Nahil sah Simon an, als dieser sprach. War das sein Ernst? Er selbst war wohl der beste Arzt auf diesen Gebiet! Was sollte ein anderer Arzt hier schon sagen können?

Der Arzt lächelte, schüttelte aber leicht den Kopf. "Simon, wenn Sie meinem Urteil und meinen Fähigkeiten trauen, dann vertrauen Sie mir auch, wenn es um mich selbst geht. Wenn ich nicht zu 100% sicher wäre, dass es mir gut geht, dann würde ich nicht gehen. Dieses Risiko würde ich Ihnen nicht aufbürden und auch mir nicht verzeihen, wenn etwas schief gehen würde."

Er trat etwas näher, sah ihn eindringlich an. "Das hier ist gerade, als würde man Ihnen sagen, dass man zwar ihrem Urteil traut aber lieber nochmal einen anderen Archäologen nachsehen lassen will, ob es sich tatsächlich um eine Chineische Gottheit handelt!"
Versuchte er ihm die Situation zu erklären.
"Sie sind der Beste auf diesem Gebiet und so ist es bei mir auch, ein anderer Arzt hat nicht das Wissen, was er benötigt, ich schon."
Er streckte ihm seine Armbeuge hin. "Hier bleibe ich nicht mehr." Die Armbeuge war blau und es waren ganze 3 Pflaster drauf. Genau das war es, weswegen er sich das mit den Nadeln so gut angeeignet hatte. Bei ihm sollte niemand mit blauen Flecken und ähnlichem gehen müssen.

"Außerdem...haben die mir was gegeben, was die Nieren offenbar spült! Das war total sinnlos, jetzt muss ich nur ständig pinkeln!"
Schon verschwand der Arzt wieder, um seine Blase zu leeren. Das nervte!!

Simon hörte sich das an, auch den Vergleich mit dem anderen Archäologen.

Er schmunzelte, verschränkte die Arme und sah ihn ebenfalls eindringlich an.

„Sie sehen wohl nicht, dass es bei jeder Ausgrabung oftmals mehr als einen Archäologen vor Ort gibt. Nicht zwangsläufig um die These eines anderen zu untermauern, aber dennoch. Es gibt immer jemand, der es vielleicht besser wissen könnte oder es aber zumindest bestätigen. Ihr Onkel ist auch dabei. Sollte ich ihn, Ihrer Meinung nach wegschicken, nur um mein Ego zu stärken? Nahil, ich weiss was ich kann und ich sehe auch, dass Sie wissen, was sie können. Aber es schadet nie, noch eine zweite Meinung einzuholen. Vielleicht sollten Sie sich an so etwas gewöhnen.“

Der Kerl ließ ihn stehen und ging wohl seine Blase entleeren.

Natürlich war dem Leiter der Ausgrabung bewusst, dass er womöglich am Stolz des anderen hämmert, aber das war ihm egal. Stolz war in solchen Momenten fehl am Platz.

Als Nahil zurück kam lächelte er ihn höflich an.

„Der Arzt wird gleich hier sein. Wenn er sein ok gibt, nehme ich Sie mit. Da sie so viel besser sind als er, dürften Sie ja also keine Bedenken haben, was Ihre Entlassung anbelangt.“

Er schob ihm praktisch wieder zurück in sein Zimmer und schloss die Tür. Ihm war klar, dass Nahil aber wohl nicht einfach drin bleiben würde.

Nach wenigen Minuten kam dann der behandelte Arzt und wunderte sich über diesen Aufruhr.

Er bat Dr. Aziz sich zu beruhigen, da er doch sicherlich noch geschwächt war und doch Gift auf’s Herz ging.

Tatsächlich hatte der Arzt nicht mehr darauf antworten können, da seine Blase wirklich gedrängelt hatte.
Er hasste es, wenn er nicht Herr über seinen eigenen Körper war! Wieso hatte man ihm dieses Zeug überhaupt verabreicht?

Es dauerte nicht lange, bis Nahil wieder bei ihnen war und sich die Worte des Archäologen anhörte.
"Das hat nichts zu sagen! Wenn er unsicher ist, weil er keine Ahnung hat, hält er mich natürlich auch hier!" schmollte der hellhaarige schon fast.

Er kannte diese dummen Spiele der Krankenhäuser! Das nervte ihn gewaltig!

"Sie hätten mich wirklich nicht herbringen müssen!" meinte er gleich nochmal zu Simon. "Das war totale Zeitverschwendung..."

Der Arzt kam und Nahil sah ihn beinahe schon feindseelig an.
"Das Gift geht nicht aufs Herz, weil es nicht mal die Chance hatte wirklich in meine Blutzirkulation zu kommen! Das Gegengift hat es früh genug gestoppt und ich bin nur ohnmächtig geworden, weil mein Körper sich gegen die Schmerzen und die fremde Substanz schützen wollte!" erklärte Nahil mit starker Stimme. Er wusste genau, was los war und auch, dass er wieder in Ordnung war. Er würde nachher einfach ein wenig schlafen müssen, da das Gegenmittel nicht unbedingt belebte sondern nur heilte.

"Schauen Sie... Die Merkmale dieser Vergiftung sind nirgendwo zu finden!"
Er deutete auf seine Augen, streckte ihm die Zunge raus und zeigte ihm dann die Bissstelle. "Das typische Merkmal sind die Blessuren, die sich um die Bissstelle ausbreiten und mit der Vergiftung weiter ausbreiten.... Das Gegengift kam so schnell, dass nicht einmal das geschehen ist. Es liegt keine Schwellung vor, mir ist nicht schwindelig und mir geht es gut. Das einzige Problem war ich jetzt gerade habe ist meine verdammte Blase, weil Sie mir dieses Mittel gegeben haben! Das Gift ist nicht bis in die Nieren gelangt! Ich---"

Er flitzte doch nochmal auf die Toilette, kam dann aber wieder und sah den Arzt an.
"Da Sie jetzt wissen, worauf es bei diesem Biss zu achten gilt, kann ich jetzt sicher gehen, nicht wahr?" fragte er mit Nachdruck.

Das war ja ein regelrechter Angriff! Nahil war wie ein Pitbull, der sich festgebissen hatte.

Der Arzt kam ja gar nicht zu Wort.

Als Nahil auf dem Klo war, sah der Doktor Simon und die anderen an, lächelte.

„Er ist Arzt, habe ich Recht? Ärzte sind die schlimmsten Patienten!“, scherzte er halb und wurde auch direkt wieder angesprochen, als der Patient zurück war.

„Dr. Aziz, wir sind lediglich auf Nummer Sicher gegangen. Sie haben das Gegengift verabreicht bekommen und eine 1-Stündige Fahrt hier her gehabt, so wie mir berichtet wurde. Wir sind selbstverständlich nur darauf bedacht, Sie zu unterstützen und nicht, Ihnen zu schaden. Das bisschen Wasser lassen wird sie schon nicht umbringen. Sie sollten sich lieber dankbar schätzen, dass Sie solche Kollegen haben, die so schnell reagiert haben! Lassen Sie mich die Papiere fertig machen und Sie können gehen.“

Er nickte allen zu und verschwand dann für einige Minuten.

Jenny stand auf und legte ihre Hand an Nahils Arm.

„Wir haben uns wirklich Sorgen gemacht. Aber zum Glück hast du noch rechtzeitig die Ampulle ergreifen können.“

Simon sagte nichts, stand weiter mit verschränkten Armen da, drehte sich dann um und meinte, er würde im Auto warten.

Der Arzt kam dann bald, reichte seinen Brief und wünschte Gute Genesung.

Nahil war wirklich angepisst! Natürlich war er dankbar, dass die anderen sich so gut und schnell um ihn gekümmert hatten, wie es nur irgendwie möglich war...dennoch!
"Das ist mir bewusst. Ich muss mir von Ihnen jedoch nicht sagen lassen, wann ich wem gegenüber dankbar zu sein habe, das entscheide ich immer noch selbst. Außerdem habe ich mich bereits bedankt." man hörte raus, dass Nahil sich gerade bevormundet fühlte und auch, dass ihm das nicht passte.
Was wollte dieser Arzt? Nur weil er wahrscheinlich älter war, hatte er kein Recht dazu ihn zu bevormunden! Nahil wusste, was er tat!

Jenny wurde von Nahil angelächelt. "Tut mir leid, ich wollte niemandem Sorgen bereiten... wegen dieser verdammten Schlange haben wir viel zu viel Zeit verloren, in der wir hätten voran kommen können..." seufzte der blondierte Arzt.
Er sah Simon noch kurz nach, ehe er Jenny wieder ansah. "Allen anderen geht es aber auch gut, oder? Es wurde niemand sonst gebissen?"

Als sie endlich gehen konnten, bedankte Nahil sich höflich bei dem Arzt, entschuldigte sich noch mit einer kurzen Erklärung für sein Verhalten zuvor und ging dann mit den anderen zum Auto zurück. Irgendwie verteilten sie sich dort so, dass jeder von sich aus irgendeinen Platz einnahm und so saß Nahil vorne neben Simon.

Er sah ihn ernst an. "Keine Sorgel Ich bringe niemanden in Gefahr und mir geht es wirklich gut."

Der Archäologe hatte vom Auto aus nochmal Malik darüber informiert, dass sie alle gemeinsam wieder zurück zum Camp fahren würden, dass es Nahil soweit besser ging und er seinen Dingen ruhigen Gewissens nachgehen könne.

Jenny hatte den Kopf geschüttelt.

„Mach dir keinen Kopf. Es ist wohl im Moment einfach der Wurm drin…. die Hauptsache ist, dass es dir besser geht! Soweit ich weiss, ist sonst niemand gebissen worden.“

Sie verließen die Klinik und stiegen in das Auto.

Simon sah ihnen dabei zu.

Nahil sah sehr ernst aus, während er seinen Worten freien Lauf ließ.

Simon nickte nur.

„Ich bin froh, das zu hören!“

Er reichte allen noch eine kleine Wasserflasche und fuhr dann los.

Auf der Fahrt sprach er kaum. Er dachte darüber nach, wie es nun wohl weiter gehen würde und, dass er mit Nahil wirklich einen kleinen, bissigen Kampfhund im Team hatte. Aber es sollte ihm egal sein, solange die Arbeit nicht darunter litt. Ihm war es wirklich wichtig, dass sie alle wohl auf wahren und auch, wenn er auf Nahils Urteil vertrauen wollte, wurde dieser kurz zuvor von einer Schlange gebissen! Er wollte einfach nur sicher stellen, dass wirklich alles in Ordnung war und das Ok eines weiteren Arztes hören. Denn weil Nahil nunmal so impulsiv war, hätte es auch gut sein können, dass er einfach nur aus dem Krankenhaus entlassen werden wollte, weil er einfach keine Lust auf andere Ärzte hatte.

Nun, es spielte keine Rolle, welche Beweggründe der andere hatte. Simon war seiner Pflicht als Teamleiter nachgekommen und fand nicht, dass er etwas falsch gemacht hätte.

Allen ging es soweit gut und sie würden nach einer Stärkung vielleicht auch weiter dort anknüpfen können, wo sie aufgehört hatten.

Der junge Arzt dachte während der Fahrt ebenfalls nach. Er wollte endlich eine Lösung für das Schwefel-Problem finden aber so langsam wurde er wirklich müde.
Das Gegengift hatte einen kleinen Nachteil, es machte müde, wenn es nachließ.

Ihm fielen schließlich die Augen zu, seine langen, hellen Haare fielen zum Teil nach vorn und umschmeichelten sein androgynes Gesicht. Den Kopf hatte er an die Scheibe gelehnt und seine Augen waren geschlossen, wodurch die langen Wimpern gut sichtbar wurden.

Der Ägypter hatte wirklich zarte Gesichtszüge, aber so zart wie er aussah war er offenbar nicht. Er konnte - wie Simon wohl nun gemerkt hatte- ziemlich bissig werden, wenn ihm etwas nicht passte und vor allem, wenn es um sein Fach ging! Er wollte einfach beweisen, dass er wusste, was er tat! Dass er es wert war hier zu sein und den Dr. Titel zu tragen.

Nach einer halben Stunde fahrt wachte Nahil langsam wieder auf, sah aus dem Fenster. Oh...sie würden noch ein paar Minuten fahren... Also schloss er seine Augen wieder. Im Grunde ging es ihm wirklich viel, viel besser. Dennoch war er einfach schlapp und müde.


Als sie anhielten brauchte er einen Moment, um wieder klar zu werden, ehe er langsam und etwas schlaftrunken ausstieg.
"Jenny....tut mir leid, aber ich sollte mich noch ein oder zwei Stunden hinlegen, damit mein Hirn wieder auf hochtouren arbeiten kann... Das Gegengift macht unglaublich müde, sobald es nachlässt... Du kannst mich aber gerne wecken, wenn du Hilfe brauchst... und natürlich auch, wenn irgendwas ist. Ich gehe bloß auf Nummer sicher..."
Er lächelte sie freundlich aber auch müde an.

"Ich versuche so schnell wie möglich wieder bei dir zu sein und dir zu helfen! Wir kriegen das Problem in den Griff."
Er klopfte ihr leicht auf die Schulter, wand sich dann kurz Simon zu. "Tut mir leid, dass ich vorhin so stur war... ich erklärs Ihnen vielleicht irgendwann..."

Nahil wand sich seinem Zelt zu und ging dann dorthin. Der Schlaf war wirklich dringend nötig.

Jenny hatte sich natürlich auch Gedanken gemacht. Sie hoffte, sie würden bald eine Lösung finden.

Robert hatte irgendwelche Daten in seine Applewatch eingegeben und saß stumm auf seinem Platz. Oder besser gesagt, wohl hoch konzentriert.

Simon hatte alle immer wieder mal angesehen, mal durch den Spiegel, mal neben sich. Nahil sah wirklich interessant aus, wenn er so friedlich schlief. Fast schon wie eine Porzellanpuppe. Unglaublich, wie bissig er werden konnte. Aber vielleicht auch verständlich. Wegen seines androgynen Aussehens wurde er bestimmt oft nicht ernst genommen. Aber wenn es ihm geholfen hatte so zu werden, wie er war, war das doch auch ein Vorteil.

Sie kamen am Camp an. Simon streckte sich erst einmal, als er ausgestiegen war und ging um den Wagen.

Er hörte, wie Nahil sich mit Jenny unterhielt, welche vollstes Verständnis aufwies und ging dann an ihnen vorbei.

Er wurde dann aber auch schon von dem Arzt angesprochen.

„Nahil, Sie schulden mir keine Rechenschaft. Ruhen Sie sich gut aus. Bis nachher.“


Er selbst musste nochmal kurz duschen gehen, es wurde langsam wieder recht heiss und er brauchte einen klaren Kopf.

Jenny hatte derweil versucht weiter zu forschen. Robert schloss seine Watch an dem Explorer an und tippte wie wild auf dem Rechner.

Langsam ging es wohl wieder los.

Nahil nickte leicht, ehe er verschwand. Er fiel erschöpft auf sein Feldbett und schloss auch sofort die Augen. Gott...Er war so unendlich müde...

"...Fassen Sie mich nicht an, außer Sie wollen mich untersuchen oder mir gehörig den Hof machen!“
Was? Was war das? Simons Stimme? Das hatte er doch erst vor kurzem zu ihm gesagt...wieso hörte er ihn das nun sagen?
Wieso war es so dunkel? Nahil öffnete die Augen, zumindest im Traum... Direkt vor ihm stand Simon, der ihn beinahe schon hungrig ansah. "Dr. Asiz... Nahil.." hörte er die Stimme leise, jedoch ganz nahe, ehe er den Arm des anderen spürte, wie er sich um seine Taille legte. Er wurde nahe an Simon gezogen und war selbst so perplex, dass er nichts dagegen tun konnte. Langsam kam ihm der Chinese näher, doch kurz bevor ihre Lippen sich berührten, riss er sofort die Augen auf und setzte sich hin.

Was zum Teufel war das denn bitte gewesen?! Nahil suchte unruhig ein Fieberthermometer raus. Ein Fiebertraum....vielleicht?
Er schob es sich unter die Achsel, war immernoch knallrot und total nervös. Wie konnte er denn bitte sowas träumen?! Er war doch ohnehin jeglichen sexuellen Handlungen abgeneigt und vor allem Chinesen!! Ungläubig schüttelte er den Kopf, ging sah auf das piepsende Thermometer. Da war nichts...kein Fieber...
Völlig entrüstet legte er das Ding desinfiziert wieder zurück und ließ sich aufs Bett fallen.

Das musste noch an dem Gift oder dem Gegengift liegen! Sicher!
Er hatte gerade mal eine Stunde geschlafen, aber jetzt wollte er auch nicht mehr schlafen! Das war wirklich nicht gut. Er würde einfach heute Nacht super schlafen...ohne solche Träume!

Schnell verließ er sein eigenes Zelt und kam zu Jenny.
"So! Ich bin bereit zum Forschen!"

Hätte Simon gewusst, was Nahil da träumte, hätte er sich sicherlich darüber amüsiert und ihn dann eventuell nach allen Regeln der Kunst verführt.

Simon stand tatsächlich auf Männer. Besonders sogar auf die mit Biss. Wenn sie dann obendrein aber auch noch unschuldig aussahen, waren sie genau sein Typ.

Wären sie hier nicht bei der Arbeit, würde Nahil tatsächlich voll in sein Beuteschema passen! Besonders die langen Haare und Wimpern hätten es ihm dann angetan.

Hier waren sie aber zu einem komplett anderen Zweck, etwas dass weit über seinen Vorzügen und Gelüsten stand! Sie hatten eine altchinesische Gottheit zu bergen!

Nachdem er also geduscht hatte, hatte er sich daran gemacht seinen zweitägigen Bericht, für die Leitung der Ausgrabung, zu verfassen. Er hatte dabei nichts auslassen dürfen und schrieb nun alle Vorkommnisse und bisherigen Ergebnisse nieder. Er bat um die Bestätigung, dass mehr Tage zur Verfügung gestellt werden mussten. Ihm war klar, dass es sich hierbei nur um eine Formalität handelte, da er nunmal der war, der er war, aber der guten Ordnung halber, hielt er sich an die Regeln.

Er war gerade fertig, da wollte er zu Jenny gehen und sie fragen, was sie meinte, wie lange sie in etwa noch brauchten um das Schwefelproblem zu beheben.

Nahil war zu seiner Überraschung schon bei ihr und wurde mit einem Nicken und der Frage nach seinem Befinden begrüsst.

„Ich hätte Sie noch nicht hier erwartet.“ er sah aber vorsichtshalber mal auf seiner Armbanduhr nach der Zeit.

Seitdem sie wieder hier waren waren etwa eineinhalb Stunden vergangen.

„Ich wollte Jenny eigentlich fragen, was sie schätzt, wie lange es noch mit der Lösung des Schwefelproblems aussieht. Da sie aber wieder gemeinsam daran arbeiten, ziehe ich die Frag erst einmal zurück. Gutes Vorankommen!“

Er klopfte drei mal auf den Tisch, nickte beiden zu und ging dann aus dem Zelt.

Er wollte sich das Loch nocheinmal ansehen gehen.

Nahil war wirklich bereit weiter zu machen. Er wollte möglichst schnell den Abstieg machen können und sich das Grab ansehen!
Er ar total gespannt darauf, was sie erwarten würde und vor allem.....wollte er hier auch irgendwann noch weg. Es waren eindeutig zu viele Chinesen um ihn herum!

Gerade hatte er begonnen die Forschung wieder aufzunehmen, da kam Simon rein. Nahil bestätigte ihm, dass es ihm gut ginge, wagte es aber nicht ihn richtig anzusehen, stattdessen fummelte er weiter an den Gerätschaften rum und bedankte sich bloß kurz für die Nachfrage.

"Tatsächlich hab ich auch gedacht, dass ich länger brauchen würde...aber ich fühl mich fit!" gestand er.

Wieso zog der Kerl die Frage zurück? Nahil hob eine Augenbrauen, sah ihm nach. "Ja, danke..." meinte er bloß leise, ehe er sich den Utensilien wieder zuwand. "Wir sollten schauen, wie das Gemisch auf extreme Kälte und Hitze reagiert..." schlug er vor.
Wieso tauchten jetzt die Bildern von seinem Traum wieder in seinem Gedächtnis auf?!
Leise seufzend sah er sich alles nochmal genaustens an. "Hast du schon etwas neues rausgefunden?"

Simon war zur Abstiegsstelle gegangen, er hatte natürlich eine Maske mit genommen, um keine giftigen Gase einzuatmen. Je näher er kam desto seltsamer wurde es. Er befand sich plötzlich wie in einer Art Nebel oder Wolke. Das Gas hatte wohl die Form geändert. Vielleicht auch die Dichte oder gar die Zusammensetzung. Es stank auf jeden Fall nicht mehr so grauenvoll, wie noch am Tag zuvor.

Er würde zu Jenny und Nahil zurück gehen. Vielleicht sollten sich die Beiden das besser einmal ansehen.

„Ja, Kälte ist eine gute Idee. Ich fand schon den Gedanken mit dem Trockeneis super! Ich werde direkt einen Test machen!“

Sie entnahm der Probe eine Weitere, gab sie in ein Reagenzglas und steckte sie in eine kleine Gerätschaft in der Mann nicht nur die Zentrifugalkraft wirken lassen konnte sondern auch Temperaturen testen konnte.

Hoch konzentriert sah sie auf die Maschine, auch wenn diese noch brauchte um das Ergebnis zu ermitteln.

„Gib mir noch viereinhalb Minuten, dann weiss ich mehr!“

„Leute, ich war gerade bei der Abstiegsstelle. Ich denke, ihr solltet euch das ansehen!“, kam Simon dann hinein.

Er hatte auf dem Weg dorthin beschrieben, was er beobachtet hatte.

Nun befanden sie sich gemeinsam in dem seltsamen Nebel um das Loch herum.

„Es scheint fast, als hätte der Schwefel eine neue Form angenommen.... wie eine Wolke...“

Gerade hatte sie es ausgesprochen, da bildete sich wie eine Art Film auf ihnen.

„Was? Was ist das?“

„Regen?“

Jenny entnahm der Flüssigkeit eine Probe.

Simon sah Nahil fragend an. Ob er sowas schonmal geseheb hatte?

Nahil nickte. "Ich bin gespannt!"
4 Minuten waren schrecklich lang, wenn man auf etwas wartete! Aber das würden sie schon überleben!

Sie mussten aber auch nicht sonderlich lang warten, denn Ablenkung kam gerade rein. "Was?"
Nahil ging sofort mit ihm und Jenny dort hin. Es war interessant, was Simon zu berichten hatte!

Das war wirklich ungewöhnlich... ob das besser oder schlechter war als vorher konnte er nicht wirklich sagen.. aber zumindest war der Gestank nicht mehr so intensiv.


"Das ist kein Regen.."

Nahil kam näher an Simon und beäuge den Film auf dessen Haut. Er strich sachte mit dem Finger dadurch. "Was auch immer es ist...wir sollten jetzt sofort duschen und hier nicht mehr ohne Schutzkleidung hingehen, es könnte möglicher Weise gefährlich sein..."

Er schnappte sich Jenny und Simon und zog sie beide mit zu den Duschen. Die Frauen hatten ja sowieso eine eigene Dusche.

"Kommt...wir sollten uns beeilen..."
Das Gemisch brannte regelrecht auf der Haut, als die Sonne direkt drauf traf.

"Ich habe soetwas noch nie gesehen.... Worum könnte es sich handeln?" er sah Jenny an.

Was zum Teufel war das nur?

Sie beeilten sich um zu den Duschen zu gelangen. Dieses Zeug fing auch noch an zu Brennen, wie nichts gutes!

Die Damendusche war genau gegenüber der Herrendusche, sie waren nur durch eine festere Schamwand von einander getrennt. Sie konnten also auch mit einander kommunizieren, auch wenn das sonst eher selten vor kam.

„Ich habe nicht die geringste Ahnung, Nahil! Aber ich werde mich sofort darum kümmern, sobald wir es abgewaschen haben!“

Jenny hatte sich von den Männern abgeseilt und war zu ihrem Teil der Dusche gegangen um sich rasch auszuziehen.

Simon war auch nun dabei sich schnell seiner Kleider zu entledigen um sich unter das kalte Nass zu stellen.

Er wusch sich gründlich und fragte dann bei Nahil nach, ob alles von seinem Nacken weg war. Erst jetzt bemerkte er, dass das Zeug leicht bräunlich war und sich wirklich wie ein Film auf die Haut gelegt hatte.

„Brennt das bei euch auch so heftig?“, fragte Jenny laut und kniff die Augen zu um nichts davon in sie hinein zu spülen.

"Ja, angenehm ist es nun wirklich nicht!"

Er sah den Arzt prüfend an.

"Du hast noch ganz viel in deinen Haaren! Warte! Darf ich?"

Er trat näher und half ihm es dann auszuspülen. Es wäre ein absoluter Jammer, wenn das dieses unglaubliche Haar angreifen würde!

Nahil nickte leicht. "Ich helfe natürlich mit!" Meinte er gleich dazu.

Er zog sich auch rasch aus, um das Zeug runter zu bekommen.
Es brannte! Das war garnicht gut! "Ja! Brennt höllisch!" Bestätigte er die Frage der Biologin, ehe er sich Simon zuwand, um zu sehen, ob er nicht wirklich noch etwas im Nacken hatte.

"In den Haaren?" Fragte er entsetzt nach, ehe er Simon überhaupt hatte antworten können. Sofort drehte er ihm wieder den Rücken zu, um seinw haarw von dem Zeug befreien zu lassen.

Hoffentlich würden sie ihm nicht abbrechen!!

"Danke..." kam es leise von Nahil, als das Zeug wohl ganz raus war. "Wir sollten vorsichtshalber auch den Rücken gründlich abwaschen." Da sprach wieder der Arzt aus ihm. Er wand sich dem Chinesen zu, deutete an, dass dieser sich umdrehen sollte und seifte ihn gründlich vom Nacken bis knapp über den Hintern ein. Sie wussten ja nicht, wie agressiv das Zeug tatsächlich war.

"Jenny,ist es okay, wenn ich gleich rüber komme und mich auch um deinen Rücken kümmere? Du kannst selbstverständlich vorher alles bis auf den Rücken verdecken!"
Nahil sah darin nicht das geringste Sexuelle, auch wenn ihm beim Anblick von Simons nacktem Körper sein völlig bescheuerter Traum wieder in den Kopf kam. "Könnten Sie...?"
Nahil wand Simon wieder den Rücken zu und schob seine Mähne zur Seite.