Fast schon entsetzt blickte Simon Nahil an.

„Du warst doch nicht die ganze Zeit hier in der Sonne?!“

Er kam näher und nahm seine Hände an sich.

Natürlich war Neil wunderschön, aber Simon sorgte sich. Nicht, dass der Arzt noch einen Sonnenstich hatte oder sonst etwas.

„Komm… gehen wir zurück zum Camp. Wir haben Alles erledigt. Geht es dir gut? Bist du gar nicht durstig?“

Er sah ihn ein wenig ungläubig an.

Nahil sah Simon eher verwundert an. "Doch, natürlich." meinte er gleich, verstand auch nicht ganz die Sorge, immerhin war er die Sonne gewohnt.

Seine Hände wurden genommen, was ihn zum Lächeln brachte.
"Du machst dir doch keine Sorgen um mich? Simon...Ich lebe hier, ich bin die Sonne gewohnt, ich hatte noch nie einen Sonnenbrand oder ähnliches." lächelte er sanft.

Sachte drückte er Simons Hände.
"Ich hab ein Bisschen Durst, das schon!" bestätigte er dann aber doch, sah sich dann kurz um und als niemand in der Nähe war oder zu ihnen sah, holte er sich einen flüchtigen Kuss von seinem Geliebten.
"Ich hoffe du stehst nicht eher auf den hellen Hauttyp!" kicherte er, nahm ihn dann mit sich in Richtung der Zelte.
"Die toten Spinnen habt ihr aber weggeschafft, oder?"

Simons Sorge verflog mit dem Küsschen.

Ein bisschen überrascht aber doch erfreut lächelte er ihn an.

„Ja, die Spinnen sind alle weg. Wir haben uns darum gekümmert!“

Er ging neben ihm her, musterte ihn dabei.

„Du wirst ganz schön schnell braun…. steht dir aber gut…“

Er flüsterte dann: „Dass sollte ich mir nachher mal genauer ansehen!“

Er zwinkerte ihm zu und meinte, dass es ein Meeting in einer halben Stunde geben würde. Er ging in sein Zelt um sich darauf vor zu bereiten.

"Danke..."
Nahil taten die Tierchen trotzdem schrecklich leid. Hätte er selbst nicht solche riesen Angst vor ihnen, dann wäre das sicher anders gelaufen. Er war echt dumm.

"Warte mal noch so 1-2 Stunden, dann siehst du erst richtig, was ich heute an Farbe bekommen hab." lächelte Nahil dennoch dankend. Es freute ihn unglaublich, dass Simon meinte, es würde ihm stehen.

Das Flüstern ließ ihn dennoch erröten. Gott! Er war solche Dinge einfach nicht gewohnt! Aber dennoch war es mit Simon wunderbar.

"In einer halben Stunde...geht klar..."

Kurz nur sah Nahil seinem Vorgesetzten verliebt nach, ehe er in sein eigenes Zelt ging und sich dort aufs Bett fallen ließ.

"Ahhhh....wieso verdreht er mir nur so den Kopf?!" fragte er in seine eigenen Handflächen.

Das Meeting fand statt und Simon berichtete, dass er mit China gesprochen hatte. In zwei Tagen würde man ihnen Verstärkung senden und zudem ein paar andere Leute ersetzen. Aus Sicherheitsgründen. Die Bergung des Jadeprinzen durfte nicht gefährdet werden.

„Bis dahin sollten wir eine Strategie entwickelt haben, wie wir absteigen, was wir genau tun werden und was wir besser lassen sollten. Für heute hatten wir schon genug Action, würde ich sagen, daher bitte ich euch um ein wenig Brainstorming und dann finden wir uns morgen Früh nach dem Frühstück zum gemeinsamen Brainstorming wieder ein. Ich hoffe das geht für alle klar!“

Er sah ihn die Runde.

Jenny wie auch Robert nickten. Als Robert gehen wollte bat Simon ihn noch zu bleiben. Auch Nahil bat er darum.

Es musste geklärt werden, was hier für Beef herrschte! Sie mussten aufeinander zählen können und das war nicht möglich, wenn Ärger in der Luft lag.

„Ich möchte gerne, dass ihr beiden euch aussprecht.“

„Aussprechen? Worüber denn?“, fragte Robert sofort blinzelnd nach.

Malik sowie Nahil stimmten natürlich auch dem Brainstorming zu, ehe alle das Zelt verließen, die nicht dazu beordert wurden hier zu bleiben.

Oh man! Das war eine sowas von unangenehme Situation!

Jetzt tat Robert auch noch, als wäre nichts! Na toll!

Nahil seufzte, blickte Robert dann eisern an und sagte:"Ich möchte, dass du mich ernst nimmst...jedes Mal, wenn irgendeine Entscheidung getroffen werden muss habe ich das Gefühl, dass du mich versuchst runter zu machen oder sowas. Es kommt mir vor, als würdest du immer genau gegen das wettern, was ich sage oder tue, das nervt tierisch."

Ob das verständlich genug war?

Robert sah ihn verwundert an, dann kurz zu Simon, dann erneut Nahil.

„Jedes Mal?“, fragte er direkt nach.

„Was soll dass denn heissen? Ist ja nicht so, als würdest du irgendwelche Entscheidungen treffen, gegen die ich Wettern könnte. Letzten Endes ist es doch Simon, der hier das letzte Wort hat, oder bin ich falsch informiert?“

Robert war gerade wirklich nicht klar, was das hier sollte.

„Oder meinst du wegen den Spinnen? Sorry, aber, du bist der mit der Spinnenangst, wir machen die Drecksarbeit und du kannst dich entspannt zurück lehnen. Das nervt auch, wenn man das mal so sagen kann! Du bist es doch, der sich immer gleich diskreditiert fühlt, egal, was irgendwer sagt! Dir passt es ja auch nicht, wenn Simon was sagt! Vielleicht solltest DU mal an deiner Einstellung arbeiten!“

„Okay, okay.. Moment! Ich habe das Gefühlt, dass das hier gerade in klein Wenig aus dem Ruder läuft…“, gab nun Simon von sich.

„Letzten Endes ist mir völlig egal, wer hier was wie auffasst. Ich möchte von euch beiden wissen, ob ich mich auf euch verlassen kann! Ich möchte wissen ob ihr auch auf einander aufpasst, wenn es nötig ist!“

Er sah beide gleichermaßen ernst an. Für Simon hatte das wirklich die oberste Priorität, völlig unabhängig davon, was er für wen privat empfand. Letzen Endes waren sie ein Team… und wenn das nicht funktionierte, hatten sie ein Problem.

"Ich spreche nicht davon, dass ich die Entscheidungen treffe! Hör mir doch ordentlich zu!"zischte Nahil. Was sollte das?! Tat Robert das mit Absicht?

Gerade wollte Nahil Luft holen, um zurück zu wettern, aber Simon erhob die Stimme und stoppte das ganze.
Robert hatte er wirklich gefressen!!

"Simon, ich bitte dich! Natürlich kann sich hier jeder auf mich verlassen! Meine Stellung als Arzt hat für mich oberste Priorität und von mir aus kann Robert auch gerade versucht haben mich abzustechen, ich würde ihm trotzdem das Leben retten, wenns nötig wär! Jeder hier wird in jeglichen Situtationen von mir medizinisch versorgt, egal wann und wo, solange es verlangt wird, werde ich keine Mühen scheuen, damit es euch allen gut geht."

Er sah Robert an, dann doch wieder Simon, bevor er doch noch mit irgendwas herausplatzte, was Simon ihm vielleicht krum nehmen könnte.
Gott, Robert ging ihm wirklich auf die Nerven.

Robert nickte.

„Ja, natürlich kannst du auch auf mich Zählen, Simon. Ist ja nicht das erste Mal, dass wir zusammen arbeiten. Ich würde nichts tun, was irgendwen gefährdet.“

Er sah dann Nahil an.

„Warum sollte ich dich abstechen wollen?! Das macht doch gar keinen Sinn…“

„Robert… ich denke, das war nur ein Beispiel… hängen wir uns bitte nicht daran auf.“ Simon atmete tief durch.

„Gut, dann wünsche ich euch eine gute Nacht. Wenn noch etwas ist, kommt jederzeit zu mir, ja?“

Der IT Mann nickte und verließ das Zelt.

Simon sah Nahil an.

„Ist alles in Ordnung?“

Nahil biss die Zähne zusammen, als Robert diesen Scheiß von sich gab. Der wusste doch wohl was ein verdammtes Beispiel war!!!

Argwöhnisch sah Nahil dem IT-Mann nach, ehe Simon ihn ansprach.

"Ich kann diesen Mann nicht leiden... was soll das immer? Wieso stellt er alles in Frage, was ich sage?! Wieso versucht er auf mir rum zu hacken oder sonst was? Natürlich war das nur ein Beispiel, das muss ihm doch wohl klar gewesen sein!"
Er seufzte tief, lehnte sich dann mit der Stirn an Simons Brust und atmete tief durch.

"Ich hasse es, wenn man mich nicht ernst nimmt.."

Simon legte seine Hand in Nahils Nacken, streichelte ihm mit der anderen über das Haar.

Nahil war es wohl wirklich wichtig, ernst genommen zu werden, das verstand er langsam immer mehr. Warum er sich so sehr darüber aufregte oder warum er gleich das Gefühl bekam, dass man ihn nicht respektierte, hatte er noch nicht ganz raus, aber ihm war auch klar, dass Robert nicht einfach war. Der redete einfach oft ohne nachzudenken, oder redete gar nicht… beides waren wirklich schwierige Handhabungen. Trotzdem wusste er, wie gut er auf seinem Gebiet war.

Die beiden würden sich wohl irgendwie arrangieren müssen, ob sie wollten oder nicht. Aufgeben wollte Simon keinen von beiden.

„Hast du mittlerweile deinen Wasserhaushalt aufgefüllt?“, fragte er nun und sah ihn liebevoll an.

Nahil genoss die Streicheleinheiten und vor allem die Nähe zu Simon. Natürlich war es schrecklich für ihn, wenn man ihn nicht ernst nahm. Sein ganzes Leben lang musste er immer darum kämpfen, dass man ihn endlich für voll nahm und doch geriet er immer wieder an Menschen, die ihn irgendwie behandelten, als hätte er keine Ahnung von überhaupt irgendwas.

Er blickte seinen liebsten an, schüttelte dann den Kopf.
"Noch nicht... mach ich gleich..."
Der Arzt kam näher, schlang seine Arme um den Chinesen und presste sich sachte an ihn.
"Ich möchte nur einen Moment so bleiben, ja?" flüsterte der weißhaarige leise.

Eben noch wollte Simon sagen, dass er ihm dann direkt etwas zu trinken reichen wolle, aber Nahil presste sich sachte an ihn.

Es war ein wunderbares und seltsamer Weise, schon recht vertrautes Gefühl. Leise lächelte der Archäologe. Auch er legte seine Arme noch etwas mehr um den anderen.

"Wenn du möchtest, kannst du auch bei mir im Zelt bleiben...", schlug er vor. "Ich beschütze dich vor etwaigem Kriechtier!", er grinste. Das wäre doch eine super Ausrede, wenn jemand fragen würde, warum Nahil bei ihm schlafen würde.

Er küsst ihm sanft die Stirn und streichelte ihm über den Rücken.

Wieso war das so ein herrlich beruhigendes Gefühl?

Nahil schmuste sein Gesicht an Simons Brust. Das fühlte sich wirklich klasse an, vor allem aber konnte er auch den Herzschlag seines Geliebten hören. Glücklich lächelte er.
"Auch wenn diese Art von Spinnen die einzigen Kriechtiere sind, vor denen ich Angst habe...nehme ich das Angebot liebend gerne an." sprach er leise, schloss dabei die Augen und genoss den Kuss auf seine Stirn.

"Simon ich-" Nahil wurde unterbrochen, als jemand hörbar das Zelt betrat. Der Agyper stockte, verharrte wie versteinert in der Position.
"Oh, entschuldigt! Ich...ich komme später nochmal zu Ihnen, Simon!" kam es von Nahils Onkel, ehe er sofort wieder das Zelt verließ und einen vom Team, der das Zelt gerade auch ansteuerte abfing um ihn mit irendwelchem Kram voll zu texten.

Nahil sah Simon an, lächelte verlegen. Sein Onkel würde das schon verstehen...oder?

Simon lächelte als Nahil wieder gegangen war. Auch wenn er kurz überrascht gewesen war, sah Nahil doch noch viel erschrockener aus.

„Möchtest du nicht, dass man uns so sieht?“, fragte Simon und wollte ihn eigentlich eher damit necken.

„Stelle dir einmal vor, jemand käme herein, während wir das machen..“

Er legte seine Lippen auf die des Ägypters und küsste ihn zärtlich, dann lächelte er ihn wieder an.

„Würde dich das stören?“, grinste er.

Trotzdem am Malik ja nicht grundlos zu ihm.

„Lass mich eben mit deinem Onkel reden, ja? Ich kümmere mich nachher ausgiebig um dich!“, raunte er ihm ins Ohr und ging dann aus dem Zelt um nachzusehen, was los war.