|
|
Milo, der sich etwas nach vorn gelehnt hatte, lehnte sich wieder zurück an die Lehne.
„Hmmm, so ist das also…. du umgehst meine Frage!“, grinste er.
Er widmete sich dann wieder seinem Essen.
„Mit was bin ich denn dran, Jayden?“
Er führte sich die Gabel zu Munde, nahm, was sich darauf befand und kaute genüsslich. Selbstverständlich blickte er den Neuankömmling dabei an.
„Mich selbst zu lobpreisen? Das ist nicht meine Art… Was interessiert dich sonst… an mir? Was möchtest du wissen? Was weisst du denn zum Beispiel schon über meine Firmengeschichte? Was erzählt man sich da draußen?“

"Ich umgehe sie nicht, ich möchte nur, dass du dir selbst ein Bild von mir machen kannst." lächelte Jayden ehrlich.
Er wollte wirklich gerne, dass sein Chef seine Qualitäten selbst entdeckte! Was brachte es ihm, wenn er es jetzt hier breit trat und dadurch die Erwartungen des anderen steigerte?
"Na mit deinen Interessen! Ich würde natürlich gerne mehr über dich wissen... Ich weiß bisher, dass du wohl Basketball in deinem Büro spielst und Steak magst....Aber da steckt doch sicher mehr in dir."
Jay lachte. Was hatte das denn nun mit lobpreisen zu tun? Der war doch doof!
"Was machst du denn außerhalb deiner Arbeitszeiten so?" fragte er also nochmal genauer nach.
"Ich weiß so ziemlich garnichts über deine Firmengeschichte...ich gehe gerne völlig unvoreingenommen in eine neue Firma. Ich habe mir nur eure Anzeige durchgelesen! Aber ich lasse mich natürlich nun gerne erhellen... Gibt es etwas, das ich wissen sollte?"
Jayden meinte das ernst. Er schaute sich nicht groß die Gerüchteküche oder ähnliches an. Er wollte gerne alles selbst erleben und kennen lernen.

Milo lächelte und aß noch etwas vor sich hin. Dann legte er den Kopf schräg.
„Meine Interessen? Hmmm…. Mein Beruf! Der nimmt auf jeden Fall die meiste Zeit ein und dann bleibt kaum noch welche. Essen und Sport… wahrscheinlich.“
Er war überrascht zu hören, dass Jayden wohl so wirklich überhaupt nichts wusste. Wie gut, dass diese Frage kein Bestandteil seines Vorstellungsgesprächs war.
„Na schön, dann erzähle ich dir etwas über mich. Über meine Redaktion. Gegründet wurde sie ursprünglich mit dem Ziel eine Art Illustrierte für Sportbekleidung zu werden. Mein Vater hatte die Idee. Allerdings segnete ihn schneller das Zeitliche als ihm lieb war und alles was er meiner Familie und mir hinterlassen hatte, war ein Berg Schulden und eine erfolglose Zeitschrift. Da er und meine Mutter bereits geschieden waren und meine Schwester auch nicht gerade den besten Draht zu ihm hatten, haben Sie das Erbe ausgeschlagen und da ich leider nicht schnell genug war, bin ich allein auf allem sitzen geblieben…Ja… glaube mir, wenn du eine solche Familie hast, ist jeder noch so mögliche Feind, ein Witz…. Wie dem auch sei… ich habe dann versucht alles neu aufzubauen. Das Konzept fand ich von jeher gut aber ich wollte etwas zeitgemäßes machen, etwas was zudem eine größere Menge ansprach. Daher baute ich die Web-Zeitschrift auf. Sie fraß mir allerdings jeden Cent, selbst den, den ich ohnehin nicht hatte. Es hat mich viereinhalb Jahre meines Lebens gekostet, aus der ganzen Scheisse wieder raus zu kommen. Entschuldige diese Wortwahl… Lange Rede kurzer Sinn, seit zwei Jahren floriert das Geschäft, wie man sagt, ich kann Leute einstellen, sie angemessen bezahlen und ihnen ein hoffentlich gutes Arbeitsklima bieten, ich habe so viele Aufträge, dass ich nicht weiss wohin und ich akquiriere immer weiter neue Kunden. Ja… in so einem Geschäft bist du und so einen Chef hast du.“, er lachte kurz auf.
Er trank einen gehörigen Schluck. Offensichtlich war das ein Thema, das ihm sehr nahe ging. Nicht, dass er direkt am Wasser gebaut gewesen wäre, aber diese gesamte Erfahrung schien ihn gezeichnet zu haben.
„Wie stehst du zu deiner Familie? Habt ihr ein gutes Verhältnis?“

Jayden lauschte gespannt der kleinen Geschichte, die Milo ihm nun erzählte. Das klang sehr stark nach einer schwierigen Zeit, die sich sogar über mehrere Jahre erstreckt hatte, wie traurig.
"Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich so einen Chef habe! Du hast dir das alles echt hart erarbeitet, Glückwunsch zum Erfolg." lächelte er regelrecht stolz. Milo war der Hammer. Dieser Kerl war nicht nur Chef weil er in sowas reingeboren wurde, sondern weil er für seine Ziele gearbeitet hatte und das zeichnete ihn wohl aus. Für diesen Mann arbeitete doch sicher jeder liebend gern!
Natürlich war ihm auch nicht entgangen, dass es dem anderen wohl noch schwer nach lief und er hoffte, dass seine Worte ihn wenigstens ein kleines Bisschen aufbauten.
"Meine Familie lebt zum Großteil in Japan... nur meine Eltern leben hier in England... ich habe allerdings nicht mehr so wirklich viel Kontakt zu ihnen seitdem..." er stockte, lächelte seinen Chef an. "Um das kurz zu fassen: Meine Eltern wollen, dass ich heirate, weil ich ja schon soooo alt bin...ich will aber nicht heiraten und vor allem nicht einfach irgendwen... Was das angeht denken meine Eltern aber noch recht traditionell, obwohl das hier ja auch garnicht so gehandhabt wird. Ich denke mal, dass sie einfach glauben, dass ich mit 30 dann niemanden mehr finde, der mich haben will!" lachte er.
Milo musste ja nicht wissen, dass es eher daran lag, dass er sich geoutet hatte. Seine Eltern hatten zwar gesagt, dass sie das akzeptieren wollten, im gleichen Gespräch aber trotzdem von Familienehre und einer arrangierten Hochzeit gesprochen. Den Teil mit dem Outing ließ er also einfach weg, sowas rieb man seinem Boss nicht einfach unter die Nase.

Milo lächelte. Jayden war süss. Es freute ihn natürlich zu hören, dass jemand seine Anstrengungen würdigte. Nun war es an ihm, dem anderen sein Gehör zu schenken. Oh! So war das also!
„Sowas gibt es heute noch? Arrangierte Ehe… klingt ja grauenvoll!“, Milo schüttelte sich regelrecht, lächelte dann aber.
„Zur Not, schieb einfach mir die Schuld in die Schuhe! Du musst ab jetzt so viel für deinen neuen Vorgesetzten arbeiten, dass du keine Zeit für eine gut funktionierende Ehe hättest! Wenn du willst, lass ich dich auch extra schuften!“
Er grinste, dann genoss er den letzten Happen seiner Mahlzeit und beäugte Jayden.
„Ich lass dich in Ruhe essen, nicht dass das noch kalt wird, von dem ganzen Geplänkel! Wollen wir hiernach vielleicht noch irgendwo einen kleinen Absacker trinken gehen? Wir können auch zu mir.“
Er beäugte ihn.
„Und nein, das meine ich nicht seltsam. Bei mir gibt es auch jedes Jahr ein kleines Sommerfest. Die Weihnachtsfeier findet aber nicht in meinen Räumlichkeiten statt. Aber damit du schon mal siehst, was auf dich zukommt, denn du wirst mir zukünftig bei der Planung helfen… bzw. sie übernehmen. Wenn das für dich in Ordnung ist. Ich denke, ich bin da etwas verwöhnt von Sally. Sie hat sich immer auf sowas gestürzt und ich habe das dankend an sie übergeben.“
Ob die Einladung zu ihm nach Hause für Jayden wohl komisch vor kam? Besonders gleich am ersten Abend? Milo hoffte doch, dass dem nicht so war. Er wollte ihn ja nicht damit erschlagen. Trotzdem hätte er gerne noch etwas mehr Zeit mit ihm verbracht. Der Mann schien doch interessanter zu sein, als er zugeben wollte.

"Ich dachte auch, dass die Zeiten vorbei sind...aber manche Familien scheinen leider immernoch so darauf fixiert zu sein... Alle wollen immer unbedingt Enkel haben und sowas..."
Er schüttelte verständnislos den Kopf. Da hatte er wirklich keine Lust drauf und mit Kindern konnte er so garnicht.
Amüsierte lachte Jay. "Quatsch, ich habe jetzt sowieso kaum noch Kontakt zu ihnen...ich denke, dass ich in meinem Alter durchaus selbst entscheiden kann, wen und ob ich heirate!" er zwinkterte ihm zu, bedankte sich aber nochmal lachend für das Angebot.
Er trank einen Schluck Wein, während er dem anderen geduldig zuhörte. Okay. Das war dann doch irgendwie komisch. Sein Chef lud ihn am ersten Tag in ein super tolles Restaurant ein, wollte mit ihm trinken gehen UND ihn zu sich nach Hause einladen? War das wirklich okay?
Unsicher sah er seinen Chef an, stopfte sich dabei seine Gabel mit dem letzten Stück Steak in dem Mund. Er ließ ihn erstmal erklären, nickte dann.
"Ich übernehm das natürlich gerne! Du kannst mir jede Aufgabe anvertrauen, die du auch Sally anvertraut hast, sofern du das möchtest." ging er zuerst einmal darauf ein.
Der Japaner lächelte danach immernoch und sagte ruhig:"Wir können zwar noch weg, allerdings sollte ich dich vorwarnen: ich bin nicht sehr trinkfest."
Er würde Milo einfach die Entscheidung überlassen, ob sie zu ihm gingen oder sonst wo hin. Jay wollte das nicht entscheiden...Das wäre seltsam, irgendwie.

„Gut, dann gehen wir zu mir, dann kann ich damit angeben, wie fantastisch meine Cocktails schmecken. Irgendwer muss da mal mein Opfer sein! Sonst habe ich diesen blöden Kurs völlig umsonst besucht!“, scherzte Milo
„Wunderbar, das freut mich… allerdings ist bis dahin ja noch Zeit und es wird allerhand auf dich zukommen. Sehen wir dann, wenn es soweit ist, ob du dann immer noch die Planung übernehmen möchtest!“
„Hat es dir geschmeckt? Möchtest du ein Dessert?“
Er ließ sich vom Kellner sagen, was es für Nachspeisen gab, entschied sich selbst aber dafür, dass er lieber noch nen Cocktail trinken würde. Bei sich. Das hatte er nochmal betont und Jayden dabei angesehen.
Als es dann endlich soweit war aufzubrechen, stiegen sie in ein Taxi und fuhren fast zwanzig Minuten, bis sie an einem Haus am Rande der Stadt ankamen. Es war auf einer kleinen Anhöhe und sah total modern aus. Sehr kantig, mit einer dunklen Fassade aber großen Fenstern.
Sie stiegen aus und Milo wies ihm den Weg.
Er schloss auf und im Inneren bot ich ein offener Wohn-Koch-Bereich im Industrial-Style. Am Ende des Raums war auch ein Kamin, der aber so eingelassen war, das er fast nicht auffiel. Man konnte auch direkt nach draußen auf einen recht großzügigen Garten blicken.
Von außen hatte man schon vermuten können, dass sich das hier um einen zweistöckigen Teil hielt. Doch wenn man im Wohnzimmer nach oben blickte, sah es beinahe aus, als sei dort ein Balkon. Dieser Balkon war tatsächlich der Schlafbereich, der durch eine Treppe zu erklimmen war. Dort war auch ein zweites Bad. Das Gästebad - wie Milo es nannte - befand sich unten direkt neben dem Hauseingang.
Alles in Allem sah es wirklich sehr schick aus.
„Fühl dich wie zu Hause.“, meinte er fröhlich und begab sich in die Küche, dort am Bar-Teil, stellte er sich direkt hin und holte alles was er brauchte um ein paar Cocktails zu mixen.
„Lieber fruchtig oder lieber frisch?“

Milo konnte also Cocktails mixen....Interessant! "Du hast echt einen Kurs dafür besucht?" fragte er grinsend.
Hoffentlich würde er Rücksicht nehmen und die Dinger nicht zu stark mischen!
Erneut nickte er. Jayden war total zuversichtlich. Er hatte richtig Lust auf diesen Job, konnte es kaum erwarten, wie es in ein paar Wochen aussehen würde und ob er das alles ernsthaft so einfach meistern konnte, wie er selbst glaubte.
"Es war unbeschreiblich lecker! Wie sollte mir das nicht schmecken?"
Das Dessert lehnte er jedoch dankend ab, er war voll und das Essen war so gut gewesen, dass er den Geschmack jetzt nicht auch noch mit etwas süßem übertünschen wollte.
Die Betonung zuvor und dieser Blick dabei ließen den Japaner wieder nachdenken. War es denn nun wirklich in Ordnung, dass er mit Milo zu diesem nach Hause ging? Vielleicht war das bei ihm der Wein? Vielleicht vertrug Milo ja weniger als Jayden? Er wirkte aber dafür ziemlich normal.... Oh man!
Jay hatte keine Wahl mehr, er war bereits mit ihm im Taxi, welches auch noch fast 20 Minuten brauchte. Das Haus war total abgelegen aber super cool! Milo hatte Stil und Geschmack, das musste man diesem Kerl lassen.
Die Bude war umwerfend! Egal wo man hinsah, es gab etwas zum Staunen. "Milo...du hast echt Geschmack." merkte er an, als er sich etwas umsah. "Hast du das selbst Designen lassen? Oder selbst sogar entworfen? Das Haus war doch nicht einfach so hier, oder?" fragte er gespannt.
"Oh...mir ist alles recht, solange keine Limetten oder Ananas mit drin sind." während er das sagte kam er auf ihn zu, um zu sehen wie Milo das alles mixte.
"Du hast ne Bar...ich glaubs nicht... Dein Haus ist echt wie aus einem Film!"
Allein der Gedanke daran, dass Milo sich das alles erarbeitet hatte, ließ ihn lächeln. Wenn jemand so einen Luxus verdient hatte, dann ja wohl jemand wie sein Chef!

„Ja, ich hab wirklich einen Kurs besucht. Das war ein Geburtstagsgeschenk von deinen Kollegen. Die hatten sich beim letzten Sommerfest darüber beschwert, dass die Cocktails, die ich kommen ließ grauenvoll waren. Als ich dann sagte, das könne ich besser, wollten sie wohl auf Nummer sicher gehen!“, er lachte auf.
„Danke, freut mich, wenn es dir zusagt! Nein, das Haus war schon so…allerdings ist es von einem befreundeten Architekten, der es mir überlassen hat. Er ist selbst mit seiner Geliebten ausgewandert und hat seiner Frau ein anderes überlassen. Ich hoffe deren Scheidungsanwalt wird gnädig sein und ich kann weiter hier wohnen bleiben!“
Er sah sich seine Zutaten an, nahm dann die Limetten weg. „Okay, keine Limetten! Roger! Ananas habe ich nicht da, obwohl ich mir habe sagen lassen, dass die so ihre Vorteile hätten… naja..Ich bin nicht ganz so der süße. Manchmal ein Muffig im Büro, aber auch nur dann, wenn nichts salziges in greifbarer Nähe ist!“
Er sah den Japaner an.
„Mann, da lernst du aber viel von mir kennen, huh? Schreibst du das auch alles brav mit?“, scherzte er.
Dann gab er irgendwas in die Silbernen Becher, mixte sie gekonnt über seinen Schultern und grinste dabei frech.
Anschließend goss er das Getränk in zwei Gläser, schnitt noch Orangenschale von einer frischen Orange ab, platzierte sie am Glasrand und reichte eines seinem Gast.
„Na dann, prost! Wenn’s eklig ist, musst du’s trotzdem trinken, aus Höflichkeit! Das versteht sich von selbst!“
Wieder grinste er und führte ihn dann hinüber zum Wohnzimmertisch um in er Nähe des Kamins zu sitzen. Auch wenn dieser aus war, gab er doch eine sehr gemütliche Atmosphäre. Zumindest empfand das Milo immer so.

Der Angestellte lachte amüsiert. "Das war vielleicht garnicht mal so dumm!" grinste er. So hatten sie sich immerhin absichern können und Milo war sich wohl nun auch sicher, dass er gute Cocktails mischen konnte.
"Oh! Dann drücke ich mal die Daumen, dass du wirklich hier wohnen bleiben kannst."
Milo hatte da wohl richtig Glück gehabt! Das war noch viel cooler als ein selbstgebautes Haus bei dem Spiel "Sims".
Jayden zog eine Augenbraue hoch. Ananas hatte also ihre Vorteile? Nun, wahrscheinlich weniger, wenn man dagegen allergisch war, aber jetzt interessierte ihn doch sehr, welche Gedanken seinem Chef bei dieser Aussage durch den Kopf gingen! Er spielte doch nicht wirklich auf die Blowjob-tatsache an?!
"Ach? Ananas sollen Vorteile haben? Welche denn?" fragte er also ganz unwissend nach, blickte seinen Chef dabei interessiert an.
Jay grinste, tippte sich mit einem Finger gegen die Schläfe und meinte: "Ich schreib alles hier drin mit."
Gespannt schaute der Japaner beim mischen zu. Verdammt, wie konnte ein Mann nur bei allem was er tat so unverschämt gut aussehen?! Dazu noch dieses freche Grinsen! Er würde noch durchdrehen, wenn er Milo zu lange ansah.
"Oh nein, dann bete ich zu Gott, dass der Drink schmeckt!" kicherte er, nahm davor noch dankend das verzierte Glas an und folgte ihm anschließend.
"Dann wag ich wohl mal zu kosten!" sprach er, nachdem sie sich hingesetzt hatten. Sachte stieß er mit Milo an, lächelte und probierte das Gemisch.
"Mhh~ Super lecker!" schwärmte er, trank sofort noch einen Schluck.
Jayden war begeistert und das sah man ihm deutlich an. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände.
Sein Chef war wohl auch ein Allroundtalent....und sah dabei noch unheimlich schön aus. Stop, wieso dachte er das schon wieder? Jedes Mal wenn er Milo ansah kam ihm dieser Gedanke! Er musste aufpassen...dieser Mann war leider Gottes ab heute sein Chef und nicht sein Objekt der Begierde!

Herrlich! Jayden war also entweder ein ausgebuffter Fuchs oder ein Landei, da er genau auf diese Sache ansprach! Milo wollte allerdings nicht auf das Landei hoffen.
„Ich bin mir sicher, dass du weisst, was Ananas bewirken kann, oder Jayden?“, er grinste nur breit und musterte die Reaktion.
Sie sassen da und er freute sich, dass sein Cocktail wohl tatsächlich zu schmecken schien! Sofort probierte er auch!
„Wah, zum Glück! Ich hatte keine Ahnung was ich da tat, ich wollte nur möglichst cool rüber kommen!“, lachte er, sah ihm dann aus einem leicht zugekniffenem Auge an. „Nein, ich wusste natürlich, was ich tat. Das tue ich immer!“, er grinste wieder schelmisch, er konnte es einfach nicht lassen.
Milo war ein einziger Flirt! Er liebte es und besonders wenn jemand mit machte! Das war herrlich.
„Ich hab nicht ganz so viel Alkohol dazu gegeben. Ich will ja nicht, dass es heisst, dass ich meinen neuen Assistenten abfülle!“
Er blickte ihn wieder an, nickte sachte.
„Ich denke, das wird ganz gut mit uns klappen! Doch wirklich, davon bin ich überzeugt!“
Er trank noch einen Schluck, dann stellte er das Glas erst einmal auf den Tisch und lehnte sich auf deinem Sofa etwas zurück, ein Ellenbogen ruhte auf der Lehne, sein Kopf auf die Hand gestützt.
„Bist du schüchtern oder generell nicht so der gesprächige Typ? Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass du dich irgendwie nicht fallenlassen kannst. Du musst nicht angespannt sein. Wirklich nicht! Du hast ja gesehen, wie wir alle im Büro miteinander reden... ich hoffe du kannst auch irgendwann so locker mit mir umgehen. Ich beisse nicht. Naja... kommt auf die Situation an. Im Office aber eher selten!“
Da war es wieder, dieses Grinsen.

Oho! Milo hatte sowas von auf DIESE Wirkung von Ananas angespielt! Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, sagte dazu aber nur:"Tut mir leid, ich kenne nur die dunkle Seite der Ananas und die besteht aus einem zugeschwollenen Hals, Atemnot und Krankenhaus!"
Tatsächlich war er hoch allergisch gegen diese süß-saure Frucht. Er mochte allerdings den Geschmack dieses "Giftes" doch sehr gern....er hatte es schon 2 mal Riskiert, einfach weil sie so lecker aussah und es auch war! Natürlich hatte er keine ganze Ananas allein gefuttert, bloß ein Stückchen....naja, vielleicht auch zwei.
Völlig verblüfft sah Jay den Mann neben sich an. Er hatte nicht gewusst was er tat?! Doch hatte er... Jayden atmete auf, lachte dann schon wieder. Milo war ein echt frecher Mensch, aber das mochte er sehr gerne. Auch dieses Flirten reizte ihn mitzumachen, allerdings hatte er eher Angst, dass Milo bemerken könnte, dass er wirklich nicht nein sagen würde, wenn Milo nicht unbedingt sein Chef wäre.
"Sehr zuvorkommend, vielen Dank!"
Zufrieden hob er sein Glas kurz an, trank noch einen Schluck. Er war froh, dass Milo da mitgedacht hatte, wusste aber nicht, wie gut er den Alkohol generell vertragen würde nach dem Wein.
"Das hoffe ich sehr! Du bist ein wirklich angenehmer Zeitgenosse." lächelte der Neuling, hielt jedoch sein Glas weiter in beiden Händen und blickte Milo an.
Fuck! Wieso stellte er sich gerade genau vor, wie Milo hinter ihm stand, ihn an eine der großen Fensterscheiben presste und ihm in die Schulter biss?! Schlug gerade der Wein durch?!
Jay schnappte schon fast nach Luft, riss sich selbst aus seiner Fantasie und winkte leicht ab.
"Ich bin nicht schüchtern... ich...muss nur erstmal warm werden! Ich mein.... wer wird schon von seinem neuen Chef direkt zum 'du' gebeten und mit nach Hause genommen? Ich....ich freue mich sehr über all das und auch darüber, dass alles so locker ist...aber ich komme trotzdem aus einer Firma, wo alle eiskalt zueinander waren, wenn sie überhaupt miteinander gesprochen haben...vom Chef ganz zu schweigen... ich muss mich erstmal an mein Glück gewöhnen, dann hast du sicher auch nicht mehr das Gefühl, dass ich mich nicht fallen lasse." versuchte er irgendwie zu erklären.
"Gib mir ein bis zwei Tage und ich bin wahrscheinlich der entspannteste Mensch, den du je gesehen hast!"
Natürlich lag es weniger daran als viel mehr an der Tatsache, dass Jayden krampfhaft versuchte Milo nicht zu auffällig anzustarren. Er wollte nicht gleich wieder fliegen, weil er auf diesen perfekten, wunderschönen Menschen abfuhr!

Er nickte leicht.
„Verstehe. Gut, dann warte ich auf den lockereren Jayden und freu mich, seine Bekanntschaft zu machen!“
Er stand auf.
„Magst du ein paar Pretzels oder so?“
Er ging an einen Schrank, holte ein Schälchen hervor und raschelte mit einer Snacktüte. Dann brachte er die Schale an den Tisch zu Jayden.
„Oh! Darf ich?“
Ohne auf eine Antwort zu warten zupfte er kurz leicht im Haar des Asiaten, nahm dann mit den Worten Platz, dass da was war.
Er griff dann ins Schälchen und knabberte.
„Denk nicht falsches von mir! Ich knabber sonst nicht! Das ist eigentlich nur für Gäste! Ich will nur nicht, dass mir der Alkohol zu Kopfe steigt und ich mich dann seltsam verhalte! Nachher vergraule ich dich noch!“

Jayden nickte. Er war gespannt, ob er sich wirklich in Milos Nähe irgendwann richtig entspannen könnte.Die Hoffnung war auf jeden Fall da.
Der Japaner war noch unentschlossen was die Pretzels anging. Er hatte nicht wirklich Lust auf Knabberzeug.
Jayden folgte seinem Chef mit dem Blick. Wie könnte er auch anders? Dieser Mann hatte selbst angezogen einen Traumkörper und bewegte sich so elegant.
"Eh?" verwundert sah er Milo an, als dieser auch schon an seinem Haar zupfte. Beschämt strich er sein Haar wieder glatt und bedankte sich bei seinem Chef. Machte Milo das extra? Wollte er ihn testen?! Vielleicht stellte er immer Leute ein und wenn sie auf ihn standen, dann flogen sie gleich am 2. Tag wieder!
"Du siehst auch nicht aus, als würdest du ständig knabbern." rutschte es dem Angestellten raus. Oh man! Jetzt musste Milo wohl wissen, dass Jay sich seinen Körper genauer angesehen hatte, obwohl der ja noch immer verborgen war.
"So schnell kannst du mich nicht vergraulen, du hast mich jetzt erstmal an der Backe!"
Jay trank nochmal einen großen Schluck von dem leckeren Getränk. "Aber das Knabbern gegen den Alkohol ist garkeine Dumme Idee..."
Schon fand die erste, kleine Brezel ihren Weg auf die Zunge des Japaners, ehe er darauf herumkaute.

Die Aussagen des Gastes liessen ihn schmunzeln.
„Freut mich! Ich glaub, ich hab dich gern an der Backe...“
Er sah ihm beim Trinken und knabbern zu.
„Du hast tolles Haar! Deins glänzt richtig, meins ist so matt! Ich bin fast ein bisschen neidisch!“
Er trank sein Glas aus.
„Bah, ist mir warm!“
Er hatte doch tatsächlich bis eben sein Jacket angelassen, dies zog er aber aus und öffnete die oberen drei Knöpfe seines Hemdes.
„Ich liebe es gut gekleidet zu sein, wirklich, das tue ich, aber gibt es etwas besseres, als sich nach einem langen Tag, endlich auszuziehen, zu duschen und - wenn überhaupt- bequeme Klamotten anzuziehen?“
Er musterte ihn.
„Jayden, wäre es sehr unhöflich von mir, wenn ich mich kurz ins Bad verabschiede?“
Er blickte in das Glas des anderen.
„Ich bin in 7 Minuten wieder hier. So schnell hast du nicht ausgetrunken, oder?“
Er lächelte charmant und eilte dann nach oben. Kurz darauf konnte man das Plätschern des Duschwassers vernehmen.
Es hatte wirklich nicht lang gedauert, bis Milo zurück kam. Er trug eine Art Trainingshose und hielt sein T-Shirt in der Hand.
Sein trainierter Oberkörper war deutlich zu sehen, er wuschelte sich leicht durchs feuchte Haar, während er näher kam und lächelte.
„So viel besser!“, gab er erleichtert von sich.
Er zog sich das Shirt über, griff nach seinem Glas und nach dem Jaydens
„Ein Re-Fill kommt sofort!“
Er trappte damit zur Bar und mixte nochmals das selbe Getränk.
„Diesmal ohne Alk?“

|
![]()
Das Forum hat 70
Themen
und
8586
Beiträge.
|
![]() | Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |