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Der jüngere war heilfroh, als Tora wieder weg war. Er schämte sich dennoch total. Hoffentlich hatte der tattoowierte nichts gemerkt. Rech schnell ließ Heiji das Wasser nun aus der Wanne und stand auf, um sich abzuduschen. Allerdings ein wenig zu schnell, weshalb ihm sofort schwindelig wurde. Er hielt sich an der Wand fest, duschte mehr oder weniger kühl, in der Hoffnung seinen Kreislauf so wieder hoch zu bekommen, doch das klappte auch nicht so wie gewollt.
Heiji sah alles recht unscharf und in seinem Kopf drehte sich alles. Er stieg wackelig aus der Wanne, schaffte es schwerfällig seinen Bademantel anzuziehen und die Badezimmertür zu öffnen. Bei dem ersten Schritt durch den Türrahmen krachte er dann aber doch zu Boden, wobei er sich noch an der Türklinke festhielt. "T...Tora...?" rief er leiser als gewollt, kam allerdings aus eigener Kraft nicht mehr hoch. Heiji fühlte sich, als wäre er entweder plötzlich um 3 Tonnen schwerer oder als wäre die Schwerkraft mit einem Mal viel zu hoch. "Tora..." rief er erneut, hielt sich dabei die Hand vor die Augen. Dieses ganze Schummern sorgte nämlich gerade für Übelkeit. Er hatte eindeutig viel zu heiß gebadet, so rot wie seine Haut gerade war... dann noch die Selbstbefriedigung dazu und dann das viel zu kalte Wasser. Das war ihm noch nie passiert! Hoffentlich konnte Tora ihm wieder auf die Beine helfen.

Leider wurde Toras Wunsch zu ersticken nicht wahr. Und da er sein Gesicht so sehr im Kissen vergrub, hatte er Heijis ersten „Ruf“ nicht gehört. Erst der zweite ließ ihn seinen Kopf heben und nochmal lauschen. Hatte er sich verhört. Es war seltsam still. Zu still.
Er stand auf, trat aus der Schlafzimmertür und sah seinen Mitbewohner auch schon auf dem Boden, sich irgendwie noch an der Tür festhaltend.
Er schrak auf, eilte sofort zu ihm.
„Blumenjunge? Was ist denn passiert? Du bist ja ganz rot! Komm… ich helfe dir…“
Tora griff ihm unter die Arme und half ihm auf, brachte ihn rüber zur Couch, weil die noch näher stand als das Bett. Er legte ihn hin, stopfte ihm einige Kissen unter die Beine, damit die Füße nach oben gelagert wurden.
„Ist dir schwindlig? Oder schlecht? Brauchst du was? Warte kurz…“
Er eilte ins Bad, nahm ein kleines Handtuch, ließ kaltes Wasser darüber laufen und drückte es so gut es ging aus, dann flitzte er zurück, legte es in Heijis Nacken und hielt es dabei fest.
Besorgt sah er ihn an.
„Willst du was trinken?“, fragte er vorsichtig. Die Ideen gingen ihm gerade aus und er wusste nicht, was er noch tun konnte um seinem Mitbewohner zu helfen.
Hoffentlich wurde es bald besser.

Heiji war erleichtert, als er Toras Stimme hörte. "Wollte aus der Wanne raus....dann is mir schwindelig geworden.." erklärte er, ließ sich dann auch sehr gern aufhelfen. Er wollte ungern dem älteren Sorgen bereiten oder Umstände machen...aber er war einfach unheimlich froh, dass er nicht allein war.
Allein auf der Couch zum Liegen zu kommen und die Beine hoch zu legen wirkte schon wunder. Der Schwindel war gleich nicht mehr so heftig und seine Sicht wurde wieder besser. Er nickte bei den Fragen leicht, ehe Tora auch schon verschwand. Wo ging er hin? Verwundert über das kalte Handtuch sah er den schwarzhaarigen an, genoss es dann aber, als es seinen Nacken kühlte. "Es geht mir schon deutlich besser...danke...Du bist echt ein Held!" lächelte der jüngere. "Ich trink gleich was...ne Minute bleib ich aber besser noch so.."
Tora hatte echt schnell gewusst, was zu tun war! Darüber war Heiji echt froh. Außerdem war das auch irgendwie süß. "Danke für die Hilfe." lächelte Heiji nach einer Weile süß, ehe er sich ganz langsam wieder aufsetzte. Ganz kurz nur kam nochmal der Schwindel über ihn, war dann aber komplett verschwunden. "Woher wusstest du, was man tun muss?" fragte er ein wenig verwundert. Heiji selbst kannte das Hochlegen der Beine eben auch, wenn einem Schwindelig wurde, oder aber die Arme heben, so war es beim Sport immer gewesen. "Mir ist verdammt heiß....vielleicht hätte ich nicht so viel heißes Wasser nachlaufen lassen sollen.."

„Zu blöd, dass ich keine Strumpfhose trage, sonst könntest du mich Superman nennen!“, scherzte Tora.
„ich hab Schwestern, weisst du wie oft die krank wurden? Bei Fieber hatte meine Mutter sowas immer gemacht, um sie runter zu kühlen. Eigentlich ein Wunder, das ich mich daran erinnere!“, Tora lächelte, war er doch erleichtert, dass es Heiji wieder langsam etwas besser ging.
Nachdem er sich aufgesetzt hatte und er zu reden begann, schien alles wieder etwas normaler zu werden.
„Ich hol dir kurz das Wasser aus dem Kühlschrank!“
Während er dorthin ging meinte er:“Wieso hast du auch nochmal heisses Wasser nachlaufen lassen? Das ist doch sowieso immer total warm im Bad….“
Er kam mit dem Wasser zurück und überreichte es Heiji.
„Geht’s wieder?“
Er nahm auch auf dem Sofa Platz, griff nach dem Saft und trank dann selbst.
„Da will man einmal in Ruhe ersticken und dann wird man zu Heldentaten gezwungen. So mussten sich wirklich auch Bruce Wayne und Clark Kent gefühlt haben… Oder Ironman…“, plapperte er vor sich her, sah dann aber zu Heiji rüber.
„Ah, dein Gesicht bekommt langsam wieder eine normale Farbe!“

Der jüngere lachte leise. "Das säh aber echt schwul aus!" kommentierte er die Supermanaussage. "Ach stimmt... Ich vergesse immer, dass du vorher ja auch Zuhause gelebt hast, sorry!" Heiji meinte das nicht böse. Er kannte Toras Familie ja quasi nur ohne Tora und nach seiner Rückkehr war er nunmal hier eingezogen, da vergas er immer gleich, dass das Toras Geschwister waren. "Aber du bist ein guter Bruder, immerhin erinnerst du dich noch dran, was deine Mum gemacht hat. Also hättest du dich auch gut kümmern können, wenn du mit ihnen allein gewesen wärst in dem Fall." lächelte Heiji. Er stellte sich Tora wirklich als liebenden Bruder vor, der sich stets um seine Familie kümmerte, auch wenn er kriminelle Dinge mit seinen Freunden getan hatte.
"Danke~" er sah Tora nach. "Naja das Wasser wurde kühl aber ich wollte nicht aus der Wanne raus..." gestand er. Mehr musste Tora ja nun wirklich nicht wissen. Erneut bedankte der Florist sich, als er das Wasser bekam und trank dann auch sofort einen großen Schluck davon. "Viel besser, danke." strahlte er ihn an.
"Ersticken?" Heiji sah ihn prüfend an. "Wie meinst du das?" Das war doch nur Spaß, oder nicht? Was wollte Tora ihm damit sagen? Hatte das mit gestern zu tun? Die Superheldensache überhörte er jetzt einfach mal gekonnt. Leicht lehnte er sich an seinen Helden und Mitbewohner.

„Das sähe schwul aus…naja.. genau genommen, wäre das dann ja sehr passend!“, scherzte Tora und steckte ihm kurz die Zunge heraus.
Tora hatte sich selbst nie als guten Bruder gesehen, meist war er ohnehin nur draußen gewesen und hatte seine Schwestern oft nur beim Essen gesehen. Und wenn sie in sein Zimmer kamen, war er genervt und warf sie meist umgehend wieder raus. Nur dann und wann hatte er zwangsläufig was mit ihnen gemacht. Oder als er eben noch jünger war und noch nicht auf die Schiefe Bahn geraten war.
Es war vielleicht zweimal in seinem Leben passiert, dass er sich ernsthaft um seine Schwestern hatte kümmern müssen und das auch nur, weil seine Mutter mit hohem Fieber im Bett lag. Da hatte er notgedrungen das Essen gemacht und sich mit ihnen beschäftigt, damit sich die Mutter etwas ausruhen konnte. Er war immer noch verwundert, wie anhänglich die eine war und ihn gebeten hatte ihm beim Kleid zu helfen und ihren Auftritt zu sehen. Aber es war zugegeben auch ein sehr schönes Gefühl gewesen.
Als Heiji nachfragte, wie er das gemeint hatte, legte er seinen Kopf in den Nacken, rutschte auf dem Sofa nach unten, so dass er liegend an die Decke starren konnte.
„Ach… nicht so wichtig… ich frage mich wohl nur, was das letzte Nacht war…. ich muss das auch noch verdauen!“, er wandte den Kopf und sah Heiji an um ihn anzulächeln.
"Ich beneide dich. Mir würde es wohl leichter fallen, wenn ich mich auch an nichts erinnern würde!"

"Stimmt auch wieder!" grinste Heiji zurück. Der Student war echt amüsiert. Allerdings war das wegen dem folgenden Thema schnell wieder vorbei.
"Du musst mich nicht beneiden.... ich erinner mich wieder an so ziemlich alles.." gestand er. "Du und Moko... Takumi und ich.... Wir alle..." Heiji wurde rot. "Ich kanns nicht fassen, dass ich an einem Abend jeden von euch mal überall drin hatte..." er biss sich auf die Lippe. "Vor allem Takumi...Von dem will ich doch auch eigentlich garnichts.." Heiji seufzte tief. "Ich hab Angst, dass das unsere Freundschaften kaputt macht.... ich will, dass sich alle weiter gut verstehen...Takumi fasst das irgendwie von allen am lockersten auf, oder?"
Er tippte Tora auf die Nase. "Und gestern wars ja schon irgendwie echt heiß."

Tora machte große Augen, als er das hörte.
Heiji erinnerte sich also doch wieder!
Der letzte Kommentar und die Berührung ließ ihn wieder aufsetzen.
Er schmunzelte und blickte kurz zu seinen Füssen. Dann wieder zu Heiji.
„Ich weiss nicht wieso, aber mich erleichtert deine Reaktion irgendwie. Ich muss dir ganz ehrlich gestehen, dass ich selbst überhaupt nicht weiss, was ich von alle dem halte. Ich meine, so wie du über Takumi denkst, denke ich über Mokomichi und ich habe ihn tatsächlich….Ich wills gar nicht aussprechen!“, er lachte ungläubig und schüttelte den Kopf, blickte dann wieder seinen Mitbewohner an.
„Ich will auch nicht, dass sich irgendwas zwischen uns ändert. Zwischen uns allen. Ich hab wirklich alle gern und bin froh, dass ich mich mit Moko auch wieder halbwegs eingerenkt habe…“
Er atmete laut aus.
„Was haben wir uns aber alle nur dabei gedacht?“
Diese Frage stellte er jetzt wenigstens nicht nur sich selbst. Es war gut, sie auszusprechen. Es war gut zu wissen, wie Heiji das sah. Auch, dass Takumi so locker damit umgegangen war.
„Wahrscheinlich müssen wir uns alle mal in ein paar Tagen zusammen setzen und rausfinden, was das zu bedeuten hatte und wie jeder dazu steht. Oder?“
Er grübelte.
"Oder muss sowas totgeschwiegen werden?"

"Naja ich weiß halt nicht, wie ich anders dürber denken soll...wir können es eben nicht mehr rückgängig machen, wieso also bereuen, was man sowieso nicht ändern kann?" seufzte Heiji. Er fand das alles ja auch sehr befremdlich und komisch aber was sollte er tun? Es war eben so und würde auch nicht einfach so geändert werden können. Das Leben ging weiter und solange Tora und Moko jetzt nicht auch noch aufeinander standen und hier jeder für jeden irgendwie Konkurrenz wurde, war es doch irgendwie in Ordnung!
"Geht mir genauso. Ich mag euch alle und mit Takumi hab ich mich ja auch soweit vertragen, ich will keinen Streit wegen etwas, das jeder zu dem Zeitpunkt wollte."
Heiji überlegte, lachte dann aber. "Ich glaube wir haben alle nicht mehr gedacht...dafür aber unsere Genitalien und die wollten das alles ziemlich gerne." So betrunken, wie sie alle gewesen waren hätten sie sowieso nicht denken können. "Ich glaube es hat nicht wirklich was zu bedeuten. Wir waren einfach nur alle stink besoffen und heiß auf Sex. Daran hätte sich wahrscheinlich nichtmal irgendwas dran geändert, wenn noch ein Fremder dabei gewesen wäre oderso." da war der Student sich sicher. Das hätte mit jedem passieren können. "Wir müssen es nicht totschweigen, wir können uns ja mal zusammensetzen und ganz normal drüber reden. Ich glaube das hatte einfach für keinen eine tiefer gehende Bedeutung."

Er hörte ihm zu und fand das zum Teil verständlich, zu einem anderen aber auch, seltsam.
„Also, macht es dir nichts aus, dass du mit Takumi geschlafen hast, obwohl ihr eigentlich nicht so die engsten Freunde seid? Es hätte dich auch nicht gestört, wenn es ein Fremder gewesen wäre?“
Er sah ihn überrascht an.
„Ich weiss nicht, ob ich damit so einfach klar komme… ist es also einfach nur Sex? Das der Trieb befriedigt wird? Und es hätte jede X-beliebige Person sein können? Hat das alles nicht auch irgendwas mit Vertrauen zu tun? Ich meine… verstehe mich nicht falsch, ich war daran genauso beteiligt wie du. Aber ich fühle mich wirklich komisch, weil ich mit jemandem anderen so intim war, wie ich es zu vor nur mit dir war. Bei dir klingt das so, als hätte das alles keine Bedeutung… auch du und ich nicht.“
Tora sah wirklich nicht begeistert aus. Er war nicht böse, er war enttäuscht und wusste noch nicht einmal so ganz genau, warum. Letzten Endes waren er und Heiji ja nicht exklusiv. Er hatte keinerlei Anspruch auf ihn oder seine Zuneigung.
Er schloss die Augen und senkte den Blick.
„Ach… vergiss einfach was ich gesagt habe.. ich habe es mit Takumi und Moko gemacht… wir wind alle übereinander hergefallen, wie die Tiere, so als gäbe es kein Morgen. Wir hätten es nie soweit kommen lassen, wenn wir es nicht alle irgendwo gewollt hätten… Ich.. ich muss das einfach nur verdauen. Das ist alles. Sorry.“
Er stand auf und wollte zurück auf den Balkon.

Okay, so hatte der Halbkoreaner es auch wieder nicht gemeint! Er sah Tora entgeistert an, konnte garnicht darauf antworten, denn Tora sprach weiter. Als der ältere endlich fertig war, wollte Heiji etwas sagen, doch da kamen schon die nächsten Worte von Tora und er stand auf. Sofort schnappte Heiji sich dessen Hand, stand dabei auf und drehte Tora zurück in seine Richtung.
"Sag mal...stellst du mich gerade als Schlampe dar?!" entwisch es ihm wütend und enttäuscht zugleich. "Natürlich wäre es mir nicht egal gewesen, wenn mich ein fremder gefickt hätte und es ist mir auch nicht völlig egal, dass ich ausgerechnet Takumi rangelassen habe! Trotzdem versuche ich erwachsen mit dieser Situation umzugehen und es so zu sehen wie Takumi! Wir alle sind gleichermaßen dran schuld und jeder wollte es... Warum sollen wir uns also alle den Kopf darüber zerbrechen?!" Er sah Tora missmutig an. "Natürlich hat es auch mit Vertrauen zu tun aber Dinge passieren und sie passieren erstrecht, wenn man so besoffen ist wie wir gestern!" Heiji biss sich auf die Lippe. "Glaubst du wirklich, dass das mit dir keine Bedeutung für mich hatte? Dass ich jedem anderen mein verdammtes, erstes Mal geschenkt hätte?! Was ist denn mit damals, wo wir zu dritt rumgemacht haben?! Das schien dich ja auch nicht so aufgebracht zu haben!"
Heiji war gerade wirklich irgendwie zugleich verletzt als auch sauer. "Ich finds auch nicht toll, dass meine Erfahrungen jetzt aus einer wirklich intimen und schönen Zeit mit dir und dann einer halben Orgie bestehen! Mir wäre es auch lieber es wäre bei dir geblieben und nicht auch noch bei Takumi und Moko...aber man kann halt nicht immer alles im Leben perfekt machen..." der Halbkoreaner fühlte sich gerade so unendlich schmutzig, als wäre er der einzige, der da gestern mitgemacht hatte und als wäre er schuld daran, dass Tora glaubte, es hätte Heiji nichts bedeutet, als sie miteinander geschlafen hatten.

„Seit wann ist denn Takumi Maßstab für erwachsenes Verhalten geworden?!“, platzte es aus Tora.
„Der verdammte Alkohol ist doch nur eine Scheiss Ausrede! Er hatte uns allen nur alles erleichtert! Sag mir nicht, dass du nicht auch so mit Moko hättest schlafen wollen?! Und wer weiss, vielleicht wollte ich das ja tatsächlich auch und mir war es nur nicht bewusst! Vielleicht fühle ich mich auch zu Takumi so hingezogen, dass ich ihn unbedingt mal haben wollte! Vielleicht wollte ich auch einfach nur das erleben, was Mokomichi hatte! Zur Hölle, ich weiss nicht was das gestern war! Und ich bin nicht böse auf dich! Ich bin einfach nur verdammt verwirrt und fühle mich beschissen! Ich wollte nur dich! Sonst niemanden und plötzlich habe ich meinen Schwanz in Mokos Arsch stecken! Weisst du, wie ich mich fühle? Wie der letzte Volldepp! Ich weiss noch nicht mal warum ich das Gefühl habe dich betrogen zu haben! Letzen Endes bist du nicht mein Freund und kannst tun und lassen was du willst! Aber ich und meine Gefühle…. alles steht plötzlich auf dem Kopf und ich kann nicht so tun als würde mich die letzte Nacht nicht jeden Augenblick verfolgen! Ja….. trotzdem war es heiss! Und genau das alles verwirrt mich!“
Tora nahm verzweifelt wieder Platz auf dem Sofa.
Er wusste einfach im Moment wirklich nicht, wo ihm der Kopf steht. Am Liebsten hätte er losgeheult oder irgendwas kaputt geschlagen und es kostete ihn jeden Funken Energie in einem Körper, weder das eine noch das andere zu tun.

Der Student zog die Augenbrauen zusammen. Natürlich hätte er mit Moko auch so geschlafen....aber nicht mit Takumi! Heiji wusste garnicht mehr, was er dazu noch sagen sollte. Wieso regte Tora sich bloß so sehr auf?! "Tora...." begann er, überlegte dann aber nochmal.
"Denk doch mal über deine eigenen Worte nach... Wir sind nicht zuammen, Takumi und Moko sind mit keinem zusammen... also ist das schonmal in Ordnung.... Wäre irgendwer in einer Beziehung dabei gewesen, hätte es alles nur komplizierter gemacht. Ich fühle mich auch nicht viel besser als du und zwar eher wie eine riesen Schlampe... aber was solls? Es ist passiert und man kanns nicht ändern! Was bringt es dir jetzt, deinen Kopf deswegen zu zerbrechen?"
Am Liebsten würde Heiji gerade gehen.. Einfach nur ganz, ganz weit weg von allem und da erstmal ein paar Tage bleiben. Es war ein scheiß Gefühl. Aber er hatte Tora das gleiche Versprechen gegeben, wie dieser ihm. "Wonach ist dir gerade?"

Warum tat die Bestätigung, dass sie kein Paar waren nur so weh? Wieso fühlte es sich an, als hätte Heiji ihm gerade den Gnadenstoß verpasst?!
Ja, es war die Wahrheit. Ein Fakt. Aber Tora hatte dennoch gehofft, dass sie mehr waren als nur Freunde oder Mitbewohner. Es aber auf dem Silbertablett vorgeführt zu bekommen, dass sie eben nur das waren und nicht mehr, war grausam. Er hatte sich da wohl wirklich in irgendwas verrannt.
Er verstummte, sah Heiji nur kurz an, schüttelte dann den Kopf. Auf die Frage, nach was es ihm war, gab er nur ein Zischendes Geräusch von sich. Dann stand er Ruckartig auf, war froh, dass er sich zuvor schon etwas angezogen hatte und ging direkt zur Haustür, dort stieg er in seine Stiefel, griff nach der Jacke, drehte sich nochmal um und meinte:
„Ich brauch frische Luft…“, dann ging er.
Eine Dreiviertel Stunde später trat er bei Takumi, der nur widerwillig geöffnet hatte ein.
Sofort griff er dem an den Hinterkopf presste ihn an sich und versenkte seine Zunge in dessen Mund. Dieser wehrte sich zuerst noch etwas, ließ es dann aber zu. Sie küssten sich, schmissen sich auf sein Bett und es kam tatsächlich bis zum Äußersten.
Sie lagen anschließend eine Weile schweigend nebeneinander. Bis der Batista es nicht mehr aushielt.
„Was war das denn?“, fragte er Tora.
„ich wollte mal sehen, wie es ist, wenn wir nicht komplett besoffen sind.“
„Und?“, grinste der Blonde.
„Du weisst echt, was du tust…. ich glaube, ich hab noch viel zu lernen!“
Takumi lachte.

Heiji sah ihm nach. Okay...das war eindeutig gewesen. Er biss sich auf die Lippe, ging dann ins Schlafzimmer und zog sich frische Sachen an, die im Bad hatte er schon wieder vergessen. Warum fühlte er sich nun so mies?
Was hatte er getan, dass Tora so reagierte? Halb angezogen setzte Heiji sich dann doch heulend aufs Bett. Er fühlte sich mies, wie ein riesen Betrüger, ein Verräter und eine verdammte Schlampe. Takumi war sauer auf Moko und Tora...meinte Tora zumindest... Tora war anscheinend jetzt sauer auf ihn und Moko? War der auch auf irgendwen sauer? Und was war mit Heiji? Er war eher enttäuscht und wütend auf sich selbst. Wieso zerstörte er diese heile Welt ständig? Seit wann lief bei ihm immer nur alles falsch?
Nachdem er sich eine halbe Ewigkeit ausgeheult hatte, fasste Heiji einen Entschluss. Er wollte weg..zumindest für eine Woche oder sowas... Sollten die drei das einfach unter sich aus machen und von ihm aus auch einen Hass auf den Koreaner schieben. Im Grund hatte er, wenn er sich recht erinnerte damit sogar angefangen, als er Takumi so geküsst hatte. Ja...wieso hatte er das überhaupt getan? Wieso war er seinen Trieben gefolgt und hatte einfach den nächst besten geküsst? Er war doch kein wildes Tier.
Heiji packte einfach ein paar Klamotten, Duschzeug, seine Zahnbürste und alles, was er sonst noch so brauchte in eine Reisetasche und rief sich dann ein Taxi. Unterwegs buchte er vom Handy aus ein Ticket für den Schnellzug, einfach die billigste Strecke, egal wohin. Vom Bahnhof aus meldete er sich dann auch bei der Uni und im Blumenladen krank. Das ging alles schneller, als er selbst gedacht hatte. Das einzige was er nach langem Überlegen nicht getan hatte, war Tora einen Zettel odersowas zu schreiben, dass er wiederkommen würde...irgendwann. Heiji hatte sogar sein kleines Kissen, auf dem er einfach am besten einschlief - wenn er nicht gerade Toras Brust zum drauf schlafen nutzte- mitgenommen und...ein Shirt von Tora. Er hatte es einfach im Affekt eingepackt, in der Angst, dass er sich einsam fühlen könnte. Vielleicht half das Shirt ja in dem Fall. Sein Handy schaltete er auf Flugmodus, als er in den Zug stieg. Gut, dass er sich sein Tablet eingepackt hatte... für die nächsten 5 Stunden würde er nämlich in diesem Zug sitzen.
Er hatte keine Ahnung, wieso er plötzlich so handelte, aber er hielt es für das Beste. So konnte er einen klaren Kopf bekommen und Tora musste ihn auch nicht ertragen... Niemand musste ihn bei sich ertragen.

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