#91

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 24.04.2018 12:12
von Kazuya | 4.234 Beiträge

„Na schön. Dann danke ich dir für dein Angebot!“, kommentierte Yuto die Aussagen des älteren.

Ihm war dann nicht entgangen, wie Koji Ryo ansah und glaubte zu verstehen, was hier los war. Koji war wohl wieder eifersüchtig. Aber hatte Ryo etwas getan, was dazu beigetragen hatte? Er war doch einfach nur nett gewesen.

Auch dass der Fotograf gleich wieder so freundlich weiter sprach um die Situation zu mildern, war doch wirklich herzlich. Er erinnerte ihn in diesem Moment an seine Tante Yoriko, die auch oft zwischen ihm und der alten Großtante vermittelte. Allerdings hatte sie auch den Hang dazu Yuto zu bemuttern und ihm nichts zuzutrauen. Er wollte auf keinen Fall, dass Ryo sich genauso verhalten würde. Aber noch schien es nicht so.

„Vielleicht nochmal im Studio. Dann mit Koji zusammen, dann kann ich gleich versuchen umzusetzen, was er mir vorschlägt!“

Er sah Koji an und lächelte offen. Er wollte ihm das Gefühl vermitteln, dass es ihm wirklich ernst damit war und er sich mit ihm gutstellen wollte.

„Wenn ihr aber andere Ideen habt, bin ich natürlich auch offen dafür!“, er aß weiter, versuchte sich aber etwas zu beherrschen. Trotzdem gelang es ihm nicht, nicht dabei vergnügt zu lächeln. Es war einfach viel zu lecker.

Als der Kellner kam um zu fragen, ob alles in Ordnung sei, oder sie noch etwas brauchten fragte er sofort begeistert nach, ob er auch einen Eistee togo haben könnte.
Der Kellner meinte, dass das selten bestellt würde und er erst noch nachsehen müsse, ob noch Becher da waren. Yuto freute sich und bedankte sich für die Mühe.

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#92

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 24.04.2018 12:21
von Hiro | 4.186 Beiträge

Koji nickte bloß. Er war halt einfach...nett? Am liebsten würde er Ryo sofort vor die Tür schleifen und ihn ausquetschen, was das für Blick waren, die Yuto fanden. Wieso sah der blonde so glücklich aus..? Wieso war er in letzter Zeit nicht so in seiner Nähe? Das zerbrach ihm wirklich den Kopf und es nervte ihn gehörig. Er wusste, dass Yuto selbst nichts dafür kannte, der Auslöser für seine Wut war sein eigener Freund.

"Dann nehmen wir das Studio! Das ist immer am angenehmsten zum eingewöhnen und zum lernen." lächelte Ryo zustimmend. Koji stimmte erneut mit einem Nicken zu, wobei er das letzte Stück seiner Speise verschlang. "Andere Ideen haben wir ganz sicher noch einige...Aber erstmal solltest du im Studio lernen...da sind keine neugierigen Passanten und sowas." erklärte der schwarzhaarige. Es war auch für ihn am Anfang extrem seltsam gewesen irgendwo zu Posen, wo andere, fremde Menschen ihn beobachten konnten. Es war ein befremdliches und seltsames Gefühl, an welches man sich irgendwann aber gewöhnte.

Koji bat nach der Icetea to go frage schonmal um die Rechnung. Sie konnten ja immernoch in ein kleiens Café oder in den Park gehen, dafür mussten sie hier nicht die heiß begehrten Tische blockieren.

"Falls keine Becher mehr da sind... ich hab noch eine saubere Trinkflasche im Auto!" grinste Ryo den jüngsten an. "Die föllen die bestimmt auch zur Not."

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#93

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 24.04.2018 12:53
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Es klang alles sehr logisch, was die beiden über das Fotografieren sagten und so stimmte Yuto freudig zu.

„Wann könntet ihr denn? Koji, studierst du auch?“, hatte er noch nachgehakt.

„Ahh, du würdest mir deine Trinkflasche überlassen? Du bist zu gut zu mir!“, lachte der Junge vom Lande und freute sich aber über das Angebot.

Der Kellner kam doch tatsächlich mit einem gefüllten Becher zurück. Allerdings stand da zu Yutos Überraschung STARBUCKS drauf. Er sah ihn fragend an.

„Ich hatte vor meinem Dienst einen Frappe. Leider haben wir keine Becher mehr da, aber da du so nett gefragt hast, wollte ich dich nicht enttäuschen!“, grinste er und sah Yuto strahlend an.

„Oh… danke, aber das wäre doch nicht nötig gewesen….“

„ach, ich hab dir meine Nummer auf den Becher geschrieben, du kannst dich gern ein andern Mal revanchieren!“, zwinkerte er Yuto an und überreichte Koji dann die Rechnung.

Yuto sah den Mann verwirrt und begeistert zugleich an. Was hatte das denn zu bedeuten?!

Nachdem abkassiert wurde winkte der Kellner nochmal so unauffällig wie möglich dem jüngsten zu und machte ein Handzeichen, das andeuten sollte, dass er angerufen werden wollte.

Yuto nickte nur, verbeugte sich dankend und verließ dann mit den Jungs das Restaurant.

Er sah sich den Becher an. Es war tatsächlich eine Nummer darauf geschrieben und dank Starbucks stand auch noch der name Yosuke darauf. Er lächelte und schüttelte den Kopf

„Sowas ist mir auch noch nie passiert!“, sagte er an die Jungs gerichtet und kicherte vergnügt.

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#94

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 24.04.2018 13:12
von Hiro | 4.186 Beiträge

"Ich arbeite, es gibt nicht wirklich ein Fach, worin ich ein Studium haben will." meinte er ruhig. "Aber ich hab ab Montag sowieso ein Seminar, was Abends stattfindet, also hab ich in der Woche bis nachmittags immer Zeit. Ryo hat ja sowieso immer Zeit dafür, es ist immerhin sein Studium." lachte er.

Die beiden älteren wunderten sich genauso wie Yuto über den Starbucksbecher und auch über die Handynummer auf diesem. Sie grinsten, zahlten dann alle und verließen schließlich das Restaurante. "Da hat wohl jemand ein Auge auf dich geworfen!" grinste Ryo. Koji fand das alles sehr amüsant und echt cool von dem Kellner.
"Wirst du ihn anrufen?" fragte Ryo interessiert. "Er sah echt gut aus, oder nicht?" Er sah zu Koji, welcher zustimmend nickte. Wenn Yuto jemanden haben würde, mit dem er eine Beziehung hatte, würde Ryo automatisch garnicht erst mehr Interesse entwickeln, das war nämlich eine Grenze, die er nie überschreiten würde und das wusste auch Koji. Ryo würde niemals einen anderen ausspannen oder ähnliches, auf keinen Fall. Also musste Koji nur dafür sorgen, dass Yuto jemanden für sich fand, oder nicht?

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#95

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 24.04.2018 13:32
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Yuto grinste verlegen.

„Sah er wirklich so gut aus?“, hakte er nach und blickte nochmal zurück zum Eingang. Natürlich konnte er ihn von hier nicht mehr sehen und er wusste auch nicht, wieso er sich nochmal umsah, es passierte einfach.

„Wer sagt denn, dass ich Jungs mag?“, grinste er dann und trank zufrieden aus dem Becher.

Tatsächlich hatte sich Yuto überhaupt keine Gedanken über solche Dinge gemacht, bis er Ryo kennengelernt hatte und der über Sex gesprochen hatte.
Es war nicht so, dass der 21-jährige kein Bedürfnis in dieser Richtung hatte, aber er traf kaum Menschen und die, die er um sich hatte nervten ihn eben immer auf irgend eine Art und Weise.
Natürlich hatte es zu seiner Schulzeit Mädchen gegeben, die ihm hoffnungsvolle Liebesbriefe geschrieben hatten, weil er so cool und unnahbar wirkte und es gab auch Jungs, die ihn toll fanden, weil er so ein hübsches Gesicht hatte. Aber er hatte bislang nie jemanden gekannt, bei dem oder der er dieses Gefühl erwidern konnte.

„Gibt es hier in der Nähe ein Cafe, welches Matcha Pudding serviert? Darauf hätte ich wirklich große Lust… wenn ihr noch wollt, natürlich.“, strahlte er die beiden an.

„Außerdem habe ich noch viele Fragen an euch! Zum Beispiel, in welchem Fach du arbeitest, Koji. Ich arbeite an einer Tankstelle!“

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#96

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 24.04.2018 13:52
von Hiro | 4.186 Beiträge

"Ja!" grinste Koji. "Hast du ihn dir denn garnicht angesehen?" lachte er noch. "Wer sagt, dass du Jungs nicht magst?" kam nun die freche Gegenfrage von Ryo. "Er mag dich jedenfalls!Ein Versuch wäre es wert, oder nicht?" zwinkerte der blonde ihm zu. Koji war echt froh, dass Ryo selbst ihn auch in diese Richtung schubste.

"Matcha Pudding...?" Beide überlegten, kamen dann Zeitgleich auf das Café, welches 3 Straßen weiter war und lachten schließlich. "Da gibts richtig leckeren! Gegenüber ist auch noch eins...aber da kannst du den Pudding echt vergessen, der ist eklig!" erklärte der blonde, bekam von Koji auch gleich bestätigung indem er nickend das Gesicht verzog. "Ich? Ich arbeite in einem Café...naja ich bin da Oberkellner und koordiniere alles zusätzlich. Alle 3 Wochen bin ich Freitags noch als Barkeeper in einer Bar." Er musste ja nicht unbedingt erwähnen, dass alle 3 Wochen die Gayparty dort stattfand, Ryo wusste es ja sowieso und Yuto musste er das nicht unbedingt auf die Nase binden.

"Du bist aber neu an der Tankstelle, wenn ich Ryo da richtig verstanden hab, oder?" fragte er nochmal nach. "Macht dir der Job spaß?" hakte er nach. "Verdienst du da gut genug?" Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass man da so gut verdiente... In seinem Café wäre der junge sicher besser aufgehoben als an dieser stinkenden Zapfsäule!

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#97

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 24.04.2018 14:20
von Kazuya | 4.234 Beiträge

„Nein, er ist mir wirklich nicht aufgefallen… ich glaube ich hatte nur Augen für den Eistee! Aber ich denk drüber nach! Ich meine, er hat mir freundlicherweise seinen Becher überlassen…“, gab Yuto von sich und grinste.

Koji sah schon wieder viel freudiger aus. Meine Güte, wieso war ein so hübscher Kerl so eifersüchtig? Hatte Ryo ihn etwa schon einmal hintergangen?!

Yuto lauschte den Worten der anderen.

„Dann können wir doch, das weniger eklige, probieren gehen, oder?“

„Ich bin da noch nicht so lange… und ja.. es ist halt ein Job… besser als nichts. Ich hab’s einfach angenommen, weil, nun, ich darum gebeten wurde. Ein besser bezahlter job, wäre natürlich von Vorteil, aber ich hatte zu dem Zeitpunkt nicht so die Muse mich weiter umzusehen.“, antwortete er.

Tatsächlich war es auch so, aber er war auch froh, dass er an der Tankstelle nicht so unendlich viel mit den Kunden reden musste. Ihm war es sehr recht, wenn er nicht den ganzen Tag da stehen und blöd vor sich herlächeln musste. Das fand er auf Dauer zu ermüdend und anstrengend. Dies wollte er aber so nicht sagen. Außerdem hatte ja auch keiner danach gefragt.

Sie bewegten sich zu besagtem Cafe vor, als er bemerkte, wie sein Handy vibrierte. Er zog es aus der Jackeninnentasche und sah, dass es Yoriko war.

„Entschuldigung!“, sagte er zu den Jungs, drehte sich um, entfernte sich einige Schritte und nahm dann ab.

„Ja, Tante Yoriko? …..Ich bin noch unterwegs…. in der Stadt…… ja, sie weiss es…..aber sie hat doch gesagt, das reicht heute Abend…… was? Wann ist dass denn passiert?…..Aber…. Ja….. Ja….. Ist in Ordnung…. natürlich…. ja, ich mache mich gleich auf den…. Nein, du musst nicht extra…. Nein, fahr du ruhig erstmal hin….ich komme sofort nach…. ja… versprochen…. mach dir keine Sorgen… bis gleich!“

Er wandte sich wieder zu den Jungs mit einem entmutigten Gesichtsausdruck.

„Es tut mir leid, ich muss leider gehen… meine Großtante ist gestürzt und im Krankenhaus, Tante Yoriko hat mich gebeten sofort zu kommen…. Ich… wünsche euch noch nen tollen Tag, ich melde mich dann nächste Woche wegen einem Termin! Danke nochmal für alles! Es war super! Bis bald!“

Er trank seinen Eistee leer und warf den Becher gedankenlos in den nächsten Mülleimer und eilte zur nächsten Bushaltestelle, die zum Glück sogar in Sichtweite war.

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#98

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 24.04.2018 14:28
von Hiro | 4.186 Beiträge

"Klar, ist zu Fuß auch nicht so weit, das Auto können wir hier stehen lassen." bestätigte Koji. "Naja, wenn du irgendwann einen anderen Job haben willst, wir können immer Kellner im Café gebrauchen. Die Bezahlung ist gut und die Zeiten sind angenehm und flexibel." lächelte der dunkelhaarige.

Sie waren noch nicht weit von dem Restaurante entfernt, da klingelte auch schon Yutos Handy, Geduldig wartete das Pärchen auf ihn, kamen höflicher Weise auch nicht näher. "Was..? Warte..." Ryo warf Koji einen Blick zu, dieser nickte und ging sofort in Richtung Auto. Ryo folgte Yuto sofort und hielt ihn sachte am Arm fest. "Wir fahren dich hin, der Bus braucht ewig." meinte er schnell, da kam auch schon Koji zu ihnen. "Los, steigt ein!" meinte er, immerhin stand er recht ungünstig hier auf der Straße.
Sie würden Yuto doch jetzt nicht in den Bus setzen, wenn sie das Auto hier hatten und das eine Menge Zeit sparte. Ryo öffnete dem Jungen die Tür und wartete, dass dieser einstieg.

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#99

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 24.04.2018 14:56
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Yuto zuckte leicht zusammen, als er plötzlich berührt wurde, er war aber erleichtert, das erst Ryo war.
„was? Eh… okay..“

Er war tatsächlich etwas durch den Wind und war sich noch nicht einmal sicher, ob der Bus auch tatsächlich das Krankenhaus angefahren hätte. Dass die beiden ihn brachten, war wirklich sehr freundlich.

Er hatte die Fahrt über nur aus dem Fenster gestarrt und besorgt mit den Fingerspitzen über seine eigene Narbe auf der Brust gestrichen.

Als sie angekommen waren, bedankte er sich knapp, verneigte sich auch und sah sogar zufällig Yoriko am Eingang stehen, er begrüßte sie und sie sah nach dem Auto das da geparkt hatte, freundlich verneigte sie sich und ging dann mit Yuto hinein.

„Was ist denn passiert?“, fragte er als sie in das Gebäude eintraten und ihm sofort der grauenvolle Geruch in die Nase stieg.

„Sie ist heute morgen die Treppe herunter gefallen.“

„Was wollte sie denn oben?“

„Sie hatte gesagt, sie wollte dich wecken.“

„Ich hatte sie doch in der Küche gesehen, bevor ich gegangen bin!“, protestierte Yuto und blieb stehen um seine Tante entgeistert anzustarren.

„Was? Davon hat sie gar nichts gesagt!“

„Das hat sie doch mit Absicht gemacht!“, platzte es aus ihm.

„Yuto!“

„Sie wollte dass ich heute morgen schon mit ins Krankenhaus gehe und VERANTWORTUNG übernehme!“, er machte Gänsefüßchen mit seinen Fingern.

Yoriko sah ihn fragend und verständnislos an.

„Sie hat sich doch absichtlich von der Treppe gestürzt! Sie hat oben in meinem Zimmer doch überhaupt nichts verloren! Warum geht sie hoch und will mich wecken, wenn sie mir vorher noch ne Standpauke hält! Ich habe ihr gesagt, dass ich heute Abend ins Krankenhaus komme und sie meinte, sie würde dir Bescheid geben, damit wir als Familie zusammen dort sind!“

„Aber..davon hat sich mir überhaupt nichts gesagt!“

Er hob die Achseln.

Sie gingen gemeinsam in das Zimmer in dem sich die Großtante befand.

Diese saß dort mit einem bandagierten Arm und einem bandagierten Bein. Es schien wenigstens nichts gebrochen zu sein.

„Yoriko“, gab sie direkt von sich und als Yuto dann auch eintrat plapperte sie sofort los, wie ihr alles weh tat und dass es so schwer werden würde allein auf ihren Bruder aufzupassen.

Yuto wurde in dem Moment so unglaublich wütend.

„Tante Yoriko, kannst du vielleicht etwas Wasser für die Großtante holen?“

„Ja, natürlich ich beeile mich!“, sagte sie nur und verließ das Zimmer.

Yuto kam näher an das Krankenbett der alten, diese verstummte Augenblicklich und sah mit jedem Schritt, den er näher kam immer ängstlicher aus.

„Ich werde schreien!“, warnte sie ihn sofort.

„Du Hexe! Du kannst so viel schreien wie du willst! Los! Gib zu, dass du das absichtlich gemacht hast!“

Sie fing an zu wimmern und hielt ihren freien Arm nach oben um sich vor möglichen Schlägen zu schützen. Und das obwohl er sie nie geschlagen hatte.

„Du hast doch selber keine Lust mehr auf den sterbenden alten Sack aufzupassen! Und überhaupt, was soll aufpassen bedeuten?! Er ist im Krankenhaus und wird rund um die Uhr verpflegt! Du bist hier doch völlig überflüssig und weil du das weisst und die Lust und Geduld verlierst, willst du es jetzt auf Yoriko und mich abwälzen!“

„Nein… nein… das stimmt nicht…“, wimmerte und jammerte sie zugleich.

„GIB ES ENDLICH ZU!!!!“, schrie er sie nun an.

Sie weinte augenblicklich los und brabbelte irgendwas in einem anderen Dialekt.

Yoriko kam zurück und sah, wie Yuto vor der alten Stand und diese weinte.

„Was geht hier vor?“, sie kam sofort näher und sah Yuto strafend an.

„Ist klar! Wieder bin ich an allem Schuld!“, sagte er resignierend.

„Es ist besser wenn du jetzt gehst!“, meinte sie und nahm die alte Frau in die Arme um sie zu beruhigen.

„Ich wollte sie nur zur Rede…“

„Yuto! Bitte! Wir sehen uns später zu Hause!“

Entnervt verließ er das Krankenhaus mit großen Schritten und rempelte dabei zwei Pflegerinnen um.

Der Tag hatte beschissen angefangen und noch schrecklicher geendet.

Er war ohne Umwege nach Hause gegangen. Stampfend ging er die Stufen zu seinem Zimmer hoch und knallte die Tür hinter sich zu. Er war so unglaublich wütend auf alles! Auf die ganze Welt! Wenn Yoriko nun auch aufhören würde, ihm zu glauben, hatte er überhaupt niemanden mehr in dieser Familie. Er ging in seinem Zimmer auf und ab, bis er einfach nur Tränen in seinen Augen hatte. Er kauerte sich an die Tür, zog seine Beine an die Brust und verbarg sein Gesicht hinter den zusammengeschränkten Armen.

Er hatte eine ganze Weile so dagesessen und bitterlich geweint, dann griff er zum Handy und rief Dr. Shibata an.

„Können Sie bitte zu mir kommen?“

Sie versprach ihm zu kommen, wenn ihre Arbeit beendet war.

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#100

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 24.04.2018 16:27
von Hiro | 4.186 Beiträge

Koji und Ryo sahen dem anderen noch besorgt hinterher, lächelten aber Yuriko zu, ehe sie Heim fuhren. Hoffentlich war alles okay bei Yuto. Seufzend stiegen sie Zuhause aus dem Auto und gingen rein, um sich dort auf die Couch fallen zu lassen. "Irgendwie ist es sehr oft so, dass so schöne Tage durch irgendwas schreckliches unterbrochen werden..." stellte Ryo allgemein fest, woraufhin sein Freund nickte.

"Ach..." Koji sah Ryo ernst an. "Was sind das eigentlich für Blicke, die du Yuto zuwirfst? Du nimmst deine Augen kaum von ihm!"
"Was? Das ist nur, weil ich ihn gerne immer zu fotografieren würde....genau wie dich..nur, dass ich all deine Gesichter schon kenne..."
"Also werde ich dir zu langweilig?"
"Nein! So meinte ich das nicht!"
"Klang aber so!" Koji hörte sich wirklich nicht begeistert an. Er fühlte sich extrem verarscht.
"Yuto ist nett...aber es gefällt mir nicht, wie du ihn anhimmelst..vor allem, wenn er sich freut." merkte er an.
"Ach was! Ich will nichts von ihm, ehrlich!"
"Wieso hab ich dieses Gesicht dann schon ewig nicht mehr gesehen? Mache ich dich nicht mehr glücklich?" zischte Koji, woraufhin Ryo sofort eifrig den Kopf schüttelte.
"Unsinn! Du machst mich mehr als glücklich...Wäre ich sonst noch hier? Es war doch wirklich schön heute, oder nicht? Yuto hat ein wenig frischen Wind reingebracht und dich auch wieder aus deinem Schneckenhaus der Unsicherheit rausgeholt." Ein sanfter Kuss folgte. "Du bist lange nicht mehr so aufgeblüht, wenn wir allein waren...Es tat doch gut, sich auch mal mit wem anderes zu treffen, gibs zu." Koji konnte dem leider nichts entgegen setzen.
"Bei uns ist viel zu viel zur Routine geworden... Wir streiten, vögeln, schlafen und morgens geht die Routine wieder los, bis wir uns Abends wieder streiten, poppen und schlafen.. Das ist doch nicht das, was wir wollen, oder?" Ryo lächelte seinen Schatz sanft an, küsste ihn dann wieder und wieder. "Lass uns wieder mehr ausgehen, mehr unternehmen und auch mal andere Leute in unsere Welt lassen. Nur, weil er ein Kerl ist, will ich ihn doch nicht gleich zum Freund! Mach dir da keinen Kopf. Ich liebe dich, Koji." sprach der blonde sanft.
"Oh man...du hast Recht...ich liebe dich doch auch." Ein inniger Kuss folgte. "Was hälst du davon, wenn wir heute Abend mal richtig aus gehen? Wir spielen Billiard, Darten und trinken ein Bisschen was!" schlug der größere vor, bekam auch sofort eine Bestätigung.

"Aber erst erkundigst du dich, wie es bei Yuto aussieht...der kleine tut mir ein Bisschen leid."
Ryo nickte, schrieb Yuto dann auch sofort eine Nachricht:" Ist alles soweit in Ordnung bei dir? Wenn du Hilfe gebrauchen kannst, melde dich, wir sind für dich da. Ryo & Koji" schrieb er also.
Hoffentlich war es wirklich soweit okay.

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#101

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 24.04.2018 16:41
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Die Nachricht von Ryo kam wirklich wie gerufen. Es würde noch einige Stunden dauern, bis Dr. Shibata Zeit hatte. Sie hatte Samstags auch oft Patienten bis in den frühen Nachmittag.

Schluchzend drückte Yuto im Affekt auf den Wahlknopf. Ihm taten die Augen schon weh vom weinen und er hatte das Gefühl, das sprechen besser war, als schreiben.

Als er Ryos Stimme endlich vernahm meinte er nur mit seiner belegten Stimme

„Danke, für die Nachricht… das.. das ist wirklich sehr freundlich von euch. Ihr seid so nett zu mir. Die nettesten Menschen, die ich seit vielen Jahren kennengelernt habe. Danke. Danke. Es ist hier alles so schrecklich… ich kann nicht mehr.. und Dr. Shibata kann erst später… können wir… können wir bitte ein bisschen reden? Bitte?“

Er wollte einfach nur Ryos Stimme noch eine Weile hören, wenn es möglich war.

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#102

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 24.04.2018 16:46
von Hiro | 4.186 Beiträge

Sowohl Ryo als auch Koji schreckten auf, als die verheulte Stimme erklang. "Hey....Yuto...Natürlich können wir reden!" versuchte er ihn zu beruhigen. Da musste ja etwas furchtbares passiert sein, so wie er klang. Besorgt sah er Koji an, welcher sofort verstand und nickte. "Sollen wir vorbeikommen? Oder dich abholen oderso? Brauchst du jemanden, der dich in den Arm nimmt? Wir sind für dich da, egal wie." kam es aus dem Hörer. Er wollte Yuto helfen und seinem Freund ging es da nicht anders.
Sie kannten die Hintergründe nicht... aber das war auch egal!
Yuto weinte und es ging ihm offensichtlich garnicht gut, also würden sie ihm helfen wie sie konnten.

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#103

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 24.04.2018 17:00
von Kazuya | 4.234 Beiträge

„Ja, bitte. Aber ich will euch auch nicht zur Last fallen. Ihr wollt bestimmt das schöne Wochenende genießen. Es tut mir so leid!“

Er sah sich um, hier wollte er wirklich nicht bleiben. Das Zimmer, das Haus, alles hier schien ihn zu erdrücken.

Er verriet ihnen seine Adresse und bat, das sie ihn irgendwo hin mitnehmen. Es war ihm zwar peinlich, aber er war auch fürchterlich verzweifelt.

„Ich warte draußen an der Straße, dann müsst ihr nicht mit dem schönen Wagen den Schotterweg entlang! Ich danke euch so sehr.. danke!“

Er legte auf und schluchzte noch einmal. Die beiden waren wirklich so unglaublich freundlich! Er wischte sich die Tränen weg, nahm eine Tasche und packte einfach ein paar Kleidungsstücke sowie seine Arbeitskleidung ein, dann eilte er ins Bad, packte Seine Zahnbürste und ein Deo ein und ging nach unten. Dorf fiel ihm dann ein, dass er seine Tabletten vergessen hatte, also eilte er nochmal hoch und holte sie ebenfalls, dann verließ er endlich das Haus.

Es war nicht so, dass er davon ausging bei Ryo und Koji zu übernachten, aber es fühlte sich einfach angenehm an zu denken, er würde so bald nicht wieder kommen.

Auch wenn es noch sicherlich eine Stunde dauern könnte - je nachdem wo sich die beiden befanden - wartete er schon jetzt am Straßenrand. Der Weg wurde ohnehin kaum befahren, nur von anderen Farmern, die in umliegenden Häusern lebten.

Brav wartete er auf seine Rettung.

Angefügte Bilder:
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#104

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 24.04.2018 17:10
von Hiro | 4.186 Beiträge

"Blödsinn, wir kommen!" rief Koji von der Seite, der bereits seine Jacke anzog und Ryo auch eine zuwarf. "Wir sind gleich da, ja? Wir beeilen uns."
Die beiden hatten wirklich einen großen Beschützerinstinkt. Wenn es einem nicht gut ging, waren sie stehts zur Stelle, selbst wenn es vorher Streit mit dieser Person gab. Sie schmissen sich schnell ins Auto, Ryo schaltete das Navi an und dann fuhren sie los. Es war tatsächlich etwas weiter weg, als erwartet und sie brauchten fast 45 Minuten bis zu Yuto, doch Koji beeilte sich.

Als sie ankamen, hielt der Wagen direkt vor dem netten Jungen und Ryo stieg aus, um dessen Tasche zu nehmen. "Geht es soweit wieder?" Er ging mit ihm zum Auto, schmiss die Tasche in den Kofferraum und zog Yuto dann sanft in seine Arme. "Wo möchtest du hin? Sollen wir zu uns nach Hause?" Er war sich recht sicher, dass Yuto nicht so verheult wie er aussah wieder in irgendein Café wollte.

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#105

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 24.04.2018 17:17
von Kazuya | 4.234 Beiträge

„Danke!“ Gab er nur sichtbar erleichtert von sich, als die beiden angekommen waren.

„ja, wenn das keine Umstände macht…“

Sie saßen im Auto und er war wirklich schon viel beruhigter. Er hatte sein Handy nun ausgestellt, da er keinerlei Anschuldigungen von irgendwem hören wollte. Nur hatte er seine Psychologin vergessen.

Er saß stumm im Auto und sah einfach nur aus dem Fenster. Sah, wie sie den ländlichen Teil endlich verließen und wie es wieder mehr und mehr nach Stadt aussah. Auch wenn ihn das sonst immer beunruhigte, war es jetzt ein angenehmes Gefühl. So, als würde er verreisen, in eine neue, bessere Welt, die ihm alle Möglichkeiten offen hielt.

Als sie ankamen, ausstiegen und in der Wohnung ankamen, bedankte er sich direkt nochmal und entschuldigte sich auch, dass er sie in so eine Lage gebracht hatte und dass sie ihn so sehen mussten.

„Das ist jetzt nicht mehr ganz so fotokonform, oder?“, versuchte er zu scherzen.

Hier war es schön und es roch auch so ganz anders als bei ihm. Es war sehr angenehm.

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