Ryo schüttelte leicht den Kopf. Er würde nichts mehr runter kriegen...auch keine Suppe.
Er hörte Yuto zu, stimmte dann leise zu und legte sich vorsichtig hin. "Ich glaub mein Magen verbrennt einfach..." murmelte er. Seine Augen richteten sich wieder auf Yuto.
"Setz dich einach zu mir..." bat er, zog ihn sachte an der Hand näher zu sich. Vielleicht durfte Ryo sogar seinen Kopf auf Yutos Schoß legen? Der blonde wartete, bis sein Gast saß und rutschte dann gleich näher an ihn, um seine Arme um dessen Bauch zu legen und sich an Yutos Rücken zu schmusen, war zwar etwas umständlich im Liegen aber das ging schon.

"Sei bitte einfach nur da..." bat er leise. Das genügte ihm, mehr brauchte er wirklich nicht. Ryo wollte einfach nur ganz sicher wissen, dass er nicht allein war, vor allem, wenn ihm die Augen so zu fielen.

Bei Koji dauerte es auch noch etwas, denn die Apotheke hatte nichts was er brauchte und das, was da war hatte Ryo schonmal versucht und nicht vertragen. Er schrieb seinem Schatz also eine Nachricht, dass es ihm leid täte, er aber zur nächsten Apotheke fahren musste, da sie Ryos Medizin nicht da hatten, die andere aber auf jeden Fall und es sich deswegen noch etwas verzögern würde. Er sollte durchhalten und versuchen zu schlafen.

Yuto hatte gesehen, wie Ryo da lag und das sah echt ganz schön ungemütlich aus.

„Warte…“

Er rutschte auf dem Bett weiter nach oben und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand an.

„Hier, so ist es besser. Ruh dich gut aus!“

Irgendwie war es schön so. Er konnte zum einen mit Ryo auf einem Bett sein und wurde auch noch geschmust. Gut, es war natürlich nicht so, als hätte dies irgendetwas romantisches, da es dem Fotografen einfach nur ganz fürchterlich ging. Aber man konnte sich die Situation ja auch schön malen.

Der 21-jährige schloss einfach die Augen und genoss die Ruhe.

Das Handy des anderen vibrierte, das war bestimmt Koji. Er überlegte, ob er Ryo das Handy reichen sollte, oder nicht, aber entschied sich dann dagegen. Er sollte sich einfach ausruhen. Würde er von selbst nach dem Telefon fragen, würde er es ihm natürlich geben.

Yuto atmete langsam aus und schloss die Augen erneut. Wie friedlich es hier war. Und wie schön warm Ryo war.

Ob er Fieber hatte?

Vorsichtig legte er seine Hand an Ryos Stirn. Die war ja tatsächlich recht warm.

Vielleicht würde Schlaf ihm ja wirklich helfen.

Unglaublich, wie schlecht es jemandem von etwas scharfen Essen gehen konnte!

Es war kein Wunder, dass Koji Ryo immer so bemutterte, der schien ja wirklich alles immer zu vergessen oder zu verdrängen. Vielleicht war er sogar noch viel hilfebedürftiger als er selbst?

Yuto ließ die Gedanken kreisen.

Ryo hatte schon Angst, dass er Yuto zu aufdringlich war, aber der platzierte sich bloß besser, so konnte Ryo sich noch viel angenehmer hinlegen und anschmusen.
Als er bequem lag schloss er auch gleich die Augen. Yuto war ein guter Junge... "Danke..." flüsterte Ryo, ehe er bereits ein wenig wegdämmerte. Das Essen war einfach viel zu viel für seinen Magen gewesen... Wenn er eines garnicht vertrug, dann war das Schärfe. Er konnte sich da einfach nicht dran gewöhnen und sein Magen fand das alles auch nicht so lustig.

Die Vibration des Handys bemerkte er im Gegensatz zu der Hand an seiner Stirn nicht. Er öffnete die Augen halb. "Ich hab kein Fieber...oder?" fragte er vorsichtig. Er sah zu Yuto rauf. "Achja...du musst dich nicht schuldig fühlen...du kannst da nichts für." lächelte der blonde leicht. Er hätte das ja nicht essen müssen...Stattdessen wäre es sinnvoll gewesen auf Kojis Vorschlag einzugehen und ihn als Vorkoster zu nutzen.

Ryo war nicht unbedingt hilfsbedürftig... eher naiv und manchmal ein wenig zu weltoffen und unbekümmert. Er wollte immer mehr schaffen, als sein Körper konnte, das war vielleicht ein wenig dumm, aber so war er nunmal. Koji kannte es nicht anders, Ryo überlastete sich oft aus viel zu viel Motivation heraus. Es war nicht so, dass Ryo es oft danach bereute, eher im Gegenteil, so wusste der kleinere nunmal wenigstens wo seine Grenzen waren und er schaffte oft auch vieles noch dadurch.

Ryo schlief langsam wieder ein, tief und fest schlummerte er auf Yutos Schoß während Koji endlich auf dem Rückweg war. Er würde sicher noch etwa 10 Minuten brauchen, inklusive einparken und Treppe rauf laufen!

„Ein Bisschen. Mach dir keine Sorgen, das wird schon bald besser. Ruh dich etwas aus!“, hatte er geflüstert und Ryo dabei zugesehen, wie dieser einschlief.

Er sah wie ein kleines Kätzchen aus, das seelenruhig auf dem Schoß des Besitzers schlief. Einfach zu putzig. So gerne hätte er ihm einfach durchs Haar gestrichen, ihm versprochen, dass alles wieder gut werden würde, doch er ließ es. Im Moment machte das alles einfach überhaupt keinen Sinn.

Er wusste nicht, wie er näher an Ryo kommen konnte, da Koji ihn wie ein Luchs beäugte und sicherstellte, dass nichts passierte. Koji war der größte Störfaktor. Und mit Abstand auch der nervigste. Aber er würde sich schon noch darauf vorbereiten. Koji hatte auch Schwächen und seine größte war Ryo.

Ein leichtes lächeln bildete sich auf den Lippen des Tankstellenwarts. Endlich flossen Ideen durch ihn und er freute sich schon sich alles zurecht zu legen und am Ende mit Ryo an der Seite als Gewinner da zu stehen.

Der Gedanke, dass Ryo irgendwann auch ohne Übelkeit so nah bei ihm war beflügelte ihn und füllte sein Herz mit Freude.

Er hatte nicht gehört, dass die Haustür geöffnet wurde, da er tatsächlich selbst etwas eingenickt war. Eine Hand ruhte auf der Schulter des Schlafenden Fotografen.

"Okay..." hatte man noch von Ryo gehört, ehe er erneut eingenickt war.

Der blonde schlief nach ein paar Minuten bereits tief und fest, krampfte allerdings auch im Schlaf zwischendurch. Sein Magen brauchte unbedingt die Medizin, mit der Koji endlich durch den Hausflur nach oben lief. Er beeilte sich hörbar und war auch ein wenig außer Atem.

An der Türe angekommen schloss er auf, huschte ins Schlafzimmer und stockte dort angekommen. Er blieb im Türrahmen stehen, beäugte Yuto und Ryo, wie sie da auf dem Bett saßen und lagen. Wo kam der jetzt her? Was wollte er hier und wieso kuschelte Ryo mit ihm? Gut...die letzte Frage konnte Koji sich sehr gut selbst beantworten, Ryo hasste es allein zu sein, wenn er krank war. Aber wieso war Yuto hier?! Sein Herz raste und sein Blut rauschte vor Wut viel schneller durch seine Adern. Er musste ruhig bleiben... Ryo ging es nicht gut und er brauchte die Medizin. Alles andere könnte er gleich mit Yuto im Wohnzimmer klären oder mit Ryo, sobald es ihm wieder besser ging. Er kam leise zu ihnen, hockte sich vor Ryos Gesicht und hauchte ihm einen Kuss auf, strich ihm über die Wange. "Hey, Schatz... ich hab deine Medizin.." flüsterte er, woraufhin sein Freund die Augen öffnete und leicht lächelte. "Koji." schnurrt er, küsste ihn dann seinerseits nochmal. Koji schob die Hand des jüngsten von Ryos Schulter, ganz sachte. Eigentlich hätte er sie am liebsten gleich gebrochen!! Was fiel diesem Kerl ein in diesem Bett zu sitzen und mit Ryo zu schmusen?! Hatte er denn garkein Schamgefühl?!

Langsam setzte Ryo sich auf, rutschte auf die Bettseite seines Freundes und ließ sich mit den süßlichen Tropfen auf einem Löffel füttern. "Wieso ist Yuto hier?" fragte er leise. "Er hat einen Brief gebracht... ich hab gebeten, dass er bleibt, bis du kommst....tut mir leid..."
Koji schüttelte leicht den Kopf. "Schon gut....tut mir leid, dass es so lang gedauert hat... ich musste noch zu der anderen Apotheke..." erklärte der größere, fasste Ryo dann zärtlich an die Stirn. "Du bekommst Fieber..." stellte er fest. "Ich kann dir das Mittel gegen Fieber aber erst geben, wenn du was gegessen hast..." leise seufzte der schwarzhaarige.
Er blieb wirklich unglaublich ruhig und liebevoll, doch innerlich kochte er vor Wut!

Yuto trat in die Realität zurück, als er spürte wie jemand seine Hand berührte und dass leise Geflüster der beiden ertönte.

„Ah, Koji, du bist wieder da. Prima, dann kann ich ja wieder gehen.“

Er rutschte vorsichtig vom Bett. Entschuldigte sich, dass er so lange geblieben war, wünschte Ryo noch eine gute Besserung und ging zur Haustür.

Er hatte ja nicht die geringste Ahnung, wie wütend Koji schon wieder war. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er den Brief ja einfach nur abgegeben und wäre wieder gegangen. Es war doch nicht seine Schuld, dass er zum kuscheln genötigt wurde.

Auf jeden Fall hatte er keine Lust auf eine Diskussion mit dem dunkelhaarigen und so wie er ihn einschätzte, würde da mit Sicherheit wieder irgend ein Vorwurf kommen. Darin war Koji schließlich Meister.

Koji sah auf, als Yuto plötzlich sprach. "Ja...Danke, dass du auf ihn aufgepasst hast." meinte er bloß, zwang sich zu einem Lächeln. Dann verpisste Yuto sich halt, umso besser! So konnte er sich noch viel besser und etwas ruhiger um Ryo kümmern.

"Der Brief...ich will wissen, was er geschrieben hat, ließt du ihn mir vor?" Immerhin konnte der blonde kaum die Augen offen halten. "Und kuschel dich zu mir..."
Koji seufzte leise. "Nagut." Er nahm den Brief vom Nachttisch und kuschelte sich dann neben Ryo, ehe er begann den Brief für seinen Freund vorzulesen.

Ryo zog die Augenbrauen zusammen, begann dann doch tatsächlich zu heulen. Wieso ließ Yuto ihn jetzt hängen? Sie hatten doch so viel Spaß gehabt und noch so viel vor mit den Fotos! Wieso verließen ihn immer alle!?
Koji drückte seinen Schatz an sich. "Hey... nicht weinen... Er hat doch nicht gesagt, dass er für immer den Kontakt abbricht, oder?" Sanft streichelte er Ryos Haar.
Na super. Yuto war sowas von fällig! Er hatte Ryo zum weinen gebracht, ihm wirklich Kummer bereitet und kurz vorher hatte er in dem Wissen auch noch scheinheilig hier auf dem Bett gesessen und mit ihm geschmust! Was sollte das?!

Der Junge hatte nichtmal die Eier in der Hose es Ryo ins Gesicht zu sagen! Was für ein schwaches Wesen er doch war! Und dann wollte er nicht als Schwächling betitelt werden?! So eine blödsinnige Scheiße!

"Ich will nicht, dass er auf Abstand geht...die Fotos... und irgendwie waren wir doch Freunde..." schluchzte Ryo. Koji kannte das... Ryo hatte schon oft Freunde verloren und jedes Mal war es wie ein Stich ins Herz für den blonden. Egal, wie kurz diese Freundschaft gewesen war, es tat einfach weh! "Mein Handy..." bat er leise. Koji gab ihm widerwillig das Mobiltelefon, ehe Ryo zu tippen begann. "Was meinst du mit Abstand? War es das? Willst du keine Fotos mehr mit mir machen...? Sind wir keine Freunde mehr?" schrieb er Yuto.

Yuto war noch nicht besonders weit gekommen, da vibrierte sein Handy auch schon.

Es war tatsächlich der Fotograf.

Er blieb stehen um es zu lesen. Irgendwie kam das total herzzerreissend rüber! Ob Ryo traurig über die Entscheidung war?

Er überlegte kurz wie und was er antworten sollte. Hatte auch schon darüber nachgedacht anzurufen, aber entschied sich dagegen. Wahrscheinlich würde Koji daneben hocken und irgend einen Mist blöken.

Ob es wohl am besten war, irgendwann in Ruhe mit Ryo darüber zu reden?

Er tippte also

„Lieber Ryo, ich möchte sehr gerne unsere Freundschaft und unsere Fotosession aufrecht erhalten. Aber bitte ruh dich erst einmal richtig aus, Du kannst dich gerne melden, wenn es dir besser geht. Viele Grüße Yuto.“

Es war ihm egal, was Koji davon hielt.

Aber er wollte wenigstens etwas freundliches zurück schreiben. Für Ryo.

Ryo hatte ja keine Ahnung, dass Koji bewusst eine Passage übersprungen hatte, die offensichtlich von ihm berichtete. Er hatte Yuto doch garnicht bedroht! Er hatte ihm nur gesagt, dass er sich verpissen solle, wenn er aber ging, dann brauchte er auch nicht mehr zurück kommen! Was sollte das? Hatte Yuto gehofft Ryo würde den Brief lesen und Koji sofort in den Wind schießen? So ein Idiot.

Tatsächlich bekam Ryo eine Nachricht zurück, die ihn einen kurzen Moment unglaublich beruhigte, ehe er noch stärker weinte. "Ich bin so froh... Er die Freundschaft nicht abbrechen.." schluchzte Ryo, der wieder enger an Koji gezogen und weiter gestreichelt wurde. "Das ist doch schön." sprach der schwarzhaarige sanft, in seinen Gedanken sah es aber anders aus. Die Sache mit dem Abstand hatte ihm eigentlich am Besten gefallen, aber das schien nur auf eine kurze Zeitspanne bezogen zu sein, oder? Koji hatte keine Lust sich Sorgen zu machen, nur weil dieser Psycho in Ryos Nähe war. Irgendwas stimmte doch mit dem Jungen nicht!

"Danke! Mach ich dann!" schrieb er rasch zurück, ehe er das Handy weglegte. Er war so erleichtert!

Yuto lächelte nachdem er die Nachricht gelesen hatte und machte sich auf den Weg zu Yosuke.

Dieser hatte ihm einen Schlüssel gegeben und war heute schon arbeiten.

Er hatte sich auf das Sofa gelegt und über Ryo und Koji nachgedacht. Irgendwann schlief er ein und wurde erst wach, als sich sein Magen meldete. Er hatte doch ganz schön Hunger gehabt.

Also machte er sich eine Kleinigkeit, bereitete auch eine Portion für Yosuke vor und aß.

Als der Kellner später nach Hause kam, freute er sich über das Essen und gestand, dass es echt toll war nach Hause zu kommen und nicht allein zusein.

Eine halbe Stunde später hatten sie miteinander geschlafen und lagen zum ersten Mal nebeneinander eng umschlungen im Bett.

Nun, es war eher so, dass Yosuke sich an ihn geschmust hatte und er es zu ließ.

Es war seltsam, dass sich das, obwohl es wesentlich intimer war, nach weniger anfühlte, als den kränklichen Ryo auf dem Schoss schlafen zu haben.

Ryo wurde natürlich rundum von seinem Freund versorgt. Er aß irgendwann auch ein wenig Zwieback und konnte somit endlich das Mittel gegen Fieber nehmen. Sein Körper reagierte wirklich viel zu heftig auf scharfes Essen.... Vielleicht sollten sie damit irgendwann mal zum Arzt.

Dank der Pflege seines Schatzes schlief Ryo seelenruhig durch bis zum nächsten Morgen. Es ging ihm wieder blendend und es fühlte sich an, als hätte er nie was gehabt. Genusvoll streckte er sich, folgte schnuppernd dem leckeren Geruch in die Küche und küsste Koji dort angekommen erstmal.

"Mhhh sieht das gut aus~" schnurrte der blonde. "Schmeckt auch schon echt gut, probier mal!" Er hielt ihm eine Gabel hin, auf der er etwas von der heißen Speise aufgepiekst hatte und nachdem Ryo gut gepustet hatte, probierte er.
"Uwah lecker!" kam es begeistert aus dem wieder gesunden Studenten.
"Du siehst auch wieder fit aus, da bin ich echt froh." Ein weiterer Kuss folgte, ehe sie sich zum Frühstücken an den Tisch setzten und sich die Bäuche für den Tag füllten. "Ich fahr dich nachher zur Uni, okay? Ich brauche heute das Auto."
Ryo nickte zustimmend. "Kein Problem."

So war es dann auch. Koji brachte seinen Schatz zur Uni und fuhr dann noch ein paar Dinge erledigen.

"Guten Morgen Yuto! Mit gehts wieder gut, ich bin in der Uni! Wenn du magst, können wir uns ja nachher treffen und sprechen!" schrieb er Yuto rasch noch eine Nachricht.

Yuto stand unter der Dusche und bekam von Yosuke einen gelutscht, als die Nachricht von Ryo kam.

Erst als Yosuke gegangen war hatte er die Nachricht bemerkt.

„Ja, ich habe noch etwas vor, komme aber anschließend gern vorbei. Bin so gegen 13:30 Uhr da. VG Yuto“

Er hatte sich zurecht gemacht. Yosuke hatte ihm einen Anzug rausgelegt, von dem er sicher war, dass er Yuto passen müsste.

Heute hatte er sein Vorstellungsgespräch in dem Restaurant, in dem auch Yosuke arbeitete.

Es verlief überraschend gut und Yuto war wirklich erleichtert. Er würde in drei Tagen eingelernt werden und würde ab da dann auch schon voll bezahlt werden. Er nahm sich fest vor, das nicht zu verhauen, denn im Moment war dies wirklich seine einzige Option, nachdem er das Café und das günstige Zimmer aufgegeben hatte.

Nach dem Termin hatte er sich auf den Weg gemacht um den Fotografen zu treffen. Er war am Studio angekommen, hatte geklopft und war dann eingetreten. Er hoffte natürlich, dass er Ryo nicht bei irgendwas störte, also verhielt er sich erstmal sehr leise.

Vorsichtig trat er in seinem Anzug gehüllt, hinein.

"Ich freu mich." kam es noch von Ryo, ehe er sich dran machte in einer Vorlesung alles mitzuschreiben und schließlich im Studio noch ein paar Bilder zu bearbeiten.

Er hatte ein paar von Yuto fertig bekommen, das letzte Aktshoot von Koji komplett bearbeitet und war nun an einem der Bilder von den beiden zusammen. Es war das, wo Yuto diesen Blick drauf hatte.... Ryo wurde regelrecht unwohl beim bearbeiten, je näher er heranzoomte, desto unangenehmer wurde das Gefühl. Es fühlte sich beinahe so an, als würde dieses Bild in seine Seele starren!

Er starrte gerade dieses Bild an, als er etwas in der Spiegelung seines Bildschirms sah. War da jemand..? Er hatte das Klopfen nicht gehört und sah auch nur den Anzug in der Spiegelung. Total erschrocken wand er sich um, sein Herz raste! "Yuto...oh Gott....wieso erschreckst du mich so?!" gab er atemlos von sich, brauchte einen Moment um sich zu beruhigen. "Zum Glück war ich schon pinkeln, sonst hätt ich mich sicher eingenässt!" Er stand auf, kam näher zu ihm. "Wow...Der Anzug steht dir super! Wenn du magst, können wir dich so schick ablichten!" Er kam garnicht auf die Frage, wieso der Junge einen Anzug trug. "Komm, komm! Ich hab einige Bilder fertig!" Er schnappte sich Yutos Hand und zog ihn zum Laptop. Er hatte sich einfach nicht getraut ihn zu umarmen. "Guck mal.... 12 Bilder nur von dir!" lächelte er, öffnete den Ordner und das erste Bild und überließ Yuto dann die Maus.

Yuto lachte.

„Sorry, ich hatte geklopft und da ich dachte, dass du vielleicht arbeitest, wollte ich beim reinkommen keinen Lärm machen!“

Ihm war direkt aufgefallen, dass es keine Umarmung gab, wie sonst. Warum war Ryo so verhalten, wenn er doch gefragt hatte, ob sie sich sehen konnten?

„Wie fühlst du dich?“

Er sah sich dann die Bilder an und nickte zustimmend. Dass eine Bild hatte er erst nicht kommentiert, fand es dann aber eventuell zu offensichtlich.

„Aaaah, wie gruselig ich da aussehe! Oh Mann, ich wollte so streng gucken und jetzt sehe ich aus wie der Teufel in Person! Grauenhaft! Das sollten wir vielleicht löschen!“

Er lachte sogar um die Stimmung etwas aufzulockern.

„Nun, du wolltest ja mit mir reden…. du hast den Brief gelesen, nehme ich an. Hast du Fragen dazu?Habe ich mich unklar ausgedrückt? Ist für dich verständlich, wieso ich mich dafür entschieden habe?“

"Das ist lieb, aber nächstes Mal, mach lieber Lärm! Das war echt gruselig!" lachte der blonde. "Kennst du Slenderman? Genau so sah das gerade in der Spiegelung aus! Nur den Anzug hab ich gsehen!" kichert er.

"Ich fühl mich super! Das war wirklich nur ne Magenverstimmung wegen dem zu scharfen Essen, alles wieder gut." lächelte der ältere.
"Waaas? Das ist mega cool! Das können wir nicht löschen! Das hat doch total was mysteriöses! Sowas hatte ich noch nie auf meinen Fotos." quieke er.

Dann aber kam die Frage zum Brief. "Ich... ich versteh nicht ganz, wie du das mit dem Abstand meinst... und...ich meine, wir haben das doch geklärt, oder? Also, dass ich es nicht so meinte und du auch nicht.... ich wollte dich damit nicht kränken oder auf dich herabschauen... niemals.." seine Stimme war dünn und zitterte schon beinahe. Wie Koji bereits erwähnt hatte, war Ryo grauenhaft in solchen Dingen und die Angst, dass er jemanden wegen ein paar falschen Worten verlieren könnte war einfach viel, viel zu groß!