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Yuto lächelte. Irgendwie passte das doch zu Ryo. Er war einfach viel zu süß um wahr zu sein.
„Ich bin erleichtert. Versteh das bitte nicht falsch, ich freue mich über deine Fotos und auch darüber, dass eines davon sogar sehr sexy ist..“ er grinste kurz.
„Aber, ich habe einfach keine Lust auf weiteren Stunk mit Koji. Sollte er sehen, was du mir geschickt hast, wird er wahrscheinlich wieder mir die Schuld dafür geben, wenn ich es falsch interpretiere.“
Er atmete laut aus.
„Wir kennen uns ja noch nicht so lange und sind ja noch dabei… ich denke also, dass ich akzeptieren muss, dass du mich nicht als Mann siehst und mich darum auch nicht mit Fotos anbaggern würdest. Es ist meine eigene Schuld, wenn ich mehr darin sehe, als du meinst. Entschuldige also, wenn ich das fehlinterpretiert habe.“
Er lächelte wieder süß.
„Ich bin froh, dass wir das geklärt haben.“
Warum nur wollte Ryo ihn nicht als Mann sehen? Wieso war nur Koji für ihn sichtbar? Was war nur so besonders an diesem Typen?!
Yuto nahm ein Stöckchen und warf es. Ob der kleine Köter den wohl holen würde?

Ryo verstand die Worte gerade nicht so recht. Enttäuschte es Yuto etwa, dass Ryo ihn nicht anbaggerte? Aber er war doch mit Koji zusammen, natürlich baggerte er ihn nicht an! Das war doch nicht, weil er Yuto nicht als Mann sah!
Er musste sich kurz sammeln, sah dabei zu, wie der Hund höchst erfreut seine Putzsession unterbrach, aufsprang und das Stöckchen einsammelte, um es schwanzwedelnd wieder zurück zu Yuto zu bringen.
"Yuto...es ist nicht so, dass ich dich nicht als Mann sehe, da verstehst du was falsch... Natürlich bagger ich dich nicht an...auch nicht mit Fotos...weil ich Koji liebe. Egal wie anziehend ich jemand anderen finden könnte, ich könnte Koji niemals betrügen und würde das natürlich auch nicht wollen. Es liegt also nicht daran, dass du in meinen Augen kein Mann wärst oder sowas..." Es war seltsam sowas zu sagen und es kam ihm vor, als wollte er Yuto damit sagen, dass er irgendwie schon auf ihn stand aber nur wegen Koji die Finger von ihm ließ....Das fiel Ryo aber auch erst im Nachhinein auf und er hoffte einfach, dass Yuto das so verstehen würde, wie er es eigentlich meinte.

Selbstverständlich verstand es Yuto nicht so, wie Ryo es meinte.
Koji war also das Hindernis! Er musste also wirklich weg!
„Du… siehst mich also doch als Mann? Ich bin davon ausgegangen, dass sowas an dir vorbei geht, oder du mich einfach nur als weinerlichen, hilflosen Jungen siehst. Danke. Das freut mich irgendwie, wenn ich ehrlich bin.“
Er schnaufte. Nahm das zurückgebrachte Stöckchen und warf es erneut.
„Weisst du, ich hatte mit Yosuke eine Unterhaltung und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass mich niemand so richtig wahr nimmt… es fühlte sich seltsam an. Aber er hat sich ja auch entschuldigt… ich denke, meine Emotionen spielen mir im Moment einige Streiche.“
Yuto blickte Ryo an.
„Ich möchte einfach auch so gerne, dass sich jemand mir zugehörig fühlt und ich mich auch so bei dieser Person fühlen kann. Weisst du?“

"Was? Unsinn!" er schüttelte schnell den Kopf. "Denk sowas doch nicht! Ich hab nur generell nicht wirklich Augen für jemand anderen als Koji und so sollte es in einer Beziehung im Idealfall doch auch sein, nicht wahr?" lächelte er süß.
Niemand sollte Yuto wahr nehmen? War das sein Ernst?
"Du bist so blind, du Doofnuss!" meinte er plötzlich. Er lächelte Yuto an. "Ich hab dich doch sofort am ersten Tag angesprochen und wollte dich unbedingt als Model haben, oder? Und Yosuke hat dich sofort am ersten Tag in Restaurante angeflirtet und ist auch hart geblieben! Du magst es vielleicht nicht merken, aber wir alle nehmen dich sehr wohl wahr und möchten dich auch gerne an unserer Seite haben, der eine eher als Freund, der andere eher als Partner."
Ryo wuschelte ihm durchs Haar. "Du bist ein sehr toller und interessanter Mensch und ich denke schon, dass Yosuke sich dir zugehörig fühlt und auch ich bin gerne ein Freund von dir!"

Er hatte sich die Worte des blonden angehört und lächelte dann.
„Wir haben wohl beide ein schlechtes Auge, wenn es um uns selbst geht, hmm?“
Eine Weile saß er nur schweigend da und spielte weiter mit dem Hündchen.
„Ich denke, alles braucht wohl etwas Zeit, oder? Wie ich mich selbst wahrnehme, wie mich andere wahrnehmen, wie sich Gefühle entwickeln…. ich bin wohl zu ungeduldig, hmm?“
Er lächelte Ryo süss an.
„Was würde ich aber wohl tun, wenn ich merke, dass Yosuke mich mehr mag, als ich ihn? Was wäre, wenn meine Gefühle zu jemand anderem stärker wären? Wäre ich dann ein schlechter Mensch?“

Ryo nickte leicht. "Ich fürchte ja." gestand er, lächelte dabei jedoch sanft. Yuto und er waren sich vielleicht gar nicht so unähnlich.
Während der jüngere mit dem Hund spielte sah der blonde ihm zu. "Schon süß, wie ihr beide spielt!" merkte er leise an. Dafür, dass Yuto den Hund so grauenvoll fand,konnte er sich super mit ihm beschäftigen.
"Mag sein... ich weiß nicht, ob das mit Geduld viel zu tun hat...Es ist nunmal sehr schwer sich selbst zu interpretieren und sich zu erkennen. Ich selbst schaff das ja auch nur selten, aber Koji hilft mir auch sehr oft dabei mich selbst zu verstehen... Er hat immer Verständnis für mich und versucht mich zu verstehen, er ist jemand, der sich sehr gut selbst reflektieren kann... ich glaube ich kann noch viel von ihm lernen und...wenn ich gelernt hab, kann ich dir dabei helfen es auch zu lernen." er strahlte ihn an.
Yutos nächste Frage irritierte ihn kurz. "Wieso sollte das aus dir einen schlechten Menschen machen?" fragte er rasch."Du suchst dir deine Gefühle nicht aus und sollte es tatsächlich so sein, dann wäre es der erste Schritt es ihm zu sagen. Man sollte die Gefühle einer anderen Person nicht ausnutzen und der Person immer klar machen, auf welchem Stand man ist...so bleibt es fair und es gibt keine falschen Hoffnungen... Solange du ehrlich bist, finde ich das okay.Du kannst ja schließlich nichts für deine Gefühle."

„Nur weil er hässlich ist, heisst es ja nicht, dass er nicht trotzdem liebenswürdig sein könnte!“ , grinste er und spielte noch etwas weiter.
Er hörte Ryos Worte an. Innerlich grummelte es schon wieder in ihm. Koji hier, Koji da…
„Du hast Recht, man kann für seine Gefühle nichts. Es gibt keinen Grund sich dafür zu schämen.“
Yuto musterte den blonden etwas und legte den Kopf schief.
„Sag mal Ryo, Koji ist für dich wirklich ein Übermensch oder? Alles was du über ihn sagst klingt, als wäre er perfekt. Du sagst zwar auch, er ist es nicht, aber sofort entschuldigst du seine Fehler und machst etwas gutes daraus. Das ist schön, und ich hoffe, dass mich irgendwann auch jemand so sieht. Aber glaubst du das wirklich? Oder redest du es dir nur schön? Du sagst, er kann sich super reflektieren…. aber dann habt ihr Streit wegen jedem Scheiss. Wegen mir, wegen nem vergessenen Jahrestag, wegen allem. Um ehrlich zu sein, habe ich das Gefühl, dass Koji weitaus mehr an sich arbeiten muss als sonst wer! Meine Frage ist also: Macht Liebe wirklich so blind oder redet man sich alles schön, um es für einen selbst erträglicher zu machen, nur weil man Angst hat, sonst allein da zu stehen?“
Er hatte diese Worte sehr ruhig gesprochen, ohne Wut oder sonst etwas. Aber es beschäftigte ihn und er wollte es nicht weiter in sich behalten. Was war es in Ryos Augen, das Koji so großartig war?!
„Er macht dir Frühstück, er ist lieb zu dir. Aber dann wiederum macht er dich so fertig, dass du einen Freund anrufen musst, weil du so schrecklich aufgelöst bist! Da stimmt doch was nicht?! Das ist doch Zuckerbrot und Peitsche, oder nicht? Ist das wirklich Liebe? Wenn ja, dann bin ich mir nicht sicher, ob ich sowas wirklich will!“
„Wenn mir jemand doch wichtig ist, dann vertraue ich ihm, in jeder Hinsicht, dann stelle ich sein Handeln nicht in Frage und vor allem gibt es dann doch auch keinen Grund zur Eifersucht. Ich würde alles tun um die Person zum lächeln zubringen und die einzigen Tränen, die vergossen werden sollten, sind die aus Freude. Wenn ich das als Mann nicht schaffe, dann habe ich doch versagt! Aber klar, man kann sich auch auf ein Podest heben und sagen, ach, der bleibt ja ohnehin bei mir, dann muss ich mich auch nicht anstrengen… Ach… ich verstehe das einfach nicht… sorry…“

Der blonde lautschte den Worten stumm, doch es war angenehm das so zu hören. Was sollte das? Wieso sprach Yuto so von Koji?
"Weißt du.... niemand ist perfekt und nur weil man sich selbst gut reflektieren kann, heißt das nicht, dass man dann sofort an seinen Fehlern arbeiten kann. Der vergessene Jahrestag ist schon ein guter Grund für Streit, denke ich...Das ist einfach etwas, was nach 5 Jahren sitzen sollte und etwas, worüber man sich freuen kann... Sowas feiert man anstatt es einfach zu vergessen. Ich denke, dass Liebe tatsächlich teilweise blind macht...man sieht über vieles hinweg und nimmt vieles einfach so hin, wie es ist... einfach, weil man dieser Person gerne weiterhin nahe sein möchte. Die Angst, dass man am Ende allein ist, die hat man immer...egal wie lang eine Beziehung schon geht. Es ist normal Angst davor zu haben verletzt zu werden und dieses Gefühl, was man Liebe nennt....ich glaube das ist der größte Schwachpunkt eines jeden Menschen. Wenn man jemandem wirklich schaden will, dann damit."
Er seufzte leise, legte dann seine Hand auf Yutos Schulter.
"Du musst bedenken, dass ich bei sowas sehr empfindlich bin. Für gewöhnlich bin ich derjenige, der strahlend angerannt kommt und unseren Jahrestag in wie Welt hinausbrüllt... deswegen war ich so fertig. Koji hat mir bloß die Schachtel mit dem Armband hingelegt und ist gegangen... Er hat mich weder angeschrien noch sonst irgendwas. Derjenige, der mich so fertig gemacht hat, war ich selbst... Ich hab mich selbst einfach enttäuscht und deshalb war ich so fertig.... Koji hat immerhin dran gedacht und dann noch sowas schönes im Voraus besorgt.."
Yutos Worte taten weh. Es klang so, als würde er ihre Beziehung tatsächlich so sehen, dass Koji einfach davon ausging, dass Ryo blieb. "Yuto..."
Er sah ihn an, man konnte in seinen Augen gut erkennen, wie er sich gerade fühlte und dennoch lächelte er leicht. "Du wirst es verstehen, wenn du mal in einer richtigen Beziehung bist... Wenn du jemanden aufrichtig liebst, dann siehst du über seine Fehler hinweg, auch wenn du dich dann und wann mal darüber aufregst... Im Grunde regt man sich ja über alles einfach mal auf, um Luft ab zu lassen, doch dieses Gefühl, was einen so stark zu dieser einen Person hinzieht ist fast immer stärker und eben dieses Gefühl gibt einem gleichzeitig auch die Angst, dass man die Person an jemand anderen verlieren könnte.... Koji meint das auch nicht so, dass er mir nicht traut... Er traut den anderen nicht und weiß, wie naiv ich manchmal bin..."

Yuto hatte sich das angehört und fast das große Kotzen bekommen! Ryo tat es doch schon wieder! Er nahm jede einzelne Tag Kojis in Schutz.
„Naja, es gibt ja auch Menschen, die regelmäßig von ihrem Partner geschlagen werden und trotzdem glauben im Glück zu sein….“
Er lächelte.
„Das beziehe ich nicht auf dich oder Koji. Ich denke gerade einfach nur an verschiedene Beziehungskonstrukte. Und wenn ich daran denke, wie meine Eltern miteinander umgegangen sind… und wie sich das bei dir anhört… nun… das sind einfach sehr unterschiedliche Dinge. Mein Vater hat meine Mutter wirklich auf Händen getragen. Ich habe niemals erlebt, wie sie miteinander gestritten haben. Nicht einmal! Vielleicht haben sie das auch einfach nicht vor mir getan, das könnte sein. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass mein Vater jemals mit jemanden so geredet hat, wie Koji mit mir. Vielleicht bin ich nachtragend und muss das einfach noch verdauen. Aber ich kann nichts daran ändern, dass dieses Verhalten meinen Blick auf ihn beeinträchtigt hat. Auch wenn er mir zuvor eine helfende Hand gereicht hat. Aber…. das ist, wie jemand der eine Hund hält, diesen immer schlägt und dann doch wieder füttert. Das ist nicht in Ordnung! Das ist es einfach nicht! Und dich so am Telefon gehört zu haben, dass hat mich wirklich schockiert. Ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht, Ryo. Auch wenn du sagst, dass du dich selber fertig gemacht hast. Aber es muss einen Auslöser dafür gegeben haben. Hätte Koji sich dir gegenüber verständnisvoller gezeigt, dann hättest du nicht mich mitten in der Nacht unter Tränen angerufen! Dann hättet ihr das unter euch sofort geregelt und alles wäre in Ordnung gewesen. Aber so war es nicht! Du wurdest in eine Situation gebracht, in der du dir Vorwürfe machst! Da stimmt doch was nicht!“
Er sah ihn ernst an. Nicht, weil er böse auf ihn war oder sowas, sondern weil Ryo die Dinge zu Kojis Gunsten runterspielte und das verstand Yuto einfach nicht.
„Entschuldige… es ist eure Sache… nicht meine Beziehung und ich hab da auch nichts zu zu äußern. Aber als Freund möchte ich dich bitten, mit offenen Augen durch’s Leben zu gehen. Egal bei wem. Bei mir, bei den Nachbarn und erst recht bei der Person, die mit der lebt. Manchmal gewöhnen wir uns an Dinge, die einfach nicht in Ordnung sind. Aus Selbstschutz. Wenn andere durch diese Situationen gingen, wüssten wir genau das richtige zu sagen und würden ihnen raten, das Weite zu suchen, aber bei uns… sind wir abgestumpft und blind… So wie ich bei meiner Großtante. Ich habe irgendwann gar nicht mehr gefühlt, wie weh ihre täglichen Spitzfindigkeiten taten… sie waren da… sie gehörten praktisch zum Alltag…. aber das hat sie deshalb nicht besser gemacht!“
Er legte seine Hand an Ryos Schulter und lächelte sanft.

Ryo starrte Yuto regelrecht ungläubig an. Glaubte er etwa, dass es wirklich so schlimm in ihrer Beziehung war? Koji würde ihm niemals mit Absicht weh tun und es war normal sich zu streiten! Geschwister stritten ja auch, obwohl sie sich lieben! Was war das bitte für ein Vergleich? Hier wurde niemand geschlagen und auch nicht mit Absicht verletzt!
Der blonde war einen Moment lang sprachlos. Was sollte das alles? Wollte Yuto ihm gerade Koji schlecht reden?!
"Hör bitte auf Koji mit Menschen zu vergleichen, die zuschlagen. Ich will niemanden, der mich auf Händen trägt! Eine Beziehung ist ein Geben und Nehmen und das bekommen wir ziemlich gut hin. Sowas ist nicht wie im Film, wo alles rosarot und fluffig-süß ist. Man streitet sich und das ist normal, wir sind Menschen! Du warst doch auch sauer auf mich, als wir im Restaurante waren, hm? Wir haben uns gestritten und vertragen, das ist sowohl bei Freunden als auch bei Liebenden völlig normal. Menschen simd von Natur aus schon unzufrieden und manchmal braucht es nur eine Sockd am falschen Ort und der Streit geht los."
Ryo wollte Yuto klar machen, dass es normal war und auch mal gut tat zu streiten.
Yuto wollte ihm gerade nicht wirklich dazu raten mit Koji schludd zu machen...oder?
Ryo musste erstmal kurz durchatmen, um Yuto nicht anzupampen und die Worte richtig zu wählen.
"Yuto... es gibt für mich keinen Grund das Weite zu suchen. Mein Herz gehört allein Koji und da ist es sicher und fühlt sich wohl. Dieser Mann hat bereits mehr für mich gemacht als jeder andere und stand stets an meiner Seite. Ich liebe ihn so, wie er ist...mit all seinen Fehlern und Macken und solange er mich nicht schlecht behandelt, sehe ich keinen Grund dazu zu gehen. Koji ist mein Herz, mein Leben. 5 Jahre schmeisst man nicht einfach so weg,nur weil es mal mehr Streit gibt... Dann kämpft man eben gleichermaßen, weil man sich nicht verlieren will und aneinander glaubt."

Yuto senkte den Blick und atmete laut aus.
„Ryo, ich habe weder gesagt, dass DU Schluss machen sollst, noch dass Koji ein Schlägertyp ist!“, er sah ihn an und sprach so ruhig es ging.
„Als wir uns kennenlernten hast du mir recht schnell gesagt, dass euer Alltag eingeschlafen ist und ihr eigentlich nur noch streitet, weil dein Freund so eifersüchtig sei…. Dann komme ich dazu und plötzlich ist wieder heile Welt… oder ist es das, weil Koji befürchtet, er könnte dich an jemand anderen verlieren? Ich weiss nicht wie ich das beschreiben kann und ich versuche hier tatsächlich nur die Fakten aufzuzeigen, nicht mehr und nicht weniger. Ich will ihn nicht schlecht machen und auch dich nicht als Naivchen darstellen. Bitte fasse das nicht so auf. Manchmal muss man nach außen treten um das Innere beleuchten zu können, oder nicht? Manchmal braucht es eine andere Person, die einen auf Dinge hinweist, die man vielleicht selbst nicht bemerkt hat. Und das meine ich auf alles bezogen. So wie du mir gesagt hast, dass du mich gleich fotografieren wolltest, weil du irgendwas in mir gesehen hast, was ich nicht erkannte.“
Er strich dem Hund über den Kopf.
„Ja, ich bin wohl von Natur aus so, dass ich vieles in Frage stelle und das mag falsch sein. Aber ich möchte mich nie wieder in einer Situation befinden, in der ich mir nur einrede, dass alles in Ordnung ist…. Ob das bei dir so ist, das kann ich wirklich nicht beurteilen, Ryo. Nur du kannst das tun. Meiner Meinung nach - und das sage ich auch nur, weil ich ehrlich zu dir sein will und nicht irgendwem weh tun möchte - mag mich Koji nicht. Und er tut nur dir zu liebe so, als ob es so ist! Und ich finde das nicht in Ordnung. Denn es ist unehrlich. Er könnte dir doch auch sagen, dass er mich nicht mag und sich nicht wohl fühlt bei dem Gedanken, dass wir Zeit miteinander verbringen… tut er das denn? Sagt er dir das? Oder ist er einfach nur knatsichig und sagt, dass alles okay ist?“
Er schüttelte den Kopf.
„Weisst du was… vergiss einfach was ich gesagt habe…. ich bin vermutlich befangen und übervorsichtig und misstrauisch. Aber jemand, der mir ins Gesicht lacht, wenn du dabei bist, mich dann aber in ein anderes Zimmer verschleppt um mir zu drohen und mich auf öffentlicher Straße stößt, nur weil du nicht da bist… tut mir leid, der spielt ein doppeltes Spiel!“
„Koji wird schon ein toller Typ sein, sonst wärst du nicht so lange mit ihm zusammen… Alles um das ich dich bitte ist, einmal nach außen zu treten, die Dinge zu beleuchten und dann kannst du ja wieder eintreten. Ich möchte nur, dass dir nichts passiert, denn es ist wohl wie du sagst, wenn man liebt, ist man verwundbar. Und mir scheint, dass du ein viel zu lieber Mensch bist, der eher die Fehler bei sich sucht, als bei anderen. Aber Ryo, nicht alles ist deine Schuld, okay?“
Er stand auf.
„Ich hab mich zu weit aus dem Fenster gelehnt…. tut mir leid… wie gesagt, dich weinen zu hören, hat mich wohl zu sehr schockiert…. Ich bin unerfahren… ich sollte die Klappe halten. Sorry.“
Er warf den Stock nochmal und drehte sich dann Ryo zu.
„Und dabei wollte ich einfach nur quatschen.. und jetzt hab ich dich nur verärgert…“

"So klingt es aber." meinte Ryo leise. Alles, was Yuto gerade sagte klang wie in Hinweis darauf, dass er lieber mit Koji Schluss machen sollte. Aber das wollte er nicht. Allein der Gedanke daran tat schrecklich weh!
"Mag sein, dass es jetzt wieder etwas besser läuft...aber ist der Grund dafür nicht egal, solange wir damit glücklich sind?" fragte er vorsichtig. Egal, ob Koji sich jetzt mehr ins Zeug legte aus Angst oder weil er einfach selbst gemerkt hatte, dass es so nicht weiter ging... es war einfach gut, dass es sich geändert hatte!
Natürlich hatte der jüngere nicht ganz Unrecht, aber die Worte bereiteten ihm wirklich Unbehagen. Ryo fühlte sich super unwohl und tatsächlich ein Bisschen verunsichert.
"Ich denke, dass Koji dich Anfangs sehr wohl mochte und dir auch deshalb gerne helfen wollte... aber....ab....dem Tag mit dem Kabedon scheinst du ihm ein Dorn im Auge zu sein... Natürlich ist es nicht in Ordnung, dass er dir gedroht und dich geschubst hat... aber, dass er mit zu Liebe dennoch versucht mit dir klar zu kommen.... ich finde das eher süß." gestand er. "Es ist dir gegenüber nicht fair, aber es heißt doch, dass er sich mir anpassen und ein guter Freund sein möchte...sagen wir so... er möchte mich nicht unglücklich machen, indem er dich ablehnt und deshalb versucht er in meiner Gegenwart dein Freund zu sein." erklärte er.
Ryo sah das tatsächlich so. Koji tat das nicht, weil er unehrlich war und Yuto etwas Böses wollte...nein. Er tat es, um Ryo ein guter Freund zu sein, weil er wusste, dass Yuto ihm schon sehr ans Herz gewachsen war.
Der blonde schluckte leicht, nickte dann aber. "Ich versuchs mir zu merken.."
"Schon gut...du hast genauso ein Recht dazu deine Meinung zu Äußern!" Ryo stand auf. "Komm her.." er zog ihn sachte in seine Arme, lächelte. "Ist doch alles gut, oder? Ich bin nicht sauer.."

Ryo antwortete um was zu sagen, aber er hörte nicht zu um etwas zu lernen. Sowas nervte Yuto. Aber dann war das eben so.
Er umarmte ihn zurück. Sagte nichts weiter zu den anderen Dingen. Das war ihm einfach zuwider. Ryo hatte eine Meinung von der ums verrecken nicht ab ließ. Ja, das war toll und sprach auch für seine Loyalität. Aber es war auch naiv. Aber so war er eben.
Wahrscheinlich hätte Koji schon jemanden umbringen müssen, bevor Ryo auch nur ansatzweise seine Meinung in Frage stellen könnte… aber auch dann würde er wahrscheinlich Erklärungen finden, warum Koji soweit getrieben wurde.
„Gut, ich wollte dich nicht verärgern… Ich halte mich zukünftig mit solchen Aussagen zurück.“
Er löste sich wieder von ihm.
„Okay, wollen wir in nen Sexshop gehen? Das könnte die Laune verbessern!“
Lachte er.

Ryosuke bemerkte, dass Yuto nicht zufrieden mit seiner Antwort war, aber was sollte er denn tun? Er fühlte sich einfach dementsprechend nicht wohl so über Koji zu sprechen und wie sollte er jemals einen Mann, den er so sehr liebte und der seit einer Ewigkeit an seiner Seite war in einem so schlechten Licht sehen? Das konnte er nicht. Koji tat so viel für ihn!
Gerade wollte der blonde noch etwas sagen, da kam schon der Vorschlag mit dem Sexshop. Er lachte.
"Ich weiß nichtmal wo einer ist! Wir bestellen immer onli-..." er unterbrach seine Aussage, wurde knallrot. Das waren vielleicht einfach Details, über die man nicht sprechen sollte. Er hatte ja auch keine Ahnung, das Yuto das Spielzeug im Bad auch noch gesehen hatte, obwohl er es im Schrank versteckt hatte.
"Warst du schonmal in einem?" fragte er nun doch interessiert. Online war der Kram doch sicher viel billiger!

„Ich weiss wo einer ist! Lass uns hingehen und du sagst mir, ob die Preise sich sehr unterscheiden!“ grinste er.
Dann trat er näher und flüsterte.
„Ich hab eure zufällig gesehen… bin an den Schrank im Bad gestoßen und die Tür ging auf!“
Er grinste ihn breit an.
„Yosuke hat auch welche…. aber.. ich habe da was ganz spezielles im Kopf. Komm lass uns gehen! Ich verrate es auch keinem… ich weiss nur nicht, ob ich mich allein rein traue!“ gestand er dann.
Er hoffte, dass dies zum einen das Thema von eben einfach wieder wett machte und zum anderen, war er wirklich schrecklich neugierig!

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