Milo Barnes ist einer der Top Redakteure, wenn es darum geht Geschichten über Modetrends und Profiklatsch zu veröffentlichen. Es waren keine 2 Jahr her, als er mit der erfolglosen Veröffentlichung seines Online-Magazins, beinah Privatinsolvenz anmelden musste. Doch eine einzige Kolumne hatte es geschafft, ihn direkt an die Spitze zu katapultieren und er war seither sehr erpicht darauf, diesen Status nicht mehr zu ändern.

Seine Redaktion fasste nun 12 Mitarbeiter, darunter Journalisten, Fotografen, IT-Spezialisten, Studenten und eine Assistenz.

Sie saßen in einer umgebauten Lagerhalle, mit top modernem Equipment. Sämtliche Mitarbeiter hatten ein Tablet gestellt bekommen in dem vor allem ein Terminkalender für Ordnung herrschte. Nichts durfte untergehen und jeder hatte Zugriff darauf, war verpflichtet alles einzutragen und pünktlich zu den Deadlines abzugeben.

Selbst eine kleine Snackbar stand allen Mitarbeitern zur Verfügung. Dort konnten sie sich Getränke nehmen oder sich sogar Smoothies mixen lassen oder von Glutunfreien, laktosefreien und Glutenarmen Muffins naschen.

Milo hatte es in den Augen vieler geschafft. Dass er sich selbst aber den meisten Druck machte, bemerkten die wenigsten. Er war immer fair und gut gelaunt - bis auf die Tage, an denen jemand seine Deadline überzog oder ein potentieller Neukunde abgesagt hatte oder aber jemand anderes ihnen eine gute Story weggeschnappt hatte.

Jeden Morgen gab es ein Meeting in dem alles erst einmal besprochen wurde. Die aktuellen Stände der Artikel, neue Interviews, aber auch die generelle Stimmung im Team. So konnte sichergestellt werden, dass die Mitarbeiter auch wirklich zufrieden waren, denn wenn es tatsächlich Unstimmigkeiten gegeben hatte, lag es Milo sehr daran, diese zu klären und Verbesserungen anzustreben.

Heute wollte er sich nach dem Meeting direkt verabschieden, da er sich selbst einen Termin mit einem Designer gelegt hatte, der unkonventionelle Schuhe aus wiederverwendbaren Materialien herstellte.

„Milo, wo willst Du denn hin?“, erkundigte sich die Assistentin, die verwirrt in seinem Kalender nachblickte.

„Zu Alexandre DeRue, der hat mich zum Brunch eingeladen.“

„A—aber… heute kommt doch der Neue!“

„Der neue?“

„Ja, du hast gesagt, du wolltest dich persönlich um ihn kümmern!“

„Ich bin am Nachmittag wieder da, kümmer du dich bitte um ihn, ich muss los!“

„A—aber….“

Er ließ Sally einfach so stehen. Sie rümpfte die Nase und warf dem Terminkalender einen feindseligen Blick zu. Prompt tauchte der Brunch-Termin auf.

„Tza! So ein Idiot… wieso muss ich mich eigentlich kümmern? Ich hab schon genug zu tun!“

Da wurde aber auch schon geklingelt.

Jayden Matsuo, ein kleines Alroundtalent, der in jeder Firma gerne gesehen wurde und für alles die richtigen informationen bereit hielt sollte heute seinen ersten Tag in der neuen Firma haben. Die Stelle des Assistenten schien für ihn interessant und er hoffte, dass er auch dort mit seinem Können glänzen konnte.

Er war vielleicht kein super Spitzenredakteur und auch kein Meister der Fotografie, aber er kannte sich gut in der IT, im Büro und in der Textbearbeitung aus. Er meisterte sämtliche Programme in Kürze mit Leichtigkeit und verlegte auch Problemlos hier und da mal ein paar Stromkabel. Selbst zum Kaffee kochen oder ähnlichem war er sich nicht zu schade. Der Job als Assistent würde sicher einige abwechslungsreiche Aufgaben für ihn bereit halten, vor allem in einer solch interessanten Redaktion.

Frisch geduscht machte er sich schließlich auf den Weg zu seiner neuen Arbeitsstelle. Natürlich war er etwas früh dran, denn lieber hatte man ein wenig Puffer als wegen 3 roten Ampeln noch zu spät zu kommen. Der 27-jährige Asiate war stehts bedacht darauf pünktlich zu sein und gute Arbeit zu leisten. Er wollte gerne durch seine Leistung auffallen, nicht weil er ständig zu spät kam und auf der Arbeit nichts hinbekam.

Positives Auftreten. Das war wichtig, deshalb atmete er vor der Tür der Redaktion auch nochmal tief durch und zauberte sich anschließend mit dem Gedanken an niedliche, kleine Hundewelpen, die mit Kätzchen spielten ein Lächeln auf die Lippen. In dem Moment, in dem man ihn rein ließ, ließ auch die Nervosität von ihm ab. Es war sowas von interessant hier drinnen, dass er einfach nur begeister von allem war. Der junge Mann konnte garnicht mehr nervös sein, weil er sich so unheimlich über diesen Arbeitsplatz in dieser Umgebung freute.

Höflich reichte er der Assistentin die Hand, wobei er sich selbst verständlich vorstellte.
"Ich freue mich sehr, dass ich dieses Team unterstützten darf." hing er charmant an seine Vorstellung hinten dran. Er strahlte förmlich seine Arbeitsbereitschaft und auch seine Freude aus. Er konnte es kaum warten sich hier ein zu leben!

Sally trug ihr Headset nahm gerade noch einen Termin entgegen und nickte dem Neuen zu. Allerdings notierte sie gerade etwas und wirkte daher wohl recht teilnahmslos. Sie deutete dann schnell auf den Knopf in ihrem Ohr, bedankte sich bei der Person am Telefon und wandte sich dann Jayden zu.
„So, jetzt! Guten Morgen! Ich bin Sally. Entschuldigung! Hatte eben noch was zu erledigen. Jetzt kann ich aber!“, plapperte sie drauf zu. Sie erhob sich ungelenk und es war nun nicht mehr zu übersehen, dass sie ein Kind erwartete. So wie sie aussah, hätten es glatt zwei sein können, die jeden Moment das Licht der Welt hätten erblicken wollen.

Sie reichte ihm die Hand und stellte sich ebenfalls vor, fügte hinzu, dass sie es gut fand, dass endlich jemand kam, der ihren Posten übernehmen würde.

„Mr Barnes ist jetzt ausser Haus, eigentlich hätte er dich selbst herumführen wollen, aber er hat mir die Aufgabe überlassen. Auch noch! Also... nichts gegen dich. Du kannst nichts dafür, aber Milo delegiert gern und viel! Wirst du dann ja merken! Ach ja! Wir sind alle per du. Milo meint, dass es gesünder für‘s Geschäftsklima ist, wenn sich alle als Freunde sehen. Also, gewöhn dich schnell daran! Also gut, dann komm mal mit!“

Sie führte ihn durch die Räumlichkeiten. Tatsächlich war alles recht offen, es gab eigentlich nur Türen am Besprechungszimmer, dem Serverraum und den Toiletten.

„Es wird hier manchmal etwas laut, aber bei weitem nicht so, wie bei anderen Redaktionen. Ich habe 4 Jahre bei Hayes und Hayes gearbeitet! Da hat man sein eigenes Wort nicht verstanden, wenn erstmal alle am rumtelefonieren waren. Hier ist das dagegen wie ein Urlaub in den Hamptons. Ach ja, Milo glaubt nicht an Türen... darum ist das hier auch alles offen. Er findet, dass eine geschlossene Tür, auch wenn sie aus Glas ist, immer den Eindruck macht, als sei man nicht willkommen!“

Sie kamen an der Snackbar an, die sie ihm auch mit ihrer flinken Zunge näherbrachte.

Den Besprechungsraum deutete sie nur mit der Hand an. Erklärte ihm, dass der eigentlich nur für Besprechungen mit Besuchern war.

„Wir haben jeden Morgen ein Meeting allerdings wird das genau hier geführt. Wir müssen dafür nichts vorbereiten. So, ich zeig dir dann mal deinen zukünftigen Platz“

Sie gingen an ihren Schreibtisch zurück, der seitlich vor Milos Arbeitsbereich stand. Man musste sozusagen an ihr vorbei um zum Chef zu kommen.

„Milo ist wirklich ein sehr hart arbeitender und beeindruckender Mann. Er erwartet viel aber gibt auch viel. So, was hast du denn für Erfahrungen? Ich habe dein Profil nicht gesehen, Milo wählt jeden Mitarbeiter persönlich aus... daher...“

Das Telefon klingelte und sie entschuldigte sich kurz, tippte auf der Tastatur und reichte ihm ihr Tablet.

Oh! Da war wohl jemand hoch schwanger. Kein Wunder, dass man für diese Stelle wohl recht dringend jemanden gesucht hatte. Ob sich wohl viele beworben hatten? Wohl möglich auch nicht, weil das Unternehmen nur wenige Mitarbeiter hatte, was wohl einige Leute abschreckte. Man könnte ja mal mehr arbeiten müssen, wenn jemand krank war und es keinen riesigen Pool an Angestellten gab... Blödsinn. Gerade so kleine Firmen fühlten sich doch irgendwie recht familiär an.

Sally? Das musste ihr Vorname sein...oder? Wieso sagte sie ihm denn nicht ihren ganzen Namen? Oder den Nachnamen? Was zum Teufel sollte er mit dem Vornamen allein anfangen? Sollte er sie duzen?
Okay. Das hatte sich wohl gerade bestätigt, denn sie duzte ihn ebenfalls. Gut, dann würde er sich eben daran gewöhnen müssen. Es war etwas neues und garnicht mal schlechtes. Sicher änderte das einiges am Arbeitsklima.

Er lächelte weiterhin, lauschte gespannt ihren Worten. Mr. Barnes schien die selbe Person wie Milo zu sein, komisch so unterschiedlich von der selben Person zu hören zu bekommen. Mr. Barnes war der Chef, das wusste er, immerhin hatte dieser ihn hierher eingeladen, aber wollte der denn tatsächlich auch direkt von jemand fremden geduzt werden?

Sally riss den Asiaten aus seinen Gedanken. Er nickte, folgte ihr dann.
"Also... Mr. Barnes ist doch der Chef, oder? Ist es dann nicht richtig, wenn er delegiert?" fragte er beinahe schon kichernd. Möglicher Weise delegierte Milo alle ein wenig zu viel herum und deshalb erwähnte sie es? Egal, er würde tun, was der Mann von ihm verlangte! Immerhin war das doch sein Job.

Alles hier war neu und richtig...cool! Er sah sich interessiert um, hörte gespannt den Erklärungen zu. "Keine Türen, hm...?" murmelte er vor sich hin, sah sich dabei um. Stimmt, hier gab es keine Türen zwischen den normalen Räumen, seltsam! Aber noch viel erstaunlicher war die Snackbar. Das war der Hammer. Dieser kerl musste doch der coolste Chef überhaupt sein! Hier war alles super modern, es gab eine Snackbar, alle duzten sich und es gab noch nichtmal Türen!
Er konnte es kaum erwarten diesen Mann kennen zu lernen.
Morgendliche Meetings kamen nun auch noch dazu und das war gar nicht mal so dumm. Wenn man sich vor der Arbeit zusammen setzte und alles besprach, dann war es sicher einfacher in den Tag zu starten. Ein angenehmer Gedanke.

Viel sprach Jayden während er Tour durch die umgebaute Halle nicht, es war immerhin viele Eindrücke, die er bekam und erst einmal verarbeiten musste. Nun folgte er der schwangeren Dame zurück zu ihrem oder eher zu seinem zukünftigen Arbeitsplatz.

Hart arbeitend? Also war Milo wohl wirklich der beste Chef, den man sich wünschen konnte, nicht wahr? Er schuftete selbst und legte nicht bloß faul die Beine hoch und kassierte. Außerdem stellte er die besten Sachen zur Verfügung, ganz zu schweigen von der Snackbar! Die hatte es ihm besonders angetan. Wer mochte bitte keine frischen Smoothies?!

Jayden war bereits darauf vorbereitet ihr zu erzählen, was er so drauf hatte, aber gerade als sie zuende sprach klingelte auch schon das Telefon. Er blieb brav leise und nahm das Tablet entgegen. Er blickte es an, sah dann die Frau fragend an. Was sollte er damit tun? Sollte er aufschreiben, was er konnte? Es sich ansehen, weil er damit arbeiten sollte? Er konnte ihr ja schlecht ins Telefonat reinsprechen, deshalb wartete er geduldig, bis sie fertig war.

Sie quasselte noch etwas mit dem Kunden wiederholte den Termin und sah Jayden dabei an. Sie bedankte sich dann und legte auf.

„So, also, die Termine tragen wir alle hier ein. Das wollte ich dir direkt zeigen. Hier, nimmer dir doch den Stuhl und setz dich zu mir.“

Sie zeigte auf einen freien Stuhl in Milos Arbeitsbereich und wartete bis Jayden wieder da war.

Dann erklärte sie ihm, wie sie Termine in den Tablets einzugeben hatten. Da jeder Zugriff auf den Kalender hatte, die Assistenz aber nicht immer wusste, ob nicht Aufgaben untereinander getauscht wurden, bekam jeder eine Notifikation über einen neuen Termin und musste eigenverantwortlich eintrage, wer sich darum kümmerte.

„Glaub mir, das erspart dir so viel Ärger! Besonders weil manchmal jemand fehlt oder in nem Interview fest hängt oder oder… dann springt jemand anderes ein und diesen Überblick können wir nicht abhalten. Also mit wir meine ich dich und mich. Anfänglich bin ich fast verrückt geworden. Es fühlt sich ja dann auch keiner mehr verantwortlich. Da ist dann schon auch mal was schief gegangen. Aber so, sind vor allem wir auf der sicheren Seite. Ach und JEDER MUSS Termine eintragen, wenn er sie selbst vereinbart hat, auch Milo!“

Sie lächelte ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

„Du darfst ihn gern schimpfen wenn er sich an seine eigene Vorgabe nicht hält!“

Sie musterte ihn. Jayden war ja schon ein hübscher Bursche, das musste sie sich eingestehen. Kein Wunder hatte sich Milo für ihn entschieden!

„So, jetzt aber, bevor der nächste Irre anruft… woher kommst du? Wie bist du auf uns aufmerksam geworden, was hast du davor gemacht? Wie alt bist du und bist du single? Ich will alles wissen!“

Sie grinste ihn regelrecht an, als seien sie bereits beste Freunde, die sich Urlaubsgeschichten erzählten. Aber so war Sally nunmal. Total unvoreingenommen und meist gut gelaunt. Darüber hinaus genoss sie Milos volles Vertrauen, es würde als nicht leicht werden, ihren Platz einzunehmen.

"Ah...okay!" lächelte er. Jetzt war auch verständlich, was er mit dem Tablet tun sollte. Rasch legte der Asiate das Tablet weg, holte sich den Stuhl, setzte sich damit neben die schwangere Dame und nahm das Ding wieder an sich.

Gespannt hörte er ihr zu. "Das ist natürlich eine wirklich angenehme Arbeitsweise. So hat nicht einer das riesen Chaos, find ich super." merkte Jayden an. Es war sicher ein wenig einfacher so mit dem Kalender und den Terminen zu arbeiten als einen alles regeln zu lassen und diesen nicht über neue Termine in Kenntnis zu setzen. So vermied man wohl das Chaos am sinnvollsten und besten.

"Den Chef schimpfen?" fragte Jayden dann doch etwas ungläubig. Das konnte er doch nicht machen! "Das ist echt alles ziemlich anders hier, total neu und erfrischend." lachte er freudig. Der Neuling konnte es kaum erwarten diese Firma richtig kennen zu lernen, inklusive der täglichen Abläufe und Milo!

"Ah...Also ich komme aus Birmingham! Ich habe bis vor kurzem dort in einem Büro gearbeitet... Quasi als rechte Hand des Chefs. Der Chef ist allerdings vor 3 Wochen unerwartet verstorben und seine Frau hat die Firma übernommen... jetzt herrscht dort das totale Chaos und die Firma geht den Bach runter. Ich habe dort gekündigt und habe die Chance genutzt aus Birmingham weg zu ziehen, ich wollte schon lange mal in eine andere Stadt ziehen und das war meine Chance." erzählte er, lächelte dabei. "Ich bin auf euch aufmerksam geworden, als ich nach interessanten, neuen Arbeitsplätzen gesucht habe... alles klang super langweilig und nach Standard, nur eure Anzeige nicht! Da klang alles irgendwie moderner, freundlicher und nicht so lieblos irgendwo raus kopiert." erklärte Jay.

"Okay...Faaalls die Fragen ernst gemeint waren: Ich bin 27 und ja, ich bin Single." lachte er schließlich.

"Zu deiner Frage vorhin, was meine Stärken sind...nun... ich kann ein Bisschen von allem. Im Büro habe ich einige Jahre gearbeitet, da bin ich total fit, ich kenn mich aber auch in der IT aus und ein wenig mit Elektronik. Ich habe vieles über die Jahre gelernt und bin beinahe überall einsetzbar...da wo man Hilfe braucht, bin ich gern zur Stelle." lächelte er.
Jayden war ein ziemlich gut organisierter Büromitarbeiter. Verlässlichkeit war sein A und O.

Sally hatte freudig zugehört.

„Oh ja, also langweilig wird es hier nie, das kann ich dir versprechen!“, hatte sie eingeworfen.

„Ah, Birmingham also. Also bist du das Großstadtleben ja gewöhnt. Bist du dann extra hier her gezogen? Gefällt dir London bisher? Single also…“

Sie lächelte.

„Also, wie du siehst, ist es ein sehr junges Team. Darum klappt das auch mit der informellen Anrede auch sehr gut. Ich glaube, unser ältester Mitarbeiter ist Mike. Mike McNicholson. Unser IT-Mensch. Glaube mir, den wirst du sofort erkennen! Naja, und der ist 35 oder so. Also, wie gesagt sehr jung hier alle. Es ist trotzdem sehr gut zu wissen, dass du überall so versiert bist! Da verstehe ich auch, dass du von den Bewerbern so herausgestochen bist. Also, ich hab deine Bewerbung nicht gesehen. Ich hab nur die auf den Tisch bekommen, denen ich Absagen zukommen lassen sollte… Da war schon einiges ganz schön gruseliges dabei!“

Sie hatte den letzten Satz mit seitlich vorgehaltener Hand angesprochen und sich dabei etwas vor gelehnt. Dann lachte sie auf.

„Ach, ich bin ja doof, magst du dir vielleicht erst mal einen Smoothie oder irgendwas anderes holen? Ich muss hier ohnehin noch schnell zwei Emails fertig machen. Sieh dich ruhig um und wenn du fertig bist, komm einfach wieder her ja? Ich werd nicht weg laufen!“

Sie zeigte auf ihren Babybauch und lachte, dann widmete sie sich eben ihrem Computer.

An der Snackbar stand gerade ein mittelgroßer, leicht untersetzter Mann , mit einem feuerroten Manbun, der sich einen Grünen Smoothie mixte. Er sah den Neuankömmling an.

„Ah, auch einen Smoothie? Bin gleich weg!“, er kümmerte sich um das Getränk und wandte sich dann dem frischen Gesicht zu, reichte ihm die Hand.

„Mike. Freut mich. Ich mache hier die IT. Du bist dann unsere neue Sally?“, stellte er sich höflich vor und sein Kopf schien die ganze Zeit leicht zu nicken, so als würde er irgend einer unsichtbaren Macht permanent zustimmen wollen. Trotzdem wirkte er recht locker.

"London ist unglaublich schön. Ich war schon öfter mal hier, weil es mir hier so gut gefällt, deswegen habe ich mich entschieden hierher zu ziehen." antwortete er.
"Du willst mimch aber jetzt nicht verkuppeln, oder?" lachte er amüsiert.

"35 ist ja auch noch ziemlich jung." stellte er lächelnd fest. Es war sicher auch mal toll in einem so jungen Team zu arbeiten. Da verstand man sich doch bestimmt besser untereinander, weil einfach alle auf einem ähnlichen Stand waren! Keine super alten Leute, die kurz vor der Rente standen und der Meinung waren alles besser zu wissen und zu können, obwohl sie nichtmal wussten wie ein Computer angeschaltet wurde, dennoch jeden belehrten und glaubten unabdingbar zu sein.

Er war nun super gespannt auf diesen Mike. Wenn man ihn direkt erkennen würde, dann wollte er gerne sehen, wie das gemeint war.
Jayden musste nun doch etwas lachen. "Gruselig, hm?" kicherte er amüsiert. Es war wirklich schade, dass er hier war um diese aufgeweckte, junge Frau zu ersetzen und nicht, um an ihrer Seite mit zu arbeiten, sie schien nämlich wirklich lustig. Jayden war sich ziemlich sicher, dass man mit ihr viel Spaß während der Arbeit haben konnte.

"Einen Smoothie?" Er wurde sofort hellhörig, nickte dann freudig. Das war ein tolles Angebot, welches er niemals hätte ablehnen wollen. Smoothies waren immerhin eine der tollsten Dinge, die es zum Trinken gab.

"Okay...danke, Sally." er nickte ihr lächelnd zu, flitzte dann auch schon rüber zur Snackbar. Mike. Das war der erste Gedanke, der ihm beim Anblick dieses rothaarigen Mannes durch den Kopf gegangen war. Jayden verkniff sich ein Grinsen. Das war ganz bestimmt Mike, denn den würde man unter 1000 anderen sofort erkennen!

Freundlich nickte er, wartete geduldig bis Mike fertig war und bekam dann auch schon die Bestätigung, dass er mit seiner Vermutung richtig lag. Natürlich gab er ihm die Hand. "Ja, du darfst mich aber gerne Jayden nennen, freut mich!" lachte er. Mike gefiehl ihm. Der Kerl war locker und trotzdem höflich. Das Kopfwackeln machte den Mann irgendwie...niedlich? Hoffentlich würde Jay das nicht doch irgendwann nerven, sollte er öfter mal mit diesem Kerl sprechen. Bisher fand er ihn aber sehr nett und schätzte ihn auch als verlässlich ein.

"Sag mal....was hast du da genau gemischt? Das sieht super lecker aus!" fragte er nach. Vielleicht sollte er es Mike gleich tun und das selbe mischen, denn ob es nun ein grüner Smoothie oder einer mit Frucht war, war ihm egal. Er mochte beides und bevor er sich jetzt irgendwas zusammenschusterte, probierte er doch gerne, was andere so mochten.

„Jayden. Alles klar. Ich hoffe ich kann’s mir merken. Ich hab's leider nicht so mit Namen. Bin mehr so der Zahlen-Typ!“, lachte er und ließ am Ende sogar ein leichtes Grunzen hören.

„Ehm, ich bin ein absoluter Avocado-Freak! Man kann mich sogar mit Avocados bestechen. Nur für den Fall, dass du das wissen wolltest… Also, das ist Avocado, Limette, Spinat und Apfel. Hier im Kühlschrank sind die Zutaten. Wenn mal was aus ist, einfach nachkaufen. Wir machen das hier alle. Wer’s sieht, kauft’s. Manchmal haben wir dann zu viel von irgendwas und dann gibt’s ne Rundmail: HEY, ZU VIELE ÄPFEL NEHMT WELCHE MIT HEIM! Oder so!“, wieder nickte er unkontrolliert und ließ sein Lachen mit einer Schnappatmung enden.

Er erklärte Jayden noch wie der Juicer funktionierte und meinte dann beiläufig.

„Ist ne coole Firma hier, wird dir gefallen. Wünsche dir auf jeden Fall nen guten Start und lass dich von Milo nicht einschüchtern. Der hat nen harten Kern… wahrscheinlich doppelt gepanzert. Aber echt nen soften Kern…. So… Softeis..!“

Er nickte und ging dann in seinen Bereich um sich direkt an den Rechner zu setzen.

Neugierige Blicke trafen auf den hübschen Asiaten und zwei weitere Kolleginnen kamen direkt zu ihm.

Die eine war sehr schmal und groß, trug ein Kleid und high Heels. Sie hatte ihr langes Haar wohl am Morgen noch aufwendig eingerollt, zu einem schrägen Pferdeschwanz gebunden und die Korkenzieher-Locken weit über die Schulter fallen lassen. Die andere war einen Kopf kleiner, trug Chinos mit Hosenträgern und einer Bluse. Ihr Haar war an den Seiten sehr Kurz und oben zu einer leichten Elvis-Tolle frisiert. Sie trug eine Brille, die eigentlich viel zu groß aussah, aber trotzdem gab das alles wirklich einen sehr stylischen und auch passenden Look.

„Hi!“, begrüssten sie ihn.

„Ich bin Rachel, Klatsch-Kolumne!“, meinte die größere unter ihnen.
„Maya, Fotografin! Herzlich willkommen!“

Beide wirkten sehr aufgeweckt und neugierig. Zudem waren sie neben Sally die einzigen Frauen hier.

„Brauchst du Hilfe?“, erkundigte sich Maya nun.

"Zur Not, denk dir ne coole Zahl für mich aus!" lachte Jayden. Er war zum Glück recht gut mit Namen, auch wenn er manchmal so ein zwei Treffen brauchte, um sie sich richtig ein zu prägen, er nahm es aber auch keinem übel, wenn man seinen Namen mal nicht wusste.
Ein Mensch konnte sich einfach nicht alles merken.

"Avocados, hm? Werd ich mir im Hinterkopf behalten!" Es war total angenehm so mit Mike zu sprechen, ja sogar richtig lustig. Er mochte seine Art!
"Die Systeme hier scheinen ziemlich gut zu funktionieren, das ist echt faszinierend! In jeder anderen Firma wo ich bisher war, hat sich schon jeder geziert mal ein Päckchen Kaffee oder mal Milch mit zu bringen!"
Jayden war offensichtlich jetzt schon begeistert von allem hier. Wenn das alles so toll klappte, dann war das hier wirklich der tollste Job der Welt.

Nur zu gern ließ er sich das Smoothie-Ding erklären, so war es doch etwas angenehmer als das eifnach zu versuchen. Das Ding hatte ne ganze Menge drauf, ziemlich klasse.

"Danke für die Hilfe und das Rezept!" bedankte er sich nebenbei. "Mir gefällt das hier jetzt schon sehr, vielen Dank. Ohhh jetzt muss ich sicher an Softeis denken, wenn ich den Chef kennen lerne!" lachte er. Milo klang ja immer spannender! Blöd nur, dass der ihn einfach an die Assistentin abgeschoben hatte, was für ihn im Grund ja kein Problem war, dennoch irgendwie schade.

Gerade packte er ein paar Zutaten in den Juicer, da wurde er schon wieder angesprochen. Zwei hübsche, junge Damen standen vor ihm. Die eine kam ihm doch ziemlich groß vor, dabei war er selbst schon etwas größer als der Durschnittsjapaner. Sein Blick senkte sich nur kurz. Aha! Sie trug Highheels, kein Wunder, dass sie so riesig wirkte. Aber wieso trug man Highheels auf der Arbeit? Das war doch super unbequem!

"Hi! Jayden, ich werd der neue Assistent, freut mich!" lächelte er, reichte beiden kurz die Hand. Sie wirkten nett aber er war sich gleich sicher, dass sie auch ein wenig anstrengend werden konnten auf Dauer.
"Danke, Mike hat mir schon erkärt, wie das Ding funktioniert." wies er die Hilfe höflich ab, drückte dann nurnoch den passenden Knopf und wand sich den beiden wieder zu.
"Ihr habt doch sicher auch irgendwas spannendes über die Firma zu sagen, oder? Ich kanns kaum glauben, wie cool hier alles ist! Das ist aber echt...ich träume nicht?" kicherte er.

„Awwwww.. wie süss du bist!“, quiekte Rachel über sein Lächeln.
„Reiss dich am Riemen, nachher verscheuchst du ihn noch!“, rügte Maya sie gleich scherzhaft.
„Ist nicht immer so traumhaft hier, lass dich von dem ganzen Schi-Schi nicht blenden.“, sprach sie dann aber Jayden an.
„Also, keine Sorge, das ist hier schon um längen cooler als anderswo, das muss ich schon sagen, aber wir bekommen auch trotzdem mächtig Druck. Pünktlichkeit, Deadlines!“
„Grammatik!“, schob Maya ein und lächelte wieder.
„Ja, all das. Milo ist wirklich ein Perfektionist. Wenn du hier bleiben willst, dann stell dich darauf ein, dass die Messlatte von ihm sehr hoch gelegt wird. Aber wenn du dem gerecht wirst, ist alles gut.“
Rachel nickte und himmelte Jayden weiter an.
„Woher kommst du eigentlich? Du siehst so exotisch aus!“
„Oh Gott… Komm jetzt, lass ihn erst mal ankommen!“, die kurzhaarige zog die Klatsch-Kolumnistin am Handgelenk mit, wandte sich dem Neuankömmling nochmal zu und formte das Wort „Sorry“ mit den Lippen, gefolgt von einem leichten Kopfschütteln, lächelte dann aber auch.
„Guten Start, Jayden!“
Somit wurde er fürs Erste wieder in Ruhe gelassen.

Sally saß an ihrem Platz, nippte an einem Glas Quellwasser und wartete geduldig auf ihren Nachfolger.

„Und, schon Bekanntschaften geschlossen?“, sie grinste dabei, weil sie von hier auf die Snackbar blicken konnte.

Jayden sah sie ein wenig überfordert an, als Rachel meinte, dass er süß sei. Oh Gott, bitte nicht so eine!
Er lachte vorsichtig, kratzte sich dabei am Hinterkopf und meinte "Eh....schon okay..."
Gott, das war ja sowas von unangenehm! Er wollte dann doch lieber Stunden lang dem Genicke von Mike zusehen, als noch 5 Minuten mit den beiden hier zu stehen. Er kam ohnehin mit Männern besser klar, wobei Sally wirklch eine Wunschkollegin gewesen wäre.

"Ja gut, das ist ja normal in einer solchen Branche, darauf hab ich mich schon eingestellt." lächelte er sicher.
Ein Perfektionist mit einem Softeiskern. Oh man! Mike hatte ihm das echt in den Kopf gehämmert, obwohl er das nur einmal gesagt hatte.
"Ich bin gespannt."
Sein Smoothie war fertig und er nahm ihn an sich, um wenigstens kurz Luft zu holen.
Er sah also exotisch aus? Konnte man sich nicht denken, dass seine Eltern Asiaten waren? Theoretisch war er allerdings wirklich Engländer. Er war hier geboren und aufgewachsen, hatte Japan nur 3 Mal in seinen 27 Jahren bisher besucht und davon waren 2 Male so lange her, dass er sich überhaupt nicht dran erinnern konnte.

Maya rettete ihn irgendwie vor dieser anstrengenden Frau. "Ja danke! Bis bald!"

Schnellen Schrittes kam er zurück zu Sally, schlürfte dort seinen Smoothie. "Oh...Mike hat echt Geschmack!" bemerkte er leise für sich selbst.
"Ah...eh...ja....schon....irgendwie..." kam es langsam von Jayden. "Mike ist cool drauf und hat mir ein super Smoothierezept verraten!" strahlte er, dann aber beugte er sich zu Sally vor und flüsterte:"Maya und Rachel....sind die immer im Doppelpack unterwegs?"
Er wollte Rachel wirklich, wirklich nicht allein über den Weg laufen. Er fühlte sich unwohl bei dem Gedanken und hoffte, dass er sie nicht oft sehen würde.
"Im Großen und Ganzen ist es hier wirklich toll."

„Mike ist der Smoothie-Meister hier! Der trinkt am Tag mindestens 5 aber alle haben irgendwas mit Avocado zu tun! Der will abnehmen, seitdem ich ihn kenne, aber wenn er jeden Tag pures Fett trinkt, wird das eher schwer.. naja… wer bin ich um ihm das zu sagen? Oh, Gott bewahre! Maya und Rachel sind zum Glück nicht immer im Doppelpack unterwegs. Maya ist auch viel draußen, sie macht aber auch wirklich fantastische Bilder. Eine wirklich begnadete Fotografin, das muss man ihr lassen. Etwas grummelig, die gute aber das ist bei Lesben wohl so. Denen fehlt der Sex mit einem guten harten Schwanz!“

Sie tippte etwas auf dem Rechner und zeigte ihm Bilder, die Maya geschossen hatte.

„Gut, oder? Warum man Rachel eingestellt hat, weiss ich nicht.. also, sie schreibt gut, aber sie ist wirklich eine nervtötende Ziege. Da wir aber die einzigen Frauen im Unternehmen sind, haben wir schon öfter mal was gemeinsam unternommen. Sie versucht jeden Kerl direkt an sich zu reissen. Kein Wunder rennen die immer alle direkt weg. Sie wär echt so ne Trophy-Wife… aber dazu ist sie wohl zu sehr Psycho-Wife-Material! Das war echt peinlich, als sie versucht hat, beim Chef zu landen!“

Sally kicherte.

„Sorry, ich sollte nicht so viel lästern. Du wirst ja alle noch kennenlernen und solltest dir dein eigenes Bild machen. Fakt ist, dass alle hier sehr fleissig sind, auf ihre eigene Art und Weise! So, dann zeige ich dir mal wer so unsere wichtigsten Klienten sind, mit wem wir Deals haben, wo du auch vergünstigt einkaufen gehen kannst, weil wir gute Beziehungen zu denen haben und und und!“

Sie zeigte ihm allerhand an ihrem PC, überreichte ihr auch das Tablet um sich dort mal etwas umzusehen und sich damit vertraut zu machen.

Es war Mittagszeit, als die, die noch im Office waren zu Sally und Jayden kamen und sie aufforderten mit essen zu gehen.

Tatsächlich handelte es sich heute nur um Maya, Mike, Jeff und Terry. Alle anderen waren unterwegs bei Terminen.

Sie gingen in ein nahegelegenes Sandwich-Lokal und bestellten, auf was sie Appetit hatten. Sie hatten sogar einen Platz bekommen, an dem sie gemeinsam sitzen konnten Jeff und Terry stellten sich ebenfalls als Journalisten vor. Allerdings war Terry wohl noch Student. Auch sie waren wirklich sehr locker und hießen den Japaner herzlich willkommen.

„Hast du den Chef schon kennengelernt?“, fragte der jüngere.

„Er ist wirklich sehr einnehmend!“, blökte Jeff.

„Ja, aber auf so ne coole Art. Also, ich hab nie das Gefühl, dass er einem zeigt, dass er das Sagen hat. Ich vergesse das total oft bei ihm. Er ist mehr wie ein großer Bruder für mich. Wenn ich was falsch gemacht habe zeigt er nicht mit dem Finger auf mich, sondern er ruft mich zu sich und wir gehen das gemeinsam durch, er macht mir Verbesserungsvorschläge und dann kann ich auch meine eigene Idee mit einfließen lassen.“

„Ja, das stimmt, er lässt einem freie Hand.“

„Jetzt lasst doch Jayden erstmal antworten!“, motzte Sally nun. „Also manche Leute hören sich viel lieber selbst reden! Sorry Jayden, aber daran musst du dich gewöhnen… Menschen die viel schreiben, plappern auch viel!“

„Warum quasselst du dann immer?“, kam es leicht grunz-kichernd von Mike.

Es war aber in keiner Form eine unangenehme Situation. Sie waren wirklich eher wie eine Familie, die sich gegenseitig etwas aufzog aber auch unterstützte. Ein sehr harmonisches Klima.

„Okay, das Wort gilt nun Jayden!“

Alle sahen ihn an. Waren generell gespannt auf das was er zu sagen hatte.

Jayden lauschte ihren Worten. 5 Smoothies und alle mit Avocado, okay, das würde ihm irgendwann nicht mehr schmecken. Aber jeder hatte wohl irgendwas, was er so gern mochte, dass er es mehrmals am Tag verspeisen könnte, nicht wahr?
Oh! Maya war also lesbisch, okay....leider war Rachel das nicht!

Jay stimmte dem mit dem Schwanz schneller zu, als er wollte, lachte dann aber. Vielleicht sollte er mit solchen Dingen noch ein wenig vorsichtig sein! Musste ja nicht gleich jeder wissen, dass er Frauen nicht unbedingt bevorzugte.

"Oh, die Bilder sind wirklich gut." Maya schien Talent zu haben, die Bilder waren super.
Die Beschreibung zu Rachel ließ ihn seufzen. "Ich dachte mir sowas schon....sehr anstrengend."
Leute, die sich immer gleich jedem potentiellen Partner an den Hals warfen, obwohl man ihn noch garnicht kannte mochte er wirklich garnicht. Das war einfach nur anstrengend und unangenehm, vor allen für den, der so offensichtlich vom ersten Moment an angeflirtet wurde.

Lachend winkte Jay ab. "Schon okay, ich bilde mir auch mit Vorabinfos noch meine eigene Meinung!" versprach er.

Alles, was Sally ihm zeigte speicherte Jayden gut ab. Er hoffte, dass er sich das alles schnell merken konnte und der Chef möglichst schnell auf ihn zählen würde.
Jayden stellte sich höflich den beiden vor, die er noch nicht kannte und freute sich sichtlich darüber, dass man ihn willkommen hieß.

Zwar wurde er was gefragt, kam aber garnicht dazu zu antworten. Er lachte schließlich, als Sally reingrätschte und die beiden Jungs stoppte. Ein kleiner Chaotenhaufen war das ja schon, aber das hatte riesen Charme und er fühlte sich sichtlich wohl in dieser Gruppe.

Die Dinge, die der Student da von sich gab klangen unheimlich toll. Milo schien Verständnisvoll und nett zu sein, hörte wohl auch dem anderen zu und half anstatt zu tadeln. Zumindest klang das gerade so. Oh man! Wo war dieser super coole Chef, wenn man ihn mal kennen lernen wollte?!

Der Japaner lachte amüsiert, stockte jedoch, als ihn alle ansahen und drauf warteten, dass er auch was dazu sagte.

"Ehm...Also tatsächlich kenne ich den Chef noch garnicht! Wir haben nur Mails geschrieben und dann sollte ich herkommen, um eingearbeitet zu werden!" erzählte er, lachte dann ein wenig verlegen. "Aber das, was ich bisher von eurem Team und eurer Firma gesehen habe lässt mich wirklich daran glauben, dass auch andere Systeme funktionieren können. Ihr wirkt wie eine kleine Familie, so ehrlich und freundlich! In anderen Firmen wirkte alles immer eher kalt und nur auf den Job fixiert. Wenn das hier wirklich so ist, dass jeder fleißig ist und alles irgendwie gut läuft, dann ist das wohl die tollste Firma, die ich je betreten durfte! Danke, dass ihr mich alle so herzlich aufnehmt."

Sie hörten dem neuen Kollegen zu und Sally lächelte regelrecht. Jayden schien wirklich ein netter Kerl zu sein. Er würde bestimmt prima mit Milo klar kommen.

Die anderen freuten sich auch über die Worte.

„Wenn du bei irgendwas Hilfe brauchst, kannst du immer auf uns zukommen!“, meinte der Student lieb.

Sally nickte, als Bestätigung dafür.

Maya hatte das alles stumm mitverfolgt. Je mehr sie Jayden sah und ihn reden hörte, desto mehr glaubte sie festzustellen, dass er ihr vielleicht in einer Sache wohl ähnlich sein konnte.

„Jetzt da Rachel nicht da ist, können wir fragen und du kannst beruhigt antworten“, grinste sie.

„Woher kommst du? Bist du aus London?“

„Treibst du Sport? Ich spiele Volleyball, wenn du Lust hast, können wir ja mal zusammen spielen!“, kam es direkt wieder vom Student, der wohl irgendwie einen Narren an Jayden gefressen hatte. Vielleicht fühlte er sich ihm auch irgendwie verbunden, weil er kurz vor ihm hier angefangen hatte und somit genau weiss, wie sich das als Newbie hier angefühlt hatte.