Koji freute sich sichtlich, dass Yuto das Essen schmeckte. Es war angenehm jemanden da zu haben, der auch ansprechbar war, wenn Ryo so drauf war. "Du isst wirklich alles gerne, oder?" lachte er erfreut. Yuto war ein guter Junge....zumindest empfand Koji das so. Vielleicht konnten sie sein Leben tatsächlich ein kleines Bisschen auf den Kopf stellen und ihm für lange Zeit ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

Yuto schien Zuhause wirklich Probleme zu haben, auch wenn Koji nur die Hälfte mitbekommen hatte, das hatte genügt. Der Kerl hatte es nicht leicht, das war sicher. "Worauf hast du heute Lust? Wir könnten gemeinsam was unternehmen anstatt doof Zuhause zu hocken!" fragte Koji. Für ihn war klar, dass Yuto auch den heutigen Tag noch bleiben würde.

Eine leise Melodie erklang aus dem Schlafzimmer, kaum bis hierher hörbar. "Koji...dein Handy.." murmelte Ryo. Der dunkelhaarige sprang auf, lief ins Schlafzimmer und ging ran. "Was...? Wie ist das denn passiert..?" hörte man ihn, während er zurück in die Küche kam. "Oh man... Ja ich...was? Ja geht ja nicht anders... In welchem Krankenhaus? Ja, ich statte ihm dann nachher einen Besuch ab... ich bin in einer halben Stunde da...Haltet solang durch." Koji legte auf, seufzte tief.
"Einer meiner Kellner hat sich wohl auf dem Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad hingelegt... Er hat sich wahrscheinlich was verstaucht, wenn nicht sogar gebrochen... Er ist jetzt erstmal im Krankenhaus und ich muss aushelfen.." seufzte er. Dennoch setzte er sich erstmal wieder an den Tisch und aß weiter. So viel Zeit war noch, das Café war mit dem Auto nun wirklich nicht weit.

Yuto überlegte kurz und antwortete leicht schmatzend

„Ja, ich glaube, ich esse wirklich alles gern!“ dann kicherte er und aß vergnügt weiter.

Den Vorschlag etwas zu unternehmen fand er gut. Da wurde Koji aber schon unterbrochen.

„Du hast aber gute Ohren!“, hatte Yuto zu Ryo gesagt und lächelte.

Der Anruf verhieß offensichtlich nichts gutes. Solche Anrufen waren doch zum kotzen. Aber es war wenigstens nichts allzu ernstes passiert! Er musste „nur“ arbeiten gehen.

„Oh, wie lange musst du denn dann einspringen? Ich denke, ich werde heute Nachmittag wohl wieder zu mir müssen… ich will euch schließlich auch nicht weiter zur Last fallen!“

Yuto klang sichtlich betrübt. Er hätte ja auch gerne noch für Koji und Ryo gekocht, als Dank, aber wenn Koji gehen musste…. Irgendwie schlug sich das direkt auf seine Laune. Der Gedanke, wieder zu der alten Kreisch-Zicke zurück zu müssen war im Moment wirklich unerträglich. Besonders jetzt wo er gesehen hatte, wie hilfsbereit und freundlich es in anderen Haushalten zu ging.

Er seufzte.

Ryo hatte bloß genickt. Natürlich hatte er gute Ohren! Wie konnten die anderen dieses unterdrückte Klingeln denn nicht hören? Er aß stumm weiter, bis Koji das alles erklärte.
"Oh man...." murmelte er. Das war doch doof! Das Wochenende war einfach wirklich seltsam! Alles stand Kopf und bis auf den Sex am Abend hatten sie echt kaum irgendwie Zweisamkeit erlebt, echt schade.

Koji sah Yuto an. "Um 13:30 Uhr kommt die Ablöse, dann kann ich wieder gehen." erklärte er kurz. "Du fällst uns nicht zur Last, ist schon in Ordnung." lächelte er danach noch. "Wenn du wartest, bis ich zurück bin, können wir dich auch gern Heim fahren."

Ryo stand langsam auf und verschwand dann im Bad. Er war fertig mit dem Essen und auch mit seinem Kakao und wollte jetzt erstmal duschen, um wach zu werden. Es war schon was länger her, dass er sich so gefühlt hatte, aber das kannte er ja schon. Sein Hirn war vielleicht einfach noch nicht ganz wach.

Ryo sah wirklich nicht begeistert aus. Wenn man es nicht besser wusste, hätte man denken können, man saß vor jemandem mit einer ernsten Depression.

Irgendwie tat das Yuto leid. Er fühlte sich dafür verantwortlich, dass dieser Sonnenschein plötzlich nur noch aus Regentagen zu bestehen schien.

„Heim…“, er stockte

„Um ehrlich zu sein, versuche ich das so weit wie möglich nach hinten zu schieben!“, gestand er nun, lächelte aber.

Er räumte die Schalen ab und stellte sich an die Spüle um alles zu säubern.

„Ich finde schon eine Lösung!“

Er hatte sich nochmal zu Koji umgewandt, als er das sagte und lächelte hübsch.

Er wollte auf keinen Fall den Eindruck machen, als sei er ein Schwächling oder dass er sich tatsächlich völlig verloren fühlte. Unter keinen Umständen wollte er ausgerechnet dem tollen Koji das Gefühl geben, dass er ohne die beiden aufgeschmissen war, da er ja niemanden sonst kannte.

Erst jetzt fiel ihm wieder der Kerl von dem Restaurant ein. Der Starbuckstyp! Vielleicht war der ja auch eine Lösung?!

Etwas motivierter spülte er fertig.

"Wir können ja mal schauen, ich müsste noch meinen Kollegen im Krankenhaus besuchen, sofern er stationär behandelt wird...das könnte ich aber sonst auch heute abend auf dem Rückweg nach Hause machen." meinte er ruhig. "Du kannst ja erstmal so lang bleiben, wie du magst und irgendwann bringen wir dich dann zurück, ja?"

Er wollte Yuto nicht aufzwingen zurück nach Hause zu gehen, wenn es dort wirklich so mies war. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass du eine Lösung findest." lächelte er.

Ryo kam derweil mit frisch geputzten Zähnen und wohlduftend wieder aus dem Bad und schmiss sich im Wohnzimmer auf die Couch. Er fühlte sich schon etwas besser aber noch nicht ganz ausgeruht. Außerdem nervte ihn, dass Koji gleich gehen musste. Das war doch echt kacke.

"Danke fürs Abräumen." meinte Koji zu Yuto, ehe er sich streckte. "Ich zieh mich dann mal für die Arbeit um..." seufzte der Kellner, ehe er im Schlafzimmer seinen Kellnerkram rausholte und sich umzog. Zum Glück hatte er schon geduscht. Rasch stylte er noch etwas seine Haare, sah sich nochmal im Spiegel an, ehe er sich noch eine Jacke und einen Schal um die Schultern warf und kam dann zu Ryo ins Wohnzimmer.

Er sah ihn an, strich ihm über die Wange und küsste ihn dann sanft. Ryo vertiefte den Kuss sofort und machte daraus einen Zungenkuss. Okay... Das war irgendwie seltsam in dem Wissen, dass sie nicht allein waren...aber es war okay. Langsam löste Koji sich wieder und lächelte sanft. "Bis später, mach keinen Unsinn, ja?" grinste er, küsste ihn dann nochmal kurz und löste sich dann ganz von Ryo.

Sein Blick fiel auf Yuto. "ich drück dir die Daumen, dass er gleich wieder fit ist." grinste er. "Bis später." Er winkte nochmal kurz, bevor er sich die Schuhe an der Tür anzog und verschwand.

Ryo seufzte leise. Er hätte so gern den Tag mit seinem Schatz verbracht! Aber wenigstens war er nicht allein. Er sah Yuto an, klopfte neben sich auf die Couch. Er wollte wenigstens ein wenig kuscheln... Und vielleicht noch etwas dabei dösen.

„Danke, Koji“

Dieser hatte sich nun fertig gemacht. Yuto war Richtung Wohnzimmer gegangen, blieb aber stehen und sah dann auch tatsächlich den innigen Kuss. Er hatte versucht irgendwo anders hin zu sehen, als begutachtete er seine Fingernägel und fragte sich, ob wie noch kurz genug waren oder ob er sie vielleicht bald schneiden sollte.

Dann verabschiedete sich der größte und Yuto lachte nur auf dessen Aussage. „Schönen Tag dir!“, hatte er hinterher gesagt und blieb erst einmal wie angewurzelt stehen.

Der Fotograf forderte ihn nun auf zu sich zu kommen und so tat er dies auch brav, wie ein Schoßhündchen.

Er nahm Platz und platzierte seine Hände neben seinen Beinen, starrte geradeaus und wusste nicht so recht, was er sonst tun sollte. Irgendwie fühlte er sich gerade etwas ratlos.

Ryo shcmuste sich augenblicklich an ihn, als er sich neben ihn setzte. Er nahm die Fernbedienung und schaltete den TV erstmal ein, irgendein Film würde sicher irgendwo laufen... und wenns nur irgendeine doofe Sendung war. Er brauchte noch etwas Ruhe.

Der blonde hielt Yuto die Fernbedienung hin. "Schau, was du gucken magst." meinte er dazu noch, ehe er die Augen schloss. "Ich dös noch was...okay?" er wollte Yuto nicht zu sehr belagern aber jetzt gerade brauchte er einfach diese Nähe. Normal konnte er sich in diesem 'Zustand' immer an Koji schmusen, aber der war einfach nicht mehr da... Blödmann. Leise seufzte Ryo, kuschelte sich noch was mehr an und genoss es dann, als es bequem war.

Das war wohl eine Seite von ihm, die nicht jeder kannte. Koji kannte sie ganz gut und er hoffte, dass Ryo Yuto nicht zu doll belagern würde. Dem blonden würde das nämlich auch nicht auffallen, bis er nicht ganz fit auf den Beinen sein würde.

Yuto hatte die Hände weggezogen als sich der Student so an ihn gekuschelt hatte, zum einen befürchtete er, dass sie einfach im Weg waren und zum anderen, dass er sich nicht mehr bewegen konnte.

„O-okay.“

Er nahm die Fernbedienung entgegen. Schaltete von Programm zu Programm, sah dann aber irgendwann an sich herab zu dem schönen Mann.

Was für ein zartes Gesicht Ryo doch hatte und sogar recht lange Wimpern, wenn die Augen geschlossen waren. Der hübsch geschwungene Mund und dieses seidige Haar!

Yuto dachte sich nichts viel dabei, aber vielleicht fühlten sich die Haare ja auch so an, wie sie aussahen. Er musste es probieren!

Und so legte er sachte seine Hand an den Kopf des anderen und strich sachte über das Haar, so wie man es ja auch bei Katzen tat.

Es fühlte sich wirklich toll an! Richtig weich und glatt. Yuto war begeistert, lächelte und schaltete dann weiter bis er bei einem Film hängen blieb. Solange sich Ryo nicht beschwerte, würde er ihn einfach weiter streicheln. Das war doch sicher okay, oder?

Ryo würde sich ganz sicher nicht beschweren! Das war super angenehm und er genoss es sehr. Wenn er könnte, würde er wohl auch noch anfangen zu schnurren.
Wer mochte es denn nicht gestreichelt zu werden? Gab es da überhaupt jemanden?

Es hatte ihn im ersten Moment doch ein wenig gewundert, es hatte auch gleich gekribbelt, als das erste mal seine Haare berührt wurden, so ein angenehmer kurzer Schauer auf der Kopfhaut, der sich durch den Körper zog. Zufrieden blieb er so liegen, genoss es stumm und kuschelte sein Gesicht noch was mehr ein. So ließ es sich doch leben. Wäre Ryo einfach lieber eine Katze geworden! Dann würde man ihn immer und überall gerne schmusen und streicheln...und kraulen! Er könnte überall und immer schlafen, auf jedem Platz liegen und auch auf allen schlafen.
Niemand würde ihn nervig oder anhänglich finden, das wär doch super.

Es dauerte noch eine Weile aber anstatt zu dösen schlief Ryo doch nochmal richtig fest ein. Er atmete ruhig und gleichmäßig während er in seine Traumwelt glitt.

Die ruhige Atmung des anderen war so beruhigend!

Das hübsche Gesicht, das auf ihm ruhte, war einfach toll. Was auch immer gerade im Fernseher lief, konnte nie so interessant sein, wie dieser Anblick.

Yuto streichelte ihn weiter und fuhr ihm auch einmal sanft mit dem Zeigefinger über die Wange. Auch die Haut des anderen war unglaublich weich!

Und während Ryo vor sich hin schlummerte, bemerkte Yuto gar nicht so recht, wie er selbst weg driftete und auch einschlief.

Es war einfach zu beruhigend gewesen aber es tat gut.

Die beiden schliefen eine ganze Weile so weiter. Das war so entspannend, dass Ryo total ausgelassen wieder wach wurde. Er fühlte sich viel fitter und ausgeschlafener.

Langsam und vorsichtig löste er sich von Yuto, streckte sich dann, wobei der Rücken und die Schultern knackten, um sich wieder entspannen zu können. So, wie Ryo da gelegen hatte war es wirklich nicht gut für die Körperhaltung gewesen, aber er war erholt. Nachdem der blonde sich mal in jede erdenkliche Richtung gestreckt hatte sah er Yuto an.

Ein Lächeln legte sich auf die Lippen des Gastgebers, wobei er ihm etwas näher kam. "Yuto~" flüsterte Ryo, strich ihm dabei sanft über die Wange. Er wollte den Jungen nicht zu harsch wecken, ihn aber auch nicht weiter im Sitzen schalfen lassen, der würde doch Nackenschmerzen bekommen!

Es wurde langsam etwas kälter, da die Körperwärme des anderen nicht mehr unmittelbar zu spüren war. Noch kurz saß er so da, bis er die Stimme des anderen vernahm.

Yuto öffnete die Augen, sah Ryo an.

Er lächelte sanft

„Ich bin wohl auch eingeschlafen. Du sahst so friedlich aus, das muss mich angesteckt haben.“

Er bewegte den Kopf etwas und merkte schon, dass sich sein Nacken etwas steif anfühlte. Zum Glück löste es sich aber, er änderte die Sitzposition und wand sich dem anderen zu.

„Hast du gut geschlafen?“

Er lächelte ihn mit halb verschlafenen Augen an, fühlte sich selbst aber prächtig.

Ryo lächelte gleich, als Yuto die Augen öffnete. "Ich wollte eigentlich auch nur dösen.." kicherte er. "Vielleicht hat dir der Schlaf ja auch gefehlt~"

Er lehnte sich seitlich an die Rückenlehnte, sah ihn weiterhin an. "Oh ja! Ich fühl mich viiiiiel besser als heute morgen! Das tat richtig gut." Man sah es dem blonden aber auch an. Er sah viel frischer und erholter aus als noch zuvor. Zufrieden mit sich und der Welt sah er zum TV rüber. "Wir haben mindestens 2 Stunden geschlafen...der geht nämlich nach 2 Stunden von allein aus, wenn man keinen Knopf mehr drückt!" lachte Ryo überrascht.

Was für ein wunderschönes Gesicht da in seine Richtung blickte.

Yuto konnte nicht anders als zu schmunzeln.

Dass sie schon über zwei Stunden geschlafen haben mussten, überraschte aber auch ihn.

Er hielt sich leicht entsetzt die Hand vor den Mund, kicherte dann aber auch.

„Weisst du , dass du wie ein Kätzchen schläfst?“, fragte er dann kurz drauf. „Fast verwunderlich, dass du nicht schnurrst! Aber du sahst so friedlich aus, da haben sich wohl alle Knöpfe bei mir ausgestellt!“

Wieder lachte er.

„Hey, sollen wir vielleicht als Überraschung für Koji etwas backen?“, fiel ihm dann ein. Das könnte doch lustig werden.

"Wie ein Kätzchen?" Ryo kicherte. "Das hat Koji auch schon behauptet...dann muss ja echt was dran sein!" er schüttelte lachend den Kopf.

"Kannst du backen?" fragte er. "Ich bin nicht sooo gut in der Küche..." Tatsächlich konnte Ryo weder kochen noch backen. Bei ihm lief das irgendwie immer total schief und schmeckte im Endeffekt entweder nach garnichts oder scheiße.
Er hatte auch einmal versucht diesen fluffigen, japanischen Käsekuschen zu machen...der hatte im Endeffekt dann nur ekelhaft nach zu viel Ei geschmeckt und war gerade mal zwei Finger hoch und kein Stück fluffig geworden. Den hatten sie schließlich wegschmeißen müssen. "Ich kann gerne assistieren... und wir sollten vorher einkaufen, ich denke mal wir haben nicht alles da..." lächelte er.