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Hätte Haru gewusst, dass Fei einen Übergriff hatte, hätte er sich schreckliche Vorwürfe gemacht, unabhängig davon, ob sich die Muse heldenhaft verteidigen konnte oder nicht!
Er war aber ahnungslos, stand morgens auf, begab sich wieder in das Haupthaus und fand nur seine Mutter vor.
Seinen fragenden Blick beantwortete sie sofort damit, dass Vater und Sohn auf wichtigen Meetings waren. Der Unterton verriet aber, dass sie es gern gehabt hätte, wenn Haru ebenfalls daran teil nehme. Nicht, weil sie die nächste Yakuza-Generation sehen wollte, sondern weil sie es für wichtig hielt, dass beide Kinder wussten, wer der Feind war und was für Schritte geplant war. Ea wäre zu Harus Schutz gewesen!
„Ich habe dich schon eine Weile nicht trainieren sehen! Stimmt etwas nicht mit deinem Körper?“
„Doch, alles bestens, darum muss ich ja auch nicht trainieren!“
„Haru, wenigstens Kendo! Das hast du doch immer so gern gemacht! Es ist gut für deinen Geist!“
Er nickte. Eigentlich hatte sie nicht unrecht. Vielleicht sollte er wirklich wieder mehr tun, vor allem wollte er neben Fei auch brillieren und nicht wie ein Blobb aussehen!
Bald schon brach er auf, musste seine Mutter regelrecht abschütteln. Sie wollte ihn aus irgend einem Grund nicht gehen lassen.
Als er dann die Haustür ins Schloss zog, gab sie einem der Leibwächtern bescheid, ihm unauffällig zu folgen und ihr Bericht zu erstatten. Irgendwas war mit Haru und sie hoffte, dass er sich selbst nicht wieder in Schwierigkeiten brachte. Besonders nicht jetzt, zu dieser kritischen Zeit!
Der Designer stieg aus dem Auto und kam zu seinem Laden. Er hatte kaum zwei Minuten gewartet, da kam Fei auch schon fröhlich auf ihn zu.
„Guten Morgen! Vielen Dank! Das nenne ich Service!“
Sie gingen zum Auto zurück.
„Und, bist du gut nachhause gekommen und hast dir noch die Portion Schönheitsschlaf gegönnt?“
Er öffnete die Tür für ihn und stieg dann selbst auch ein.
„Bin wirklich gespannt auf den Druck!“

Fei war es gewohnt sich zu verteidigen, es war kein Problem für ihn und wahrscheinlich wäre er auch ein kleines Bisschen böse auf Haru, wenn er sich wegen einer solchen Kleinigkeit Vorwürfe machen würde.
Bei Haru angekommen grinste er freudig. "Immer wieder gern!"
Er liebte einfach den Kram von Starbucks und vor allem diesen super leckeren Latte. Er bestellte sich allerdings immer einen mit Schoko oder Caramell, da er ja wusste, dass Haru nicht so auf Süßkram stand, holte er ihm einfach einen gewöhnlichen.
"Na sicher! Oder siehst du noch irgendwo Krötenteile?" grinste er, sah dabei an sich runter und hob die Arme.
Er verschwieg ihm natürlich den Überfall... Der Kerl würde ihn doch für irre halten, wenn er hörte, dass er einem den Kiefer, einem die Nase und einem die Rippen gebrochen hatte. Sein Vater hätte die Typen sofort hingerichtet.... Er hielt nicht viel davon sofort zu töten, außer es gibt keinen anderen Weg!
"Danke~" lächelnd stieg er ein.
"Bist du denn auch noch gut Heim gekommen? Du bist nicht gefahren, oder?"
Fei schnallte sich an, nachdem er die Tür zu gezogen hatte.
"Ich auch! Das ist das erste Mal, dass ich sowas so richtig mit bekomme. Das ist so spannend!"
Er konnte es nicht erwarten, strahlte Haru an. Fei war einfach so geblendet von allem, dass er nicht bemerkte, dass Haru beschattet wurde...zumindest noch nicht.

Haru lachte und verkündete auch, dass er sich freute, dass vom Krötendasein nichts mehr zu sehen war.
„Ich denke, ich bin gefahren. Zumindest stand das Auto heute morgen in der Garage.“, grinste er und zwinkerte.
Auf der Autobahn bemerkte er trotz der Anwesenheit seiner Muse, dass jemand ihnen folgte.
Er hatte einige Male in den Rückspiegel geblickt und die Spuren schnell gewechselt.
„Trottel!“, murmelte er.
Trotzdem war er erleichtert, als er erkannte, dass es jemand aus den eigenen Reihen war. Höchstwahrscheinlich auf geheiss seiner Mutter.
Sollten sie doch.
Sie fuhren weiter und kamen dann bald bei Meister Kazumoto an.

Fei sah ihn erschüttert an. "Waaas? Du kannst doch nicht betrunken fahren! Zum Glück ist nichts passiert!" meinte er sofort, schüttelte ungläubig den Kopf. Das war doch nicht Harus Ernst!
Natürlich bemerkte Fei, dass irgendwas nicht stimmte und der Blick in den Spiegel verriet ihm auch, was es war.
Sie wurden offensichtlich verfolgt...super unauffällig.
"Ehm... Folgt der uns? Ist das einer von dir?" fragte Fei unsicher. Es passte ihm nicht, wenn man ihn beobachtete oder verfolgte.
Haru wirkte jetzt nicht, als wäre der Typ hinter ihnen ein großes Problem.
Sie kamen auch irgendwann an und stiegen aus. "Ohhh es ist so spannend!!" grinste er, lief auch sofort auf die Tür zu. Das würde sicher toll aussehen!"

„Bei einer Flasche Wein bin ich doch noch nicht betrunken! Ich fahre immer! Entweder das, oder ich muss gefahren werden. Diese Genugtuung gebe ich meiner Familie nicht, dass die mich rumkutschiert nur um immer haargenau zu wissen, was ich mache und mit wem… nein Danke! Da fahr ich lieber gegen nen Baum!“
Auf der Fahrt stimmte Haru Feis Annahme zu.
„Mach dir nichts draus, ist nur einer von Mutters Schosshündchen. Der beisst nicht, der nervt nur… Aber wenn sie unbedingt drauf besteht. Ich rede aber später mit ihr….“
Er wollte weder beschattet werden, noch wollte er, dass dieser Idiot seiner Mutter von Fei erzählte. Das würde nur wieder unnötig Unruhe stiften.
Egal, jetzt kamen sie erstmal an und gingen dann auch schon zum Eingang.
„Es wird garantiert der Kracher sein!“, pflichtete Haru ihm bei.
Sie traten ein und wurden auch direkt von Meister Kazumoto begrüßt.
„Haru, Fei… wie schön… Ah, ihr seid ja überpünktlich!“, lachte er.
„Wir konnten es nicht mehr erwarten!“, gestand der Designer freudig.
„Schon gut, schon gut, es ist ja fertig, kommt nur…“
Er führte sie weiter hinein und holte dann den Druck hervor.
Er sah sie erwartungsvoll an.
„Unglaublich…. noch besser umgesetzt, als ich gedacht hätte! Meister Kazumoto, Sie sind ein Genie!“
Haru lächelte von einem Ohr zum anderen, seine Augen funkelten regelrecht, wenn er schon so begeistert war, wie wäre es dann wohl für Fei?

"Du bist irre..." meinte Fei gleich. Er konnte auch fahren, tat er aber nicht oft...aber sobald er Alkohol getrunken hatte, setzte er sich nicht mehr ans Steuer.
"Okay...wenn du das sagst."
Es war schon ungewöhnlich, dass eine Mutter einfach so einen Kerl los schickte, der den Sohn beschattete und ihm total auffällig folgte! Fei kannte sowas ja auch..aber er war ja auch der Sohn eines großen Bosses.
Trotzdem ging er nicht weiter drauf ein. Selbst wenn Haru auch ein Yakuza sein sollte...er wollte es nicht wissen. Er wollte diese Freundschaft auf dieser Basis halten...oder mehr...aber er wollte keine Hintergründe erfragen, nichts wissen, was etwas kaputt machen könnte... Es war einfach zu schön mit Haru.
Fei begrüßte den Meister freudig und total gespannt.
Endlich konnten sie den Druck bestaunen und Fei blieb der Atem weg. "Wow..." Strahlend besah er den Stoff. "Das ist unglaublich schön! Es wäre mir eine Ehre einen Yukata genau mit diesem Druck tragen zu dürfen! Es ist wunderschön!"
Fei war hellauf begeistert. Er hatte selten etwas so tolles als Druck gesehen. Alles harmonierte miteinander. "Ich bin froh, dass ich zwei so talentierte Menschen kennen lernen durfte und das hier alles aus erster Hand miterlebe! Vielen Dank!"
Wer hatte schon einfach mal so die Chance auf so etwas?! Er konnte sich wirklich glücklich schätzen!

Fei hatte tatsächlich nichts dazu gesagt, dass sie verfolgt wurden. Dass er es nicht seltsam fand, nicht hinterfragte. Vielleicht, weil sein Vater ebenfalls ein Auge auf ihn hatte und ihn hütete wie einen Schatz? Vielleicht kannte er sowas ja auch. Aber selbst dann…. Ob sein Vater ein wohlhabender Geschäftsmann war? Jetzt, wo Haru so ein wenig drüber nachdachte, Feilong hatte direkt zwei seiner Kleidungsstücke gekauft. Ein Schnäppchen war etwas anderes. Aber gut, es gab genug Menschen in Japan, die Geld für gute Ware ausgaben. Selbst junge Mädchen hatten sich in High-Brand Kleider oder Taschen gehüllt. Woher das Geld kam, war doch eigentlich unwichtig.
Es sollte keine Rolle spielen, sie waren jetzt sowieso bei Meister Kazumoto angekommen. Feis Gesicht zu sehen, würde ohnehin wieder alle Fragen löschen und Haru in den kurzen Moment in dem er Feis Lächeln sah, in pures Glück hüllen.
So war es auch. Das Strahlen war auch wirklich jede Mühe wert!
„Das heisst, wir bekommen dein Go?“, hakte Haru nach obwohl es ja völlig klar war. Er lächelte und freute sich wirklich über dieses Resultat.
„Ah, sehr gerne, dafür bin ich da!“, lachte der alte Druckermeister.
„Vielleicht sollte ich öfter Kunden mitbringen, die begeisterten Gesichter bestätigen einem doch, dass man das Richtige tut!“, lächelte Haru den älteren an.
Dieser nickte und freute sich wirklich darüber, wie seine Arbeit ankam.
„Dann fertigen wir den Yukata für meinen teuren Kunden doch an, Meister Kazumoto!“
„Sehr gerne!“
Sie tranken dann dort noch eine Tasse Tee und brachen wieder auf.
Erst jetzt bemerkte Haru, dass sein Schatten nicht mehr da war. Der war wahrscheinlich zufrieden mit dem Ergebnis, dass sie zu Meister Kazumoto gefahren waren und stempelte Fei als einen Kunden ab. Gut so!
„Sobald dein Yukata fertig ist, bekomme ich Bescheid. Ich lasse ihn in den Laden liefern und kontaktiere dich dann. Hast du noch Lust was zu unternehmen oder musst du los?“, erkundigte er sich auf der Autobahn.
Er selbst hätte natürlich nichts dagegen, wenn Fei noch etwas Zeit hätte.

Für Fei war es besser einfach nicht weiter nach zu fragen. So würde er einfach umgehen zu erfahren, wer Haru vielleicht wirklich war... das war einfach besser. Sie hatten so viele Paralelen...er hatte einfach Angst, dass Haru wohl möglich aus der selben Branche kam und somit der Kontakt nicht in Ordnung wäre.... vor allem, wenn es um einen Feind ging.
Fei nickte eifrig. "Na klar!"
Das musste er doch nicht wirklich noch bestätigen, oder?! Natürlich bekamen sie das Go! Der Yukata würde wunderbar werden. Er konnte es nicht erwarten.
"Oooooder du bringst mich einfach immer mit!" lachte Fei, womit er natürlich meinte, dass er sicher war hier garkein anderes Gesicht machen zu können.
Der Tee schmeckte in der wunderbaren Gesellschaft auch viel besser als allein Zuhause auf der Couch. Haru brachte wirklich ein wenig frischen Wind in sein Leben. Im Gegensatz zu der Zeit mit Haru schienen die Cons doch tatsächlich eher einsam, wenn nicht sogar langweilig!
"Ich freu mich unheimlich drauf!" lächelte Feilong. "Ich hab Zeit!" Natürlich hatte er auch heute nicht wirklich was zu tun. Was auch? Sein Vater war ja sowieso nicht da. "Worauf hast du denn Lust?" fragte er nach, dachte dabei aber gleichzeitig an ein paar Dinge, die man unternehmen könnte. "Ich war schon ewig nicht mehr im Zoo..." fiel ihm auf. "Magst du sowas? Also Zoos oder Aquarien? Wär doch ne Idee, oder?"
So würden sie Zeit zum Reden haben und mal ein wenig was anderes sehen als immer nur die Stadt oder das Auto. Gespannt sah er ihn an.

Natürlich waren Haru sofort ein paar Schweinereien eingefallen, auf die er Lust gehabt hätte. Allerdings waren Feilongs Vorschläge einer völlig anderen Natur. Er schmunzelte über diese herrlich unschuldigen Ideen und dann über sich selbst, da er doch tatsächlich direkt wieder Bilder vor Augen hatte, die alles andere als unerotisch waren.
„Aquarium klingt gut! Ich mag Fische. Die haben was beruhigendes!“
Er bog direkt die nächste Abfahrt ab und fuhr dann in Richtung des Sea Life Parks, von dem er schon gehört hatte, aber nie hin gegangen war. Er wusste auch, dass über dem Gebäude ein tolles Restaurant war. Allerdings war er auch dort noch nie gewesen. Ob das zu riskant war? Vielleicht hatten sie ja auch ein Separee?
Er würde ja anrufen, aber dann würde er auf seinen Namen reservieren müssen. Davor würde er erst herausfinden müssen, wie das Restaurant hiess und Fei darum zu bitten, sich im Internet schlau zu machen, fand er unpassend. Er würde einfach, bei Ankunft einfach mal kurz fragen.
Eine Dreiviertel Sunde später kamen sie dann auch an und Haru freute sich irgendwie schon. Mit Fei machte einfach alles bislang Spass.
Freudig lächelte er und meinte dann, dass er eben oben im Restaurant anfragen würde, ob sie noch Platz hätten, für nach dem Rundgang.
Er beeilte sich und und kam recht bald zurück.
„Ha! Wir können anschließend dort speisen!“, gab er grinsend von sich.
Dass er die Bedienung bestochen hatte, weil dieser partout nicht das Separee anbieten wollte, ließ er außen vor.
So betraten sie nun die wunderbare Unterwasserwelt.

Fei gab sich hingegen wirklich Mühe vor Sonntag nicht zu viel an gewisse Dinge zu denken. Er wollte viel lieber bis dahin den Kopf ein wenig von dem Kram frei haben...auch wenn das kaum möglich war mit diesem wunderbaren Mann an seiner Seite! Aber im Aquarium würden ihre Gedanken doch sicher in eine andere Richtung gelenkt, oder nicht? Da konnte man doch unmöglich über Sex nachdenken.
"Also gut! Dann ins Aquarium!" freute Fei sich. "Ich war mal in einem kleinen Aquarium....da war ich allerdings erst 5 oder so....ich kann mich kaum noch dran erinnern, wie es dort war!" erzählte er lächelnd. Wann fand er denn mal jemanden, der einfach so mit ihm in ein Aquarium oder in den Zoo fuhr? Genau... nie. Aber jetzt war da Haru. Dieser nahezu perfekte, ihm sehr ähnliche Mann. Fei hatte Angst mehr über Haru zu erfahren, trotzdem wollte er am liebsten doch alles von ihm wissen. Er war so interessant und so super!
Aufgeregter als er selbst erwartet hatte betrat er mit Haru den Eingang, wartete dort aber brav, bis der Kerl vom Restaurante zurück war. War es nicht eigentlich üblich einfach nach dem Besuch dort oben zu entspannen und zu speisen? Musste man das etwa wirklich anmelden? Naja, egal. Er vertraute ihm da einfach und vorsicht war besser als nachher keinen Platz zu haben.
Endlich war Haru zurück. "Das klingt super! Hoffentlich ist das so gut wie bei Luigi!" grinste er zurück.
Bereits die ersten Aquarien waren wunderbar. Es war so idyllisch und als würde man in eine völlig andere Welt eintauchen. Da es auch noch unter der Woche war, war hier sehr wenig los und die Abstände zu den anderen Besuchern in diesem Riesigen Komplex waren ziemlich groß, Fei sah zumindest vor und hinter ihnen keine Menschen, hörte aber irgendwo leise ein Kind mit den Eltern.
"Woooow..."
Er sah sich um, lief dann zu einer großen Glasscheibe. "Sieh mal wie riesig die sind!" meinte er zu Haru, deutete dabei auf die japanischen Riesenspinnen.

"Unglaublich...könnten ihre dünnen Beine den großen Körper an Land überhaupt tragen?" er musterte die Spinnenbeinartigen Beine, schien sich das Krebstier haargenau anzusehen. "Oh! Schau mal! Da sind auch Garnelen mit drin!" Er deutete auf eine kleine, fast durchsichtige Putzergarnele direkt am Bein der Meeresspinne.
Dann ging es weiter. "Ah! Ein Oktopus! Schau mal, der klebt an der Scheibe!" Füe gewöhnlich verkrochen diese tentakeligen Tierchen sich gerne in dunklen Ecken, aber heute hatten sie Glück, denn das Tier hing genau an der Scheibe und Fei konnte so die Tentakel genauer unter die Lupe nehmen. Begeistert tat er das auch. "Das wird ja immer cooler!"

Als nächstes folgte der doch ziemlich lange Tunnel durch das größte Becken hier. Rochen, Haie und sämtliche andere Fische und sogar riesige Schildkröten zogen ihre Bahnen hier.

"Woooow!" entwisch es Fei, als ein riesiger Hai direkt über ihnen entlang schwomm.

"Haie sind faszinierende Tiere... wusstest du, dass sie niemals aufhören dürfen zu schwimmen? Wenn sie sich nicht bewegen, dann sterben sie... und wenn du einen Hai auf den Rücken drehst, kann er sich nicht aus dem 'Stand' allein wieder richtig umdrehen!" sprudelte das Wissen aus Fei, was er dank einigen Dokumentationen hatte sammeln können.
Sie näherten sich leider schon dem Ende des Tunnels, aber selbst das sah toll aus.

Einige weitere Räume folgten. Fische, Krebse, Schildkröten, Frösche, Krill und andere Wesen waren hier überall zu finden. Es war unglaublich, wie riesig dieses Aquarium war. Fei war begeistert...aber eins hatten sie noch nicht gesehen...die Quallen. Der Raum war wunderschön! Es war ziemlich dunkel hier, doch die Aquarien mit den verschiedenen Quallen waren so beleuchtet, dass es aussah, als würden die Quallen selbst leuchten. Die vielen Aquarien in diesem Raum beherbergten einige verschiedene Arten von Quallen, welche aber alle gleichermaßen faszinierend und wunderschön waren. Die Farben der Lichter in den Aquarien änderten sich immer wieder und es war traumhaft schön. Die Wände und auch die Hintergründe und Seitenwände der Aquarien wirkten wie der Nachthimmel und alles wirkte so perfekt und unwirklich. Eine perfekte Welt.


Fei griff vorsichtig nach Harus Hand. Am liebsten würde er für immer in diesem atemberaubenden Raum bleiben. "Hier ist es okay...oder?" fragte er ganz leise, obwohl hier niemand war, ehe er sanft über die Wange des anderen strich und ganz zärtlich seine Lippen auf die des älteren legte. Es musste sein! Er konnte nicht länger aushalten ihn nicht zu berühren und wenn es nur ein Kuss war...oder auch nur dieses leichte Händchen halten. Es fühlte sich so wunderbar und richtig an. Vor allem in diesem Traum, in dem sie sich hier gerade zu befinden schienen.

Auch wenn Haru nicht davon ausgegangen war, hier im Aquarium oder im dazugehörigen Restaurant auf mögliche Widersacher zu treffen, so wollte er doch aus Respekt zu dem Wunsch seiner Eltern agieren und sich besser in einem Separee aufhalten. Vorsicht war besser als Nachsicht - zumindest bläute ihm seine Mutter dies immer ein. Wer hätte denn Ahnen können, dass der eigentliche „Feind“ ja gerade hier bei ihm war?
Das Aquarium war wirklich atemberaubend. Haru war tatsächlich nie in einem gewesen und wenn doch, hatte er wirklich sehr jung sein müssen, denn er konnte sich beim besten Willen nicht an ein so unglaubliches Erlebnis erinnern. Doch im Gegenzug zu Fei, genoss er das alles schweigend.
Selbstverständlich hatte er viele dieser Wesen schon in Dokumentationen oder aber auf seinem Teller gesehen. Aber sie so nah erleben zu dürfen, war unfassbar schön. Es war fast schon schade, dass diese Tiere hier alle gefangen lebten. Jetzt wo er darüber nachdachte fragte er sich; war er nicht selbst auch so? Er lebte ein Leben, dass zum großen Teil von anderen bestimmt wurde, aber in diesen Reihen durfte er sich relativ frei bewegen. Dieser Gedanke war irgendwie deprimierend. Ein Glück, dass Fei hier bei ihm war. Dieser schien regelrecht aufzublühen!
Sein Lächeln war atemberaubend. Seine Augen leuchteten regelrecht und der Klang seiner Stimme, war eine wahre Wohltat. Haru hörte ihm aufmerksam zu und sog die Worte auf wie ein Schwamm. Auch wenn sie keine Liebesbekundung waren, so schloss er sie in seinem Herzen ein. Er konnte nichts dagegen tun. Je länger er Feilong lächeln sah, desto mehr verblassten die Bilder der Unterwasserwelt.
Haru sehnte sich regelrecht nach einer Berührung. Es war noch nicht einmal so, dass er Fei mit dem Gesicht gegen die Scheibe pressen und ihm seinen Ständer in den Hintern rammen wollte, nein! Eine einfache Berührung, vielleicht das Streifen ihrer Schultern oder nebeneinander her zu laufen und sich flüchtig irgendwie zu fühlen…. das hätte ihm schon gereicht. Es war in der Tat ein neues Gefühl, dass er so noch nicht kannte, das er im Moment aber auch nicht zu hinterfragen wagte.
Zu schön war es, als seine unausgesprochene Bitte nicht nur erhört, sondern auch noch übertroffen wurde! Inmitten des Quallen-Himmels! Es war ja schon ein leichter Schauer durch ihn gegangen, als seine Hand plötzlich berührt wurde. Es war ein sehr intimes Gefühl, da er sonst nie mit irgendwem Händchen hielt.
Er nickte leise lächelnd auf die Frage und genoss es, wie ihm auch über die Wange gestrichen wurde. Legte seine Hand an die, die ihn streichelte. Er hatte ihn mit den Augen fixiert, doch sie schlossen sich unweigerlich, als der Kuss folgte.
War er gestorben und nun im Himmel?! Jemand wie er!?! Was auch immer das hier war, es fühlte sich perfekt an! Der Ort, der Kuss, alles!
Als die Berührung der Lippen allerdings ein Ende fanden, war es fast zu schade. Trotzdem hätte nichts diesen Moment verbessern können! Ein weiterer Kuss, hätte ihn vielleicht sogar zerstört.
Der Watanabe-Sohn lächelte den anderen an.
„Ich glaube, ein Aquariumsbesuch wird nie wieder so schön sein, wie dieser!“, gab er sanft von sich.
Er griff sachte nach der Hand des anderen und sie gingen den Rest des Weges entlang.
Zu seiner Überraschung führte das allerdings nicht zum Ausgang sondern zu einer Außenanlage. Hier waren doch tatsächlich zwei gigantische Becken für Beluga-Wale und Delfine.
„Wow! Damit habe ich nicht gerechnet!“, gab er erstaunt von sich und lächelte Fei an. Das musste man sich doch genauer ansehen!

Tatsächlich gab Fei sich wirklich Mühe die Tatsache zu verdrängen, dass diese Tiere hier eingesperrt waren. Er wusste, dass viele der Schildkröten vom Aquarium gerettet und aufgenommen worden waren, damit versuchte er sich das alles positiv zu denken. Er wollte es genießen die Tiere einmal ao nahe sehen zu können, also wollte er nicht so sehr darüber nachdenken.
Es schien ja auch nicht so, als würde es den Wesen hier schlecht gehen.
Wahrscheinlich hätte Fei sich unheimlich darüber gefreut, dass der ältere sich genauso sehr nach ihm sehnte wie er sich nach Haru. Er hatte sich wirklich zurückgehalten...aber dieser Raum mit den Quallen hatte einfach eine gewisse....Magie? Konnte man das so nennen? Es fühlte sich einfach an, als müssten sie sich hier unbedingt küssen! Es war zu perfekt...und so fühlte es sich auch an. Atemberaubend, kribbelnd, wunderschön...unbergleichbar.
Feis Herz schlug bei dem Kuss deutlich höher. Er hätte am Liebsten niemals wieder seine Lippen von denen des anderen gelöst. Nach dem Kuss diese sanften Worte zu hören war überragend. Er schmolz regelrecht dahin. Harus Stimme war zum Anbeten schön!Hatte er das von Anfang an so empfunden? Fei wusste es nicht aber er mochte diese Stimme wirklich sehr.
Weil es nichts gab, was er wirklich darauf erwidern wollte, lächelte Fei bloß sanft. Er sah das genauso.
Hand in Hand gingen sie weiter. Das war irgendwie....aufregend! So mit ihm herum zu laufen als wäre das völlig normal...wundervoll.
"Woooah...." Sie hatten die Wale und Delphine erreicht. Das war unfassbar! Denmoch schossen Fei die Worte der letzten Doku über Wale in den Kopf. Man sollte sie nicht in Becken halten....erst recht nicht für shows. Aber hier schien es okay. Oder? Er war hin und her gerissen. Es war toll den Tieren so nahe zu kommen aber die Doku hatte ihm vor allem die Wale versaut. "Mh...Meinst du....ein Becken kann groß genug für einen Wal sein?" Fragte er leise, betrachtete aber dabei die Tiere. "Sie sind wirklich schön..." Sein Blick richtete sich auf Haru, er lächelte leicht dabei. "Kennst du das, wenn du nicht weisst, ob du etwas toll oder schrecklich finden sollst?"

Haru stand mit ihm vor dem Becken und staunte. Trotzdem beschlich ihn ein ähnliches Gefühl, wie dem anderen. Er wollte es nur nicht aussprechen, da er befürchtete, die Stimmung irgendwie zu killen.
Umso erleichterter war er, als Fei das ansprach.
„Um ehrlich zu sein, denke ich, dass ein Becken, egal wie groß es ist, wohl nie den Ozean ersetzen kann. Trotzdem möchte ich glauben, dass es den Tieren hier gut geht. Ich meine, is bekommen regelmäßig Futter, ärztliche Versorgung, falls es ihnen schlecht geht. Sie müssen sich um nichts sorgen…. Ob etwas schrecklich oder schön ist…. liegt also wohl an der eigenen Auffassung und an der Entscheidung, wie man Dinge sehen möchte.“
Er wandte sich ihm komplett zu.
„Du bist zum Beispiel meine Muse und nichts was du je tun oder sagen könntest, würde das für mich verändern!“
Er lächelte ihn freudig an. Kniff ihm sachte mit Zeigefinger und Daumen ins Kinn.
„Entscheiden wir uns heute also für die schönen Dinge, einverstanden?“
Er sah sich dann die Delfine an.
„Sieh mal, auch er lächelt!“

Feis Blick wurde trauriger. Natürlich...ein Becken war nichts im Vergleich zum Ozean. Aber Haru schaffte es auch ihn wieder zum Lächeln zu bringen. Er strahlte de älteren an. "Du bist echt super." Lächelte er glücklich. "Danke."
Virl zu gerne würde er ihn jetzt wieder küssen, allein schon weil der andere ihn so berührte. Aber hier war das sicher nicht in Ordnung.
"Mit dir an meiner Seite kann ich kaum an etwas schlechtes denken....danke dafür." Schnurrte Fei glücklich. Wie konnte man nur so toll wie Haru sein? Dieser Mann war ein wahrer Traum. Anders konnte man ihn nicht beschreiben.
Sie blieben noch eine Weile dort, bis es Zeit war um etwas zu essen. Fei fiel natürlich der Blick des Kellners auf, als sie das Restaurante betraten. Er sah Haru kurz skeptisch an, würde ihn da nachher auch drauf ansprechen wollen...aber estmal war es okay....oder?

Der Blick des Kellners war Haru natürlich nicht verborgen geblieben, aber es war ihm egal.
Sie bekamen das Separee und es war beeindruckend! Haru hatte es zuvor nicht begutachtet und freute sich dafür um so mehr.
Es war tatsächlich eine Art Hinterraum, der auf einen Balkon führte. Hier saßen sie über dem Park und konnten bis auf das Meer blicken. Noch schöner würde die Aussicht hier wohl kaum werden.
„Nicht schlecht, oder? Jetzt noch ein schönes Stück Delfin-Steak und dann ist der Abend perfekt!“, gab er von sich pruste dann aber, weil es wirklich nur als Witz gemeint war.
Ihnen wurde direkt eine Falsche Wasser gebracht und der Kellern erkundigte sich bereits, ob sie auch etwas anderes zu trinken wünschten.
Haru sah seinen Begleiter an und lächelte, wandte sich dann an den Kellner und bat erst mal noch um etwas Geduld, da sie sich die Karte erst einmal genauer ansehen wollten.
Dieser nickte und ging dann auch wieder.
Der Watanabe-Sprössling sah sich also nun das Menü neugierig an.

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