Yuto war noch am Handy und hatte schon ein wenig schmuddelige Gedanken. Merkte aber, dass er durstig wurde und stieg vom Sofa auf, um im dunklen in die Küche zu tapsen. Er hatte sich dort eine Flasche Wasser geholt und gerade als er von der Küche ins Wohnzimmer zurück wollte hörte er das Stöhnen!

Kurz schrak er auf blieb augenblicklich stehen. Er lauschte in die Dunkelheit. Da war wieder etwas, zwar wesentlich leiser aber regelmäßiger! Diese Geräusche! Sie waren wie ein Magnet.
Yuto war davon angezogen worden, wie eine Motte vom Licht und noch ehe er sich versah, befand er sich vor der Schlafzimmertür, die noch nicht einmal richtig zu war. Sie war einen Spalt breit auf und er konnte sogar Silhouetten erkennen! Licht von draußen drang in das Zimmer der beiden und ließ ihre Körper wie ein Kunstvolles Schattenspiel aussehen.
Es war so faszinierend das mitzuverfolgen. Und nicht nur das. Es war auch unglaublich erregend!

Yuto hatte so eine gewaltige Beule in der Hose, dass es fast schon weh tat. Und er wäre am Liebsten ein Teil von dem gewesen, was sich in dem Zimmer abspielte.
Er sah und hörte weiter zu und berührte sich dabei selbst. Er passte sich dem Rhythmus der beiden an. Je schneller die Bewegungen der anderen wurden, desto schneller wurde auch seine Hand.

Er fühlte, wie er seinem Höhepunkt gewaltig nahe kam und wie er sich dann in seiner Hand ergoss. Es hatte einige Sekunden gedauert, bis er sich wieder gefangen hatte und so ging er schnell ins Wohnzimmer zurück auf die Couch und griff nach einigen Papiertüchern um die gröbste Sauerei erst einmal los zu werden.

Er würde die Tücher dann irgendwann in der Nacht in der Toilette entsorgen.

Wie er so da lag hatte er sich nun gewünscht, dass er auch die Gesichter gern richtig erkannt hätte. Wie deren Ausdruck wohl war?

Natürlich hatten die beiden nicht die geringste Ahnung, dass sie einen Zuschauer hatten. Ryo hätte sich wahrscheinlich auch zu Tode geschämt und Koji wäre wirklich wütend geworden.

Während sie sich vereinten bekamen sie überhaupt nichts mit! Als die dann auch noch in die Missionarsstellung wechselten war es mit dem leise sein ohnehin vorbei. Koji hielt nämlich mit einer Hand Ryos Arme über dessen Kopf fest und hielt ihm auch nicht mehr den Mund zu. Der blonde war ohnehin so in Extase, dass er garnicht mehr daran dachte, dass da noch ein Gast irgendwo in der Wohnung war. Stöhnend und keuchend bettelte Ryo regelrecht nach mehr und bekam dies auch, Koji stieß schneller und härter in ihn und tatsächlich kamen beide nicht lange nach Yuto.

Es dauerte eine ganze Weile inklusive Rumgeschmuse, bis zumindest Ryo ins Bad ging und sich weitesgehend von Kojis und seinem Samen befreite. Es war wirklich verdammt gut gewesen, doch erst jetzt fiel ihm Yuto wieder ein. Knallrot schnappte er sich ein frisches Handtuch, wickelte es um seine Hüfte und linste vorsichtig ins Wohnzimmer. Hoffentlich schlief Yuto!

Yuto war wohl kurz eingenickt und wurde wach, weil er hörte, wie jemand ins Bad ging. Er dachte, wer auch immer dort drin war, würde schon weg sein und so tappte er hinüber und stand vor der Tür, als diese Aufging und Ryo vor ihm erschien.

Er hatte sich gerade am Auge gerieben und war noch irgendwie schlaftrunken, somit sagte er nur

„Oh“, ging einen Schritt zur Seite und wartete bis Ryo weg war um sich dann ins Bad zu begeben, die Tücher aus der Jogginghose zu holen uns selbst kurz Wasser zu lassen, dann wusch er sich die Hände und tappte wieder zurück zum Sofa um sich dort schlafen zu legen.

Nachts hatte er eine Mischung unterschiedlichster Träume. In manchen lag er auf Ryo, in anderen lachte seine Großtante über ihn, dann war wieder dieses süße Gesicht des Fotografen zu sehen und aber auch der durchtrainierte Körper des Oberkellners, Dr. Shibata, die ihn genauso ansah, wie Yuriko. Und dann plötzlich Feuer, Schreie, Hitze gefolgt von einem endlos gefühlten Sturz.

Yuto schrak schreiend auf und saß plötzlich völlig verschwitzt auf der Couch.

Wo war er? Warum war es so dunkel?

Ryo rutschte das Herz in die Hose, als Yuto plötzlich vor ihm stand. Fuck! Hatte er doch alles gehört?! Nein...der kleine wirkte viel zu müde und verpennt, als dass er wach gewesen wäre. Erleichtert seufzte er, lächelte Yuto kurz an und verschwand dann wieder im Schlafzimmer.

Auch jetzt schmuste er sich wieder an seinen Liebsten und schloss die Augen. Im Gegensatz zu Yuto schlief Ryo ziemlich traumlos und Koji sowieso wie ein Baby, umso erschrockener waren beide, als sie durch einen Schrei geweckt wurden. Sofort sprangen beide auf und rannten ins Wohnzimmer. "Yuto?" kam es von Ryo, der sich im Dunkeln zur Couch vortastete. "Hey..." Er setzte sich zu ihm, zog ihn sachte in seine Arme. "Ist alles in Ordnung? Hast du schlecht geträumt?" Koji holte rasch ein Glas Wasser aus der Küche und stellte es auf den Tisch. Ryo würde sich schon kümmern, also schlich Koji sich wieder ins Bett. Es war immerhin noch lange nicht Zeit aufzustehen!

Sanft streichelte der blonde seinem Gast über den Rücken, versuchte ihn so zu beruhigen. "Wir sind für dich ja, Yuto.."

Es war so schrecklich dunkel und erst Ryos Stimme brachte ihn in die Realität zurück.

Er legte sofort seine Arme um ihn und drückte ihn an sich. Er wollte weinen, beherrschte sich aber.

„Danke…“, sagte er irgendwann kleinlaut, löste sich sachte und sah ihm ins Gesicht. Sie waren so nah bei einander, wie noch nie.

Yuto sah ihm in die Augen, musste aber wechselweise rechts und links gucken, da die Augen das anderen so nah bei ihm waren, dass er sie nicht auf einmal richtig fixieren konnte.

„Ryo..“, flüsterte er.

Er konnte sein eigenes Herz schlagen hören. Es pochte regelrecht in seinem Ohr. Was war das nur für ein seltsames Gefühl.

Ryo drückte ihn sanft an sich, streichelte weiter Yutos Rücken. Er machte sich ernsthaft Sorgen um ihn.

Es kam ihm ein wenig komisch vor, Yuto so nahe zu sein... Es war so dunkel, dass er den Blick des anderen kaum deuten konnte aber er hatte das Gefühl, dass hier irgendwas ganz schön schief lief. Das leise Flüstern seines Namens riss ihn aus seinen Gedanken.

"Fühlst du dich besser?" Er strich ihm über die Wange, gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn und löste sich dann rasch wieder von ihm. "Koji hat dir Wasser hingestellt, vielleicht hilft es was...ansonsten kann ich dir auch eine heiße Milch mit Honig machen."

Ryosuke musste unbedingt diese Situation...überspielen? Das schien nämlich garnicht gut gewesen zu sein. Yuto hatte irgendwie gewirkt, als wäre er kurz davor ihn zu küssen. Aber vielleicht war er auch noch garnicht richtig wach! Genau, er war sicher noch total schlaftrunken und Ryo bildete sich den Rest ein, weil er so schlagartig geweckt worden war. Richtig. Hier war alles in Ordnung!

Yuto wusste selbst nicht, was hier los war. Er war einfach nur dankbar, dass Ryo bei ihm war. Der Traum hing ihm noch ganz schön nach und als Ryo sich so seltsam distanzierte, glaubte er sich das eventuell einzureden.

Es war schließlich mitten in der Nacht und er hatte die anderen unfreiwillig geweckt.

„Nein… alles okay… Danke.. Ich brauche nichts. Bitte geh ruhig wieder schlafen. Entschuldige, dass ich euch geweckt habe!“

Er trank einen großen Schluck Wasser und zog die Decke wieder über sich.

Ryo war doch wirklich ein Schatz. Hatte ihm sogar die Stirn geküsst. Aber, küsste man jemanden einfach so? War auch das einfach die Art des Fotografen oder war das etwas anderes? Yuto war etwas verwirrt. Aber eben auch müde aber je mehr er darüber nachdachte, desto sicherer wurde er sich, dass man Freund nicht einfach küsste. Auch nicht auf die Stirn, die Hand oder sonst eine Fläche, die vielleicht etwas unbefangener ist, als Wange oder Lippen! Er beschloss sich das aber eine Weile anzusehen.

Am Morgen wurde er vom Duft frisch gebrühten Kaffees wach. Das duftete wirklich herrlich, er stand auf, tappte in die Küche und gab vorsichtig

„Guten Morgen“, von sich.

„Entschuldigung wegen der letzten Nacht… Ich hab wohl einiges zu verarbeiten…Sorry, auf jeden Fall, ich wollte euch nicht den Schlaf rauben!“

Ryo war nicht wirklich in der Lage die Situation einzuschätzen. Er hatte einfach ein seltsames Gefühl hierbei und wollte Koji auf keinen Fall irgendwie hintergehen oder sonstiges. Der Kuss auf die Stirn war tatsächlich eher sowas wie eine Kurschlussreaktion gewesen... Manchmal kam Ryo sich einfach vor, als müsste er Yuto vor irgendwas beschützen, als wäre er ein Papa oder ähnliches.

Bisher wirkte der Junge halt auch sehr unschuldig und vielleicht sogar ein kleines Bisschen naiv auf den blonden. Er wollte für ihn da sein und ihm zeigen, dass er es ernst meinte. Aber mehr konnte da nicht sein, das würde einfach nicht gehen, vor allem weil er Koji liebte!

"Alles klar." entwisch es Ryo. "Wenn doch was ist, ruf ruhig nach mir, das ist schon in Ordnung." lächelte er hübsch. Er wünschte eine ruhigere Nacht als bisher und verschwand dann wieder im Schlafzimmer, um sich an den schlafenden Koji zu schmusen und selbst ebenfalls weiter zu schlafen.

Am nächsten Morgen war Koji früher wach als sein Liebster und setzte sofort eine frische Kanne Kaffee auf. Er gab sich Mühe nicht all zu laut zu sein, immerhin war die Küche doch recht nahe am Wohnzimmer und Yuto schien ohnehin nicht gut geschlafen zu haben, also wollte er ihn nicht zu früh wecken. Der dunkelhaarige würde erstmal Frühstück für alle vorbereiten, damit sie gemeinsam angenehm in den Tag starten konnten.

"Oh! Guten Morgen, schon wach?" lächelte Koji freundlich. "Schon gut, das kommt schonmal vor... ich schlaf sowieso schnell ein, wenn ich müde bin, kaum der Rede wert." winkte er ab. "Ryo ist da schlimmer dran, der schläft entweder noch ne ganze Weile oder ist nachher tot müde, obwohl er noch geschlafen hat." Er zuckte mit den Achseln. "Aber er wird dir sicher auch nicht böse sein... Komm, setz dich. Möchtest du Kaffee?"

Er deutete auf die Kanne in seiner Hand, aus welcher er sich gerade Kaffee eingeschüttet hatte. "Grad frisch gekocht.... Das Frühstück dauert noch einen Moment, bis es fertig ist."

Gerade hatte der dunkelhaarige Gastgeber diese Worte ausgesprochen, betrat ein total verschlafener Ryo die Küche. Er rieb sich die Augen, murmelte ein "Morgen..." und gab Koji auch gleich einen flüchtigen Kuss, ehe er sich einfach an ihn lehnte. "Machst du Frühstück..?" kam es eher murmelnd und mit halb geschlossenen Augen von ihm. Ryo hatte völlig verpeilt, dass da ja auch noch ein Gast war, weshalb er einfach bloß in recht eng anliegenden shorts in der Küche stand und sich an seinen Freund lehnte. Natürlich war er in der Nacht auch bloß in Shorts zu Yuto gekommen, aber da war es ja auch dunkel gewesen!

"Morgen... Eh...willst du dir nicht lieber was anziehen?" wurde der blonde von seinem Freund begrüßt. "Wieso...? Gefall ich dir nich mehr..?" murmelte Ryo, ehe er dem Finger folgte, der auf Yuto deutete. "Oh... Sorry! Ich....Guten Morgen..." Langsam löste er sich von Koji, umarmte Yuto dann zur Begrüßung kurz so wie er war und taumelte dann fast schon ins Schlafzimmer zurück, um sich wenigstens eine Jogginghose und ein Shirt über zu ziehen.

„Dann bin ich erleichtert. Ich hoffe Ryo konnte dann noch schlafen.“, hatte Yuto auf Kojis Worte entgegnet.

Kaffee trinken klang so erwachsen! Und da Koji offensichtlich Kaffee trank, würde er ihn auch nehmen.

„Ich liebe den Duft von frischem Kaffee oder frisch gebackenem Brot. Da könnte ich einfach nur die Augen schließen und schnuppern! Ich nehme gerne eine Tasse, danke!“, gab er begeistert von sich. Sonst war er ja eher der Teetrinker, aber warum sich nicht auch an Kaffee gewöhnen?

Gerade wollte er genau das sagen, da kam auch schon Ryo in seinen hautengen Shorts daher.

Nicht nur, dass er unglaublich niedlich aussah, so wie er sich die Augen rieb und sich an seinen Freund kuschelte, nein, er hatte auch noch einen wirklich schönen Körper und seine Haut sah aus, als sei sie aus Seide! Nicht dass sie so glänzte, aber sie war so glatt und weich! Zumindest machte sie den Anschein.

Yuto hatte den Anblick schweigend genossen, bis der Fotograf darauf aufmerksam gemacht wurde. Und schon folgte diese halbnackte Umarmung! Ryo war ja einer! Selbst so halb nackt hatte er keine Berührungsängste! Also, entweder war er total abgebrüht oder einfach komplett anders, als alles, was dem Tankstellenwart je begegnet war.

Da war Kojis Verhalten schon wesentlich normaler… oder besser gesagt: gewöhnlicher.

„Was machst du denn zum Frühstück?“, erkundigte sich Yuto, als Ryo aus der Küche gegangen war.

„Brauchst du Hilfe?“

Er kam augenblicklich näher und stellte sich neben ihn. „Soll ich wieder was schnippeln?“ lächelte er ihn direkt an. Und machte eine Handbewegung, die die eines Samurais ähnlich kam und grinste dann wieder.

Koji passte das mit der Umarmung nicht so richtig aber er wusste auch, dass Ryo in diesem Zustand eher nicht als Zurechnungsfähig durchging. Wenn er müde war, dann richtig. Das würde aber sicher bald vorbei gehen, er musste nur erstmal richtig auf die Beine kommen.

Da Ryo nun auf war, setzte Koji auch gleich einen Topf Milch an. Er wusste, dass der Student keinen Kaffee trank und Morgens am liebsten einen heißen Kakao nahm.

"Hmm... ich hab gedacht wir könnten Ramen mit Hähnchenfleich essen.." Koji hatte einfach total Appetit darauf. "Du kannst gern wieder etwas Gemüse schneiden." lächelte er dankend. Kurz überlegte er. "Uhm...wegen eben... Ryo ist nicht mal richtig wach, er hat wahrscheinlich nichtmal kapiert, dass er dich SO umarmt hat...mach dir also nicht zu vielen Gedanken darüber, ja? Sorry für sein Verhalten!" versuchte er zu erklären.

Ryo kam kurz darauf wieder und lehnte sich auch jetzt wieder an Koji. "Ryo... So kann ich nicht kochen..." meinte Koji, strich Ryo dennoch über den Rücken. "Kakao?" fragte er ruhig. Ryo nickte stumm, sah dabei aber doch recht begeistert aus, wenn auch müde. "Dann setz dich mal hin, so klappt das nicht."
Tief seufzte der blonde, ließ sich dann auf einen Stuhl fallen und sah zu, wie die beiden kochten. Er trank auch sofort seinen Kakao, als der fertig vor seine Nase gestellt wurde.

"Wenn er nicht durchschläft ist er immer so..." gestand er leise. "Das dauert vielleicht noch n halbes bis ein Stündchen, dann ist er wieder ganz der alte."

Ramen zum Frühstück? Das war neu für Yuto. Aber da er eigentlich immer essen konnte, spielte es dann aber auch keine Rolle, was es war. Trotzdem überraschte es ihn kurz. Er stimmt aber zu, das Gemüse zu schneiden.

„Ah, okay, verstehe!“, nickte er und winkte ab. „Ist ja nicht schlimm. Es ist nur etwas ungewohnt für mich! Aber er tut ja keinem weh!“

Da kam der Schmusebär auch schon zurück und schmiegte sich erneut an ihn. Yuto fand das niedlich und es erinnerte ihn an Kätzchen, die auch immer in die Küche kamen und sich an den Beinen der Menschen rieben, die gerade versuchten, etwas in der Küche zu erledigen.

Als Koji seinem Freund sagte, er würde so nicht arbeiten können, hoffte er einen kleinen Augenblick, dass Ryo sich dann an ihn kuscheln würde. Dies passierte aber nicht.

Yuto konzentrierte sich also weiter aufs Schneiden und als Koji ihm zuflüsterte lauschte er gebannt.

Hiess das also, wenn der Student nicht genug schlief, würde er anhänglich werden? Was, wenn Koji nicht da wäre, sondern er? Würde Ryo ihn dann so nah haben wollen? Das war ein sehr interessanter Gedanke.

Nachdem Yuto fertig war sah er dem selbstbewussten Oberkellner noch etwas zu. Musterte dessen Handgriffe, Bewegungen und auch dessen Gesicht eingiebig.

„Er ist dir im Weg!“

Yuto schrak innerlich auf. Erschrocken sah er sich kurz um sich. Ryo saß da und schlürfte müde an seinem Kakao. Koji war beschäftigt mit dem Frühstück. Es war doch keiner sonst hier.

„Entschuldigung, hast du was gesagt?“, fragte er Koji dann doch und war sich eigentlich schon sicher, dass er es nicht war.

Aber es war doch sonst niemand hier!

Verdammt!

Die Tabletten!

Er hatte sie gerade einmal einen Tag nicht genommen! Das konnte sich doch nicht so auswirken! Diese Stimme…. sie war ihm nicht fremd… aber woher kannte er sie? Woher kam sie? Nein! Das war doch alles quatsch! Er hatte wahrscheinlich nur taggeträumt.

Schnell griff er nach seiner Kaffeetasse und trank einige Schlücke.

Grundgütiger! Dieses Zeug war so bitter, dass es einem fast Tränen in die Augen trieb!!! Wie konnte etwas, das so gut roch, so ekelhaft schmecken???

Aber wenigstens hatte es ihn abgelenkt.

Koji lachte wegen des Blicks des jüngeren. "Sorry... bei uns ist Frühstück vielleicht ein wenig....speziell... wir essen alles zu jeder Zeit, halt wenn uns danach ist." Erklärte er lachend. "Ich kann dir aber auch Pancakes oder Omlette machen, wenns dif lieber ist." Lächelte er.

Natürlich hatte er nicht den Hauch einer Ahnung, was Yuto da dachte. Er machte sich eher Sorgen, dass Ryo ihn zu gern haben könnte.

"Ich?Nein...wie kommst du drauf?' Fragte er verwundert. Was hatte Yuto gehört, dass er nachfragte? "Alles in Ordnung?" Fragte er vorsichtshalber, musterte Yuto dabei.

Ryo schlürfte stumm seinen Kakao weiter. Er war nicht wirklich ansprechbar, so wie er gerade drauf war.

"Ach, das ist doch völlig in Ordnung. Bei euch zu sein, ist wie Urlaub. Man erlebt die ganze Zeit was neues! Das ist wirklich sehr bereichernd. Wenn ich bedenke, dass ich so lange auf dem Hof meines Großvaters gelebt habe... da ist nicht so viel passiert und neues schon gleich gar nicht!", lächelte er süß.

Nachdem Koji dann - wie erwartet - bestätigt hatte, dass er nichts gesagt hatte und Yuto sich mit dem Kaffee ablenkte stimmte er einfach nur zu.

"Ja, alles In Ordnung. Muss irgend ein Geräusch gewesen sein... Der Topf oder so! Wie schon erwähnt, sind hier viele neue Eindrücke!"

Er sah zu Ryo rüber, fragte dann aber dessen Geliebten.

"Ist bei ihm denn alles in Ordnung? Ich habe wirklich ein schlechtes Gewissen, weil ich... naja.. weil ich euch geweckt habe."

Koji lächelte erfreut. "Schön, dass du das so empfindest! Wir haben selten Besuch hier... Aber das liegt eher daran, dass wir meist sowieso keine Zeit dafür haben." erklärte er kurz. "Aber ist ein Hof nicht auch immer wieder ein kleines Abenteuer? Da müssten doch auch Dinge passieren, oder nicht?" lächelte er sachte.

Bei Yutos Ausrede dachte er sich nicht viel, nickte bloß leicht. "Ja, kann schon sein." Er hatte zwar nichts gehört, aber manchmal bildete man sich ja auch einfach ein, dass jemand was gesagt hatte, oder? Vor allem, wenn man in Gedanken versunken war.

Kojis Blick ging rüber zu Ryo, während er Yutos Worten lautschte. "Mach dir keine Sorgen um ihn, der ist gleich wieder fit." Er kannte das ja schon seit einer gefühlten Ewigkeit. "Du kannst ja nichts dafür, sowas passiert schonmal und wenn man dann auch noch in einer ungewohnten Umgebung schläft kann das erstrecht passieren. Ryo hatte eine Weile lang auch sehr oft schlimme Alpträume und ist gefühlt jede Nacht unruhig gewesen... Das ist schon ne ganze Zeit her aber vielleicht schlaucht es ihn auch deshalb so, wenn er Nachts nicht ruhig durch schläft." Er zuckte mit der linken Schulter. "Nach dem Frühstück und dem Duschen ist er wieder fit, versprochen."

Es war bald auch zuende gekocht und sie setzten sich gemeinsam an den Tisch zum blonden. Der aß doch tatsächlich Ramen und trank zwischendurch noch seinen Kakao weiter. Koji schüttelte leicht den Kopf. Das musste doch echt ekelhaft schmecken!

Yuto war erleichtert, dass Koji nicht noch weiter nachhakte. Er war sich ja selbst nicht sicher, was er da gehört hatte. Wahrscheinlich hatte er sich wirklich etwas eingebildet.

Ryo hatte also auch immer schlechte Träume?! Woran das wohl bei ihm gelegen hatte? Was beschäftigte ihn? Zu gerne hätte er hier nachgefragt, aber vielleicht sollte er das lieber direkt bei dem Fotografen tun. Irgendwann in einer ruhigen Minute.

Sie hatten endlich Platz genommen und gegessen. Unabhängig von Kojis Gedanken, war Yuto ebenfalls durch den Kopf gegangen, dass diese Kombination wirklich kein Gaumenschmaus sein konnte. Vielleicht war der Blonde aber so müde, dass er es gar nicht mit bekam?

Wieder drifteten seine Gedanken darüber, woran es gelegen haben könnte, dass dieser schlechte Träume hatte. Er grübelte, während er aß. Vielleicht lag es ja an der Beziehung. Nicht, weil sie dann und wann stritten, sondern, dass sie überhaupt geführt wurde. Vielleicht war ja Ryos Familie gar nicht begeistert davon. Er sprach auch nie über Familie und wenn er sich recht erinnerte gab es hier auch nirgendwo Fotos in der Wohnung. Auch keine Schrein, also waren sie sicherlich nicht verstorben. Auf der anderen Seite, hätte es ja auch sein können, dass sie weder buddhistisch noch dem Shinto zugehörig waren. Vielleicht waren sie ja auch Christen. Die hatten keine Schreins zu Hause, oder?

Er schlürfte die Suppe mit den Nudeln und konzentrierte sich nun doch erstmal auf das Essen.

„Mmhhhh, lecker!“, sprach er Koji lächelnd an.