Fei wurde ein wenig rot um die Nase. Das waren wirklich süße Worte! Sah er echt so Glücklich aus, wenn er von Haru sprach? Naja, dieser Mann erfüllte ihn auch mit Glück. Er war seine Welt geworden und das in so kurzer Zeit, das konnte nur wahre Liebe sein! "Du wirst sicher auch noch den richtigen Menschen finden und an deiner Seite wissen dürfen." lächelte Fei sanft.

"Danke....danke..." kam es leise von Fei, der wirklich froh über jedes Bisschen Unterstützung war.
Langsam löste er die Umarmung, nickte. "Ja....erstmal muss er gesund werden...dann sollten wir gemeinsam mit ihm nachdenken..."

Feis Vater sah Hikaru an. "Glaubst du, dass dein Vater Fei schaden wollen wird, jetzt wo er davon weiß?" fragte er ruhig.
Er wollte ja nicht seinen toten Sohn in den Armen halten, nur weil der jemanden liebte, dessen Vater ein riesen Arschloch war.
"Ist es möglich, dass du uns informierst, sollte dein Vater Schritte gegen Fei einleiten?"
Er sah ihn ernst an. Da war er, der Yakuza der sich um nichts mehr sorgte als seinen geliebten Sohn. Er würde zur Not alle Männer um Feis Bude aufstellen und diese 24 Stunden bewachen lassen, ehe er zuließ, dass seinem Sohn etwas passierte!

Sanft lächelte Hikaru den langhaarigen Feind an.

Die Worte des Vaters ließen ihn aufhorchen und nachdenken.

„Ich… ich kann mir nicht vorstellen, dass er so etwas tun würde… allerdings…“, er sah die beiden abwechselnd an.

„Wenn ich etwas hören sollte, gebe ich sofort bescheid!“, versprach er.

Der Arzt war aus Harus Zimmer gekommen und die Mutter sah ihn halb besorgt, halb erwartungsvoll an.

„Er ist stabil. Manchmal kann es vorkommen, dass Menschen, die im Koma liegen - besonders wenn es ein künstlich herbeigeführtes ist - auf äußere Impulse reagieren. Das ist vollkommen in Ordnung. Allerdings…“

„Allerdings?“, sie faltete ihre Hände, befürchtete schlimmstes.

„Allerdings sollte er vor einer Reizüberflutung bewahrt werden, zumindest in dieser Phase. Wenn ihr ihn in 2 bis 3 Tagen wecken können, ist ja alles überstanden!“

„Was bedeutet das?“, sie sah den Arzt und einen ihrer Bodyguards fragend an. Der Mann kam direkt näher und stellte sich ihr zur Seite.

„Ich würde davon abraten, dass Besucher zu ihm gelangen. Wir sollten kein Risiko eingehen!“

„Ich darf meinen Sohn nicht sehen?“

Er kniff die Lippen zusammen und nickte leicht. „Nur, bis alles überstanden ist…“

Sie knickte ein und saß wieder, dann fing sie an zu hyperventilierten und weinen.

Sofort ließ er eine Schwester nach ihr schicken.

Als Hikaru und die Kodamas wieder zu der Zimmertür gingen, war keiner dort ausser einer der Wachen.

„Wo… wo ist Mutter?“

„In Behandlung!“

„Was?!“

Da kam auch schon die Schwester und erklärte, dass die Mutter wohl einen leichten Schwächeanfall gabt hatte, man hätte sie aber versorgt und sie sei eine Etage über diesem Zimmer.

„Was ist mit meinem Bruder?!“

„Das muss ihnen der behandelnde Arzt mitteilen, ich bin dazu nicht befugt!“

Panisch rannte er zu den Aufzügen. Er musste sofort zu seiner Mutter. Was war hier nur los!?

Feis Vater nickte und auch Fei bedankte sich nochmal. Er war froh, dass Hikaru ihnen helfen wollte und auch auf der Seite seines Bruders war.

Sie kamen schließlich irgendwann zurück zu Harus Zimmer, aber Harus Mama war weg und das alles klang wirklich nicht gut!
Fei wollte der Mama noch gute Besserung ausrichten lassen, aber Hikaru rannte schon los. Was war hier los?! Wieso war die Mutter zusammengebrochen? Was war mit Haru, dass sie so reagierte?!

"Haru..."entwisch es Fei besorgt, woraufhin sein Vater ihn in die Arme schloss und ihn sanft an sich drückte. "Schon gut... Er kommt wieder auf die Beine, da bin ich sicher...Ein Yakuza lässt sich nicht so einfach unter kriegen, vor allem nicht, wenn so ein wundervoller Mann auf ihn wartet, hm?" sprach er seinem Sohn, welcher sich in sein Jackett krallte, Mut zu.

Fei nickte schluchzend. Er wollte Hikaru wirklich gerne nach, aber er wagte es nicht. Er hatte Angst vor dem, was die Mutter berichten würde und vor allem davor, dass es Feis Schuld sein könnte, weil Haru so stark auf ihn reagiert hatte.

Er konnte nichts weiter tun als weinend in den Armen seines Vaters Schutz zu suchen. Noch nie zuvor hatte er soich so große Sorgen gemacht!

Hikaru war zum Zimmer geilt, öffnete es, ohne anzuklopfen.

Seine Mutter saß auf einer Liege und sah zu ihm, während ihr Bodyguard schon Krawall schlagen wollte, ich dann aber zurück hielt, als er erkannte, wer da hereingestürmt war.

Sie streckte eine Hand nach ihm aus, die er sofort ergriff, als er bei ihr angelangt war.

„Mutter…?“

„Es geht mir schon besser, ich habe eine Tablette zur Beruhigung bekommen. Ich denke, das war wohl alles etwas viel für mich!“, versuchte sie zu lächeln.

Er sah sie weiterhin fragend an. Er wagte nicht seine Frage zu stellen.

„Dein Bruder… wir dürfen ihn erst wieder besuchen, wenn er erwacht ist. Wir müssen weiter geduldig sein, aber er muss sich schonen und eine übermäßige Stimulierung ist wohl mit Risiken verbunden!“, berichtete sie dann.

Hikaru nickte. War das nun gut oder schlecht? Er war sich nicht sicher. Was, wenn Haru aber gar nicht wach wurde? Durften sie ihn dann nie mehr sehen? Er traute sich auch das nicht auszusprechen.

„Möchtest du den Herren aus dem Kodama Klan nicht bescheid geben? Sie machen sich sicher Sorgen… Ich denke, ich werde mich nun auf den Heimweg begeben. Ich ertrage es hier in diesem Gebäude nicht.“

„Ja, ich.. gebe ihnen Bescheid und fahre mit dir, Mutter!“

Sie nickte, meinte aber, dass sie draußen warten würde.

Hikaru begab sich also wieder zu Feilong und seinen Vater.

Dort berichtete er davon und schlug vor, dass sie auch Heim fuhren, hier würden sie ohnehin nichts tun können, er würde sie informieren sobald es Neuerungen gab.

Fei und sein Vater warteten noch immer vor der Tür. Sie würden nicht zu der Mutter gehen, immerhin ging es sie nichts an... Sie wollten nicht unhöflich sein und sie auch nicht beschämen oder ähnliches.

Endlich kam Hikaru wieder und Fei sah diesen zerknirscht an.
Er fragte auch, ob es der Dame besser ging und wünschte ihr gute Besserung.

"Ja... wir sollten wirklich Heim fahren... Danke sehr...vielen Dank..." sprach Fei, biss sich jedoch auf die Lippe.
Er wollte lieber hier bleiben, wenigstens in Harus Nähe, aber das hatte keinen Sinn.

Sie verabschiedeten sich noch von Hikaru, wobei der Feis Handynummer bekam, um ihn auf dem Laufenden zu halten, anschließend fuhren sie Heim.

Wahrscheinlich hatte Fei noch nie so viel Zeit mit seinem Vater verbracht wie jetzt. Er lehnte einfach auf dem Sofa an ihm, wurde ihm Arm gehalten und irgendein blöder Film lief in der Glotze. Eigentlich diente das alles auch nur dazu, um Fei abzulenken, der in einem der Yukatas von Haru neben ihm saß.

Es war eine zermürbende Zeit. Im Hause der Watanabes war es stiller als sonst. Sämtliche Meetings wurden abgesagt, da sich Hikaru weigerte auch nur an Geschäfte zu denken. Dem Familienoberhaupt war das alles andere als recht, dennoch hatte er sich ohnehin schonen müssen und hätte seinen Sohn vorgeschickt oder wäre einfach nur dabei gesessen um mit seiner Präsenz zu glänzen. So blieb er aber im Bett oder aber im Wohnzimmer.

Nach drei Tagen hatten sie endlich die Nachricht erhalten, dass Haru erwacht war. Sie waren alle zusammen aufgebrochen um nach ihm zu sehen.

Er war in ein anderes Zimmer verlegt worden und als Hikaru und seine Mutter schon eintraten meinte das Familienoberhaupt mit dem Arzt zu reden und blieb draussen.

Haru lag da, allerdings sogar aufgerichtet. Eine Schwester sprach gerade mit ihm.

Hikaru war so froh seinen Bruder so zu sehen! Auch wenn er schwach aussah und eine kaum hörbare Stimme hatte. Aber er lächelte ihm entgegen!

Die Mutter war so gerührt, dass ihr direkt wieder das Augenmakeup verlief, da sie ein paar Freudentränen verlor.

Sie griff nach seiner Hand, die er kraftlos drückte.

„Hallo Mama!“

„Hallo, mein Sohn!“, gluckste sie und streichelte ihm über die Stirn.

Er sah zu seinem Bruder rüber und winkte ihn mit der freien Hand herbei. Sogleich trat der ältere an die andere Seite des Bettes und ergriff die Hand

„Du Blödmann! Weisst du, wieviel Sorgen wir uns um dich gemacht haben?“

Haru lächelte.

Die Schwester hatte noch den Tropf eingestellt und berichtete, dass sein erster vollständiger Satz gewesen sei, dass er Hunger hätte!

Die Besucher lachten freudig auf.

Dann trat der Vater ein. Harus Blick verfinsterte sich erst, doch dann sah er ihn einfach nur an. Dass der Herr es geschafft hatte, trotz seines Stolzes herzukommen, hiess schon viel.

Die Mutter rückte ein kleines Stück und er betrachtete seinen jüngsten Spross.

„Schön, dass du wieder wach bist, Haru! Ich habe mit dem Arzt gesprochen und er meinte, dass du in Kürze wieder ganz der alte bist! Beeil dich, ja? Deine Mutter kann es kaum erwarten dich wieder durchs Haus zu scheuchen!“

Er lächelte kurz, legte seine Hand an die Schulter des Patienten und ging dann.

„Ich erwarte euch zu Hause...“, war noch zu hören.

Das waren mit Abstand die freundlichsten und unerwartetsten Worte, die Haru von ihm empfangen hatte.

Sie blieben fast noch den ganzen Tag bevor sie aufbrachen. Doch bevor sie gingen meinte seine Mutter:

„Haru, der Kodama-Junge war auch viel hier. Hätten wir ihn nicht nach Hause geschickt, hätte er bestimmt sogar vor deiner Tü geschlafen. Er hat sich wirklich sehr um dein Wohl gesorgt. Du scheinst ihm viel zu bedeuten....“

Haru sah sie an. Es bildeten sich Tränen in seinem Augen.

„Er bedeutet mir auch sehr viel!“

Sie nickte. Dann gingen sie.

Hikaru hatte auf dem Heimweg dann auch endlich Feilong kontaktiert. Er schrieb ihm:
„Er ist wach und freut sich sicher dich zu sehen. Zimmer Nr 359 im Westflügel. Besuchszeit noch bis 21 Uhr. HW“

Fei war in dieser Zeit tatsächlich nochmal mit seinem Vater im Krankenhaus gewesen. Es hatte sich viel zu weit weg angefühlt, wenn er einen ganzen Tag nicht da gewesen war, allerdings war er nur am 2. Tag dort gewesen. Die Ärzte durften ihm sowieso keine Auskunft geben und Hikaru war auch nicht hier.

Er hatte das Gefühl Zuhause durch zu drehen, aber er wollte auch nicht weg gehen, denn jeden Moment könnte Hikarus Anruf kommen, dass Haru wach war und dann wollte Fei auch dort hin...wäre er da gerade unterwegs, würde er sich unglaublich schrecklich fühlen.

Sein Vater half ihm wirklich in dieser Zeit. Er war für Fei da, blieb immer an seiner Seite, wenn Fei drum bat und ließ ebenfalls ein paar Termine verlegen oder absagen. Alles was gerade für ihn wichtig war, war das Wohl seines Sohnes. Er kannte diese Situation und er wollte nicht, dass Fei genauso litt wie er damals.

Natürlich saß Fei auch jetzt wieder in einem der frisch gewaschenen Yukata auf dem Sofa, das Handy fest in der Hand und voller Hoffnung, dass endlich die erlösende Nachricht kam. Heute war es tatsächlich so weit! Feis Handy vibrierte, er blickte drauf und die Nachricht ließ ihn aufspringen.
"Wir müssen los!!" gab er von sich, woraufhin auch sein Vater aufsprang und sich sofort Jacke und Schuhe anzog.
"Willst du so gehen?" wurde Fei noch gefragt, aber der rannte schon raus zum Auto. Nagut, dann würde er eben im Yukata aufkreuzen, wie er wollte.

Sie fuhren sofort los, Fei konnte es garnicht fassen! Haru lebte und er war wach, er war so froh!

"Danke!Schon auf dem Weg!" schrieb Fei Hikaru auf dem Weg zum Krankenhaus.

Als sie ankamen konnte Feis Papa garnicht so schnell gucken wie sein Junge loslief. Er wollte schnellst möglich zu seinem Liebsten!
Recht schnell fand er die richtige Tür, zögerte jedoch davor eine Sekunde, ehe er klopfte und ohne auf ein Herein zu warten reinkam. Er erblickte Haru, erstarrte und brach augenblicklich in Tränen aus.
Sofort kam er zu ihm rüber, griff sachte nach dessen Hand und sank neben dem Bett auf die Knie.
"Haru....Ich bin so froh..." schluchzte der langhaarige.
"Ich hatte solche Angst.... wie fühlst du dich?"
Er blickte ihn an, küsste seine Hand, wischte sich so gut es ging die Tränen weg.

Er liebte diesen Mann wirklich mehr als alles andere...Was wäre wohl mit ihm passiert, wenn Haru gestorben wäre? Das hätte er doch niemals ausgehalten...

Haru hatte ruhig dagesessen und aus dem Fenster geschaut. Er beobachtete die Vögel, die unten im Park saßen und nach Dingen pickten, herum flatterten, wenn jemand vorbei kam und sich an den selben Stellen wieder nieder ließen.

Trotzdem dachte er die ganze Zeit dabei nur an Feilong. Ob er ihn wieder sehen würde? Wie es ihm wohl ging? Was er wohl tat?

Hikaru hatte ihm ja gesagt, dass er sich Sorgen um ihn gemacht hatte. Das tat Haru wirklich leid und wenn er ihn sehen würde….

Es klopfte.

Er realisierte es noch nicht richtig, da ging die Tür auch schon auf. Der Bodyguard hatte Feilong erkannt und ihm gestattet einzutreten. Da kam er auch schon auf ihn zu.

Harus Herz machte einen Freudensprung! Er konnte es kaum glauben! Fei war wirklich hier!!!!

„Fei….“, gab er glücklich und erleichtert von sich.

„Komm doch bitte hoch….hier… setz dich zu mir….“, etwas kraftlos rutschte er auf seinem Bett zur Seite um ihm Platz zu machen.

Haru konnte es wirklich nicht fassen! Er breitete die Arme aus und durfte ihn endlich wieder bei sich wissen.

„Jetzt geht es mir gut“

Er strich ihm das lange Haar aus dem Gesicht und lächelte ihn an.

„Du hast dich gar nicht angezogen…. bist du die ganze Zeit in meinem Yukatas auf deinem Bett herum gelungert?“, lächelte er frech.

Wer wischte ihm mit den Daumen über die feuchten Wangen.

Er wusste im Moment nicht, was er noch sagen sollte. Er war so von einer inneren Wärme ausgefüllt, dass er ihn einfach nur lächelnd ansah.

Wahrscheinlich hätte Fei den Bodyguard eigenhändig aus dem Weg geschafft, wenn der ihn nicht hätte durch lassen wollen. Fei beherrschte nunmal einige Kampfkünste und war nicht so leicht unter zu kriegen, wenn er etwas so sehr wollte wie seinen Schatz.

Haru so schwach zu sehen und dessen Stimme nur so leise zu hören war wirklich schrecklich. Er würde ihn so gerne wieder fit sehen!

Leicht nickte er, setzte sich dann zu ihm und blickte ihn an, schloss ihn dann ganz sachte und vorsichtig in die Arme.
"Ich bin so froh..." schluchzte er.
Er wurde ein wenig rot, als Haru den Yukata ansprach. "Was sonst hätte ich tragen sollen...? Ich wollte etwas tragen, was von dir ist..." gestand er leise, blickte ihm in die Augen.
"Ich wollte mich nicht umziehen, weil jede Sekunde mit dir viel zu kostbar ist, um sie mit sowas zu verschwenden..."

Sachte strich Fei seinem Schatz nun auch über die Wange, lächelte ihn an und hauchte ihm dann einen Kuss auf die Lippen. "Ich liebe dich so sehr..." hauchte er.

Fei setzte sich wieder mehr auf, wischte sich die restlichen Tränen weg und nahm dessen Hand wieder in seine. "Dein Bruder und deine Mutter...sie sind wunderbare Menschen. Sie haben mich mit zu dir genommen...Hikaru möchte unsere Liebe unterstützen und versuchen, euren Vater zu überzeugen, diesen Hass fallen zu lassen... er will uns helfen glücklich sein zu können." erzählte er ihm. "Mein Vater steht auch immernoch ganz hinter uns."

Feilong hätte alles sagen können, wahrscheinlich hätte er sogar das Alphabet rückwärts in Aramäisch rülpsen können und Haru hätte es als die schönste Melodie auf diesem Planeten anerkannt!

Er lächelte ihn an, während er ihm zu hörte.

„Ich weiss….Ich weiss…. dass du bei mir warst. Ich habe dich gespürt!“, sagt er dann nur und lächelte noch mehr.

„Ich wollte so gern mit dir sprechen, aber es ging einfach nicht… nichts! Ich konnte mich nicht bewegen und dieser verdammte Schlauch in meinem Hals…. es fühlte sich einfach an, als würde ich Träumen, obwohl ich wusste, dass es kein Traum war. Denn du warst da! Du warst bei mir!“

Ihm liefen unkontrolliert die Tränen aus den Augen. Er war einfach so unendlich glücklich, dass Feilong auch zu einer solchen Stunde zu ihm stand! Er war bei ihm gewesen, als er am schwächsten Punkt in seinem Leben angekommen war und doch hatte Fei ihn nicht aufgegeben!

„Wir werden alles durchstehen! Ob man meinen Vater überzeugen kann oder nicht… es spielt für mich keine Rolle. Nur du spielst eine Rolle für mich!“

Fei sah ihn ungläubig an, konnte aber nicht anders als doch wieder mit ihm zu weinen.
"Dann hast du also wirklich auf mich reagiert..." gab er leise von sich.
"Wir...wir durften deswegen nicht mehr zu dir... weil es für dich zu gefährlich geworden wäre, wenn du öfter so reagierst..." gestand er leise, lächelte aber glücklich.
"Du hast nur auf mich reagiert...sonst auf niemanden.."
Das konnte nichts anderes als wahre Liebe sein, das lag klar auf der Hand!

"Haru..."
Er sah ihn an, lächelte glücklich und diesmal war er es, der dem anderen die Tränen aus dem Gesicht wischte.
"Egal was kommt... mein Vater und ich haben immer einen Platz für dich! Du kannst auch bei mir...nein...mit mir zusammen wohnen!"
Tatsächlich hatte Fei über solche Dinge mit seinem Vater gesprochen und der hielt das für selbstverständlich, nach allem, was die beiden nun durch gemacht hatten.

"Bitte sei ab heute vorsichtiger...tu mir das hier nie wieder an... ich dachte ich sterbe vor Sorge.."

„Natürlich reagiere ich auf dich, alle anderen haben mich so sauer gemacht, ich hatte innerlich schon mit denen abgeschlossen!“, meinte er. Trotzdem konnte er es sich nicht zu hundert Prozent erklären, aber es war ihm auch egal. Fei war der wichtigste Mensch für ihn geworden.

„Wirklich? Ich darf mit dir zusammen leben? Das ist ein wunderschöner Gedanke!“, meinte er zaghaft und überaus glücklich zugleich.

„Es tut mir leid, dass ich dir so viel Sorge bereitet habe. Das kommt nicht mehr vor!“

Er zog ihn sachte näher, er wollte ihn unbedingt küssen! Unbedingt wollte er ihre Liebe besiegeln unbedingt wollte er ihm nah sein!

Fei lächelte glücklich. Er war so erleichtert, alles schlechte fiel einfach gerade von ihm ab.

"Ja, mein Vater hat zugestimmt und es ist ja sowieso meine Wohnung, auch wenn sie auf dem Anwesen meines Vaters ist." meinte er gleich.
"Das will ich hoffen!"
Er ließ sich näher ziehen, küsste Haru auch gleich liebevoll.
Es gab wohl nichts stärkeres als die Liebe, da war Fei sich mit der Weile sicher. Haru und er... und die Liebe zwischen ihm und seinem Vater... egal was für ein böser Yakuza er sein mochte, sein Vater liebte ihn und würde für ihn alles geben und das wusste Fei nun und er liebte seinen Vater auch - natürlich nicht auf die selbe Weise wie er Haru liebte.

Es klopfte erneut und Feis Vater trat ein. Er stockte kurz, als er sah, dass die Jungs sich wohl gerade küssten und er wohl möglich störte. Dennoch konnte er nun schlecht wieder kehrt machen.
Also räusperte er sich kurz, kam dann zu ihnen rüber, als der Kuss gelöst war.

"Hey ihr beiden... ich hab Kuchen aus der Cafeteria mitgebracht." lächelte er, stellte den Kuchen aber erstmal ab.
"Wie fühlst du dich?" fragte er Haru ehrlich besorgt.

Es tat so unendlich gut, Fei so bei sich zu haben, ihn nicht nur aus einer weiten Ferne zu hören, sondern ihn zu sehen, zu fühlen und sogar zu schmecken.

Er wurde aber aus dieser herrlichen Blubberblase gerissen, als der Vater sich räusperte. Sofort blickte er hinüber und versuchte sich etwas aufzurichten, nickte etwas ausgeprägter, da eine Verneigung nicht möglich war.

„Vielen Dank für Ihre Sorge! Und danke für den Kuchen. Der sieht köstlich aus!“, er ließ aber aus, dass er noch nicht so schwer essen konnte. Er wurde erst einmal mit Suppen, Säften, Brei und derart an die Nahrungsaufnahme wieder herangeführt. Trotzdem war er sehr dankbar.

„Mir geht es gut, jetzt viel besser!“, er lächelte sanft seinen Schatz an und strich über seine Hand.

„Feiong hat mir gesagt, dass ich zur Not auch auf ihrem Grundstück mit leben darf! Dafür spreche ich ihnen meinen verbindlichsten Dank aus, Herr Kodama!“, das meinte er vollkommen ernst.

Er wäre wohl nie davon ausgegangen, jemals in Betracht zu ziehen auf dem Anwesen des Feindes zu leben. Doch nun, nun waren sie keine Feinde mehr. Sie waren Familie, oder nicht?
Zumindest fühlte sich das für Haru so an.

Er wusste allerdings nicht, was er noch sagen sollte. Nicht nur, wie es noch recht anstrengend war, sondern weil die gesamte Situation einfach wirklich unbeschreiblich war.

Feis Vater winkte ab. Haru musste sich gerade wirklich nicht verbeugen...eigentlich brauchte er das überhaupt nicht.
"Ich bin froh, dass es dir besser geht." lächelte der große Mann.

"Das ist doch selbst verständlich! Als Feis Freund gehörst du doch quasi zur Familie, auch wenn du einen Namen trägst, der dich für gewöhnlich zum Feind macht... Die Liebe sollte immer stärker sein als der Hass." sprach er.

Fei strahlte. Es machte ihn unglaublich glücklich!
"Die stärkste Liebe ist sowieso unsere!" grinste er süß, streichelte dann die Hand seines Schatzes.

"Fei.. ist es in Ordnung, wenn ich dich um 21 Uhr wieder abhole? Dann ist die Besuchszeit vorbei und ich störe in der Zeit nicht. Ich werde noch etwas spazieren gehen, ja?"

Sein Sohn nickte. "Klar! Danke."

Sie bekamen also wieder den Raum für sich, woraufhin Feis Blick auf den Kuchen ging. "Darfst du sowas schon essen?" kicherte er.