Es hatte gut getan, draußen zu sein und ein wenig durch die Geschäfte zu schlendern.

Katsumi hatte seine Hand genommen und ihn gefragt, ob es okay war. Sen lächelte und nickte nur. Er war froh, dass Katsumi ihm auch öffentlich zu nah sein wollte. Das war doch eine Art Zugeständnis, oder?

Sie fanden sich dann in einem passenden Laden wieder und Sen sah sich auch einige Geräte an.

Neugierig besah er dann Katsumis Wahl.

„Ja, scheint ein guter Deal zu sein! Nimmst du es?“

Erst als sie wieder aus dem Laden waren fragte Sen dann:

„Du hast nicht besonders viel gegessen… schlägt dir noch irgendwas auf den Magen? Ich meine, irgendwas, was uns betrifft…“

Er hatte das Gefühl, dass wenn er das jetzt nicht ansprach, es vielleicht nie heraus kam. Dann wiederum war er sich aber auch nicht sicher, ob es sich wirklich um eine Sache mit ihm handelte. Er wollte sich einfach vergewissern.

"Ich denke schon...Das ist halt echt super schön und hat ne super tolle Kamera!"
Er kaufte es anschließend auch, packte seine Handykarte und die SD- Karte rein, ließ den Verkäufer die Daten gleich übertragen und das kaputte Handy schließlich entsorgen.

Endlich waren sie aus dem Laden raus und Katsumi zufrieden mit seinem neuen Handy. "Jetzt kannst du mich auch wieder Tag und Nacht erreichen!" lächelte er süß, als sie durch die Tür gingen.

Draußen sah er Sen dann an, bließ stehen und stellte sich vor ihn. "Mit uns ist alles okay, oder nicht? Ich bekomm nur nicht direkt wieder so viel runter... momentan mag mein Magen Arbeit nicht so sehr, ich bin froh, dass diesmal alles drin bleibt."
Sanft strich er Sen über die Wangen, blickte ihm in die Augen. "Was uns betrifft haben wir doch schon geklärt, hab ich Recht?" lächelte er süß, hauchte ihm dann einen kurzen Kuss auf die Lippen.

Sen freute sich, dass Katsumi nun wieder erreichbar war. Das hiess, es gab auch keine Ausreden mehr, oder? Auch wenn er sich nicht sicher war, ob es welche waren. Er zwang sich auch jetzt nicht weiter darüber nachzudenken.

Sie waren draußen angekommen und die Worte des anderen beruhigten ihn. Die Berührung half obendrein und versiegelt wurde dass dann mit dem zarten Kuss.

„Du küsst mich in der Öffentlichkeit? So sicher bist du dir?“, neckte er ihn nun und zog ihn zufrieden in seine Arme.

Sie schlenderten noch etwas, Sen kaufte einen Strauß Blumen für seine Oma und dann verabschiedete er sich. Katsumi hatte ja noch einen Termin und er wollte sich ablenken.

Sen war dann bald daheim, bereitete seiner Oma die Freude und rief dann Coco an. Den hatte er schon eine Weile nicht gesehen, der kam dann natürlich auch direkt vorbei, sie plauderten, spielten Karten und Sen versuchte krampfhaft nicht an den Dreh zu denken.

Er hoffte, dass ich sein Freund anschließend melden würde.

Später bekam er dann eine Nachricht, sah, dass sie von Rena war und wollte sie erst gar nicht öffnen. Er tat es dann aber doch. Sie hatte sich entschuldigt und hoffte, dass das nicht zwischen ihnen stehen würde. Er hatte wirklich lange überlegt, was er darauf antworten sollte.

"Du hast dich einfach so fantastisch angefühlt, dass ich mich nicht beherrschen konnte. Tut mir leid!", hatte sie noch hinterher geschrieben.

"Ist schon okay. Ich habe ja angefangen.... Ich muss mich also entschuldigen!!", schrieb er, legte das Handy wieder weg.

Er hatte es eigentlich löschen wollen, vergass es aber.

"Ich könnte mir im Moment nicht sicherer sein!" lächelte Katsumi verliebt. Sen war der einzige, der Katsumi davon überzeugt hatte, dass das Leben nicht nur aus Sex bestand und vielleicht würden sie ja doch noch ganz viele Dinge unternehmen.... außerhalb vom Bett, Clubs und Bars.

Es war ein angenehmer Tag, wirklich entspannend und schön, bis Katsumi Heim musste. Widerwillig verabschiedete der Pornboy sich von seinem Freund. "Mach keinen Unsinn!" grinste er noch frech, küsste ihn und fuhr dann heim.

Zuhause fand er auch wieder einen Brief im Briefkasten. Augenblicklich wurde ihm übel, als er oben ankam. Die Fotos zeigten ihn aus der vorletzten Nacht...voller Sperma, im Schlaf... Das war also wirklich nicht nur seines gewesen....!
Das schöne Essen, was noch teilweise in seinem Magen war fand nun doch das Klo auf dem falschen Wege. Katsumi fühlte ich miserabel. Irgendwer verschaffte sich hier unbemerkt zutritt, während Katsumi schlief!

Er brauchte eine Weile, bis er wieder fit war und klar genug, um zum Dreh zu gehen. Dort lief dann alles recht gut und Katsumi und Aki durften auch diesmal die Nacht in ihren Hotelzimmern bleiben.

"Hey! Der Dreh ist vorbei, diesmal ging das echt schnell mit der Regie, der war echt zufrieden! Wie war dein Abend?" schrieb er Sen. "Ich bleib die Nacht hier im Hotel und Morgen werden wir Heim geshuttelt." ergänzte er noch. "Willst du mit mir hier übernachten? Das Bett ist schön groß und super bequem!"

Sen erhielt endlich die ersehnte Nachricht von Katsumi.

Die Idee bei ihm im Hotel zu sein, war wirklich verlockend. Aber wäre es nicht vernünftiger ihn einfach sein Ding machen zu lassen? Dann wiederum... wenn Katsumi es schon anbot...

„Wenn das wirklich okay ist, komme ich gern!“

Er hatte sich dann auch auf den Weg gemacht, hatte sich noch die Zimmernummer geben lassen, trat in die Lobby ein, als sei er ein regulärer Gast, fuhr mit dem Aufzug hoch und eilte dann zu der Zimmernummer. Irgendwie war die Mischung aus, ich bin nicht befugt hier zu sein, aber mein Freund hat mich eingeladen, total prickelnd!

Er klopfte dreimal an, meinte, er sei der Zimmerservice und strahlte, als ihm geöffnet wurde.

Sofort küsste er Katsumi und kicherte dann.

Er fand das wirklich spannend.

„Wow, dein Zimmer ist ja riesig!“

Natürlich hatten sie Sex und irgendwann schlummerte Sen ein. Sein Handy war auf dem Nachttisch und leuchtete irgendwann kurz auf. Es war eine Nachricht. Von Rena.

„Gut, dann behalten wir das einfach für uns und tun, als sei nichts gewesen.“

"Na klar! Ich warte in Zimmer 207 auf dich!" schrieb Katsumi zurück.

Katsumi wartete ungeduldig, quatschte sogar nochmal mit Aki und tauschte mit ihm die Nummern aus, natürlich nicht, weil er sich privat öfter mit ihm treffen wollte, sondern auch wegen dem Dreh und der Möglichkeit, dass sie vielleicht nochmal öfter gemeinsam arbeiten könnten. Eigentlich hatte Aki auf eine weitere.... "Nummer" gehofft, aber da Katsumi ihm berichtete, dass er gleich Besuch von seinem Freund bekommen würde, den sie letztens blutend aus dem Wasser gefischt hatten, war die Sache gegessen. Aki verstand es natürlich und wünschte ihm eine gute Nacht und viel Spaß mit seinem Liebsten.
Der Kerl war super! Total locker drauf und auch sehr freundlich und hilfsbereit. Er hatte Katsumi auch angeboten sich an ihn anzulehnen, wenn es ihm mal nicht gut ging...außerdem durfte er mit jeglicher Art von Problemen zu diesem Sexwunder kommen.

Endlich klopfte es und Katsumi öffnete freudig grinsend die Tür. "Hey~" schnurrte er in den Kuss, zog Sen dann sofort in das Hotelzimmer und knutschte dort mit ihm weiter, auf dem Weg zum Bett natürlich.

Während Sen schlief versuchte Katsumi noch einzuschlafen. Er war aber noch zu erstaunt darüber, dass Sen mit ihm geschlafen hatte, obwohl er wusste, dass Aki zuvor bei dem Dreh noch in ihm gewesen war.
Mit geschlossenen Augen lag er auf Sens Brust, schlief dann endlich beinahe ein, da vibrierte sein Handy. Zumindest glaubte Katsumi, dass es seins war, da es direkt daneben lag. Er griff müde danach, schraubte erstmal die Helligkeit des Displays runter und öffnete ohne groß zu schauen die Nachricht. Er las sie durch, war ein wenig verwundert und las deshalb auch noch die beiden Nachrichten davor. Hä? Dieses Gespräch hatte er doch nie geführt? Oder war er betrunken? Nein...er kannte das nicht.... Seine Augen wanderte nach oben auf den Namen, woraufhin ihm beinahe das Blut in den Adern gefror. Rena. Das war nicht sein Handy, sondern Sens! Er hatte gerade quasi ungewollt geschnüffelt!! Aber was war schlimmer? Er hatte das hier durch Zufall gesehen, aber Sen schrieb mit Rena, als hätten sie Sex gehabt.... und nun wollten sie das vor Katsumi verheimlichen?! Im Ernst?! Eine Frau? Dann auch noch DIESE Frau?!

Der Pornboy spürte Wut, Verzweiflung, Schmerz und Hass in sich aufkeimen. Wie gerne wäre er jetzt einfach weggelaufen, hätte das Handy auseinander gerupft und es Sen verfüttert!!
Er konnte einfach nicht fassen, dass Sen ihn so belog!

Völlig überfordert legte Katsumi das Handy wieder weg und löste sich sofort von Sen und verschwand mit seinen eigenen Handy im Bad. Wie gerne würde er Rena einfach Säure über das hübsche Gesicht schütten!! Sen hatte sicher nur kein Problem damit, dass Aki vorhin noch in ihn gestoßen hatte, weil er selbst ein verdammtes Weib gefickt hatte! Vor allem...Wann und wo?!

Vor lauter Stress und Verzweiflung kotzte Katsumi nun doch wieder, diesmal aber nur Magensäure. Er hatte wohl möglich echt ein psychisches Problem...er musste ja nicht kotzen weil ihm übel war.

Der braunhaarige war völlig überfordert mit der Situation und wusste noch nichtmal ob er eher wütend oder verletzt war.

Alkohol. Das war vielleicht die Lösung. Katsumi ging an die kleine Minibar und kippte sich erstmal eine halbe Flasche von einem ekelhaften, aber schön starken Whiskey runter, woraufhin er sich vor Ekel schüttelte.

Sen war völlig ahnungslos. Weder hatte er mitbekommen, dass Rena geschrieben , noch das Katsumi das gelesen hatte und es nun auf seine Weise zu verdauen versuchte.

Erst das Klappern aus der Minibar weckte ihn.

Er lächelte Katsumi müde an.

„Feierst du ne Party ohne mich?“

Er stieg aus dem Bett und kam zu ihm rüber.

„Kannst du nicht schlafen, Babe?“

Katsumi fuhr zusammen, als er Sens Stimme hörte. Jetzt war dieser Idiot auch noch wach und tat weiter so, als wäre nichts!

Schnell setzte er die Flasche für einen weiteren, großen Schluck an, ehe er sie wegstellte. Klar. Natürlich feierte er eine Party... Wie wärs mit Renas Totenfeier?!
Uff..Der Geschmack von Magensäure und dem Whiskey war wirklich unerträglich ekelhaft. Egal. Er wollte sich einfach nur sein Hirn raussaufen!

"Von wegen 'Babe'!" keifte der Pornboy schon fast, wobei er Sen bewusst auf Abstand hielt. Immer wenn er versuchen würde näher zu kommen, würde Katsumi weiter von ihm weg gehen! Ganz einfach! Er konnte ihn ja mit der Gehirnerschütterung nicht auch noch schubsen...das wäre zu gefährlich.

"Hast du Rena auch so genannt, als du sie gefickt hast?!"
Diesmal achtete Katsumi auch nicht auf seine Lautstärke, es war ihm egal ob Sen Kopfschmerzen bekam!
"Du hast dich doch so gut angefühlt, dann lässt sie dich auch sicher nochmal ran! Fick dich! Ernsthaft! Von wegen zwischen uns ist alles okay! Bei dir offensichtlich nicht!"

Katsumi war laut genug, dass Aki ihn im Nebenzimmer hörte, weshalb es nun auch zaghaft an der Tür klopfte. "Nao....eh... Katsumi...ist alles in Ordnung?" fragte er durch die Tür.
Der Blick des braunhaarigen richtete sich auf die Tür, er war sichtlich wütend. Alles Okay.... von wegen... garnichts war okay.. und vor allem wurde ihm jetzt auch noch schwindelig und übel, nachdem er den Kopf so schnell bewegt hatte. Scheiß Whiskey.

"Warum ausgerechnet sie...?"

Selbstverständlich verstand Sen nicht sofort, was hier gerade los war.

Er kam näher auf ihn zu, wollte ihn berühren und beruhigen, aber Katsumi liess es nicht zu und redete sich regelrecht in Rage.

„Katsumi, hast du schlecht geträumt? Ich.....“

Was war denn nur schon wieder los?!

Aber so langsam dämmerte es ihm. Die Wortwahl war schon sehr explizit! Verdammt! Er hatte die Nachricht nicht gelöscht. Hiess das, das Katsumi...

„Hast du irgendwas in meinem Telefon gesehen?“

Da klopfte es auch schon.

Katsumi sah aus, als würde er taumeln. Dafür dass er so gern trank, vertrug er nicht so viel!

Sen kam näher und wollte ihn festhalten.

„Ich habe nichts mit ihr!“, sagte er dann aber auch lauter, da er befürchtete, nicht zu ihm durchzudringen.

„Es gab ein Missverständnis! An dem Tag, an dem du einfach gegangen bist... da, da kam sie wohl. Sie hat nen Obstkorb vorbei gebracht... und ich hab geschlafen. Sie kam in mein Zimmer und ich hielt sie fälschlicher Weise für dich! Ich dachte du seist zurück gekommen und da habe ich mich an sie gedrückt und sie geküsst. Ich schwöre bei allem, dass ich.... ich dachte es seihst du. Ich war verschlafen und vernebelt von der Tablette.... sie hatte dann einen Annäherungsversuch gestartet, als ich realisiert habe, dass ich zu weit gegangen war. Aber weil ich es nicht erwidert hatte, ging sie Katsumi! Wirklich! Da war sonst nichts!“

Er sah ihn fast schon flehend an, nahm ihm dann die Flasche weg, diese rutschte ihm aber aus der Hand und zerschellte auf dem Boden.

Wieder klopfte es.

Genervt rief er zur Tür „Geh weg! Wir klären das auf unsere Art!“

Er blickte Katsumi an, ging einen Schritt auf ihn zu und trat auf eine kleine Scherbe. Scheisse! Verdammte Scheisse!

Er biss die Zähne zusammen.

„Ich liebe und begehre nur dich, Katsumi!“

Sen verstand nicht, wieso der andere immer so sehr an ihm zweifelte. Wieso war er eigentlich immer in der Beweislast, wenn nebenan ein besorgter Profistecher wartete?!

Er senkte den Blick.

Was sollte er tun? Es lag an Katsumi allein, ob er ihm glauben wollte, oder nicht. Er würde sagen können, was er wollte, wenn der andere ihm nicht vertraute, brachte das nichts.

Der Blick auf den Boden verriet ihm, dass er sich wohl stärker geschnitten hatte, als ihm lieb war. Blut.

Schlecht geträumt wäre noch schön gewesen! Das hier war leider die bittere Realität und sie tat weh!
Sen wusste auch sofort, dass es um die Sache auf seinem Handy ging! Voll erwischt!

Das Taumeln lag weniger an dem Alkohol selbst als viel mehr an der Übermüdung, dem ständigen Stress, dem extrem ekelhaften Whiskey und dem ständigen gekotze, was seinem Körper die wenige Kraft, die er durch das wenige Essen bekam auch noch nahm.

"DU DACHTEST ICH WÄRE DAS?!" keifte Katsumi. "Wie kannst du mich bitte mit IHR verwechseln?! Sie muss doch irgendwie in dein Bett gekommen sein! Sehe ich aus als hätte ich Titten?! Bin ich dir nicht weiblich genug?!" fuhr er ihn an. Katsumi konnte sich nicht vorstellen, dass das alles so aus versehen und garnicht richtig passiert war. "Wir sind nicht in nem scheiß K-Drama!! Das klingt alles wie 'ich bin zufällig ausgerutscht und ganz aus Versehen IN SIE GERUTSCHT'!"

Er zuckte zusammen, als die Flasche auf dem Boden zersprang. "Was machst du?! Der Whiskey kann da nichts für!"

Aki klopfte erneut und wurde gleich von Sen angefahren. Er rief irgendwas durch die Tür, aber es kam garnicht bis zu Katsumi durch. Irgendwas mit weh tun und bereuen.

Der braunhaarige wollte Sen weiter anschreien, folgte aber dessen Blick auf den Boden. Wo kam das Blut her..?
"Ugh..." Katsumi wurde wieder übel und er hielt sich sofort die Hand vor den Mund. "Aki.."
Er taumelte zur Tür, schloss sie auf. "Sen....Fuß...." brachte er noch hervor, ehe er ins Bad rannte, um den Whiskey wieder hoch zu würgen.

Aki sah Katsumi verwirrt nach, blickte dann Sen an und sah schließlich das Blut. Er eilte sofort zu ihm, hob ihn da von den Scherben weg und verfrachtete ihn auf den Stuhl neben der Minibar. "Wie hast du das denn geschafft?" fragte er, nahm dabei den Fuß des anderen und besah sich ihn. "Autsch...Ganz schön fies..."
Er blickte zu Sen rauf. "Vergiss mal grad den Streit, okay? Habt ihr ne Pinzette oderso?"

Katsumi spülte die Toilette, dann seinen Mund mit Wasser und kam schließlich mit einem Erstehilfekasten an. Er warf ihn Aki zu und ließ sich dann selbst aufs Bett fallen. Alles drehte sich und sein Magen sowie sein Hals brannten fürchterlich.

Aki nahm den Koffer an sich, um dort nach den nötigen Mitteln zu suchen. Erstmal musste die Scherbe raus!

Was für ein beschissener Alptraum!

Nicht nur, dass sie stritten, oder dass er jetzt, da er das Blut sah, auch den Schmerz merkte, nein, obendrein kam noch der Superhero Pornostar um ihm zu helfen!

Wie verflucht tief konnte man eigentlich fallen, dass man von einem Pornodarsteller, der den eigenen Freund wegknallte, verarztet werden musste?!

„Ist schon okay… ich mach das selbst! Kümmer dich um Katsumi…. ich bin mir sicher, dass das eher deine Spezialität ist!“

Er hatte ja nichts gegen Aki per se. Aber diese ganze Sache war so unendlich nervtötend.

Sen nahm die Pinzette und zog dann selbst die Scherbe heraus. Er nahm sich eine Mullbinde, eine Kompresse, drückte diese fest drauf und wickelte die Binde noch fester darum, in der Hoffnung so die Blutung zu stoppen. Wahrscheinlich wäre es besser zum Arzt zu gehen und vielleicht musste dieser Mist auch genäht werden, aber Sen hatte wirklich gerade keine Nerven dafür.

Von der Aufregung fing sein Kopf natürlich auch wieder an zu pochen.

Was noch?! Was kam noch dazu?! Sein Freund glaubte ihm nicht…. Rena klebte ihm an der Backe…. und…. ja, Aki, kümmerte sich gerade rührend um Katsumi. Toll. Das war doch Sens Aufgabe! Wobei, soweit hätte es erst gar nicht kommen dürfen.

Er sah einfach nur zu, wie der Pornopromi sich um sein Pornosternchen kümmerte. Sen war wirklich zum heulen zumute. Wieso lief hier dauernd alles schief?!

Er humpelte rüber zum Bett, fühlte sich aber fehl am Platz, griff nach seinem Handy, nahm sich seine Klamotten und verließ das Zimmer. Vor der Tür zog er sich seinen Pulli über und quälte sich auch in seine Hose. Das war gar nicht mal so einfach, da er auf dem einen Fuss nicht wirklich stehen konnte.
Als wäre das nicht schon schlimm genug gewesen, verhedderte sich der andere Fuss im Hosenbein und brachte Sen zum Stürzen.

„Fuck!“

Wie eine Robbe lag er da, zog sich die Hose hoch und blieb dann einen Moment mit dem Rücken zur Tür sitzen. Sein Kopf dröhnte.

Er sah in sein Handy und sah die bescheuerte Nachricht von Rena und auch die anderen davor. Völlig entnervt schleuderte er den Apparat den Flur entlang.

Wenn er sich jetzt hier hin legen würde, würde ihn dann vielleicht einfach so der Blitz treffen? Das wäre fantastisch!

Er zwang sich aufzustehen und hinkte dann den Flur entlang, musste aber immer wieder pausieren.

Aki sah Sen an, zog dann die Augenbrauen zusammen und stand auf, nachdem er die Hände vor seine Brust gehoben hatte. "Nur nicht zu freundlich sein!" meinte er dann. Okay. Aki hatte Sen in diesem Moment wirklich gefressen. Was sollte dieses kindische Verhalten bitte?! Sollte er doch verbluten!

Er ging also zu Katsumi rüber, der seine Hand auf seine Augen gelegt hatte und etwas schwer atmete. Selbst das Atmen schien grad unendlich anstrengend durch den gereizten Rachen.
"Katsumi...alles okay?" fragte Aki, setzte sich dann neben ihn. "Ok..." murmelte Katsumi bloß.
"Möchtest du was Wasser?"
Der braunhaarige schüttelte langsam und kaum sichtbar den Kopf, versuchte sich dabei auf zu setzen.

Aki half ihm sich hinzusetzen, woraufhin Katsumi sich an diesen lehnte und erstmal so blieb. Wieso musste Rena das hier so zerstören? Konnte sie nicht einfach abkratzen?! Nie existiert haben?!
Katsumi kamen die Tränen und sie liefen, als Sen nun auch noch abhaute. Schluchzend und bitterlich weinend presste er sich an den Pornostar, der es im Flur poltern hörte. Vielleicht sollte er die beiden ins Krankenhaus bringen? Katsumi sah ohnehin schon etwas länger so fertig aus und brauchte möglicher Weise einfach mal ein wenig Ruhe?

Aki schnappte sich Katsumi, trug ihn wie eine Braut den Flur entlang bis zu Sen. "Hey, Holzbein! Komm mit, ich fahr euch beide ins Krankenhaus...wenn du nicht einsteigst, ruf ich n Krankenwagen!"

Sen war bei seinem Telefon angekommen, hob es auf und sah es sich an. Das blöde Ding hatte nicht mal einen Kratzer!

Dann hörte er die Stimme von diesem Aki. Gott, dieser Typ war doch die Pest! Er würde unter keinen Umständen wieder in einem Krankenwagen fahren! Er hatte die letzte Rechnung noch nicht einmal bekommen und ihm schauderte es jetzt schon bei den Kosten, die auf ihn zukommen würden.

Stumm folgte er ihm also.

Sie fanden sich in der Tiefgarage in einem Auto wieder.

Sen hasste alles! Diese Situation! Diesen Typen! Das dieser seinen Freund bumste! Das sein Freund von ihm geschwärmt hatte! Dass er nicht wusste ob sein Freund überhaupt noch sein Freund sein wollte.

Zum Glück hatte die Fahrt nicht zu lange gedauert. Sen wurde in einen Rollstuhl verfrachtet und Katsumi wurde auf einer Trage in ein anderes Behandlungszimmer gebracht.

Bevor Sen Aki aus dem Blick verlor rief er ihn.

„Danke, dass du dich um Katsumi kümmerst…. und auch danke hierfür.“, er deutete auf seinen Fuss.

„Unter anderen Umständen hätte ich dich vielleicht lieber kennengelernt! Sorry also…“

Er wurde in das Zimmer gefahren, die Tür wurde geschlossen und dann besah man sich seinen Fuss.

Dort brach er dann erstmal in Tränen aus. Die Schwester erschrak und fragte, ob es so sehr schmerzte. Er schüttelte nur den Kopf.

Wieso fühlte es sich gerade so an, als hätte er Katsumi ein für allemal verloren?

Aki war sich nicht sicher, ob Katsumi vor Erschöpfung eingeschlafen oder ohnmächtig geworden war... jedenfalls legte er den Pornboy auf die Rückbank seines Autos und sicherte ihn noch irgendwie mit den Gurten. Sen durfte neben ihm Platz nehmen und so fuhr er dann los.
Er beeilte sich ziemlich aber fuhr auch gleichzeitig sehr anständig und bedacht.

Katsumi kotzte auf der Liege nochmal, wobei man ihm zurück einer dieser Papp-Nierenschalen direkt drunter hielt, damit er nicht unbedingt alles vollkotzte. Die Ärzte gingen einfach nur von Alkoholmissbrauch aus und schätzten, dass Katsumi bloß ausnüchtern musste, dass allerdings die halbe Flasche Whiskey schon wieder draußen war und kaum Zeit gehabt hatte zu wirken wussten sie ja nicht, er stank einfach nach dem Zeug.

Aki sah Sen an. "Schon gut, werdet erstmal wieder fit." gab er bloß von sich und wartete anschließend bei Katsumi vor der Tür. Er wollte wenigstens bescheid wissen, wie es ihnen ging.

Der Pornboy wurde nichtmal untersucht! Sie ließen ihn einfach im Bett liegen und "ausnüchtern"... dabei war er nichtmal betrunken. Aber wie sollte man das einem Pfleger mit einer heftigen Alkoholfahne, einem verletzten Freund und verheultem Gesicht erklären?
Katsumi schluchzte bitter vor sich hin. Sein Magen und seine Speiseröhre schmerzten und er fühlte sich völlig verloren und allein gelassen. Er schaffte es noch nichtmal aus dem Bett raus, da die Seiten mit gleich 3 Gitterelementen gesichert waren, um einen Sturz zu verhindern. Schluchzend kugelte Katsumi sich zusammen.

Die These der Pfleger war wie folgt:
Es gab einen Beziehungsstreit, wegen dem Katsumi sich hatte volllaufen lassen, danach war alles eskaliert und er hatte Sen mit der Flasche beworfen, die war kaputt gegangen und hatte Sen zum Glück nur am Fuß erwischt. Katsumi war also eine betrunkene Furie und Sen das arme Opfer.

Ein Pfleger kam zu Sen. "Nun....wir müssen diese Frage in solchen Fällen stellen....Möchten sie Strafanzeige erstatten?" fragte er Sen ernst und besorgt.

Sen wurde tatsächlich genäht. Was für ein Mist. Gleich zweimal in so kurzer Zeit. Ihm wurde gerade ein neuer Verband gelegt, da wurde im diese seltsame Frage gestellt.

„Bitte was möchte ich?“

Es wurde wiederholt.

„Weswegen denn?“

Ihm wurde tatsächlich diese völlig absurde These niedergelegt und er schüttelte vehement den Kopf.

„Sagen Sie mal, wie kommen Sie auf sowas? Hat Katsumi das etwa so gesagt oder Aki?“

Ihm wurde mitgeteilt, dass einer nicht ansprechbar war und der andere womöglich befangen.

„Stopp! Bitte! Ich hoffe für Sie, dass Sie nicht immer so schlussfolgern, denn wenn ja, dann tun mir andere Patienten ernsthaft leid! Katsumi hat wahrscheinlich einen Nervenzusammenbruch, weil er völlig überlastet ist! Er isst seit ein paar Tagen nicht mehr richtig, arbeitet 3 Jobs und ich befürchte, dass er auch nicht sonderlich viel Schlaf abbekommt. ICH habe ihm die Falsche weggenommen, dabei ist sie kaputt gegangen und ich Idiot bin reingetreten! Sie sollten sich also bitte nochmal darum bemühen, dass der Mann, den Sie da so einfach verurteilen, richtig untersucht wird! Ansonsten werde ich Strafanzeige erstatten und zwar gegen SIE!!!“, keifte Sen nun.

Was zur Hölle war mit diesen Pflegern los?! Was bildeten die sich eigentlich ein?!

Sen drückte sich an ihnen vorbei und sah aus dem Zimmer.

„Aki! Aki!!! Weisst du ob Katsumi richtig untersucht wurde?“

„Setzten sie sich bitte wieder hin!“, wurde er dann von der Schwester halb ermahnt, halb gebeten.

Das war doch alles nicht zu fassen! Das war doch kein Krankenhaus! Das war eine Irrenanstalt! Das schrie Sen dann jetzt auch lauthals und hoffte, dass irgendwer sich anständig um Katsumi kümmerte. Er war einfach nur fassungslos.

Er wurde dann aber tatsächlich von der Security nach draußen begleitet.

Er blieb dort sitzen, bis er irgendwas von einem der Pornostars in Erfahrung bringen würde.