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Simon war ein klein wenig überrascht. So hatte er das noch nicht betrachtet. Er lebte schließlich für seine Arbeit. Bislang hatte deshalb auch kein anderer Mensch in seinem Leben Platz.
Er verstand aber.
„Entschuldige…“, gab er etwas kleinlaut von sich. Er wollte ihnen die schönen Momente doch nicht verderben.
„Vielleicht bleibe ich ja dann einfach hier oder du kommst mit zu mir… wir finden dann schon eine Lösung… aber… ich möchte nicht über ein Ende nachdenken. Ich beginne nichts einfach so, Nahil!“
So meinte er das auch. Nahil sollte doch für ihn nicht sowas wie ein „Urlaubs-Flirt“ sein.
Nur weil sie Länder voneinander trennten, hiess das doch noch lange nichts! Jedenfalls nicht für den Chinesen.
Er küsste ihn zärtlich.

Nahil konnte verstehen, dass Simon das so spannend fand, es ging ihm nicht anders und doch...die Sache mit Simon war etwas ganz neues für ihn. Er war noch nie verliebt gewesen, hatte sich nie überhaupt Gedanken über Sex oder ähnliches gemacht und jetzt lag er hier! Nackt und eng mit Simon umschlungen. Es waren so viele neue Eindrücke und Erfahrungen für den Arzt, dass seine Gefühle in solchen Momenten die Ausgrabung in den Schatten stellten. So interessiert er auch an dem Grab war, Simon war interessanter.
"Einfach so?" fiepse der jüngere überrascht, strahlte dann aber in den Kuss.
"So? Also würdest du das wirklich auf dich nehmen in einem anderen Land zu bleiben? Wegen mir?"
Nahil sah ihn erstaunt und erfreut zugleich an.
"Ich bin froh, dass ich nicht nur ein Betthäschen bin!" flüsterte er in den nächsten Kuss.

"Natürlich! Es spielt keine Rolle von wo aus ich arbeite. Ich bin doch ohnehin in der ganzen Welt unterwegs. Natürlich müsste ich schon auch immer mal wieder zu Hause in China vorbei sehen... aber... leben muss ich dort nicht!"
Er sah Nahil seinerseits überrascht an.
"Habe ich dir den Eindruck vermittelt, dass du nur ein Betthäschen für mich bist, Nahil?", er sprach das sehr sanft und doch ernst aus. Er streichelte ihm sanft über die Wange.
"Du kennst mich noch nicht besonders gut, ich weiss... aber ich halte dich für jemand ganz besonderen und ich bin nicht der Typ Mann, der einfach so wahllosen Sex hat! Ich will nicht nur plump einen wegstecken, ich will... jemanden lieben!"

Nahil traute seinen Ohren kaum. Simon würde also sogar diese Hitze hier auf sich nehmen, um bei ihm zu bleiben? Er konnte es garnicht fassen. Seine erste große Liebe musste genau der richtige Mann fürs Leben sein, denn Simon war perfekt!
"Was? N-nein...nein eigentlich nicht..." stammelte der weißhaarige Arzt. Er blickte ihm in die Augen, genoss die Berührung an seiner Wange.
"Es ist nicht so, dass ich dich für einen Playboy oderso halte...das alles ist nur völliges Neuland für mich und ich habe nicht gedacht, dass ich mich je verlieben würde...ich....naja....vor allem nicht in jemanden, der das selbe empfindet und auch bei mir bleiben möchte...ich kann sowas alles nicht einschätzen! Aber ich bin unheimlich froh, dass du das alles so siehst!"
Sanft wurde der Archäologe geküsst.

Nahil war einfach entzückend! Hoch zufrieden lächelte Simon in den Kuss. Anschließend grinste er breit.
„Heisst das, dass du mich liebst?“
Er sah ihm frech grinsend in die Augen. Er freute sich jetzt schon darauf, wenn Nahil gleich rot anlaufen würde. Das war einfach immer wieder zu niedlich. Aber wenn er so empfand, dann war das das größte Geschenk überhaupt! Allein dafür, hatte sich diese Reise dann gelohnt.
Oh Mann, verschoben sich gerade seine Prioritäten?
Er schluckte. Der Sex und die Hitze… die waren bestimmt Schuld daran, dass er nicht mehr klar denken konnte. Vielleicht sollten sie einfach nur versuchen zu schlafen.

Nahil stockte, wurde knallrot und verbarg sein Gesicht anschließend an Simons Brust.
"Vielleicht...?" murmelte er in diese. Oh man!!
Er hatte doch keine Ahnung, aber so wie er sich in Simons Nähe fühlte, konnte es nicht wirklich etwas anderes sein als Liebe, richtig?
"Ich denke schon, dass meine Gefühle in diese Richtung gehen...ich..."
Nahil schluckte schwer, nickte dann. Ja, er liebte Simon wohl wirklich.

Unglaublich, wie sehr ein Liebesgeständnis, auch wenn es noch nicht mal ein richtiges war, einen berührte. Simon lächelte ihn liebevoll an, sagte auch nichts weiter. Stattdessen küsste er ihn sanft.
Er schloss ihn in seine Arme, und schloss die Augen. Mit diesem wundervollen Gefühl in sich, wollte er einschlafen.
Allerdings räusperte sich jemand sehr laut vor dem Zelt und fragte, ob man hinein kommen durfte.
Es war Jenny. Sie wollte eingeltich nicht stören, wusste auch nicht, dass Nahil mit im Zelt war, aber würde auch nicht einfach so eintreten, ohne dass Simon sein Okay gab.
Etwas genervt, sah Simon hinüber, dann flüsterte er, dass er gleich wieder da sei, er stieg über Nahil aus dem Bett, zog sich Shorts an und ging an seine Zelttür.
„Jenny? Ist alles in Ordnung?“
„Ich, ehm.. ich habe Nahil nicht in seinem Zelt vorgefunden und.. ich war mir nicht sicher, ob er vielleicht bei dir ist? Bei Malik ist er nämlich auch nicht… tut mir leid, dass ich so spät noch störe.“
„Stimmt denn etwas nicht?“
„Ich.. ehm.. ich bräuchte seinen Ärztlichen Rat.“
„Oh.. natürlich.. Augenblick!“
Er ging wieder hinein und sah Nahil an. „du wirst gebraucht, Herr Doktor!“, grinste er.

Nahil fuhr bei dem Räuspern leicht zusammen. Och ne! Was wollte Jenny denn um diese Zeit bei Simon?
Er nickte, sah ihm kurz hinterher und kuschelte sich etwas mehr ins Kopfkissen.
"Oh! Ist was passiert?" fragte Nahil, sprang dabei aber auch schon auf und zog mit verzerrtem Gesicht seine Shorts an. Verdammt, er musste sich echt noh daran gewöhnen, dass Simon seinen Hintereingang benutzte. Das Gefühl danach war jedenfalls nicht wirklich angenehm.
Um nicht ganz so nackig zu Jenny zu gehen zog er sich seine Unterhose rasch an, ebenfalls ein Oberteil was da rum lag. Der größe nach zu Urteilen war es das von Simon, aber das war jetzt auch egal! Jenny brauchte ärtzliche Hilfe, dann sollte sie die bekommen.
Er eilte zum Eingang und sah Jenny an. "Was kann ich für dich tun?"

Jenny fiel natürlich gleich auf, dass Nahil etwas an hatte, was offensichtlich nicht seiner Statur entsprach. Sie lächelte und flüsterte dann, damit Simon das nicht hörte:
„Ich wollte mal fragen, ob du zufällig sowas wie die Pille danach da hast… uns ist da… ein kleines Malheur passiert… Und naja… also… ich wollte nur auf Nummer sicher gehen..“
Sie sah ihn peinlich berührt und hoffnungsvoll zugleich an. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was wäre, wenn sie von Robert schwanger werden würde! Ob Nahil da was hatte?

Nahil sah Jenny entgeistert an. Sie hatte nicht wirklich ohne Gummi mit Robert gepoppt, oder?!
Er überlegte, schüttelte dann den Kopf.
"Nein, ich hab nicht mit sowas gerechnet...." gestand er.
Er war immerhin auf Ausgrabungen nicht darauf spezialisiert Schwangerschaften zu vermeiden.
"Du hast echt ohne Schutz mit Robert...?" fragte er dann ganz leise, sah sie beinahe tadelnd an."Und du nimmst nicht die Pille oder sowas?"

„Nein, nein.. wir hatten schon eins… aber… es ist gerissen…“, erklärte sie sofort, sah dann nochmal um sich, um sicher zu gehen, dass das auch sonst keiner hörte, war ihr das Thema doch ganz schön peinlich. Mit wem als dem Arzt hätte sie darüber reden können?!
„Nein, ich nehme nichts… ich bin kein Fan von solchen Dingen und vertrage sie auch nicht… ich bin ja auch nicht davon ausgegangenen, dass… du weisst schon… ich bin verwundert, dass er überhaupt Kondome hatte…“
sie überlegte kurz, sah ihn flehend an.
„Was mache ich denn jetzt?!“

Nahil seufzte. Er war zumindest froh, dass sie ein Gummi benutzt hatten.
"Hm.... das ist natürlich dann immer gefährlich so ganz ohne zusätzlichen Schutz...."
Er dachte nach. Konnte er etwas herstellen? Wahrscheinlich nicht...
"Was glaubst du, wann du deine Periode bekommen würdest? Vielleicht solltest du die erstmal abwarten...Oder wir fahren in die Stadt zur Apotheke aber das dauert halt wieder ein paar Stunden..." er überlegte weiter.
"Ich hab diesmal wirklich keine andere Lösung...sowas sollte man vielleicht vorher mit einrechnen...mh..."

„Ich bekomme sie in 15 Tagen. Immer ganz pünktlich… also… meinst du… wenn ich sie dann nicht habe, dass ich dann immer noch was nehmen kann? Oh Gott.. Nahil… ich kann doch nicht schwanger in die Gruft runter steigen! Wir wissen nicht, was uns da unten alles erwartet! Ich… ich bin dann zu überhaupt nichts mehr zu gebrauchen! Ich bin die Biologin! Ich muss mich doch darum kümmern!!!“
Es war ihr anzumerken, dass sie langsam richtig Angst bekam und leicht hysterisch wurde.
Simon kam dann doch mal etwas näher und erkundigte, ob alles in Ordnung war.
Sie nickte hastig. Simon würde sie doch raus werfen, wenn er erfahren würde, wie unachtsam sie war! Da war sie sicher! Sie sah Nahil hilfesuchend an.
„Ja, alles gut… danke! Gute Nacht noch!“
Sie eilte in ihr Zelt. Dort brach sie dann erstmal in Tränen aus und schalt sich selbst, weil sie so unachtsam war.
Simon sah Nahil fragend an.
„Konntest du ihr helfen?“, er streichelte seine Seiten und küsste ihn sanft am Nacken.

Nahil schüttelte leicht den Kopf.
"Aber du wüsstest es dann..." merkte er an. "Beruhig dich..." versuchte er Jenny runter zu kriegen, aber da kam auch schon Simon zu ihnen. Verdammter Mist. Er konnte ihr wirklich nicht helfen.
"Mhh~ Nicht wirklich...aber ich sollte mich um sie kümmern..." Nahil drehte sich zu Simon, küsste ihn nochmal sanft und ging dann zu den Klamotten, die auf dem Boden lagen. Er zog sich ordentlich an, küsste ihn erneut und entschuldigte sich erstmal.
"Ich beeil mich, okay? Bis gleich."
Schon verschwand er, kam dann zu Jenny und bat um Einlass. Als er bei ihr war, nahm er sie in die Arme.
"Alles wird gut, hörst du? Hoffen wir einfach, dass du gerade nicht sehr empfänglich bist, immerhin ist die beste Zeit immer kurz vor der Periode, du kannst also echt noch sehr viel Glück haben. Man wird ja nicht immer sofort schwanger."

Jenny heulte und schluchzte noch eine ganze Weile. War aber sehr dankbar darüber, dass Nahil bei ihr war. Sie entschuldigte sich noch für die Störung und ihre Blödheit. Sie versicherte, dass alles besser war und meinte, sie würde erst einmal schlafen. Sie schickte also Nahil wieder fort und legte sich hin.
Simon war derweil zu den Duschen gegangen und hatte doch mal den Tag von sich gewaschen. Beinah wäre er von etwas gebissen worden, konnte aber noch rechtzeitig ausweichen. Was war das denn schon wieder? Eine Schlange? Tatsächlich wollte er nicht nachsehen, nachher würde das Tier nochmals aus dem Loch hervorschnellen und ihn doch noch erwischen.
Er ging zurück zu seinem Zelt, schrieb einen Zettel und klebte ihn an die Tuschtür.
„VORSICHT BISSIGER BESUCHER!“, stand darauf.
Er würde wohl erst am Tag überprüfen können, was dort war, wenn es bis dahin nicht reissaus genommen hätte.
Zurück in seinem Zelt wartete er geduldig auf seinen Lieblingsarzt.

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