Der Ägypter hatte ja keine Ahnung, wie viel seine Frage über ihn verraten hatte. Er dachte da auch garnicht drüber nach!
"A-achso....ich....ich mags am Rücken am Liebsten...." versuchte er sich irgendwie raus zu reden. Simon wollte ihn mehr anfassen? Nicht nur am Rücken...? Wohin sollte das hier noch führen? Bloß eine Massage...Simon neckte ihn anscheinend nur gern! Genau.

"Okay..." meinte er dann dennoch leise, ehe er zusah, wie der Archäologe sich platzierte.
Die Position war schon ziemlich komisch...Breitbeinig mit dem Po auf den Knien des älteren.... war das normal? Wieso war ihm das so peinlich? Er hatte doch sogar eine Hose an...auch wenn die nicht gerade die längste war.... Sie ging ihm eigentlich bis kurz übers Knie, nun aber in der Pose bis zur Hälfte des Oberschenkels.

Simon begann ihn wieder zu berühren. Er war so unglaublich nahe... und seine Hände wirkten Wunder!
Nahil fühlte sich unglaublich wohl, obwohl sein Herz beinahe zu platzen schien, denn in dem Moment, wo Simon mit den Händen seine Brust berührte schlug es besonders doll...Simon würde das noch bemerken und ihn auslachen! Der Arzt merkte, wie seine Atmung sich veränderte und ihm langsam echt warm wurde.

Leicht errötet sah er zu, was Simon da tat, wobei...eher sah er ihn an, denn Simon blickte ihm auch in die Augen.
Man konnte ihm ansehen, dass er es genoss, man hörte es auch zwischendurch immer mal wieder durch zarte Laute. Aber am Besten war es immernoch am Becken!

Leicht nickte er auf die Frage, ehe er zögete, "Am Becken...glaub ich...also...das von eben..."

Es war wirklich fantastisch ihn berühren zu können. Ihn zu streicheln und zu kneten. Es machte Simon wirklich Spass und auch ziemlich an.

Allein der Gedanke, dass Nahil ein solch rarer Schatz war! Das war fast so, als hätte er die Entdeckung seines Lebens gemacht! Es war einfach unglaublich aufregend!

„Becken also...“

Er griff ihm aus dieser Position wieder unter das Becken, zog ihn ruckartig näher und drückte mit den Fingerspitzen wieder an die Stelle, die alle Verspannungen zu lösen schien.

Nahil in dieser Pose zu sehen war einfach zu einladend!

Da war es wieder, dieses grelle Licht namens Nahil Aziz welches die Motte Simon Goa anlockte, er beugte sich zu ihm hinunter und kam ihm näher, wenn er ihn jetzt nicht küssen würde, wann dann?!

Simon wollte gerade ansetzen, da ertönte plötzlich ein spitzer Schrei, gefolgt von einem weiteren.

Das war doch Jennys Stimme!

Er sah Nahil für eine Sekunde erschrocken an, aber es war klar, dass sie zu ihr eilen mussten! Und das taten sie dann auch.

„Jenny? Ich komme rein!“

Sie sass auf ihrem Bett mit den Beinen an sich gezogen und starrte vor sich.

„da, da war irgendwas! Irgendwas hat an meinen Füssen.... geknabbert oder so!“, gab sie panisch von sich und schüttelte sich bei dem Gedanken.

Simon sah sich sofort um, da flitzte plötzlich etwas an ihm vorbei und auf Nahil zu.

„Ein Waschbär!“

Jenny war erleichtert, da sie den Übeltäter nun sah und für harmlos befand. Aber zuvor in der Dunkelheit, war das einfach nur gruselig gewesen!

Robert kam auch eben dazu und sah das Tier entwischen.

„Alles in Ordnung?“

„Ja...ja! Entschuldigt! Ich wollte euch nicht wecken!“ sie legte ihr Gesicht in die Hände.

„Das ist mir jetzt peinlich! Geht einfach ruhig wieder! Sorry!“

„Nahil, kannst du bitte prüfen, ob sie gebissen wurde. Haben diese Biester nicht oft Tollwut?“

„Er hat mich nicht gebissen! Alles okay!!“, wollte sie abwinken.

„Soll ich Fallen aufstellen?“, fragte Robert nach.

„Ich denke, das wird nicht nötig sein. Na schön... dann.... gute Nacht allerseits! Auf dass der Rest der Nacht ruhiger wird!“

Simon ging vor, Robert hinterher.

Sie unterhielten sich noch kurz und warteten auf Nahil, als dieser kam verabschiedete sich Robert auch für die Nacht.

Simon sah Nahil an. Die Stimmung war jetzt wohl raus. Er lächelte kurz, legte seine Hand an seine Schulter.

„Wann die nächste Massage ansteht, entscheidest du. Gib einfach Bescheid, okay?“

Er begleitete ihn zu seinem Zelt.

„Schlaf schön, Herr Doktor!“

Er zwinkerte und ging dann zu seinem Zelt hinüber.

Er setzte sich direkt auf sein Bett und fragte sich, was er sich dabei gedacht hatte.

"Uwah!" entwisch es Nahil erschrocken, als der ältere ihn näher zog. Wieder keuchte er leise auf, als er die Berührung an seinem Becken spürte. Mit großen Augen starrte er ihn an, merkte natürlich wie der Mann ihm näher kam und kurz davor war ihn zu küssen.
Was in aller Welt schrie gerade nach dem Kuss? Wieso wollte er den anderen packen und zu diesem Kuss ranziehen? Nahil machte das ernsthaft Angst!
Aber wieso hoffte er dann darauf, dass Simon es diesmal durchzog? Egal! Sie wurden von Jennys Schrei unterbrochen und Nahil fuhr zusammen. Sein Herz raste jetzt eher vor Schreck.

Schnell folgte er Simon, zog dabei sein Shirt rasch über.

Bei Jenny angekommen freute Nahil sich sichtlich über den Anblick dieses gefährlichen aber flauschigen Wesens. "Süß!" entwisch es ihm, ehe er sich räusperte. Was zum Teufel tat ein Waschbär hier in dieser Gegend?! Wo kam der her?!

Nahil nickte, simmte auch der Tollwut zu, aber Jenny war sich sicher, dass sie okay war.
Robert erntete einen ermahnenden Blick. "Wehe du stellst Fallen auf!" sagte dieser Blick eindeutig aus. Nahil liebte Tiere und solange es wirklich keine große Bedrohung war, war es auch unnötig sie zu fangen oder zu töten!

"Ja Gute Nacht!"

Nahil wurde wieder nervöser. Gott...das war doch echt nicht so einfach für ihn! Das war völliges Neuland!

"Okay..." hauchte der Ägypter, ließ sich zum Zelt bringen und wünschte ebenfalls einen angenehmen Schlaf. Oh Gott! Was sollte er bloß tun!?

Erstmal ging er nun doch zur "Kantine" und holte da zwei Schüsseln, eine füllte er mit Milch, die andere mit Wasser. Er stellte sie dann hinter sein eigenes Zelt. Der Waschbär musste ja bei diesen Temperaturen genug trinken!

Anschließend ging er zaghaft in sein Zelt, wo er sich schließlich schlafen legte...oder zumindest versuchte er es. Nahil wand sich in seinem Bett hin und her, strich sich schließlich verträumt mit den Fingern über die Lippen und zog sich dann die Decke über den Kopf. "Komm zu dir!" sagte er zu sich selbst, um die Gedanken von Simon weg zu bekommen.


Er schlief tatsächlich auch irgendwann ein... und diesmal waren seine Träume sogar noch heißer als der letzte! Sie küssten sich, ganz unschuldig, dann immer inniger und Simons Hände waren überall!

Nahil bemerkte nichteinmal, dass der Waschbär sich doch tatsächlich nach dem Trinken zu ihm gesellt hatte und hinter seinen angewinkelten Beinen zusammengerollt schlief!

Simon war es tatsächlich nicht viel anders gegangen. Dieser Arzt hatte ihm völlig den Kopf verdreht!
Er lag schon eine gefühlte Ewigkeit da und immer wieder tauchte der Körper vor seinem inneren Auge auf. Die zarte Haut, der Geruch des anderen, die Laute, die er von sich gegeben hatte!
Simon wurde es unerträglich warm. Da fiel ihm das Spray und die Creme ein. Hastig stand er auf, rieb sich Gesicht, Nacken und die Brust ein.
Das tat richtig gut.
Er legte sich wieder hin und zwang sich in Gedanken zu rezitieren, was er alles über den Jadeprinzen wusste.
Es war nicht wenig aber half ihm, sich abzulenken und einzuschlafen.

Am nächsten Morgen ging er direkt duschen, putzte sich ausgiebig die Zähne und ging sich erst einmal einen Kaffee holen.

Er nahm ihn mit in sein Zelt und besah sich der Pläne. Ja, er war erst mal wieder auf Arbeit geeicht!

Robert kam kurz darauf zu ihm und meinte, dass er heute den Sauger fertigstellen würde. Er würde ihm Bescheid geben, wenn er soweit war.

Das waren gute Neuigkeiten.

„Wie sieht es mit der Wolke aus, war heut schon jemand vor Ort?“

„Jenny ist schon los. Ich glaube Nahil war bei ihr.“

Er nickte zufrieden und arbeitete an seinen Dingen weiter.

Nahil wurde am Morgen wach, weil er etwas warmes, pelziges an seinem nackten Bein spürte. Was war das?
Er rieb sich die Augen, blickte dann den niedlichen Waschbären an. Der hatte sich doch tatsächlich zu ihm ins Bett geschmust! Wahrscheinlich hatte er Zuflucht bei Jenny gesucht und da diese solche Angst gehabt hatte, hatte er sich zu ihm gesellt.... Gott, wie süß! Da ging ihm wirklich das Herz auf. Ganz langsam bewegte er sich, berührte den Waschbären vorsichtig und als er merkte, dass es okay war, streichelte er ihn wie eine Katze. Der Waschbär drehte sich, streckte ihm den Bauch zum Kraulen hin. Nahil würde noch explodieren vor Niedlichkeit!!

Tatsächlich schien er vor allen anderen wach zu sein, als er das Trinken von draußen nun in sein Zelt stellte und sogar eine Schüssel mit Brot, aufgeweicht in Milch hinstellte. Der Waschbär machte sich sofort darüber her. Er schien hungrig und durstig. Klar, er musste ja irgendwie hergekommen sein!

"Komm ruhig, wann immer du willst... Du bist echt süß... und lieb..." sprach er mit dem Tier, obwohl ihm natürlich klar war, dass es ihn nicht verstand.
"Ich muss erstmal arbeiten, ja?" lächelte er, ehe er duschen ging, sich anzog und dann zum Forschungszelt kam. Jenny war offenbar auch schon auf. Gemeinsam beschlossen sie in Schutzkleidung die Wolke anzusehen. Vielleicht hatte sich etwas geändert.

Die Wolke sah etwas konzentrierter aus als am Vortag, obwohl sie abregnete...das war ungewöhnlich aber nicht schlimm. Sie mussten nur aufpassen, dass hier niemand zu nahe ran ging, ohne Schutz.

Ein paar Dinge fielen ihnen noch auf und schließlich ging Nahil ohne Schutzkleidung zu Simon, um Bericht zu erstatten.

"Guten Morgen." meinte er, nachdem er eingetreten war. "Kurzes Update zur Abstiegstelle gefällig?" lächelte der Arzt, ehe er zu berichten begann. Je länger er den schönen Chinesen jedoch dabei ansah, desto nervöser schien er zu werden.

Simon las gerade in einem alten Buch etwas nach, was ihm vor dem Schlafen nicht ganz einfallen wollte und nun hatte er es nachschlagen müssen!

Der junge Arzt trat ein.

Er legte seine Brille zu Seite und wünschte ihm ebenfalls einen guten Morgen.

„Unbedingt! Schiess los!“

Er hörte ihm interessiert zu und bemerkte dann auch, wie er zusehends unruhiger wurde.

Simon stand auf und kam einen Schritt auf ihn zu.

„Was ist? Wieso bist du so unruhig?“

Er kam noch näher, legte seine Hand an Nahils.

„Wenn wir gemeinsam hier erfolgreich sein wollen, dann müssen wir versuchen uns voll und ganz darauf zu konzentrieren. Unsere Arbeit und vor allem die Kollegen sollen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Das siehst du doch sicher auch so, nicht wahr?“

Er lächelte ihn offen an.

„Dann, wenn es die Arbeit erfordert, sollten wir 100 % geben. Was ausserhalb davon ist, ist uns überlassen.“

Er liess die Hand los und legte seine dafür kurz sachte an Nahils Wange.

„Ich möchte dich gern kennenlernen, und wenn du es möchtest, kannst du auch mich besser kennenlernen. Mich würde das sehr freuen. Aber lass uns das auf die Feierabende und sonstige Freizeit verschieben, einverstanden?“

„Sei also bitte nicht nervös, dazu besteht keine Bewandtnis.“

Er sagte das so locker aber hatte selbst gemerkt, wie sich bei dem Anblick des anderen sein Puls erhöht hatte.

Er nahm Nahils Hand und führte sie an seine Brust. Der schnellere Herzschlag war für einen Arzt sicher deutlich zu merken.

„Ich spucke grosse Reden, aber wahrscheinlich mehr für mich selbst, als für dich!“

Er lächelte verlegen und trat dann wieder zurück.

„Möchtest du also mit deinem Bericht fortfahren oder wollen wir erstmal frühstücken?“

"Ich..." stammelte Nahil, doch Simon kam noch näher, berührte dann auch noch seine Hand!
Dem Arzt schlug das Herz bis zum Halse!

"Natürlich!" stimmte der hellhaarige zu, schluckte dann aber. Wie sollte er bitte völlig ruhig bleiben...in dieser Situation? Das alles war vollkommen neu für ihn und der Arzt schien das erste Mal wirklich überfordert zu sein.

Die Hand an seiner Wange war angenehm warm und fühlte sich viel vertrauter an, als Nahil erwartet hatte. Er blickte ihm in die Augen, verlor sich beinahe in denen des anderen.

Nahil wollte antworten, doch verließ kein Wort seine samtig-weichen Lippen. Er starrte den Archäologen bloß an und ließ seine Hand führen.

Der Herzschlag war eindeutig schneller als normal...also ging es ihm nicht anders? Waren das tatsächlich Gefühle oder Interesse..? Nicht bloß Neugier? Seine Hand zitterte leicht auf Simons Brust und als dieser zurück ging zog er sie wieder an sich.

"Ich....fahre fort...also..."
Nahil atmete nochmal tief durch, ehe er den ganzen Bericht viel ruhiger rüber brachte. Er konzentrierte sich auf die Arbeit, ganz genau!

"Nun..Das bedeutet, wenn Robert den Sauger heute fertig hat und die Bauleitung das ok bekommt, können sie wohl möglich heute am späten Nachmittag den Lift neu bauen..."

Als das alles gesagt war, blickte er kurz zum Zelteingang.
"Also....gehen wir Frühstücken?"

Offensichtlich war es die richtige Entscheidung gewesen, Nahil seinen Herzschlag spüren zu lassen.

Er fuhr tatsächlich mit dem Bericht fort, was Simon nicht nur freute und auch ernsthaft interessierte, es beeindruckte ihn auch!

Es würde also vielleicht tatsächlich klappen, dass sie beides miteinander kombinieren konnten. Alles zu seiner Zeit!

Doch während er dem Mann gelauscht hatte, sah er ihm immer wieder auf die Lippen. Sie waren schön, sahen weich und saftig aus. Wie sie sich bewegten, bei jedem Laut. Es sah wirklich hübsch aus, erschwerte es dem Mann aber auch konzentriert zu bleiben!

„Das sind wirklich sehr gute Nachrichten!“, gab er nach einem Räuspern von sich.

Nahil sah zum Zelteingang und schlug das Frühstück vor.

Simon stimmte zu, kam zu ihm und meinte

„Warte...!“

Er hielt Nahils Handgelenk fest, zog ihn zu sich und platzierte dann seine Lippen auf denen des Ägypters.

Simon sagte ihm etwas von Konzentration und starrte dann selbst auf seine Lippen? Sein Ernst?
Nahil gab sich wirklich Mühe ruhig zu bleiben und professionell zu wirken.

Als Simon zustimmte ging Nahil los..zumindest wollte er das, aber die Hand an seinem Handgelenk hielt ihn davon ab. "Was...?" zu spät, der Kerl zog ihn zu sich und.... was?! Was tat er denn da? Hatte er nicht gerade selbst noch davon gesprochen, dass sie arbeiten sollten?!

Sein Herz raste wie wild, seine Augen waren groß und sein ganzer Körper verkrampfte sich vor Schreck. Zu viel! Das war zu viel! Oder...? Tausende, kleine Schauer durchströmten seinen Körper und seine Knie drohten gerade zu Pudding zu werden. Das fühlte sich wirklich ganz anders an als die Berührung seiner Lippen mit den Fingern.

Zittrig legte er seine Hände auf Simons Brust, eigentlich um ihn weg zu drücken, aber stattdessen hielt er sich an ihm eher fest und löste dann hoch rot den Kuss, nur um den Kopf schnell zu senken und sich an Simons Brust zu verstecken. "Wie war das mit....Freizeit?" entwisch es ihm sehr leise.

Es fühlte sich an, wie eine ganz neue Errungenschaft! Eine Entdeckung der dritten Art und Simon war es, der sie gemacht hatte!
Es war wirklich eine Erlösung! Denn die Lippen hatten sich noch besser angefühlt, als sie den Anschein gemacht hatten! Die Frage, die ihn seither gequält hatte, war hiermit beantwortet!

Sie lösten sich langsam und Simon lächelte, auf Nahils Kommentar.

„Du hast Recht! Ich bin wohl ein besserer Sünder als Prediger!“

Er liess ganz von ihm ab und lächelte ihn nochmals verträumt an.

„Gut, dann beherrschen wir uns ab jetzt und denken an die Arbeit.... oder an das Frühstück.“

Er sah ihn an, als wollte er ihn fragen, ob alles in Ordnung war. Er hatte ihn schliesslich damit überrumpelt.

Nahil wagte es kaum den Mann anzusehen. Er hatte das Gefühl am ganzen Körper zu zittern, aber so war es nicht. Die Schauer wollten auch nicht aufhören. Schwer schluckte er, als er den anderen ansah.
Das war doch bloß ein Kuss gewesen! Wo war Nahils Problem? Vielleicht...weil das seine allererste Erfahrung in diese Richtung war? Er war so unschuldig und rein... und nun das! Ausgerechnet mit diesem Kerl! Er hatte sich noch nichtmal gewehrt, im Gegenteil! Er hatte es beinahe schon genossen.

Dieses verträumte, wunderschöne Lächeln....so ein verdammter...!
Nahil musste sich beruhigen, er war noch immer knallrot und schämte sich in Grund und Boden.

"Ja....Frühstück....entschuldige mich kurz...."
Nahil flitzte aus dem Zelt und rein in sein Zelt, wo er erstmal über seinen neuen, flauschigen Freund stolperte, der vor Schreck aufs Bett flüchtete.
"Oh Gott..." entwisch es ihm leise. Er musste sich einkriegen! Es war doch...."nur" ein kleiner Kuss gewesen....!

Für ihn war das aber schon ziemlich viel....so plötzlich und unerwartet. Gestern Nacht hatte er beinahe noch damit gerechnet, aber gerade eben...da nicht! Sein Herz raste immernoch wie wild und er nahm erstmal auf seinem Bett Platz, wo er sich mit beiden Händen durch sein Gesicht strich. Was passierte nur mit ihm? Er musste doch schon längst aus der Pubertät raus sein...wieso konnte er das dann nicht einfach auffassen wie ein Erwachsener?!

Etwas besorgt blickte er ihm nach. Oh je, er flüchtete doch nicht etwa vor ihm?!

Simon entschied sich, ihm nicht nach zu gehen. Womöglich brauchte der Arzt einfach eine Weile, um das zu verdauen.

Er ging also zur „Kantine“ und liess sich dort nochmals Kaffee aber auch Eier, gekochten Reis, Falaffel und Sesampaste geben.

Sie befanden sich hier natürlich in einem Teil des Orients aber waren trotzdem auch Chinesen. Das Essen war daher gemischt und Simon probierte sich gern in anderen Dingen, also störte es ihn nicht.

Jenny sass da und grüsste ihn höflich.

„Wo ist denn Nahil?“, erkundigte sie sich.

Kurz nur fühlte sich Simon ertappt, meinte dann aber, dass der wohl kurz im Bad war, aber er sich nicht sicher sei.

„Kommt bestimmt gleich nach!“

Sie assen und er hielt immer wieder flüchtig Ausschau nach dem Arzt. Hoffentlich kam er noch!

Nahil war wirklich total überfordert und musste erstmal runter kommen. Er lief im Zelt auf und ab, begann seine langen Haare zu einem Zopf zu flechten und streichelte den Waschbären.

Nach einer Weile hatte er sich beruhigt und ging nun auch zur Kantine...zumindest zu dem Zelt, was sie so nannten.

Kurz bevor er das Zelt betrat atmete er nochmal tief durch und kam dann zu ihnen, nachdem er sich etwas zu Essen geholt hatte.
Er setzte sich neben Jenny, so war er allerdings direkt gegenüber von Simon. Okay. Einfach ruhig und professionell bleiben! Ganz einfach! Nicht wahr...?

Er lächelte, wünschte einen guten Appetit und begann dann zu essen. Der Zopf war eine gute Idee gewesen, so hingen die langen Haare nicht unpraktisch herum, wenn er aß...

Ein kurzer Blick auf Simons Teller verriet ihm, dass sie genau die selbe Wahl getroffen hatten.

Er brauchte ein lockeres Thema, was entspanntes...vielleicht sogar schönes...
"Erinnert ihr euch noch an den Waschbär gestern Nacht? Ich glaube er ist jetzt sowas wie mein Haus...nein... Zelttier. Ich hab ihm Wasser und Milch hingestellt, er hats ausgetrunken und als ich heute Morgen wach geworden bin...naja, da lag er mit in meinem Bett! Ich glaube er hat nur eine Familie gesucht." erzählte er also. "Als ich eben nochmal in mein Zelt bin, hat er mit mir gekuschelt..."

Simon hatte die Frühstückswahl des anderen bemerkt und geschmunzelt. Sie hatten 1:1 das gleiche genommen!

Natürlich hatte er auch höflich nochmals einen guten Morgen gewünscht.

Er hörte der zuckersüssen Story zu und versuchte nicht zu entzückt von Nahil zu sein!

Robert stiess dazu, nahm neben Simon Platz.

„Habt ihr euch abgesprochen?“, fragte er, als sein Blick auf die Teller der beiden fiel.

Der Teamleiter grinste, sah dann Nahil an, während er Robert antwortete.

„Nein, aber wie scheinen wohl beide das gleiche zu wollen!“

Jenny glaubte da einen Unterton zu hören und blickte von einem zum anderen.

„Heeeey, das klingt, als würde sich da eine Romanze auftun!“, gab sie breit grinsend von sich, meinte es aber scherzhaft.

„Romanze? Bei den beiden?! Ich hab noch nie arbeitsgeilere Wesen als die beiden gesehen!“

Er trank eine Schluck von seinem Kaffee.

Simon sah ihn verächtlich an

„Du weisst schon, das wir dich hören können?!“

Robert zuckte nur mit den Schultern und schlang dann sein Essen herunter.

Trotzdem war es nicht schlecht gewesen, somit wurde die Sache wenigstens beendet.

„Der Sauger ist fertig!“, platzte dann der IT Mann hervor, nachdem er gegessen hatte.

„Was?! Ich dachte, das würde noch den Tag über dauern.“

„Hab ne andere Lösung gefunden!“

Simons Argwohn wandelte sich in Begeisterung.

„Dann saugen wir also gleich alles ab?!“

Ein Nicken folgte, woraufhin der Teamleiter Robert auf die Schulter klopfte.

„So, jetzt geht’s mir besser. Wäre fast verhungert!“, kam ein Grinsen vom IT Mann.

Nahil war Anfangs nicht klar, wie das mit dem Essen und Simons Unterton rüber kam, doch als Jenny das ansprach wurde er sofort rot und wand den Blick ab. Eine Romanze?! Wie....kam sie denn darauf?!

Er räusperte sich, war froh über Roberts Aussage und aß dann ruhig weiter. Gott....wie peinlich!
Lieber war er der, der viel arbeitete als der, der mit dem Archäologen anbandelte oder eine Romanze führte!

Rober aß viel, viel zu schnell, wenn es nach Nahil ging. Das war total ungesund. Aber Robert wusste schon was er tat, sollte er halt schlingen.

Als der Kerl dann auch noch sagte, dass der Sauger fertig war, sah Nahil begeistert auf.
"Echt? Cool!" entwisch es ihm erstaunt.
"Dann können die ja heute noch mit dem Bau anfangen....und mit etwas Glück kann morgen schon unten das Trockeneis rein und wieder raus!"
Das klang toll! Dann würden sie bald endlich da hinunter gehen! Nahils Augen leuchteten vor Begeisterung.

Als sie gegessen hatten ging es schon bald wieder an die Arbeit. Nahil beäugte gespannt das Ding, was Robert gebaut hatte. "Das sieht echt super aus! Der kann auch gleich die ganze Wolke fassen?"