Es hatte gut zweieinhalb Stunden gedauert bis sie endlich alle Zelte und Feldbetten aufgestellt hatten. Eines der Zelte hatte sich komplett verabschiedet und sie hatten viel zu viel Zeit damit verplempert!

Auch die „Küche“ stand praktisch wieder und würde nun einfach noch richtig angeschlossen werden. Generell musste die Stromversorgung wieder komplett hergestellt werden, aber das würde bald der Fall sein, zumindest wurde dies Simon versprochen.

Zwischendrin hatte er Nahil noch in sein Zelt bringen können, musste dann aber noch weiter machen.

Endlich waren die Aufbauarbeiten aber größtenteils abgeschlossen.

Er kam dann wieder zu Nahil und sah nach ihm.

„Robert meint, dass die Technik in ca einer Stunde wieder voll funktionsfähig sein müsste, dann kannst du auch dein Labor wieder errichten. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat! Wie fühlst du dich?“

Nahil hatte sein Labor gleich aufbauen wollen, aber Simon sammelte ihn auf dem Weg ein und brachte ihn in sein Zelt. Er konnte Simon noch nichts von dieser Substanz sagen...das würde ihn nur beängstigen und verunsichern, oder nicht?
Er wollte erstmal rausfinden, was es war und wie er es wieder weg bekam.

Also hatte er sich nur bedankt, als Simon ihn begleitet hatte. Shit. Wie konnte er schnellst möglich Tests damit durchführen, ohne dabei groß erwischt zu werden?

Wieder hustete er stark und auch diesmal kam diese seltsame Substanz dabei raus. Er hatte diesmal in ein Taschentuch gehustet, um sie direkt abzufangen.
Gerade betrachtete er das schimmernde Zeug, da sah er einen, wie Simon rein kam. Rasch packte er das Tuch weg, lächelte seinen Liebsten an und winkte ihn näher zu sich, klopfte sogar neben sich aufs Bett.

"Eine Stunde klingt doch super. Tut mir eher leid, dass ich nicht groß helfen konnte..."
Er zog Simon näher, kuschelte sich an ihn.
"Ich fühl mich...wie soll ich sagen.... ich weiß nicht....es ist nicht so, dass ich mich super mies fühle..aber ich fühle mich komisch... Ich muss im Labor nachher auf jeden Fall etwas untersuchen und....Vielleicht könnte ich Jenny dabei gebrauchen..."

Er wollte eigentlich noch etwas sagen, da holte er beinahe schon panisch ein Taschentuch raus und wand sich von Simon ab, um nochmal zu husten. Okay. Es wurde offensichtlich schlimmer, die Abstände wurden nämlich kürzer.
Er musste Simon wohl möglich doch etwas sagen.

"Ehm...um ehrlich zu sein...Es könnte sein, dass ich in den paar Minuten da unten irgendwas komisches eingeatmet hab... Etwas liegt auf jeden Fall in meinen Atemwegen...Irgendwas hat sich abgelagert... Ich krieg das aber wieder hin, keine Sorge..ich brauch dafür nur mein Labor."
Er musste es Simon sagen. So eine wichtige Info durfte er dem Truppenführer nicht verschweigen. Er war sich sicher, dass Simon andernfalls wirklich enttäuscht oder sauer sein würde.

Simon war froh bei Nahil zu sein doch alles änderte sich rasch, als dieser wieder hustete und ihm dann auch noch davon berichtete.

Er sah ihn besorgt an, aber da er nicht einschätzen konnte, wie ernst das war, war es wohl am wichtigsten, das Labor so schnell wie möglich hinzubekommen!

„Gehen wir zu Jenny, sie und Robert haben schon einige Sachen aufgebaut…“

Simon berichtete nur, dass sie eine Substanz so schnell wie möglich untersuchen mussten. Jennys Mikroskop war bereits vollständig aufgebaut auch ein paar andere Geräte. Da das Laptop noch über die Batterie lief, würden sie vielleicht schon ein paar kleine Tests machen können.

„Jede Minute zählt!“, hatte Simon noch gesagt.

Jenny hinterfragte es nicht, es würde schon wichtig sein, dann nahm sie das Tuch entgegen und gab davon auf ein Glasplättchen.

„Das… ist ein Ethylenglycol-Öl-Gemisch…. habt ihr eine Lavalampe umgeworfen?“, fragte sie die beiden verwundert.

"Okay!"
Nahil war froh, dass Simon nicht gleich überschnappte und ausrastete. Das machte einen wirklich guten Teamleiter nämlich aus. Er schien fast immer die Ruhe zu bewahren und schnell zu verstehen, was jetzt das wichtigste war.

Sie gingen schnell zu Jenny und diese konnte doch tatsächlich untersuchen, was Nahil da in seinen Atemwegen hatte. Sie hatten ihr jedoch nicht berichtet, woher diese Substanz gekommen war.

"Eine Lavalampe...?" fragte Nahil entgeistert, schüttelte dann aber den Kopf.
Natürlich hatten sie sowas hier nicht!

"Das scheint im Grab in der Lu-"
Nahils Satz wurde von einem weiteren Hustenanfall unterbrochen. Oh! Vielleicht hatte er auch wegen diesem Zeug gekotzt? Vielleicht hatte dieses auch diesen süßlichen Geruch?!

Nachdem er sich wieder gefangen und die Substanz mit einem Taschentuch entsorgt hatte lächelte er leicht.
"Ein Ethylenglycol-Öl-Gemisch....hm....ah! Ich glaube ich weiß, wie ich das lösen könnte!" gab Nahil plötzlich von sich, sah Simon dabei erfreut an. "Ich brauch dringend mein Labor..." merkte er dann jedoch an.
Er musste ein passendes Gemisch herstellen, welches er inhalieren könnte, um das Öl und das andere Zeug aus seinen Atemwegen komplett abzuhusten, wenn nicht sogar zu vernichten.

„Leute, helft Nahil dabei, sein Labor zu errichten und Robert, du kümmerst dich darum, dass die Stromzufuhr endlich funktioniert!“

Er half zusammen mit Jenny und dem Archäologen Kollegen dabei mit Nahil alles aufzubauen.

Robert hatte es tatsächlich 20 Minuten schneller geschafft, als erwartet.

„Was brauchst du noch?“, erkundigte sich Simon, nachdem alles soweit errichtet war.

Er bat Jenny Nahil so gut wie nur irgend möglich zu helfen. Es sei von absoluter Dringlichkeit.

Sie fragte nicht nach, stimmte nur zu. Später, wenn alles geschafft war, würde sie aber nachhaken.

Nahil war froh, dass er so viel Hilfe bekam und alles ziemlich schnell von Statten ging. Sein Husten unterbrach ihn zwar immer mal wieder, aber das würde schon gehen.

Er bedankte sich mehrfach bei allen für die Hilfe und machte sich sofort ans Werk, um irgendwie so schnell wie möglich etwas her zu stellen, was seine Atemwege wieder befreien konnte. Dieses Gemisch würde ihn noch umbringen, wenn das nicht schneller ging.

Tatsächlich konnte er Simon sagen, dass er alles nötige hier hatte, Simon aber bitte in greifbarer Nähe bleiben sollte, da er ihn wohl nachher nochmal brauchen würde.

Gemeinsam mit Jenny stellte er ein Gemisch her, was hoffentlich helfen würde, allerdings gab es da auch ein kleines Risiko. Es ging nunmal um seine Lunge und Lungen waren ja dafür bekannt, dass die mit Flüssigkeit nicht gut zu Recht kamen.

Als alles fertig war bereitete er das Inhalationsgerät vor, welches mit den richtigen Verhältnissen und Wärmezufuhr das Gemisch zum Dampfen brachte.

"Simon... ich brauch dich als Aufsicht..." meinte er gleich.
"Wenn das hier nicht funktioniert und ich ohnmächtig werden sollte, dann versuch bitte mit weiter zu beatmen..."
Er drückte dem anderen ein Beatmungsgerät in die Hand und erklärte ihm, wie das funktionieren sollte und auch noch weitere details.

"Wenn ich versuche mich gerade zu machen, um Luft zu holen beim Husten, drück mich runter... Das Gemisch gerät sonst komplett in meine Lunge und dann haben wir verloren..."
Er hatte darum gebeten, dass nur Simon allein dabei sein sollte. Nichteinmal Malik war hier! Sollte er sterben war es Simon gegenüber vielleicht auch nicht ganz fair...aber er war wohl der einzige, bei dem er sich auch gerade sicher war, dass dieser das alles hinbekommen würde.

Nahil sah Simon in die Augen, lächelte liebevoll und küsste ihn dann sanft.
"Halt mich runter gedrückt." wies er ihn erneut an, ehe er im Knien begann seine Medizin zu inhalieren. Es dauerte gerade mal 6 Atemzüge, bis Nahil heftig zu husten begann. Er war nach vorn übergebeugt und hustete das Zeug aus, was sich in seinen Atemwegen festgesetzt und irgendwie vermehrt hatte.

Es funktionierte! Ein glück. Das Gemisch war nun deutlich flüssiger als zuvor, da das Lösungsmittel es verflüssigte und beschwerte, was zusätzlich der Grund war, wieso er sich auf keinen Fall aufsetzen durfte.

Es war beängstigend darüber nachzudenken, was passieren könnte, wenn er nicht aufpassen würde! Auch war es eine unglaubliche Verantwortung, die ihm da übertragen wurde. Aber wenn nicht ihm, wem dann.

Er bestätigte, dass er alles verstanden hatte und versprach, dass er ihn unten halten würde.

Es ging dann auch schon bald los und Nahil begann fürchterlich heftig zu husten. Trotzdem drückte Simon gegen ihn, um sicher zu stellen, dass er sich auf keinen Fall aufrichten würde.

Sein Herz raste vor Sorge und er hoffte, dass alles gut gehen würde.

Es war dennoch erschreckend zu sehen, wie viel aus Nahil heraus kam. Er war doch gar nicht so lang eingeschlossen gewesen und noch nicht einmal nach unten gegangen! Das war wirklich eine gemeingefährliche Substanz!

Sie würden unter keinen Umständen dort runter gehen können, wenn sie nicht ausreichend ausgestattet waren.

Dies war aber nun eher belanglos! Zuerst musste Nahil wieder auf die Beine kommen.

Ob das alles komplett abgehustet werden konnte? Ob es sich nicht wieder neu bildete. Simon hatte keine andere Wahl als einfach zu funktionieren, auch wenn er noch viel lieber agieren würde.

Es war natürlich super unangenehm so zu husten, vor allem weil er kaum zwischen den Hustern Luft schnappen konnte, aber es funktionierte. Es war ein widerliches Gefühl und aus der nicht medizinischen Sicht würde Nahil sich wohl doch irgendwie schämen, weil das für "nicht-ärzte" wahrscheinlich ekelhafter war als für jemanden, der mit Krankheiten und co. arbeitete.

Aber es war egal. Alles was Nahil gerade wollte war überleben und nicht an diesen komischen Gemisch elendig zu verrecken.
Der Husten wurde auch bald weniger und Nahil inhalierte vorsichtshalber noch einige Züge von der Medizin, aber da war nichts mehr. Gut!

Sachte schob er Simons Hand weg, wischte sich den Mund mit einer Serviette ab und richtete sich dann vorsichtig auf, atmete erstmal tief durch, ehe er seinen Liebsten stolz anlächelte.

Er umarmte ihn freudig, lachte. "Ich bin wohl echt der beste Arzt weit und breit!" kicherte er deutlich erholter. Natürlich kratzte sein Hals aber was sollte er sich darüber beschweren? Er fühlte sich super!

"Achja...das ist übrigens nur so viel, weil das verflüssigt wurde!" erklärte er. "Da es ein Öliges Gemisch war, was dazu Tendiert sich zusammen zu raufen und Knubbel zu bilden, musste ich die Verbindungen lösen! In meinen Atemwegen war es auf jeden Fall weniger ohne die Verdünnung!" versuchte er die Menge zu erklären, lächelte dabei.
"Mir ist beim Abhusten was eingefallen..." meinte er plötzlich. "Als der Decke zugefallen ist, ist ein feiner Staub mit gekommen.... es war aber kein wirklich trockener Staub... ich schätze, dass das Zeug sich nincht nur in der Luft verteilt, sondern auch am Deckel festgesetzt war und ich deshalb so viel davon abbekommen habe."

"Wir müssen wirklich extrem vorsichtig sein...dieses Grab wird sonst unsere Todesfalle."

Simon hatte geduldig die Anforderung des Arztes befolgt, auch wenn es grauenvoll war. Nicht für sich selbst, ihm war der seltsame Auswurf wirklich egal, er ekelte sich nicht davor, vor allem aber sorgte er sich um Nahil! Er wollte auf keinen Fall miterleben, wie dieser kläglich erstickte! Das war wirklich seine grösste Furcht.

Daher reagierte er auch nicht umgehend auf die Hand, die ihm das Zeichen gab, dass er ihn nun nicht mehr unten halten müsse.

Er vertraute ihm dann aber und war froh, dass es wohl tatsächlich vorbei war. Er umarmte ihn ebenfalls, aber doch eher verhalten.

„Dir geht es wirklich besser, wenn du dich selbst wieder lobpreisen kannst!“, lächelte er dann aber.

Er hörte ihm dann zu und nickte. Wenn sie nicht aufpassen würden, wäre das wirklich die letzte Expedition ihres Lebens!

„Angenommen, jemand atmet aber doch wieder etwas von dieser Substanz ein... wie viel Zeit bleibt, bis... bis auch das Gegenmittel nicht mehr hilft? Ich meine... wir müssen sicher stellen, dass zur Not jemand wieder raus geschickt und behandelt werden muss. Aber wieviel Zeit bleibt dann. Kannst du das Mittel schon im Vorfeld generieren oder würde sich etwas an der Konsistenz ändern? Oder... ist es am Ende aussichtslos?“

Simon sah sichtlich besorgt aus. Er wollte seine Crew auf keinen Fall in den sicheren Tod schicken! Der Explorer würde gute Vorarbeit leisten müssen!!!

Nahil war nicht entgangen, dass Simon ihn nur verhalten umarmt hatte. Richtig....Wahrscheinlich war das hier wirklich nicht so schön für ihn gewesen. Natürlich wollte er ihn nicht gerne in eine solche Situation bringen, aber außer Simon hätte ihn wohl kaum einer so betreuen können. Malik vielleicht noch, aber er wollte nicht in den Armen seines Onkels ersticken... Simon kam ihm da stärker vor als sein Onkel.

Trotzdem kicherte der Arzt etwas kratzig. "Ich fühl mich super!" gestand er. Vielleicht hatte er auch eine geringe Menge an Aufputschmitteln inhaliert.... einfach nur, weil er schnellst möglich wieder fit sein wollte.

Die Fragen des älteren waren sinnvoll und doch konnte er ihm keine positive Antwort darauf geben.
"Simon...ich fürchte..."
Nahil strich ihm sanft über die Wange, sah ihn beinahe schon gequält an.
"Dieses Mittel kann ich nicht mitnehmen und auch nicht dort unten anmischen... Es reagiert mit Sauerstoff und das Gemisch in der Luft würde es sofort zerstören... Wenn wir dort unten sind und jemand wirklich davon etwas einatmet...."
Er biss sich auf die Lippe. "Ich kann dir nicht genau sagen, wie viel Zeit da bleibt, aber ich denke es wäre nicht genug Zeit, um mich mit der Person raus zu schicken, zum Lager zurück zu kehren, das Gemisch anzumischen und ihn abhusten zu lassen, wenn wir zu weit unten sind und zu viel eingeatmet wurde. Wir wissen nicht, wie viel dort unten ist...und ich hatte bereits nach wenigen Minuten genug in der Lunge, dass es mich wahrscheinlich spätestens in 10 oder 15 Minuten hätte ersticken lassen..." gestand er.
Er erklärte Simon, dass es wirklich knapp gewesen sein musste und auch, dass er Glück gehabt hatte, dass das Zeug ziemlich verteilt gewesen war und nicht gleich durch einen Klumpen seinen Atemweg sofort blockiert hatte. Er konnte nicht sagen, woran dies lag aber die Chance, dass der nächste auch so viel Glück haben könnte, war ziemlich gering.

"Wir müssen auf jeden Fall verhindern, dass jemand davon nochmal was in die Atemwege bekommt. Bei einer geringen Menge und dem Glück, dass sich das so verteilt wie bei mir... können wir wohl mit etwas mehr als einer Stunde rechnen, ansonsten fürchte ich, dass man ziemlich schnell daran erstickt... wir haben da unten keinen Funkkontakt, das bedeutet, dass wir auch den Heli erst rufen könnten, wenn wir am eingang sind... das wäre alles eindeutig zu gefährlich."

Nahil war ehrlich. Er sah keine große Chance dort unten was gegen diesen Vorfall tun zu können.

"Ich hoffe der Explorer kann uns Daten darüber liefern... und vielleicht können wir dann etwas entwickeln, was der Explorer versprühen kann, um die Partikel weitesgehend aus der Luft zu holen...das wäre eine Chance..."
Mit der Weile hatte Nahil sich komplett an Simon geschmust. Er wollte einfach sicher gehen, dass er tatsächlich noch lebte und das hier kein Traum war. Simons Wärme half da doch sehr gut!

Das war wirklich eine ernüchternde Nachricht.

Simon würde unter keinen Umständen irgendwen da runter lassen, bis sie nicht ausreichend Daten vom dem Roboter hatten. Niemals würde er sie alle in den sicheren Tod jagen.

„Gut, dann warten wir auf die Auswertungen…. Lass uns zu den anderen gehen, sie sorgen sich sicher um dich… besonders dein Onkel!“

Sie gingen also zu den anderen zurück und mussten dann berichten, was los war.

Simon überließ dem Arzt das Reden. Schließlich war es auch seine Entdeckung. Die anderen sollten wissen um was es sich handelte und welcher Gefahr sie sich aussetzen würden, wenn sie jetzt einfach übermütig den Abstieg planen würden.

Ohne Explorer würde gar nichts gehen! Der musste zuerst da runter! Vielleicht auch mehrfach! So nervig das auch war.

Nahil nickte "Ja, machen wir das."
Er ging mit Simon zurück zu den anderen, wo sein Onkel ihn gleich in die Arme schloss. "Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein, hörst du?" meinte er gleich.
"Ich geb mir Mühe, Onkel Malik!" lächelte Nahil.

Er erklärte anschließend allen, was genau los war und womit sie es wohl möglich zu tun hatten.
Die Ausgrabung stand wohl wirklich unter keinem guten Stern, so viel wie in der Zwischenzeit passierte. Irgendwer oder irgendwas hatte wirklich stark verhindern wollen, dass jemals jemand da runter steigt.

"Tut mir leid, dass ich nicht direkt was gesagt habe, aber ich wollte mich erstmal auf die Heilung konzentrieren, bevor man mich gleich ins Krankenhaus schleppt." lächelte er entschuldigend.
Nahil war sicher, dass er es nicht bis zum Krankenhaus zurück geschafft hätte und selbst wenn, es wäre wirklich knapp geworden, sofern man überhaupt geschafft hätte, ihn von dem Zeug zu befreien.

"Ich hoffe, dass der Explorer uns so viele Werte bringen kann, dass wir perfekt darauf vorbereitet sind, was auf uns wartet und auch, dass wir unbeschadet da wieder raus kommen." meinte der Arzt, sein Onkel stimmte ihm gleich zu.
"Das wird sicher klappen. Wenn der Explorer erstmal da unten ist, geht es sicher schnell voran!" merkte Malik zuversichtlich an.

Nahil hatte natürlich auch von der Falle berichtet, die ihn durchbohrt hätte, wenn Simon nicht schnell genug gehandelt und ihn dort hoch gezogen hätte. Es warteten dort unten sicher einige Fallen..
"Simon...ich würde dich gerne darum bitten mich mit dir zusammen vor gehen zu lassen, wenn wir dort unten sind, damit ich Fallen schnell erkennen kann....dann läuft hoffentlich niemand in eine rein... wäre das in Ordnung für dich?" fragte Nahil vorsichtig. Er wollte Simon nicht vorschreiben, wie er die Ausgrabung zu führen hatte, aber dieses Grab barg ganz sicher noch viele, viele weitere Fallen und wenn jemand sie erkannte, dann war es wohl Nahil. Für gewöhnlich war der Arzt nicht an vorderster Front aber im Normalfall war der Arzt auch kein Spezialist für Fallen und ähnliches.

Simon schlug vor, dass sie sich beim Essen nochmal alle zusammen setzen würden, um alles weitere zu besprechen. Der Explorer würde am folgenden Morgen seinen Einsatz haben.

Dennoch wollte er noch ein letztes Briefing zuvor durchführen.

Das Camp war wieder soweit hergestellt, die wenigen, Helfer die vom ursprünglichen Team übrig geblieben waren, hatten zum Glück weitere bekannte Arbeiter gefunden und somit stand nun auch die Küche wieder und das erste Abendessen wurde zubereitet.

Unterdessen war Simon in seinem Zelt und dachte darüber nach, wie und wann er Nahil einsetzen sollte. Es war eine wirklich schwere Entscheidung. Würde Nahil etwas zustoßen, hätten sie nicht nur ihren Fallen-Leser verloren, sondern auch noch ihren Arzt.

Erst jetzt bereute er, dass er nicht doch zwei verschieden Menschen hierzu eingestellt hatte. Es war allerdings zu spät um jetzt noch Änderungen vorzunehmen. Sie hatten bereits unerwartet viel Zeit verloren, mit allem, was bislang passiert war.

Er grübelte noch nach…

Nahil nickte leicht. Er verstand diese Entscheidung und respektierte sie auch. Simon war der Teamführer, also würde er seine Meinung abwarten und hoffen, dass er die richtige Entscheidung treffen würde. Nahil selbst war ein totaler Überlebenskünstler, aber selbst er würde da unten drauf gehen, wenn ihm was zustoßen würde und nicht alle schnell genug reagierten. Es war egal, wer der Arzt oder sonst was was... Solange es dort unten so unglaublich gefährlich war, sollte jemand der Ahnung von Fallen hatte vor gehen! Hoffentlich sah Simon das ein und es würde nicht wieder in einem Streit enden.

Der Arzt ließ Simon Zeit zum Nachdenken, bis sich etwas direkt vor seiner Nase abseilte. Wie zum Teufel war dieses Biest hier rein gekommen?! Sie hatten doch die Zelte gerade erst aufgebaut!
Er schluckte schwer, ging einige Schritte zurück und flüchtete dann vor diesem Ekelvieh zu Simons Zelt.

"S-simon....?" hörte man ihn draußen. "I...ich könnte nochmal...deine Jagdkünste gebrauchen..."
Allein an seiner Stimmlage konnte man wohl schon erkennen, dass es sich wieder um eine dieser klapprigen Spinnen handelte. Er wollte gerade nach dem Eingang greifen, um vorsichtig einzutreten, da fiel ihm noch so ein Vieh direkt an Simons Zelt auf. "Waah!" entwisch es ihm, woraufhin er gleich wieder ein paar Schritte zurück ging. Verdammt nochmal! Was war denn jetzt plötzlich los mit diesen Viechern?! Nahil war schon froh, dass die Dinger unmöglich da unten leben könnten, was echt gut für ihn war.

Simon sah sich gerade noch ein paar Fotos von den bisherigen Aufnahmen. Grübelte über den weiteren Verlauf nach, da hörte er Nahil vor seinem Zelt. Er wollte ihn schon rein bitten, da hörte er auch schon den erschrockenen Laut.

Er stand auf und ging an den Eingang, als ihm auffiel, wie einige Spinnen sich von der Decke herunter seilten.

Ein Schrei, der unumstösslich Jenny entsprang war zu hören.

Simon stiess hinaus. Sah Nahil fragend an und sah, Jenny aus ihrem Zelt stürmen. Sie wuschelte sich wirr durchs Haar.

„Drecksbiester!“, stiess sie verachtungsvoll hervor und kam auf Simon und Nahil zu.

Auch Robert kam aus einem Zelt und hielt seinen Laptop umklammert, als ginge es um sein Leben.

„Was zum Teufel ist hier los?!“

Simon sah sich um. Es schien fast, als sei eine Armada auf dem Weg um ihr Lager zu übernehmen.