|
|
Ryo nickte leicht. "Stimmt....das denke ich auch... Aber wenn man jemanden hat, mit dem man alt wird ist es auch nur eine Frage der Zeit, bis einer von beiden stirbt.... ich denke allerdings, dass diese Menschen wahrscheinlich sehr schöne Leben hinter sich haben und sehr, sehr viel erlebt haben."
Lächelnd wand er sich zu ihm. "Kein Problem! Wonach immer dir der Sinn steht, frag einfach, ich weiß eigentlich alles hier in der Stadt."
"Meine Bilder? Die alten Dinger? Klar, gerne...ich hab sie auf einer externen Festplatte, die bring ich dann demnächst einfach mit zur Uni, ja?" lächelte er. "Ich denke schon, dass sich viel an meinen Bildern verändert hat. Damals war es einfach nur zum ausprobieren, jetzt weiß ich ja was ich tue."
Ryo ließ den Blick durch den Park schweifen. "Es gibt so viele schöne Dinge auf der Welt, die man fotografieren könnte...aber ich denke, dass nichts interessanter auf Fotos ist als der Mensch selbst. Pflanzen sind hübsch, aber sie sehen so aus wie sie aussehen...Menschen kann man auf so viele Arten darstellen.... Tiere sind da auch recht monoton...ich weiß nicht, ob ich diese Bilder heute noch voller Begeisterung neu schießen könnte."

„Ja, das verstehe ich. Man entwickelt sich weiter und irgendwann verändern sich Sichtweisen, Blickwinkel und Meinungen. Das würde ich gern an deiner Arbeit sehen. Ich möchte gern sehen, wie der alte Ryo die Welt gesehen hatte, denn wie er sie jetzt sieht, kenne ich ja schon ein Bisschen.“
Er sah ebenfalls in die Ferne.
„Ich wünschte, ich wäre so talentiert wie du! Dann könnte ich auch auf irgendetwas hin arbeiten!“
Dann lächelte er und sah ihn an.
„Ich werde einfach Model!“ dann lachte er.
„Ahh, es ist so schön hier, ich möchte gar nicht mehr weg!“
Da klingelte sein Handy.
Es war natürlich Yosuke, wer auch sonst. Er hatte Pause und wollte wissen, wie es gelaufen war. Aber Yuto hatte gerade keine Lust ran zu gehen.

"Wahre Worte. Ich zeige dir gerne das nächste Mal alte Bilder...du wirst auch sehen, dass sowohl ich als auch meine Bilder sich stark entwickelt haben. Ich bin mutiger geworden neue Dinge auszuprobieren und hab auch das Equipment nur nach und nach kaufen können."
Leise lachte er.
"Das ist wahrscheinlich weniger Talent als viel mehr die Leidenschaft für die Fotografie... Ich könnte mir sogar vorstellen, dass du Model werden könntest. Du müsstest nur einen richtigen Anfang finden." lächelte er.
"Wir können ja noch eine Weile bleiben, wenn du magst." schlug Ryo vor, ehe Yutos Handy klingelte. Ein wenig überrascht sah er ihn an. "Geh ruhig ran, mich stört es nicht."
Er ging davon aus, dass Yuto nicht ranging, weil er es für unhöflich fand.

„Nein, nein, ich möchte gerne die Stille mit meinem besten Freund genießen. Jeder zu seiner Zeit und jetzt ist Ryo-Zeit!“
Er lächelte wieder leicht, sah aber auf den See hinaus.
„Hier könnte ich mich direkt verlieben. Es ist so ein schöner Ort. Das ist definitiv mein Lieblingsort!“, merkte er nochmals an und lachte dann Ryo an.
„Hey, weisst du, was jetzt perfekt wäre? Eiskrem! Kannst du sowas schon essen? Gibt es hier irgendwo welche?“
Er sah ihn total begeistert an. Eis wäre jetzt wirklich toll. Selbst wenn sie den Park verlassen müssten und am welche zu gelangen, es wäre in Ordnung gewesen.
"Sag mal, wenn ich entschieden hätte, dass ich lieber auch zu dir keinen Kontakt mehr wollte, einfach, weil ich dir und Koji nicht im Weg sein wollte, wärst du dann sehr böse auf mich gewesen?", fragte er noch auf der Bank sitzend.

Ryo lächelte erfreut. Das klang toll... Jemand, der sich Zeit für ihn nahm und nicht sein fester Partner war... Das war lang her.
"Vielleicht solltest du dann jemanden, den du gern hast irgendwann herbringen und hoffen, dass du dich verliebst." lächelte Ryo hübsch. Er hatte ja nicht die geringste Ahnung! Wahrscheinlich hatte der blonde gerade unbewusst sogar Yosuke im Hinterkopf.
"Eis? Meistens steht oben ein Eiswagen, wenn wir Glück haben ist der heute auch da!Komm."
Er lief gleich los, blieb aber bei der Frage doch noch einmal stehen und senkte leicht den Kopf. "Ich wär dir nicht böse.... ich wäre eher enttäuscht....oder einfach nur traurig, niedergeschlagen... Gestern..." Ryo schluckte schwer. Sollte er es Yuto wirklich erzählen? "Gestern, als Koji mir deinen Brief vorgelesen hat...da klang es quasi so, als wolltest du komplett auf Abstand gehen und... ich..." Er sah Yuto vorsichtig an. "Ich hab echt hart geweint, als ich dir die Nachricht geschrieben hab..." Er biss sich auf die Lippe.
"Weißt du... ich habe nicht viele Menschen um mich, die ich wirklich als Freunde betiteln würde und die, die ich mal so betitelt habe, haben mich bis auf Koji fast alle hängen lassen... "

Nachdem er das gehört hatte, stand er schnell auf, legte seine Arme um den Fotografen
„Ich würde dich nie im Stich lassen, Ryo. Hörst du? Niemals!“
Dann dämmerte es ihm erst.
„Koji hat dir den Brief vorgelesen? Du, du hast ihn nicht selber gelesen? Aber vielleicht…. vielleicht wäre alles viel klarer zu verstehen gewesen, wenn du ihn selbst gelesen hättest. Ich meine, manchmal liest man Dinge ja auch anders, weil man sie anders interpretiert.“
Das absichtlich etwas ausgelassen wurde, kam ihm noch nicht einmal in den Sinn. Sowas hatte er Koji tatsächlich nicht zugetraut.
„Naja, wir haben es ja unter uns geklärt! Du musst wegen mir nicht traurig sein, ich bleibe dein Freund, denn ich mag dich sehr gern und du bist auch immer sehr hilfsbereit und selbstlos! Da wäre ich ja blöd, wenn ich dich nicht in meiner Nähe haben wollte!“
Er lächelte ihn ermutigend an.
„Komm, gehen wir zum Eiswagen, okay?“
Dort hinlaufend musste er dann aber doch fragen.
„Ryo, was meinst du denn, woran es liegt, dass die Leute dich irgendwann im Stich gelassen haben? Ich kann mir nämlich einfach keinen Grund denken, egal, wie sehr ich überlege.“

Ryo kuschelte sich gleich ein wenig an Yuto. "Danke." lächelte er leise.
"Ja, tut mir leid... ich konnte ihn nicht lesen, weil mir die ganze Zeit die Augen zu gefallen sind... Also hab ih Koji gebeten ihn vorzulesen.. Ich weiß nicht, ob ich es selbst vielleicht auch falsch aufgefasst habe, weil ich sowieso schon angeschlagen war...." gestand er.
Leicht nickte der blonde Student. "Ja, zum Glück." stimmte er zu, ehe er erneut nickte und mit Yuto dann richtung Eiswagen lief.
"Ich...weiß nicht...manche haben meine Art vielleicht falsch aufgefasst... also, dass ich immer sehr viel auf Körperkontakt gehe... die einen haben sich verliebt und sind mit der Abweisung nicht klar gekommen, obwohl sie wussten, dass ich Koji liebe..... die andere dachten ich hätte mich verliebt und waren nicht schwul, also haben sie mich auch sitzen lassen... andere haben meine Hilfsbereitschaft ausgenutzt und als sie jemand anderen dafür hatten, haben sie mich auch wieder allein gelassen... Tatsächlich ist Koji der jenige, der bisher am längsten an meiner Seite geblieben ist..." erklärte er. "Manche sind einfach nicht mehr aufgetaucht nachdem ich irgendwas ungewollt böses gesagt hab....so wie im Restaurante...ich meinte die Dinge nicht so, wie sie aufgefasst wurden aber.." Er seufzte "Ich konnte es auch nicht erklären, weil ich nicht damit klar komme, wenn man mich anschreit oder zur Rede stellt.. ich werde dann nervös oder panisch und kriege kein Wort raus... Also sind die Leute abgehauen und nicht mehr ans Handy gegangen oder ähnliches."

„Verstehe, und da ich dich falsch verstanden habe und darauf angesprochen hatte, bist du in eine Schockstarre verfallen. Wahrscheinlich auch aus Angst, dass wieder das gleiche passieren könnte?“
Er lief ein paar Schritte schweigend neben ihm, dann blieb er plötzlich stehen und platzierte sich vor ihm.
„Wir lernen einander erst kennen, Ryo und genauso, wie ich dich nicht richtig einzuschätzen wusste, verstehe ich, dass es dir genauso gehen muss. Lass uns einfach offen über alles reden, so vermeiden wir Missverständnisse ja? Ich möchte wirklich nicht, dass du dich schlecht fühlen musst, nur weil ich etwas nicht verstanden habe und nachhake, okay? Ich werde zukünftig auch darauf achten, wie ich etwas sage, um dich nicht zu erschrecken. Aber vergib mir bitte, wenn das nicht immer gleich klappt. Ich lerne ja auch noch dazu. Aber mir ist es wirklich wichtig dass unsere Freundschaft nicht zerbricht, nur weil irgendetwas unklar ist.“
Er lächelte ihn wieder lieb an. Er wollte wirklich lernen ihn so zu verstehen, wie es Koji tat. Aber ihm war auch klar, dass dies Zeit kostete. Man lernte sich nicht innerhalb einer Woche in und auswendig kennen.

Ryo nickte leicht. "Ja... ich konnte noch nie mit sowas umgehen, deswegen hab ich auch im Restaurante keinen Ton raus bekommen und ich denke, dass Koji dir das wahrscheinlich auch erklären wollte....zumindest dachte ich das."
Jetzt hatte er ja erfahren, dass er ihm stattdessen gedroht haben musste.
"Tut mir leid, dass das alles so doof gelaufen ist.." seufzte er.
Er blieb stehen, als Yuto sich vor ihn stellte.
"Das klingt nach einem super Plan!" lächelte er, zog den Jungen dann nochmal in seine Arme. "Du bist wirklich ein guter Freund, Yuto...danke auch, dass du gestern nicht einfach gegangen bist..."

Er hatte ihm gesagt, dass er ihn nie einfach so hätte allein lassen können, ihm war es schließlich schlecht gegangen und er hatte ihn gebeten zu bleiben. Es wäre doch herzlos gewesen, einfach abzuhauen.
Sie kamen endlich am Eiswagen an.
„Oh, toll, die haben ja richtig viel! Was nimmst du? Hast du eine Empfehlung für mich?“
Voller Vorfreude sah er Ryo an.
Er freute sich jetzt auf ein erfrischendes Eis.
Da klingelte sein Handy auch schon wieder.
„Entschuldige kurz, ja?“
Er ging einige Schritte zur Seite und nahm dann ab.
„Ja, ich war grad noch beschäftigt. Doch, es lief super. In drei Tagen fange ich an. Genau. Ja. Danke. Können wir machen. Okay, ich freu mich. Bis dann“
Er legte auf und kam wieder zu ihm.
„Hast du schon Eis ausgesucht?“

Ryo staunte. Er war schon eine Weile nicht mehr hier gewesen und die Eissorten waren nun deurlich mehr als noch vor einer Weile!
"Woah.... ich glaub.... Cookie...und Schlumpfeis... und....Zitrone... oder Yoghurt Erdbeer? Aaah ich kann mich nicht entscheiden!" Ryo war sichtlich überfordert mit den ganzen Sorten.
Yuto ging diesmal ans Handy ran, aber da er nicht unhöflich scheinen wollte bestellte er, damit er das Gespräch nicht mithörte schnell schonmal für sich.
"Jaa...." gab er ein wenig beschämt von sich, ehe er einen ziemlich großen Becher mit 6 verschiedenen Kugeln vom Eisverkäufer bekam. "Ich....konnte mich nicht entscheiden!" gestand er lachend. "Du bist dran!"

Überrascht starrte er auf die gigantische Portion.
„Warte, das ist für dich? Nicht für uns beide?“, er lachte lauthals los.
„ich kenne mich ja mit deinem Magen nicht so aus, aber ich würde nach 6 Kugeln platzen, wollen wir uns das nicht einfach teilen? Nicht dass dir noch schlecht wird.“
Er holte auch Geld aus der Tasche und meinte, er würde auch die Hälfte übernehmen.
Das war wirklich viel Eis aber es sah lecker aus.
Wenn es Ryo wieder schlecht gehen würde, weil er ihn nich beim Eis aufgehalten hatte, würde Koji ihm sicherlich den Kopf abreissen.

Ryo stockte. Eigentlich hatte Yuto vollkommen Recht. 6 Kugeln waren vielleicht doch ein kleines Bisschen zu viel des Guten für einen allein. Er winkte ab. "Ich geb aus!" lachte er dann.
"Komm, setzen wir uns und genießen das Eis!"
Der Verkäufer gab ihnen noch einen zweiten Löffel und sogar eine zweite Waffel, ehe sie zur Bank gingen. "Ich glaube du hast mich vor einem schrecklichen Fehler bewahrt!" kicherte der blonde. "Ich wette mir wär eh wieder schlecht geworden...blöd, wenn die Augen größer als der Magen sind!"
Er probierte zuerst Yoghurt-Erdbeer und war begeistert.
"Das schmeckt besser als erwartet!Da sind echte Erdbeeren drin!"

Yuto lachte. War aber erleichtert, dass Ryo zustimmte.
Er probierte dann auch von dem Eis. Es war wirklich sehr fein.
„Ich hoffe, dass sind auch Früchte“ murmelte er.
„Du kennst nicht zufällig den Film, The Ice Cream Man? Da ist auch so ein Eisverkäufer, aber der bringt immer Leute um und verarbeitet deren Körperteile ins Eis und in einer Szene denkt jemand, er kaut auf einer Erdbeere rum, dabei ist es ein Auge!“
Er lachte und ihm war gar nicht bewusst, wie eklig der Gedanke war, wo sie doch gerade das Eis aßen.

Fragend sah Ryo ihn nach der Aussage an. Was meinte er? Die Erklärung kam schneller als ihm lieb war.
"Yutoooo..." Er sah auf das Erdbeerstück auf seinem Löffel. "Das...sind keine Augen!" quiekte er.
"Wenn du so weiter machst, musst du die 6 Kugeln allein essen!"
Das war wirklich ein ekliger Gedanke! Grausam!
Er schüttelte sich kurz, aß dann aber doch zaghaft weiter von dem Eis, allerdings umging er gerade eher das Yoghurteis. Das blaue war gut....da war nichts anderes drin, keine Stückchen und am Menschen war nichts blau! Da konnte also nichts passieren!

|
![]()
Das Forum hat 70
Themen
und
8586
Beiträge.
|
![]() | Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |