen Liebsten an.

"Bist du dann nicht ständig Nachts weg? In wessen Armen soll ich denn dann schlafen?" fragte er schmollend.
"Wäre so ein Buchladen oder ein Supermarkt nicht besser? Das wäre Tags über, oder?"
Er wollte nicht seine wahre Angst aussprechen, wobei dies hier jetzt auch nicht gelogen war. Er wollte wirklich viel lieber mit Sen im Bett liegen als allein und zu wissen, dass dieser irgendwo in einer Bar stand.

„Wow, fancy! Mit Fahrer, wie ein echter VIP!“, lächelte Sen.
Nanu, was war mit Katsumi los, wieso sah er ihn so an?
Der Halbaustralier lachte auf.
„Ein Buchladen?! Siehst du mich wirklich in sowas? Nein, nein! Mit Büchern kannst du mich jagen! Ich wäre wohl der schlechteste Mitarbeiter! Supermärkte zahlen mir zu wenig. Ausserdem denke ich, dass mir ein paar Kontakte mehr nicht schaden könnten.“
Er schmuste sich lächelnd an seinen Schatz
„Ich bin dann schon rechtzeitig wieder bei dir um mit dir einzuschlafen! Denk als bloss nicht daran, die andere Arme zu suchen!“
Er gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
„Ich muss ja erstmal sehen, was ich überhaupt für Chancen habe... ich schau mich also mal um. Mach dir keine Sorgen, ich passe auf mich auf!“

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