Ryo hatte ja keine Ahnung, wie sehr Yuto sich danach sehnte ihn nochmal zu küssen. Generell war ihm nicht bewusst, wie ernst dessen Gefühle waren, immerhin war Yuto mit Yosuke zusammen, irgendwie.
Außerdem hatte der blonde ja auch einen festen Freund, den er schon eine gefühlte Ewigkeit liebte.

Er wollte Yuto nur zeigen, dass er jeder Zeit willkommen bei ihm war und Ryo wirklich, wirklich gerne Zeit mit ihm verbrachte, aber der jüngere sah irgendwie gequält aus.
Hatte er was falsch gemacht? Belastete er Yuto mit den Fotos? Vielleicht drängte er ihn zu sehr, indem er darauf ansprach?

Besorgt sah er ihn an. "Was meinst du?" fragte er auch noch so blind, wie er war.

Das war‘s!

Yuto griff nach Ryos Handgelenk, zog ihn mit in die kleine Gasse neben dem Suppenhaus, platzierte ihn an der Wand und küsste ihn.

Er legte sogar seine Hände an Ryos Wangen. Er hatte diesem Drang einfach nicht Stand halten können! Es ging nicht!

Aber er hatte ihn ja auch gewarnt.

"Yuto?" kam es auf dem Weg zur Gasse von Ryo, als er mitgezogen wurde, doch in der Gasse verlor er kein Wort mehr.
Er spürte wieder diese wunderbar weichen Lippen auf den seinen und dazu die Hände, die seine Wangen berührten.

Ryos Herz setzte gefühlt einen Schlag aus, ehe es augenblicklich einen schnelleren Takt anschlug.
Oh Gott! Das hatte Yuto damit gemeint! Aber wieso wehrte Ryo sich nicht...? Wieso schob er ihn nicht von sich oder biss ihn...oder sonst irgendwas?!
Der blonde war so perplex, dass er sich überhaupt garnicht bewegen konnte, nur seine Augenlider fielen bescheuerter Weise auch noch zu. War er völlig verblödet?! Ließ er sich gerade von Yuto küssen und schob ihn nichtmal von sich?!

Ryo schaffte es endlich seine Arme dazu zu bringen sich zu bewegen, aber was zum Teufel tat er? Anstatt Yuto von sich zu drücken legte er seine Hände auf dessen Seiten und erwiderte den Kuss. Was war nur los mit ihm?!

Er erschrak über sich selbst, schaffte es nun doch den Kuss zu lösen, aber Yuto war immernoch so verboten nahe, direkt vor seinem Gesicht und Ryo...ja..er war hochrot und ihm war verdammt warm.

"Yuto....ich...wir..." stammelte er, wollte ihm sagen, dass das hier nicht ging und überhaupt nicht in Ordnung war, aber dafür war er viel zu sehr durch den Wind.

Endlich! Endlich durfte er die Lippen wieder berühren! Ryo hatte sich nicht gewehrt und so konnte er den Kuss sogar etwas vertiefen. Was war das? Yuto fühlte die Hände an seinen Seiten und auch, dass der Kuss erwidert wurde! Fantastisch!

Leider hielt das Ganze aber nicht besonders lange an! Ryo löste den Kuss und begann zu stammeln.

Mit fast schon gierigem Blick sah Yuto ihn an.

Er senkte dann aber doch seine Arme und entschuldigte sich. Er trat allerdings noch nicht von ihm.

„Es tur mir leid.... aber auch irgendwie nicht. Seit dem Badehaus musste ich immer wieder an deine Lippen denken... und jetzt, ist es über mich gekommen. Ich... ich wollte dich noch einmal geküsst haben. Das war sehr egoistisch von mir und dafür entschuldige ich mich. Allerdings nicht für den Kuss an sich.... denn dann würde ich so tun, als würde ich ihn bereuen.“

Er musterte ihn. Legte eine Hand an die Wand hinter Ryo, streichelte ihm mit der anderen über die Wange.

„Bitte sei mir nicht böse..“

Dieser Blick! Diese Stimme! War es das, was Ryo so interessant an dem zuvor so unschuldigen und schüchternen Jungen fand?! Wie konnte ein Mensch nur so unterschiedlich auf verschiedene Situationen reagieren?

Er lauschte der anngenehmen Stimme, blickte Yuto nervös dabei an und biss sich innen auf der Lippe rum. Was sollte er sagen oder tun? Sein Körper bewegte sich nicht von ihm weg, seine Hände blieben noch immer an den Seiten des jüngeren und sein Herz machte auch keine Anstalten sich endlich zu beruhigen.

Er wusste nicht, was er sagen sollte und Yuto machte ihm das nurnoch schwerer.
Der andere war Ryo sah nahe, berührte ihn so sachte und musterte ihn auch noch so auffällig. Verdammt, das war so betörend!

Ryo blickte Yuto an. "Ich bin nicht böse...." flüsterte er. Wie könnte er jemals böse auf sein Modell sein?

Ryo war wie ein Reh, gefangen im Lichtkegel eines Scheinwerfers. Warum hatte das auf Yuto so eine unglaublich anziehende Wirkung?

Er war ihm also nicht böse?

„Danke!“, flüsterte er und setzte dann zu einem weiteren Kuss an.

Er wusste noch nicht, wie er den rechtfertigen sollte, aber ernsthaft nachdenken konnte er gerade nicht.

Diese Lippen! Diese zarten Lippen!

Beide Hände fanden sich wieder an Ryos Wangen, halb hinter den Ohren. Yuto küsste ihn nun wesentlich leidenschaftlicher, seine Zunge hatte die des Fotografen entdeckt und zum Tanz aufgefordert.

Sein Körper kam auch etwas näher, so das fast keine Distanz mehr zu ihnen bestand, es aber immer noch nicht unbequem beim küssen wurde.

Es fühlte sich unbeschreiblich an!

Ryo dachte, dass Yuto sich nun entfernen würde, aber nein... Er küsste ihn gleich nochmal! Diesmal spürte er sogar, wie Yutos Zunge die seine suchte. Nein! Das ging nicht! Aber wieso machte seine Zunge dann so einfach mit? Wieso konnte er dieser Situation nicht einfach entkommen und Yuto von sich schubsen?
Er sollte ihn anschreien, sagen, dass es nicht okay war und er nun doch böse auf ihn war. Aber er konnte nicht. Sein Körper ließ sich total auf diesen Jungen ein! Er verstand nicht wieso, konnte aber nicht wirklich was dagegen tun.

Koji.
Koji.
Koji!! Ryo schaffte es nun doch endlich Yuto von sich zu drückten und damit den Kuss zu lösen. Er war knallrot, hatte zum Glück bloß einen Halbsteifen und sein Kopf war gesenkt.

"Yuto.... Hör auf...es reicht..." kam es mit beinahe schon zittriger Stimme von ihm.
Fuck. Er konnte das hier nicht zulassen. Das war wirklich nicht in Ordnung und wenn Yuto sowas öfter tat, dann würde er wohl oder übel den Kontakt zu Ryo verlieren. Der blonde konnte und wollte seine Beziehung nicht aufs Spiel setzen...aber eigentlich wollte er diese Freundschaft auch nicht verlieren.

„Bitte verzeih, ich hab mich hinreissen lassen… du… du hast Recht…. das war falsch von mir.“, stammelte er, trat sofort einige Schritte zurück.

Er sah etwas verloren aus, auch wenn er es wirklich genossen hatte. Aber es war schon so, wie Ryo sagte, es war nicht richtig. Er hatte doch jemanden und er selbst ja auch, irgendwie.

„Verzeih mir, Ryo… ich…“, er atmete laut aus.

„Ich mag dich einfach zu sehr. Entschuldige!“

Er wandte sich dann ab und eilte aus der Gasse um so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Vielleicht rettete er Ryo damit, vielleicht auch sich selbst, vielleicht deren Freundschaft. Er wusste nich, wieso er einfach so ging. Er wollte bei ihm bleiben, ihn halten und berühren. Aber seine Vernunft schickte ihn los.

Auf dem Weg hatte er immer wieder gehört, wie man ihm sagte, dass er ein Idiot sei, dass er hätte bleiben sollen. Aber er wehrte sich gegen die Stimme in seinem Kopf.

Er war dann bald zu Hause angekommen, zog sich aus und sprang unter die Dusche.

Yosuke kam an und hörte, wie das Wasser lief. Das war doch eine tolle Gelegenheit, Yuto nahe zu sein.

Dieser schrak kurz auf, als der Vorhang zurück gezogen wurde. Yosukes lächeln war zuckersüss, zwar nicht so wie das von Ryo, aber es war ausreichend, er zog ihn an sich, küsste ihn und schon bald hatten sie sich unter der Dusche vereint. Sehr zur Freude des Kellners.

Trotzdem war es seltsam, denn immer wieder sah Yuto Ryos Gesicht anstatt das, des Mitbewohners. Allerdings beflügelte es ihn umso mehr. Es beflügelte ihn so sehr, dass er beim Orgasmus auch tatsächlich den Namen des Fotografen stöhnte.

Yosukes Blut gefror in seinen Adern. Hatte er sich gerade verhört?!

Sie hatten sich anschließend in gemütliche Kleidung geworfen und Yosuke wärmte etwas zu Essen auf. Sie saßen sich gegenüber und aßen als er ihn fragte.

„Sag mal…. was hast du gemacht, als du heim gegangen bist?“

„Ich? Ich hatte einen Anruf von Ryo bekommen und mich dann noch mit ihm getroffen. Hundesitten!“, lächelte er. „Zwei Hunde hatten Sex. Hab ich zum ersten mal live gesehen und ich wusste gar nicht, dass die nicht mehr aufhören können, bis es vorbei ist. Die stecken praktisch in einander!“

„Ist das so….“, kam leise von dem anderen. Er kaute langsam und überlegte wieder ob er sich in der Dusche nicht verhört hatte.

„Yuto…. wie, wie stehst du zu Ryo?“

Diese Frage überraschte ihn. Er blickte Yosuke an. „Wir sind gut befreundet!“

„Du hast mal gesagt, er hätte dir sehr geholfen, nicht wahr?“

Yuto nickte.

„Geniesst er daher eine besondere Stellung bei dir? Bist du ihm dankbar?“

„Ich bin ihm sehr dankbar! Aber auch Koji. Seinem Freund. Sie haben mir praktisch ein neues Leben ermöglicht!“

„Mhh… verstehe!“

„Warum fragst du, Yosuke?“

„Ach.. nur so.“, log er und lächelte dann. Vielleicht hätte er sich ja verhört. Trotzdem würde er wohl zukünftig darauf achten.

Bevor sie sich schlafen legten hatte sich Yuto noch mit seinem Handy ins Bad verabschiedet. Dort schrieb er dann Ryo.

„Ich hoffe du bist gut heim gekommen. Tut mir leid, dass ich dich nicht mehr begleiten konnte. Bitte gib auf dich acht. Bis dann…“

Er kam dann ins Bett und ließ sich von Yosuke kuscheln. Am nächsten Tag würden sie gemeinsam zur Arbeit gehen. Ein neuer Abschnitt würde beginnen. Das war doch gut, oder?

Ryo war ein kleines Bisschen überfordert, konnte Yuto kaum antworten. Gott! Was sollte er tun? Wie sollte er damit umgehen und wie konnte er Yuto klar machen, dass das nicht einfach so ging? Es war nicht in Ordnung, für keinen...Es gab Menschen, die sie liebten und die von ihnen geliebt wurden und das letzte was Ryo wollte war Koji zu verlieren.

Er konnte den jüngeren nicht ansehen, biss sich auf die Lippe und nickte leicht. Er würde ihm verzeihen...natürlich würde er das. Er konnte garnicht anders. Yuto war doch eigentlich ein guter Junge und er tat sowas nicht, um Ryo was böses zu tun.

Wortlos ließ er den anderen gehen, seufzte leise als er weg war und sank erstmal in die Hocke, rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht und dachte noch ein paar Minuten über alles nach. Das war doch echt alles kacke! Wieso war alles so schwierig?!

Er stand dann doch nach einer Weile wieder auf und machte sich auf den Heimweg.

Wahrscheinlich war es wirklichlich eine schreckliche Idee irgendwann erotische Bilder von Yosuke und Yuto zu schießen... Er sollte Yuto besser sagen, dass das vielleicht doch keine so tolle Sache war, weil er selbst sich in dem Gebiet nicht auskannte und sich unsicher fühlte, was die Fotos anging. Ja, das sollte er vielleicht wirklich tun, sollte dieses Thema noch einmal aufkommen.

Ebenso wie Yuto ging auch Ryo direkt duschen, danach setzte er sich allerdings an den Laptop um ein paar Bilder von Koji zu bearbeiten. Er wollte diesen nicht vernachlässigen oder die Bilder gar aus den Augen verlieren.

Er fuhr mit dem Mauspfeil über Kojis Körper, lächelte glücklich und fuhr dann erschrocken zusammen, als sich von hinten Arme um ihn legten. "Gefällt dir, was du siehst? Willst du nicht lieber den richtigen ansehen?" schnurrte sein Freund ihm ins Ohr, ehe er dieses küsste. "Koji~!" freute der blonde sich, stellte sofort den Laptop neben sich und drehte sich um, sodass er nun auf der Couch kniete und sich auf der Lehne abstützen konnte. "Ich hab garnicht gehört, dass du rein gekommen bist." kicherte er, küsste seinen Schatz dann.

"Ich finds süß, wie du sie Bilder ansiehst~"
Ryo wurde ein wenig rosa, lächelte aber. "Wie sollte ich anders, bei dem perfekten Mann?"
Koji zog ihn zu sich rauf, setzte Ryo auf die Sofalehne und stellte sich ganz nahe an ihn, zog dessen Becken am Po schön eng an seines und küsste ihn dann leidenschaftlich.
Nach und nach fielen die Kleidungsstücke zu Boden und schlussendlich trieben sie es. Erst auf der Sofalehne, dann auf dem Wohnzimmertisch und anschließend im Bett, wo sie es dann auch zu Ende brachten.

Nun lag Ryo mit dem Kopf auf Kojis Brust, seufzte genussvoll und genoss einfach nur die Nähe. Ja. Er liebte diesen Mann und Yuto würde ihm das auf keinen Fall kaputt machen dürfen. Koji dürfte von den Küssen und vor allem seiner körperlichen Reaktion darauf niemals erfahren!

Die Freundschaft sollte eine Freundschaft bleiben und die einzigen Lippen, die seine berühren sollten waren die seines Geliebten.

"Ryo...dein Handy..." murmelte Koji, als beide gerade fast eingenickt waren und Ryos Handy plötzlich vibrierte. Scheiß Bettschränkchen! Das Vibriren war darauf einfach übertrieben laut! Leise seufzte er, nahm das Handy an sich und sah nach. Oh. Yuto.

"Schon gut, mach dir keinen Kopf, ich bin schon groß genug, um den Heimweg allein zu schaffen Ich wünsch dir morgen einen tollen ersten Arbeitstag! Gute Nacht." schrieb er rasch zurück.

"Yuto?" fragte Koji, als Ryo das Handy wieder weggelegt hatte, zog ihn dann auch gleich wieder enger an sich. "Mhm, er war heute mit mir mit den Hunden draußen." lächelte der blonde.
"Achja...ich hab 2 Bilder von dir heute fertig bekommen, die musst du dir morgen anschauen, ja? wir müssen auch mal wieder neue machen~"
Ein liebevoller Kuss folgte. Ja, das hier war richtig...es fühlte sich anders an, Gefühlvoll und nicht einfach nur plump erregend. Ryo musste mit Yuto wohl wirklich aufpassen, die Spannung zwischen ihnen war wohl möglich ein wenig zu gefährlich... Es war nicht so, dass er Gefühle für den Jungen hatte....naja schon, aber die waren wirklich auf freundschaftlicher Basis! Sein Herz gehörte noch immer Koji, auch wenn sein Schwanz wirklich stark auf Yuto reagierte. Er musste das irgendwie umgehen können!

Es waren bereits zwei Woche vergangen, seitdem Yuto Ryo gesehen hatte. Er hatte sich im Restaurant wirklich Mühe geben und wurde sehr von den Kolleginnen und Kollegen geschätzt. Besonders eine ruhige und schüchterne Art gefiel den meisten. Er war einfach überhaupt nicht auffällig und störte damit auch die Gäste nicht.

An den Feierabenden hatte er derweil seine Bondage-Fähigkeiten an Yosuke verbessert. Dieser war darüber sehr erfreut, vor allem auch, dass Yuto keine Zeit hatte um sich mit dem Fotografen zu nutzen. Denn irgendwie hatte er nicht vergessen können, das Yuto dessen Namen beim Sex genannt hatte.

Sie hatten an einem Mittwoch frei und es war zudem Yosukes Geburtstag, er hatte mit ihm in ein Café gehen wollen und schlug bei einem Spaziergang das vor, in dem Koji arbeitete. Aber als Yuto diesen von außen sah, winkte er ab.

„Eh? Ist das nicht dein Bekannter?“

„Ja, ich möchte ihn nicht stören!!“

„Aber es ist doch cool, wenn man in ein Restaurant kann, in dem Freunde arbeiten. Er freut sich doch bestimmt, dich zu sehen!“

Yuto nahm seine Hand und lief mit strengem Schritt weiter damit sie von hier weg kamen.

Yosuke hatte sich viel zu sehr darüber gefreut, dass Yuto seine Hand nahm. Doch als sie im nächsten Café ankamen und Platz genommen hatten, musste er trotzdem nachhaken.

„Hattet ihr Streit oder sowas?“

„Naja, sagen wir so, Koji ist nicht gerade mein Fan.“

„Liegt das daran, weil er eifersüchtig auf dich und Ryo ist?“

Yuto sah ihn überrascht an, lachte dann aber.

So war es also! Hatten die beiden mehr miteinander, als nur ein freundschaftliches Model- und - Fotografen-Verhältnis?

„Hattest du mal was mit Ryo?“

„Was?! Nein! Wie kommst du auf sowas?“

Yosuke sah ihn nur schweigend an. Ob Yuto ihn anlog?

Dieser griff wieder nach seiner Hand.

„Es ist dein Geburtstag. Wollen wir nicht lieber über dich nachdenken, hmm?“, Yuto sah ihn süss an.

Das war natürlich zu niedlich, aber trotzdem kam Yosuke das seltsam vor.

Sie feierten aber noch mit Kuchen und gutem Sex, bevor sich Yosuke für den nächsten Tag krank meldete und Yuto arbeiten ging.

Yosuke hatte sich auf dem Weg zu dem Café gemacht, in dem er den Freund des Fotografen gesehen hatte. Dort wartete er, bis geöffnet wurde, vielleicht hatte er Glück und er würde auf ihn stoßen oder aber man konnte ihm seine Kontaktdaten nennen. Wenn sie beide die selben Gefühle über Ryo und Yuto hatten, würden sie doch offen darüber reden können oder? Vielleicht würde Yosuke dann Ruhe finden und Yuto vertrauen können.

Ryo und Yuto hatten sich eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen, auch wenn es nur 2 Wochen waren, dem blonden kam es viel zu lang vor. Er wollte den jüngeren nicht von der Arbeit ablenken oder stören, deshalb hatte er nicht nochmal nachgehakt, ob Yuto nicht doch mal wieder vor die Kamera wollte.

Er hatte dafür einige schöne Bilder von Koji geschossen und sich auch nochmal an einigen Aktfotos von diesem versucht. Zwischendurch hatte er immer mal ein Bild von Yuto bearbeitet, was er noch vom letzten Shooting hatte, leider war das aber wirklich nicht mehr viel, was davon verwendet werden konnte.

Die zwei Wochen verliefen dennoch wie immer. Koji ging arbeiten, Ryo zur Uni.... nach etwa 2 Wochen sah Koji allerdings etwas komisches.

"Ich hab Yuto heute gesehen.... ich glaube er hat sich nicht getraut ins Café zu kommen...aber sein Kellnerboy sah so aus, als wollte er rein kommen! Dieser...eh..Yosuke?"
Ryo wurde hellhörig, nickte dann. "Ja, Yosuke... Vielleicht wollte er dich nicht bei der Arbeit belästigen? Oder dachte, dass du ihn nicht dort haben willst, weil er den Job und die Wohnung nicht genommen hat?" überlegte Ryo.
Koji nickte. "Klingt logisch..Er denkt sicher, dass ich immernoch sauer wär..."
Ein Kuss folgte. "Aber solange er die Finger von dir lässt...ist er soweit okay." flüsterte er. Ryo kicherte. "Mach dir keine Sorgen, ich pass auf mich auf!"


Am nächsten Tag staunte Koji nicht schlecht, als er doch tatsächlich Yosuke erblickte, während er gerade mit einer Torte nach vorn kam, um die Kuchentheke zu füllen. Das war auf jeden Fall der Typ, der gestern mit Yuto vorbeigegangen war. Er war noch allein im Café, da hatte Yosuke ja wirklich glück.
Koji zog eine Augenbraue hoch, kam dann zur Tür und öffnete diese für den Gast. "Guten Morgen...ehm...Wir....öffnen erst in 20 Minuten...aber setzen Sie sich ruhig schonmal irgendwo hin." bat er Yosuke rein, lächelte dabei so, wie er jeden Kunden anlächelte.

Youke war nervös und erleichtert zugleich, als ihm tatsächlich geöffnet wurde.

Er bedankte sich höflich und entschuldigte sich auch gleichzeitig, dass er so früh hier sei. Er nahm dann auch erstmal brav Platz und sah sich die Karte an, die in einer Serviettenhalterung steckte. Er nahm sie an sich und besah sich ihr. Trotzdem konnte er sich kaum darauf konzentrieren. Er wurde zusehends nervöser und als Koji dann zu ihm kam fragte er ihn, ob es in Ordnung war, wenn er sich kurz zu ihm setzen könnte.

„Danke.. ehm. Also. Ich möchte wirklich nicht unhöflich sein oder zu viel Zeit stehlen. Aber ich dachte, wenn ich her komme, nachdem ich gemerkt habe, dass du hier arbeitest - darf ich du sagen? Nun ja, Also, du weisst ja, ich und Yuto wohnen zusammen und es ist wirklich toll mit ihm… nur.. naja.. du bist ja Ryos Freund, nicht wahr? Ich dachte.. vielleicht geht es dir ja wie mir. Oh Mann, was ich sage, ergibt keinen Sinn, oder?“, er musst erst einmal tief durchatmen.

Er entschuldigte sich nochmals und fuhr dann fort: „Also, ich wollte dich fragen, ob du weisst, ob Yuto… und Ryo… naja.. vielleicht eine Affäre haben?“

Er sah ihn bedrückt an. Er wollte ja auch keine schlafenden Hunde wecken, oder ähnliches.

„Also, ich… ich wollte dich das fragen, weil ich mir denke, dass wenn du deinen Freund lieb hast, naja, dann würdest du das ja bestimmt nicht wollen und auch bestimmt auch mitbekommen.. es sei denn natürlich, ihr habt eine offene Beziehung.. sowas geht mich ja nichts an… und wenn das für dich okay ist… ist das ja natürlich eure Sache. Es ist nur…Ich fand, Ryo und Yuto haben doch schon sehr viel Zeit miteinander verbracht und… Ich… ich bin vielleicht auch einfach nur unsicher. Tut mir leid. Vielleicht hatte ich mich auch verhört… nur.. also… einmal… als wir intim waren, da… da… kam es mir so vor, als… als sei Yuto nicht er selbst… als wäre er mit Gedanken ganz wo anders… und… ich dachte, ich hätte gehört, wie er Ryo gesagt hat… also… währenddessen… vielleicht bin ich auch paranoid. Tut mir leid… ich dachte einfach nur, wenn ich her komm und dich frage, vielleicht kannst du mir diese Furcht nehmen… dann war das doch nur ein dummes Hirngespinst.“

Yosukes Hände zitterten regelrecht. Er hatte niemandem bislang davon erzählt und es brachte sein Herz wirklich in Aufruhr.

Fast schon flehend blickte er Koji an.

Ob er ihm seine Furcht nehmen konnte?

Koji war gespannt, ob er wirklich nur als Kund hier war oder es wohl möglich um ihn ging. Warum sollte Yosuke sonst einfach einen Tag später plötzlich so früh hier auftauchen?

Der dunkelhaarige räumte rasch alles fertig ein und startete die Kaffeemaschine, damit diese sich schonmal spülte. Dann kam er zu Yosuke.

Es ging also um ihn....oder Yuto..oder wen auch immer. Aber Yosuke war hier um zu reden. Ob er glaubte, dass Koji und Yuto stress hatten und dieser deswegen nicht hier rein gehen wollte?

"Klar, mach nur." Gut für Yosuke, dass Koji da nicht so streng war, es war ihm sowieso lieber, wenn man ihn duzte. Natürlich war er Ryos Freund, aber was hatte der Kerl mit Ryo zu tun? Koji zog eine Augenbraue hoch. Was ging hier vor? Was wollte der Typ?
"Ich weiß echt nicht, worauf du gerade hinaus willst, sorry!" bestätigte er die Frage. Es machte in Kojis Augen wirklich keinen Sinn.

Die nächste Frage ließ ihn stocken. Bitte was? Wenn er das wüsste, wäre Yuto schon längst Geschichte!
Er ließ ihn erstmal komplett ausreden, seufzte dann und nahm die zitternden Hände des Kellners in seine. "Yosuke... hör zu... Ryo und ich haben ganz sicher keine offene Beziehung, das würde ich nicht mitmachen und Ryo auch nicht. Wüsste ich, dass die beiden eine Affähre hätten, dann wäre ich Yuto schon längst an die Gurgel gegangen. Er ist meiner Meinung nach total auf Ryo fixiert und das mag ich kein Bisschen. Würde er Ryo anfassen, würde ich ihm die Finger brechen, du würdest also wissen, wenn was zwischen den beiden passiert wäre. Ryo erzählt mir alles. Ich weiß, dass Yuto ihn einmal geküsst hat, aber mehr war da wohl nicht." erklärte er, ließ dann die Hände wieder los.

"Beruhig dich einfach etwas, sprich in Ruhe mit Yuto über seine Gefühle für dich und seine möglichen Gefühle für Ryo und sag ihm, dass es dir so vor kam, dass er Ryos Namen gestöhnt hat und dass du Angst hast, dass er meinen Ryo vielleicht etwas zu sehr mag. Sag mir bescheid, wenn sowas noch mal vor kommt, dann sorge ich dafür, dass Yuto keinen Funken Kontakt mehr zu Ryo hat. Mir passt das mit den beiden sowieso nicht. Aber das letzte Mal, dass sie sich gesehen haben ist jetzt auch schon..ich glaube so an die 2 wochen her..."

Yosuke hörte ihm zu. Nickte zustimmend. Da hatte Koji wohl recht. Er schien ja wirklich nicht gut auf Yuto zu sprechen zu sein. Das war doch eigentlich gar nicht schlecht! Wenn Koji also einen Riegel vor diese seltsame Freundschaft legen würde, wäre er schonmal nicht der böse und er hätte Yuto dann ganz für sich allein!

„Ich danke dir. Und bitte entschuldige, dass ich da so einfach geplatzt bin. Ich… bin sehr froh, dass ich mit dir reden konnte! Ich halte dich auf jeden Fall auf dem Laufenden. Du hast Recht, ich sollte mit Yuto sprechen. Ich meine, er hat mir gesagt, dass nichts zwischen ihnen ist. Aber vielleicht hat er es ja auch einfach nur gesagt um mich zu beruhigen. Darum bin ich froh, dass es wohl wirklich so ist. Darf ich vielleicht deine Nummer haben? Dann könnte ich dich kontaktieren, wenn mir etwas komisch vor kommt?“

Er stimmte ihm auch zu, dass es wohl schon so lange sein könnte, weil Yuto ja mit ihm zusammen arbeitete und sie die Feierabende dann miteinander verbrachten.

„Vielleicht ist das auch alles ein Missverständnis und wir sollten einmal alle zusammen was unternehmen, hmm? Dann sehen wir ja auch, wie sie miteinander umgehen, vielleicht beruhigt mich das ja auch. Ich bin wohl ein zu unsicherer Mensch! Aber wenn ich mit meinen eigenen Augen sehen könnte, wie sie sich untereinander benehmen… ich meine… Blicke können sehr viel verraten, auch wenn sie es vielleicht versuchen würden zu verheimlichen… Oh Gott, ich klinge wie eine Hausfrau, die davon ausgeht, dass ihr Mann eine Affäre mit der Sekretärin hat, oder?“, er verbarg sein Gesicht hinter seinen Händen.

Dann stand er aber auf, bestellte sich einen Coffee to go und bedankte sich derweil nochmals brav bei ihm, sagte ihm aber auch, dass er seine Zeit nicht weiter in Anspruch nehmen wollte.

Koji war es egal, ob er der böse war. Yuto war ihm wirklich nicht geheuer und dieser blöde Kerl hatte ihn auch noch doof da stehen lassen....vor seinem Chef!
Egal. Der Chef war nicht böse auf ihn, nur enttäuscht von dem so brav wirkenden Jungen, also konnte es Koji im Endeffekt egal sein. Es nervte ihn nur, dass alle Yuto für einen Engel hielten und jetzt kam Yosuke und sprach auch noch von einer Affähre, die mir Ryo zu tun haben sollte.

Blöder Yuto.

"Kein Problem! Ich bin froh, dass du zu mir gekommen bist, so kann ich auch wieder mehr auf der Hut sein und vielleicht Ryo auch ein Bisschen ausquetschen, sollte er sich nochmal mit Yuto treffen wollen.."
Er nickte, holte seine Brieftasche aus seiner Arschtasche und reichte Yosuke eine Karte von sich, auf der auch seine Handynummer stand.

"Du unsicher? Der Kerl, der seine Nummer auf nem Starbucksbecher an einen Fremden weiter gibt?" grinste Koji, lachte dann kurz.
"Mh...vielleicht lässt sich das einrichten...aber sollten die beiden sich komisch verhalten, dann garantiere ich für nichts mehr... du solltest dann viiiieeellleeeeeicht in der Lage sein Yuto zu beschützen." Kojis Blick war super ernst und er meinte das auch ernst. Ryo und er waren schon so lange zusammen und sie liebten sich wirklich. Sollte Yuto sich wirklich zwischen sie drängen, dann wäre er dran!

"Du klingst schon ein Bisschen so, stimmt." bestätigte er selbst ebenfalls grinsend. "Gut, dann halt mich auf dem Laufenden und lass dir den Kaffee schmecken!" sprach der schwarzhaarige, während er Yosuke seinen Becher reichte.

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Zur gleichen Zeit langweilte sich Ryo zu Tode. Er war in der Uni und hörte sich jetzt schon zum 1000 Mal die gleiche Scheiße vom gleichen Professor an. Das war doch sowas von öde!

"Hey, na wie läuft die neue Arbeit? Macht sie noch Spaß? Schade, dass du kaum noch Zeit hast...und sorry, dass ich mich jetzt erst melde, aber ich wollte dich nicht ablenken. Vermisse ein Bisschen die Zeit mir dir! Liebe Grüße Ryo." schrieb er Yuto einfach mal. Es war so schön mit ihm im park gewesen, mit den Hunden und im Onsen.... Zwei Wochen waren doch schon eine ziemlich lange Zeit!