#166

RE: Gut und Böse

in Geschichten 24.04.2018 16:24
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Tora war fertig und schlief dann auch sogar ein.

Takumi wusste nicht, was das alles auf sich hatte, aber er tippte, dass es was mit dem kleinen Halbkoreaner zu tun haben musste. Zuvor war Tora nach zurück gegangen um diesen von Moko abzuholen, sonst wären sie sich ja wohl kaum über den Weg gelaufen. Und jetzt, jetzt lag er hier neben ihm im Bett.

Ob er Heiji mit Moko erwischt hatte? Vielleicht wollte Moko ihn ja trösten und sie waren miteinander in der Kiste gelandet. Genervt schnaubte Takumi, blickte den schlafenden Kollegen an und stand dann auf. Er duschte erst einmal und kam dann zurück ans Bett.

Tora hatte gerade die Augen geöffnet und blickte den Blonden fragend an.
„Was ist?“
„Das wollte ich dich auch schon fragen! Hast du Heiji und Moko erwischt beim..“, er formte einen kreis aus Daumen und Zeigefinger und führte seinen anderen Zeigefinger gerade hindurch.

„Neeeeiiinnn“, blökte Tora und setzte sich auf.
„ich hab Heiji heimgebracht….“
„Oh… er hat es dir also endlich gesagt, ja?“
„Hmm?“, Tora sah ihn noch verwirrter an.

„Ach, hör mal, es ist doch nicht schlimm, wenn er Moko zum Sex überreden wollte… was spielt das jetzt noch überhaupt für eine Rolle? Jetzt hat’s doch sowieso jeder mit jedem…“

„Warte, was?“

Takumi hielt inne. Offensichtlich wusste Tora noch immer nichts davon. Er kniff die Augen zusammen.

„Was redest du da?“

„Ahh… nichts… ich dachte… scheisse! Ich muss echt lernen die Fresse zu halten!“

„Jetzt sag schon!“, der Tattoowierte setzte sich genervt auf und sah den Barista ernst an.

Dann erzählte er ihm, was er wusste. „Ich hab Heiji auch gesagt, er soll sich mal entscheiden…“

Tora stand auf. Das war ihm jetzt dann doch zu viel. Er zog sich an.

„Hey.. ich… wollte mich da nicht einmischen.. ich dachte, er hätte es dir nun gesagt.“

„Schon okay. Ist nicht deine Schuld. Wenigstens habe ich jetzt Gewissheit.“

Takumi sah sich zu ihm um, während der andere aus dem Zimmer ging.

„Tora…“

Dieser ging und schlenderte ziellos umher bis er sich irgendwann vor seinem Elternhaus befand.

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#167

RE: Gut und Böse

in Geschichten 24.04.2018 16:41
von Hiro | 4.186 Beiträge

Während Takumi auch noch diese Dumme Sache zwischen Moko und Heiji erzählte war Heiji beinahe an seinem Ziel angekommen... Nunja, mehr oder weniger. Er hatte ja nicht wirklich ein Ziel, doch der Zug endete hier.

Der Halbkoreaner stieg aus, verließ den Bahnsteig und ging dann einfach in irgendeine Richtung, bis er an einem kleinen, alten und doch irgendwie heruntergekommenen Hostel ankam. Das sah billig aus, das sollte für heute reichen. Er wollte nicht schon wieder im Dunkeln irgendwo im Nirgendwo am Bahnsteig bleiben. Tatsächlich war es hier extrem günstig und er checkte vorerst für 2 Tage ein. Vielleicht fand er ja irgendwo etwas, was ihm mehr zusagte.

Auf dem Zimmer angekommen, musste er feststellen, dass es hier doch sehr sauber und ordentlich war. Alles funktionierte Einwand frei und auch das Bad war mehr als erwartet. Er schmiss sich auf das wohl riechende Bett, von dem er erstmal die kleine Schokolade vom Kopfkissen genommen hatte und kullerte sich auf der Decke zusammen, um irgendwie den Kopf frei zu kriegen.

Nach einer Weile setzte er sich dann aber doch wieder auf und starrte vor sich Löcher in die Luft.



Vielleicht sollte er ausgehen, sich ein wenig umsehen und zumindest die Stadt, in der er sich nun befand erkunden.
Heiji seufzte, ging dann nochmal ordentlich duschen und zog sich dann an. Zum Glück besaß er auch recht coole Kleidung. Er zog sich also eher bequem und cool an, nicht so schick wie gewöhnlich, nahm seinen Hotelschlüssel, seine Brieftasche und sein Handy und machte sich auf den Weg nach draußen.



Mit der Weile war es bereits dunkel und sicher würde er irgendeine Bar oder einen Club finden, in dem er sich wenn nötig auch den Kopf freisaufen könnte.

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#168

RE: Gut und Böse

in Geschichten 24.04.2018 17:11
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Tora hatte ja nicht die geringste Ahnung, dass der Student auf und davon war und mit den Gedanken spielte sich volllaufen zu lassen.

Er stand stattdessen vor dem Elternhaus und überlegte, ob er klingeln sollte oder nicht. Wieso hatte es ihn überhaupt hier her getrieben? Um noch eine Klatsche abzuholen, dieses mal von seinem Vater?

„TORA!!!“, wurde er plötzlich aus seinen Gedanken gerissen, er sah die Straße auf und sah wie seine Mutter mit seinen Schwestern vom Einkaufen kamen.

Es war ein schöner, vertrauter und friedvoller Anblick. Also ging er ihnen lächelnd entgegen und nahm seiner Mutter die Taschen ab.

„Wieso seid ihr nicht mit Papa im Auto gefahren?“

„Papa ist nicht in der Stadt. Er musste geschäftlich für eine Woche nach Kyoto“

„Kyoto? Das klingt her nach Urlaub, als nach Arbeit!“, scherzte Tora, war aber erleichtert, dass er nicht auf diese Mann treffen würde.

Er half also seiner Mutter mit den Einkäufen, räumte sie mit ihr ein und half ihr auch in der Küche.

„Hey, soll ich uns ne leckere Suppe machen?“, fragte er seine Schwestern.

„AU JAAAA!“

„Mama, ruh du dich aus, ich mach das Essen mit den Mädchen. Ihr helft mir doch, oder?“

„Ja!!!!“

Und so befand sich der Tattowierte mit seinen Schwestern in der Küche um für alle zusammen das Essen zu machen.

Seine Mutter konnte ihr Glück fast nicht glauben und knipste einige Fotos mit ihrem Handy. Das musste einfach festgehalten werden!

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#169

RE: Gut und Böse

in Geschichten 24.04.2018 17:29
von Hiro | 4.186 Beiträge

Wahrscheinlich wäre Heiji froh darüber zu wissen, dass Tora seiner Mutter half und sich auch mit den kleinen beschäftigte. Aber im Moment hatte er natürlich keine Ahnung davon und zog weiter durch die Straßen.

Er wusste nicht mehr, was er wollte und was nicht, hatte keine Ahnung wo genau er war oder was er hier eigentlich tat. Es war ihm auch egal. Er würde sich einfach allein die Birne wegsaufen und sich dann ins Bett legen und ewig lange schlafen oder zumindest so lange, bis ihn seine Blase wecken würde.

Der halbkoreaner fand schließlich eine Bar, hier sah es eigentlich recht angenehm aus, keine einzige Frau war hier. Vielleicht war es sogar eine Männerbar? Oder eine Schwulenbar? Wenn Heiji sich die Kerle so ansah, vermutete eher das zweite. Aber das war okay. Es war ihm auch eigentlich egal, hauptsache man hielt ihn für alt genug, um Alkohol zu bekommen.
Heiji setzte sich also an die Bar und lächelte den Barkeeper freundlich an, ehe er sich einen GinTonic bestellte. "Bist du nicht etwas zu jung dafür?" wurde er dann aber von der Seite gefragt. Heiji lachte kurz auf, schüttelte den Kopf. "Ich seh jünger aus, als ich bin!" log er, der Barkeeper nickte bloß und stellte ihm das Getränk hin.
Der Halbkoreaner war nicht mal sicher, wie das Zeug schmeckte, aber es war ihm auch egal. Er wollte einfach nurnoch den Kopf abschalten und vergessen, was für eine Scheiße er in den letzten Wochen verursacht hatte, vor allem das von letzter Nacht.

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#170

RE: Gut und Böse

in Geschichten 24.04.2018 17:36
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Es hatte etwas länger gedauert, als gedacht, da er seinen Schwestern gleichzeitig ein paar Dinge beibrachte, aber als das Essen endlich fertig war und sie alle beisammen am Tisch saßen, schenkte seine Mutter ihm einen liebevollen Blick.

Sie probierte sogleich und war hellauf begeistert.

„Tora-kun! Ich hatte ja keine Ahnung, dass du so gut kochen kannst!“, meinte sie, legte ihre Hand an seine Wange und lächelte.

Freudig aßen alle und er war wirklich mehr als erleichtert über diese Situation. Zudem half es ihm, nicht über das Vergangene nachzudenken. Was wirklich besser war, als sich die Birne zuzuknallen und doch wieder etwas blödes zu machen.

Erst jetzt merkte er auch, dass er den ganzen Tag nichts gegessen hatte und es tat jetzt unheimlich gut, dem geschundenen Magen etwas beizufügen.

„Geht es dir gut, mein Sohn?“, erkundigte sich die Mutter.

Er nickte nur leicht und meinte, dass er versuchte ein anständiges Leben zu leben und ihr keinen Kummer mehr besorgen wollte.

Sie freute sich darüber sehr und genoss das restliche Essen mit ihren Kindern.

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#171

RE: Gut und Böse

in Geschichten 24.04.2018 17:47
von Hiro | 4.186 Beiträge

Während Tora sein Leben in die richtige Richtung lenkte, machte Heiji wohl genau das Gegenteil. Er war so dämlich und schoss sich ab, oder eher war er gerade dabei. Der Typ neben ihm, hatte immer mal wieder mit ihm gequatscht und mit der Weile war er näher gerückt. Er gab dem jüngeren sogar einige Getränke aus.
"Hier in der Nähe ist ne Disco...wollen wir da hin? Das hebt die Stimmung!" schlug der Typ vor. Heiji überlegte nicht lange und stimmte auch gleich zu. Er trank noch seinen Drink aus und stand dann auf. "Na dann mal los!"

Als sie vor der Disco standen, gab es eine kurze Diskussion mit dem Türsteher, weil Heiji vorgab seinen Ausweis nicht dabei zu haben, da er erneuert wurde wegen eines Umzuges doch schlussendlich ließ man ihn rein. Er sah sich um, überall waren zum großteil halbnackte Männer und er war mitten drin. Die Lichter blendeten zwischendurch und es war warm und nebelig hier drin. Der Typ hatte ihn also in "so eine" Disco mitgeschleppt. Nagut, sollte ihm auch recht sein... er musste hier ja keinen ranlassen.

Heiji fühlte sich seltsam. Er war nie irgendwie groß feiern oder saufen gegangen, hatte nie riskiert in seltsame Kreise zu geraten oder ähnliches und jetzt? Jetzt lief er irgendeinem Fremden hinterher und ließ sich Drinks spendieren. Natürlich kam der schmale Halbkoreaner hier ziemlich gut an und nach einem weiteren Drink passierte es. Ein Fremder tanzte ihn an, zog ihn eng an sich und küsste ihn dann. Er schob ihm die Zunge in den Hals, aber da war noch etwas. Ein bitterer Geschmack von einem kleinen, platten Ding. Der Typ schubste die Tablette mit der Zunge in Heijis Rachen und ließ erst von ihm ab, als er sicher war, dass er das Zeug wirklich geschluckt hatte.

"Du wirst dich bald noch viel besser fühlen...." hörte er den grinsenden Kerl sagen, ehe der doch glatt wieder in der Menge verschwand. Seine Begleitung zog ihn zu sich. "Was war das...? Ist alles okay bei dir? Da dreht man sich einmal zur Bar und schon hast du n anderen am Hals...!" Er schüttelte leicht den Kopf. Heiji nickte unsicher, merkte aber jetzt schon, dass irgendwas komisch war. Dieser bittere Geschmack in seinem Mund schien sich auszubreiten und irgendwie veränderten sich die Lichter auf der Tanzfläche...zumindest aus seiner Sicht.

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#172

RE: Gut und Böse

in Geschichten 26.04.2018 17:23
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Hätte Tora auch nur geahnt, in welcher Situation sich Heiji befand, wäre er ihm sicherlich zu Hilfe geeilte, hätte den Kerl verprügelt, der ihm einfach Drogen eingeflößt hätte und Heiji in Sicherheit gebracht.

Leider war die Realität aber eine andere. Im Moment hatte er wegen diesem Jungen einfach nur Herzschmerzen und war heilfroh, dass er die Zeit mit seiner lieben Mutter und seinen Schwestern verbringen konnte, auch wenn es langsam spät wurde.

Er war noch geblieben, bis seine Schwestern im Bett waren, unterhielt sich noch etwas mit seiner Mutter, die dummer Weise auch noch nach Heiji gefragt hatte. Sie meinte auch, dass die Mädchen ihn ebenfalls vermissen würden und er gern jeder Zeit willkommen war. Tora hatte natürlich nichts von dem gesagt, was zwischen ihnen vorgefallen war oder wie er ihm ans Herz gewachsen war. Er lächelte nur und sagte, dass Heiji sich sicherlich darüber freuen würde.

Bald schon verabschiedete er sich, wusste aber nicht genau, wohin er sollte. Nach Hause zu Heiji wollte er im Moment nicht. Er wollte wirklich erst einmal wieder etwas klarer im Kopf werden. Er stand vor der Haustür seiner Eltern und rauchte eine Zigarette, als seine Mutter heraus trat und ihm vorschlug zu bleiben. Sein altes Zimmer sei doch immer noch da und die Mädchen würden sich sicherlich freuen ihn am nächsten Morgen auch zu sehen. Also stimmte er zu.

Sie unterhielten sich sehr lang, bis seine Mutter im sitzen eingeschlafen war. Er hatte sie zugedeckt und war dann in sein altes Zimmer gegangen. Wie seltsam es hier war. So vertraut und doch so fremd. So düster. Warum hatte er sein Zimmer so seltsam dekoriert?

Er legte sich auf sein Bett und wollte unter keinen Umständen nachdenken, also hörte er Musik und schlief tatsächlich irgendwann ein, auch wenn er sehr unruhig schlief.


********


Takumi hatte lange mit sich gehadert. Er hatte ein total schlechtes Gewissen, weil er etwas ausgeplaudert hatte, was er nicht sollte. Die ganze Situation war aber auch verzwickt. Er wollte mit jemandem reden, aber Tora hatte wohl sein Handy aus. Also hatte er sich fertig gemacht und war zu Mokomichi gegangen.

„MACH AUF!“, schrie er von unten, nachdem er geklingelt hatte, aber nicht geöffnet wurde.

Moko war irgendwann eingeschlafen, nachdem er fast alle Bentoboxen allein gegessen hatte. Da sein Fenster aber offen war, hörte er eine bekannte Stimme, die ihn doch tatsächlich geweckt hatte.

Er schleppte sich also zur Tür und öffnete.

„Ich dachte, du willst nicht mit mir reden…“, wurde Takumi begrüßt.

„Hab meine Meinung geändert!“

Der blonde marschierte an ihm vorbei direkt zur Couch und sah die leeren Bentos. Nur eine war noch bis zur Hälfte gefüllt. Ungläubig sah er Moko an. Dann griff er sich den Rest und aß ihn auf.

Berichtet, dass er wohl versehentlich diese eine Sache zwischen ihm und Heiji ausgeplaudert hatte.

„Woher weisst du das überhaupt?“

„Heiji hat’s mir erzählt…. bevor wir in der Cocktailbar gelandet sind, wir uns alle über den Hals gefallen sind…“

„Okay. Wow, ich wusste nicht, dass ihr euch so nahe steht, dass er dir so etwas anvertraut!“

„Tun wir auch nicht… oder.. taten wir auch nicht… keine Ahnung.. Fakt ist, Tora weiss es jetzt und ich glaub er ist sauer.“

„So wie du auf mich?“

„Was hat das jetzt hiermit zu tun?!“

„Bist du sauer auf mich?“

Takumi rümpfte die Nase. Schob sich etwas zu Essen in den Mund.

„Ich bin sauer, weil ihr alle so tut, als sei es verwerflich, was wir getan hätten! Ich bin sauer, weil ihr beide so besorgt um Heiji seid! Ich bin da einfach eifersüchtig oder weiss nicht was. Ich find es beschissen, dass er immer die Opferrolle bekommt. Er ist doch genauso an allem beteiligt, wie wir! Ist ja nicht so, als hätten wir ihn vergewaltigt! Er ist doch selber so ein kleines geiles Luder!“

Moko sah ihn an. Gaben sie Heiji immer eine Opferrolle?

Ja, wieso wollte er ihn eigentlich so sehr beschützen? Vor was eigentlich?!

„Ich bin einfach immer verwirrt, wenn es um Heiji geht. Ich weiss nicht, warum ich ihn immerzu schützen möchte…. Er ist mir wichtig… aber du hast schon recht! Wenn er etwas nicht will, weiss er sich auch zu wehren.“

„Eben! Und ich bin mir sicher, dass er sich immer wieder gezügelt hat, mir die Augen auszukratzen! Er ist nicht so unbedarft oder unschuldig und er ist vor allem nicht hilflos oder dumm! Aber er weiss es wohl sehr gut, andere um den Finger zu wickeln! Ich denke, wir können alle noch von ihm lernen!“, er lachte, meinte es aber nicht böse.

„Heiji ist ein hübsches Kerlchen mit einem Engelsgesicht. Wahrscheinlich seid ihr deshalb so verrückt nach ihm. Aber ich bin nicht weniger wert oder bräuchte weniger Schutz als er!“

„Du und Schutz? Ich glaube, es ist niemand so selbstbewusst wie du, Takumi!“

„Das bedeutet nicht, dass ich nicht auch Gefühle habe! Und du kränkst mit mit deinem Hin und Her!“

Moko sah ihn an. Damit hatte er nun nicht gerechnet.

Hätten sie gewusst, in was für einer Situation sich der Halbkoreaner befand, hätten sie womöglich ihre Aussagen überdacht.

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#173

RE: Gut und Böse

in Geschichten 26.04.2018 18:08
von Hiro | 4.186 Beiträge

Heiji wollte natürlich nicht diese Opferrolle immer zu haben, es war aber auch nicht so, dass er seinen Charakter bloß vorspielte. Tatsächlich war er manchmal naiv und auch ein wenig unsicher. Sein Selbstbewusstsein war nicht so riesig wie das des blonden Barista und er war auch nicht so stark, wie Moko es wahrscheinlich war.
Es war einfach so, dass Heiji schon sehr Jung die Verantwortung für sich selbst und seine eigene Wohnung übernommen hatte und generell meist auf sich allein gestellt war, dass er es vielleicht auch manchmal genoss so von Moko und Tora bemuttert zu werden. Ihm fehlten einfach sehr viele Erfahrungen, die andere mit 14 bis 17 wohl schon längst gesammelt hatten, ob gewollt oder ungewollt. Für ihn gab es meist nur Schule, Arbeit, Studium oder generell Verantwortung, er hatte nie Zeit für sowas wie Partys oder engere Freunde. Natürlich hatte er auch Freunde in der Uni, aber dieses Studentenleben, wo man gefühlt jeden Wochentag feiern ging kannte er nicht. Er ging immerhin nach der Arbeit noch im Blumenladen aushelfen oder Babysitten, verbrachte die Zeit neben der Uni einfach damit Geld zu verdienen und in der letzten Zeit nunmal auch mit Tora und Moko...nunja vielleicht auch irgendwie mit Takumi.
Der junge Halbkoreaner war immer so verantwortungsbewusst und zufrieden gewesen, was war bloß passiert, dass sein Leben sich so änderte? Er meldete sich krank und floh vor seiner Verantwortung sich endlich zwischen Tora und Moko zu entscheiden und sich seinen Ängsten zu stellen... Er ließ seine Wohnung in Toras Händen, der sowieso sauer auf ihn war... und zu guter Letzt ging er auch noch mit einem Fremden mit um sich abzuschießen. Das war nicht der Heiji, den man kannte. Irgendwas war da gewaltig schief gelaufen, das war sicher.


Mit der Weile drehte sich irgendwie der ganze Club um den Jungen, er war sich nicht mal mehr sicher, wo oben und unten war. Die Stimme seiner Begleitung drang nur schwer zu ihm durch und ihm fielen immer wieder die Augen zu. Mit der Weile hatte der Typ ihn zu einem Sessel gebracht, wo Heiji nun drin saß. "Soll ich irgendwen anrufen? Brauchst du n Krankenwagen?" wurde er immer wieder gefragt, der Halbkoreaner reagierte aber nicht darauf. Er war vollkommen weggetreten.

Irgendwann kippte er beinahe nach vorne über, der Kerl hielt ihn aber noch an den Schultern fest, so kotzte Heiji dann direkt zwischen seine Füße auf den Boden. Bewusst nahm er das allerdings nicht wahr, auch nicht wie man ihm Wasser in den Rachen kippte und er es teils schluckte und teils einfach garnicht erst im Mund behalten konnte.

Der Typ entschied sich mit ihm an die frische Luft zu gehen, tat er dann auch. Der Türsteher sah die beiden skeptisch an, sah aber an den Augen und Heijis Zustand sofort, dass dieser irgendwelche Drogen geschluckt hatte. Schnell kam er zu ihnen, der Kollege übernahm dafür seinen Posten.

"Was hat er genommen?"
"Ich hab keine Ahnung, irgendwer hats ihm eingeflößt!"
"Wie sah es aus?"
"Ich habs nicht ganz mitbekommen...aber ich konnte es auch nicht sehen..." erklärte er kurz. "Irgendein Typ hat ihm die Zunge in den Hals geschoben und kaum ein paar Minuten später war er total weggetreten.." erklärte der Kerl. "Okay....Wir sollten ihn vorsichtshalber ins Krankenhaus bringen lassen, bevor irgendwas schlimmeres passiert... ich ruf den Notarzt. Kennst du ihn gut? Weisst du wo er wohnt oderso?"
Der Kerl schüttelte den Kopf. "Hab ihn auch vor n paar Stunden erst kennen gelernt...ich schau mal, ob er irgendwelche Papiere hat.." Die Situation an der Tür mit dem Ausweis hatte er schon wieder völlig vergessen, doch als er den Ausweis fand, fiel es ihm wieder ein.
Der Doorman sah ihn an, nahm ihm den Ausweis weg. "Fuck..." Das würde mächtig Ärger geben! Er hatte einen Minderjährigen in eine Diskothek ab 21 reingelassen und der hatte jetzt auch noch irgendwelche üblen Drogenprobleme!
Auch der Begleiter schluckte. Er hatte sich ernsthaft an ein so junges Ding ran gemacht und ihn auch noch in so eine dumme Lage gebracht...verdammt.


Heiji hatte mit der Weile ein zweites Mal gekotzt, diesmal nurnoch Magensäure und Schaum. Er war leichenblass und seine Puppilen extrem geweitet, sein Puls war enorm hoch und er begann langsam etwas zu zittern.

Tatsächlich kam bald der Krankenwagen und sammelte den Jungen ein, der Begleiter kam sogar mit ihm mit und übernahm die Verantwortung dafür, dass er Heiji mit in die Disco genommen hatte, obwohl er nicht wusste, wie alt er war.

Im Krankenhaus angekommen wurde er untersucht.Seufzend schüttelte sein Begleiter den Kopf, entsperrte dann Heijis Handy, welches er aus dessen Hosentasche hatte und suchte nach einem Kontakt wie "Mama" oder "Papa"... Fehlanzeige. Er öffnete die Anrufliste, wo er feststellte, dass Moko und Tora die letzten Kontakte seit einer gefühlten Ewigkeit waren und dafür aber doch recht oft. Ob einer davon Heijis fester Freund war? Er entschied sich die letzte Nummer zu nehmen und das war wohl das Sinnvollste.
Das Krankenhaus hatte ihn darum gebeten nach engen Kontakten zu suchen, da in Heijis Akte keine Telefonnummer oder ähnliches angelegt war und außerdem vermerkt war, dass diese auch nicht mehr mit dem Jungen in Kontakt standen.

Ungeduldig wartete der Fremde darauf, dass jemand dran gehen würde. Es war doch sicher besser, wenn Heiji mit jemandem an seiner Seite aufwachte, den er kannte.

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#174

RE: Gut und Böse

in Geschichten 26.04.2018 22:08
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Moko hatte versucht zu erklären, dass er wirklich zwischen den Stühlen stand, es aber auch unmöglich war diese beiden unterschiedlichen Männer zu vergleichen. Sie waren beide auf ihre Art einfach fantastisch.

„Ich will weder dich noch Heiji verletzen oder verlieren. Das ist alles. Ich kann nichts dafür. Es wäre doch gemeiner, wenn ich so täte als hätte ich nur einen von euch im Kopf!“

Takumi nickte. Er verstand es natürlich schon auf einer Seite, auf der anderen nervte es ihn trotzdem.

„Ich will nicht auf der Ersatzbank warten. Ich will keine zweite Wahl sein!“

„Takumi…“

plötzlich klingelte sein Handy. Es war Heijis Name zu sehen. Prüfend sah der Barista ihn an.

Das war nun wirklich eine Zwickmühle!

„Geh ran!“, kam es genervt von dem anderen, während er seinen Blick in die andere Richtung wendete.

Erst als Mokomichi so seltsam sprach wurde er wieder hellhörig. Da stimmte doch irgend etwas nicht!

Moko war total besorgt und hatte so höflich gesprochen. Das war doch sicherlich nicht der Student da am Telefon! Ob etwas passiert war? Und dann fiel das Wort Krankenhaus! Noch erschreckender war aber, welches Krankenhaus! Das war doch mit dem Schnellzug schon bestimmt seine 4 bis 5 Stunden entfernt, das hiess, wenn man einen normalen Zug oder das Auto nehmen würde, würde man 8 Stunden hinbrauchen!!! Mit großen Augen blickte er in die Richtung des Pachinkohallenmitarbeiters, bis dieser endlich auflegte.

„Was ist denn los?“

„Heiji ist wohl in xy und im Krankenhaus. Irgendwer hat ihn wohl mit Drogen vollgepumpt und er musste eingeliefert werden. Drogen mit Alkohol…..“

„Aber was macht er denn in xy?! Ist denn Tora nicht bei ihm?“

„Offenbar nicht…. wer weiss, vielleicht haben die ja wieder gezankt und Heiji ist plötzlich auf und davon!“

„Ist das denn seine Art? Irgendwie würde ich das ja Tora eher zutrauen! Wo ist der nur und was machen wir jetzt?“

„Ich finde, wir sollten da hin fahren!“

„Okay, ich bin dabei! Ich versuche Tora zu erreichen!“

Mokomichi machte sich fertig und dann gingen sie auch, Takumi hatte derweil immer wieder versucht den Suppenkoch zu erreichen, aber der ging einfach nicht an sein Telefon!

Als sie am Bahnhof ankamen merkten sie, dass sie den letzten Zug schon verpasst hatten.

„Mist und jetzt?!“

Moko studierte den Plan. „So wie es aussieht, fährt der nächste erst wieder um halb vier Uhr morgens also in in 3,5 Stunden!“

„Okay, willst du die Tickets schon mal kaufen gehen? Ich versuche Tora weiter zu erreichen!“


**************

Tora hatte so unruhig geschlafen, dass er dann irgendwann genervt die Augen öffnete, er war für eine Weile im Bad verschwunden, aber weil er niemanden unnötig stören wollte, ging er dann wieder in sein Zimmer und schaltete sein Handy an.

12 Anrufe in Abwesenheit von Takumi?! Das war aber ungewöhnlich! Aber hatte er jetzt Lust mit ihm zu plaudern? Es war halb drei in er Früh!!!

Der letzte Anruf war aber vor einer viertel Stunde. Das war wirklich seltsam. Also drückte er auf das grüne Köpfchen und lauschte.

„TORA! WO BIST DU?!“

„Was ist denn los?“

„KOMM SOFORT ZUM BAHNHOF! HEIJI IST IM KRANKENHAUS! IN XY!!!!“

Tora schrak innerlich auf! Was zum Geier war nur passiert?!

„Ich bin in 15 Minuten da!“

Er weckte noch seine Mutter um ihr zu sagen, dass Heiji im Krankenhaus war und er zu ihm musste. Verständnisvoll und völlig verschlafen stimmte sie zu, dass er dann besser nach ihm sehen sollte. Sie wünschte noch eine Gute Besserung und hoffte beide bald wieder zu sehen.

Wie vereinbart war er 15 Minuten später am Ziel.

Dort berichteten die anderen ihm, was sie wussten.

Er machte sich nun fürchterliche Vorwürfe und wünschte sich, nichts gesagt zu haben.

Und dann saßen sie auch schon bald im Zug auf dem Weg zu dem kleinen.

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#175

RE: Gut und Böse

in Geschichten 26.04.2018 22:25
von Hiro | 4.186 Beiträge

Der Kerl schreckte auf, als doch tatsächlich jemand ranging.
"Eh hallo....spreche ich da mit "Moko"?" fragte er höflich nach. "Nun... Es geht um den Besitzer dieses Telefons, Heiji...ich denke mal, dass du mit ihm in engerem Kontakt stehst, deshalb rufe ich an...." es war wirklich schwierig am Telefon bei einer fremden Person die richtigen Worte zu finden. "Die Sache ist die... Heiji befindet sich in xy, allerdings haben wir ihn gerade in ein Krankenhaus eingeliefert. Er war schon gut angetrunken und irgendwer hat ihm eine noch unbekannte Droge eingeflößt... Die Ärzte untersuchen ihn gerade noch... Heijis Adresse zu folge gehe ich davon aus, dass hier in der Nähe niemand wohnt, der ihn kennt?"

Er klang ehrlich besorgt. "Nun... ich werde erstmal hier bleiben, bis er soweit fit ist.... aber es wäre schön, wenn jemand, der ihm nahe steht für ihn da sein könnte...wenn du nicht kommen kannst, kennst du vielleicht ja irgendein Familienmitglied oder ähnliches von ihm....?"

Das Telefonat war wohl das seltsamste, welches der Mann je geführt hatte aber er schien den richtigen angerufen zu haben. Als sie aufgelegt hatten wartete er geduldig auf den Jungen.

Die Ärzte hatten ihm jedenfalls schonmal Blut entnommen und auch noch Speichel und Haarproben. Heiji hatte dabei plötzlich ziemlich gewütet, was für alle sehr unerwartet kam. An seiner Armbeuge war nun ein Druckverband, da dieser Idiot natürlich ausgerechnet beim Blutabnehmen plötzlich unkontrolliert panisch wurde und sich schön den Arm aufgerissen hatte und er schlief nun dank einer gut dosierten Medikation.

"Der Patient litt während der Untersuchungen an plötzlichen Angstausbrüchen und Panik... Das weist auf die Droge X hin...könnte das möglich sein? Mit gewissen Alkoholsorten kann die Droge wirklich gefährliche Auswirkungen haben.. " wurde dem Mann erklärt.

Heiji schlummmerte gezwungener Maßen vor sich hin und der Mann wartete bei ihm am Bett auf einem Stuhl, wobei auch er irgendwann einschlief.

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#176

RE: Gut und Böse

in Geschichten 26.04.2018 22:35
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Es war eine seltsam schweigsame Fahrt nach xy. Sicherlich spielte nun auch die Müdigkeit eine Rolle und dann und wann nickten sie auch ein, aber die ganze Stimmung war so bedrückt. Keiner wagte etwas zu sagen und besonders nicht über das, was alle miteinander gemacht hatten. Es spielte im Moment auch einfach überhaupt keine Rolle. Alles was zählte war, dass es Heiji gut ging. Sie wussten ja nicht, was das für Auswirkungen hatte, welche Droge es war und wie es dem gemeinsamen Freund nun ging. Aber sie hofften wohl alle gleichermaßen, dass er bald wieder auf den Füßen war.

Etwa eine Stunde vor der Ankunft waren alle drei komplett weggeschlummert. Der Schaffner musste sie sogar wecken. Verschlafen, etwas frierend und schrecklich müde machten sie sich auf den Weg zu ihrem Endziel.

Es war noch früh und sie hofften, dass die Besuchszeit überhaupt schon begonnen hatte. Sie eilten ins Spital und erkundigten sich an der Information.

„Besuch ist nur für Angehörige“

„Was soll dass denn heißen? Wo gibt’s denn sowas?“

„Wir sind seine Cousins!“, meinte Takumi sofort, bevor Tora noch alles zu Brei klopfen würde.

Moko sah hoffend einer positiven Antwort entgegen.

„Cousins, ja?“

„Ja, wir sind extra aus Tokio gekommen um ihn abzuholen!“

„Na schön, Station 2, Zimmer 34“

Sofort bewegten sie sich dorthin, klopften an und steckten dann nacheinander ihre Köpfe durch.

Ob Heiji überhaupt wach war und wie es ihm ging und ob er sie überhaupt alle hier haben wollte. Die Gedanken spielten verrückt und trotzdem wollten sie alle zu ihm.

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#177

RE: Gut und Böse

in Geschichten 27.04.2018 09:53
von Hiro | 4.186 Beiträge

Heiji hatte die restliche Nacht dank der Medikamente zwar soweit durch geschlafen, doch die Droge war bei weitem noch nicht aus seinem Körper. Leider hatten die Ärzte auch feststellen müssen, dass es bisher nichts gab, was die Wirkung der Droge abschwächen oder ihr entgegen wirken konnte. Man konnte nur warten, bis die Wirkung stoppte und hoffen, dass die Nachwirkungen nicht all zu übel wurden. Sie hatten eigentlich einen Tropf an Heijis Arm angebracht, um die Chance zu nutzen die Droge im Blut wohl möglich etwas zu verdünnen, doch den hatte er sich in der Nacht wohl irgendwie im Schlaf herausgerissen. Dank des ausgelaufenen Tropfes war auf dem Boden eine große Pfütze und auch das Bett und Heiji waren ein Bisschen nass.

Der Begleiter des Jungen schlief noch immer, bis er von dem Klopfen aufschreckte. Sofort stand er auf, kam zur Tür. Wie es Heiji ging wusste er ja selbst nicht wirklich, immerhin hatte er auch geschlafen.
"Hi...Ehm... ich schätze einer von euch ist Moko?" gab er fragend in die Runde. Die drei sahen echt unterschiedlich aus! Er hätte von dem großen noch erwartet, dass er ein Freund von Heiji war...aber dieser Tattoowierte Typ und der blonde passten gefühlt garnicht zu ihm.. Aber wenn sie tatsächlich aus Tokio kamen, dann waren sie unglaublich gute Freunde, wenn sie einfach so hier auftauchten.

Heiji hatte sich allerdings seit einer halben Stunde unter seiner Bettdecke verkrochen. Seine Körpertemperatur war stark erhöht und er zitterte. Seine Fingernägel bohrten sich in seine Oberarme, da er nunmal zusammengekugelt da lag. Noch immer ziemlich blass und voller Panik verkrampfte er immer wieder unter der Decke. Ein Höllentrip, das war es, wie Heiji es wohl gerade beschreiben würde. Er hatte Angstzustände und sein Körper spielte völlig verrückt, der nahm seine Umgebung nur Wage wahr und hatte doch tatächlich Wahnvorstellungen. Die Stimmen an der Tür konnte er nicht einordnen und wo er war wusste er auch nicht. Er wusste nur, dass ihm heiß und kalt zu gleich war und dass ihm schon wieder kotzübel war.

Der Gast warf einen Blick zu Heiji rüber. "Ich hab keine Ahnung, wie es ihm gerade geht... aber der Arzt sollte auch bald kommen und nach ihm schauen..."

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#178

RE: Gut und Böse

in Geschichten 27.04.2018 12:10
von Kazuya | 4.234 Beiträge

„Ja, ich bin Moko. Danke, dass sie uns - mich angerufen haben.“

„Ja, vielen Dank. Ich bin Tora und das ist Takumi. Ich bin Heijis Mitbewohner. Wir sind alle seine Freunde!“, hatte Tora sich und den Batista vorgestellt.

„Was ist denn genau passiert?!“, erkundigte sich nun Moko bei dem Mann.

Tora drückte sich an ihnen vorbei und wollte nach Heiji sehen. Er trat näher und merkte an, dass das Bett ja nass sei und während er einen weiteren Schritt machte, rutschte er auf der Flüssigkeit am Boden aus, hielt sich an der Tropfhalterung fest und krachte mit ihr zu Boden.

Takumi kam sofort näher und half Tora auf. „Alles okay? Ach du meine Güte!“

Der Höllenlärm, den er dabei gemacht hatte klang furchterregend und sofort blickten alle zu Heiji. Doch noch konnten sie nicht viel sehen, da die Decke über ihm war.

„Mir ist nichts passiert!“

Tora richtete sich auf, Takumi holte einige Papiertücher und versuchte den Boden zu trocknen, auch der dunkelhaarige nahm sich von den Tüchern und tupfte sich ab. Er war komplett auf dem Rücken gelandet und sein T-Shirt war nun komplett durchnässt.

Moko war natürlich auch gleich näher gekommen und alle standen sie nun um das Bett. Die Unruhe, die sie damit angerichtet hatten, war ihnen noch nicht einmal bewusst. Tora hing noch ein echter Schrecken im Gesicht, Moko drückte ihm Papiertücher auf den Rücken, was sich für den Tätowierten richtig eklig anfühlte, da die Flüssigkeit so kalt war.

„Was ist das für Zeug?!“

„Das sollte wohl in Heiji rein!“, bemerkte Takumi.

Ein Pfleger kam hinein, dem der Lärm nicht entgangen war und fragte augenblicklich was hier los sei. Dann zog er die Decke von Heiji, um zu prüfen, wie es ihm ging.

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#179

RE: Gut und Böse

in Geschichten 27.04.2018 12:25
von Hiro | 4.186 Beiträge

"Kein Problem... Die Schwestern sagten, dass es keine Kontaktpersonen in Heijis Akten gab, sie wollten ihn aber auch nicht komplett allein gehen lassen, sofern es besser wird. Ich habe im Prinzip ja garkeinen Bezug zu ihm..." erklärte er kurz,.

"Nunja....Ich bin mit Heiji in eine Disco - ich wusste allerdings nicht, dass er noch minderjährig ist, tut mir leid - und.... irgendein Typ hat ihm wohl Drogen gegeben, allerdings nicht mit Heijis Einverständnis.. ich hab mich nur kurz zur Bar ge..-" er kam nicht weiter, denn Tora machte gerade einen heiden Lärm und legte sich auch noch lang!

Während Takumi Tora gleich aufhalf kam der Kerl zu ihnen rüber. Er musterte den Tropf, der offenbar ausgelaufen war. Mist...er hatte nicht mitbekommen, dass der abgegangen war. "Ja, tatsächlich war das wohl die Infusion, die das Mittel verdünnen sollte..." er schluckte schwer. Hoffentlich war mit Heiji dennoch alles okay. Zumindest bewegte er sich unter der Decke und man hörte ihn leise wimmern. Weinte er? Noch bevor er vorschlagen konnte, dass sie nach ihm sehen sollten, kam auch schon der Pfleger und legte den Blick auf den Jungen frei.

Heiji hatte die Augen zugekniffen, die Hände auf seine Ohren gepresst. Unter Heijis Fingernägeln konnte man Blut erkennen und wenn man seine Oberarme näher betrachtete wusste man auch woher. Er hatte sich bei dem Lärm vor Schreck die Arme aufgekratzt, als er seine Hände dort wegzog, um sich die Ohren zuzuhalten. Er zitterte noch immer und ihm liegen unaufhörlich Tränen über sein Gesicht. Es war wohl wirklich kein schöner Anblick....

Alles wirkte so unendlich laut und schrecklich einschüchternd auf den Studenten, das war grausig. Sein Herz raste, sein Blut schien regelrecht zu kochen und er schnappte schon beinahe verzweifelt nach Luft, weil ihm das Weinen die Kehle zuzuschnüren schien. Der Blumenjunge wusste weder, wie viele hier bei ihm waren noch wer. Er spürte nur durch die plötzliche Temperaturveränderung, dass er nicht mehr unter seiner sicheren Decke war.

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#180

RE: Gut und Böse

in Geschichten 27.04.2018 12:33
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Der Anblick, der sich ihnen darbot war erschreckend! In einem so grauenvollen Zustand, hatte ihn keiner der Jungs jemals gesehen. Sie waren schockiert und gleichermaßen gelähmt.

„Blumenjunge!“, hatte Tora nur besorgt von sich geben.

„Gehen sie bitte allesamt vor die Tür.“, meinte nun der Pfleger und rief unverzüglich nach dem Arzt.

„A-aber…“

Als der Arzt dann auch kurz darauf erschien bat auch dieser nochmals darum, dass sie vor die Tür gingen, denn sie waren wie angewurzelt und besorgt.

Nun aber griff Takumi nach Toras und Mokos Handgelenken und führte sie nach draußen.
„Kommt. Der Arzt weiss schon, was er zu tun hat. Er ist in guten Händen!“

„Woher willst du das wissen?“

Tora sah den seltsamen Begleiter fragend an. Als sie vor der Tür standen meinte er dann

„Wie alt sind sie eigentlich?“

„Ich möchte gern wissen, was der Arzt jetzt macht…“, sprach Moko ins Leere.

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