Katsumi entfernte sich etwas von dem Mann, jedoch nur so weit, wie er mit der Hand noch an dessen Glied kam, denn so machte er erstmal weiter.
Sen hatte also geschlafen? Nagut, das konnte man verzeihen.

Aber was war jetzt? Erst wollte er noch vorbei kommen und jetzt nahm er das wieder zurück?! Nicht mit ihm! "Wer sagt, dass ich deine Gesellschaft nicht trotzdem bevorzuge?" Grinste Katsumi in den Hörer. "Wie lang brauchst du bis hier?" Fragte er, um zumindest zu wissen, ob er das hier noch zuende bringen konnte oder nicht. Er war sich allerdings auch nicht wirklich sicher, ob er das überhaupt wollte..... Sen war eindeutig mehr nach seinem Geschmack als dieser alte Sack hier.

Schneller als er denken konnte plapperte er:

„Gib mir 20 Minuten! Ich mach mich sofort auf den Weg.“

Er legte auf und war über sich selbst etwas überrascht. Was war hier gerade passiert? Katsumi sagte er solle springen und er fragte auch noch glücklich, wie hoch?! Nein, das konnte auf keinen Fall zur Regel werden.

Es war nur, weil er tatsächlich gehofft hatte, dass der andere ihn ja vielleicht doch hatte sehen wollen. Und da diese Hoffnung erfüllt wurde, wollte er dem auch entgegen kommen! Ja, so war das! Er hatte Katsumi sehen wollen! Er war nicht aufgesprungen, nur weil dieser mit dem Finger geschnippt hatte! Nein, auf keinen Fall! So einer war Sen nicht! Und so einer wollte er auch nicht werden! Diese Situation hatte sich nur zufällig so ergeben.

Er wollte aber nicht weiter herum philosophieren und versuchen sich und sein Verhalten besser zu verstehen! Nein. Er wollte Katsumi sehen!

Das Model schmiss sich schnell in Klamotten und verließ dann das Haus. Er nahm sogar das Auto seine Großvaters. Es war ein einfacher Honda, den sie 2 Jahre vor seinem Tod neu gekauft hatten, damit sie auch von A nach B kamen. Sens Oma war aber nicht gefahren, da sie sich nicht traute und konnte sich auch nicht von dem Wagen trennen. Sie war froh, wenn Sen mit ihr manchmal damit zum einkaufen fuhr oder er ihn benutzte, wenn er ihn wirklich brauchte.

Sen war es eigentlich viel lieber, mit dem Zug zu fahren, da musste man sich nicht konzentrieren und hatte keine Schwierigkeiten einen Parkplatz zu finden. Aber jetzt, wollte er so schnell wie möglich an seinem Ziel ankommen.

Er kam an und hatte eine Straße weiter auch gleich einen Parkplatz gefunden! Perfekt.

Die ersten Schritte eilte er noch, doch dann versuchte er sich selbst dazu zu zwingen, etwas runter zu kommen und nicht wie ein verzweifeltes Hündchen zu wirken.

Lässig betrat er die Bar.

"Gut... bis gleich." Katsumi steckte dad Handy wieder weg, wollte sich wieder an de Blowjob machen, doch da zog der Kerl ihn doch tatsächlich an den Haaren nach oben. So langsam ging der Typ ihm auf die Nerven!Er hattd ihn nicht darum gebeten so grob zu sein!! Etwas missmutig sah er den Kerl an. "Wie viel zeit haben wir, bis dein Lover kommt?" Fragte er, ehe er ihn aber schon gierig küsste, erst danach ließ er Katsumi antworten.
"Er ist nicht mein Lover...und er ist in 20 Minuten hier." Gab er von sich, ließ sich dann wieder auf die Knie nieder und machte da weiter, wo Sen ihn unterbrochen hatte.

Er war schon viel gewohnt, aber dass der Kerl ihn plötzlich mit dem kopf gegen die Klowand drückte und nicht gerade sanft in seinen Mund stieß gehörte nicht dazu! Er krallte sich an ihm fest, versuchte irgendwie klar zu machen, dass er das nicht sonderlich toll fand, aber zwischen den extrem kurzen Abständen von atmen und würgen blieb ihm kaum die Möglichkeit irgendwas zu tun.
Dieser dumme Wichser zögerte alles doch tatsächlich ziemlich lange raus, wahrscheinlich wollte er sich für das Telefonat mittendrin revanchieren und hoffte drauf, das Sen sie so finden würde...aber selbst wenn, es wäre egal.

Nachdem er immer wieder das Tempo geändert hatte, um nicht zu früh abzuspritzen, Katsumi aber auch nicht entlassen hatte kam er auch noch in seinem Mund! Nunja...eher in seinem Rachen und das war alles andere als angenehm. Er hatte das Gefühl zu ersticken, was die Hand, die fest in sein Haar gekrallt war und ihn in der Position hielt nicht wirklich besser machte. Fast schon panisch versuchte er den Kerl nun doch wieder von sich zu drücken, der zog aber erst raus, als er beinahe fertig war und ließ den Rest des Spermas absichtlich auch noch in seinem Gesicht landen!

Völlig entgeistert sah er den Kerl an. "20 Minuten, dein Freund müsste gleich da sein!" Grinste dieser aber bloß. Katsumi musste erstmal zu Atem kommen, wischte sich dann das Zeug aus dem Gesicht und stand auf. "Du mieser Wichser!! Was war das denn bitte?! Kein Wunder, dass deine Frau dich offensichtlich nicht mehr ran lässt!" Keifte er, schubste ihn dann von sich.

Der Kerl lachte bloß. "Du hast es doch gut gemeistert, Nao!" Grinste er zurück, woraufhin Katsumi sofort ein Schauer über den Rücken lief. Offensichtlich kannte der Typ gewisse Filmchen. Der Mann verließ die Kabine, wusch sich die Hände und ging. Gerade als er zur Tür raus wollte, kam einer rein. "Sen, hm? Dein Kleiner Freund ist auf dem Klo und wischt sich grad meinen Samen aus dem Gesicht!" Gab er leise von sich, legte dabei die Hand mit dem Ehering auf Sens Schulter und ging schließlich weiter.

Katsumi war völlig fassungslos! Was war das bitte gewesen?! Er musste sich erstmal dringend das Gesicht waschen...Er sah sicher aus, als hätte er geheult! Bei der Grobheit war es kein Wunder, dass ihm Tränen übers Gesicht gelaufen waren...sein ganzer Rachen war total gereizt!

Sen wurde doch tatsächlich von einem schmuddelig wirkenden Typen angequatscht.

Wie bitte was?! Er hatte gar nicht mehr fragen können, da war der schon gegangen. Was hatte das zu bedeuten?
War Katsumi etwas passiert?!

Sofort eilte er zu den Toiletten und fand den angebeteten am Waschbecken.

„Katsumi! Ist alles in Ordnung?“, fragte er aufgeregt und kam augenblicklich näher.

„Hat man dir was angetan?“ hakte er sofort nach und legte seine Hände an die Schultern.

Der Mann sah ja völlig verheult aus! Was zum Teufel war hier nur passiert?! Ob sie zur Polizei hätten gehen müssen?

Er sah ihn besorgt an.

Von der Lockerheit, die er eben noch an den Tag legen wollen, war nichts mehr übrig. Im Gegenteil, diese Situation war ja wirklich schlimm. Offensichtlich hatte jemand Katsumi sexuell bedrängt und genötigt!

Katsumi schrak auf, als er Sens Stimme hörte und der ihn plötzlich auch noch berührte. Er wollte doch gerade sein Gesicht waschen! Aus Reflex sah er Sen an. "Keine Panik! Mir gehts gut!" Er löste sich aus dem Griff, um endlich das kühle Nass auf seine Haut zu bringen, damit die Röte endlich wieder zurück ging und er auch nicht mehr dieses unangenehme Gefühl hatte. Er spülte sich auch den Mund aus, drei Mal. Erst danach wand er sich Sen wieder zu und zog ihn näher an sich. "Hast du ein Problem damit, wenn ich dich jetzt küsse?" Fragte er vorsichtshalber. Es war immerhin ziemlich offensichtlich, was er bis eben noch im Mund gehabt hatte, oder nicht?

Er sah ihn mit seinen Rehaugen an, wartete einfach auf die Antwort.

War hier wirklich alles okay?

Sen vertane gerade gar nicht so recht, was hier los war. Vielleicht wollte er es auch nicht verstehen.

Plötzlich kam diese seltsame Frage mit dem Rehblick dazu!

„Warte? Was?“ er wollte fragen, ob ihm das eben nichts ausgemacht hatte, ob bei ihm wirklich alles in Ordnung war, aber dann dämmerte ihm wieder, wie das mit dem Telefonat abging. Er hatte doch jemanden anderen gehört. Und es hallte. Hier auf der Toilette hallte es auch.

Katsumi war also die ganze Zeit mit diesem Widerling hier drin gewesen?! Freiwillig, allen Anschein nach. Denn er wirkte kein bisschen verstört oder verängstigt, eher…. genervt? Genervt darüber, dass er die Ladung ins Gesicht bekommen hatte?

Sen sackte innerlich zusammen. Warum ergab das alles so perfekt Sinn? Nun, offensichtlich hatte es Katsumi ernst gemeint, als er sagte, er würde sich auch mit anderen treffen. Aber auf einem öffentlichen Klo? War das nicht irgendwie schäbig? Ob er in Geldnot war und das darum tat? Nein, dazu sah die Wohnung mit den brandneuen Konsolen viel zu schick aus.

Oh mein Gott, das war es! Er bekam wirklich Geld dafür, oder? War Katsumi ein Stricher? Nein, bestimmt nicht… Aber sowas konnte man ja auch nicht einfach fragen! Was, wenn er völlig falsch lag, er den anderen gut kannte und sie nur eine Art Abschieds…. was auch immer hatten…? Ja, das musste die Lösung sein. Darum hatte der andere ihn auch direkt angesprochen. Weil er beleidigt war! Er wollte Katsumi vielleicht nicht einfach aufgeben.

Das Model hatte viel zu viele Gedanken auf einmal und konnte nichts davon richtig einschätzen. Aber eines war klar, küssen konnte er ihn gerade nicht.

„Ich brauche erst mal einen Drink. Du kannst bestimmt auch einen verkraften, oder?“

Er nahm einfach seine Hand und führte ihn mit raus, fragte nach dem stärksten, das es hier zu bieten gab und bestellte es zwei mal.

Er wagte einfach nicht zu fragen, was hier gerade passiert war. Aber um genau zu sein, hatte er ja auch nicht das Recht dazu. Damit würde er wohl klar kommen müssen, oder?

Die Getränke wurden augenblicklich serviert. Er stieß an und kippte es sofort runter. Am Besten wäre es doch sicher, das hier einfach alles gar nicht weiter anzusprechen. Ja. Genau! Er würde so tun, als ob das nicht passiert sei. Zumindest nicht in dieser super krassen Form!

„Schön dich zu sehen.“ sagte er dann also nur und lächelte. Denn letzten Endes, war es wirklich schön ihn zu sehen.

Katsumi sah ihn weiterhin an. Die Reaktion war eindeutig. Sen schien gerade zu kapieren, was genau hier überhaupt los war und tatsächlich wollte er ihn auch nicht küssen.
Das war so klar gewesen! Wenn Sen jetzt schon damit nicht klar kam, wie sollte er dann die Wahrheit ertragen?
Sein Leben war nunmal nicht dazu geeignet eine Beziehung zu führen, da war Katsumi sich ziemlich sicher.

Obwohl er sich gerade in seinem Zweifel bestätigt fühlte nickte er bloß. Tatsächlich hing ihm der fiese Blowjob noch ein wenig in den Knochen, aber er wollte weder sich noch Sen gegenüber diese Tatsache zeigen. Ein Drink war jetzt sicher das Richtige!

Nur zu gern ließ er sich von seinem neuen Spielgefährten aus der Toilette bringen und setzte sich schließlich auch an die Bar. Den stärksten Drink? Katsumi war sich sicher, dass der scheiße schmecken würde, aber er ließ sich drauf ein.
Er stieß mit ihm an, zögerte aber als er das Glas näher an seine Lippen nahm. Es roch grausig! Das war doch sicher irgendein Whiskey oder Rum! Er mochte sowas nicht, deswegen trank er die leckeren, süßen Cocktails auch immer, die mochte er besonders gerne!

"Danke, dass du noch gekommen bist." erwiderte er auf die Aussage, ehe er auch das Getränk runterkippte und es im selben Moment total bereute. Fuck! Das brannte höllisch in seinem gereizten Rachen! "Shit..." keuchte er, bestellte dann schnell ein kaltes Wasser hinterher. "Was zum Teufel hat dieser Wichser angestellt?!" sprach er mehr mit sich selbst, ehe er das kalte Wasser schnell in seinen Mund kippte und es einen Moment lang hinten im Rachen alles kühlen ließ, bevor er es schluckte. Das war schon viel besser.
Sein Blick richtete sich auf Sen. "Deine Schuld...du hast mich 2 Stunden warten lassen." gab er beinahe schon völlig monoton von sich. "Außerdem war das Zeug gerade echt eklig... Ich bestell uns was vernünftiges!" Er bestellte zwei Cocktails. "Die hier können nur leider nicht mit denen mithalten, die ich dir das letzte Mal gezeigt habe." seufzte er leise. Als die Cocktails kamen fischte er sich als aller erstes einen Eiswürfel aus seinem Glas und nahm ihn in den Mund. Das war eine wahre Wohltat.

„Meine Schuld? Wir hatten kein fixes Date! Dir war wahrscheinlich einfach nur langweilig. Also sind das die Konsequenzen, die du aus deiner Entscheidung tragen musst. Mit mir hat das nichts zu tun!“

Gab Sen trocken von sich, nahm den Cocktail dankend an und trank auch einen gehörigen Schluck.

Und jetzt wollte er von dem Thema am Liebsten erst einmal gar nichts mehr hören. Er wollte das erst einmal verdauen. Es sollte also für jetzt keine weitere Rolle mehr spielen.

„Ich hatte heute ein langes Shooting. War echt anstrengend aber auch gut. Wann stehst du wieder vor der Kamera? Hast du bald einen Model-Gig? Wie ist das generell bei dir? Bist du bei einer Agentur? Ich hab jetzt nämlich schon öfter gehört, dass man zwar besser an Jobs mit Agenten kommt, aber weniger verdient. Stimmt das? Hast du da Erfahrungswerte?“

Er wollte einfach ein normales Gespräch mit ihm führen. Zudem hatte es ja wirklich sein können, dass Katsumi da ein paar Tipps hatte geben können.

"Natürlich war mir langweilig...was soll ich auch allein in ner Bar?" schmollter schon fast. Er hatte noch nicht einmal mehr damit gerechnet irgendeine Antwort zu bekommen!
Leise seufzte er, da er natürlich bemerkte, wie das Thema nun umgangen wurde.
Sen würde ganz sicher nicht mit ihm zurecht kommen, egal wie er es drehen und wenden würde.

Er hörte also gezwungener Maßen dem Modelkram zu. Suuuper interessant. Genau deshalb wollte er sich mit ihm treffen, um über Arbeit zu reden.
Während er völlig unbefriedigt und mit einem ekelhaften Geschmack im Mund hier saß, wollte er natürlich nichts lieber als dem anderen irgendwas von seinem dummen Modelleben erzählen.
Er lutschte den Eiswürfel, während der andere redete, machte dabei unabsichtlich auch mal Schlürfgeräusche.
"Nun..." Er zerbiss erstmal den Eiswürfel und schluckte ihn runter, nachdem ihm beinahe das Eiswasser beim Reden rausgelaufen wäre. "Ich hab morgen früh ein Shooting und...bei mir ist es sehr unterschiedlich, ich mach auch nicht alle Shootings nur über die Argentur." meinte er. "Das Geld ist sehr unterschiedlich, kommt halt drauf an, was genau man wo macht...meine Argentur ist recht locker und besorgt auch meistens sehr gut bezahlte Job." Da konnte er echt froh drüber sein, denn andernfalls wäre er für die Pornosache gleich geflogen.


Er musterte den Australier, schlürfte derweil seinen Cocktail. "Wofür modelst du denn so? Gehst du auch auf den Laufsteg?" Er selbst hielt sich von Laufstegen fern. Er war eher was für die Kamera. Es war einfach ein seltsamer Gedanke so durch die Menschenmengen zu stacksen.

„Ich habe einen Vertrag mit H&M und einen mit Sony. Trotzdem bin ich viel auf kleineren Modeschauen, also auch auf dem Laufsteg, ja. Allerdings wären mir weitere Werbeverträge wesentlich lieber!“, hatte er berichtet.

Es war interessant, zu hören, wie es bei Katsumi so war, auch wenn der eher lieblos klang, während er das erzählte.

Offensichtlich hatte er nicht so große Lust über sowas zu reden.

Sen überlegte kurz.

„Okay, frei von Wertung… wenn dir also langweilig ist, suchst du dir einen x-beliebigen mit dem du auf schäbigen Scheisshäusern rummachen kannst?!“, fragte er dann nun.

„Versteh mich nicht falsch, ich be-oder verurteile das nicht. Letzten Endes musst du mit dir selbst im Reinen sein und wenn du das bist, wer sollte da etwas zu sagen haben? Ich frage rein aus Interesse. Und da wir gesagt haben, dass wir einander kennenlernen wollen…. frage ich dich.“

Er blickte ihn direkt an.

War dieses Thema mehr nach Katsumis Geschmack?

"Sony....cool!" entwisch es ihm dann doch. War klar, dass größere Marken Interesse an einem so besonderen Mann hatten.
Gab es nicht trotzdem irgendwelche interessanteren Themen als das Modeln? Es gab doch so viele andere Sachen... warum also sollte er darüber nun sprechen? Es fühlte sich einfach nur an, als wollte Sen ein anderes Thema möglichst umgehen.

"Frei von Wertung...klar..." kam es leise von ihm, ehe er die nächsten Worte hörte.
"Als aller Erstes: Ich finde selbst auch ein Klo nicht unbedingt toll für solche Dinge, aber ich wollte den Typen auch nicht mit zu mir nehmen, mach ich ja auch nie, außer bei dir... und..." Er überlegte. "Das Klo war das nächst gelegene .... und ehrlich gesagt wollte ich den Kopf einfach nur frei kriegen... ich wusste ja auch nicht, dass das son Freak ist, der mich fast ersticken lässt." gestand er.
"Ich glaube nicht, dass es überhaupt möglich ist solche Dinge völlig ohne Wertung aufzufassen... deine Reaktion eben war Wertung genug."

Er sah ihn eindringlich an. "Du hast dich ehrlich gesorgt und als du kapiert hast, dass ich nicht dazu genötigt wurde, hast du mich mehr oder weniger abgelehnt."
Natürlich hatte er das bemerkt.
"Ich weiß, ein Klo wirkt wirklich schäbig und tatsächlich wollte ich eigentlich gehen, als der Typ mich aufgehalten und angesprochen hat. Ich bin nur auf ihn eingegangen, weil ich meinen Kopf frei haben wollte und womit geht es besser als damit?"

„Moment, Moment, Moment!“

Sen sah ihn eindringlich an.

„Deine Auffassung ist doch sehr subjektiv, Katsumi. Es ist korrekt, ich dachte, dir sei etwas schlimmes zugestoßen und es stimmt auch, dass ich überrascht war, als ich verstanden habe, dass dem nicht so war. Aber ich habe nicht dich abgelehnt, sonst würde ich nicht hier mit dir sitzen und mit dir darüber reden! Ich habe den Gedanken abgelehnt fremdes Sperma von irgend einem Kerl in meinem Mund zu haben, der mir gerade auf die Schulter geklopft hat um mir zu sagen, wo er diesen überall verteilt hatte….“

Er atmete kurz durch.

„Ich will dich kennen lernen, und wenn das eben zu deinem Leben gehört, dann ist das so. Ob mir das gefällt oder nicht, ist doch nicht deine Entscheidung sondern meine. Und ob ich damit zurecht komme oder nicht ebenfalls!“

Dann blinzelte er, weil er weil bereits zweimal betont wurde, dass er das nur getan habe, um den Kopf frei zu bekommen.

„Davon mal abgesehen, kann ich dir ca. 100 Dinge zeigen, die man tun könnte um den Kopf frei zu bekommen. Vielleicht ist Sex tatsächlich der beste Weg für dich, das wage ich nicht zu beurteilen, aber wenn du mir gestattest, würde ich dir gerne auch andere Dinge zeigen, die Spass machen und einen vom Stress befreien können.“

Er legte den Kopf leicht schief, nahm dann Katsumis Hand in seine.

„Solange wir uns nicht in- und auswendig kennen, ersparen wir es uns bitte, einander in irgendwelche Schubladen zu stecken, okay? Ich mag es nicht, wenn du denkst, dass du mich bereits jetzt einschätzen könntest, nur weil vielleicht andere Menschen so reagiert haben könnten… ich bin ich… so wie du du bist. Wir sind auf unsere Art einzigartig und ich bin wirklich immer noch kein bisschen weniger daran interessiert, dich besser kennen zu lernen, als noch vor ein paar Minuten, Katsumi.“

Er lächelte ihn lieb an.

Katsumi hörte genau zu, was Sen ihm zu sagen hatte. Der Kerl hatte bitte was getan?!
Er schüttelte den Kopf über diesen dämlichen Wichser. "Ich hab meinen Mund doch ausgespült..." murmelte er. "Außerdem kam der nichtmal in meinen Mund...der war sofort im Hals.." gab er mehr Info raus, als er eigentlich vor gehabt hatte.

Er konnte kaum glauben, was er da zu hören bekam. Noch war Sen so...offen und sicher, dass er das wohl alles ertragen konnte. Aber konnte er das denn wirklich? Sicher nicht.
"Was kann einen besser vom Stress befreien, als das Hirn rausgevögelt zu bekommen?" fragte er dennoch. Sein Plan war ja noch nichtmal auf gegangen, immerhin hatte Sen ihn angerufen und das war nicht sehr förderlich, um jemanden aus seinen Gedanken zu hämmern.

Seine Hand wurde genommen und ihm rutschte das Herz augenblicklich in die Hose. Meinte er das wirklich so, wie er es sagte? So richtig ehrlich? Das konnte nicht die Realität sein, das ging einfach nicht.
Er musste irgendwie ablenken. "Nun...da du mir ja mehr oder weniger die Tour vermasselt hast...wobei ich dir wohl eher danken muss, denn nach diesem Kerl wär ich aus dem Klo nicht mehr so schnell raus gekommen... springst du dann ein?" er sah ihn ernst an, war gespannt auf die Antwort.
Ob Sen es gleich als Einladung zum Sex auffasste? Oder vielleicht verstand er auch mehr und würde ihm irgendwas anderes zeigen, um seinen Kopf frei zu bekommen? So wirklich nötig oder eher möglich war das gerade ja sowieso nicht, immerhin war der Typ direkt vor ihm ja sein eigentliches Kopfproblem.

„Okay, das mit der Offenheit ist schon mal super…. aber ich muss nicht so viel darüber wissen!“, lachte er dann. Er wollte wirklich keine Einzelheiten hören. Er fragte sich, ob, wenn es anders herum gewesen wäre, und er jemanden vernascht hätte, ob es Katsumi etwas ausgemacht hätte. Nun, aber für solche Gedanken war nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt.

„Was machst du morgen nach deinem Job? Ich kann dir jetzt schon etwas zeigen, was deinen Kopf befreien könnte, aber das, was mir noch eingefallen ist, könnte ich dir morgen präsentieren. Hast du Interesse?“

Er grinste verheißungsvoll. Er hatte wirklich eine gute Idee, Katsumi würde nur ja sagen müssen. Er hatte ja keine Ahnung, was der morgen alles zu tun hatte.

Er sah auf seine Armbanduhr.

„Wenn wir jetzt gehen, kann ich dir noch etwas anderes zeigen! Na, was meinst du?“

Sen hob die Augenbrauen zweimal an und grinste dann wieder süss.

"Ach komm, ein Nein lasse ich nicht gelten. Trink aus!"

Er nahm dann schonmal die freie Hand in seine, nutzte die andere um sein Glas zu leeren.

Dann ging er mit Katsumi zu dem Auto, öffnete ihm die Tür, schwang mit dem Arm ins Innere und ließ ihn dann einsteigen. Dann fuhren sie los. Auf die Schnellstraße. Die Nacht bot einen sternenklaren Himmel.

Nach einer halben Stunde etwa kamen sie an. Sie nahmen eine kleine Nachtfähre und fuhren auf die angelegte Insel Odaiba. Dort gingen sie an der großen Gundam-Statue vorbei hinüber zum Riesenrad.

Dieses Wochenende hatten sie tatsächlich Nachtfahrten im Programm.

Also zahlte Sen schnell und stieg dann mit Katsumi in einen der Wagons.

Er grinste ihn feierlich an.

Man konnte die hell erleuchtete Rainbowbridge sehen und bis hinüber zum Tokyo Tower. Die Sterne glitzerten und die vielen kleinen Boote auf dem Wasser schimmerten mit ihren Leuchten in der Reflexion.

Es war ein unglaublicher Anblick.

Sen legte seinen Arm um Katsumi.

"Und, kann man bei dieser Aussicht nicht praktisch alles um sich vergessen?" Er sprach total ruhig und atmete zufrieden aus.

Er beäugte das Gesicht des anderen im schimmernden Licht.

Wie schön er doch war!

"Nach meinem Job hab ich noch einen Job." gestand er, wollte aber nicht sagen was genau er da tat. Sen würde es irgendwann sowieso rausfinden.
Katsumi sah ihn an. Wie sollte er das jetzt verstehen? Ging es doch um Sex? Er war unsicher, nickte dann aber nachdem er sowieso schon überredet worden war. "Okay.."
Er trank ebenfalls rasch aus und folgte ihm.

"Ohooo....heute Mobil?" Er sah ihn skeptisch an, als sie im Auto saßen. "Nach so nem starken Drink und dem Cocktail bist du hoffentlich noch sicher am Steuer."

Er vertraute ihm, ließ sich gerne mitnehmen und sah sich auch begeistert um. Es sah jetzt schon alles sehr schön aus, aber es wurde noch viel schöner!!
Mit großen Augen sah er das Riesenrad an. Was das sein Ernst? Ein Riesenrad?

"Du bist echt kitschig.." entwisch es ihm frech, ehe er mit ihm in die Gondel stieg. Es war das erste Mal, dass er ein Riesenrad von innen sah und es lohnte sich. Von hier oben sah alles viel, viel schöner aus, es war atemberaubend!
Sowas schönes hatte er noch nie gesehen. Gerade wurde ihm bewusst, wie viel er in seinem Leben wohl schon verpasst haben musste, wenn allein das hier gerade so wundervoll war. Die Sterne, die Stadt... Tränen sammelten sich in seinen Augen. Was hatte er bloß die 24 Jahre lang in seinem Leben gemacht, dass er noch nichtmal solch eine Aussicht aushielt? Leicht lehnte er sich an Sen, konnte seine Augen aber nicht von dem Ausblick abwenden. "Kann man..." flüsterte er tonlos. Er war total gepackt von alle dem!