#1

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 12.05.2017 22:42
von Kazuya | 4.234 Beiträge

„Yuto, wir kommen so nicht voran. Sie müssen sich mir schon öffnen. Ich bin nicht Ihr Feind, verstehen Sie?“

„Ja, Dr. Shibata.“, gab er kleinlaut von sich und Blickte vom Boden kurz auf und sah die Psychologin an.

„Gut. Möchten Sie mir die Geschichte dann jetzt so erzählen, wie sie passiert ist?“

„A-aber, das habe ich doch schon….“

„Okay… dann, lassen wir das für heute!“, in ihrem Ton lag so etwas wie Resignation.

„Sie glauben mir also nicht…“

„Yuto, ich möchte Ihnen helfen. Aber das geht nicht, wenn Sie nicht 100 % ehrlich zu mir sind!“, sie sah ihn an.

Er nickte.

„Na schön, heute ist unsere Zeit leider schon um. Haben Sie die Medikamente genommen? Bitte vergessen Sie sie nicht. Sie sind sehr wichtig, damit es Ihnen besser geht!“

Er nickte wieder.

Sie erhob sich von ihrem Stuhl und sah nochmals verstohlen zur Uhr an der Wand. Eigentlich hätten sie noch 5 Minuten gehabt.

„Dr. Shibata, könnten Sie mich bitte ein Stück mitnehmen?“

Sie sah ihn kurz fragend an, stimmte dann aber zu. Es war schon spät und wahrscheinlich hatte er den letzten Bus schon verpasst.

„Vielen Dank!“

Die Autofahrt verlief recht ruhig und die Psychologin hatte nur einige Male noch erwähnt, wie wichtig die Zusammenarbeit war um ihm helfen zu können.

Der 21-jährige Yuto Handa hatte immer nur zustimmend genickt aber nichts weiter dazu gesagt.

Als er ausstieg blickte er nochmals in den Wagen und bedankte sich, für die freundliche Geste mitgenommen worden zu sein.

„Bis nächste Woche Dienstag, Yuto.“

„Ja, bis dann. Gute Fahrt, Dr. Shibata!“

Er ging die Landstraße weiter hinein und spazierte noch fast 20 Minuten bis er zu Hause ankam.
Er lebte seit fast 5 Jahren hier auf dem Land im Hause seiner Großeltern. Er ging in die Küche und sah, dass ein Teller unter einem Fliegennetz stand. Er nahm ihn mit auf sein Zimmer und aß dann vor dem PC, während er versuchte sich gedanklich in ein Spiel zu vertiefen.

Es gelang ihm aber nicht sonderlich gut und so beschloss er ein Bad zu nehmen und anschließend schlafen zu gehen. Die Stadt hatte ihn geschlaucht, wie jedes Mal, wenn er dort war. Trotzdem war er immer wieder gerne dort, auch wenn er am Liebsten zu Hause war, dort, wo ihn niemand störte oder irgendwelche Fragen stellte.

Am Nächsten Morgen stand er auf, ging kurz in das Bad und begab sich in die Küche. Es duftete schon nach gebratenem Ei und Miso-Suppe.
Seine Großtante, die Schwester seines Großvaters hatte das Frühstück schon fertig gestellt und begrüßte ihn freundlich aber doch reserviert, als sie ihn in der Türschwelle sah.

"Guten Morgen!", antwortete er zurück.

Er nahm Platz und fing an zu essen. Sie stellte ihm noch eine Schale Reis zur Suppe hin und sah ihn dann müde an.

"Du hast heute deinen ersten Tag, oder?"

Er nickte.

"Sieh zu, dass du die Arbeit behalten kannst."

Erneut nickte er und schlürfte an der Miso.

"Wir sind wirklich auf das Geld angewiesen, Yuto!"

Der Junge Mann sah auf und meinte nur, dass er es wusste.

"Gut. Soll ich dich mitnehmen? Ich fahre nachher sowieso ins Krankenhaus zu deinem Großvater."

"Ja, das wäre praktisch, danke!"

"Das tue ich nich nur für dich!", flüsterte sie fast schon und begann die anderen Dinge abzuspülen.

Etwa eine Stunde später waren sie dann Richtung Stadt gefahren. Sie ließ ihn an der Tankstelle raus, bei der er heute seinen ersten Arbeitstag hatte.

Dort bekam er einen Blaumann, den er anziehen sollte. Das Namensschild auf dieser Kluft gehörte zuvor wohl jemand mit dem Namen Kato, denn der Name war auf einem Emblem auf der rechten Brusttasche aufgestickt.

Es störte Yuto aber nicht. Wenn man ihn dort Kato nennen würde, wäre ihm das sogar fast noch lieber!

Seine Aufgabe bestand darin, die Autos, die tanken wollten, mit Benzin zu befüllen und abzurechnen. Das Geld musste er sofort in das Tankhäuschen bringen und das Wechselgeld an den Kunden weitergeben. Allerdings sollte er jedes Mal darauf hinweisen, dass die Kunden bitte passend zahlen sollten.
Während die Autos tankten, reinigte er die Frontscheibe.
Im Normalfall hätte all dies mit einem freundlichen Lächeln passieren sollen. Aber dies gelang dem 21-jährigen nicht und somit ließ er es auch. Er sprach zwar höflich, seine Mine blieb aber neutral.

Ihm war schon bald klar, dass dies mit Sicherheit nicht sein Traumjob sein würde, aber im Moment war das wohl seine einzige Möglichkeit so etwas wie Normalität zu leben.

Angefügte Bilder:
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#2

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 14.05.2017 14:17
von Hiro | 4.186 Beiträge

"Nein, nein, nein! Das ist ganz falsch! Du musst die Helligkeit runterschrauben und das Bild auch richtig scharf stellen, sonst wird das nichts!"
Ryo nahm dem neuen Studenten die Kamera ab und zeigte ihm, wie er die richtige Einstellung bekam. "Die Blende brauchst du hier nicht hochziehen, das geht auch super so! Versuch nicht alles was du gelernt hast auf einem Foto zu benutzen, so funktioniert das nicht! Du musst wissen, wann die welche Einstellung brauchst.. bei einem Sonnenuntergang willst du nunmal die Farben einfangen und das klappt nicht, wenn alles total überlichtet ist und blendet!" erklärte er. Der Fotografiestudent hatte sich dazu bereit erklärt einem der neuen Studenten ein wenig unter die Arme zu greifen, doch in Anbetracht dessen, dass er ihm die selben Sachen gefühlt 20 Mal am Tag erklären musste machte ihn müde. Das nervte total! Der typ schien überhapt nicht zuzuhören! Nach einem verdammt langen Tag kam er endlich Heim, wo bereits frisch gekochtes Essen auf ihn wartete.
Ryo nahm den Duft der köstlichen Speise bereits im Flur wahr und flitzte auch gleich in die Küche. "Das riecht super lecker!" schwärmte er. "Ich hab mir gedacht, dass es bei dir wieder so spät wird. Was treibst du denn immer so lange?" Ein sanfter Kuss folgte. "Tut mir leid, der Student, dem ich momentan ein wenig helfe, wollte unbedingt den Sonnenuntergang fotografieren...deshalb musste ich auch so lang warten, bis die Sonne weg war!" erklärte der dunkelblonde Student. "Morgen komm ich nicht so spät heim, versprochen~!" lächelte er dann auch schnell noch.

Ryo war super gerne hier, obwohl er hier nicht wirklich wohnte, fühlte sich das hier wirklich nach einem Zuhause an. Bei seinen Eltern war es auch schön, doch bei seinem Lebensgefährten war doch alles noch viel schöner, vor allem, wenn der auch noch kochen konnte! "Achja, ich hab heute ein paar Bilder von dir bearbeitet, schau mal!" "Jetzt iss doch erstmal, sonst wirds kalt!" Ryosuke seufzte leise, stimmte dann aber zu und legte den Laptop erstmal zur Seite. "Ich musste mal wieder für dich auf die Köter aufpassen...Ich hoffe, dass dir das klar ist. Ich bin nicht der jenige, der den Job angenommen hat... außerdem schlägt bei dem weißen immer direkt meine Allergie über alle Stränge...sag doch mal den Kunden bescheid, wenn du nicht kannst!"

Es war ein völlig normaler Tag...eigentlich wie immer. Er blieb länger in der Uni, zuhause gab es frisch gekochtes Essen von Koji und dann fanden sie einen Grund, um sich zu streiten. Schlussendlich landeten sie dann doch wieder zum Versönen im Bett und so schliefen sie dann auch wieder ein. Es war immer und immer wieder das Selbe. Trotzdem war Ryo ziemlich glücklich in dieser Beziehung. Es gab keine genaue Rollenverteilung und eine "Frau" gab es auch nicht. Sie wechselten sich nämlich ab, auch wenn Koji sich zu Anfang wehement dagegen gestellt hatte... Ryo hatte es geschafft, ihn zu überzeugen und nun waren die beide ziemlich zufrieden mit dem Sexleben. Doch in letzter Zeit hatten sie eigentlich nurnoch Versöhnungssex, oder? War das normal in einer längeren Beziehung? Sie waren bereits über ein Jahr zusammen! War das denn lang? Ryo biss sich auf die Lippe, kuschelte sich noch etwas enger an seinen Freund und versuchte dann ohne diese Gedanken einzuschlafen.


Am nächsten Tag stieg er ins Auto, packte den Hund einer Kundin ebenfalls mit ein und fuhr los. Er würde mit dem Hund erstmal Einkaufen müssen und würde dann mit ihm zum Park fahren. Genervt schnalzte Ryosuke, als er den Zündschlüssel drehte und sah, dass mal wieder der Tank so gut wie leer war. Entnervt von der Tatsache, dass Koji da echt nicht drauf achtete steuerte er also erstmal seine Stammtankstelle an. Dort angekommen, stützte er seinen Kopf mit seiner Hand und sah aus dem Fenster. Er musste noch warten, bis er an der Reihe war, doch der neue Mitarbeiter fiel ihm sofort ins Auge. Er starrte ihn regelrecht an.



Er war hübsch, doch er verzog keine Mine! Was war mit dem los? Ryo fand das total interessant...Er wollte ihn fotografieren! Nicht hier, mit dem Handy...nein. Er wollte ihn richtig fotografieren, im Studio, mit seiner Spiegelreflexkamera. Am liebsten sofort!
Endlich war er dran und fuhr zur Tanksäule vor. Interessiert beäugte er den jungen Mitarbeiter und als er zahlen sollte, lächelte er freundlich. "Du bist eindeutig nicht Kato!" entwisch es ihm dann als erstes. "Bevor ich zahle...würde ich dir gerne eine Frage stellen...achso, ich bin übrigens Ryo!" sprach er ein wenig wirr. "Zu meiner Frage.... Möchtest du für mich Modell stehen? Ich würde mich unheimlich freuen, wenn ich dich fotografieren dürfte...!" Ryo war vielleicht nicht der Beste in solchen Dingen und vielleicht auch ein wenig zu offensiv, doch wenn er ein Model fand, wollte er es auch auf jeden Fall haben! Bittend sah er ihn an, den kleinen Hund der Kundin hatte er auf dem Schoß. Leicht legte er den Kopf schief, setzte sein schönstes Lächeln auf und sagte nochmal extra betont: "Ja? Bitte~!"



Ryo war begeistert von der schönen, markellosen Haut des jüngeren und auch von dessen kühlen Ausstrahlung. Er wirkte so abwesend, so desinteressiert und trotzdem unglaublich schön...ja sogar süß!
Ryosuke Yamada, 22, Studiert Fotografie/Kunst


Koji Tamura, 22, Ryosukes Partner

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#3

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 18.05.2017 11:22
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Yuto hatte ein Fahrzeug nach dem anderen betreut. Er war verwundert, dass morgens schon so viel los war. Aber es war auch nicht schlecht, so kam er nicht in die Verlegenheit über Dinge nachzudenken.

Als der Mann mit dem Hund vorfuhr und ihn direkt ansprach, und das nicht in Form von Sprintwunsch, war er leicht verwundert.
Auf den Kommentar, dass er wohl nicht Kato sei, nickte er lediglich und zog einen Mundwinkel nach oben, was wohl eine Art von halbes Lächeln hätte darstellen sollen.
Dann aber die Frage ob er Modell stehen wollte!

Wie kam denn jemand auf so eine Idee?!

„Das macht 2.750 Yen. Kannst du passend zahlen?“, antwortete er und versuchte diese seltsame Frage einfach zu ignorieren.

Dann dieses Grinsen und der schief gelegte Kopf. Was sollte das?

„Ich bin kein Model. Im Moment bin ich einfach nur…. Kato! Aber danke.“

Er hielt ihm die Hand hin, damit er abkassieren konnte. Dabei blickte er den Hund an. Was für eine hässliche Töle das doch war! Dann sah er den Mann wieder an. Er war bestimmt in seinem Alter. Wahrscheinlich aus gutem Hause, so unbekümmert wie er war. Er fragte sich, ob überhaupt jemals jemand zu ihm nein gesagt hatte. Dann wiederum, spielte es auch keine Rolle.

"2.750, bitte!", wiederholte er.

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#4

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 18.05.2017 21:28
von Hiro | 4.186 Beiträge

Ryo überlegte. Er würde absichtlich nicht passend zahlen, wenn der andere verneinte, so hatte er nochmal eine Chance zu überlegen!, immerhin würde er noch das Restgeld bekommen! Er sah ihn an, lächelte immernoch. "Ach komm schon, das ist auch nichts professionelles oderso! Ich brauch das nur für mein Studium! Du hast ein schönes Gesicht, ich würde super gerne ein paar Aufnahmen machen!" bat er erneut, drückte ihm dabei absichtlich zu viel Geld in die Hand, jedoch so, dass er ohnehin wechseln gehen musste. "Überleg es dir, während du zurück kommst, ja?"
Es war nicht so, dass Ryo aus besonders gutem Hause stammte oder sowas... Er war einfach ein normaler Kerl! Das Geld passte gerade so und er verdiente sich ja auch nebenbei noch Geld mit den Hunden. Seine Eltern hatten bloß eine kleine 3-Zimmerwohnung, sodass er sein eigenes Zimmer dort hatte, trozdem war er sowieso immer nur bei seinem Freund in der Wohnung. Auch der war nicht irgendwie sonderlich reich. Sie konnten gut leben, kamen mit dem Geld gut zu Recht.... Trotzdem waren sie eher durchschnittlich. Ohne das Geld vom Nebenjob wäre es auch viel zu knapp! Er studierte immerhin, das kostete ja auch eine Menge kohle, die man nicht einfach mal so hatte.
Geduldig wartete Ryo auf eine Antwort. Er würde zur Not jeden Tag herkommen und ihn fragen! Es war ihm egal wie, er würde den Jungen noch überzeugen.

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#5

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 18.05.2017 22:12
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Yuto war das alles ein wenig peinlich. Er nahm das Geld, sah, dass es zu viel war und ging zum Kassieren nach drinnen. Er sah nochmal aus dem Fenster bevor er wieder zurück ging und wurde in dem Moment das Gefühl nicht los, dass dieser Kerl vielleicht aufdringlicher werden könnte, wenn er nein sagen würde. Aber deshalb zu etwas zusagen, von dem Man überhaupt keine Ahnung hatte?
Wie würde die Großtante ihn verspotten, wenn er sagen würde, er würde Modell stehen… darauf hatte er keine Lust.

Er kam mit dem Wechselgeld zurück beugte sich vor, lächelte sogar etwas und sprach:



„Ich denke, ich bin für sowas nicht geschaffen. Zudem ist heute mein erster Tag hier und ich kann kein Pläuschchen mit den Kunden halten. Also vielen Dank! Bitte tanke wieder bei uns. Einen schönen Tag.“

Er verneigte sich leicht, so wie bei allen Kunden und machte den Weg zur Weiterfahrt frei. Ärger gleich am ersten Tag wollte er auch nicht kassieren. Sein Wunsch war es einfach nur unauffällig etwas Geld zu verdienen.

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#6

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 09.06.2017 19:19
von Hiro | 4.186 Beiträge

Ryo wartete geduldig auf das Rückgeld. Dieser Junge war einfach umwerfend schön! Das Hündchen setzte er nun erstmal wieder auf den Beifahrersitz, streichelte ihn nochmal. "Ich glaube er mag dich nicht." flüsterte er dem kleinen Tierchen zu. "Aber ich mag dich, das reicht ja." grinste er noch. Der kleine war vielleicht nicht der süßeste seiner Kunden, aber er fand ihn doch irgendwie niedlich. Er hatte etwas von einem Teddy wie Ryo fand.

Endlich kam der Kerl zurück, welcher behauptete hier bloß Kato zu sein. Wieso überhaupt, wenn der Kunde doch bereits wusste, dass das da nicht Kato war? Nun...er würde ihn sowieso nicht so einfach fallen lassen. Ryo hatte sich fest vorgenommen den Kerl zu fotografieren und dann würde er sicher auch seinen Namen herausfinden! Jetzt, wo "Kato" ihn auch noch so anlächelte war es sowieso fest entschlossen! Diese Schönheit musste er einfach auf seinen Fotos einfangen! Er bekam so unendlich viele Ideen, wie er ihn in Szene setzen könnte, dass er einen kurzen Moment brauchte, um das Geld anzunehmen. "Keine Sorge, ich bin hier Stammkunde! Wir werden uns sicher noch öfter begegnen! Überlegs dir nochmal, ja? Bis dann!" lächelte er freundlich und düste dann los.

Dieser Junge ging ihm wirklich nicht aus dem Kopf. Diese markellose Haut, das leichte Lächeln, der irgendwie gedankenverlorene Blick. Er wäre eine super Inspiration für Ryo. Er musste Koji unbedingt von dem Kerl erzählen! Immerhin fand Koji im Moment selbst nicht mehr so viel Zeit, um für ihn Model zu spielen....Außerdem brauchte er ohnehin mehrere Modelle, eines reichte für eine große Mappe für Bewerbungen nun leider nicht aus. Obwohl er wirklich wundervolle Bilder von seinem Geliebten geschossen hatte. Selbst bei Teilakt und Akt hatte er ihn überreden können! Ein Grinsen schlich sich bei dem Gedanken an den schönen Körper seines Freundes auf seine Lippen. Er wusste schon, um welche Bilder er sich später noch kümmern wollte.

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#7

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 09.06.2017 20:31
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Yuto verabschiedete sich von dem jungen Mann und stand auch schon für den nächsten Kunden bereit.

Die Zeit verging schnell, denn es war überraschend viel los an so einer Tankstelle. Aber es war gut. Somit konnte er sich wenigstens beschäftigt halten ohne großartig in Gedanken zu verfallen. Die meisten Menschen waren auch freundlich gewesen und somit war der Tag nicht ganz so mies, wie er ihn vielleicht sogar erwartet hatte.

Am späten Nachmittag konnte er dann gehen. Er wartete an der Bushaltestelle auf seinen Bus und musste noch einmal umsteigen. Wie üblich ging er dann zu Fuss bis zum Haus weiter.

Erst jetzt, da er fast zu Hause war, merkte er, wie sehr ihn die Arbeit geschlaucht hatte. Vielleicht war es nicht nur die Tätigkeit allein, aber einfach der Umgang mit Menschen. Es war anstrengend immer freundlich zu bleiben. Auch wenn er recht neutral geblieben war.

Er trat erst gegen halb acht ein und sah schon den angespannten Gesichtsausdruck der Großtante, die am Küchenfenster nach draußen starrte.

„Ich bin wieder zu Hause!“, meinte er, nachdem er eingetreten war und sich die Schuhe auszog.

Er hörte ihre eiligen Schritte näher kommen.

„Warum hat das so lange gedauert? Hast du dich noch rumgetrieben?!“

„Ich musste doch umsteigen und hatte einen Bus verpasst… „

„Das heisst, du gehst da morgen wieder arbeiten?“

Er nickte.

Sie lächelte gequält. „Das heisst, sie haben dich nicht raus geschmissen?“

Er schüttelte den Kopf.

„Ah… Gott sei Dank! Streng dich weiter an, ja! Hier, komm, iss was. Du bist sicher hungrig!“, meinte sie hastig und lud ihn mit zu sich in die Küche ein.

Er aß schweigend. Hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihn fragen würde, wie es war und ob er nette Kollegen hatte. Stattdessen war es so wie immer. Sie verbrachte die Zeit damit zu jammern und sich zu beklagen, wie schlecht doch alles war und wie elend es dem Großvater ging.

Yuto hatte es schweigend hingenommen. Es war ohnehin nie anders. Er ging anschließend baden und fiel dann hundemüde auf sein Bett. Es hatte auch nicht lange gedauert, bis er eingeschlafen war.

Am nächsten Morgen wurde er von der alten Tante geweckt. Fast zwei Stunden vor der üblichen Zeit.

„Ich muss schnell ins Krankenhaus. Sie haben angerufen. Ich nehme dich jetzt mit. Du wirst dir ansehen, was mit deinem Großvater ist. Danach kannst du von dort zur Arbeit gehen. Los! Steh auf!“

Der junge Mann, wusste nicht, was los war und wieso sie so aufgebracht war. Sonst war sie auch nie so, dass sie darauf bestand, dass er mit ging.

Auf dem Weg dorthin hatte sie ihm noch gesagt, dass das Krankenhaus angerufen und ihr mitgeteilt hatte, dass sich der Zustand ihres Bruders verschlechtert hatte. Die Rechnungen würden teurer werden.

Wahrscheinlich ging sie davon aus, dass Yuto so angestrengter arbeiten würde und sich mehr Mühe geben würde, damit etwas Geld hinein kam. Tatsächlich nervte es ihn und er hatte die ganze Fahrt über seine Fäuste geballt, so sehr, dass seine Knöchel richtig weiss wurden, so als wollten sich die Knochen ihren Weg nach draußen durch die Haut bahnen.

Im Krankenhaus angekommen weigerte er sich dann aber ins Zimmer zu gehen. Er hasste schon allein den Geruch des Gebäudes. Zu wissen, dass hier nur Elend herrschte, widerte ihn derart an, dass er sich beinah übergab.

Die Großtante hatte noch mit dem Arzt gesprochen bevor sie Yuto erlöste und ihm sagte, er könne gehen. Er war vor dem Zimmer auf einem Stuhl gesessen, mit dem Kopf an die Wand gelehnt und kreidebleich.

Eine Schwester die vorbei gegangen war, hatte ihn gefragt, ob bei ihm alles in Ordnung war. Aber die Tante hatte sich für den Umstand entschuldigt und schickte ihn weg.

Langsam verließ der 21-jährige das Spital und erholte sich erst nachdem er endlich an der Tankstelle angekommen war. Der Geruch hier, war doch ein komplett anderer und auch die Menschen waren hier viel….. lebendiger. Sie strotzten regelrecht vor Tatendrang….

Eines wurde ihm bewusst. Geld brauchte er wirklich. Und wenn nicht für die Arztrechnungen, dann doch wenigstens für sich. Um irgendwann vielleicht ein neues Leben zu beginnen. Geld!

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#8

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 09.06.2017 23:09
von Hiro | 4.186 Beiträge

Tatsächlich bearbeitete der Kunststudent die Aktbilder seines Liebsten noch, nachdem er mit mehreren Hunden Gassi gegangen war und schließlich auch noch ein wenig Zeit in der Uni verbracht hatte. Er ließ auch einige Bilder wieder online Drucken, die würden in den nächsten Tagen ankommen.

Auch diesen Abend kam er Heim und Koji hatte gekocht. Es folgten Küsse, sie aßen und schließlich zeigte er ihm die fertigen Fotos. "Das schönste hier hab ich auf Acryl drucken lassen, das kommt bald an~ Wir könnten es ins Schlafzimmer hängen! Wenn du es nicht möchtest, häng ich es in mein Zimmer bei meinen Eltern Zuhause." lächelte Ryo. Sein Freund seufzte tief. "Es ist zwar seltsam sowas von sich selbst irgendwo hängen zu haben...aber besser als bei deinen Eltern....Die Bilder hast du echt schön gemacht." Ryo bekam einen sanften Kuss.
Es dauerte wie immer nicht lang, bis sie auch diesmal wieder nach dem Beischlaf einfach nur kuschelnd einschliefen, bis die Wecker ertönten.

Morgens ging die Routine von vorne los. Sie waren da wirklich ein eingespieltes Team! Das Auto brauchte sein Freund an diesem Tag ersteinmal. Also machte Ryo sich zu Fuß mit den Hunden auf den Weg in den Park. Er hatte diesmal 6 Hunde auf einmal, wobei 3 verdammt große, 2 winzig klein und ein mittelgroßer Hund ihm nicht so viele Probleme bereiteten wie das letzte mal, als er mit 5 ganz großen und zwei winzigen Hunden gelaufen war. Die, mit denen er gerade unterwegs war, waren aber auch verdammt gut erzogen und hörten auch auf sein Wort.

Während er im Park mit den Hunden spielte überlegte er, ob er auf dem Rückweg nach Hause mal bei der Tankstelle vorbei schauen sollte...aber vielleicht hatte der Kerl heute überhaupt keinen Dienst? Er seufzte leise. "Wenn ich euch Heim gebracht hab und Koji mit dem Auto wieder kommt, dann fahr ich einfach tanken!" sprach er mit einem der kleinen Hunde. "Ich muss ihn wirklich haben!"


Zwei Stunden später traf dies auch endlich ein und Ryo erklärte, dass er noch den kleinen wegbringen musste und dafür auch sofort tanken würde. Mit einem anderen Hund im Schlepptau fuhr er also wieder zur Tankstelle und hoffte sehr, dort auf den Kerl von gestern zu treffen.

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#9

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 10.06.2017 16:03
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Yuto kam gerade vom kassieren aus dem Häuschen und brachte einem Kunden Rückgeld. Da sah er auch schon, wer als nächstes dran sein würde.

Das war doch tatsächlich der Kerl vom Vortag!

Als der Kunde weg fuhr und das andere Auto näher kam grinste der 21-jährige kurz.



„Neuer Tag, neuer Hund?“, scherzte er und fand diesen Hund nicht ganz so unglaublich grauenvoll wie den anderen.

„Was kann ich für dich tun? Volltanken? Wird bestimmt ein Schnäppchen heute!“, spielte er leicht darauf an, dass so viel Sprit wohl kaum verfahren werden konnte. Wobei er natürlich nicht wissen konnte, dass Ryos Freund viel mit dem Auto fuhr, geschweige denn, dass dieser überhaupt existierte.

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#10

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 22.11.2017 12:22
von Hiro | 4.186 Beiträge

Ryo war das Grinsen natürlich nicht entgangen! Dieser Kerl war wirklich das perfekte Model.... Er musste ihn überzeugen!
Als er bei "Kato" ankam sah er ihm gleich in die Augen, grinste frech. Er war ihm offenbar im Gedächtnis geblieben! "Ja, den hab ich mir jetzt extra zugelegt, weil du den von gestern so unzufrieden angesehen hast! Der ist doch viel süßer, oder?" grinste er frech zurück. "Bingo, einmal volltanken! Das Auto war heute den ganzen Tag in Gebrauch, so voll dürfte der Tank nicht mehr sein." konterte er, streichelte dabei den Hund ein Bisschen. "Was ich sonst noch gern hätte, weißt du ja! Hast dus dir überlegt?" Ryo hoffte sehr darauf, dass der Junge diesmal zustimmen würde...Es würde ihm sicher beim Studium viel helfen. Tatsächlich hatte er auch ein Kärtchen mit seiner Handynummer vorbereitet, die er ihm mit dem Geld zusammen übergeben würde.

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#11

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 22.11.2017 12:35
von Kazuya | 4.234 Beiträge

„Ja, der Hund ist ansehnlicher… süß finde ich immer noch übertrieben!“, neckte er ihn.

Das er volltanken sollte, weil der Wagen den ganzen Tag in Gebrauch war kommentierte er mit einem leichten Nicken und einer vorgeschobenen Unterlippe, so als würde er dabei auch noch beeindruckt sein.

„Also, ich hab mir über dein Angebot keine Gedanken gemacht, weil ich’s ehrlich gesagt für nen Witz halte… aber weil du wahrscheinlich wirklich nicht locker lassen wirst…. werde ich drüber nachdenken. Ist das ein Deal?“

Er tankte den Wagen und kam dann wieder zum Fahrerfenster, nannte den Betrag und ging dann zum Abrechnen ins Häuschen. Das Wechselgeld brachte er dann wieder.

Dennoch, konnte er hier nicht großartig weiter mit ihm reden. Den Zettel hatte er geschickt in seinem Overall untergebracht und verabschiedete sich dann mit einer Standardfloskel.

Als er am Abend zu Hause war, geduscht hatte und sich auf sein Bett geworfen hatte, fiel ihm der Junge wieder ein. Er griff also zu seinem Handy und speicherte die Nummer ein.

Dass er als Model arbeiten sollte fand er zwar immer noch lächerlich, aber irgendwas war an dem Jungen, das ihn faszinierte.

Und so schrieb er ihm eine Textnachricht.

„Hi, hier ist Yuto, dir besser bekannt als Kato. Du bist sicher, dass du mich als Model willst?,
Gruss, Y.“

Er war sich zwar nicht sicher, ob er noch heute eine Antwort bekommen würde, aber irgendwie fand er es spannend.

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#12

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 22.11.2017 12:55
von Hiro | 4.186 Beiträge

"Ach komm, der ist doch total niedlich!" er hob ihn etwas zum Fenster, sodass der kleine "Kato" ansah. "Sieh dir deinen Hundeblick an!" lachte er.

"Einen Witz? Seh ich aus, als würde ich über sowas Witze machen? Ich brauch das für mein Studium und du bist eine super Inspiration! Und du hast Recht... ich werde nicht einfach so aufgeben~ Deal!" grinste er zufrieden und ließ ihn dann erstmal tanken.

Wie geplant hab er ihm mit dem Geld zusammen die Karte mit seiner Nummer und seinem Namen, damit der Kerl auch wusste, wem er da schrieb, sollte er es wirklich tun. Er hoffte wirklich sehr, dass der Junge sich dafür entschied, sich von Ryo ablichten zu lassen.

Schließlich verabschiedete er sich hübsch lächelnd und fuhr den Hund erstmal Heim. Danach fuhr er zurück zu Kojis Wohung. Alles lief wieder wie immer. Es gab Essen und sie redeten ein wenig über die Fotos und das Studium, sowie über den Job mit den Hunden und Kojis Arbeit. Als sie gemeinsam auf der Couch saßen und noch einen Film schauten bekam Ryo die Nachricht. Gespannt nahm er sein Handy in die Hand, begann zu strahlen. Yuto also...er hatte sich gemeldet und hieß nun nichtmehr "nur Kato". Erfreut lächelnd schrieb er zurück. "Hey Yuto! Natürlich bin ich sicher, hätte ich dir sonst meine Nummer gegeben? Wann hast du Zeit für mich und meine Kamera?" schrieb er aufgeregt zurück.

"Wer ist das?" fragte Koji plötzlich. "Achja! Ich wollte dir noch von ihm erzählen! Aber dann hatten wir Sex und ich habs wieder verpeilt... Du kennst doch meine Stammtankstelle, ne? Kato ist nicht mehr da angestellt aber dafür haben sie jetzt nen Neuen, der seine Klamotten trägt und der ist total hübsch! Ich hab ihn gestern gefragt, ob ich ihn ablichten darf, aber er hat abgelehnt.. und heute habe ich ihn nochmal gebeten und er sagte er würde es sich überlegen! Cool oder?" strahlte Ryo. Koji schnaubte bloß:"Wenn ich dir nicht mehr genüge.." Ryo schreckte auf. "Was? Unsinn! Aber wenn ich mit dem Studium weiter kommen will, dann brauche ich verschiedene Modelle! Du wirst immer mein Lieblingsmodel bleiben!"

Nachdem Koji ihm gesagt hatte, dass er bloß die Finger bei sich behalten sollte und sowohl Akt als auch Teilakt verbot stritten sie sich nun doch wieder. Ryo hatte doch nicht diesen Jungen zum Modeln geholt, um Koji zu betrügen! Er hatte nie auch nur einen anderen Mann angefasst geschweige denn geküsst, seitdem sie zusammen waren. Wieso traute er ihm das also zu?!

Wie auch die letzten Abende führte der Streit bloß wieder zu Versöhnungssex und das Handy blieb außer Acht.

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#13

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 22.11.2017 13:59
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Es kam doch tatsächlich prompt eine Antwort! Warum zauberte sie dem jungen Mann nur direkt ein Lächeln auf die Lippen?

Eifrig tippte er also nun seine Antwort. Das würde ein toller Chat werden!

„Also, ich habe übermorgen frei und am Wochenende eigentlich auch. Ich überlasse es also dir und deiner Kamera, wann ihr die Zeit aufbringen wollt.“

Er hielt das Handy in der Hand, gespannt auf die Antwort, die da kommen würde.

Aber nach einer viertel Stunde war noch nichts eingetroffen.

Es war auch schon spät, vielleicht war Ryo ja eingeschlafen?

„Dann mal gute Nacht….“, tippte er, fand es aber seltsam und löschte es wieder. Er hatte noch drei weitere Ansätze einer Nachricht formuliert, fand aber alles gleichermaßen öde.

Er schnaufte und legte das Handy auf den Nachttisch. Fragte sich, ob das alles so eine Gute Idee war, oder nicht.

Er ging runter in die Küche und bemerkte erst jetzt, dass noch ein Teller essen unter einem Netz stand, dass seine Tante, die Schwester seiner Mutter, für ihn bereit gestellt hatte. Als er nach Hause gekommen war, hatte er vor lauter Begeisterung überhaupt keinen Hunger gehabt. Da er den Teller aber nun so stehen sah, bemühte er sich das meiste davon zu essen. Dann spülte er ihn ab und wollte in sein Zimmer gehen, als gerade seine Tante herein kam.

„Yuto, wie war dein Tag?“

Er nickte nur und erzwang ein Lächeln.

Sie kam zu ihm, legte ihre Hand sanft an seine Wange und freute sich, dass er gegessen hatte.

„Es ist gut, dass du den Rat von Dr. Shibata befolgst!“

„Mich hat jemand gefragt, ob ich für ihn Modell stehe.“, gab er etwas kleinlaut von sich. Der Großtante hätte er das nicht erzählt, sie hätte nur spöttische Bemerkungen darüber gemacht. Aber seine Tante Yoriko war ganz anders. Sie war warmherzig und versuchte der Familie so gut zu helfen, wie es nur ging und sie war wohl aus der verbliebenen Familie, die Einzige, die sich ernsthaft um Yutos Wohl kümmerte.

Sie ging einen Schritt zurück, lächelte und fragte: “Modell? Nun, das ist doch etwas feines. Du bist ein gut aussehender junger Mann. Aber, fühlst du dich überhaupt bereit dazu? Versteh mich nicht falsch, aber wenn es dir nicht gelingt, dich Dr. Shibata zu öffnen, solltest du es vielleicht auch bei niemand anderem tun, Yuto.“

Er senkte den blickt, traute sich nicht, etwas zu entgegnen.

„Ach Yuto, wie wäre es, wenn du es einfach erst mal mit ihr absprichst. Wenn sie ihr ok gibt, dann hast du auch meinen Segen. Ja?“

Er nickte, lächelte leicht und ging dann aus der Küche.

„Gute Nacht, Yuto!“

„Gute Nacht, Tante Yoriko“

Sie sah ihm etwas mitleidig hinterher. Ihre Mutter war bei dem Großonkel im Krankenhaus und wollte dort auch die nächste Zeit bleiben. Es war für alle eine sehr schwere Zeit.


Am nächsten Morgen wurde der Junge von seinen üblichen Albträumen geweckt, die dieses Mal aber so heftig waren, dass sie zu einer Übelkeit führten, die ihn dazu brachte, ruckartig aus dem Bett zu schnellen und es gerade noch rechtzeitig zur Toilette zu schaffen um sich zu übergeben.

Seine Tante hatte dies mitbekommen und an die Tür geklopft, als es drinnen etwas ruhiger wurde.

„Yuto, ist alles in Ordnung? Darf ich rein kommen?“

Er antworte nicht. Saß einfach nur auf dem Boden. Kreidebleich.

Sie trat ein, fand ihn so vor und ging sofort in die Knie um ihn zu umarmen. „Alles wird wieder gut, Yuto!“

Er fing plötzlich an zu schluchzen.

Es hatte eine Weile gedauert, bis es sich wieder reguliert hatte und sie ihn in sein Bett bringen und ihm einen Tee hinstellen konnte.

„Ich habe mit Dr. Shibata gesprochen, sie hat gesagt, du kannst heute Nachmittag zu ihr kommen!“

„Es geht mir schon besser, Tante…“

„Nein… das lasse ich nicht gelten. Wir haben eine Abmachung, Yuto! Du gehst da bitte heute Nachmittag hin!“

Er nickte nur.

Sie tat es ihm gleich, verabschiedete sich zur Arbeit und ging dann.

Yuto hatte selbst gar nicht mehr an Ryo gedacht. Er wollte im Moment einfach nur schlafen. Auch wenn er sich fürchtete, wieder schlecht zu träumen. Und so entschied er sich einfach irgendwelche Videos auf seinem Handy anzusehen.

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#14

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 22.11.2017 21:11
von Hiro | 4.186 Beiträge

Ryo hatte völlig vergessen nach dem Sex nochmal auf sein Handy zu schauen. Nach dem Duschen war er gleich in den Armen seines Liebsten eingeschlafen. Er war schon echt froh, dass er ihm wirklich hatte klar machen können, dass es nicht darum ging seinen Freund auszuwechseln und er natürlich weiterhin unglaublich gerne Bilder von ihm machen würde.... Es ging nur einfach darum, eine möglichst große Mappe vorweisen zu können, wenn er das Studium irgendwann mal beendete.

Am Morgen wachte Ryo allein auf. Stimmte ja...Koji musste heute früher raus als er. Seufzend setzte der dunkelblonde sich auf und nahm sein Handy zur Hand. Tatsächlich hatte Yuto ihm geantwortet! Freudig lächelnd antwortete er dem Angstellten von der Tankstelle endlich. "Guten Morgen, Yuto! Tut mir leid, dass ich mich gestern nicht mehr gemeldet hab, ist n Bisschen was dazwischen gekommen und dann bin ich einfach eingepennt! Ich freue mich unheimlich darauf Fotos von dir machen zu dürfen! Wo und wann kann ich dich morgen einsammeln?" schrieb er.

Sicher würden die Bilder umwerfend werden! Er konnte es kaum erwarten sie zu schießen und zu bearbeiten. Es war wirklich mal erfrischend zu wissen, dass man ein neues Gesicht, eine neue Persönlichkeit und einen ganz neuen Blickwinkel probieren durfte. Sicher würde er dadurch noch dazu lernen. Bei Yuto würde man wahrscheinlich genauso wenig bearbeiten müssen wie bei Koji... Was waren die beiden auch so unendlich schön und markellos?!

Ryo war mit der Weile schon in der Uni angekommen und half dem Neuling wieder bei seinen Bildern...zumindest hatte er das vor. "Ryo..? Hallo...?" Der ältere fuhr zusammen, als er eine Hand vor seinem Gesicht rumwedeln sah. "Wah! Sorry! Ich bin ganz in Gedanken! Hab wohl ab morgen ein neues Model und ich bin total gespannt! Der Junge ist unglaublich schön und hat eine besondere Ausstrahlung. Ich kanns kaum erwarten, das mit der Kamera einzufangen!" erklärte er begeistert. "Du bist echt Feuer und Flamme.... ein geborener Fotograf."

Der dunkelblonde strahlte glücklich. "Danke!" lachte er dann, ehe er ihm nun endlich wieder bei seiner Aufgabe half. Nebenbei machte er sich Gedanken darüber, wie er Yuto am Besten in Szene setzen könnte.

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#15

RE: bevor der Herbst beginnt

in Geschichten 22.11.2017 21:31
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Erst als er gelangweilt von den ganzen Videos war, bemerkte er, dass er eine Textnachricht erhalten hatte. Er öffnete sie und las Ryos Nachricht.
Er lächelte und dann fiel ihm ein, was seine Tante ihm vorgeschlagen hatte. Er sollte zuerst mit Dr. Shibata darüber reden.

Er seufzte und ließ die Hand samt Telefon senken. Was wenn die Psychologin ihm davon abriet? Was, wenn er einfach noch nicht soweit war? Aber, wann würde es denn dann alles endlich besser werden? Nein, er wollte voran blicken. Er wollte, dass alles wieder besser wurden.

Und so sah er sich die Nachricht erneut an und schrieb: „Hi Ryo, ich bin leider etwas krank, muss heute Nachmittag zum Arzt. Ich melde mich anschließend, wenn das okay ist. Ich hoffe, ich kann dir dann eine zufriedenstellende Antwort geben.“

Yuto fand, dass dies ein guter Kompromiss war. Wenn Dr. Shibata ihm tatsächlich davon abraten würde, müsse er sich eben überlegen, wie er weiter voran geht. Aber eigentlich hatte er sich schon entschieden. Er würde es wenigsten probieren wollen!

Er drehte sich zur Seite, hielt sein Handy in beiden Händen und starrte es an. Vielleicht würde Ryo ihm ja schon bald antworten. Irgendwie hoffte er es.

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