Sie klärten noch die Miete und Yoru bekam direkt den Schlüssel, nachdem der Mietvertrag unterschrieben war. "Du kannst ab heute hier wohnen und wann immer du willst auch wieder kündigen...Ich hoffe du lebst dich schnell ein." lächelte er freudig. "Koji, kann ich dich auch nochmal kurz sprechen?"
Der schwarzhaarige nickte sofort und folgte dem Chef raus.

"Ich freue mich sehr zu sehen, dass du dich engagierst neue Leute zu finden und auch, dass du dich um deine Freunde so gut kümmerst." lächelte der ältere.
"Ich helfe doch immer gerne!"
"Wenn das alles gut läuft und Yuto in den Job passt und sich auch gut anstellt, könnten wir vielleicht sogar über eine Gehaltserhöhung sprechen."
Koji stockte. Dafür hatte er das alles zwar nicht angezettelt aber wer war er, dass er dieses Angebot je ausschlagen würde?

Sie sprachen noch ein paar Minuten weiter und der Boss erzählte ihm auch noch, dass seine Frau heute Geburtstag habe und er sich unheimlich auf das schicke Abendessen freute. Deshalb war er wohl auch so super drauf! Kurz kam er nochmal mit zu Yuto und verabschiedete sich vorerst von ihm.

"So schnell hat man also eine Wohnung!" grinste Koji zufrieden. "Gefällt es dir hier denn auch?"

„Ja, die Wohnung ist total cool! Richtig klein und schnuckelig, aber hat alles, was ich brauche und mehr! Ich bin wirklich begeistert! Danke Koji!“, plapperte Yuto sofort los und fiel Koji dann um den Hals.

Er wollte sich einfach mit der Umarmung bedanken.

„Du bist wirklich toll!“, strahlte er ihn regelrecht an. „Ich weiss gar nicht, wie ich das je wieder gutmachen kann! Und ein Chef, er scheint auch ein so liebenswürdiger Mensch zu sein!“

„Wo seid ihr nur alle gewesen? Wieso bin ich nicht schon früher in die Stadt gekommen?! Danke!“

Er strahlte wirklich und war einfach nur happy. Er wollte sein Glück gar nicht fassen.

„Zwick mich mal!“

Koji klopfte ihm sachte auf dem Rücken, als er so umarmt wurde. "Kein Problem, war ja kein riesen Akt." lächelte er.

"Das musst du garnicht! Keine Sorge! Und der Chef kann auch anders, du darfst es dir nicht mit ihm verscherzen, sonst macht er dir das Leben auch echt schwer!" Yuto hatte Glück, dass es Koji war, der ihn hergebracht hatte. Der Chef hielt immerhin sehr viel von ihm und wusste, dass er sich stets auf ihn verlassen konnte.

Er lachte. "Die Stadt birgt große Dinge, hm?" Kurz wuschelte er Yuto durchs Haar, ehe er ihn leicht in den Arm zwickte. "Und? Aufgewacht?" grinste er dann.

Es war schön jemandem so eine Freude bereiten zu können. Wenn jemand wegen einem so glücklich war, machte es einen selbst automatisch auch glücklich. Ein tolles Gefühl.

"wenn das dann mit dem Job auch noch klappen sollte, dann will ich euch zum Essen einladen, richtig schick! Als Dankeschön! Ja? AU!"

Er hielt sich an der Stelle an der er gezwickt wurde und lachte dann.

"Danke, aber es fühlt sich immer noch wie ein Traum an!"

"Ich werde mir wirklich Mühe geben, den Chef nicht zu enttäuschen... und auch dich und Ryo nicht. Denn ihr habt mir so viel geholfen. Ich will nicht, dass ihr denkt, dass ich das nicht zu schätzen wissen würde. Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass ihr wirklich fantastische Menschen seid, solche hab ich noch nie zuvor kennen gelernt! Danke, Koji!"

Wieder lächelte er ihn lieb an.

"Jetzt hab ich irgendwie schon wieder Hunger... ich war vorhin so aufgeregt, dass ich kaum was rein bekommen habe, und jetzt könnte ich wieder was vertragen.", gestand er.

"Wenn du das gerne machen möchtest, werd ich dir den Wunsch nicht verwehren!" lächelte Koji.

Er lauschte den folgenden Worten, nickte dann. "Ich bin mir sicher, dass du das hinkriegst!" versuchte er Yuto noch etwas zu bestärken. Er hoffte allerdings wirklich, dass das alles hier gut war und nicht in Chaos ausarten würde!

"Wenn du magst gehen wir runter und essen was im Café! Wir haben super leckere Waffeln, Sandwiches, Eisbecher, Kuchen, Torten...fast alles!" schlug er vor. Koji würde natürlich auch noch eine Kleinigkeit essen, auch wenn er eben erst Pancakes gefuttert hatte.

Lächelnd sah er ihn an, wartete auf eine Antwort. In dem Moment klingelte aber auch sein Handy und als er aufs Display sah ging er schnell ran. "Ryo?" gab er besorgt von sich, doch es schien dem blonden gut zu gehen, denn der lachte. "Keine Panik!" hörte man deutlich aus dem Handy an Kojis Ohr. "Ich wollt nur fragen, wies gelaufen ist, ich wollt aber nicht Yuto anrufen, falls er noch im Gespräch ist!" kicherte der Fotograf. "Oh warte... Nein... hey...hast du mir zugehört? Beim Teilakt ist es wichtig, dass es ästetisch aussieht und nicht zu stark bedeckt ist, es soll schön aussehen und nicht wie bei einem Laien! Lass mich mal ran.."
Koji räusperte sich, woraufhin Ryo wieder lachte. "Sorry! Also wie liefs?" fragte er nochmal.

"Es lief super! Yuto hat schon..." Koji stockte, sah dabei Yuto an. "Ich glaube er würde es dir viel lieber selbst erzählen." lächelte er und hielt Yuto das Handy hin.

Das mit dem Café klang super.

„Ich könnte ein Sandwich vertragen. Noch mehr Zucker ist glaube ich keine gute Idee!“, lachte er.

Das Handy des anderen klingelte und als der Name des Jungen so sorgenvoll genannt wurde, blickte er ebenfalls etwas nervös. Aber der freudige Ton des Blonden, war nicht zu überhören.
Eigentlich war nichts von dem was er sagte, zu überhören.

Yuto machte ein Handzeichen, als er erfuhr um was es ging und war froh, dass Koji es ihm überließ, zu berichten.

„Ich hab eine Wohnung und ich kann nächste Woche zur Probearbeit kommen!“, gab er sofort freudig bekannt. Er sah erst ins nichts und dann zu Koji.

„Ja, Koji ist echt cool und der Chef war auch total nett! Ich bin so aufgeregt! Wenn ich dann im Café anfangen sollte, dann lade ich euch zum Essen ein. Koji hat schon zugestimmt!“

Er gab dem anderen das Telefon zurück, als er fertig berichtet hatte.

Im Café sah er sich um. Es sah hier wirklich sehr schön aus, das Publikum schien ebenfalls nett zu sein. Alles in allem sollte es doch machbar sein, es hier eine weile auszuhalten, oder?

Er suchte sich ein Sandwich aus und war - wie immer - hellauf begeistert.

Koji wartete geduldig, bis die beiden zuende gesprochen hatten.

"Das klingt super! Glückwunsch!" meinte Ryo gleich am Hörer, während er dem anderen Studenten bei dem Teilaktmodell half. "Uii Essen klingt toll!" lachte er. "Da sag ich nicht nein!" grinste er in den Hörer. "Dann macht euch noch einen schönen Tag, bis ich von der Uni komme! Viel Spaß! Ich muss hier weiter machen, sonst wird das nie was!"

Als das Handy an Koji zurück ging hielt er sich das auch nochmal ans Ohr. "Wir sprechen nachher wie wir das mit dem Auto regeln, ja?" sprach Koji ruhig. "Alles klar! Bis nachher, ich liebe dich!" "Ich dich auch." lächelte der schwarzhaarige, ehe sie aufegten.

"Also gut, dann lass uns mal runter gehen, vergiss den Schlüssel nicht."
Im Café begrüßten seine Kollegen ihn natürlich gleich und fragten, was er hier tat und wer Yuto war. "Vielleicht ein neuer Kollege! Also seid nett zu ihm..." lächelte er. "Ich bin heute nur zum Futtern hier! Ich krieg Waffeln mit heißen Kirschen und Straciatellaeis!" grinste er.
Der Blick ging zu Yuto. "Und was darfs für dich sein?" wurde er freundlich gefragt und nachdem die Bestellung aufgenommen wurde kam auch recht schnell das Essen.

Das Sandwich war natürlich perfekt getoastet und super reich belegt, die Waffeln dufteten herrlich und beides sah unheimlich lecker aus. Koji bekam noch ungefragt einen Chailatte hingestellt. "Möchtest du auch was zu trinken dazu?" fragte man Yuto, der bereits das Sandwich genoss.

Den Schlüssel hätte Yuto vor lauter Aufregung glatt stecken lassen. Zum Glück hatte Koji ihn nochmals darauf hingewiesen.

Fröhlich hatte er die Leute beäugt und auch mit einem Nicken begrüßt, als Koji erklärte, um wen es sich da handelte.

Er war schon so mit dem Sandwich eins geworden, dass er fast nicht mitbekommen hatte, dass er nach dem Getränkewunsch gefragt wurde.

„Oh… Fanta, bitte! Oh… oder… habt ihr auch frisch gepressten Orangensaft? Dann hätte ich gern einen, bitte!“

Er freute sich jetzt schon auf den Geschmack des Saftes. Das würde sich perfekt mit dem köstlichen Sandwich verbinden.

Nach einer Weile waren sie wieder gegangen und auf dem Heimweg fragte Yuto den größeren.

„Sag mal, wie stellst du dir deine Zukunft vor?“

Natürlich gab es in diesem Café frisch gepressten Orangensaft und der lief auch ziemlich gut, vor allem im Sommer und zum frühstück. Also bekam Yuto diesen auch.

Auf dem Heimweg kam dann auch schon Yutos Frage.
"Meine Zukunft? Nun....das ist eine schwierige Frage.... ich mein, es gibt ja immer eine Wunschvorstellung, die man höchst wahrscheinlich nie erreichen wird... meine ist es mit Ryo die ganze Welt zu bereisen, alle Länder mal zu sehen und zu allen bekannten Weltpunkten wie den Grand Canion, den Eifelturm und sowas zu kommen.... Aber wer hat schon so viel Geld das komplett durchzuziehen?" Er seufzte leise.
"Am wichtigsten ist mir eigentlich mit Ryo an meiner Seite glücklich alt zu werden.... Ich weiß nicht, ob mir mein Job in 10 Jahren noch Spaß macht oder ob ich nicht im Lotto gewinne oderso... aber egal was ist, ich möchte ihn an meiner Seite wissen."

„Wah, reisen. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, aber es klingt sehr schön!“

Er hörte weiter gespannt zu. Nickte verständnisvoll.

Na klar, wollte er mit einem Mann wie Ryo an seiner Seite alt werden! Wer würde das nicht wollen?

„Was würdest du tun, wenn Ryo es vielleicht eines Tages nicht mehr so sehen sollte? Würdest du ihn dann gehen lassen oder um ihn kämpfen?“

„Oder wenn ihm etwas passiert… würdest du wieder jemanden lieben können wie ihn, oder wäre es dann durch mit dem Thema Liebe, für dich?“

Yuto fragte aus Interesse und ohne Hintergedanken. Er hatte ja schon bemerkt, wie nah sie sich waren und wie sehr sie sich schätzten. Aber er fragte sich auch, wie es wohl wäre, wenn es eines Tages nicht mehr der Fall sein sollte. Manchmal lebten sich Menschen doch auseinander.

"Ich würde natürlich um ihn kämpfen, solange es noch einen Sinn hat....aber sollte er sich wirklich mal dazu entscheiden zu gehen und sich wirklich sicher sein...dann habe ich keine andere Wahl als ihn ziehen zu lassen....Ich will, dass er glücklich ist und wenn ich ihn nicht mehr glücklich machen kann, dann muss ich damit leben, dass es jemand anderes vielleicht kann..."

Koji kam die Frage seltsam vor und dennoch wollte er sie beantworten, auch um sie sich selbst zu beantworten. "Wenn ihm etwas passiert.... ich weiß nicht, ob ich damit umgehen könnte..." Koji senkte leicht den Kopf. Der Gedanke war schrecklich! "Ich würde wahrscheinlich Jahre brauchen, um darüber hinweg zu kommen...aber ich kann nicht sicher sagen, dass ich nie mehr lieben könnte. Liebe ist etwas, das einfach passiert, nichts was man für sich selbst enscheidet...Ob es allerdings genauso wäre wie mit ihm wage ich zu bezweifeln. Niemand kann einen anderen Menschen ersetzen, schon garnicht jemanden, den man so sehr liebt."

Sie kamen an und Koji schloss auf, um mit Yuto rein zu gehen. Seltsamer Weise war allerdings nicht abgeschlossen! Er hatte doch... Okay, das Rätsel war gelöst, denn Ryo stürmte in den Flur und umarmte Yuto erfreut, beglückwünschte ihn und gab Koji dann einen innigen Kuss. "Du bist so gut zu ihm! Danke, dass du Yuto auch hilfst!" schnurrte Ryo beinahe schon verführerisch.

"Was machst du denn schon hier?" lachte Koji. "Najaaaa ein Dozent ist krank und deshalb sind ein paar Vorlesungen ausgefallen und ohne Modell konnte ich ja auch nicht mehr arbeiten.... aaalso bin ich Heim gekommen! Und ich hab die Pancakes gesehen und aufgegessen, du mieser Verräter! Du kannst doch keine Pancakes machen, wenn ich schon weg bin!"

Koji lachte, küsste Ryo auch nochmal. "Ich kann dir morgen früh nochmal frisch welche machen, wenn du das gerne möchtest." Ryos Augen funkelten und er nickte hastig. "Unbedingt!"

Yuto war komplett überrascht von dieser stürmischen Umarmung. Aber er freute sich natürlich darüber. Er beäugte, wie Ryo sich dann mit seinem Freund verhielt und lächelte.

Sowas wollte er unbedingt auch!

„Ich kann dann ja jetzt auch direkt umziehen, ich hab ja ohnehin nicht viel dabei. Ich wollte nur noch ein wenig einkaufen. Wenn das okay ist? Dann seid ihr mich auch viel schneller los und habt noch Zeit für euch. Wär das okay für euch?“, fragte er dann.

So niedlich die beiden zusammen waren, er wollte es auch nicht mehr weiter unter die Nase gerieben bekommen. Er wusste ja nun, auf was er hinarbeiten wollte. Er brauchte also keine weitere Veranschaulichung.

"Wie du möchtest." lächelte der blonde. "Wenn du noch Sachen von Zuhause holen willst, können wir das auch eben tun, das Auto ist ja jetzt da!" schlug Koji vor. Yuto sollte nicht alles mit dem Bus holen müssen.
"Wie willst du eigentlich deiner Tante beibringen, dass du nicht mehr Zuhause wohnst?" fragte Ryo dann aber doch vorsichtig.
Hoffentlich würde Yuto da keinen riesen Ärger für bekommen!

Sie gingen erstmal ins Wohnzimmer, wo Ryo schnell noch seinen Teller von den Pancakes wegräumte. "Gefällt dir das Zimmer? Fühlst du dich denn da auch wohl?" fragte Ryo interessiert nach. Er fand das super cool und spannend. "Du musst mich unbedingt mal einladen!" Sein Blick viel auf Koji. "Hat er dein altes Zimmer?" fragte er dann. Koji nickte. "Erraten." grinste er dann.
"Wusstest du, dass Koji auch mal ne Woche da gewohnt hat? Da sind wir gerade dabei gewesen zusammen zu ziehen aber hatten noch keine Wohnung und weil Koji Zuhause raus wollte und...naja...wir auch unsere Ruhe vor unseren Eltern wollten, ist er die Woche solange dort geblieben." erzählte Ryo.
Natürlich hing das auch damit zusammen, dass es der einzige Ort - außer einem Lovehotel - war, wo sie wirklich ungestört und unbesorgt miteinander hatten schlafen können, das wollte Ryo nur nicht so offen sagen, wieso auch?

"Ich fand das dort immer recht schön!"

Es stimmte, da war ja noch etwas. Die Tanten. Sein eigentliches Zuhause.

Augenblicklich legte sich ein Schatten über sein Gemüt. Er war so beschäftigt damit, krampfhaft nach vorn zu blicken, dass er die anderen Dinge irgendwie ausgeblendet hatte. Nun waren sie aber wieder präsent. Und eigentlich waren sie das doch immer. Besonders die alte. Sie war allgegenwärtig. Nun wusste er nicht, wie er das angehen sollte. Es fühlte sich im Moment so an, als hätte Ryo ihm unabsichtlich den Boden unter den Füßen weg gezogen.

„Ich, weiss noch nicht, wie ich es ihr beibringe, ich denke…. ich ruf gleich mal kurz an….“

Die Frage, ob er sich in dem neuen Zimmer wohl fühlte beantwortete er mit einem Nicken und einem leichten lächeln. Alles andere, was Ryo und Koji noch gesagt hatten, hatte er nicht mehr mit bekommen. Er war so in seine Gedanken vertieft.

Er entschuldigte sich für einen Augenblick und ging dann vor die Tür um seine Tante anzurufen, die ach sofort den Hörer abgenommen hatte.

„Yuto! Wo bist du? Geht es dir gut?“

„Ja, seid ihr zu Hause?“

„Ja, deine Großtante kann nicht so viel machen und sitzt vor dem Fernseher… Yuto, wann kommst du denn wieder?“

„Ich bin in einer Stunde da.“

„Wirklich? Das ist ja wunderbar… ich wollte sowieso mit dir reden…“

„Ich werde meine Sachen holen und ausziehen..“

Sie schwieg, war sie doch sehr überrascht über diese Aussage.

„Bis gleich.“

Dann legte er auf.

Er kam wieder zu den Jungs rein und meinte, dass sie am Besten direkt aufbrechen sollten, da er es hinter sich bringen wollte. Er bedankte sich aber auch für deren Mühe.

Als sie dann die Auffahrt zum Haus hinauf fuhren wurde er zusehends nervöser. Und bevor er ausstieg bat er die Jungs, dass sie einfach am Auto auf ihn warten sollten, er hatte nicht viel und würde es nacheinander raus bringen.

Seine Tante stand schon an der Türschwelle und sah auch zu dem Auto hinüber, das sie vom Krankenhaus noch erkannte.

„Yuto…“

Er ging an ihr vorbei. Sie wusste nicht ob sie stehen bleiben sollte, zu den fremden Männern ans Auto oder ins Haus gehen sollte. Sie entschied sich dann für das Haus, weil man auch die alte plötzlich schreien hörte.

Yuto war einfach nur hinein gegangen, sie saß in der Küche und schrie ihm sofort entgegen, dass er seiner Verantwortung nachkommen sollte, doch er ging schnurstracks in sein Zimmer, baute seinen Rechner ab, legte ihn in einen Wäschekorb und warf direkt einige Kleidungsstücke mit hinein, die er mitnehmen wollte. Dann brachte er den vollgepackten Wäschekorb nach unten.

Erneut wurde er von der kreischenden Alten in Beschlag genommen, aber er lief einfach an ihr vorbei und brachte den Korb mit ernstem Gesicht zum Auto.

Dort atmete er einmal laut ein und ging wieder zurück.

Das wiederholte sich noch zwei weitere Male.

Beim letzten Man latte Yuriko ihn noch kurz in der Küche halten können und bat ihn, sich bei ihr zu melden, da sie sich sorgte. Sie entschuldigte sich auch, für das was im Krankenhaus war und umarmte ihn.

Der 21-jähre war den Tränen nahe, denn er glaubte ihr, sie war wirklich die einzige Verbündete, die er in der Familie hatte. Er versprach ihr also, dass er sich meldete und ihr auch Geld schicken würde. Sie schüttelte eifrig den Kopf und meinte, er solle nach seinem Glück suchen. Er habe es verdient, nach all dem, was passiert war.

Da wurde sie aber von der Großtante überrumpelt. Sie zerrte mit der nicht bandagierten Hand plötzlich an Yutos shirt und schrie ihn an, dass er der Teufel sei. Dass alles seine Schuld sei und er der Mörder seiner Eltern sei, er auch den schlechten Zustand des Großvaters verursachte und dass er alles zerstört hatte, als er das Feuer in den Feldern gelegt hatte.

Sie schrie so bitterlich und Yuriko bat sie, endlich aufzuhören und drückte Yuto dann aus der Tür.

Yuto hatte seine letzte Tasche in der Hand und wurde praktisch aus der Haustür gestoßen.

Man konnte von außen sehen, wie Yuriko mit der alten rang und sie versuchte sie festzuhalten, aber diese hatte so unglaublich viel Kraft entfacht und schrie immer wieder, dass er vor seiner Verantwortung davon rannte und er der Teufel sei.

Yuto ging schnellen Schrittes auf das Auto zu und hatte die Augen voller Tränen.

Er wollte nur noch weg.

Ryo und Koji fuhren sofort mit dem jüngsten los. Sie warteten dann auch wie gewünscht im Auto und sahen zu, wie Yuto alles zum Auto brachte. Ryo half ihm auch gleich beim Verstauen und als dann das letzte Teil rausgebracht werden sollte passierte es.

Die alte schien Yuto nicht gehen lassen zu wollen, schrie heftig und zerrte wohl auch an Yuto. Ryo zog die Augenbrauen zusammen und Koji stieg auch schon aus. Natürlich wollten sie ihm helfen! Sie kamen Yuto entgegen, als er auf das Auto zu kam. Als hätten sie sich vorher abgesprochen nahm Koji ihm die Tasche ab und Ryo zog ihn schützend in seine Arme. "Wir sind für dich da." sprach er ruhig, sein Blick ging dabei zu Yuriko und der alten. "Ist alles in Ordnung?" fragte er leise, führte Yuto danach zum Auto und öffnete ihm die Tür.

Koji stellte die letzte Tasche auf den Rücksitz, sah Yuto an. "Braucht deine Tante Hilfe? Soll ich mal sehen, ob es ihr gut geht?" fragte er besorgt.
Beide waren gerade wirklich froh, dass sie Yuto dabei geholfen hatten diesem Irrenhaus zu entfliehen! Er hätte da schon viel eher raus gemusst, wenn es schon immer so bei ihm ablief. "Ich glaube ein Neuanfang ist eine gute Idee..." sprach Ryo sanft, der sich vorne ins Auto gesetzt hatte und nun nurnoch darauf wartete, dass Koji entweder einstieg oder Yutos Tante zur Hilfe kam. Ryo selbst war sich sehr unsicher, ob man sich da wirklich einmischen sollte, jedoch wusste er auch, dass Koji ungern die Augen vor solchen Dingen verschloss.