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Das Verhalten des Jungen war so erschreckend.
Tora stand nun doch auf, kam sehr langsam auf ihn zu und blieb dann am Bettrand stehen.
Er griff nach einem Papiertuch und sprach so sanft wie irgendwie möglich auf ihn ein
„Blumenjunge, bitte nicht erschrecken, ich möchte dir die Tränen trocknen. Ich bin doch für dich da…. es tut mir so leid! Ich bin hier und passe auf dich auf. Das, das haben wir uns doch versprochen….“
ganz sachte tupfte er ihm die Flüssigkeit aus dem Gesicht.
„Schhhhh, alles wird gut… ich verspreche es dir.“
Der Suppenkoch hatte wirklich ein unglaublich schlechtes Gewissen, weil er einfach gegangen war. Aber es war für ihn genauso wenig eine leichte Situation wie für Heiji. Auch er war mit seiner Gefühlswelt völlig am Ende. Dann war er eben nicht Heijis fester Freund, dann war es bedeutungsvoller oder bedeutungsloser Sex. Es war ihm egal. Alles was für ihn zählte war, jetzt für ihn da zu sein, denn das war er ihm dank des Versprechens doch schuldig. Auch wenn Heiji ihn womöglich nicht da haben wollte, oder noch nicht in der Lage war zu realisieren, was passierte, er würde hier blieben, bis er entlassen wurde! Soviel stand fest und daran war auch nichts zu rütteln!

Heijis Lachen verstummte, als er tatsächlich Tora sah. Der war wirklich bei ihm...? Nun liefen die Tränen erstrecht! Das konnte doch nicht die Realität sein...oder? Er sah ihn an, schloss aber die Augen, als das Tuch in sein Gesicht kam.
Ungläubig starrte er Tora danach an. "Tora..." flüsterte er. Wie gerne würde er die Hand nahm ihm ausstrecken, um zu sehen, ob er wirklich da war... aber das ging ja leider nicht. Der Blumenjunge kniff die Augen zusammen, zischte wegen der Kopfschmerzen. "Ah...mein Kopf..." entwisch es ihm. "Tora...mach mich los....bitte.." Er wurde langsam wirklich klarer, zwar nicht ganz aber es ging schon viel mehr ganz in sein Hirn. Die Informationen flossen schneller zu der richtigen Gehirnhälfte und seine Augen schafften es auch endlich wieder klar alles zu sehen. "Mir ist schlecht...Wo bin ich..?" murmelte er, versuchte sich dabei aufzusetzen, was allerdings nicht ging. Er sah den Tropf neben Tora hängen, die weißen Wände. Er war also tatsächlich im Krankenhaus? Wieso fühlte er sich so schrecklich? Ihm tat der ganze Körper weh und ihm war ein wenig schwummrig.
Was tat er hier? Was tat Tora hier? "Was ist passiert?"

Heiji schien nicht mehr so viel Angst wie zuvor zu haben. Das war doch ein gutes Zeichen.
„Ich kann dich leider nicht los machen“, bedauerte er.
Er sah ihn mitfühlend an und wünschte, dass er ihm helfen konnte.
Und nachdem der Junge dann wissen wollte, was eigentlich geschehen war, berichtete Tora ihm.
„Wir sind hier in XY. Man hat dir in einer Disco irgendwelche Drogen eingeflößt, woraufhin du ins Krankenhaus gekommen bist. Yousuke, der Kerl, den du in der Bar getroffen hast und mit dem du in die Disco mit bist, hat auf dich aufgepasst, hat Moko kontaktiert und die ganze Nacht über dich gewacht. Moko und Takumi sind im Moment bei ihm, sobald es dir besser geht, und du entlassen werden kannst, kommen sie und wir nehmen dich wieder mit nach Hause….. wenn du das willst.“
„Ach ja, und du bist ans Bett gesichert, weil du dir in deinem Rausch die Infusion raus gerissen hast und wild um dich geschlagen hast… es ist zu deinem eigenen Schutz….“
Er musterte ihn, hoffte, dass das nicht zu viel Information auf einmal war und ihn vor allem nicht wieder überfordern würde.
„Wie fühlst du dich denn?“, erkundigte er sich nun.

Tatsächlich waren die Panikattacken vergangen, als Heijis Sicht sich wieder gebessert hatte. Jetzt sah auch nicht mehr alles so grauenhaft und beängstigend aus.
Tora konnte ihn nicht los machen? Wieso nicht? Durfte er nicht oder wollte er nicht? Heiji sah ihn hilfesuchend an. Wieso hatte man ihn überhaupt hier fixiert? Er war doch brav, oder nicht?
"Drogen..." murmelte Heiji ungläubig. Er hatte wirklich Drogen zu sich genommen? Dabei wollte er doch immer brav von solchen Dingen und solchen Orten fern bleiben. "Nach Hause..?" Heiji schüttelte leicht den Kopf. Er wollte nicht nach Hause... immerhin hatte er ja auch einen Grund haben müssen, aus dem er weggelaufen war. Er wusste gerade nicht mehr ganz welchen aber das war egal. Er würde doch nicht einfach so hierher kommen.
Er hatte um sich geschlagen? Oh man, war das peinlich. Er wusste schon immer, dass Drogen nichts Gutes bargen und dass so ein Zeug jetzt auch noch in seinem Körper war, fand der Halbkoreaner garnicht toll. Er musste das alles erstmal in seinem Hirn verarbeiten und irgendwie kapieren.
"Wie? Schrecklich." gestand er leise. "Mein Kopf dröhnt....mir ist übel..alles tut weh..." berichtete er langsam und stockend. Er konnte sich noch nichtmal an einen Yousuke erinnern, aber das brachte er jetzt nicht auch noch über die Lippen. Er sah seinen Mitbewohner gequält an, wobei ihm immer wieder die Augen zufielen. "Mir gehts nicht gut..." flüsterte er, ehe er schon wieder wegdämmerte. Schlafend würde Heiji das vielleicht alles besser ertragen können.
**********
Yousuke stand derweil leise wieder auf. Er bekam einfach kein Auge zu, also würde er erstmal was zu Essen machen. Die Jungs brauchten Stärkung und er auch. Außerdem konnte man Tora ja auch was davon mit ins Krankenhaus bringen. Er schloss extra die Küchentür hinter sich, um so leise wie möglich zu kochen. Das klappte auch ziemlich gut. Zum Glück hatte er noch eine Menge an Essen da und konnte so eine stärkende Mahlzeit zubereiten. Er hatte ohnehin viel zu viel Hunger, so konnte er einfach nicht einschlafen. Als er eine kleine Schüssel leer gegessen hatte, kam er aus der Küche, schrieb Takumi einen Zettel und legte den vor ihn auf den Tisch.
"In der Küche steht frisch gekochtes Essen, bedient euch! Ihr braucht Energie! :)" stand drauf. Dann legte der Gastgeber sich endlich wieder richtig schlafen. Diesmal schaffte er es sogar einzuschlafen und sein Magen grummelte auch nicht mehr.

Tora stand einfach nur am Bett und hörte Heiji zu. Er wusste auch nicht so recht, wie er ihm das alles näher bringen sollte. Er war zwar halb wach, aber offensichtlich noch nicht ganz da.
Was wohl auch erklärte, warum er den Kopf schüttelte, als es hieß, man würde mit hm nach Hause gehen…. oder?
Er nahm sich den Stuhl und platzierte ihn neben dem Bett, als der Student eingeschlafen war. Er nahm Platz und sah ihn eine Weile lang an.
Was war, wenn Heiji wieder voll bei Besinnung war und immer noch hier bleiben würde? Was würde das bedeuten? Aber, war es nicht auch das Recht des anderen, dies zu tun, wenn ihm der Sinn danach stand.
Die Sorge um Heiji und die kurze Nacht zollte ihren Tribut und Tora schlief auf dem Stuhl ein.
*******
Takumi hatte gehört, wie jemand näher gekommen aber auch wieder gegangen war. Er öffnete also die Augen, als die Tür wieder zugezogen wurde und fand den Zettel vor.
Er griff in Liegen danach und lächelte. Dieser Youske schien wirklich nett zu sein. Was für ein Glück im Unglück das doch für den Halbkoreaner war. In dem Augenblick wünschte sich der Barista auch einmal nur halbsoviel Glück, wie es Heiji immer nachzueilen schien.
Er stand auf und klopfte dann an die Tür des Gastgebers, wartete kurz und steckte dann seinen Kopf durch.

Heiji schlief nicht sonderlich ruhig, jedoch tief. Hin und wieder plagten ihn Albträume und sein Körper wurde ziemlich unruhig, weil er nicht die Freiheit hatte sich zu drehen. Er war nunmal gezwungen auf dem Rücken liegen zu bleiben und so langsam schmerzte es nurnoch. Trotz allem schlief Heiji tief und fest. Wahrscheinlich baute sein Körper jetzt auf eigene Faust die restlichen "Giftstoffe" ab. Er schwitzte stark, wahrscheinlich weil sein Körper so alles loswerden wollte.
******
Der Gastgeber wurde auf der Stelle wach, als er das Klopfen hörte. Rasch setzte der Mann sich auf, blickte zur Tür. Ob Heiji schon abgeholt werden konnte und man ihn deshalb weckte?
Er wartete, bis er die blonden Haare des Barista sah. "Kannst du nicht schlafen?" fragte er er ruhig. "Komm rein." er winkte ihn zu sich. "Oder ist Heiji schon wieder fit?" gespannt sah er die Blondine an, wartete bis er eingetreten war.

Tora wurde wach, weil er tatsächlich auf seinem Stuhl immer weiter runter gerutscht war und drohte herunter zu fallen. Er sah kurz um sich. Realisierte dann gleich wieder, wo er war und sah nach dem Patienten. Dieser war ja völlig nass!
Besorgt drückte er auf das Knöpfchen für die Pfleger und kurz darauf erschien auch jemand.
„Er ist klatschnass! Ist das normal? Muss man da nicht irgendwas tun?“
„Keine Sorge, das ist eine natürliche Reaktion des Körpers, dieser will die ganzen Giftstoffe los werden, das versucht er dann entweder über die Verdauung oder über die Haut.“, wurde ihm erklärt, dennoch tupfte man Heiji ein wenig dabei ab.
„Am besten, man schaut danach, dass er weiterhin immer gut zugedeckt ist, damit er noch schneller alles heraus schwitzen kann. Wenn der kalte Schweiss dann später wieder weg ist, kann er ja kurz duschen. Dann müsste auch das schlimmste überstanden sein. Aber so eine Ausnüchterung kann eine weile dauern. Aber geben sie ruhig bescheid, wenn was ist, es ist ja rund um die Uhr jemand da!“
Mit diesen Worten wurde er dann wieder mit Heiji allein gelassen. Besorgt sah er ihn an.
„Dann schwitz mal bald alles aus, Blumenjunge!“
*******
Takumi trat ein und da sah er auch schon den riesigen Kopf des Ungetüms von Hund. Dieser blickte in seine Richtung.
„Schön liegen blieben… alles ist gut… ich tue deinem Herrchen nichts!“, meinte er nur, was dem Hund aber nur noch mehr Anlass gab, sich aufzurichten und schwanzwedelnd zu ihm zu kommen.
Sofort blieb er an die Tür gepresst stehen.
„Sitz… Platz… Kusch…..Oh Gottogottogott!!!“
Er wurde steifer wie ein Stock und versuchte sich nicht zu bewegen während er beschnuppert wurde. Dann blickte er den Mann hilfesuchend, ja fast schon gequält an.
„Ich wollte mich nur für’s Essen bedanken… Ich kann nicht schlafen….“

Heiji bekam von all dem garnichts mit. Er schlief noch immer tief und fest, verzog aber das Gesicht zwischendurch. Das war einfach die Hölle. Etwas schlimmeres als das hier konnte der Blumenjunge sich bei weitem nicht vorstellen. Sein ganzer Körper spielte verrückt und sein Verstand gaukelte ihm Dinge vor, wo er nicht wusste, ob es die Realität war oder eben nicht.
Er wachte nach einer ganzen Weile doch wieder panisch auf, sah sich um und stellte erneut fest, dass Tora bei ihm war. "Tora...?" Er konnte sich an das Gespräch vorhin schon garnicht mehr erinnern! Das kam jedoch schonmal vor, wenn man so stark unter gewissen Mitteln litt. "Tora...ich hab solche....Schmerzen.." brachte er schwerfällig hervor. Sein Hals fühlte sich an, als wäre er zugeschnürt und auch sein Brustkorb fühlte sich unendlich schwer an. "Muss ich sterben...?" fragte er leise aber ernst.
*********
Yousuke lachte amüsiert und sah sich das Spielchen an der Tür an. "Er tut dir auch nichts, versprochen." lächelte er, schob dabei seine Decke weg und stand langsam aus dem Bett auf. "Keine Angst, er beschnuppert dich nur." versuchte er Takumi zu beruhigen, während er zu ihm rüber kam. "Du wolltest dich bedanken? Hast du überhaupt schon was gegessen?" Er sah Takumi in die Augen, rief dabei aber sachte seinen Hund zu sich, der sich ihm direkt zuwand und an sein Bein schmuste. "Taki... Ich glaube Takumi mag Hunde nicht sonderlich... Halt dich also brav von ihm fern, okay?" sprach er kurz mit seinem Hund, wobei er dafür in die Knie gegangen war.
Der Hund gab einen- für seine Größe eindeutig zu niedlichen - Laut von sich, schleckte seinem Herrchen kurz den Arm an und tappste dann brav zurück in sein Hundebett. Der Hund schien ihn verstanden zu haben und hörte auch aufs Wort - wenn er nicht gerade mal ganz, ganz dringend pullern musste.
"Ist dir die Couch zu unbequem? Möchtest dus mal im Bett versuchen?" schlug er vor. Yousuke selbst war nicht bewusst, dass das irgendwie zweideutig klang. Vor allem würde er natürlich dann auf das Sofa wandern, obwohl er ein doch ziemlich großes Bett hatte. "Wenn du Angst hast, kann ich Taki natürlich auch mit ins Wohnzimmer nehmen."

Tora richtet sich wieder auf, als Heiji zu reden begann.
„Aber nein, du musst nicht sterben!“, ganz sachte streichelte er ihm über die Stirn.
„Dir geht es im Moment nur nicht so gut. Aber bald.“
Jetzt ärgerte sich der Suppenkoch, dass er den Pfleger nicht gefragte hatte, ob man die Bandagen abmachen konnte. Aber wahrscheinlich würde das auch nur der Arzt entscheiden.
Heiji tat ihm wirklich leid, so gern hätte er ihn von diesen blöden Manschetten befreit, damit er sich wenigstens bewegen konnte. Das musste doch fürchterlich unbequem und schmerzhaft auf Dauer sein!
****************
Als Taki zurück gerufen wurde, war Takumi wieder etwas erleichtert.
„Es ist nicht so, dass ich Hunde nicht mag. Wenn die weiter weg sind, find ich die gar nicht mal so schlecht!“
Er stellte sich wieder normal hin und fand es gut, dass Youske tatsächlich direkten Augenkontakt suchte. Er schien also keiner von der schüchternen Sorte zu sein.
Und dann kam da plötzlich dieser Spruch mit dem Bett.
Takumi kam nicht drum herum und musste kurz grinsen.
„Dein Bett ist sicher gross genug für uns“, hatte er frech entgegnet und winkte dann ab.
„Ich hab noch nicht gegessen aber dachte, ich bedanke mich trotzdem mal. Darüber hinaus bezweifle ich aber, dass ich schlafen kann. Bin irgendwie über diesen Punkt hinaus.“
Er strich sich durchs Haar und musterte den Mann nochmals.
„Das war wirklich sehr freundlich von dir. Ich meine, das du dem kleinen so geholfen hast und dich auch um uns kümmerst! Das ist sehr anständig von dir!“
„Aber entschuldige, ich wollte dich nicht vom Schlaf abhalten!“

Heiji sah seinen Mitbewohner gequält an, als dieser ihn streichelte. "Ich kann kaum...atmen..." gestand er. Tatsächlich war es bloß eine überreaktion und es fühlte sich für Heiji einfach nur so an, als würde jemand ihm den Hals zudrücken. Es war aber eher sowas wie diese berühmte Kloß im Hals, wenn man unterdrückte zu heulen. "Ich will aufstehen.." jammerte er. "Es tut weh.." Heiji biss sich auf die Lippe, fixierte Tora regelrecht mit den Augen.
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"Wenn sie weiter weg sind, kann man doch garnicht fühlen wie samit weich und warm sie sind!" grinste der ältere. Die Sache mit dem Bett ließ ihn tatsächlich auch grinsen. "Aaach du würdest also mit einem Fremden, schwulen ein Bett teilen wollen?" ging er trotz dem Abwinken auf die Aussage ein.
Er konnte nicht leugnen, dass Takumi ihm gefiel... Er war einfach total nach seinem Geschmack und dann auch noch so wunderbar frech!
"Nun... Ich würde niemals jemanden links liegen lassen, wenn es ihm schlecht geht. Hätte ich Heiji im Club so zusammenbrechen sehen, wenn ich ihn nicht angeschleppt hätte, hätte ich ihm auch geholfen, würde mich dann nur nicht so schuldig fühlen, denke ich." Yosuke war gerade wirklich ehrlich. Er hatte einmal erlebt, wie jemand drauf gegangen war..mitten im Club, weil niemand es für nötig gehalten hatte einen Krankenwagen zu rufen oder zumindest die Security... seitdem hatte er sich geschworen, dass er helfen würde, egal wann und wie.
"Ehrlich gesagt find ichs auch schwierig einzuschlafen, vielleicht hängt das aber auch ein wenig mit der Sorge und dem Stress zusammen." er zuckte mit den Achseln. Er musterte Takumis Gesicht, lächelte sachte. "Tut mir leid, dass ihr wegen mir so einen Stress hattet und herfahren musstet. Aber schön, dass Heiji so tolle Freunde hat."

„Ich habe vorhin mit dem Pfleger gesprochen, leider müsse wir das so noch etwas aushalten. Aber ich kann dir ja vielleicht etwas zu trinken geben. Bist du durstig?“
Er blickte zu dem Tischchen auf dem ein Wasserglas mit einem Deckel und Strohhalm stand.
„Vielleicht hilft das seinem Hals schon mal ein wenig…“
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„Also, mit einem fremden Hetero-Mann würde ich nicht ins Bett steigen!“, grinste Takumi noch frech und hörte dann dem anderen zu.
„Wir sind ja nicht wegen dir gekommen, du liegst ja nicht vollgedröhnt im Krankenhaus!“, gab er von sich und klang vielleicht eine Spur zu unterkühlt, lenkte dann aber ein
„Ich kenne den kleinen noch nicht so lange wie Tora, aber er und Moko sind wie Schmalzfliegen und nicht von ihm abzuschütteln… Trotzdem verstehe ich auch warum sie ihn so bemuttern. Du sieht ja, in was für eine Lage er sich da gebracht hat. Ich weiss nicht, ob ihm sowas schonmal passiert ist, ich kenne ihn wirklich zu wenig. Aber er scheint ein Händchen dafür zu haben, sich in Situationen zu begeben, die er nicht kontrollieren kann. Das meine ich nicht einmal böse. Aber Tora und Moko versuchen ihn daher immer irgend wie zu beschützen. Hast ja selber gemerkt, wie Tora auf dich eingeredet hat. Sie meinen das aber auch nicht böse… sie machen sich einfach nur sorgen… und Ich mag den kleinen ja auch. Man kann ihn nicht nicht mögen! Er ist wirklich sehr lieb und süss und wirkt so unschuldig. Ja… wahrscheinlich ist es das…. ich meine, du hast ihn ja auch angesprochen.. er ist sicher also auch dein Typ, oder?“
Er sah ihn prüfend an. Die Frage war eher mehr aus Neugier.

Heiji war schon wieder nach Heulen zu Mute. Er wollte aufstehen und am Liebsten ganz weit weglaufen. Ja...wieso wollte er schon wieder flüchten? War er nicht schonmal weggelaufen?
"Ja.." murmelte Heiji, als Tora fragte, ob er Wasser wolle. Er sah ihn noch immer an, nahm nicht eine einzige Sekunde den Blick von Tora. Er folgte ihm mit den Augen so gut er konnte, blinzelte aber auch zwischendurch. "Mir ist so heiß.."
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Er lachte, als Takumi das mit dem Hetero-Mann erwähnte. Also war er wohl auch schwul? Das war schonmal super. "Aber wenn ich ihn nicht mit in den Club genommen hätte, würde Heiji jetzt vielleicht auch nicht da liegen." widersprach er rasch dem blonden, ehe er dessen Worten lauschte.
"Mein Typ?" er sah Takumi an, grinste dann. "Nunja, Heiji ist schon echt niedlich... und dass er unschuldigt wirkt stimmt auch... aber für meinen Geschmack ist er viel zu unschuldig und eindeutig zu süß... dazu kommt auch noch, dass er mir zu jung ist. Ich habe ihn bloß mitgenommen, weil er Ablenkung wollte und bevor irgendein perverser dieses Arme Ding abschleppt und ich dann trotzdem allein feiern geh.." Er zuckte mit den Schultern. "Ich stehe mehr auf frech.... und blond." Er sah Takumi vielsagend an. Hoffentlich hatte er es jetzt nicht übertrieben und den Blonden gleich verjagt!

Sofort ging Tora um das Bett um ihm das Wasser zu holen.
Er hielt das Glas für ihn fest und führte den Strohhalm zu seinem Mund.
„Schön vorsichtig. Nicht zu schnell… Das dir warm ist, ist gut, denn dann schwitzt du alles raus. Du hast was zu dir genommen, was nicht gut für dich war und dein Körper will es nun los werden. Je mehr du schwitzt, desto schneller wirst du dich besser fühlen. Soll ich trotzdem mal einen Augenblick das Fenster auf machen?“
„Du musst dir auch keine Sorgen machen, ich passe auf dich auf. Und wenn ich merke, dass es dir schlechter geht, rufe ich sofort den Arzt, ja? Versuch dich gut auszuruhen, Blumenjunge!“
Er hatte all diese Worte sanft und ruhig gesprochen. Er wollte dem andern doch das Gefühl geben, nicht allein zu sein. Tora hoffte, dass es Heiji vielleicht die Bedenken etwas nehmen würde.
***********
Die Antwort des anderen war unerwartet angenehm.
Takumi strich sich wieder durch’s Haar.
„Das ist aber ein interessanter Zufall!“, meinte er nur.
Dann kam er doch tatsächlich zwei Schritte auf ihn zu.
„Was würdest du davon halten, wenn ich dir zum Dank für deine guten Taten auch etwas gutes tue?“
Er stand direkt vor ihm, blickte ihm in die Augen.
„Ich mache dir den perfekten Milchschaum für deinen Kaffee, wenn du mich jetzt in die Küche begleitetest.“
Dann zwinkerte er.

Heiji fiel das Schlucken im Liegen doch ziemlich schwer, weshalb er sowieso langsam trank, um nicht das Gefühl zu bekommen auch noch zu ertrinken. "Ich muss schwitzen..`?" fragte er langsam nochmal nach. Tief seufzte der Junge, ehe er die Augen schloss.
"Danke..." murmelte er wegen dem Wasser. "Ich bin aufgeruht." versuchte er Tora zu überzeugen. Er wollte aus diesem Bett raus.. jetzt.
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Yosuke war überrascht, dass Takumi gleich näher kam. Er schien nicht abgeneigt zu sein und das machte den älteren ganz verrückt! Takumi war wirklich hübsch und...blond eben! Er sah Takumi in die Augen, biss sich auf die Lippe. Er sah ihn verführerisch an. "Bist du sicher, dass du den Milchschaum nur dort zubereiten kannst?" fragte er, als wollte er ihn eher fragen, ob Takumi nicht lieber auf dem Bett oder auf dem Schränkchen vögeln wolle. Er legte seine eine Hand an den unteren Rücken des blonden und zog ihn näher an sich, die andere Hand legte er sachte an den Kiefer des anderen. Der Gastgeber strich mit dem Daumen über Takumis Lippen, sah ihn dabei eindringlich und verführerisch an.
Ob er ihn küssen durfte? Gott! Er wollte ihn jetzt und hier wirklich gerne flachlegen! Aber der Barista war doch sicher noch viel zu müde und ausgelaugt.
"Mir ist grad viel weniger nach Kaffee...als nach Milchschaum allein.."


„Bei der nächsten Visite wird der Arzt nach dir sehen und noch ein paar Tests machen, wenn dann alles okay ist, wirst du entlassen.“
Er hatte das Glas nun zurück gestellt und nahm neben ihm auf dem Stuhl platz.
„Weisst du noch, in welcher Stadt wir jetzt sind?“, hakte er nun vorsichtig nach.
Natürlich war er sich nicht sicher, ob es gut war sowas zu fragen, vielleicht würde Heiji ja erschrecken, weil er es vergessen haben könnte, oder sich im Moment noch nicht daran erinnerte, oder Heiji verstünde es als eine Art Anschuldigung. Letzten Endes wollte er einfach nur mit ihm reden.
**************
Das passierte so schnell und so unerwartet, dass es dem Barista direkt einen leichten aber überaus angenehmen Schauer bereitete.
"Milchschaum.. hmm?
Nach dieser Aussage jedoch, würde er Milchschaum wahrscheinlich nie wieder mit den selben Augen sehen!
Ihm war egal welche Situation ihn hier her gebracht hatte, oder das Moko in einem Zimmer nebenan war. Es war sowieso unklar wie sie alle zueinander standen. Aber hier und jetzt war da dieser super heiße Kerl, der ihn an sich gezogen hatte und dessen Lippen so unglaublich sexy aussahen!
Takumi wollte sich nicht beherrschen und setzte von sich aus zu einem Kuss an. Diese Lippen! Sie waren traumhaft!

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