Katsumi ging es nicht sonderlich anders. Er verließ seine Wohnung eigentlich garnicht mehr, die Umzugskolonne hatte er abbestellt, er würde einfach beide Mieten erstmal zahlen...war doch auch egal. Das Geld war da und er hatte weder die Lust noch die Kraft, um sich jetzt um sowas zu kümmern.

Er schlief kaum, war dafür aber dauer-betrunken. Wie sollte er diesen Verlust auch anders verkraften? Er wusste es nicht besser. Selbst, wenn seine Organe den Geist aufgeben würden...es wär ihm egal. Wer brauchte schon Organe, wenn das Leben sowieso beschissen war? Dann konnte er auch gleich verrecken.

Katsumi legte sich immer mal wieder in die Wanne, um irgendwie zu entspannen, aber das klappte nicht. Sen fehlte hier... Er würde mit ihm baden, sanft das Wasser auf Katsumis Brust verteilen und... Er heulte schon wieder. Schluchzend griff er nach der Flasche, die er mit ins Bad genommen hatte und schüttete sich den letzten Tropfen Alkohol, den er noch im Haus hatte runter.
Fuck... Er brauchte was neues....

Der Junge quälte sich aus der Wanne, trocknete sich ab, kotzte erstmal ins Waschbecken und putzte sich schließlich die Zähne. Klar. Er trank seit Tagen Alkohol auf leerem Magen, irgendwann würde der halt rebellieren... Egal.
Er warf einen Blick in den spiegel, kämmte sich die Haare daraufhin möglichst ins Gesicht. Er hatte furchtbare Augenringe! Leise seufzte er, ging dann los, um sich beim nächsten Geschäft nochmal mit Alkohol ein zu decken. Als die vielen Flaschen übers Kassenband gezogen wurden, grinste man Katsumi an. "Das wird ja ne super Party, hm? Viel Spaß!" meinte die Kassiererin. Katsumi fühlte sich ein wenig verarscht. "Keine Party...trink ich allein..." Es klang mehr so, als wollte er sie auf den Arm nehmen, also lachte sie kurz. Katsumi ignorierte das, zahlte und ging dann mit den Getränken wieder Heim.

Zuhause angekommen ließ er sich aufs Bett fallen, eine der Flaschen hatte er mit sich genommen, doch als er Sens Pulli erblickte legte er sie weg und nahm das Kleidungsstück an sich. Er schnupperte daran. Es roch immernoch ein wenig nach Sen...Sofort presste er den Pulli an seine Brust, brach in Tränen aus und schrie beinahe schon vor Herzschmerz seinen Kummer raus. Er vermisste ihn so sehr! Aber er musste über ihn hinweg kommen. Es gab da keine gemeinsame Zukunft... und doch konnte er den Pulli einfach nicht los lassen....vielleicht hätte er Sen ach so fest halten sollen, anstatt selbst weg zu laufen. Nun aber war es zu spät und Katsumi hatte alles kaputt gemacht....oder eher Rena!

Er war völlig allein...genau wie vor dem Treffen mit Sen. Weder Familie noch Freunde hatte er, die ihm zur Seite standen und ihn vielleicht auch einfach nur in den Arm nahmen. Nichts.

Sen lag da, starrte an die Decke. Irgendwie kamen keine Tränen mehr. Er war nicht minder traurig, aber es kam einfach nichts mehr.

Ob sich Katsumi wieder das Hirn rausvöglen ließ? Vielleicht sollte er es ihm gleich tun, wenn das für den anderen immer so gut war, vielleicht brachte Sen das ja auch was. Wenn er durch Sex den Schmerz in seinem Herzen vergessen konnte, war das doch vielleicht gar nicht so schlecht.

Was noch besser wäre, wäre allerdings ein schöner fetter Joint. Einfach alles betäuben. Die Gedanken, die Emotionen. Das war doch früher schon sein bestes Heilmittel!

Er stand also auf, da er ohnehin noch angezogen war ging er einfach so raus.

„Bin mal bisschen frische Luft schnappen!“

„Ja, mach das. Bis dann!“

Er ging in das Viertel vor dem die meisten immer Abstand nahmen, da wo die ganzen Afrikaner ihre Clubs hatten. Wo die Typen waren gab es nicht nur massenhaft Weiber sondern auch Drogen!

Er ließ sich von drei dieser dubiosen Gestalten anquatschen. Der letzte hatte ihm gutes Weed versprochen und so ging Sen mit ihm mit.

Sie gingen in einen Club um die Ecke, es waren schon Tänzerinnen auf den kleinen Bühnen und es war gerade mal später Nachmittag. Egal, dafür war Sen nicht gekommen. Sie gingen in ein Hinterzimmer, dort waren noch ein paar andere Leute und der prägnante Duft stieg ihm schon entgegen! Jawohl! Genau das wollte er!

Er nahm Platz, bekam einen Drink und Gras. Ihm wurde auch direkt ein schöner Wischel gedreht und er zündete ihn gierig an. Er sog den Dunst ein, lehnte sich zurück und schloss die Augen! Verdammt ja, das hatte er wirklich vermisst! Je länger er dort saß, drückte es ihn immer mehr in den Sitz und das schöne Gefühl von Gleichgültigkeit breitete sich in ihm aus! Perfeeeekt!

Er grinste grundlos und bekam noch einen Lapdance, der ihm genauso egal war, wie alles andere.

Katsumi hätte es wohl nicht für gut geheißen, wenn er wüsste, dass Sen wieder kiffte...aber er war ja auch nicht besser. Sen schadete wohl seinem Körper mit dem Gras auch weniger als Katsumi mit dem Alkohol seinem.
Außerdem brauchte wohl jeder etwas, um so einen Tiefschlag zu verkraften.

Der braunhaarige war mit dem Pulli im Arm eingeschlafen und schreckte nun auf, weil sein Handy lautstark klingelte. Eine Sekunde lang hoffte er doch wirklich, dass es Sen sei, der ihn da anrief...aber natürlich war er es nicht.

"Ja?"
"Katsumi...wir warten hier auf dich! Wo bleibst du denn?"
Er schreckte hoch. "Ah! Ich gehe schnell duschen und... dann...dann komm ich! Tut mir leid!"
"Wir schicken einen Fahrer zu dir nach Hause, beeil dich, er ist in 10 Minuten bei dir."
Schon wurde aufgelegt. Katsumi duschte sich, da er aber ja eben erst baden gewesen war, kümmerte er sich eher um seine Innenseite. Er hatte den Dreh total vergessen...

Schnell zog er sich wieder was an, kämmte sich die Haare und stieg draußen dann in das Auto ein, welches zur Abholung bereit stand.

10 Minuten später stand er vor dem Regisseur, der seine Haare direkt aus dem Gesicht strich. "Makeup..." gab er entgeistert von sich. Katsumi konnte doch nicht so vor die Kamera! Er sah aus wie eine Leiche! "Tut mir leid....ich versuche wieder mehr schlaf zu bekommen, versprochen!" meinte Katsumi gleich. "Uff...Wie viel hast du getrunken? Es ist doch gerade mal 5!"
Katsumi winkte ab. "Nicht viel, keine Sorge." schwor der Pornboy.

Mit einem leisen Seufzen wurde er schließlich zur Makeupartistin geschickt, welche seine Augenringe völlig unsichtbar machte. Gut, dass sie so eine immer hier hatten.

"Hier, zieh das an."
Katsumi bekam ein Höschen, ein feines Halsband und das Outfit eines Postboten. Er nickte, zog sich aus und dann wieder an, doch der Regisseur stockte. "Hast du abgenommen?" fragte er Katsumi, kam näher und fuhr mit den Finger die Rippen entlang. Man hatte sie ja schon vorher ein kleines Bisschen sehen können, aber das hier war deutlich stärker.
"Ich hatte 2 Wochen Magen-Darm...keine Sorge, das kommt auch wieder drauf!" redete Katsumi sich irgendwie raus. Er hatte den Regisseur ja auch zum Glück schon länger nicht mehr gesehen.

Der Mann nickte, ließ dann den Top-Part des Videos kommen.
Er war muskulös, eigentlich schon zu sehr, wenns nach Katsumi ging. Außerdem war er mindestens 20 cm größer als der Pornboy, wenn nicht sogar mehr. Er war auch kein Japaner, sondern Amerikaner und hatte einige Tattoos überall. Katsumi sah ihn an, musterte den starken Mann. Er stand zwar auf Muskeln und Männer, die etwas größer waren als er...aber der war ein riesiger Grizzly!! Wo war Aki, wenn man ihn brauchte?
Man erklärte Katsumi, was er zu tun hatte und dann ging es los.

Ding Dong.
Die Tür, vor der Katsumi wartete wurde geöffnet und der riesige Kerl stand splitterfaser nackt und mit einem riesigen, harten Schwanz vor ihm. Gut...riesig war übertrieben...denn Aki hatte da unten noch etwas mehr, aber vielleicht täuschte Katsumi sich auf Grund der Körpergröße auch. Tatsächlich bekam er bei diesem Anblick nicht gerade Lust auf den Kerl. Der war von allem einfach zu viel und so, wie der aussah ging der doch ganz sicher auf die Sonnebank..mindestens 5 mal die Woche..wahrscheinlich aber auch auf 4 gleichzeitig, weil eine zu schmal und zu kurz für ihn wäre.

Trotzdem. Er musste sich zusammenreißen, immerhin war das hier sein Job. Mit großen Augen sah er den Kerl an. "Ein Paket.....für...sie..." Seine Augen wanderten auffällig über den Körper dieses Hühnen. "Ohho.... na das nenn ich doch einen schönen Zufall! Der perfekte Paketbote für dieses Paket.."
Er packte Katsumi am Handgelenk, riss ihn in die Wohnung, schlug die Tür zu und presste Katsumi dann dagegen, um ihm gierig die Zunge in den Hals zu schieben. Das Paket fiel zu Boden und Katsumi versuchte sich zu wehren, keine Chance.
Die Szene war im Kasten und der Typ ließ ihn wieder los. "Sorry, war ich zu forsch?" fragte der Mann ihn besorgt, da Katsumi sich das Handgelenk rieb.
"Nein...alles gut...Machen wir weiter?" Das wars. Der perfekte Plan, um Sen zu vergessen. Er würde sich einfach hier das Hirn rausficken lassen. Der Mann konnte offensichtlich seine Kraft nicht gut genug einschätzen, um Katsumi nicht zu fest anzufassen...vielleicht würde das seinen Kopf von Sen ablenken!

Das Video ging weiter und Katsumi wurde in jeder erdenklichen Pose von dem Kerl hart rangenommen.
So ziemlich alles tat ihm nach dem Dreh weh, aber tatsächlich lenkte ihn das ein Bisschen ab, garnicht übel...

Er wollte gerade duschen gehen, da klopfte es und ein Mann trat ein. "Aki?" kam es verwundert von dem nackten Japaner. "Hey, na? Ich hab gehört ihr dreht auch hier! Wir sind grad fertig geworden...ihr auch? Wir könnten doch zusammen essen gehen, hm?"
Er musterte Katsumi. Irgendwas stimmte nicht mit dem Jungen...und er würde herausfinden was es war.
"Klar."

Aki...den hatte er total vergessen...Er war doch sowas wie ein Freund, nicht wahr? Vielleicht konnte er ihn ablenken!
Oh! Jetzt fiel Katsumi auch wieder ein, dass er auch nach dem Dreh mit ihm geschlafen hatte...nagut, vielleicht hatte er doch ein wenig fremd gefickt.

Aki und Katsumi gingen essen, zumindest aß Aki gut was, Katsumi gab sich mit einer Schüssel Reis zufrieden, die er kaum anrührte, dafür trank er aber schon den zweiten Cocktail.

Sen hatte schon so lange nicht mehr gekifft, dass er alle Stadien der Substanz regelrecht durchlebte. Er hatte eine ganze Weile irre vor sich her gekichert und nun bekam er sowas von die Munchies!

Er zahlte erstmal, ging dann raus, wanderte einen Block weiter und stürmte regelrecht in die nächste Möglichkeit, sich was zwischen die Kiemen zu hauen!

Er bestellte eine Unmenge an Essen, da einfach alles total lecker klang und fing dann genüsslich an, alles zu vertilgen. Er stöhnte regelrecht, weil es gefühlte hundert mal besser schmeckte als sonst!

Einige Leute sahen zu ihm rüber und kicherten. Einen so leidenschaftlichen Esser hatten Sie wohl noch nie gesehen.

Irgendwann war er wirklich randvoll, ging dann raus und sah doch tatsächlich Aki an der Bar, er wollte ihn gerade einen High Five geben, da sah er Katsumi. Er winkte ab, lächelte und ging dann schweigend.

Es war klasse! Den Kerl zu sehen und fast nichts dabei zu empfinden war eine Wohltat!

Er fing dann draussen wieder an zu lachen, kam irgendwann irgendwie daheim an, warf sich auf‘s Bett und schlief direkt ein!

Er bekam überhaupt nichts mehr mit!

Katsumi war froh, dass Aki hier war und ihn ablenkte. Er wollte nicht immer nur an Sen denken, auch wenn ihm das wirklich schwer fiel.
Sie unterhielten sich zwar, aber nicht über das, was Katsumi wirklich belastete. Der Junge rückte aber auch nicht mit der Sprache raus und tischte Aki die gleiche Lüge mit dem Magen-Darm-Virus auf. Natürlich glaubte er ihm das nicht.

Als Katsumi jedoch regelrecht versteinerte, wusste Aki auf jeden Fall, was los war. Er hatte Sen noch raus gehen sehen. So war das also...
"Katsumi.." gab er leise von sich, sah ihn besorgt an, ehe der jüngere augenblicklich in Tränen ausbrach.
Aki nahm ihn sofort in die Arme, drückte ihn sanft an sich und streichelte seinen Rücken. "Schon gut...hey..."
Er hatte sich sowas schon gedacht, aber Sen so locker zu sehen, während ausgerechnet Katsumi, dieser Herzensbrecher, hier heulend saß. Das konnte er nicht nach vollziehen. Tat es Sen den überhaupt nicht weh oder leid? War Katsumi ihm nicht wichtig?
Er wusste ja nicht, dass der Idiot unter Drogen stand.

"Komm wir gehen zu mir und du erzählst mir, was passiert ist, okay?"
Aki zahlte und nahm den völlig aufgelösten Katsumi mit zu seinem Auto, fuhr mit ihm Heim und ließ sich dort die ganze Story mit vielem Geschluchze erzählen.
"Also habt ihr euch getrennt...Schade....aber Katsumi...wenn du denkst, dass es so besser ist, dann versuche das auch wirklich so zu sehen und so an zu nehmen. Wenn Sen das nicht juckt, dann ist er die ganzen Tränen garnicht wert, hörst du?" versuchte er ihn wenigstens ein wenig auf zu muntern, allerdings ging das nach hinten los, denn nun weinte der kleinere nur noch mehr.

Ohje...Das war ja mal was ganz anderes als sonst.

Katsumi betrank sich noch bei Aki weiter und drängte diesen dann auch regelrecht dazu, mit ihm zu schlafen. Es war nicht so, dass Aki nicht wollte oder nicht auf ihn stand, aber er wollte sich nicht fühlen, als würde er Katsumis Lage ausnutzen. Wobei...Sie hatten ja auch Sex, als Sen noch da war...von daher war es völlig egal...!

Wenn Sen bewusst gewesen wäre, wie sehr Katsumi tatsächlich darunter litt, hätte er bestimmt von sich aus versucht den Kontakt zu ihm aufzubauen, aber da der sich ja schon mit Aki vergnügte und sich obendrein auch nicht gemeldet hatte, hatte der ja wohl genau das, was er haben wollte.
Sein altes Leben zurück. Ein Leben in dem er ficken konnte, wen, wann, so oft er wollte. Ohne Rücksicht auf Verluste.

Wie anstrengend es wohl zuvor für Katsumi hatte sein müssen, sich Gedanken über Sen zu machen… wobei, tat er das überhaupt? Er war doch immer damit beschäftigt mit dem Finger zu zeigen anstatt sich selbst mal zu beleuchten.

Doch Sen lag einfach nur da, benebelt, betäubt, nichts empfindend. Traumlos schlummerte er bis zum nächsten Tag.

Gegen Mittag schienen die Gefühle aber wieder Überhand gewinnen zu wollen, er rollte sich also einen Joint und ging spazieren. Er lief eine ganze weile umher, bis er in einem großen Park an kam, er zündete sich den guten Freund an und schlenderte langsam umher. Genussvoll sog er den Dunst ein und fühlte, wie seine Augen langsam wieder trockener und müder wurden. Sehr gut! Es begann zu wirken.

Klar, wäre so etwas in einer geselligen Gruppe wesentlich angenehmer gewesen. Aber hätte er Coco dazu anstiften sollen, oder gar Rena? Ach ja, Rena… die sollte er wohl besser komplett aus seinem Gedankengut streichen. Nicht, weil Katsumi was dagegen hatte, nein. Einfach nur, weil das nichts brachte. Er konnte sie nicht einfach als guten Kumpel behandeln, da er wusste, wie es um ihre Gefühle stand. Ausserdem hatten sie Sex gehabt. Wie solle er da sie mit „Hey Dude, alles klar?!“ behandeln? Das ginge nicht.

Er hatte allerdings keine Freunde hier. Kiko war auch weg, aber auf den hatte er auch nicht so wirklich Lust. Der war ihm eindeutig zu schrill. Besonders jetzt, wo er eigentlich seine Ruhe haben wollte.

Er nahm dann einfach an einem See platz und starrte auf das glitzernde Wasser, dass von der Sonne funkelte.

Es hatte nicht lange gedauert, da kam plötzlich ein Hund zu ihm und schnüffelte schwanzwedelnd an ihm. Es war ein Shiba, der unendlich niedlich aussah und ihn regelrecht anlächelte.



Sen begrüßte ihn freudig und wuschelte ihm durchs Fell.

„Na, wer bist du denn? Du bist ja lieb!“, freute er sich.

Ein junger Mann kam auf ihn zu gerannt. Buchstäblich. In einem Sportoutfit bestehend aus Shorts mit integrierten Leggins, einem Shirt, einer Sportjacke und einem Baseballcap.

„Ahh, sorry, los Sen komm mit, lass den Mann in Ruhe!“

Sen staunte. Hatte er das richtig gehört?

Der Hund war auch wenig beeindruckt von der Ansprache seines Herrchens und nahm doch tatsächlich neben dem gechillten Ausländer Platz.

„Sen…. los jetzt, na komm!“

Der Mann joggte auf der Stelle und versuchte das Tier zu animieren.

„Tut mir leid!“, meinte dann der Halbaustralier. „Ich glaube mein Namensvetter will lieber bei mir bleiben.“, er grinste ihn an und wuschelte dem Hund durchs Fell.

„Namensvetter? Ist jetzt nicht dein Ernst! Du heisst auch Sen?“

„Ja!“, lachte er nun.

Der andere musste unwillkürlich mit lachen.

„Okay, dann, wär es für dich okay, wenn ich meine Runde um den See mache und den weitaus haarigeren Sen danach einsammle?“

„Sicher doch!“

„Wow, Danke! Bis gleich!“

„Okay… Bis gleich!“

Der Mann überließ ihm tatsächlich derweil in der Obhut des Fremden.

Sen genoss derweil die Nähe des Hundes und quasselte belangloses mit ihm, streichelte ihn begeistert, während der Hund sich neben ihn legte und dem Kopf auf seinem Schoss bettete.

Es hatte ca. 20 Minuten gedauert, bis der Besitzer wieder kam und dann endlich auch Halt machte.

Er bedankte sich höflich und konnte immer noch nicht fassen, dass sein Hund den selben Namen hatte.

„Darf ich dich… zum Dank vielleicht zum Essen einladen, oder sowas?“

„Ich hab zwar nen Bärenhunger, aber dass muss wirklich nicht sein, danke. Ich hab gern auf ihn aufgepasst. Er ist total lieb!“

„Der ist total störrisch! Er hört nie auf das, was ich ihm sage. Es ist, als hätte er sich gegen mich verschworen! “, beschwerte er sich lächelte aber freundlich.

„Na los, komm gern mit. Ich muss ohnehin was kochen…“

Sen stimmte zu, auch wenn das wirklich eine seltsame Situation war.

Gemeinsam gingen sie dann zu dem Mann, der sich Touma nannte.

„Nimm ruhig Platz, ich geh kurz duschen.“

Während der Hund direkt zu seinem Wassernapf ging nahm Sen auf dem Sofa Platz. Die Wohnung war eine typische Junggesellen-Bude, wenn auch recht ordentlich, wies aber nicht auf irgendwelchen weiblichen Einfluss hin. Sie war nicht zu klein, so dass der Hund sich wohl auch nicht beengt fühlte, aber auch nicht gerade riesig. Trotzdem war es wirklich gemütlich und Sen fühlte sich augenblicklich wohl.

„Auf dem Tisch steht eine Flasche Wasser, bedien dich gern!“

Hörte man noch, bevor kurz darauf Wasser laufen gelassen wurde.

Der Hund hatte sich bereits an Sens Füssen gebettet und sah immer wieder mal zu ihm rauf, wurde dafür ausgiebig gekrault.

Touma kam zurück, trug eine Jogginghose und ein T-Shirt und rubbelte sich mit dem Handtuch die Haare trocken.



„Isst du Reis und Gemüse?“, erkundigte er sich.

„Ich esse alles. Mach dir wegen mir bitte keinen Umstand.“

„Ach, ich muss ja auch was essen, ist kein Umstand. Alles gut.“, er lächelte ihn süss an.

„Ich kann dir auch gerne helfen!“

„Nein, bitte bleib sitzen und Chile…. dazu warst du ja auch im Park, oder?“

Sen schrak innerlich auf. Hatte er gerochen, was er getan hatte.

„Ha, du solltest dein Gesicht sehen… Mach dir keinen Kopf, ich rauche selber immer wieder mal was, gegen Schmerzen. Wirkt wunder! Wenn du Lust hast, kannst du uns ja einen kleinen bauen, als Dessert…“

Er gab ihm doch tatsächlich eine kleine Schatulle in der noch ein Grinder, Papers, Filter und sogar noch ein kleines Tütchen mit Gras zu finden war.

Sen lachte begeistert auf. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet!

Touma schien echt cool zu sein. Genau betrachtet, sah er auch wirklich prima aus. Total sportlich! Aber das interessanteste an ihm, war doch wirklich sein Lächeln! Es war unglaublich ansteckend!

Katsumi hatte nicht die geringste Ahnung, was da bei Sen los war. Er wusste nur, dass er Aki am liebsten nie mehr los lassen wollte. Sie hatten schon die dritte Runde hinter sich und eine ganze Flasche Wodka dabei geleert.
Für gewöhnlich war der Mann hier wirklich sehr zuverlässig und der beste Freund, den man wohl haben konnte...aber wenn er einen gewissen Pegel erreicht oder eher überstiegen hatte, dann dachte auch er nicht mehr viel.

"Hey! Wenn du Sen so vermisst, dann rufen wir ihn doch einfach an!" schlug Aki plötzlich vor. Katsumi sah ihn verwundert an, nickte dann aber.
Er suchte nach der Nummer, sah seinen Kumpel dann bedröppelt an. "Hab die Nummer gelöscht..."
Gerade war er wieder kurz davor in Tränen aus zu brechen, da lenkte Aki ihn gekonnt ab. Er küsste ihn, schob ihm gleich das Ding tiefer rein und kniff Katsumi in die Nippel.

"Genug geheult!" meinte er gleich, nahm dann das Handy des jüngeren und scrollte durch die Nachrichten. "Das klingt nach Sen!" meinte er dann, da die Nummer keinen Namen mehr hatte und die letzten Nachrichten auch sehr nach den beiden aussah.

Es war zu umständlich die Nummer irgendwie anzurufen, also machte er einfach eine Voice Mail. "Heeey, Sen!" begann der Pornostar. "Wie geht's, wie steht's? Hab was gefunden, was du verloren hast..." Er sah Katsumi an. "Dein Hündchen vermisst sein Herrchen!" Man hörte deutlich, dass er betrunken war. "Hey...Aki...Lass das...Ich...aah!" Katsumi wollte nach dem Handy griefen, stöhnte dann aber auf, als der ältere sich plötzlich wieder bewegte.
"Vermisst du ihn nicht? Er vermisst dich schrecklich..."
Aki beugte sich zu Katsumi runter, kam hörte, wie sie sich küssten. "Vermisst du ihn?" fragte Aki, woraufhin Katsumi doch weinte. "Sooo sehr!!Ich liebe ihn....ich vermisse ihn!" schluchzte der betrunkene Pornboy.
"Sen... ich liebe dich so sehr....es tut so weh..."
Aki zog ihn in seine Arme, küsste Katsumi nochmal. "Ich pass auf ihn auf, bis du zurück kommst! Bis dann, schönen Urlaub!"
Oh man, Aki war wirklich völlig besoffen!

Während Touma Essen machte, kümmerte sich Sen um das Dessert. Er war gerade damit fertig, da vibrierte sein Handy. Er zog es also raus und sah, dass es eine Sprachnachricht von Katsumi war.

Es war ein seltsames Gefühl. Er wollte sie am liebsten sofort anhören, dann wiederum, wollte er besser allein dafür sein. Sollte er vielleicht einfach kurz vor die Tür gehen?

„Ist Sesamöl für dich in Ordnung?“

Wurde er aus seinen Gedanken geholt. Er steckte das Telefon also wieder ein, stand auf und ging zur Küche hinüber.

„Sesamöl? Ich weiss nicht, ob ich das überhaupt schon mal gegessen habe! Klingt aber toll!“

Überrascht sah Touma ihn an?

„Du kennst kein Sesamöl? Augenblick!“

Er nahm einen kleinen Löffel und gab etwas davon drauf.

„Mund auf!“

Sen lächelte verlegen.

„Ahhh!“

Er öffnete also sachte den Mund und der Gastgeber führte ihn den Löffel vorsichtig hinein.

Ein kleiner Tropfen klebte an Sens Lippen, den Touma tatsächlich mit seinem Daumen auffing und ableckte.

Es war seltsam wie selbstverständlich der dies tat aber keineswegs unangenehm.

Sen lächelte.

„Zu intensiv?“

„Nein, es schmeckt gut!“

„Nicht wahr? Und man kann es zu praktisch allem verwenden! Mein Favorit ist Lachs! Mit Salat und Reis mmmmhhh! Kann ich wirklich nur empfehlen! Meine Omma hat das oft gemacht!“

„Bist du Koreaner?“

„Halb! Mein Vater ist Japaner!“

Sofort lächelte Sen wieder.

„Ich bin auch Halbjapaner!“

„Dachte ich mir schon! Die andere Hälfte ist... Amerikanisch?“

„Australisch!“

„Wahhh, nice!“, lächelte Touma begeistert.

Er war mit dem Gemüse fertig und richtete alles hübsch an.

„So, nehmen wir Platz!“

Sie assen also und es war köstlich. Sen genoss es sichtlich. Natürlich spielte sein Graskonsum eine enorme Rolle, was seine Geschmacksknospen anbelangte, aber er war glückselig mit dem Essen!

Er hatte noch eine weitere Portion verdrückt, dann gab es Eis und im Anschluss zündeten sie den Johnny an.

Sie sassen auf dem Sofa und genossen die Atmosphäre. Touma schaltete noch passende Musik an und so sassen sie einfach schweigend und geniesserisch da, reichten einander den Joint, tranken frisch gepressten Saft und lauschten der Musik.

Katsumi und Aki waren nach dem ganzen Sex und dem vielen Alkohol irgendwann eingeschlafen. Sie waren wirklich unheimlich müde!
Sie schliefen eine gefühlte Ewigkeit! Eigentlich waren es 10 Stunden, bis der erste aufsprang und panisch zum Klo rannte, um schnellst möglich die fast platzende Blase zu leeren. Es war Aki, der sich schnell erleichterte und sich anschließend die Hände wusch. Oh Gott! Er hatte den totalen Kater und konnte sich kaum noch an irgendwas erinnern... Wie viel hatten sie bitte getrunken?

Katsumi stürmte ins Bad, pinkelte dann auch drauf los, während Aki noch am Waschbecken stand.
"Guten Morgen!" lachte Aki, woraufhin ein völlig verschlafenes "Morgen..." zurück kam. Der ältere machte dem Pornboy Platz, damit dieser seine Hände waschen konnte und anschließend ließ Katsumi sich in Akis Arme fallen, lehnte an dessen starker Brust. "Ich brauch n Drink.." murmelte er.

"Was du brauchst ist ein ordentliches Frühstück! Das bereiten wir jetzt vor."
Grinsend schnappte er sich den müden Jungen und trug ihn in die Küche. "Sex wär n geiles Frühstück..." murmelte der braunhaarige. "Mhm...wenn ich nicht den Kater meines Lebens hätte, würde ich nicht ablehnen...aber das müssen wir wohl verschieben."

Der ältere begann ein schön Nahrhaftes und fettiges Frühstück zu zu bereiten. Das würde sie sicher wieder fit machen.
"Mhh...ich geh mir was anziehen.." murmelte Katsumi, wollte schon loslaufen. "Bleib sitzen, ich bring dir frische Shorts."
Aki lief ins Schlafzimmer, zog sich frische Shorts an und brachte Katsumi auch welche.
"Du meinst, da pass ich rein?" kicherte der jüngere, während er sie an zog. Sie rutschte, aber wurde dann doch von Katsumis Glied und dem Po halbwegs gehalten. "Seh ich jetzt aus wie ein cooler Hip Hoper?" kicherte der. Aki lachte. "Wunderbar... eigentlich sieht das ganz schön sexy aus!" grinste er doch.
"Mhh...ich lass das jetzt so..."
Katsumi zuckte mit den Schultern, zog die Shorts aber zum Sitzen ein Stück hoch, denn wenn er saß würde sie ja nicht rutschen.

Frühstücken taten sie schließlich gemeinsam, auch wenn Katsumi auch diesmal kaum was runter bekam.

Sen und Touma hatten das Zeitgefühl verloren. Sie sassen da, genossen ihren Rausch und redeten über alles mögliche.

Der Gastgeber hatte auf Sens Frage erzählt, dass der Hund seiner Schwester gehört hatte, die aber bei einem Unfall umgekommen war. Somit hatte er sich um den Hund gekümmert und war schon immer wieder damit überfordert, da Sen ihn wohl einfach nicht als vollwertiges Alphawesen akzeptierte.

Der Halbaustralier hatte natürlich sein Beileid bekundet und sogar angeboten, auf den Hund aufzupassen, wenn Touma mal was vor hatte.

Sie hatten sich wirklich gut verstanden und Touma hatte Sen irgendwann etwas länger gemustert, legte seine Hand an dessen Wange und lächelte ihn an.

„Du bist total hübsch! Ich mag dein Profil!“

Sen sah ihn überrascht an, dachte er würde scherzen und kicherte breit.

„Ich... muss mal kurz wohin!“

Sen stand auf und wurde von deinem Namensvetter bis zur Toilettentür begleitet.

Dort hatte er den Drang sich die Nachricht von Katsumi anzuhören. Doch das Ergebnis war einfach nur erschütternd! Aki und Katsumi fickten, während sie ihm eine Sprachnachricht schickten?! Wie geschmacklos war das denn bitte?! Er konnte sie sich nicht bis zum Ende anhören. Stattdessen löschte er die Nachricht und blockierte Katsumis Nummer. Diesen dreckigen Mist, gab er sich nicht!

Er liess dann noch Wasser, wusch sich die Hände und das Gesicht. Sollten die beiden sich doch gegenseitig totficken!!!!

Er kam raus.

Touma stand in der Küche und befreite Kekse aus ihrer Verpackung.

Sen sah ihn entgeistert an.

„Die sind der Hammer, warte bis du einen gekostet hast.... ist... alles in Ordnung?“

Sen sprach nicht weiter, kam schnellen Schrittes auf ihn zu, nahm das Gesicht des Anderen in seine Hände und presste dann die Lippen auf seine.

Augenblicklich stellte Touma die Keksschale ab, schlang seine Hände um Sen und sie küssten sich gierig.

Es war ganz anders als mit Katsumi. Es fühlte sich auch gut an und der Halbkoreaner schmeckte auch gut. Die Art wie er küsste war neu und anders aber aufregend. Mit Katsumi fühlte sich das aber schon beim ersten Kuss irgendwie vertrauter an.

Ja... Katsumi....

Sen löste den Kuss.

„Entschuldige!“, gab er hastig von sich und trat einen Schritt zurück.

„Hey...“, kam es sanft von Touma, der Sens Hand ergriff.

„Wir müssen doch nichts überstürzen.... was, hast du? Dir liegt doch was auf der Brust, oder? Denkst du an jemanden?“

Sen nickte stumm.

„Komm!“

Er nahm die Keksschale in eine Hand und Sen an die andere.

Er führte ihn zurück zum Sofa.

„Hier, probier den mal.“

Er reichte Sen einen Keks, von dem er dann abbiss.

„Jetzt lehn dich zurück, schliess die Augen und konzentrier dich nur auf den Geschmack. Achte darauf, wie er sich langsam entfaltet und ausbreitet, der Zucker fühlt sich himmlisch an, oder? Die Schokolade ist zartschmelzend und der Teig ist herrlich knusprig, nicht wahr? Geniess dass einfach. Denk an nichts. Nur du und der Keks....“

Sen hörte ihm aufmerksam zu, fühlte dann aber, wie ihm eine Träne aus dem Auge lief.

„Denk nicht zu viel nach, nicht hier und nicht jetzt. Wenn du der Person wichtig bist, dann kommt sie schon wieder. Aber heute zählt nur dieser Keks!“

Sen lächelte. Irgendwie war Touma echt klasse.

Er stellte keine Fragen und war trotzdem so verständnisvoll.

Sie sassen nebeneinander, assen das Gebäck und tranken Saft. Etwas später hatte Touma Tee gekocht und sie kuschelten einfach auf der Couch und hörten weiter Musik.

Es tat wirklich gut.

So gut, dass sie auch irgendwann einschliefen.

Touma wurde erst wach, als der Hund Zeichen gab, dass er raus musste. Also ging er vorsichtig. Als er zurück kam, lag Sen immernoch auf der Couch.

„Sen, komm, gehen wir ins Bett, da ist mehr Platz!“

Schlaftrunken liess er sich führen und schlief dann Arm in Arm mit Touma weiter.

Erst im Morgengrauen wurde er wieder wach und musste erst einmal überlegen, wo er überhaupt war.

Katsumi blieb erstmal bei Aki. Der hatte es sich auch zur Aufgabe gemacht darauf zu achten, dass Katsumi sich nicht wieder voll laufen ließ. Er würde sich noch die Organe kaputt saufen, wenn das so weiter ging.

Auch sie schmusten auf der Couch, bis der jüngere irgendwann sein Handy nahm und nachsah, ob nicht irgendwas von Sen gekommen war. Sein Blick fiel auf die Sprachnachricht...Sen hatte sie schon angehört!! scheiße!! Wann hatte er die denn gemacht?!
Katsumi klickte direkt auf den Play-Button und hörte sich die Aufnahme mit Aki zusammen an. Ihm rutschte das Herz in die Hose. Scheiße!! Sie mussten ja wirklich besoffen gewesen sein!! Verdammt!!
Katsumi heulte gleich wieder drauf los.

"Jetzt hasst er mich ganz sicher!!!" schluchzte er. Aki nahm ihn in die Arme, entschuldigte sich mehrfach dafür, was er da veranstaltet hatte, auch wenn er keine Erinnerung daran hatte, die Tonaufnahme ließ aber auch deutlich hören warum das so war.

Wimmernd und zittrig schrieb er Sen eine Nachricht.
"Es tut mir leid!! Wir waren total voll... ich wollte das nicht...also die Aufnahme! Das war nicht okay...Aki tut es auch leid!" schrieb er.
Die Nachricht kam aber nicht durch...Auch nach zwei Stunden nicht. Katsumi wurde heiß und kalt. Hatte Sen...?
Er fasste sich ein Herz und versuchte seinen Liebsten an zu rufen...aber er kam nicht durch.

Sein Herz raste und zwar so stark, dass es schmerzte. Der Kloß in seinem Hals schien so groß wie eine Wassermelone und sein Magen drehte sich um.
"Aki...!" schluchzte Katsumi laut. "Sen hat mich geblockt!! Er hasst mich...!" weinte er bitterlich, suchte Schutz in den Armen seines Kollegen.

"Hey...beruhig dich...vielleicht ist auch einfach nur sein Handy aus...Akku leer oderso... Das wird schon wieder..." Er streichelte ihn, gab ihm einen Kuss aufs Haar.

"Ich brauch n Drink....wirklich...dringend..." schluchzte das Model. Aki zögerte, aber der Junge war alt genug, um zu wissen, wann er was trinken wollte und lieber tat er das hier unter Aufsicht als wieder draußen, bis er in einer Gasse landete und dort wieder... nunja.

"Ich mix dir was...okay?Warte hier."

Tatsächlich mixte er ihm etwas. Es tat ihm unheimlich leid, aber Katsumi konnte eher Schlaf als Alkohol vertragen. Außerdem war es schon spät und Sen schlief doch ganz sicher auch schon. Er mischte ein paar Säfte und löste da eine Schlaftablette drin auf. Ein kleiner Schluck verriet ihm, dass man die auch nicht schmeckte.
"Sooo~ Bitteschön!" lächelte er.
Katsumi kippte das Glas gleich komplett runter, merkte also ohnehin nicht, dass da kein Tropfen Alkohol drin war.


Es dauerte etwa 20 Minuten und ein weiteres Saft-Mix-Getränk, bis Katsumi seelenruhig schlummerte.
Aki nutzte diese Zeit, um Sen zu schreiben, indem er sein eigenes Handy dafür benutzte.
"Hey. Sorry wegen dem Mist mit der Sprachaufnahme. Ich war so besoffen, ich kann mich nicht mal dran erinnern, dass ich das gemacht hab.... War echt uncool. Ich will nur, dass du weißt, dass Katsumi heute mehrmals versucht hat dich zu erreichen und er sich wirklich schämt. Er vermisst dich schrecklich. Ich weiß nicht, wie lange ich ihn vom Trinken abhalten kann, aber wenn er so weiter macht, dann hat er demnächst eine Alkoholvergiftung. Bitte meld dich mal, ja?"
Kurz nachdem er das abgeschickt hatte, kam er sich total dämlich vor. Warum hatte er das alles so dumm geschrieben? Wenn Sen wirklich mit dem Jungen abgeschlossen hatte, dann würde das hier auch nicht bringen, richtig?

Aki ging dann schließlich auch schlafen, natürlich schliefen auch sie gemeinsam im Bett, immerhin hatte Aki das Fliegengewicht dort hin getragen und sich dann zu ihm gelegt. Katsumi klammerte zwar ziemlich, aber damit würde er schon klar kommen.

Sen blickte sich um. Ein flauschiges Gesicht richtete sich an seinen Füssen auf und blickte zum Bett.

Dieser Hund war wirklich süss und brachte Sen augenblicklich zum Lächeln.

Touma drehte sich und Sen sah ihn an. Mann, dieser Kerl sah sogar beim schlafen gut aus! Ob er auch ein Model war? Er richtete sich vorsichtig auf um ihn nicht zu wecken.

Der flauschige Freund tänzelte Sen direkt um die Beine.

„Was hast du? Musst du Pipi? Hast du Hunger?“

Er wurde mit grossen Augen und Schwanzwedeln beäugt.

Sen huschte schnell ins Bad dann betrachtete er den Hund wieder. Ging in die Hocke, woraufhin dieser direkt näher kam und sich kraulen liess.

„Na dann komm, dann geh ich mit dir Gassi, bis dein Papa wieder wach ist!“

Er nahm zur Freude des Hundes die Leine und befestigte sie an ihm. Dann gingen sie eine Runde spazieren.

Sen fragte sich, wie spät es war und blickte auf sein Handy. Da war doch tatsächlich eine Nachricht. Von Aki!

Kurz überlegte er, ob er sie überhaupt lesen sollte oder nicht, aber er konnte natürlich dem stillen Wunsch Katsumi zu sehen, nicht unterdrücken und öffnete sie.

Er las sie und wusste nicht, was er davon halten sollte. Wurde er jetzt dafür auch noch verantwortlich gemacht, dass Katsumi soff wie ein Loch?!

Sen wusste nicht ob er sauer, enttäuscht, traurig oder sonst was war. Ja, er hatte auch gelesen, dass der andere ihn vermisste.... aber... jeder ging doch wohl mit seinem Schmerz anders um. Er konnte doch auch nicht sagen, dass Katsumi sich melden solle, weil er sich sonst den Kopf zukiffen würde! Es war doch seine Entscheidung und wenn die dumm war, dann konnte doch niemand dafür verantwortlich gemacht werden, als er selbst!

Der Hund fing plötzlich an zu schmatzen.

Sen packte das Handy schnell weg.

„Sen! Lass das! Was hast du denn da?“

Er beugte sich sofort vor und holt das, was der Hund da kaute aus seinem Maul.

Sah nach nem Rest von einem Burger aus.

„Pfui! Lass das! Du bekommst doch gleich was!“

Sie gingen wieder zurück Richtung Wohnung und wurden von einem müde lächelnden Touma erwartet.

„Du hättest doch nicht extra mit ihm raus gehen müssen!

„Ach, schon okay.... er hat draussen aber irgend nen Burger gefunden, als ich nicht aufgepasst habe.....“

„Das macht der immer! Kaum dreht man sich um, hat er was im Maul! Ich frag mich immer, wie er das so schnell findet!“, beruhige ihn der Halbkoreaner und bereitete den Napf vor.

„Touma, ich denke, ich brech bald auf...“

„Lass uns noch zusammen frühstücken, hmm?“

Sein Lächeln war so gewinnend, dass Sen gar nicht ablehnen konnte.

Sie standen einige Minuten später gemeinsam in der Küche und machten Pancakes.

Trotzdem bekam Sen die blöde Nachricht von Aki nicht aus dem Kopf. Ging es Katsumi wirklich so schlecht? Aber der wollte doch unbedingt diese Trennung....

Katsumi wurde erst gegen Mittag wach, die Tablette hatte ganz schön rein gehauen aber auch wirklich gut getan. Es war eine wahre Wohltat mal so lange zu schlafen und das nicht völlig betrunken.

Aki hatte wieder Frühstück vorbereitet und Katsumi natürlich schlafen lassen.
"Guten Morgen." lächelte er den jungen Pornboy an, der in den zu großen Shorts in die Küche tappste und sich schließlich an ihn lehnte.
"Morgen..? Mittag....Wieso hast du mich nicht geweckt?"
"Wieso denn? Du brauchst den Schlaf dringend, hast du mal deine Augenringe gesehen?" meinte Aki gleich.
Katsumi wand sofort den Kopf zur Seite, schämte er sich doch dafür, dass er so scheiße aussah.

"Komm, iss was."
Katsumi schüttelte den Kopf. "Keinen Hunger..." meinte er gleich.
"Du musst langsam was essen...Du siehst doch jetzt schon fast abgemagert aus..."
"Ich bin immer so dünn..."
"Belüg dich nicht selbst...Du schadest deinem Körper im Moment viel zu sehr."

Katsumi seufzte schwer, ließ sich dann aber doch wenigstens zu ein paar Bissen überreden.
Jetzt hatte er doch wenigstens was im Magen.......dann konnte er doch auch trinken?
Aki versuchte ihn sofort davon abzulenken und sich mit ihm zu unterhalten.

"Ich hab Sen geschrieben.... Er hat aber nicht geantwortet...Aber...."
Aki sah Katsumi entschuldigend an. "Meine Nachricht ist durch gekommen..."
Das hieß wohl tatsächlich, dass Sen Katsumis Nummer blockiert hatte, oder?
Katsumi stiegen sofort wieder Tränen in die Augen. "Kann....ich....kann ich über...dein Handy anrufen....?" fragte er ganz vorsichtig und zaghaft.
"Sicher...aber willst du nicht erst darüber nachdenken, was du ihm sagen willst?"
Er schüttelte den Kopf, ließ sich das Handy geben und rief dann bei Sen an.
Mit jedem Tuuuut schnürrte sich Katsumis Kehle weiter zu. Er war sich nichtmal sicher, ob er überhaupt ein Wort raus bekäme, wenn Sen ran gehen würde. Er spürte nur, wie unaufhörlich Tränen über seine Wangen bis zu seinem Kinn liefen und herunter tropften. Er zitterte, weshalb Aki ihn im Arm hielt.
Würde Sen ran gehen...?

Sie hatten gemeinsam gefrühstückt und bevor sich Sen verabschiedete musste er noch ein Selfie mit sich und seinem Namensvetter schiessen. Im Hintergrund hatte sich Touma grinsend mit Peacezeichen eingemogelt, was Sen erst bemerkte, als er das Foto als sein neues Profilbild einrichtete.

„Meld dich einfach, wenn du abhängen willst, okay?“, hatte Touma ihm angeboten.

„Ja und du, wenn du nen Hundesitter brauchst!“

Sie hatten Nummern ausgetauscht und dann ging er seines Weges.

Er war nach Hause gelaufen. Es hatte fast eine Stunde gedauert, aber tat gut. Vor allem um den Kopf etwas frei zu bekommen.

Daheim begrüsste ihn seine Grossmutter mit einem besorgten Gesichtsausdruck.
Er versicherte ihr, dass alles okay war. Dann ging er Duschen und in sein Zimmer.

Dann würde er jetzt wohl Aki antworten.

Wie auf‘s Wort klingelte plötzlich das Handy mit dem Namen.

Er starrte es an, als ob es ihm eine schlechte Botschaft übermitteln würde.
Er nahm sich zusammen und hob ab.

„Hallo?“

Katsumi hatte das Foto zum Glück noch nicht gesehen. Wahrscheinlich wäre das dann noch schlimmer für ihn gewesen, Aki war das Bild allerdings aufgefallen. Er hoffte nur sehr, dass der jüngere das wieder hin bekam.

Sens Stimme zu hören war wie ein Messerstich ins Herz. Es war zwar nur ein "Hallo?" aber es fühlte sich an, als wäre sein Geliebter unerreichbar.

"Sen..." schluchzte er tonlos. Er krallte sich an Aki, biss sich auf die Lippe. "Es tut mir so leid..." kam es leise von ihm.
Aki streichelte seinen Rücken, um ihn ruhig zu halten.
Das war schrecklich! Es tat so weh nicht zu wissen, was er sagen sollte.
"Ich kann nicht..." schluchzte er, Aki drückte ihn an sich. "Schh...beruhig dich erstmal... und sprich dann, hm?" flüsterte er, um Katsumi irgendwie zu beruhigen.
"Sen....." er schaffte es nicht mehr raus zu bekommen. Es war zu viel, er vermisste ihn so sehr.