Leonardo kam tatsächlich aus seinem Decken-Cocoon geschlüpft und Luca erhaschte einen Blick auf den Mann mit dem zerzausten goldenen Haar!

Er kam näher, nachdem sich Leo wieder einigelte und riss dann die Decke von ihm.

„Warum versteckst du dich?! Dazu gibt es doch keinen Grund! Ich soll bei dir sein, aber dich nicht sehen!! Das ist doch völlig bescheuert!“

Er sah ihn ernst an.

„Wozu hab ich dir die Haare geflochten, wenn jetzt die Hälfte durch die Decke eher nach Stromschlag aussieht?! Komm her, ich mach dir einen neuen Zopf!“

Luca griff nach Leos Hand.

Leo erschrak beinahe zu Tode! Er schrie auf, wand sofort den Kopf zur Seite und biss sich auf die Lippe. Seine schützende Decke war weg und Nevio würde sein verheultes, aufgequollenes Gesicht sehen können! Nein! Das wollte er nicht... er wollte so nicht gesehen werden.

Mit zugekniffenen Augen und weggedrehtem Kopf hörte er die Worte des anderen. "Das ist nicht bescheuert!!" jammerte er völlig überfordert zurück.

Wahrscheinlich würde niemand, der die beiden so erlebte, sie wirklich für über 20 halten! Sie benahmen sich wohl beide noch ziemlich kindisch, wenn sie allein waren.

"Nein!"
Fast schon panisch zog er die Hand zurück, sah sich nach seiner Decke um, die allerdings nun auf dem Boden lag und für ihn gerade unerreichbar schien.
"Guck mich nicht an..." schluchzte er schließlich, hielt sich beide Hände vor sein Gesicht.
"Ich will nichts essen... ich will nicht, dass du mich so siehst und ich will nicht, dass du mich verlässt!" entwisch es ihm, wobei er sich immer kleiner machte. Er hatte solche Angst Nevio zu verlieren, dass er sich das hier wohl gerade alles eher selbst versaute und schwerer machte.

Luca wollte weiter schimpfen, aber die Worte des anderen durchschlugen ihn wie Pfeile.

Kurz nur hielt er inne, dann nahm er dich neben ihm Platz, legte seine Hände auf seinen Rücken.

„Ich.... ich verlasse dich doch nicht, Leo! Das würde ich nicht tun! Wieso... wie kommst du auf sowas?! Doch nicht wegen gestern, oder?!“

Würde er das Thema wirklich doch anschneiden müssen?

„Leo, ich war gestern hier, ich bin jetzt hier und ich werde auch morgen hier sein! Hmm? Wo... wo sollte ich lieber sein als hier.... bei dir?“

Er sprach sanft auf ihn ein. Es war die Wahrheit. Er musste hier nicht einmal etwas beschönigen.

Er war am aller liebsten bei Leo!

„Komm her.. ich... ich umarme dich! So lange wie du willst. Und ich sehe dich auch nicht an, wenn du nicht willst.“

Er breitete die Arme aus und schloss die Augen. Er wusste nicht ob das die beste Idee war, aber, vielleicht würde es Leo ja irgendwie beruhigen.

"Natürlich, wegen was sonst?" schluchzte der jüngere weiter. Gott... würden seine Eltern ihn jetzt sehen, würden sie wohl allen Glauben an ihren Erben verlieren. Wie sollte so eine Heulsuse jemals zu einem ordentlichen Oberhaupt der Familie werden? Ein blondierter Schwächling, der nichts weiter hatte als eine große Klappe und einen super Bodyguard..nein...den mit Abstand besten Bodyguard überhaupt.

"Weiß nicht...ganz weit weg von einem Idioten wie mir...?" murmelte er. Der blonde kam einfach nicht mehr mit seinen gefühlen zu recht. Die ganzen Jahre über hatte er sie angestaut und verborgen, es ging nicht mehr.

Vorsichtig linste Leo durch zwei Finger, sah wie Nevio seine Arme ausgebreitet und seine Augen geschlossen hatte. Wie sollte er da widerstehen? Das war unmöglich.

Beinahe stürmisch fiel er Nevio in die Arme, weinte bitterlich und presste sich Halt suchend an ihn. "Tut mir leid....ich bin so ein Idiot...ich hätte niemals..."
Er kam garnicht weiter, weil seine Stimme versagte. Wieso nur hatte er sich diesen verdammten Kuss von ihm geholt?!

Er schloss seine Arme um den schlanken Körper. Es war wirklich ein sehr schönes Gefühl, ihm so nah sein zu dürfen.

Er legte eine Hand an seinen Hinterkopf und tätschelte ihn sachte.

„Wir sind beide Idioten!“, meinte er sachte. „du hast nichts falsch gemacht. Im Gegenteil! Du bist so viel mutiger als ich! Ich danke dir, für deine Worte von gestern. Sie bedeuten mir sehr viel, Leo!“

War das schlau, das hu sagen? Er war sich nicht sicher. Vor allem wollte er aber, dass sich Leonardo dafür nicht schlecht fühlte.

Denn, dann müsste er sich auch noch schlechter fühlen, oder?

Wieso waren sie beide Idioten? Der ältere hatte doch garnichts gemacht.
Leo verstand nicht ganz. Was sollte das bedeuten? Er dankte ihm?! Sie bedeuteten ihm sehr viel?!

"Nevio.." gab er leise von sich, vergrub sich noch mehr an dessen Brust.
"Wie meinst du das..?" fragte er vorsichtig und noch immer leise schluchzend nach.
Es war doch unmöglich, dass der Kerl das gleiche fühlte. Das war absolutes Wunschdenken und würde doch niemals in seinem Leben wahr werden. Nevio sah ihn bloß als Bruder... aber...Brüder wurden im Normalfall nicht hart wegen einander, oder irrte er sich da?

Leonardo löste sich etwas von der Brust, blickte Nevio doch tatsächlich an! Egal, wie schlimm er gerade aussah. Er wollte wissen, was los war!

Hatte er bereits zuviel gesagt? War das in Ordnung? Durfte er ihn mehr sagen? Wenn er das tat, würde sich dann nicht alles ändern?!

Vielleicht war es besser es nicht auszusprechen. Allerdings würde Leo nicht nachgeben.

„Wie ich das meine?“

Sein Herz klopfte wie wild.

Er sah in das verheulte Gesicht und wischte ihm mit den Daumen über die Wangen.

„Ich kann es dir nicht sagen... aber... ich kann es dir zeigen... eventuell.“

Er nahm all seinen Mut zusammen und legte seine Lippen an die Leos. Auch wenn er glaubte, sein Herz würde gleich kollabieren.

Leo schämte sich für sein Gesicht, so wie es sich momentan anfühlte musste er grausig aussehen.
Aber Nevio schien das überhaupt nicht zu stören, er wischte ihm sogar noch die Tränen weg!

Was?! Wieso konnte er es ihm nicht sagen?! Moment...er konnte....

Leo riss die Augen auf, als die Lippen des anderen die seinen berührten, kurz darauf aber schloss er sie, ließ die Tränen einfach laufen und genoss diesen Kuss.
Sein Herz schlug so stark, dass Leonardo langsam das Gefühl bekam, es wollte ausbrechen und zu Nevios Herz flüchten.

Ihm wurde beinahe schon schwindelig!
Nur ungern löste er den Kuss. "Du nicht auch....oder?" fragte er leise, ehe er seinen "Bruder" in einen weiteren, deutlich gierigeren Kuss zog. Das muste er nutzen! Vielleicht war dies die einzige Chance Luca noch einmal so nahe zu sein!

Luca antwortete nicht. Er sah ihn nur etwas verloren an. Da folgte aber schon der nächste Kuss und er schaffte es einfach nicht, sich zu wehren. Zu gross war sein Verlangen nach Leo.

Zu lange hatte er auf so etwas gehofft und doch hatte er diese Gedanken immer wieder abgewimmelt und sie tief in seinem Herzen vergraben.

Jetzt aber durfte er das geniessen, oder? Wenigstens jetzt!

Er vertiefte den Kuss seinerseits und merkte auch leider schon, wie seine Hose unangenehm zu spannen begann.

Leonardo war hin und weg von diesen Küssen. Das fühlte sich so gut und richtig an. Das konnte wirklich nichts anderes als wahre Liebe sein. Sie waren vom Tag seiner Geburt an für einander bestimmt! Aber nicht so, wie seine Eltern es gern gehabt hätten.

Jedes Mal, wenn er den Kuss löste, widerholte er ihn, genoss es wirklich.

Irgendwie stieg er dann sogar auf Nevios Schoß, legte seine Arme wieder um ihn und hatte dabei nicht einmal den Kuss gelöst.
Sie waren wohl gleichermaßen erregt, wenn er die Beule unter sich richtig einschätzte...aber so, wie er jetzt gerade aussah wollte er auf keinen Fall mit Nevio schlafen! Auch, wenn er sich sehr danach verzehrte. Natürlich wusste Leo auch, wie das bei zwei Männern möglich war und solange es Nevio war, konnte er sich das nur wunderschön vorstellen.

„Leo..“, gab er kurz sanft von sich, strich ihm unter dem Pyjamaoberteil über den Rücken, als er so auf seinem Schoss sass, küsste ihn auch angetan weiter.

Nevio dachte gerade überhaupt nichts. Weder, wie und ob das weiterging noch ob das überhaupt richtig war. Er genoss einfach nur. So, wie er eine köstliche Speise geniessen konnte.

Fast schon automatisch drückte sich sein Unterleib fester an Leo. Aber eines war sicher, genug war dieses Gefühl bei weitem nicht.

Aber es sollte wohl reichen, oder.

Er fuhr mit den Händen tiefer und drückte Leo an seinem Hintern näher an seine Beule, was dazu führte, dass er genussvoll in den Kuss stöhnte.

Er hatte das gerade einfach wirklich nicht unter Kontrolle!

Nevio seinen Namen so sagen zu hören war wie Musik in seinen Ohren. Sein ganzer Körper reagierte darauf! Leo war sich nicht sicher, aber er hatte das Gefühl, dass selbst seine Nippel sich durch diese Stimme aufgestellt hatten!
Die Hände unter seinem Oberteil kribbelten auf seiner Haut und hinterließen bei jeder Berührung eine wundervolle Wärme.

Trotzdem wagte Leo es nicht wirklich den anderen ebenfalls so zu berühren. Sein Hände blieben über dem Oberteil, meist sogar eher im Nacken- und Schulterbereich, wo er ihn dennoch sachte streichelte.
Den Unterleib so fest an seinem zu spüren führte nur dazu, dass Leo wirklich ganz hart dort unten wurde, was ihn erstrecht aufstöhnen ließ, als die Hände des älteren ihn an seinem Po an ihn pressten.

Wie sollte er sich beherrschen, wenn Nevio ihn dort berührte? Wie sollte er denken, wenn ihre Beulen so aneinander gepresst wurden?!
"Nevio..." keuchte er leise, blickte ihm in die Augen und begann doch plötzlich das Hemd des älteren Knopf für Knopf zu öffnen. Im Gegensatz zu ihm war der dunkelhaarige natürlich schon aufbruchbereit.

Er ließ sich gern die Knöpfe öffnen und genoss die Küsse.

Trotzdem, ein keines Engelchen auf seiner Schulter sprach wohl zu ihm, denn er fragte sich urplötzlich, wohin das eigentlich alles führen sollte.

Er öffnete die Augen, sah Leos hübsches Gesicht, dann legte er seine Hände an die, die ihm von seiner Kleidung befreien wollten.

„Warte!“, meinte er leise.

Doch er wollte nicht weiter sprechen. Er konnte nicht. Er sah ihn nur an. Natürlich hätte er gern weiter gemacht, aber es ging doch nicht! Was taten sie hier eigentlich?!

Er führte die Hände, die er hielt an seine Lippen und küsste sie einmal sanft.

„Das reicht…“

Er hob Leo dann an und schob sich am Bett zur Seite, dann stand er auf.

„Ich… hole dir jetzt besser was zu Essen…“

Dann verließ er dieses Mal tatsächlich das Zimmer.

Er verschwand aber zuerst im Bad um sich zu beruhigen. Sein Spiegelbild verriet ihm, wie durcheinander er war. Auch wenn er sich gleichzeitig gut fühlte. Aber wenn er nicht darauf aufpasste, dass sie nichts komplett dummes taten, wer dann?!

Er wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser und ging dann anschließend in die Küche.

Auf dem Weg lief er tatsächlich der Hausherrin über den Weg. Das hatte ja gerade noch gefehlt!

„Luca, ist mein Sohn noch nicht wach?!“

„Doch, Frau Riva, das ist er. Aber er möchte heute wohl lieber in seinem Zimmer frühstücken, daher hole ich das Essen nun!“

„Ah, dieser Junge! Na schön, aber sage ihm, dass das nicht zur Gewohnheit werden soll! Ich möchte ihn auch mal wieder zu Gesicht bekommen!“

Sie ging schnellen Schrittes an ihm vorbei und fand sich im Wohnzimmer ein.

Nevio ging dann endlich in die Küche und besorgte alles. Auch die heisse Schokolade, die er ihm versprochen hatte.

Er brachte alles auf einem Tablett nach oben und kam dann wieder ins Zimmer.

„Zimmerservice!“, gab er freudig von sich und lächelte verspielt.

Er wusste selbst nicht, wie er es immer wieder schaffte, sich zu beherrschen.

Leo genoss diese Nähe und die Berührungen in vollen Zügen. Er freute sich schon darauf den älteren zu berühren, aber da stoppte Nevio ihn.
"Warten? Worauf..?" fragte er gleich nach, wang dabei jedoch leicht sein Gesicht ab, weil er sich immernoch schämte.

Dieser verdammte Kerl machte ihn wirklich noch verrückt. Erst ließ er alle zu und gerade jetzt, wo sie gerade erst anfingen brach er einfach ab! Unfair!
Schmollend ließ er zu, dass Nevio sich von ihm löste und das Zimmer verließ. Wie frustrierend das doch war! Sein Glied war schon wieder völlig hart und er wollte viel lieber weiter knutschen!

Seufzend verschwand er im Bad, wo er erst überlegte das diesmal auf die angenehmere Weise zu regeln, sich aber dann doch für die kalte Dusche entschied, weil es wohl sonst zu lange dauern würde. Diesmal war das auch schneller erledigt, weil Nevio sich nicht nackt zu ihm gesellte und sich auch noch an ihn presste!

Nach dem kalten Wasser ließ Leo nochmal angenehm warmes Wasser über seinen Körper laufen, stieg dann aus der Dusche und hüllte sich in einen Bademantel, um so aus dem Bad zu kommen.
Beinahe hätte er sich zu Tode erschreckt, denn gerade als er auf dem Bad kam kam Nevio ins Zimmer.

"Uff...willst du mich umbringen?" fragte er lachend. Er fühlte sich nach den Küssen schon deutlich besser und es hatte auch geholfen sein Gesicht mehrmals mit kaltem Wasser zu waschen. Nun war er nicht mehr so aufgequollen!

"Mhh~ Ich rieche die heiße Schokolade!" merkte er lächelnd an, räumte dabei einen Teil vom Tisch frei, damit Luca das Tablett dort abstellen konnte.

Luca lächelte. Heisse Schokolade hatte immer wieder die selbe Wirkung auf Leo. Das war faszinierend und wirklich niedlich. Interessant, wie sich manche Dinge einfach nie zu ändern schienen.

Er stellte das Tablett ab und bedankte sich, dass Leo den Tisch frei geräumt hatte.

„Guten Appetit!“, meinte er und sah ihn an.

Er sah wesentlich frischer aus, als noch zuvor. Ob er sich im Bad erleichtert hatte?!

Nevio stockte. Warum dachte er denn jetzt bitte sowas?! Er räusperte sich und sah sich im Zimmer um.

„Brauchst du noch etwas? Ansonsten würde ich auch erstmal wieder verschwinden…“

Er hatte natürlich keinen Grund zu gehen und auch sonst keine Aufgabe, dennoch… hier blöd rumzustehen und ihm beim Essen zuzusehen und sich dabei auch noch zu fragen, ob er sich einen von der Palme gewedelt hatte, war einfach nur unangenehm. Wie sollte er sich denn dabei ordentlich verhalten?!

„Deine Mutter ist mir über begegnet. Sie meinte, du sollst dir nicht angewöhnen im Zimmer zu essen, weil sie schon gar nicht mehr weiss, wie du aussiehst!“, er grinste, weil er genau wusste, wie überzogen das war, da die Frau ihren Sohn ja nun wirklich kaum aus den Augen ließ.