Yuto hörte ihm aufmerksam zu, sog jedes der Worte auf, wie ein Schwamm. Er lächelte.

„Dir ist es sehr ernst damit, nicht wahr!“

Er streckte sich leicht und meinte dann an die Decke blickend: „Hmmm, ich habe überhaupt kein Ziel, keinen Traum… Du bist bewundernswert, Ryo!“

Er sah ihm direkt in die Augen.

„Ich möchte gern ein gutes Modell für dich sein und werde mir Mühe geben, damit du dein Portfolio erweitern kannst! Lass mich einfach für dich mitträumen.“

Er grübelte kurz und meinte dann:

„Sag mal, meinst du Koji würde mir etwas beibringen? Ich habe ja nicht so viele Bilder von ihm gesehen, aber das, was ich sah, sah doch sehr professionell aus. Vielleicht würde er sich ja auch wohler fühlen, wenn er dein neues Model kennt…. Würde es dir etwas ausmachen, ihn zu fragen?“

"Klar! Es ist mein Leben!" Strahlte Ryo. Das war nunmal sein großer Traum! Er wollte ein toller Fotograf werden und groß raus kommen! Oder zumindest davon leben können... Er lächelte sanft. "Du findest sicher auch noch einen Traum! Irgendwas, was dir liegt, was du gerne machst..." Er war überzeugt davon!

Die nächsten Worte waren umwerfend! Ryo sah ihm in die Augen, lächelte glücklich. "Du kannst dir sicher nicht vorstellen, wie gerne ich dich grad ganz doll drücken würde!" Platzte es auf ihm heraus. Yuto war wirklich ubglaublich süss! "Danke! Ich glaube, dass ich mit dir auch wirklich einige Schritte vorwärts kommen werde!" Er war überzeugt davon.

Der Fotograf war wirklich überrascht. "Du willst von Koji lernen?" Hakte er nach. "Klar, ich frag ihn mal! Vielleicht kann er beim nächsten Termin dann einfach mitkommen." Yuto schien Wirklich darin aufzublühen. "Es freut mich wirklich sehr, dass du Spaß daran gefunden hast und das auch ernst nimmst!"

Er wollte ihn drücken! Das war doch schon mal ein fantastischer Anfang.

Yuto freute sich! Und zu sehen, wie Ryo sich ernsthaft über alles freute, war wirklich schön.
Es lag tatsächlich an ihm, dass der Fotograf so strahlte! Wie gut das tat! Zu hause bekam er immer das Gefühl, komplett nutzlos und unerwünscht zu sein. Aber Ryo… Ryo lächelte wegen ihm!

„Ich habe doch ein fantastisches Vorbild! Schade, dass ich dich nicht schon früher kennengelernt habe! Vielleicht wär ja schon früher was aus mir geworden!“

Er sah ihn ruhig an, lächelte dann.

„Danke, Ryo, dass du mir diese Möglichkeit gibst!“

Er meinte es wirklich ernst. Für ihn war völlig belanglos, dass das hier kein wirklich bezahlter Job war, er bekam schließlich etwas zu essen, was mehr war, wovon er ausgegangen war. Aber vor allem fühlte er sich zum ersten Mal seit geraumer Zeit wieder wie ein ganz normaler Mensch.
Keiner, den man mit Samtpfoten anfasste oder bemutterte und auch keiner, auf den man herabblickte. Er fühlte sich, als würde man ihn hier wirklich haben wollen.

„Ich freue mich schon auf den nächsten Termin und darauf deinen Koji einmal kennen zu lernen!“

Er hatte ja keine Ahnung, dass er Yuto so glücklich machte. Er war froh, dass sie sich so gut verstanden und sie nun das gleiche Ziel verfolgten.

"Manchmal braucht das Schicksal leider etwas länger!" Grinste Ryo. Yuto schien ihm wirklich zu vertrauen...das war verdammt schön! Es machte den Fotografen glücklich und motivierte ihn ungemein. "Ich muss dir danken! Du hilfst mir immerhin sehr weiter!" Strahlte der Student. "Dank dir kann ich meinen Horizont erweitern!"

Dieser Kerl war so niedlich,das gab es doch garnicht!"Sorry...aber jetzt gehts nicht mehr anders!" Er hüpfte von seinem Stuhl und kam um den Tisch herum, um Yuto in seine Arme zu ziehen und ihn sanft an sich zu drücken. "Danke!"

Yuto wusste nicht, was er sagen sollte. Da sprang Ryo auch schon auf und kam um den Tisch. Mit großen Augen betrachtete er ihn, fragte sich was das auf sich hatte. Und da wurde er auch schon umarmt.

Für einen Augenblick hielt er die Luft an. Passierte das hier gerade wirklich?! Erst als Ryo ihn wieder los lies, realisierte er, was passiert war. Er lächelte schüchtern und merkte, wie sein Herz zu rasen begonnen hatte.

Wann hatte er das letzte mal eine Umarmung erhalten? Wann war das letzte mal gewesen, dass jemand so froh in seiner Nähe war? Irgendwie fiel ihm nur seine Mutter ein. Und auch das, war schon eine gefühlte Ewigkeit her.

Er räusperte sich. Nickte leicht und meinte nur.

„Gerne doch!“

Er wagte es gerade gar nicht, den anderen anzusehen. Irgendwie war es ihm peinlich. Aber nicht auf eine unangenehme weise. Die Umarmung war schön gewesen. Aber so überraschend. Auch, wenn Ryo schon erwähnt hatte, dass er den Drang dazu gehabt hatte…Irgendwie war er nicht davon ausgegangen, dass es auch in die Tat umgesetzt werden würde.

„gehen wir?“, fragte er dann und lächelte wieder. Er wollte sich nicht zu sehr anmerken lassen, wie seltsam er sich gerade fühlte.

Ryo sah ihn entschuldigend an. "Sorry! Ich konnte nicht anders!" Kicherte er beschämt. Er grinste dennoch, sah ihn an. "Ich hoffe das war dir nicht zu viel!" Lächelte der Student, nickte dann. "Ja,lass uns gehen." Er wartete noch auf Yuto, brachte aber erstmal die Tabletts weg. "Wenn du möchtest, fahre ich dich Heim." Schlug er vor. Der Fotograf fuhr gern Auto und hatte auh kein Problem damit Leute herum zu kutschieren.

Yuto war wirklich ein guter Junge. Es war wundervoll mit ihm etwas zu unternehmen und am liebsten würde er ihn gleich Koji vorstellen. Er hoffte nur, dass die Idee nicht zu dumm war und die beiden sich verstehen würden!

„Nein, nein. Alles gut!“, versicherte er und lächelte. Er fragte sich gerade, ob er sich selbst davon zu überzeugen versuchte. Aber ja, es war doch auch in Ordnung. Nichts hatte dagegen gesprochen und es war ja auch eine positive Handlung. Warum sollte es also nicht gut sein?

Vor dem Bürgerladen sah er leicht bedrückt aus

„Ich möchte dir keine Umstände machen, ich wohne etwas weiter draußen… ich fahr gern mit dem Bus, du hast sicherlich etwas zu tun! Ausserdem hast du mich ja schon zum Essen eingeladen, da wäre es doch etwas frech auch das Angebot zur Fahrt anzunehmen!“

Er wäre zwar wirklich sehr gerne noch weiter in Ryos Nähe geblieben, aber es war ihm wirklich etwas unangenehm.

„Aber wir können uns gern sehen, sobald du Zeit hast und auch Koji… also… wenn er will natürlich…“

Yuto hoffte wirklich, dass sie sich bald wieder sehen würden.

Der Student war froh, dass Yuto die Umarmung wohl wirklich nichts aus gemacht hatte. Er seufzte erleichtert, aber leise.

Sein Blick richtete sich auf den bedrückten Gesichtsausdruck des Jungen. War alles okay bei ihm? Vielleicht waren die Streits mit seiner Tante viel schlimmer und deswegen wollte er nicht heim gefahren werden? Ob man ihn schlug? Ryo schossen in diesem Moment schrecklich viele Gedanken durch den Kopf und er setzte sich in genau diesen, dass er Yuto auf jeden Fall eines Tages mal Heim bringen würde, um sich selbst davon zu überzeugen, dass alles in Ordnung war!

"Das sind keine Umstände, ich hab Zeit! Aber wenn du nicht möchtest, verstehe ich das!" lächelnd tätschelte er Yutos Schulter. "Ich warte aber wenigstens noch mit dir auf den Bus, okay?" lächelte er ihn aufmunternd an. "Schreib mir einfach, wann du Lust und Zeit fürs nächste Mal hast, ich hab ja so fast immer Zeit! Koji frag ich Zuhause gleich mal...Ich wette er sagt nicht nein! Und jetzt..." Er strich ihm ein paar Haare aus dem Gesicht, lächelte ihn an. "Möchte ich dich viel lieber wieder lächeln sehen! Außer du willst mir erzählen, was dich bedrückt, dann habe ich natürlich auch ein offenes Ohr für dich!"

Yuto freute sich über den Vorschlag, dass man gemeinsam mit ihm auf den Bus warteten würde gefreut.

Doch da war es wieder! Eine Berührung! In so kurzer Zeit eine weitere Berührung! War das okay? War das normal? Ob Ryo mit allen so umging? Nun, das würde er ja bald wissen, wenn er Koji auch kennenlernen würde. Wenn.

Er sah ihn mit großen Augen an, sein Mund öffnete sich sogar leicht, weil er so überrascht über diese Nähe war.

„Danke, das weiss ich sehr zu schätzen! Ich werde vielleicht irgendwann darauf zurück kommen. Danke.“

Er schüttelte den Kopf, so als wolle er sich selbst wieder in die Wirklichkeit befördern.

„Ich… ich kann am Wochenende. Ich.. würde es total schön finden, wenn es klappt… bei dir… und auch gern mit Koji.. damit ich mir einen Ratschlag von einem Profi geben lassen kann!“

Wieder lächelte er schüchtern und fragte sich, ob das hier wirklich gerade alles passierte. Es war doch viel zu schön um wahr zu sein! Ryo war so lieb und aufmerksam und dann obendrein noch so talentiert! Wieso trat ausgerechnet jetzt jemand wie er in sein Leben? Was hatte das zu bedeuten?!

Er beschloss zu Hause weiter darüber nachzudenken und jetzt die letzten Minuten einfach freudig zu genießen.

Ryo lächelte weiter. Er wollte Yuto aufmuntern, wieso auch immer dieser so bedrückt ausgesehen hatte. "Nichts zu danken!"
Der Student musterte den anderen, als er den Kopf schüttelte. Ob wirklich alles okay war? Vielleicht hatte er Yuto doch irgendwie überfordert...mit der Umarmung möglicher Weise. Es könnte ja sein, dass Yuto es einfach nicht gewohnt war einem fast noch Fremden so nahe zu kommen.

"Am Wochenende? Muss ich mit Koji abklären.... Vielleicht können wir ja auch einfach zusammen Brunchen und ihr lernt euch da kennen und wenn dann alle noch motiviert sind wirklich Fotos zu machen, können wir das ja auch noch in Angriff nehmen!"
Ryo wollte nicht unbedingt sagen, dass Koji das Wochenende gehörte, da sie sich in der Woche so selten zu Gesicht bekamen. Er wollte dem anderen nicht das Gefühl geben sich aufzudrängen oder ähnliches. Vielleicht würde Koji ja zustimmen und dann konnte er abends immernoch für ihn ganz allein da sein und sich um die Zweisamkeit kümmern.

Der dunkelblonde überlegte, wie er das Koji am Besten fragen könnte und ob das alles so hinhauen würde, wie er es gerne hätte. "Oh...dein Bus, oder?" entwisch es Ryo nach einer Weile, als ein Bus in Sichtweite kam. Hier fuhr sowieso nur eine Linie, es konnte also nur Yutos Bus sein. Er stand auf, breitete die Arme aus. "Bekomm ich ne Umarmung zum Abschied?" fragte er freudig lächelnd. Er wollte Yuto gerne daran gewöhnen, denn tatsächlich war Ryo sehr offen und herzlich und fand es einfach schön, Leute zur Begrüßung und zum Abschied zu umarmen, wenn er sie mochte.

Yuto nickte. Ein Brunch klang doch eigentlich toll. So wie Ryo nicht erwähnte, dass die Wochenenden eigentlich für seinen Freund waren, wagte Yuto nicht zu fragen, wieviel das kosten würde. Er hoffte einfach, dass es nicht zu teuer werden würde. Und wenn er dafür zeit mit Ryo verbringen und Koji ihm etwas beibringen konnte, würde das schon mal in Ordnung sein.

„Ja, genau, das ist meiner!“, stimmte er zu und stand auf.

„Mhh.. okay..“, vorsichtig breitete er die Arme aus und ließ Ryo den Rest machen, er tippte dann praktisch nur mit de offen Handfläche kurz auf den Rücken des anderen und lächelte, als sie sich wieder lösten.

„Dann kannst du mir ja schreiben um wieviel Uhr und wo wir uns treffen. Ich richte mich nach euch, ja? Auch, wenn es ein anderer Tag sein sollte. Ich will schließlich ein gutes Model werden!“

Er grinste, näherte sich dem Bus, der nun ran fuhr, drehte sich nochmal um um zu winken und stieg dann ein.

Den ganzen Heimweg über dachte er darüber nach, was er von alle dem halten sollte. Eine Sache interessierte ihn aber besonders!

Als er nach einem kleinen Marsch dann zu Hause ankam und tatsächlich auch allein war, ging er rasch in sein Zimmer, knipste seinen Rechner an und suchte im Internet nach „Versöhnungssex“.

Es gab zahlreiche Erklärungen, Videos und Bilder. Er sah sich einige Clips an, die gestellte Situationen mit Paaren zeigten, die sich stritten und anschließend in der Kiste landete. Aber irgendwie war das noch nicht genau das, was er wissen wollte. Also suchte er nach männlichen Paaren und da kamen dann wirklich die verschiedensten Dinge. Eine Situation war tatsächlich ein Künstler, dessen Muse eifersüchtig war und ihm vorwarf, fremdzugehen.
Die Sexszenen waren sehr detailliert und fast schon ein wenig erschreckend. Zugleich aber auch anregend. Besonders wenn er sich Ryo in einer solchen Lage vorstellte.

Yuto merkte, wie es in seiner Hose immer enger wurde und wie sein Herz gleichzeitig immer schneller zu klopfen begann.

Er fragte sich, ob es sich so bei Koji und Ryo auch so abspielte und je mehr er darüber nachdachte, desto mehr erregte es ihn. Er sah sich schon gar nicht mehr wirklich den erotischen Clip an, denn seine Fantasie war extrem angekurbelt. Er öffnete seine Hose und glitt mit der Hand hinein.

Es gelang ihm einfach nicht, sich zu kontrollieren oder zu beherrschen und so onanierte er, biss sich dabei auf die Unterlippe, schloss die Augen und genoss sein Kopfkino. Bevor es zu spät war griff er nach einem Taschentuch und vollendete, was er begonnen hatte.
Er saß zuckend vor dem Rechner und fühlte sich erleichtert.

Er verbrachte die Zeit vor dem Rechner, bis er am Abend seine Tante rufen hörte, die das Abendessen vorbereitet hatte.

Yuto war nicht die ganze Zeit damit beschäftigt gewesen, sich einen von der Palme zu schütteln, aber er hatte unglaublich viel über Homosexuelle Paare gelesen und auch weitere Pornos angesehen um zu sehen, was genau bei denen so abgehen konnte. Es war reine Recherche.

Er hatte sich kurz geduscht und war dann nach unten gegenan, aß aber nicht viel, da er immer noch voll von dem Burger war.

Seine Tante war natürlich neugierig und fragte ihn aus, aber Yuto ließ nur durchblicken, dass er viel Spass hatte und das ab jetzt öfter machen würde, wenn er dann Bilder haben würde, würde er sie ihr zeigen.

Sie nickte verständnisvoll.

Er ging, nachdem sie gemeinsam aufgeräumt hatten zurück in sein Zimmer und sah sich weitere erotische Videos an. Aber auch Biologische um zu lernen, was da im Körper eigentlich genau passierte, wenn zwei Männer sich vereinigten.

"Wenn du das nicht magst, sag es mir ruhig, okay?" bat Ryo leise bei der kurzen Umarmung. Der Junge schien halt nicht sonderlich erfreut über diese. "Mach ich! Ich freu mich drauf. Komm gut Heim!"

Ryo sah dem Bus noch kurz nach, ehe er sich ins Auto setzte und erstmal noch 3 der Hunde abholte, die er nebenbei Sittete. Er lief mit diesen schließlich 3 Stunden im Park herum, unterhielt sich mit anderen Leuten und brachte sie wieder zurück.

Die ganze Zeit über dachte er über Yutos Verhältnisse Zuhause nach. Ging es ihm vielleicht schlechter, als es wirkte? Wurde er vielleicht wirklich schlecht behandelt, wenn nicht sogar geschlagen? Der Fotograf hatte natürlich nicht die Geringste Ahnung, dass Yuto sich gerade mit gewissen Gedanken und seiner eigenen Hand selbst Befriedigung verschaffte, während Ryo sich ernsthaft Sorgte.

Zuhause angekommen begrüßte der Student seinen Schatz mit einem sanften Kuss und erzählte ihm von seinem Tag. "Yuto würde dich gerne mal kennen lernen....Er findet, dass du sehr professionell wirkst und möchte super gerne etwas von dir lernen."

"Achja?" kam es bloß von Koji. "Er will von mir lernen? Wie man sein muss, um dich zu kriegen?" Der größere zog die Augenbrauen missmutig zusammen, ehe er einen innigen Kuss von Ryo bekam. "Nein, wie man so professionell post wie du! Er ist wirklich ein guter Junge, ich bin mir sicher, du wirst ihn mögen... und dir kann er sowieso nicht das Wasser reichen, dafür ist er einfach viel zu niedlich!" Ein weiterer Kuss folgte. "Ich brauch doch wenn schon einen Mann an meiner Seite, keinen unschuldigen Burschen... und du bist und bleibst meine Nummer 1! Sowohl im Bett als auch vor der Linse!" verpsrach Ryo.

"Wann soll ich ihn denn kennen lernen?" fragte Koji also endlich. "Samstag? Ich dachte mir wir könnten zu dritt Brunchen und..." "Samstag ist unser Tag! Das Wochenende gehört uns allein, oder vertue ich mich da?"
"Was..? Nein, nein! Wir müssen ja nicht ewig bleiben...wir haben den ganzen Morgen und den ganzen restlichen Tag doch für uns allein... Versprochen! Außer du entscheidest anders!"
"Nagut...ausnahmsweise..."
Ryo strahlte, bedankte sich sofort mit einem langen Kuss und schnappte sich dann sein Handy, um Yuto bescheid zu geben. "Samstag um 10 bei der Tankstelle? Koji hat zugestimmt!" schrieb er ihm höchst erfreut.

Durch seine Recherche hatte Yuto sein Handy total ausser Acht gelassen, erst als er langsam merkte, dass seine Augen nicht mehr so wollten wie er, beschloss er sich für’s Bett fertig zu machen.

Er hatte sein Handy zur Hand genommen und stellte fest, dass es schon fast 2 Uhr morgens war. Er las die Nachricht von Ryo und antwortete - ohne darüber nachzudenken, wie spät es ja eigentlich war - mit: „Das ist ja eine gute Nachricht! Ich freu mich schon auf euch zwei! Ich werde auf euch an der Tankstelle warten. Yuto“

Dann schickte er sie ab, deckte sich zu und schlief auch erstaunlich schnell ein.

Alles, was er an diesem Tag erlebt und gelernt hatte kam allerdings in seinen Träumen vor und irgendwie war es ein unruhiger Schlaf. Er wurde nach wenigen Stunden wach, hatte das zuckersüße Lächeln von Ryo vor Augen und setzte sich auf. Er stellte seine Füße auf dem Boden ab und hatte einen Entschluss gefasst! Er hatte nun doch ein Ziel und würde, wie Ryo, eifrig daran arbeiten. Ohne Rücksicht auf Verluste!

Er erhob sich, ging ins Bad, betrachtete sich im Spiegel und lächelte. Wer wer noch gleich der Mann, der ihn da im Spiegel betrachtete und wieso blickte der so finster drein?

Yuto schrak auf, wusch sich schnell das Gesicht, trocknete es ab, ging an seinen Nachttisch und griff nach dem Tablettendöschen. Er hatte doch tatsächlich vergessen, seine tägliche Dosis zu nehmen. Dies holte er sofort nach, legte sich ins Bett und deckte sich bis über die Ohren zu.

Der Rest der Nacht verlief traumlos.

Die folgenden Tage arbeitete er normal und ging wieder nachhause. Es war so ereignislos wie immer. Mit dem einzigen Unterschied, dass er weiter über Homosexualität las.

Am Samstag wurde er, vor Aufregung schon früher wach, er machte sich im Bad frisch und duftete wohl als er nach unten in die Küche kam saß seine Großtante dort und sah ihn mit müden Augen an.

„Hast du was vor?“, fragte sie ihn, weil er nicht wie sonst in seiner Jogginghose rumlief sondern schon komplett angezogen war.

„Guten Morgen, Großtante. Ja, ich…“

„Du kannst ja heute mal mit ins Krankenhaus!“, unterbrach sie ihn.

„Was? Heute…?“

„Ja, anstatt rumzulungern und Gott weiss was zu tun! Du solltest Verantwortung übernehmen und deinen Großvater besuchen!“

„Und wieso muss das ausgerechnet heute sein?“

„Na, du bist doch schon fertig! Kannst also direkt mit mir mit gehen!“

Yuto sah sie entgeistert an.

„Wann… bist du überhaupt zurück gekommen ich dachte, du wolltest die ganze Woche bei ihm bleiben…“

„Ja, will ich auch, aber ich brauche auch mal frische Sachen! Das tut aber nichts zur Sache!“

„Ich kann dich heute Abend dort abholen. Was hältst du davon? Ich habe JETZT schon etwas vor.“

Es war selten, dass Yuto für sich selbst einstand. Er hatte sonst nie Pläne und gehorchte ja auch die meiste zeit… oder besser gesagt hatte er es aufgegeben Widerworte zu geben. Aber jetzt wollte er zu seiner Verabredung mit Ryo und Koji!

Sie blickte ihn an, merkte, dass es ihm wohl wichtig war und hätte am Liebsten erst recht etwas dagegen gesagt, aber sie traute sich nicht. Stattdessen räusperte sie sich und nickte.

„Gut, dann heute Abend. Ich gebe Yoriko Bescheid, dass sie auch kommen soll…. dann sind wir als Familie bei deinem Großvater… einmal wenigstens.. das sollte ja wohl machbar sein.“

Yuto nickte und ging dann hinaus. Ihre ewig mürrische und schnippische Art ging ihm gewaltig auf die Nerven und er wollte sich wieder beruhigen, bis er die Jungs treffen würde.

Er eilte zur Bushaltestelle und nahm dort Platz. Lange atmete er die Luft ein und wieder aus.


An der Tankstelle angekommen blickte er um sich. Es war 9: 38 Uhr. Also eigentlich viel zu früh. Aber er war einfach froh, dass er bald Ryo wieder sah . Langsam besserte sich auch wieder seine Laune

Ryo wurde tatsächlich durch die Nachricht wach, hatten Koji und er es eh noch bis vor einer halben Stunde getrieben. Er drückte auf den Knopf seines Handys und kniff sofort reuevoll die Augen zu, denn das Display war eindeutig viel zu hell. Schnell schraubte er die Helligkeit runter und las dann die Nachricht, ebenso wie Koji, der ihn gerade sowieso löffelte und ebenfalls von dem Ton wach geworden war, allerdings durch das Licht so sehr gestört wurde, dass er schließlich doch die Augen geöffnet hatte.

"Ryo..." murrte Koji. "Muss das jetzt sein?" Er drückte den Knopf an der Seite des Handys, so dass der Bildschirm wieder schwarz wurde und nahm ihm das Ding aus der Hand. "Schlaf... ich will auch schlafen..." motzte er nur, ehe er Ryo enger an sich drückte und sein Gesicht an dessen Nacken vergrub. "Sorry.." kam es leise vom Studenten. Er würde dem Jungen dann eben morgen antworten.

Die beiden schliefen im Gegensatz zu Yuto ziemlich gut weiter, immerhin waren sie auch sehr erschöpft. Gegen 7 standen sie dann auch auf, duschten, machten sich fertig und natürlich hatte Ryo als aller erstes auf die Nachricht geantwortet.
"Sorry, habs im Halbschlaf noch gelesen! Aber wir freuen uns auf jeden Fall! Bis Samstag!"

Die Woche lief auch bei dem Fotografen völlig normal ab, inklusive der Streits und dem Versöhnungssex, allerdings war es diese Woche tatsächlich ein wenig besser geworden und sie stritten nicht jeden Tag. Ryo kümmerte sich auch wieder um einige Hunde und Koji ging arbeiten.

Bald schon war es Freitag abend und sie legten sich schlafen. "Ich hoffe du verstehst dich gut mit Yuto....Eigentlich bin ich mir sogar sicher, dass ihr euch mögen werdet!" lächelte der jüngere, während er seinen Kopf auf Kojis Brust bettete. "Wir werden sehen... ich bin auf jeden Fall ein Bisschen gespannt, wie er so ist.."

Samstag Morgen kam schneller als erwartet. "Guten Morgen, Yuto! Ich hoffe du hast uns nicht vergessen! Wir sind am Verhungern, ich hoffe du auch! Bis nachher~" schrieb Ryo dem Tankstellenjungen, ehe er duschen ging. Er freute sich ungemein auf diesen Brunch und diesmal schaffte er es auch pünktlich zu sein, allerdings fuhr Koji den Wagen. Sie kamen um 9:46 Uhr auch schon an, aber Yuto war auch diesmal schneller gewesen. "Da ist er! Fahr da rüber." Der Fotograf deutete auf den hübschen Jungen und als das Auto dann bei ihm ankam, stiegen beide zur Begrüßung erstmal aus.

"Guten Morgen, Yuto!" grinste Ryo freudig, umarmte ihn dann kurz zur Begrüßung, während der schwarzhaarige erstmal ums Auto herum musste, um bei Ihnen an zu kommen.

Koji war ein wenig größer als Ryo und tatsächlich auch etwas besser gebaut, was man auf den Fotos ja meist schon hatte vermuten können. Da er gut ausgeschlafen war, war er ziemlich zufrieden und das konnte man ihm deutlich ansehen. "Guten Morgen...Du bist also Yuto....Freut mich, dich kennen zu lernen, ich bin Koji." stellte er sich freundlich lächelnd vor, hielt Yuto dabei die Hand hin. Ryo strahlte vor Freude. Er hatte Koji nunmal darum gebeten nett auf den Jungen zu zu gehen und ihn nicht gleich zu verschrecken. Sein Freund konnte nämlich auch ziemlich einschüchternd wirken!

Wegen der dämlichen Unterhaltung mit seiner Großtante zuvor, hatte Yuto überhaupt nicht mehr auf sein Handy geachtet. Selbst als er draußen war, wollte er einfach nur erst einmal an der Tankstelle ankommen. Somit hatte er Ryo’s Nachricht gar nicht gelesen.

Er sah ein bekanntes Auto vorfahren und erkannte den Fotografen auch auf dem Beifahrersitz.
Er lächelte süß, als die Herrschaften näher gekommen waren und Ryo ihn auf seine unvermeidliche Art begrüßt hatte. Er hatte die Umarmung so gut es ging erwidert, wollte aber auch vor Koji nicht zu aufdringlich wirken. Als dieser dann vor ihm stand verneigte er sich höflich, bemerkte dann die Hand, gab nur ein überraschtes „Oh“ von sich und griff nach dieser um sie zu schütteln.

„Freut mich auch sehr, dich kennen zu lernen! Ich hoffe, ich kann viel von dir lernen!“

Er lächelte beide offen an und war tatsächlich auch erleichtert, dass Koji ganz nett zu sein schien. Dafür, dass er so eifersüchtig war und sie immer Versöhnungssex hatten, war er ja doch recht gelassen.
Oder, bedeutete das, dass sie erst Sex hatten?!

Yuto musste sich diese Gedanken sofort wieder aus dem Kopf schlagen, da sie ihm ein seltsames Gefühl bereiteten.

Koji und er waren fast gleich groß, aber der andere wirkte irgendwie viel eleganter und erwachsener. Allein die Körperhaltung war schon irgendwie anders als seine. Daran würde er arbeiten müssen.

„Wow, du siehst sehr sportlich aus! Da frage ich mich… wieso ausgerechnet ich, vor die Linse gebeten wurde!“, gab er von sich und lachte die beiden abwechselnd an.

Auch, wenn er von Natur aus recht breite Schultern hate, wirklich sportlich konnte sich Yuto nun wirklich nicht schimpfen. Aber er hatte sich bislang auch nie Gedanken darüber gemacht.

Er sah beide erwartungsvoll an und war froh, als es dann auch bald weiter ging.