Er hatte eine Weile auf dem Bett gesessen und vor sich hier gegrübelt. Dann rief er Yosuke an.
Berichtete, dass er nun eine Wohnung in der Nähe hätte und dies seine neue Nummer sei.

Sofort fragte Yosuke, ob sie die Wohnung nicht direkt einweihen wollten, was er bejahte.

Es hatte keine Stunde gedauert, da klingelte sein Handy, da er keine Klingel für die Wohnung hatte. Oder besser gesagt, seinen Namen noch nicht angebracht hatte.

Lächelnd kam der Kellner auf ihn zu, brachte ihm sogar eine kleine Zimmerpflanze mit.

Yuto hatte diese dankend entgegengenommen, dann aber sofort Yosuke von innen gegen die Wohnungstür gedrückt.

Sie küssten sich heftig und Yuto ließ sich einfach treiben. Auch wenn er praktisch keine Erfahrung hatte, war es, als würde ein anderer Yuto die Führung übernehmen. Der Yuto, der sich auch gestern so an Ryo geschmissen hatte.

Der Unterschied dieses Mal, war aber, dass sein Gegenüber voll darauf abfuhr und ihn somit nur noch mehr anspornte.

Es war gut, dass Yosuke vorbereitet war und Kondome einstecken hatte, denn das war etwas, an das der 21-jährige tatsächlich nicht gedacht hatte.

Alles lief wie von selbst und er hatte Yosuke genommen, so wie es ihn in den Sinn kam.

Zwei Stunden später hatte sich der Kellner freudig verabschiedet und meinte auch, dass er sich auf das nächste Mal freuen würde.

Yuto war unter die Dusche gegangen, als sein Gast weg war und fühlte sich plötzlich richtig leer. Einsam. Allein. Seltsam. Er kauerte auf dem Boden, während das Wasser auf ihn einprasselte und weinte eine Weile aber auch das verging wieder.

Er hatte sich dann eine Nudelsuppe gemacht, den Rechner angeschlossen und fing wieder mit Recherche an.

Yosuke war davon ausgegangen, dass er Switcher war. Das musste er jetzt erst einmal nachschlagen. Es würde also bedeuten, dass auch er penetriert werden würde… aber um in diesem Bereich besser zu werden, würde er es versuchen. Allerdings wollte er nicht unvorbereitet in diese Sache hinein gehen und suchte nach angemessenem Spielzeug.

Dann erinnerte er sich, dass er sowas auch bei Ryo und Koji im Bad gesehen hatte. Wer das wohl von beiden ausprobierte?

Er verließ die Wohnung entschlossen und suchte einen Sexshop auf. Es war spannend, was es alles für Dinge für Männer gab. Hemmungslos besorgte er sich etwas und ging dann wieder zu sich.

Ohne lange zu überlegen, fand er sich vor dem Rechner stehend wieder, ließ ein Video darüber laufen, wie jemand erklärte, wie man einen analen Orgasmus hatte, indem man die Prostata stimulierte.

Yuto hatte sich auch Gleitgel geben lassen, hatte es an seinem Muskelring und auch an dem schmalen Dildo aufgetragen und setzte an.

Es war total unangenehm, aber er wollte unter keinen Umständen aufgeben. Irgendwas musste doch daran sein. Yosuke fand es toll, Ryo war unter Kojis Händen fast geschmolzen…. zahlreiche Gay-Porns bezeugten es. Es musste gut sein!

Es hatte eine ganze Weile gebraucht, bis er sich halbwegs entspannt hatte, da er sich durch die Haltung doch schon sehr verkrampft hatte, aber auch dann konnte er nicht behaupten, dass es ihm gefiel.

Aber er würde ab jetzt öfter üben!

Er hörte irgendwann auf, reinigte alles und sah sich dann einen Samuraifilm am Rechner an.
Aber das lange Sitzen wurde irgendwann unangenehm.

Wie machten dass die Männer nur, die etwas rektal in Empfang genommen hatten, dass sie keine Schmerzen danach hatten?

Er musste auch dies nachschlagen und die Antwort war simpel: Man gewöhne sich mit der Zeit, wichtig war es, nichts zu erzwingen.

„Verstanden!“, murmelte er nur.

Ryo hatte in der Zwischenzeit ein paar Bilder an Yutos alte Nummer geschickt. "Sieh mal! Gefällt dir die Dachterrasse? Ich dachte mir, wir könnten hier oben mal ein paar Bilder von dir knipsen! Gruß Ryo " hatte er dazu geschrieben.

Es wurde langsam spät und er legte sich hinüber in sein Bett. Es war so seltsam ruhig ohne Ryo und Koji.

Die beiden hatten jetzt bestimmt gerade Sex.
Oder lagen eng umschlungen auf dem Sofa, oder?

Wieder ging ihm der Kuss durch den Kopf und vor allem Ryos Reaktion. Er würde wohl nie zu ihm durchdringen…. nicht jetzt, nicht so wie er war. Er würde reifen wollen und das würde er mit Yosuke erreichen, auch wenn es nur auf sexuelle Weise war, aber vielleicht würde das ja schon etwas bringen.

Koji hatte bestimmt auch schon viel Sex in seinem Leben gehabt. Sicherlich hatte er Ryo damit auch überzeugt. Viele blieben nur wegen des guten Sexes in einer Beziehung…. weil sie sich dann wieder verbundener fühlten, auch wenn sonst vieles im Argen lag.

Zumindest hatte er das gelesen. Besonders bei schwulen Paaren war das wohl so, wenn sie denn überhaupt treu waren….

Er seufzte, nahm sein Handy und schrieb Ryo dann doch.

„Meine neue Nummer. Ich war den ganzen Tag beschäftigt, sonst hätte ich sie dir schon früher gegeben. XO Y“

Ryo hatte sich sehr gewundert, dass Yuto die Nachrichten noch nichteinmal gelesen hatte. Er sorgte sich schon sehr und steckte Koji damit auch noch an, als dieser spät wieder Heim kam.

Er schüttete ihm sein Herz aus, überlegte sogar mit der Weile, ob er Koji von dem Kuss erzählen sollte.
"Koji...ich...ich möchte dir noch was erzählen...sei aber bitte nicht böse, okay?"
Der schwarzhaarige zog die Augenbraue hoch, lagen sie immerhin gerade im Bett um zu schlafen. Er sah zu Ryo, der seinen Kopf auf seiner Brust gebettet hatte. "Erzähl...ich bin nicht böse."

Ryo schluckte schwer. "Yuto... also...Yuto ist momentan sehr unter Druck und.... er hat ja gesagt, dass noch nie jemand so nett zu ihm war, richtig? Ich.... also..." er stockte, sah Koji dann in die Augen. "Yuto hat mich aus dem Affekt heraus geküsst und natürlich hab ich ihn weggestoßen... Er hat sich sofort entschuldigt und ist dann zusammengebrochen... ich fürchte, dass das alles im Moment so viel ist, dass er nicht mehr weiß wo hinten und vorne ist.... ich... ich werd nochmal mit ihm darüber sprechen und ihm klipp und klar sagen, dass das nicht nochmal passieren soll...keine Sorge, ich denke nicht, dass er wirklich was von mir will, er war einfach nur überfordert und verwirrt..."

Koji zog die Augenbrauen zusammen. Er war froh, dass Ryo ihm das gestanden hatte, fand es aber auch schwierig einzuschätzen, ob es wirklich genau so gewesen war. "Fasst er dich jemals an oder küsst dich nochmal, dann brech ich ihm die Finger. Dieses eine Mal sehe ich drüber hinweg." zischte er, bekam daraufhin einen liebevollen Kuss. "Danke... Du bist wundervoll... tut mir leid, dass ich nicht in der Lage war die Situation richtig einzuschätzen..."

Sie sprachen noch eine Weile, bis Ryo die Nachricht bekam. Selbstverständlich durfte Koji die auch mitlesen, damit er auch wusste, dass er nichts zu verheimlichen hatte. "XO?" kam es dann aber doch von diesem. "Heißt das nicht irgendwas mit Küsschen?" Koji sah ihn fragend an. "Ehrlich gesagt...keine Ahnung." gestand der blonde dann aber.

"Doofnuss... ich schreib den ganzen Tag auf die alte Nummer....ich schick dir n Screen." Er machte einen Screenshot von den Nachrichten der alten Nummer und schickte das so Yuto, die Terrassenbilder folgten gleich darauf. "Wir schlafen aber jetzt mal langsam, gute Nacht, auch von Koji!"

Ryo hatte ihn eine Doofnuss genannt. Yuto musste kichern. Dieser Typ war einfach einzigartig.

„Gute nacht dann erstmal, auch an Koji!“, schrieb er noch und legte das Handy dann zur Seite.

Es ertöte eine weitere Nachricht und da er dachte, dass es doch nochmal Ryo war, sah er gleich nach.

Sie war von Yosuke.

„Ich bekomme dich einfach nicht aus dem Kopf. Das war der absolute Wahnsinn heute! Wann sehe ich dich wieder?“

Yuto war überrascht. Er hatte sein erstes Mal mit einem Kerl, der ihm nicht viel bedeutete, aber dieser schien total angetan. Damit hatte er nicht gerechnet. Er wäre eher davon ausgegangen, nie wieder was von ihm zu hören.

„Wann immer du möchtest“, hatte er also getippt und tatsächlich abgeschickt.

Gebannt starrte er auf den Screen.

Ein riesiges Herz folgte.

Irgendwie war das ein schönes Gefühl.

„Morgen? Ich könnte doch zum Frühstück vorbei kommen!“, schrieb Yosuke direkt weiter.
„Und ich bin dann das Dessert “

„9:30 Uhr“, antwortete Yuto frech und bekam direkt das nächste Herz geschickt.

Er schüttelte ungläubig den Kopf, lächelte aber dann legte er das Handy weg.

Bald schlief er ein aber er war früher wach als ihm lieb war.

"Sag einfach, wann es bei euch passt, ich komm dann!", hatte er nun Ryo geschrieben, er hatte am Abend zuvor nicht mehr stören wollen.

Während sein Freund seelenruhig einschlief bekam Koji kein Auge zu. Es störte ihn. Wie könnte er nicht böse sein, nachdem Yuto SEINEN Freund einfach so geküsst hatte?! Klar, er hatte auch gesehen, dass der Junge Hilfe brauchte...aber das rechtfertigte noch lange nicht jemanden zu küssen, der einen Freund hatte und vor allem nicht, wenn dessen Freund einem auch noch den Arsch nachtrug! Was hatte Yuto sich dabei gedacht? Was dachte Ryo sich dabei es ihm einfach so nebenbei kurz vor dem Schlafen zu erzählen?! Das war doch alles scheiße!

Er zog die Augenbrauen zusammen, dachte nach, wie er Yuto klar machen sollte, dass er gefälligst die Hände und Lippen bei sich behalten und lieber Yosuke ficken gehen sollte!

Yuto hatte selbst die ganze Zeit über nachgedacht gehabt, wie er mit der Situation umgehen sollte und hatte schon vor dem Schlafen gehen einen Entschluss gefasst.

Jetzt die Nachricht von Ryo zu lesen, war seltsam. sehr seltsam. Das Timing war…. überraschend. Aber Yuto würde bei seinem Plan bleiben.

Also antwortet er:

„Ich kann heute Mittag, wenn das passt. Du hast Koji gesagt, dass du meine Narbe angefasst hast? Das ist ja lustig. Ich hoffe, das stört ihn nicht! Ich weiss aber nicht, ob ich möchte, dass jetzt jeder daran herumfingert. haha. Ich muss gleich los, hab noch was zu tun, aber sobald ich fertig bin melde ich mich, gut? Y“

Er schickte sie ab.

Sein Herz klopfte wie verrückt. Aber sein Entschluss stand fest. Er würde sich nicht an den Kuss erinnern! Es war ohnehin etwas, das er gern vergessen würde und bevor er zu sehr an diesem Fehltritt grübelte, existierte er einfach nicht mehr für ihn. Das war für alle Beteiligten sicher am Besten!“

Er stand auf, machte sich frisch und kochte Wasser für Tee.

Okay. Das war wirklich seltsam. Was meinte Yuto damit? War ihm nicht bewusst, dass Ryo natürlich von dem Kuss sprach? Verwirrt sah er sein Handy an, woraufhin Koji es ihm aus der Hand nahm und die Nachricht sah. "Ich dachte es wär wieder dein komisches Kreuzworträtsel...Sorry." Er gab es ihm sofort wieder zurück.

"Schon gut...aber...ich glaube Yuto erinnert sich nicht mehr, was war, bevor er zusammengeklappt ist.." gab Ryo zaghaft von sich. Koji zog eine Augenbraue hoch. Von wegen! Yuto wollte sich doch sicher nur nicht erinnern, weil es ihm peinlich war! "Achja?" kam es bloß skeptisch vom größeren. Er konnte sich das wirklich nicht vorstellen, Yuto wollte es sich sicher nur einfach machen und Ryo mit dem miesen Gefühl allein lassen!

"Sollte ich ihm sagen, was war..?" fragte Ryo besorgt. "Nein, lass ihn." Koji hatte schon einen Plan, wie er Yuto daran 'erinnern' könnte. Es pisste ihn unheimlich an und das würde der Junge auch zu spüren bekommen, sobald Ryo sie allein lassen würde.

"Heute Mittag klingt super, ich freu mich drauf! Kommst du so hin oder soll Koji dich abholen?" fragte er schonmal. Ryo würde sich in dem Fall einfach von seinem Freund fahren lassen und der würde Yuto gegen Mittag holen können, wobei das doch eine ziemliche Spritverschwendung war. Andernfalls würde Koji einfach direkt mitkommen und sie würden schonmal ohne Yuto ein paar Bilder machen.

„Ich komme dann einfach rüber, ich will die Gegend langsam besser kennen lernen! Ich freue mich. Bis dann!“

Yuto hatte sich noch - wie vereinbart - mit Yosuke amüsiert, sich fertig gemacht und war noch Sandwiches holen gegangen, dann war er auf dem Weg zum Treffen mit dem Fotograf und seinem Model.

Als er an der Uni ankam überlegte er nochmal, wo der Raum war und rief dann aber vorsichtshalber Ryo nochmal an.

„Ich bin vor dem Gebäude, aber ich weiss nicht mehr weiter.“

Er wartete also bis er abgeholt wurde.

Winkte dann auch fröhlich und meinte gleich, dass er Sandwiches für alle mitgebracht hatte.

Ryo freute sich drauf, fuhr dann mit Koji schonmal vor und knipste einige Bilder von ihm.
Bald darauf kam Yutos Anruf. "Koji kommt dich an der Tür abholen, ich stell schonmal ein paar Dinge ein." lächelte er in den Hörer.

Koji hatte seine Chance und er würde sie nutzen! Er flitzte rasch zum Haupteingang und ging auf Yuto zu. Gott....dieser Junge war so ekelhaft nett. Schämte er sich nicht ein Bisschen?!
Nachdem er ihn begrüßt hatte führte er Yuto erstmal in einen der leeren Räume, schloss die Tür hinter sich und sah ihn dann ernst an. "Ich fürchte, ich muss mit dir sprechen." kam es ernst von ihm.
"Ryo hat mir erzählt, dass du ihn geküsst hast... Ich kann verstehen, dass man sich zu ihm hingezogen fühlt, weil man schnell das Gefühl hat, dass er sehr nahe ist und auch offen für mehr ist, aber das ist er nicht. Ryo ist ein Mensch, der nicht merkt, welche Wirkung er auf andere hat, dafür weiß ich das nur zu gut."

Er kam näher, sah Yuto beinahe schon feindseelig - fast schon bedrohlich- an. "Ich warne dich nur einmal: Lass die Finger von Ryosuke. Ich kann auch anders, vor allem wenn meine Beziehung auf dem Spiel steht. Das war das erste und letzte Mal, dass du ihn geküsst oder auch nur irgendwie angefasst hast... und die Nummer, dass du dich nicht mehr erinnerst, kaufe ich dir nicht ab." Er kam dem jüngeren gefährlich nahe. "Du müsstest mit der Weile wissen, dass ich ein guter Freund sein kann und sehr hilfsbereit bin, nutzt du das aber aus oder hintergehst mich, ziehe ich andere Seiten auf. Ich lasse dich nur mit ihm allein, weil ich Ryo traue, mein Vertrauen dir gegenüber hast du verspielt, verstanden?"

Man konnte in Kojis Augen erkennen, wie wütend er über diese Sache war und dass er das alles garnicht lustig fand. Er würde Yuto nicht schlagen, aber wenn es tatsächlich weiter ging und es nötig werden würde, würde er sich auch mit ihm um Ryo prügeln!

Yuto hatte schon gemerkt, dass Koji wohl nicht so begeistert war, natürlich konnte er es auch verstehen. Er ließ sich also in den anderen Raum führen, er hatte schon gesehen, dass sie anders abgebogen waren, als er mit Ryo gelaufen war. Aber er hätte den genauen Weg trotzdem allein nicht mehr gefunden.

Er sah Koji an, der sich ganz schön aufplusterte. Er ließ ihn einfach aussprechen, sah ihn dennoch fragend an. Erst als dieser fertig war ergriff er das Wort.

„Koji, es ist nicht meine Absicht dir oder Ryo weh zu tun, ihr habt mir so sehr geholfen…. ich werde euch auf ewig dankbar sein. Aber um ehrlich zu sein, weiss ich nicht wovon du sprichst…. ob du es mir abkaufst oder nicht, spielt da keine Rolle. Alles, woran ich mich noch erinnern kann ist, dass Ryo meine Narbe gestreichelt hat und sie schön nannte. Vielleicht habe ich ihn dann aus einem Affekt heraus geküsst, vielleicht hätte ich jeden in diesem Augenblick geküsst. Aber ich weiss es nicht. Ich weiss, dass ich im Krankenhaus aufgewacht bin. An dem Ort, den ich von allen am meisten hasse.
Wenn ich irgendwen in eine missliche Lage gebracht habe, dann ist das unverzeihlich und ich verstehe deine Reaktion. Aber… ich hoffe, dass du dann meine Entschuldigung annehmen kannst. Ich werde mich natürlich auch bei Ryo entschuldigen. Ich werde nicht zwischen euch stehen und wenn du es willst, dann werde ich auch das Modell-Stehen aufgeben. Ich möchte weder deine noch seine Freundschaft verlieren. Bitte, Koji. Gib mir noch eine Chance. Ich möchte nicht, dass was zwischen uns steht. Sag mir einfach, was ich tun kann, bitte!“

Es hatten sich in den Augen des 21.jährigen Tränen gebildet. Er wollte die Freundschaft wirklich nicht aufgeben müssen.

Koji biss die Zähne zusammen, zog die Augenbrauen zusammen. Was sollte der Scheiß?! Yuto hoffte doch nur darauf, dass seine verdammte Unschuldsfresse das alles wieder wett machte! Der spielte ihm diese Scheiße doch nur vor!! Nein... Koji musste sich beruhigen. Vielleicht war es wirklich so...vielleicht log Yuto garnicht und so, wie er gerade mit Tränen in den Augen vor ihm stand zerriss es Koji beinahe das Herz!

Shit...wieso musste er bei diesem Anblick wieder an Ryo denken, der ihm unter Tränen seine Liebe gestanden hatte? In der Angst, dass er Koji deshalb verlieren könnte...?
Er löste die Faust, die sich vor Wut geballt hatte und zog Yuto schließlich in seine Arme. "Du musst das Modell stehen nicht aufgeben... Ryo wäre auch ziemlich sauer, wenn ich ihm das versauen würde... Weine nicht...du bekommst noch eine Chance...nur... lass Ryo nicht zu nah an dich ran, hörst du?" Er ließ ihn wieder los, strich ihm mit dem Daumen die Tränen aus den Augenwinkeln.
"Komm, du willst doch was lernen oder?" er ging mit ihm wieder aus dem Raum, führte ihn diesmal den Weg lang, den auch Ryo genommen hätte.

Ryo hatte die Freundschaft wirklich nicht aufgeben wollen. Koji wie auch Ryo waren im Moment - und auch schon seit längerer Zeit - die einzigen Menschen, die ihm bedingungslos geholfen hatten. Und dafür würde er auch auf ewig dankbar sein.

Er ließ sich von Koji die Tränen trocknen und nickte eifrig, als dieser weiter sprach.

„Ja, es tut mir leid. Ich werde Ryo auf Abstand halten. Danke Koji, danke!“, hatte er weinerlich nach der Umarmung gemurmelt.

Er versuchte dann wieder zu lächeln, als sie sich lösten und dankte ihm nochmal, dass er beim ursprünglichen Plan blieb und ihm noch immer etwas beibringen wollen würde.

Sie gingen den Weg entlang und Yuto folgte Koji.

Sein Herz war erleichtert, dass nun alles erst einmal wieder in Ordnung war, aber etwas anderes in ihm loderte.

Mit größtem Vergnügen, hätte er Kojis Kopf mehrfach gegen die Wand geschmettert……

Erst als dieser Gedanke ganz bei ihm durchgedrungen war, schrak er innerlich auf und wehrte sich gegen dieses Gefühl.

Erst als sie bei Ryo ankamen, hatte sich dieser Gedanke verflüchtigt.

Freudig und trotzdem etwas gequält lächelte er und wedelte mit der Sandwich Tüte.

„Hallöchen!“



Yuto während er Koji hinterherläuft

Koji hatte natürlich nicht die Geringste Ahnung, was in Yutos Kopf gerade eigentlich vor sich ging! Hätte er es gewusst, hätte er wohl augenblicklich den Kontakt zu Yuto abgebrochen und ihn Ryo auch untersagt.

Sie kamen aber recht schnell an und traten in den Raum, wo Ryo ein wenig rumgeräumt und ausprobiert hatte.
"Ah, da seid ihr ja!" strahlte er freudig, umarmte Yuto dann sachte zur Begrüßung. "Lebst du dich gut in deiner neuen Wohnung ein? Wie gehts dir?" plapperte Ryo gleich aufgeregt drauf los. Er war so gespannt, wie die Bilder werden würden und vielleicht konnte er sogar Yuto und Koji auf manchen Bildern zusammen einfangen! Er konnte es kaum erwarten!

Strahlend sah er die beiden an. "Die Sandwiches sehen unheimlich gut aus!Oh..." Er sah Yuto genauer an. "Warum sind deine Augen denn so rot? Hast du etwas geweint?" Sein Blick richtete sich auf Koji, beinahe schon böse, da er nun ahnte, wieso sie so lange gebraucht hatten. Koji verdrehte bloß die Augen. Er hatte das ja wohl ansprechen müssen! Woher sollte er denn wissen, dass Yuto sofort losheulen würde. "Wir können ja zuerst die Sandwiches essen, dann haben Yutos Augen noch Zeit sich zu entspannen." schlug Koji vor.

„Ich lebe mich langsam ein, ja.“, gab er als Antwort von sich.

Auf die Aussage mit den roten Augen, wusste er nicht sofort was er sagen sollte. Wenn er sagen würde, er sei nur so gerührt, weil ihm Koji helfen würde, würde dieser ihn des schamlosen Lügens bezichtigen können. Und das wollte er auf keinen Fall. Er wollte ihn auf der anderen Seite aber auch nicht anschwärzen.

„Alles in Ordnung… ja, essen wir einfach, dann wasche ich mir vielleicht einfach schnell das Gesicht und wir können los legen!“, antwortete er dann nachdem Koji kommentiert hatte.

Sie aßen also und Yuto erkundigte sich derweil, was sich Ryo für heute vorgestellt hatte und das die Idee mit den Pflanzen auch wirklich sehr gut klang.

Er hoffte, dass diese seltsame Stimmung bald umschwang und sie einfach mit allem loslegen würden. Er würde zusehen, wie Koji an die Sache ging und versuchen, es ihm gleich zu tun. Er war selbst gespannt, ob er das hinbekam. Aber er war sich sicher, dass er nicht eher ruhen würde, bis er das Gefühl hatte, besser geworden zu sein.