"Magst du nicht wenigstens mal drüber nachdenken, es in Betracht ziehen? Du bist so dagegen, dass ein Vielleicht nicht mal in Frage kommt? Was hast du denn gegen den Gedanken, dir helfen zu lassen? Sieh doch mal deine Situation an. Was hast du bislang in diesem Fall allein erreichen können? Es wurde doch immer schlimmer? Damit sage ich nicht, dass du Schuld daran bist! Manche Dinge lassen sich aber nicht einfach wegdenken oder ignorieren. Sie sind nicht weg, nur weil ich mir das einrede. Das ist total ungesund! Du kannst doch jetzt schon nicht essen oder schlafen? Als ich dich gefunden habe, hast du dich im Kleiderschrank versteckt! Du bist neulich nachts panisch wach geworden...."

Er musterte ihn.

"Sag mir nur, warum du so dagegen bist, bitte!"

Da half dieses aufgesetzte Lächeln auch nicht. Das zog vielleicht bei anderen, aber nicht bei Sen, der mitten im Geschehen war.

"Wie kannst du jetzt an Sex denken? Du wurdest an dein Bett gefesselt, geknebelt und mehrfach vergewaltigst, Katsumi...."

Sen verstand das gerade wirklich nicht. Dachte Katsumi wirklich, dass man alle Probleme der Welt mit Sex lösen konnte? Vielleicht benötigte er allein wegen dieser Einstellung schon eine Beratung...

"Ich bin da, weil du mir wichtig bist, aber ich möchte vor allem auch einen Partner, der gesund ist. Nicht nur körperlich sondern auch metal. Es ist so viel passiert Katsumi... verschließ dich davor nicht, sonst brichst du irgendwann wie ein Vulkan aus, und dann kann ich dir nicht mehr helfen, weil ich mich ausser Stande sehe..."

Er nahm ihn in die Arme. Er war besorgt. Ernsthaft besorgt und verärgert, weil sein Freund einfach alles nur herunterspielte. Das war doch keine Lösung.

Katsumi verzog das Gesicht. Musste Sen ihn jetzt wirklich weiter mit diesem Thema belasten? Reichte ihm ein süßes Lächeln nicht?
"Was soll ein Psychologe bitte ändern? Er bringt mich dazu über den Kram zu sprechen und dann sagt er sowas wie 'du wirst irgendwann damit abgeschlossen haben' oder 'ohhhh deine Sexgewohnheiten sind überhaupt nicht gut für deine Seele' oder 'wenn du darüber sprichst, wirst du es besser verarbeiten können'... aber um darüber zu reden brauche ich keinen Heini mit einem Doktortitel... ich kann auch einfach so mit dir darüber sprechen oder sonst wem! Ich brauche keine Therapie!"

Katsumi wollte sich nicht all die Fehler aufzeigen lassen und sich danach noch schlechter fühlen, das war einfach keine Option für ihn. "Man wird halt manchmal panisch wach, wenn man schlecht träumt! Außerdem... Das mit dem Kleiderschrank....ist doch nach sowas normal, wenn man denkt, dass der Kerl vielleicht wieder kommt!"

Vielleicht wäre es besser, wenn er auf dem Weg in den Schrank alle Kerzen noch schnell umgetreten und sich inklusive seiner Bude abgefackelt hätte! Katsumi schrak über seinen eigenen Gedanken innerlich auf. Er wollte doch garnicht sterben....oder? Was wollte er....? Er wollte Sen...aber so, dass er ihn beschützte und nicht auch noch runter machte.

"Sen...ich bin mir nichtmal sicher, ob man mich überhaupt vergewaltigen kann! Klar, hätte er mir dabei weh getan und überhaupt keine Rücksicht genommen, wäre es vielleicht doch eher in die Richtung... aber..." Er blickte ihn an. "Er war vorsichtig, hat aufgepasst, dass er mir nicht weh tut... klar, ich wollte nicht, weil ich Panik hatte... aber der Sex selbst war nicht so schlimm wie die Vergewaltigungen in den Madien immer."
Katsumi meinte das völlig ernst. "Das in der Gasse hätte sich nüchtern wahrscheinlich schlimmer angefühlt als das..." murmelte er.

Irgendwie wurde Katsumis Gesichtsausdruck leer. Er ließ sich umarmen, schloss die leeren Augen und wartete einfach nur. Worauf wusste er auch nicht.

"Du musst meine Probleme nicht zu deinen machen... ich krieg das in den Griff, hab ich immer, werd ich weiterhin.... Die Bullen finden sicher was und dann ist er dran... Im Grunde war es doch garnicht so heftig, wie es einem vor kommt...Er wollte vielleicht wirklich einfach nur seine Liebe zeigen mit den Geschenken...wer weiss..."

Er versuchte es wirklich schön zu reden!

Sen atmete tief durch. Dann sprach er so ruhig wir nur irgend möglich.

„Es handelt sich um eine Vergewaltigung, wenn es nicht im beidseitigen Einvernehmen passiert! Man muss nicht zwangsläufig verprügelt oder dabei umgebracht werden. Wenn eine Seite es nicht möchte und die andere sich aufdrängt, dann ist es eine Vergewaltigung, Katsumi. Du wurdest fixiert, geknebelt, einmal hat man sich in deinem Schlaf an dir vergangen. Es spielt keine Rolle, dass er dir körperlich keinen Schmerz zugefügt hat! Es passierte gegen deinen Willen!“

Er konnte nicht verstehen, wie man soetwas runterspielen konnte.

Er sagte jetzt nichts weiter dazu, hatte er doch das Gefühl, dass Katsumi dicht machte.

Wie sollte er aber mit dieser Sache umgehen?! Dieser Verantwortung war er doch selbst nicht gewachsen! Er würde Katsumi stützen wollen, wenn er sich helfen liesse, aber wenn er alles nur herunter spielte, wer konnte dann schon sagen, ob nicht vielleicht viel mehr dahinter steckte.

Es war wirklich ein total beunruhigendes Gefühl.

Katsumi hielt die Augen geschlossen, hörte Sen aber zu. Es war doch halb so wild! Es ging Katsumi gut...irgendwie.
Dennoch sagte er nichts dazu. Das war doch alles Kacke!

Natürlich würde er nicht von heute auf Morgen einfach wieder schlafen und essen können wie vorher.... Natürlich würde die Angst nicht einfach verschwinden, aber Zeit heilte doch alle Wunden! Wozu denn hetzen?

Katsumi wand sich in Sens Armen um, sodass er nun von ihm gelöffelt wurde. Weglaufen ging ja gerade nicht wirklich.

"Gib mir einfach Zeit das zu verarbeiten und sei einfach nur da, okay? Du musst dir keine Sorgen deswegen machen..."

Er antwortete nicht darauf, legte nur seinen Arm um ihn.

Eine halbe Stunde später etwa kam dann der Arzt und entliess Katsumi.

Sie machten sich also auf den Weg zu seiner Wohnung um dann mit dem Auto zu Sen fahren zu können.

Ob sie in der Wohnung vorbei sehen sollten?

Sen wusste es nicht. Sprach es nicht an. Wenn Katsumi hin wollte, würde er das schon kundtun.

Katsumi war froh, dass er endlich entlassen wurde. Sie mussten trotzdem erstmal zu ihm, was für ein Mist.

"Vielleicht sollte ich ein paar Klamotten mitnehmen...." meine er leise, nachdem er die ganze Zeit garnichts gesagt hatte.
Vor der Tür stand immer noch ein Streifenwagen, aber Katsumi war das egal. Es war seine Wohnung und wenn er rein wollte, konnte er rein!


Im Briefkasten war schon wieder ein Umschlag, Katsumi öffnete ihn und stockte. Da lag er auf Fotos, die Hände fixiert und Rosenblätter auf ihm drapiert. Wieder wurde ihm übel, er ließ sich aber nichts anmerken und nahm den Brief einfach mit rein.

Er ging also in seine Wohnung, wo 4 Polizisten waren und sich umsahen.
Katsumi erkannte den einen sofort wieder. Der Typ mal wieder... Naja, egal.
"Ich will nur Klamotten holen....Die Briefe sind hier..." Er öffnete die Schublade im Flur, wo einige Briefe und Fotos drin waren, darunter auch das Foto von Katsumi, als der Kerl sich über ihn entleert hatte, als Katsumi schlief. Er zögerte noch, war sich unsicher, ob er den Polizisten das Foto von der Nacht auch noch geben sollte. Wollte er das wirklich? Nun...eigentlich sah das auch nicht sonderlich anders aus als seine Videos...

"Hier...Das is von der Nacht..." Katsumi drückte dem einen der Bullen in die Hand, ehe er zu seinem Schrank ging, sich auszog, sodass er nurnoch im Dessous da stand, auch dieses zog er schließlich aus, nachdem der eine Kerl ihn wieder gierig gemustert hatte.

"Sen... ich geh kurz duschen..." rief er, verschwand dann auch gleich unter der Dusche. Endlich konnte er sich von dem Schweiß des Anderen befreien...

"Eine Kamera!" stellte ein Polizist plötzlich fest. Sie war ziemlich klein, kaum zu sehen und auch gut versteckt, aber sie zeigte genau auf Katsumis Bett. Einer der Polizisten stürmte gleich ins Bad, stockte kurz bei dem Anblick und suchte dort dann aber auch nach einer Kamera. Er fand sie...direkt auf die Dusche gerichtet.

Sie ließen sie da oben, klebten aber die Linsen ab. Im Wohnzimmer fand man ebenfalls eine. Was war das bloß für ein Psychopath?!

Katsumi ließ sich nicht ablenken, er duschte fertig, trocknete sich ab, merkte dann, dass die Verbände an seinen Handgelenken völlig durchnässt waren und entfernte sie dann auch. Es war nicht so, dass sie dringend nötig waren und außerdem würde das noch so wirken, als hätte er versucht sich die Pulsader aufzuschneiden. Nur mit einem ziemlich kurzen Handtuch um die Hüfte, welches beim Bücken tolle Einblicke gewähren würde, um den Bullen ein wenig zu reizen und zu ärgern, ging er ins Schlafzimmer, um dort nach frischen Sachen zu kramen. Erst, als er ein ganzes Outfit hatte, zog er sich auch endlich was an.Dann nahm er ein paar weitere Sachen, packte sie in eine Sporttasche und sah dann Sen an, der von einem Bullen gerade zugequatscht wurde.

"Wir haben drei Kameras gefunden, außerdem noch die ganzen Fotos und Briefe konfisziert.." Der Mann hielt die Fotos in der Hand, ganz oben das neuste. "Es ist überraschend, dass er bereits jetzt schon das neuste Foto eingeworfen hat!" laberte der Kerl.

Katsumi ging zu ihnen,. "Von mir aus können wir gehen."

Natürlich war Sen mit rein gekommen, er blieb aber mehr oder weniger unbeteiligt im Wohnzimmer stehen und sah sich das Treiben an. Er war erleichtert, dass die Polizisten hier waren und die Wohnung auf den Kopf stellten, wenn auch etwas unbeholfen, wie er fand, denn Katsumi war es, der ihnen die meisten Beweise in die Hand drückte.

Dem Halbaustralier war auch nicht entgangen, dass der geifernde Polizist von letztem Mal, wieder hier war. Auch bei dieser jüngsten Begegnung, schien er nicht davor Halt zu machen, sich Katsumi eher anzusehen, als alles andere. Sen schüttelte einfach nur genervt den Kopf, war aber auch etwas genervt von Katsumis Verhalten. Der spielte doch wieder damit, dass er wusste, dass ihn jemand ansah, oder täuschte er sich? Mein Gott, er wurde erst vergewaltigt!!!

Er ging dann aber duschen und die Männer fanden die Kameras. Sen war entsetzt und auch angewidert von dieser Tatsache. Wann hatte sich dieser Freak bitte Eintritt zu der Wohnung verschafft und vor allem, jetzt wo auch noch ein neues Schloss da war.

Bald schon war der Bewohner wieder fertig und geizte nicht mit seinen Reizen. Sen hörte zwar dem Polizisten zu, der ihn da mit Informationen überhäufte, aber er sah sich auch das Treiben seines Freundes aus dem Augenwinkel aus an. Innerlich ärgerte er sich zunehmend.

„Wie erklären Sie sich, dass der Stalker in die Wohnung gekommen ist, obwohl dieses teure Sicherheitsschloss angebracht wurde?“, fragte er nun den Uniformierten.

„Wir gehen davon aus, dass er eventuell einen Ersatzschlüssel hat….“

Katsumi war bereit aufzubrechen.

Er kam auf ihn zu, als sei es normal, dass hier so viele Polizisten waren. Begriff der Mann eigentlich, was hier passierte?! Das hier war doch nicht sein scheiss Broadcast! Es war nicht seine Show und alle anderen waren auch nicht seine Fans oder Follower!

Sen sah ihn entgeistert an.

Er gab dem Polizisten nochmals seine Nummer und bat ihn, sich zu melden, wenn es neue Informationen gab, dann gingen sie.

Im Auto sagte Sen kein Wort. Er wusste nicht was. Er rang mit sich, die Ruhe zu bewahren.

Als er geparkt hatte blickte er den anderen dann aber doch an um zu fragen:

„Wie fühlst du dich bei der ganzen Sache eigentlich? Nicht irgendwie beängstigend, so viele Polizisten in der Wohnung zu haben, die dann auch noch versteckte Kameras finden? Oder ist das für dich nichts besonderes, weil du es kennst vor der Kamera zu stehen?“

Er sagte es weder böse noch vorwurfsvoll. Er wunderte sich einfach nur. Er stieg dann aus, kam ums Auto rum und nahm Katsumi die Sporttasche ab.

Wie sollte er das alles nur versehen und damit umzugehen lernen?

Natürlich spielte Katsumi mit seinen Reizen! Es machte ihm unheimlich viel Spaß und das hatte ja auch nicht das Geringste mit dem Vorfall zu tun, wie er fand.
Solange er diese Wirkung auf Männer hatte, würde er sie auch nutzen und ausreizen. Er wollte dem Polizisten keine Einladung geben, er wollte ihn nur heiß machen, ihn necken und hoffentlich dazu bekommen auch noch alle folgenden Videos von ihm zu schauen.

Sie fuhren schließlich und auch Katsumi sagte nichts. Sen hatte ihn total entgeistert angesehen, als hätte er was völlig verrücktes getan!

Die Frage ließ ihn jedoch aufhorchen. Sofort sah er seinen Freund an. "Eh?Wie meinst du das...?" fragte er, stieg dann aber erstmal mit ihm aus und bedankte sich dafür, dass Sen ihm die Sporttasche abnahm. "Also....wenn du das Gesamtpaket meinst...nun... in meiner Wohnung fühl ich mich allein nicht mehr sicher... Beängstigen fand ich die Polizisten jetzt nicht...ich fands eher gut, dass sie da waren...die Kameras... naja, er kann ja nicht viel gesehen haben, ich hab ja nicht..." Katsumi stockte. Der Typ musste doch gefilmt haben, wie der Pornboy übergeschnappt war, wie paranoid er geworden war...wieso hatte er dann weiter gemacht, wenn er nicht von ihm ablassen wollte? "Sagen wir.... ich hab den Großteil der Zeit, die ich Zuhause war, im Wohnzimmer unter der Decke verbracht..."
Dann musste er erstmal überlegen. "Ich find den Gedanken nicht angenehm 24/7 beobachtet zu werden...aber ich war doch eh kaum Zuhause....Sex ist das normalste überhaupt für mich und vor Kameras zu stehen auch.... ich mein, das ist mein Job...ich kann ja jetzt auch nicht sagen, dass ich das nicht mehr tue, nur weil jemad nicht unbedingt mit meinem Einverständnis gepoppt hat... ich hab kein Problem mit der Tatsache...das ist das kleinste Problem... und die Polizisten eben auch...die beunrugihen mich nicht..."

Sen hörte zu und verstand. Er nickte.

„....klingt, als wäre ein Aber in der Luft.“, hakte er dann leicht nach, schloss die Haustür auf und ging mit ihm hinein.

Er zog die Schuhe aus, wartete auf Katsumi uns ging dann mir ihm nach oben.

„Wir sind dann wohl erstmal Mitbewohner, hmm?“, lächelte er ihn an.

„Komm her!“

Er schloss ihn in die Arme. Auch wenn er vieles nicht nachvollziehen konnte, eines wusste er, er liebte ihn. Sen würde sich bemühen Katsumi so weit es ging zu unterstützen aber ohne ihn zu bevormunden.

„Magst du dich bei Aki melden? Er fragt sich bestimmt, wie‘s dir geht...“

Katsumi überlegte kurz. Wie sollte er sich ausdrücken, ohne bei Sen wie ein psycho da zu stehen?
"Aber....ich mag es nicht, dass er alles normale mit aufgenommen haben muss... und...vielleicht auch nicht so normales... Mein gesamtes Verhalten..." meinte er leise. "Ich bin schon froh, dass die Kamera nicht aufs Klo gezeigt hat..."

Leise seufzte er. Ob er sich je nochmal sicher fühlen würde, also in einer eigenen Wohnung? Das wusste wohl noch keiner.

Er folgte ihm nach oben, sah ihn an. "Danke." meinte er leise, kuschelte sich dann an ihn. "Ja...gleich.."
Katsumi wollte wirklich erstmal kurz schmusen, küsste Sen auch sanft, ehe er Aki anrief.

"Hey, süßer! Wie geht's?" hörte man aus dem Hörer, als Aki ran ging.
"Viel besser. Ich bleib vorerst bei Sen und suche eine neue Wohnung..."erzählte er. Nachdem Aki auch den Rest erfahren hatte, meinte Katsumi schließlich: "Danke, dass du dich um uns gekümmert hast... und es tut mir leid, dass wir dir so viel Stress bereitet haben! Du hast auf jeden Fall was gut bei mir!"

Sie telefonierten noch ein wenig, nicht lange aber so, dass es ein ordentliches Gespräch wurde, dabei saß Katsumi mit der Weile auf Sens Schoß.

Bald legte er auf und küsste seinen Schatz schließlich. "Aki ist doch wirklich ein guter Freund, nicht wahr? Er hilft wo er kann und würde einen nie hängen lassen." lächelte er, strich Sen dann über die Wange und sah ihm in die Augen. "So wie du! Du holst einen auch immer wieder über Wasser."

Es war interessant zu hören, dass Toilettengänge und normales Verhalten für Katsumi intimer waren, als sein Sexleben. Dann wiederum….es handelte sich um einen Pornodarsteller! Für jemanden der sein Leben dem Sex verschrieben hatte. Der nicht nur Videos drehte sondern auch einen privaten Broadcast hatte…. Ja, es machte Sinn, dass für Katsumi ein sexueller Übergriff weitaus weniger Bedeutung hatte, als jemand, der ihm beim Essen zusah.

So hatte es Sen noch gar nicht betrachtet. Würde er Aki fragen, was für ihn das Intimste ist, würde er wahrscheinlich ähnlich antworten.

Sie lebten in dieser Hinsicht einfach wirklich viel zu unterschiedliche Leben, als dass Sen das von Anfang an hatte richtig nachvollziehen können. Nur gut, dass er weltoffen genug war um solche Dinge eben auch als eine Realität anzusehen und nicht nur seine eigene Weltanschauung.

Das Schmusen tat gut und er legte seine Arme etwas fester um Katsumi.

Er war beim Telefonat dabei und saß einfach nur schweigend da. Was hätte er auch sonst tun sollen. Es war okay und Katsumi hatte ja recht, Aki war wirklich eine herzensgute Seele.

Trotzdem war er auch etwas erleichtert, als das nun auch erledigt war. So hatten sie dann Zeit füreinander.

Er lächelte über die Worte seines Freundes und die zarte Berührung.

„Für dich würde ich alles tun, Katsumi!“, schnurrte er und gab ihm einen hauchzarten Kuss.

Sens Handy vibrierte. Es war eine Benachrichtigung. Er sah sie sich kurz an.

„Shit! Daran habe ich gar nicht mehr gedacht…..“

Er hatte am nächsten Tag doch tatsächlich das Bademoden-Shooting.

„Ich befürchte ich muss da hin…. wenn ich es sausen lasse, nur weil ich ne kleine Verletzung habe, buchen die mich bestimmt nicht mehr! So kurzfristig absagen, lassen die bestimmt nicht durchgehen, oder was meinst du?“

Katsumi fühlte sich im Moment ziemlich wohl. Er schmuste gerade mit ihm, da kam die Benachrichtigung. "Das shooting?" fragte er vorsichtig.

"Naja...ich weiß nicht...mit einer Gehirnerschütterung ist das vielleicht wirklich nicht so die beste Idee...du solltest dich schonen und ausruhen, was wegen mir ja schon die ganze Zeit nicht ging..." Er sah ihm in die Augen. "Ehrlich gesagt wäre es mir auch lieber, wenn du nicht mit Rena in Unterwäsche herumtänzeln würdest..."
Er seufzte leise. "Sorry....aber ich hab sie wirklich gefressen....Ich kann dir den Kontakt nicht verbieten...aber ich wäre froh, wenn sie sich ein wenig zurückhalten würde und ihr....nun.....vielleicht weniger Kontakt hättet..."

Er musterte seinen Schatz. "Vielleicht könnt ihr das Shooting morgen ja ganz langsam und ruhig machen, damit du nicht darunter leidest oder es alles nur schlimmer machst?"

Sen hörte seinem Schatz zu, während sie so friedvoll da lagen. Er konnte auch nachvollziehen, dass Katsumi die Idee mit Rena nicht so toll fand. Aber was sollte Sen da schon tun? Er war - anders als sein Freund - ja schon irgendwie darauf angewiesen und wollte seiner Oma nicht auf der Tasche liegen. Er hatte sich ja sogar schon Gedanken gemacht, sich einen Nebenjob zu suchen. Zudem musste oder wollte er sich in der Branche etablieren. Nur weil er einen grossen Auftrag hatte, bedeutete das nicht, dass er sich darauf ausruhen konnte.

Er dachte also eine ganze Weile darüber nach. Kam dann aber zu dem Schluss, dass es unhöflich wäre, einfach so kurzfristig abzusagen. Trotzdem war er natürlich auch krank.

„Ich rufe die Agentur morgen Früh an und sage denen, dass ich ne recht frische Wunde am Kopf und am Fuss habe. Wenn die mich trotzdem wollen, gehe ich, wenn nicht, nicht.“

Vielleicht war es so einfacher, wenn er diese Entscheidung einfach ab gab.

„Ich hatte ohnehin vor den Kontakt zu Rena einzudämmen. Mir ist das selbst zu anstrengend. Wenn ich sie bei Shootings sehe, ist das eben so. Da werd ich mich einfach professionell verhalten... meine private Zeit möchte ich lieber anderweitig verbringen.“

Er kuschelte sich mehr an Katsumi und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Ist das so für dich vertretbar?“

"Okay....aber überanstreng dich nicht, okay? Ich will nicht schon wieder mit dir im Krankenhaus sitzen..." meinte er, küsste ihn dann sanft.

"Das sollte ich hinkriegen, ohne völlig durch zu drehen..." meinte er, lächelte dann süß. "Aber ganz ehrlich...das, was ihr das geschrieben habt...klang wirklich nicht nach nichts..." er blickte Sen an.
"Ich dacht mein Handy klingelt, habs dann im Halbschlaf gelesen und mich erstmal gefragt, wann ich so ein komisches Gespräch geführt hab...bis ich oben den Namen gesehen hab..."
Er seufzte, schloss die Augen. "Ich bin fast gestorben vor Eifersucht und Angst....ich will dich nicht verlieren und schon garnicht an Rena..."

Es war wirklich ein Alptraum für Katsumi...Kiko wär genauso schlimm! Aber da könnte er das noch irgendwie verstehen, weil der ja auch ein Kerl war...aber gegen eine Frau hatte er keine Chance, das wär nicht fair!

„Ich überanstreng mich nicht! Versprochen!“, lächelte er süss und nahm den Kuss dankend an.

Er hörte ihm zu schüttelte dann leicht den Kopf.

„Ich hatte es tatsächlich löschen wollen um zu vermeiden, dir wieder einen Schreck wegen Rena zu verpassen. Katsumi, es war dumm von mir, auf ihre Bitte einzugehen… also, am Strand. Ich dachte, damit sei dann das Thema durch. Ich bin wirklich manchmal naiv, hmm? Dann das letzte mal… ich bin ehrlich gesagt erschrocken, als ich realisiert hatte, dass ich mich an sie gedrückt hatte und dass es nicht du warst. Wenn ich recht darüber nachdenke, hätte sie mich auch davon abhalten können… egal… es ist meine Schuld! Ich habe das zweimal zugelassen. Aber es wird kein drittes Mal geben. Ich empfinde nichts für sie und ich möchte ihr auch nicht in dieser Form nahe sein. Ich… liebe dich! Frauen… sind irgendwie eklig!“

Er kicherte, küsste ihn dann und vertiefte den Kuss.

Er wollte wirklich niemanden außer Katsumi.