Jayden hatte das Lächeln gesehen, weshalb er sich umso mehr darüber wunderte, dass der Termin abgelehnt wurde.
Was...? Wieso? Ein super unangenehmes Gefühl überkam ihn, welches aber gleich wieder verschwand, als er Milos Nachricht erhielt. Diesmal war er es, der lächelte.
Sofort sah er zu Milo rüber, grinste leicht und stellte den gleichen Termin dann für den Folgetag ein.
Gut, dann hätte er nun ja doch Zeit für das Training....
Kurz huschte er also zu dem jüngsten im Team rüber. "Wenn du mich noch dabei haben möchtest, hab ich jetzt doch Zeit! Mein Termin wurde gerade abgesagt!" berichtete er lächelnd.

Vielleicht war es ganz gut, wenn er die Zeit nach der Arbeit für ein wenig Sport und anderen Freizeitkram nutzte, wenn Milo nicht gerade Zeit für ihn hatte.

Terry hatte sich sichtlich gefreut, dass Jayden nun doch zugesagt hatte. Er schrieb ihm gleich auf wo und wann das Training war und betonte nochmal, wie cool er das fand.

„Dann kommst du das nächste Mal mit zum Rugby?“, scherzte Cobey und legte lächelnd seine Schulter um Jayden.

Milo hatte das Treiben von hier aus sehen können, war aber mit dem Telefonat beschäftigt. Es war schön, dass sich alle so gut verstanden. Wenigstens das.

Er senkte den Blick und stimmte dann seinem Gesprächspartner bei irgendwelchen Dingen zu.

Er war etwas früher gegangen, kam aber noch kurz zu allen Anwesenden rüber.

„Wer auch immer als letztes geht, bitte abschließen nicht vergessen! Bis morgen!“

Meinte er und nickte dann noch Jayden zu, als er das Gebäude verließ.

Maya kam zu dem Assistenten rüber, zog sich gerade ihren Schal an und fragte.

„Liegt’s nur an mir und habt ihr beiden irgendwelche Spannungen?“

Natürlich packte Jayden den Zettel mit Uhrzeit und Adresse gut weg. "Ich freu mich drauf!" lächelte er, sah dann aber den Muskelprotz an, der ihn ansprach und berührte. Jayden lacht sofort. "Ich komm gern mal zusehen, aber überleben würd ich das nicht!" lachte er.
Ey war klar, dass Cobey bloß Spaß machte, wobei er ihn wirklich gerne mal in Aktion erleben würde, also natürlich beim Rugby!

Jayden hatte sich auf dem Weg zu seinem Platz noch einen Smoothie gegönnt und dann auch schon brav weiter gearbeitet. Er kam auch ohne Sally schon ziemlich gut zu Recht.

Die Zeit verging nun doch wieder ziemlich schnell und Milo verabschiedete sich etwas früher als sonst, aber das war natürlich völlig normal...er war immerhin der Chef.

"Bis Morgen." lächelte er ihm noch zu, ehe er Milo kurz nachsah. Mayas Worte schreckten ihn allerdings leicht auf. Er sah sie an. "Ehm....wie meinst du das? Also...gute oder schlechte Spannungen?" fragte er unsicher.
Er würde ihr ganz sicher nicht sagen, dass er mit dem Chef bereits am 1. Tag rumgeknutscht hatte und am 2. mit ihm in der Kiste gelandet war!

„HA! Wie meinst du das denn jetzt?“, grinste sie breit.

„Ich bin ja eigentlich eher von schlechteren Spannungen ausgegangen… aber du fragst nach guten Spannungen!“, sie lehnte sich zu ihm vor.

„Habt ihr denn gute Spannungen?“, sie hob ihre Augenbraue zweimal und grinste.

„Ich hab mich dann wohl getäuscht. Dann ist ja gut… ich bin erstmal weg. Bis morgen JayJay!“ , sie zwinkerte nochmal und ging dann.

Rachel kam dann an seinen Tisch gestakst und brachte ihm einen Smoothie mit.

„Ich hab gesehen, dass du die gerne trinkst. Da habe ich mir gedacht, ich bereite dir einen zu. Ach und hier!“, sie überreichte ihm tatsächlich ein kleines Heftchen mit Smoothie-Rezepten und lächelte ihn erwartungsvoll an.

Sie hatte extra gewartet, bis Maya weg war, damit diese sie nicht wieder von Jayden fern halten konnte. Darum nutzte sie diese Gelegenheit.

„Vielleicht… also… wenn du mal Zeit hast… ich kenne da eine total schicke Smoothie-Bar. Die würde ich dir gern mal zeigen!“

Da kam plötzlich Mike vorbei, hörte Smoothie-Bar und meint laut.

„Oh, lecker! Ich bin dabei!“, er nickte wieder heftig mit seinem Kopf und sein Man-Bun wackelte dabei leicht.

Jayden wurde auf der Stelle rot, als Maya ihn nach den guten Spannungen fragte. "Ich...hoffe doch mehr die als schlechte!" gestand er bloß, lächelte leicht.

"Bis Morgen!" Tatsächlich machte es Jay überhaupt nichts aus so genannt zu werden. Er kannte das noch aus seiner Schulzeit und manche nannten ihn auch immernoch so. Irgendwie passte das auch total zu Maya.

Jayden wunderte sich doch ein wenig, als Rachel zu ihm kam. Oh nein!
"D-danke..." gab er erstmal von sich, als sie ihm den Smoothie reichte. Das Heftchen nahm er zag haft an, bedankte sich schließlich auch für dieses.
Oh Gott, nein! Sie versuchte ihn doch nicht gerade um ein Date zu bitten, oder?! Kacke. Er war wirklich nicht gut sowas nett abzulehnen. Sollte er ihr vielleicht sagen, dass sie hier vergeblich baggerte, weil er auf Männer stand? Würde sie dann von ihm ablassen?

Oh Mike! Seine göttliche Rettung! "Ja, super Idee!" Er lächelte Mike und Rachel an. "Vielleicht möchte sonst noch jemand mit! Sally trinkt doch auch ab und zu Smoothies, hm?"

Lächelnd hob der Japaner den Smoothie an, als würde er mit ihnen darauf anstoßen wollen, dann aber zögerte Jayden.Er sah den Smoothie an, dann wieder zu Rachel. "Ehm... Nur zur Sicherheit..sind da Limonen oder Ananas drin?" fragte er.

Rachel war völlig überfordert! So hatte sie sich das nicht gedacht! Sie sah fast schon panisch zwischen Mike und Jayden hin und her. Gezwungen lächelte sie und stimmte der „tollen Idee“ zu.

„Da sind Limonen UND Ananas drin!“, gab sie stolz von sich. „Das ist besonders erfrischend und eigentlich ja eher ein Sommer-Smoothie.. aber ich dachte.. Sommer-Smoothie im Winter ist doch fast so gut, wie Sonne im Winter, nicht wahr?“, sie kicherte ungehalten und war total stolz auf diesen Einfall.

„Oh, klingt echt lecker!“, staunte Mike, der nie auf die Idee gekommen wäre, zumal alle seine Smoothie-Rezepte auf Avocado basierten.

Maya war um die Ecke auf Milo gestoßen, der sich gerade einen Kaffee geholt hatte.

„Oh! Wo geht’s hin?“, fragte sie ihn gleich.

Er lächelte sie an, er wusste ja, wie sie sich irgendwie immer um alle sorgte. Auch wenn sie immer ein freches Mundwerk hatte, war Maya wirklich eine gute Seele.

„Hast du gerade was vor?“, fragte er sie.

„Ich wollte mir was für meine Kamera besorgen. Mein Abblender ist hinüber und….egal.. Ich hab Zeit. Gehen wir zu mir?“

Lächelnd stimmte er zu und legte dankend seine Hand auf ihre Schulter.

Kurz darauf kam Tobias ins Office gehuscht.

„Hallöchen! Ich hab was vergessen! Aber stellt euch vor! Ich hab eben Milo und Maya gesehen! Total eng umschlungen! Also wenn da nichts geht, dann weiss ich auch nicht! Vielleicht bekommt Maya auch mal eine richtige „EINFÜHRUNG“ in die Liebe!“, gab er tratschend und lachend von sich.

„Red doch keinen Blödsinn!“, kam es vom Rugbyspieler, der sich eigentlich gerade verabschieden wollte.

„Die beiden sind einfach nur gut befreundet! Das weiss doch jeder!“

„Wo ist eigentlich Sally wenn man sie mal brauchen kann?“, fragte nun plötzlich Mike, der auf einen richtig guten Spruch von hier gehofft hatte.

„Naja, denkt was ihr wollt… ich bin mir sicher, dass da was läuft! So Lovey-Dovey hab ich die beiden noch nie gesehen! Aber bitte.. glaubt was ihr wollt!“

Er ging schnell an seinen Schreibtisch, kramte herum und ging dann wieder an ihnen vorbei.

„Fragt sie doch morgen einfach mal, was sie gemacht haben! Wenn sie’s abstreiten… wisst ihr Bescheid! Ciaoiiiii!“

Da ging er dann auch schon wieder.

Mike schüttelte nur den Kopf sah dann Rachel an und anschließend Jaydens Smoothie. Cobey verabschiedete sich, Terry folgte ihm und gab Jayden nochmal zu verstehen, dass er sich freute ihn heute Abend beim Training zu sehen. Dann waren auch sie weg.

Okay. Wahrscheinlich wollte Rachel ihn eher umbringen als ihm was Gutes zu tun! Limonen waren ekelhaft bitter und Ananas...nun.
"Sorry, das ist echt lieb...aber wenn ich das trinke, dann könnt ihr direkt einen Krankenwagen bestellen." versuchte er möglichst freundlich zu sagen, dass er eine Allergie gegen dieses süß-saure Fruchtfleisch hatte.

Gerade hatte er den Smoothie auf den Tisch gestellt, da huschte sein Lieblingskollege rein. Gott... Der lief ja echt immer so grausam rum!
Die Info, die der bunte Vogel aber gerade von sich gab war alles andere als bunt. Es drückte jaydens Stimmung und irgendwie wusste er nicht, was er davon halten sollte.
Milo hatte abgelehnt mit ihm etwas zu unternehmen, dafür lief er aber "eng umschlungen" mit der Firmenlesbe herum? Na super. Laut Tobi waren die auch noch total Lovey-Dovey, Gott er hasste den Kerl und seine dämlichen, bunten Skinnyjeans.

Er sah Tobi hinterher, schüttelte den Kopf. "Ich halte nichts davon solche Gerüchte zu verbreiten...sollen sie doch machen, wie sie meinen." gab Jayden von sich, sah dann die anderen an. "Oder nicht?"

Tobi verschwand wieder - zum Glück. Trotzdem war es ein super unangenehmes Gefühl, was sich da in ihm ausbreitete. Milo und er kannten sich kaum und sie waren auch kein Paar...aber wieso fühlte er sich dann gerade so hintergangen? Er konnte unmöglich von seinem Chef erwarten sich ihm sofort zu öffnen, wo sie sich gerade mal zum 3. Mal begegneten. Maya kannte ihn schon viel länger und vielleicht war sie auch die richtige, um mit ihr über Probleme zu sprechen?

Es ging ihn schlichtweg nichts an.

"Rachel... ich würde den echt gern trinken, aber ich kann nicht... möchtest du ihn trinken? Oder darf ich ihn Mike geben?" lächelte Jayden matter als noch zuvor.
"Ich denke wir sollten auch langsam Feierabend machen, hm?"
Ruhig begann der Asiate seinen Kram weg zu räumen, um bald in den Feierabend zu gehen.

Rachel war das alles fürchterlich peinlich. Sie hatte sich unendlich oft entschuldigt und gemeint, sie könne ja einen anderen machen. Mike nahm den dann gern entgegen und meinte, dass sie ihm ja morgen einen machen könne, es sei schließlich Feierabend.

Sie hatte also für den heutigen Tag aufgegeben und sich verabschiedet. Allerdings erst, als Mike dann auch weg war. So lange stand sie einfach bei Jayden rum und sah ihm zu, wie er packte.

„Dann viel Spass beim Training! Vielleicht kann ich euch ja beim nächsten Mal zusehen! Dann feure ich euch an!“, hatte sie gequiekt und verabschiedete sich endgültig.

Maya und Milo waren derweil auf dem Weg zu ihr, da sie aber nur ein paar Straßen weiter wohnte, war das super praktisch. Sie hatte eine Dachgeschosswohnung. Eher ein kleines Studio. Es war spartanisch eingerichtet, dafür hatte sie aber eine Fotoecke in der Bilder von ihr hingen und ein sehr moderner Computer über sämtliche Bildbearbeitungsmodule verfügte, die sie brauchte. Gleich rechts daneben war ihr Bett, so dass wenn sie lange arbeitete, sie anschließend einfach nur rein fallen musste.

Sie hatte aber einen alten begehbaren Kleiderschrank als Dunkelkammer umfunktioniert und hielt sich auch dort recht oft aus. Sie liebte es noch analoge Bilder zu schießen, auch wenn Digital-Kameras wirklich super waren. Privat griff sie aber immer zum Analogen.

Sie hatte sich mit Milo auf ihr Sofa gesetzt, holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank und stellte auch ihrem Chef eins hin.

„Oh, ich hab noch ne Ofenpizza. Soll ich die uns rein schmeißen?“

Milo nickte einfach nur. Ihm war es relativ egal.

Er hatte seinen Kaffee gegen das Bier ausgetauscht und praktisch überhaupt nicht gesprochen. Auch nicht, als Maya ihn fragte was los war, oder wie er mit Jayden zurecht kam oder ihn fand. Er saß einfach nur da, froh, dass er nicht allein war und auch, dass sie nicht weiter nachhakte. Er kannte niemanden, der ihn einfach nur sein ließ.

Vielleicht wäre Jayden ja noch so jemand, aber dem wollte er das gerade nicht zumuten. Was würde der auch von ihm halten?!

Sie trank also mit ihm das Bier, quatschte von sich aus über alles möglich und holte die Pizza irgendwann aus dem Ofen.

Er hatte sie nicht angerührt, dafür ass Maya. Schmatzend hatte sie sich noch über die komische Musikerin aufgeregt, die sie verklagen wollte, da brach Milo plötzlich in Tränen aus.

Überrascht sah sie ihn an.

Er hatte seinen Daumen und seinen Zeigefinger auf seine Tränendrüsen gedrückt und versuchte die Flüssigkeit vergeblich aufzuhalten.

Sie reichte ihm eine Serviette und zog ihn näher, sie ließ es zu, dass er seinen Kopf auf ihre Schulter legte und einfach nur schluchzend weinte.

Einige Male hatte sie sanft versprochen, dass bestimmt wieder alles besser werden würde, auch wenn sie überhaupt nicht wusste, was los war. Aber er tat ihr wirklich schrecklich leid.

Als er später am Abend wieder bei sich war, nahm er eine lange Dusche. Sie wärmte ihn und das fühlte sich wirklich gut an. Es war nicht so, als könne das Wasser die Leere in seinem Herzen wieder füllen, aber es fühlte sich wenigstens für diesen Moment an, als wäre er nicht ganz allein.

Er hatte sich auf sein Bett geworfen und schrieb dann Jayden eine Nachricht.

„Ich befürchte, den privaten Termin, müssen wir bis auf weiteres verschieben. Milo!“

Natürlich hatte Jayden abgewunken und gemeint, dass sie das nicht hätte wissen können und alles in Ordnung sei. Es war ja nicht ihre Absicht gewesen.

Rachel konnte sich wirklich sehr, sehr komisch verhalten. Es war unangenehm, dass sie einfach nur da rum stand, während Jayden sich auf den Feierabend vorbereitete.
Er hatte noch lachend gesagt, dass er ja nur mal so mit zum Training ging und nicht, um sich da ständig rum zu treiben. Trotzden freute er sich irgendwie auf das Training.

Der Asiate schloss ab, fuhr Heim und ging duschen. Irgendwie fühlte er sich wirklich komisch. Was war nur los mit ihm? Wieso belastete ihn Milos momentane Art so sehr und wieso bekam er diesen Kerl nicht aus dem Kopf?

Seufzend packte er eine Sporttasche und machte sich schließlich auf den Weg zu der Adresse, welche Terry ihm gegeben hatte. Dort angekommen fand er auch gleich Terry vor. Es machte wirklich Spaß mit ihm zu trainieren, auch wenn er natürlich etwas eingerostet war.

Das Trainig lenkte ihn auch von Milo ab, das war aber wieder vorbei als er schließlich Zuhause wieder aus der Dusche kam und auf sein aufleuchtendes Handy blickte.
Er stockte. War das Milos Ernst? Was zum Teufel war los?!

"Hab ich was falsch gemacht? Tut mir leid, falls du die Sache jetzt doch bereust... Ich wollte nur gerne mit dir sprechen, weil ich mir Sorgen mache. Du siehst im Moment irgendwie fertig aus. Ich hoffe, dass du bald wieder fit bist. Wenn du eine starke Schulter brauchst, bin ich für dich da, du kannst auf mich zählen. Sorry, falls ich mich dir aufgedrängt habe." schrieb Jayden zurück. Es fühlte sich komisch an und er hatte Angst vor der Antwort. Aber wenn Milo nicht mit ihm reden wollte oder konnte, dann könnte er ihm doch wenigstens schreiben, wenn er was falsch machte, nicht wahr?

Der Geschäftsmann erhielt schneller eine Antwort als er vermutet hatte.

Er las sie aufmerksam und schüttelte leise den Kopf, gleich schon schrieb er zurück.

„Du hast nichts falsch gemacht, Jayden. Es tut mir leid, wenn ich dir den Eindruck vermittelt habe. Manchmal ist nur einfach nicht die richtige Zeit….“

Er wusste nicht, wie er das formulieren sollte. Es war so ein seltsames Gefühl und die Leere schien sich wieder in ihm auszubreiten. Sollte er überhaupt darauf hoffen, dass er und Jayden sich nochmal nahe kamen? Durfte er so denken? Er wusste es nicht.

Milo schickte die Nachricht ab, legte sein Handy zur Seite und ging nach unten um sich ein Glas Burbon einzugießen. Er nahm auf dem Sofa Platz, trank einen Schluck und dachte daran, wie Jayden hier bei ihm war und wie sie sich näher gekommen waren. Er hatte sich seltsam wohl mit ihm gefühlt.

Er schnaubte laut, trank einen großen Schluck und hoffte, dass der Schmerz in seinem Herzen nach lassen würde.

Wieso wollte er Jayden nur so gerne sehen? Wieso wollte er in seiner Nähe sein und einfach nur seinen Kopf auf seinem Schoss betten?! Wieso hatte er dieses Verlangen nach seiner Nähe? Er kannte ihn doch praktisch gar nicht! Das ergab doch alles keinen Sinn.

Er leerte das Glas, stand auf und schenkte sich ein weiteres ein, nahm dann gleich die Flasche mit zum Sofa. Das war wesentlich praktischer!

Jayden bekam eine Antwort, las sie aufmerksam und legte dann sein Handy weg. Was sollte er darauf auch antworten? Wenn Milo fand, dass es momentan nicht an der Zeit war miteinander zu sprechen oder sonst irgendwas, dann war dem so. Er konnte da nichts dran ändern, egal wie sehr er es wollte.

Wie sollte man sich auch bei jemandem ausheulen, den man kaum kannte? Genau, garnicht.
Er entschied sich erstmal aus zu ruhen, bis er morgen früh wieder zur Arbeit fahren würde.
Da alle "Bis Morgen" gesagt hatten, hatte er völlig vergessen, dass es bereits Freitag war.

Tatsächlich ging er schlafen, war er doch ziemlich platt vom Volleyballtraining.

Am Morgen stand er auf, ging duschen, machte sich fertig und fuhr anschließend zur Firma. Dort schloss er auf, machte sich einen Smoothie und ging damit an seinen Arbeitsplatz, wo er den leckeren Fruchtdrink zu sich nahm und die 2 neuen Mails durch ging. Sie waren uninteressant für ihn, also schob er sie in einen von Sallys Ordnern.

Nach einer Stunde war er allerdings immernoch allein. Wo waren denn alle? Er sah auf die Uhr, über welcher er das Datum erblickte, vor welchem deutlich "Samstag" stand.
Oh man!! Wie peinlich! Er war am Wochenende hier aufgetaucht, weil er zu doof war den Kalender zu lesen und sowieso nichts vor hatte.... man!
Schnell packte er seinen kram wieder zusammen, um sich wieder auf den Heimweg zu machen.

Milo war auf dem Sofa erwacht. Er blickte sich träge um. Oh Mann, die halbe Flache war leer und sein Schädel fing an zu dröhnen!

Er verfluchte sich selbst, ging ins Bad und zog sich anschliessend etwas an, wenn er joggen gehen würde.... nein! Blöde Idee! Mit dem dicken Kopf würde er sich damit keinen Gefallen tun!

Er entschied sich also dafür, sich einen Kaffee zu holen und ins Büro zu fahren. Dort würde er sich ablenken können und würde sich nicht den ganzen Tag so verloren fühlen.

Er kam an und wollte aufschliessen, zu seiner Überraschung war aber auf. Er trat ein und schrak innerlich auf! Von allen Leuten musste es unbedingt Jayden sein?!

Trotzdem war er irgendwie froh ihn zu sehen.

Milo trug eine dunkle Jeans, einen Kaputzenpulli und eine Lederjacke darüber. Er hatte sogar Boots an und seine Haare waren nicht so ordentlich wie sonst gestylt.

„Guten Morgen!“, meinte er sanft und lächelte.

„Was treibt dich denn hier her?“

Jayden hatte gerade seine Tasche und den halb leeren Smoothie genommen, da ging die Tür auf. Oh Gott! Milo.... Und er sah verdammt scharf aus! So rockig und verrucht.

Für einen kurzen Moment starrte er ihn ungläubig an, lächelte dann verlegen.
"Guten Morgen!" gab er zurück.

"Die Smoothies sind so gut, dass ich nur dafür hierhin gefahren bin!" gab er mit ernster Mine von sich, ob dabei den halb leeren Becher an. "Nein, Blödsinn.. ehrlich gesagt war ich zu doof, um mir zu merken, welcher Wochentag es ist... ich dachte es wäre Freitag.... also bin ich her gekommen und hab eben erst gemerkt, dass es Samstag ist..."
Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf, da er die Tasche erstmal wieder abgestellt hatte.

"Und du? Hast du noch zu tun? Kann ich dir vielleicht ein wenig Arbeit abnehmen, wenn es so viel ist?"
Er wollte Milo wirklich ein guter Assistent sein! Auch, wenn bei dessen Anblick gerade ganz andere Szenerien in seinem Hirn auf kamen...

Diese Aussage entlockte ihm doch tatsächlich ein sanftes Lachen. Das erste ernst gemeinte, seit Tagen!

Er kam näher.

„Hmm, vielleicht sollte ich mir dann auch mal wieder einen gönnen!“

Er legte seine Hand an Jaydens.

„Danke, für dein Angebot. Aber so viel habe ich gar nicht zu tun. Ich wusste nur nicht, wie ich die Zeit tot schlagen sollte und wollte mich hier wenigstens wichtig fühlen!“, gab er zu.

„Verplemper deinen Tag nicht hier... geh ruhig!“

Sachte strich er ihm über die Wange.

Er konnte nicht anders. Es war, als hätte er keine Kontrolle über seinen Körper. Zu gut, dass er sich beherrschen konnte, wenn die anderen hier waren!

Milo kam näher und die Hand, die er nun auch noch auf die des Assistenten legte, war wirklich irritierend. Es kam ihm gestern eher so vor, als würde Milo keines Wegs seine Nähe suchen und jetzt kam er ihm so verdammt nahe..und berührte ihn.

Die Worte ließen ihn regelrecht triumphal schmunzeln, wobei die Hand, die seine Wange streichelte ihn doch etwas nervös machte.
"Weiß du.... wir beide hätten sicher was gefunden, was deine Zeit besser tot schlagen würde als deinen Tag hier zu verbringen."
Er sah ihm in die Augen, lächelte und legte seine Hand hauchzart an die auf seiner Wange.
"Mein Angebot für heute steht noch....also wenn du und deine Rockerklamotten doch noch Lust auf einen kleinen Ausflug haben, bin ich gern zur Stelle."