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Fei bedankte sich höflich für die Gastfreundschaft, ehe sie gingen.
Im Auto sah er Haru an. "Ja...mein Vater ist immer über fürsorglich und glaubt, dass alle Welt mich töten könnte." erklärte er.
"Also ist sie auch so besorgt um dich?" Wie kam das wohl? Woran lag es bei Haru?
Fei wusste, dass sein Vater ihn nicht auch noch verlieren wollte, er war sein größter Schatz, auch wenn er ihn manchmal nicht gerade so behandelte, das war allerdings extrem selten und dafür musste Feilong wirklich großen Mist bauen.
"Einfach bei dir am Laden, von da aus finde ich allein Heim." antwortete er lächelnd. Er konnte sich nicht Heim fahren lassen. Es wäre doch sofort klar, zu wem oder was er gehörte und dann würde Haru sicher nicht mehr so locker mit ihm umgehen.
"Sehr gern! Ich kanns sowieso kaum erwarten! Wieder um 10 hier?" fragte er. Haru war super! Er würde gerne mehr mit ihm unternehmen! Vielleicht konnte ja wirklich eine richtige Freundschaft entstehen...das wär doch super!

„Töten? Wow, dein Vater ist weitaus mehr als übervorsorglich!“, grinste er.
„Ja, meine Eltern sind sehr um mein Wohl besorgt. Ich habe aber das Glück, einen älteren Bruder zu haben, somit liegt deren Konzentration zu 70 % auf ihm. Ich sollte ihm danken, ohne ihn hätte ich wahrscheinlich nicht meinen Laden!“, plapperte er, hielt sich dann aber doch lieber weiter zurück.
Es sollte keine Rolle Spielen, wer wer war und aus welcher Familie er stammte. Das würde sicherlich alles, was sie bislang und vielleicht auch zukünftig erleben durften, zunichte machen.
„Alles klar, dann am Laden!“, stimmte er zu.
Da er es von sich aus gewohnt war, nie jemanden mit zu sich nach Hause zu nehmen, empfand er es auch nicht als seltsam, dass Fei nicht dort abgesetzt werden wollte. Er machte sich überhaupt keine Gedanken, was das anbelangte.
Er parkte dann, sie stiegen aus, gingen zum Laden und Haru meinte nur:
„So, da wären wir. Dann freue ich mich auf übermorgen um Punkt 10 Uhr!“
Er winkte ihm noch zum Abschied, ging nochmal kurz ins Ladeninnere, erfreute sich an seiner Kollektion und allem was noch folgen würde und ging dann wieder.
Er fuhr heim, betrat gut gelaunt das Haupthaus und wurde von seinem Bruder mit einem argwöhnischen Blick empfangen.
„Was grinst du denn so?“
„Wieso tust du es nicht?“
„Du hast doch bestimmt wieder irgendwas angestellt!“
„Woher der Hass?! Ich habe nichts gemacht, darf man nicht mal gut gelaunt sein, ohne dass man gleich an den Pranger gestellt wird?“
„Ach, was auch immer… mach dich fertig, wir müssen gleich los.“
„Ich bin doch fertig, aber wohin soll’s gehen?“
„Rate mal!“
„Was? Schon wieder? Aber wieso soll ich denn mit? Ich bin noch nicht soweit…“
„Ah, Haru, da bist du ja wieder, ich hatte schon befürchtet, dass du den Termin verpasst. Seid ihr soweit? Dann hier ist die Adresse. Fahrt doch schon mal los, bevor ihr noch zu spät dran seid!“
Der Chauffeur stand schon bereit und hielt ihnen eine Tür auf.
Haru widersprach nicht, auch wenn er wirklich überhaupt keine Lust hatte.
Die Brüder stiegen ein, wurden zu einem Schicken Hotel mit noch schickerem Restaurant und dort in ein Separee gebracht.
Sie hatten auf dem Fussboden des klassisch Japanischen Restaurants Platz genommen. Sie sassen beide auf der selben Seite.
Vor ihnen stand ein großer, schwerer Kirschbaumtisch.
„Warum sollte ich heute eigentlich mit?“, flüsterte Haru, so als ob er befürchtete, dass jemand zuhören könnte.
„Weil du auch langsam ins heiratsfähige Alter kommst!“
„Aber… ich will nicht. Du bist doch älter und sie schicken dich erst seit diesem Jahr zu diesen peinlichen Treffs. Wieso muss ich mit?“
„Habe ich dir doch gerade gesagt….“
Hikaru stockte. Die Schiebetür wurde geöffnet und zwei junge Frauen kamen schüchtern herein, setzten sich ihnen gegenüber.
Oh Mann, jetzt ging das wieder los……

„Leider hast du Recht.“ Seufzte Feilong. „Er behütet mich wie seinen eigenen Augapfel.“
Er hörte ihm interessiert zu. „Ich bin leider Einzelkind…Kein Bruder da, der interessanter sein könnte…“ kurz zuckte er mit den Schultern. „Eltern sind schon nicht einfach, hm?“ grinste er dann aber.
„Ja, bis übermorgen! Ich freu mich schon drauf!“ strahlte Fei. Er hoffte wirklich sehr, dass eine Freundschaft entstehen könnte… Auf mehr kam er gerade noch nicht mal! Freunde hatte Fei tatsächlich nur auf Cons und das war wahrscheinlich auch nur, weil die meisten ihn für seine Cosplays feierten und einfach gerne mit ihm gesehen werden wollten. Er wüsste wirklich nicht, wen er tatsächlich so richtig als Freund bezeichnen könnte. Er war nie zur Schule gegangen, da er Privatunterricht bekommen hatte, also kannte er solche Schulfreundschaften auch nicht. Mit den wenigsten hatte er außerhalb von Cons überhaupt Kontakt und den auch nur selten. Haru war wohl möglich eine einmalige Chance wirklich einen engen Freund zu finden…sowas wie einen besten Freund! …Ein echt gutaussehender, bester Freund.
Auf dem Heimweg dachte er viel über diese Dinge nach. Sein soziales Umfeld ließ wirklich zu wünschen übrig. Er ging ganz selten mal mit Leuten essen oder sowas…aber richtige Freundschaft sah wohl anders aus. Oh! Einmal hatte er einen Freund gehabt…Die Familie war auch Teil der Yakuza gewesen…Er war gerade mal 8 gewesen und sie wurden gemeinsam unterrichtet, doch als der Vater seines Freundes in einer Schießerei umgekommen war, war seine Mum mit ihm nach Amerika ausgewandert… Schade, der Kerl wäre sicher heute noch mit ihm befreundet.
Egal. Fei wollte sich erstmal an sein neues Cosplay setzen. Es sollte wirklich besonders toll werden, denn am Wochenende war bereits die Con! Ein paar Verzierungen konnten da nicht schaden, dauerte auch zum Glück nicht lang.
Als er soweit mit allem fertig war, konnte er garnicht anders als ein Bad zu nehmen und sich danach wieder in einen der Yukatas zu hüllen. Es war einfach so schön…als hätte man Wolken an! So federleicht und samtig…
Er schlief doch tatsächlich ein Stunde in dem Yukata ein. Ein toller Schlaf! Total erholt wurde er in seiner teuren Gewandung wieder wach, sah sich verwirrt um. Er hatte doch tatsächlich geschlafen… nun auch nicht weiter schlimm, er hatte ohnehin nicht mehr viel zu tun.
Er schoss ein Foto von sich in dem Ding und schickte es Haru. „Ich trag echt nie wieder was anderes…!“ schrieb er ihm mit einem Lachsmiley. Vielleicht würde es den anderen ja freuen das zu sehen.

„… und Sie haben also einen Bekleidungsladen?“
„Ja.“
„Das klingt doch wundervoll. Jeder braucht nunmal ein Hobby, nicht wahr?“
Hikaru befürchtete nun die schlimmste Reaktion von allen. Er wusste, wie wichtig seinem kleinen Bruder, diese eigene Modelinie war. Es war für Haru nicht nur ein Hobby. Er wollte eben schon einlenken doch Haru war schneller. Leider.
„Ein Hobby? Nun, wenn Sie es als Hobby ansehen, Ihr Leben etwas zu verschreiben, die besten Materialien zu finden, damit sich der Kunde nicht nur wohl in seiner Kleidung fühlen kann sondern auch wie ein ganz besonderer Mensch, wenn Sie einen der größten Shibori Künstler unserer Epoche dafür begeistern können, sich Ihrer Modelinie anzuschließen, wenn Sie Tag und Nacht über Entwürfen sitzen, Herzblut eingeben und nicht schlafen können, weil Ihr Konzept, ihre Idee einfach nicht auf ein verdammtes Blatt Papier zu bringen ist… ja… dann haben Sie ein tolles Hobby gefunden!!!!“
Die junge Frau verstummte und bereute unverzüglich ihre Aussage.
Eine unangenehme Stille breitete sich aus. Haru kippte eine Schale mit Sake herunter.
„Haru…“, kam es leise von seinem Bruder, der nicht wollte, dass sich der andere betrank.
„Was denn? Bei so einer Pute kann man doch nur saufen wollen!“
Er richtete seinen Blick auf sie.
„Wenn Sie immer so reden, werte Dame, ist es kein Wunder, dass sie noch keinen Mann gefunden haben! Wie alt sagten Sie sind Sie? 30?“
„Ich.. ich bin 27…“
„Ja, mit 27 sollte man doch aber auch langsam wissen, wann man die Backen hält, oder nicht?“
„Haru…Sie hat es doch nicht böse gemeint. Habe ich Recht? Sie meinten das doch nicht abfällig, oder?“
Sie schüttelte den Kopf, senkte aber den Blick.
„Okay, ich würde vorschlagen, wir ersparen uns das, hmm? Wir sind nicht kompatibel. Sie nehmen mich nicht ernst und ich kann Sie nicht ausstehen. Und ihr zwei…Mal Hand auf’s Herz…. wir sind doch unter uns.. unsere Eltern müssen das doch gar nicht so Haargenau wissen… Finden Sie meinen Bruder attraktiv?“
„Eh… nun ja.. es kommt ja nicht nur auf das Optische an…. man lernt sich ja auch…“
Haru klatschte mit der Hand auf den Tisch.
„Hörst du Bruder, sie findet dich kacke! Warum sollen wir also Zeit mit denen verschwenden?! Oder findest du ihre Warze etwa niedlich?“
„Das.. ist ein… Muttermal…“
„Was auch immer. Sie sind auch nicht grade Topmodell und wagen es auf meinen Bruder herabzublicken! Was bilden Sie sich eigentlich ein? Los, gehen Sie…“
Die Frauen sahen ihn halb entsetzt, halb verärgert und doch eingeschüchtert an. Meinte der das Ernst? Sie würden doch Ärger bekommen, wenn sie einfach so gingen, oder nicht?
Er winkte
„Na, los… geht schon… wir verraten auch nichts… geht in ne Bar oder so…. habt Spass.. sucht euch n paar Sugar Daddies oder sowas…“
Die Frauen standen auf, verließen dann trotzdem mit einer Verneigung das Separee.
Hikaru legte einfach nur sein Gesicht in die Hände, er nahm sich die Brille ab und legte sie an auf den Tisch.
„Was denn? Komm schon, ich habe uns allen doch einen Gefallen getan…“
„Ja… ist ja gut… die waren wirklich grauenvoll. Aber kannst du nicht trotzdem etwas höflicher sein?“
„Wozu?“
„Na… einfach der guten Ordnung halber…“
„Gute Ordnung… Hikaru, wir sollen hier mit irgendwelchen Schreckschrauben verheiratet werden! Wenn ich schon zu solchen blöden Treffen soll, dann will ich wenigstens auch meinen Spass haben! Ich finde es gut denen einfach die Meinung zu sagen. Wenn wir unnötig höflich sind, machen die sich doch nur Hoffnungen. Wären die höflicher gewesen oder wenigstens ansehnlich, hätte ich mich vielleicht anders benommen… aber die hat angefangen…“
„Ja.. okay.. lass gut sein… gehen wir?“
„Gehen? Was ist denn mit dem ganzen guten Essen und dem feinen Sake? Komm, stoß mit mir an! Auf die Freiheit!“
Haru schenkte seinem Bruder direkt ein.
Der schüttelte nur lachend den Kopf und trank dann tatsächlich mit ihm weiter.
Sie blieben tatsächlich noch und aßen. Tranken sogar noch viel mehr. Torkelten dann aus dem Restaurant und stolperten ins Auto.
Dort angekommen hatte Haru auch auf sein Handy geblickt und sah die nette Nachricht von Fei.
„Waahhh“
Er würde lieber 100 mal lieber mit ihm Zeit verbringen als nochmal so eine nervtötende Heiratswütige zu treffen.
„Meine Muse…“
„hä?“, kam es aus Hikaru, er seine Brille irgendwie nur noch auf einem Ohr trug.
Haru zeigte ihm das Foto.
„Hmmm? Hübsch…. kommt mir irgendwie bekannt vor….“
„Was? Niemals! Das ist meine Muse. Die kannst du nicht kennen! Komm… wir machen ein Foto für ihn…“
„Wa..warte…“, Hikaru nahm die Brille ab.
Dann schossen sie ein Selfie und Haru schickte es dem Mann mit den langen Haaren. Mit dem Wort: Bruderliebe.
Haru, wie auch Hikaru wussten, dass der ältere jünger aussah, einfach, weil er etwas schmächtiger war und wesentlich zurückhaltender, als der Rebell. Hikaru gelang es selten seinen Willen durchzusetzen, aber besonders, weil er auch keinen eignen hatte. Er hatte sich schon sehr früh seinem Schicksal gebeugt und tat, was man von ihm verlangte.
Die Brüder liebten sich, trotz ihrer Unterschiede und sie lernten tatsächlich auch viel voneinander.
An Abenden wie diesen, fühlten sie sich sehr verbunden. Sie passieren nur leider nicht mehr so oft. Oder wer wusste das schon? Wenn sie nun gemeinsam zu Brauttreffen geschickt wurden, könnte das wieder mehr werden.
Sie kamen zu Hause an, waren völlig betrunken. Die Mutter empfing sie an der Haustür und sah sie überrascht an.
„War der Abend so gut?“, freute sie sich.
„Besser hätte es nicht laufen können!“, meinte Haru laut, kicherte und brachte dann seinen Bruder zur Toilette, weil der plötzlich zu würgen begann.
Irgendwann lag er dann endlich im Bett, sah sich nochmals Feis Foto an und lächelte. Der Typ war wirklich cool.

Fei hatte irgendwie mit einer Antwort gerechnet, aber die kam erstmal nicht. Seufzend lehnte er sich zurück, streichelte einfach den wunderbaren Stoff und sah ihn sich genau an, prägte sich das Gefühl ein. Oh man...da könnte man ja beinahe hart werden, weil man sich so scheiße wohl fühlte. Tatsächlich trug er gerade auch nur einen Männertanga drunter. Er hatte sowas immer für total dumm und unbequem gehalten...aber für manche Cosplays war es dann doch praktischer und irgendwie hatte er dann gefallen daran gefunden. Sie waren bequemer als gedacht und gerade bei diesem Stoff war es doch wundervoll ihn so viel wie möglich spüren zu können... Er wollte ihn nicht ganz ohne tragen, das kam ihm falsch und schmutzig vor. Haru gegenüber würde er sich wohl dann auch schämen.
Trotzdem bekam er irgendwie gerade Lust. Was war nur los? Er hatte doch gestern erst! Seine Hand schob sich unter den Yukata, wo er sich zu streicheln begann, doch lange tat er das nicht, da plötzlich seine Tür aufging. Erschrocken sprang er auf, sammelte sich erstmal.
"Fei... wo hast du dich rumge- ..... was hast du denn da an? Einen Yukata? Zuhause?"
Sein Vater klang ehrlich überrascht.
"Ja... Fühl einfach mal den Stoff...das ist ein Traum! Ich hab einen Laden gefunden, der wirklich toll ist! Haru Double You! Er designt alles selbst und lässt es von Meister Kazumoto persönlich bedrucken!" gab er total begeistert von sich, hielt seinem Vater dabei einen Arm hin. Der Vater fühlte den Stoff. "Das fühlt sich wirklich gut an." bestätigte er. "Du würdest dort sicher auch einen passenden finden!" strahlte Fei.
"Du bist ja total begeistert von den Yukatas...Vielleicht komme ich tatsächlich nächstes Mal mit dir mit... Ein neuer Yukata wär angebracht."
Feilong dachte nicht drüber nach, was Haru vielleicht denken mochte, wenn er möglicher Weise wusste, wer der Mann war. Er wollte ihm einfach gerne Kunden mitbringen und den Verkauf dieser wundervollen Stücke ankurbeln.
Außerdem hatte das vorerst die Frage beseitigt, wo er gewesen war.
Sie sprachen noch eine Weile, aßen zusammen und schließlich ging Fei wieder in seinen Teil des riesen Gebäudes.Er hatte noch immer den Yukata an, zog ihn aber zum Schlafen gehen wieder aus. Es war schon ziemlich spät, da er noch eine ganze Weile mit seinem Vater geredet und sogar noch Filme geschaut hatte. Hin und wieder brauchte auch ein Yakuzaboss mal einen kleinen Familienabend mit seinem Sohn.
Im Bett angekommen schaute er auf sein Mobiltelefon. "Oh!"
Freudig öffnete er die Nachricht und sah sich das Bild an. Das war also der ältere Bruder? Wieso sah er so jung aus? Irgendwie lustig. Aber....der Kerl kam ihm auch irgendwie bekannt vor!
"Süß ihr zwei! Trinkst du jede Nacht?" schrieb er wieder mit einem Lachsmiley.
"Dein Bruder sieht jünger aus als du! Versuch mal ein paar Gesichtsmasken, dann hast du sicher auch bald wieder Babyhaut! "
Er wollte ihn nur ein wenig necken. Der Bruder sah hübsch aus, aber Haru gefiel ihm immernoch besser.

Haru war gerade dabei einzuschlafen. Er wurde kurz wach, weil sein Handy so unverschämt vibrierte. Allerdings verzieh er dem Apparat, da er ihm eine Nachricht von Fei zugestellt hatte.
Er kicherte müde.
Fei war ja ganz schön vorlaut. Aber er mochte das. Leute, die nicht auf den Mund gefallen waren, schätzte er am Meisten. Er war ja selbst auch so. Heuchler und Arschkriecher kannte er zuhauf. War ja auch kein Wunder, da seine komplette Familie Handlanger besass, die irgendwas für sie erledigten oder aber auf Aufgaben hofften.
„Feste muss man feiern, wie sie fallen! Ich kann nichts dafür, dass mein Bruder so ein anderer Typ ist. Ich bin Philanthrop. Aber dann lass uns doch mal einen Beauty-Abend machen! Du kennst dich da ja sicher bestens aus! Wenn du brav bist, darfst du mir vielleicht den grossen Zeh lackieren, ich flechte dir auch das Haar! XD“
Tippte er und grinste, als er die Nachricht weg geschickt hatte.
Würde Feis Vater wirklich mit in seinen Laden kommen, würde wohl direkt auffliegen, aus welchen Familien sie stammten! Das wäre ein absolutes Desaster! Oder?
Haru wartete auf eine Antwort. Jetzt war er erstmal wieder wach.

Die Antwort kam diesmal trotz der Uhrzeit super schnell! "Noch wach? Kein wunder, dass du so als aussiehst, wenn du säufst und dann noch den Schönheitsschlaf vernachlässigst! Füße fasse ich nicht an... und meine Haare mögen es auch nicht von alten Leuten angefasst zu werden! Voll daneben! " schrieb er zurück. Er lachte amüsiert. Eigentlich fand er, dass es sich recht schön anfühlte, wenn man seine Haare berührte. Wenn man ihm die Haare wusch, kämmte, föhnte, flechtete oder sonst etwas, dann kribbelte es immer so leicht auf der Kopfhaut, wie eine kleine Massage! Trotzdem konnte er Haru ja ein wenig ärgern.
"Ach übrigens! Mein Vater war begeistert von dem Yukata, ich hab ihm nahe gelegt sich auch mal einen bei dir auszusuchen.Ich brauche übrigens einen teuren Schlafanzug aus dem Stoff!" schrieb er noch rasch hinterher.
Fei sah zu dem Yukata rüber. Am liebsten würde er ihn wirklich für immer und ewig tragen. Jeder andere Stoff war nichts im Vergleich dazu! Außerdem dufteten sie auch noch so wunderbar.

„Schlaf wird völlig überbewertet! Ich brauche keinen um jung auszusehen! Ich konserviere meine Haut mit Alk!
Denk lieber nochmal drüber nach! Du weisst, was meine Hände alles kreieren können! Die könnte die Flechtfrisur des Millenniums entgehen! Haha“
Er schickte es ab und erhielt auch schon die nächste Nachricht. Das machte gerade echt Spass!
„Ah, du beschaffst mir nicht nur Inspiration sondern auch neue Kunden! Du bist also fast perfekt! Schlafanzug?! Bist du 5? Ich weiss nicht ob Meister Kazumoto dir Barbie drauf drucken wird!“
Er amüsierte sich wirklich köstlich.
Es war spannend die Grenzen auszutesten und das auf eine humorvolle Art.
Gespannt wartete er, ob darauf noch etwas folgte.

"Dann sähst du aber nicht älter aus als dein großer Bruder, denk mal drüber nach!"
Fei kicherte amüsiert, fühlte sich gerade irgendwie... wie so ein verknalltes Teeniegör, aber das war echt lustig!
"Was heißt denn hier fast? Ich BIN perfekt! .... Naja, 5 nicht...aber im Winter ists immer zu kalt zum nackt schlafen und wenn ich schon Zuhause nicht nackt sein kann, dann doch bitte mit etwas bekleidet, was fast genauso perfekt ist wie ich!!
"
Fei schüttelte den Kopf. Der Typ war doch doof! Er lachte. Natürlich schlief er nicht nackt, aber sicher hatte er Haru damit ein dämliches Kopfkino schenken können.
"Barbie ist übrigens nicht so mein Fall, da will ich doch lieber Ken!" folgte, doch in dem Moment wo er es abgeschickt hatte fiel ihm auch schon auf, dass das gerade sowas wie ein Outing war! Oh man! Hoffentlich fasste Haru das nicht übel auf oder so! Ob er was gegen schwule hatte? Oder stand er vielleicht sogar selbst auf "Ken" anstelle von Barbie? Oder mochte er beides? Oh man!! Das war so interessant und doch konnte man ja nicht einfach fragen 'hey, bist du auch schwul?'

„Ich bin frühreif!“, erklärte er, wieso er älter als sein älterer Bruder aussah und grinste selbst über diese bescheuerte Aussage.
Als er las dass seine Kleidung nur fast so perfekt sei wie Fei, riss er empört den Mund auf, setzte sich auf und lächelte.
„Wenn du dich so anfühlst, wie meine Kleidung, stimme ich sir vielleicht zu.... Kenny. “
Er schickte es nicht nur amüsiert sondern auch angetan ab.
Fei stand also auf Männer?! Hatte er das richtig verstanden?! Verdammt, dieser Kerl WAR perfekt!!!!
Haru überlegte, was er nun schreiben sollte. Eigentlich wollte er da etwas genauer drauf eingehen, aber alles, was er zu tippen begann, klang viel zu plump. Mist.
„Ken also.... mehr dann so der Beachboy Ken, der Ironmen Ken oder der Hulk Ken?“
Er hoffte Haru verstand, auf was er hinaus wollte. Grinste, während er es abschickte

"Du bist doch nicht 12!" schrieb er lachend zurück.
"Ich bin mir sicher, dass ich mich sogar noch besser anfühle! " neckte er, wurde sogar ein wenig rot bei dem Gedanken, dass damit vielleicht was viel intimeres gemeint war. Es gefiel ihm ungemein so mit ihm zu schreiben!
"Hmmm.... ich fürchte es ist eher der Badboy Ken!"
Er lachte, schickte das ab und lehnte sich dann zurück. Ob Haru tatsächlich auf seinen Männergeschmack anspielte? Also so richtig? Vielleicht hatte dieser Typ ja wirklich Interesse an ihm?
Fei sah an sich runter, grinste. Haru würde ihm wahrscheinlich eh nur widerstehen können, wenn er trainierte Körper so richtig unsexy fand.
"Specialeditionen sind natürlich auch immer was feines." fügte er hinzu, grinste immernoch breit.
Das war viel zu lustig. Wahrscheinlich dachten sie gerade beide nicht ganz unschuldig!

„Da hast du recht, ich bin ein erwachsener Mann. So darf ich dann auch aussehen, oder? Wie alt bist du eigentlich?“
Er musste doch schon etwas schlucken, bei der Aussage, dass er sich besser anfühlen würde. Verdammt, dieser Kerl wusste aber auch, wie man einen neugierig machen konnte. Darauf musste er sofort eingehen!
„Ob sich etwas besser als meine Stoffe anfühlt, kann ich nur durch einen Testlauf bestätigen! “
„So ein Zufall aber auch! Darf ich mich vorstellen? Badboy Ken - Special Edition, aka Haru!“
Das war wirklich irre, er hätte niemals gedacht, als diese elfengleiche Gestalt in seinen Laden schwebte, dass er irgendwann mal so mit ihm chatten würde. Aber es war klasse.
„Warum schläfst du eigentlich nicht? Brauchst du nicht deinen Schlaf, Dorian Grey?“

"Hast du doch erraten, 5! .... 22 Jahre JUNG! Und Sie, werter Herr Designer?" schrieb er zurück.
"War das gerade eine Einladung? Oder erwartest du jetzt eine von mir? "
Oh Gott, nein! Er hatte es schon abgeschickt!! Oh shiiiiit! Fei wurde knallrot. Er hatte doch nicht so hart darauf eingehen wollen!!
"Ohooo! Du bist also nur aus Plastik und Kunsthaar? Dafür siehst du aber sehr menschlich aus! Du musst wohl die beste Special Edition sein!"
Oh man... Haru hatte schon echt was heißes... aber er konnte doch nicht wirklich mit ihm anbandeln... er war doch seine Muse und hoffte sehr auf eine Freundschaft... Sex und co. würde das wohl möglich kaputt machen..oder aber auch verschönern können...
Nein. Haru machte sicher auch nur Spaß! Ganz bestimmt!!
"Ich hab Filme mit Papi geschaut, da bin ich eingeschlafen... passiert 5-Jährigen öfter mal!Außerdem ist mir langweilig... ich muss Pipi, will ein Glas heiße Milch und Kekse! Lies mir ne Geschichte vor!"

Die Nachrichten kamen alle so schnell hintereinander, dass Haru erst einmal beschloss sie zu lesen. Dann ertappte er sich, wie er laut loslachen musste.
„Du bist doch völlig irre!“, schrieb er und schickte es ab.
„Auf so nen Shit stehe ich! Nein ehrlich, auch Wesen aus Plastik und Kunsthaar mögen Humor! Wir haben zwar kein Herz und auch kein Gehirn, aber wir können lachen!“
SEND
„Darüberhinaus, be my guest! Ich werde gerne eine Qualitätsprüfung deiner körperlichen Beschaffenheit machen! Natürlich nur für die Yutakas! GRINS!“
SEND
Haru saß kopfschüttelnd da. Was war das hier eigentlich gerade? Was taten sie hier?! Er wusste, dass er zu viel getrunken hatte… aber Fei.
„Hey, ich bin besoffen…. welche Ausrede hast du, dass du so schreibst, Milchboy? Ach ja…. ich lese dir gern eine Gutenachtgeschichte vor. Aber dazu muss ich anrufen….“
Wäre doch eigentlich nett, Feis Stimme jetzt zu hören, oder? Ja, bei genauerer Betrachtung würde er das sogar sehr gern.

Fei lachte amüsiert. "Bin ich das?"
Er las die nächste Nachricht. "Puppen mit Humor....find ich gut! Herzen und Hirne sind dann wohl überbewertet, wenn Humor solch ein Talent hervorruft!"
Das nächste ließ ihn dann aber doch kurz stocken. "Oh....gott..." murmelte er vor sich her.
Allein der Gedanke daran, wie Harus Hände über seinen Körper gleiten, ihn streicheln und... stop! Nein! Er würde doch noch wichsen müssen, wenn er daran dachte.
"Wenn ich nicht die beste Qualität aufweise, bin ich dann nur 3. Wahl? Das wär schrecklich.....aber zum Glück bin ich ja perfek, da muss ich mir wohl keine Sorgen machen!"
Oh Fuck. Klar....Haru konnte das auf den Alkoholpegel schieben..aber....wie kam Fei aus der Nummer wieder raus?! Nach dem bisschen Whiskey mit seinem Dad war er ja nicht betrunken...
"Vielleicht hat mich der Whiskey aufgelockert? Oder ich hab einfach gern ein wenig Spaß...? Ich hoffe du weißt, dass ich Kuhmilch meinte! Dann ruf an, wenn du ne tolle Geschichte hast! Aber lall mir nicht ins Ohr, Trunkenbold!"
Es wäre irgendwie wirklich süß, wenn Haru tatsächlich anrufen und ihm eine Geschichte erzählen würde!

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