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"Ach ja? Dann ist sie wohl eine sehr gute Lehrerin!" lachte Hiro. Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass man auf diese Weise lernte richtig zu kochen! Aber anscheinend hatte das immerhin funktioniert.
Angezogen fühlte Hirofumi sich schon viel wohler. Es war einfach seltsam Ken so wie zuvor gegenüber zu sitzen, nachdem Kitamura und er....nun ja, war jetzt auch egal. Er fühlte sich einfach nur deutlich wohler.
"Wie's weiter geht?" Hiro sah ihn ein wenig besorgt an, schüttelte dann leicht den Kopf und meinte:"Ich hab nicht die geringste Ahnung..."
Ein leises Seufzen war zu hören. "Meine Mutter ist bei meiner Oma gut aufgehoben....ich will sie nicht anrufen..."
Er wollte das wirklich nicht! Das wäre doch irgendwie alles zu kompliziert und er wusste auch nicht, ob das nicht einfach super unangenehm werden würde.
"Solange ich bei Kitamura bin ist alles gut... Dann bin ich glücklich.."
Hiros Blick sprach wohl Bände. Er liebte diesen Mann wirklich sehr und wollte nicht mehr ohne ihn. Kitamura war sein Seelenpartner! Er gehörte zu ihm.
"Glaubst du...Kitamura und ich können irgendwann auch mal wieder ein normales Leben führen? Ohne diese Gefahren?"

"Sie ist die beste Lehrerin!!", lächelte Ken stolz.
Er hatte auf ihn gewartet und hörte ihm weiter zu.
"Ich verstehe dich, aber als Elternteil kann ich nur sagen, dass sich deine Mutter sicherlich unendlich große Sorgen macht. Ich weiss nicht, wie euer Verhältnis zu einander ist, aber wenn dir etwas an ihr liegt, solltest du vielleicht einfach mal darüber nachdenken, ob du dich nicht doch bei ihr meldest. Nicht für dich, aber für sie. Das musst du aber entscheiden. Gib mir einfach Bescheid und ich kümmere mich um eine sichere Leitung."
Ken nickte und lächelte über die Aussage, dass Hiro glücklich bei Kitamura war. Er konnte dieses Gefühl sehr nachvollziehen. In Keis Nähe konnte man sich entweder nur sicher fühlen oder aber um das eigene Leben winseln. Einen Mittelweg gab es da kaum.
Die folgende Frage überraschte ihn daher nicht.
"Wenn ich dir eins sagen kann, Hiro, dann ist es, dass du dich immer zu 120 % auf Kei verlassen kannst! Wenn er sich darum kümmert, damit ihr gefahrenfrei leben könnt, dann macht er das auch. Ich weiss nicht genau, was er geplant hat, wie er es angehen will, wahrscheinlich denkt er jede Minute darüber nach, aber sobald er einen Plan hat, hat dieser auch keine Mängel! Ich bin mir also sicher, dass am Ende genau das möglich sein wird, was ihr euch beide erhofft."
Er lächelte, klopfte Hiro auf die Schulter.
"Wollen wir mal gucken, ob er den Abwasch auch ordentlich gemacht hat? Das traue ich ihm nämlich nicht zu! Um Hausarbeiten hat der sich schon immer gedrückt!" wieder lachte er und stand auf um in den Küchenteil zu gehen.

Hirofumi lauschte dem Gastgeber aufmerksam. Er hatte wirklich nicht das Verlangen danach mit seiner Mum zu reden...aber vielleicht war ihr das ja wirklich wichtig? Es war wohl für sie so, wie für ihn nicht zu wissen, wie es Kitamura ging oder wo er war...ob er lebte oder irgendwo tot in der Ecke lag.
Hiro schluckte schwer.
"Vielleicht hast du Recht..." murmelte er.
Seine Mutter wäre wohl möglich wirklich froh zu hören, dass es ihm gut ging. Ob er ihr auch gleich sagen sollte, dass er diesen Mann, der ihn mit seinem Leben beschützte liebte und ohne ihn niemals zurückkehren würde?
Er sah Ken an, nickte. "Danke....bisher konnte ich mich auch immer gut auf ihn verlassen...Kitamura ist
wirklich erstaunlich..."
Er hatte ihn bisher ja auch nie wirklich im Stich gelassen geschweige denn enttäuscht.
"Ja, schauen wir mal!"
Hiro ging mit ihm rüber, legte dann sanft seine Arme von hinten um seinen liebsten und legte seine Hände auf die Brust dieses Mannes, seinen Kopf lehnte er leicht an Kitamuras Rücken. Er war einfach nur so unendlich froh, dass sie beide noch lebten.
"Klappts? Kann ich helfen?" fragte er leise, schloss dabei die Augen und drückte sich sachte an den älteren. Es war immer wieder wunderschön diese Nähe wenigstens einen Moment lang genießen zu können...vor allem hier, wo sie gerade außer Gefahr waren.

Kitamura lächelte, als er so umarmt wurde. Das fühlte sich wirklich toll an.
Ihm wurde anschließend Hilfe angeboten, sofort drehte er sich um, gab Hiro den Spülschwamm und meinte.
"Unbedingt! Ich hasste Abwasch! Ich weiss nicht, was mich da geritten hat, als ich dachte, ich tue was Gutes!"
Er ging sofort von der Spüle weg und sah Ken fassungslos an.
"Wieso hast du nicht nicht daran erinnert, dass ich sowas nicht leiden kann?"
Der Gastgeber lachte ungehalten auf. Kitamura würde sich wohl nie ändern.
"Wie viele Haushälterinnen hast du schon verschlissen?"
"17!"
"Was?", ein weiteres Lachen ertönte.
"Vielleicht auch nur 16.... aber ich glaube ich bin jetzt bei der 17. Die machen das ja gut, aber wenn sie dafür schon Geld bekommen, sollten sie es auch RICHTIG GUT machen!"
"Und das von einem, der noch nie richtig abgespült hat!"
"Was denn? Ich habe eben andere Qualitäten! Jetzt nerv nicht, Hiro macht das gern!"
Er sah ihn an und zwinkerte ihm zu.

Was für ein fieser Kerl Kitamura doch war! Hiro sah ihn entgeistert an. Er kuschelte sich an ihn und bekam dafür einfach nur den Spülschwamm in die Hände gedrückt? Unfair.
Während die beiden darüber diskutierten, wie viele Haushälterinnen Kitamura schon verschlissen hatte, freundete Hiro sich mit dem Gedanken an nun selbst zu spülen, zuckte dann auch mit den Schultern, als Kitamura meinte, Hiro würde es gerne machen.
"Nicht, dass ich rausgeschmissen werde, wenn ichs nicht richtig gut mache!" grinste er dann frech, ehe er den Rest noch schnell spülte, war ja eh nicht mehr viel. Trotzdem würde er gerade viel lieber in Kitamuras Armen liegen, die Zeit nutzen, die sie hatten und ihm einfach nahe sein. Er wollte spüren, dass all das, was passiert war, nicht umsonst gewesen war und für was er das alles durch gemacht hatte. Er wollte fühlen, dass Kitamura da war und einfach nur gehalten werden... Sie mussten nicht schon wieder miteinander schlafen...aber kuscheln war doch in Ordnung, oder?
Hiro war sich nicht sicher, wann diese Gedanken aufgekommen waren und ob er schon immer so nach Körperkontakt zu seinem Liebsten gedurstet hatte... aber es war auch egal, oder? Er wünschte sich einfach nur die Nähe und die Gewissheit, dass hier nichts und niemand an sie ran kam.
"Fetig." meinte Hiro plötzlich, ließ das Wasser aus der Spüle und legte den Schwamm zur Seite. Er wand sich zu den beiden um. "Vielleicht sollte ich wirklich mal mit meiner Mum sprechen..."
Wenn er sich so nach Kitamura sehnte, obwohl der direkt neben ihm stand, dann war es doch sicher für seine Mutter mindestens genauso schlimm, oder? Sie wusste immerhin garnicht wo Hiro war, ob er noch lebte... Sie sehnte sich doch sicher nach einem Lebenszeichen, nicht wahr?

Ken fand Hiros Anspielung grandios! Er meinte nur laut
„Oh... oh!!!! Da kennt dich aber jemand gut!!“ er lachte herzhaft und wollte Hiro sogar schon zur Hand gehen, da es aber wirklich nur noch zwei oder drei Kleinigkeiten waren, hielt er sich eben zurück.
Kei schüttelte den Kopf und lächelte trotzdem, er blickte zu Hiro hinüber und war einfach nur froh, dass dieser sich wohl wieder etwas besser fühlte. Schliesslich war er zu seiner alten Aufmüpfigkeit zurück gekehrt, die doch in der letzten Zeit praktisch gar nicht mehr vorhanden gewesen war.
Natürlich wusste Kitamura, dass Hiro wohl nie in diese Lage gekommen währe, wenn sie sich nie näher gekommen wären. Womöglich würde der Schüler immer noch an Bahnhöfen herumlungern und Passanten nerven. Aber es war nunmal alles anders gekommen.
Der Killer hatte sich selbst zum Ziel gesetzt, Hiro ein unbeschwerteres Leben zu ermöglichen! Er würde alles dafür tun!
„Ich gehe später auf den Markt, wollt ihr mit kommen, oder euch etwas ausruhen?“, wurde er nun aus den Gedanken gerissen.
Ken hatte angefangen, die abgespülten Dinge aufzuräumen. Sie trockneten, dank der tropischen Temperaturen, wirklich schnell.
„Hiro, was ist die Lieber? Markt, oder ausruhen?“
Er würde sich nach dem Jungen richten.
„Ihr könnt auch mit und euch später ausruhen, ich habe später noch was anderes zu tun... ich überlasse es ganz euch!“

Hiro fühlte sich im Moment wirklich sicher und wohl, weshalb seine Art auch wieder lockerer wurde. Selbst Kitamura schien sich ein wenig fallen lassen zu können, wieso sollte es ihm dann anders ergehen?
Der Schüler war einfach nur froh, dass sie hier waren, er mochte Ken und alles war fast schon zu schön um wahr zu sein!
Er kicherte amüsiert, legte die letzten Teile gespült neben das Becken.
Markt? Das klang interessant und wieder nach etwas Neuem! Hier war es doch sicher nochmal anders als in Japan und es gab sicher auch exotische Früchte und solchen Kram, oder?
Hiro sah Kitamura an, grinste.
"Markt klingt super!" antwortete er, nachdem Ken den Vorschlag gemacht hatte, dass sie sich auch nachher noch ausruhen konnten. Irgendwie war Hiro gerade voller Tatendrang! Er fühlte regelrecht, wie die Energie langsam zu ihm zurück kam und dass er wirklich lust hatte sich mehr anzusehen anstatt sich bloß vor allem zu verkriechen.
Er sah die beiden an, zögerte, umarmte sie dann aber doch kurz einem nach dem anderen. "Danke, dass wir hier sein dürfen!" meinte er zu Ken, blickte dann seinen Liebsten an. "Danke, dass Sie mich nicht allein lassen!" strahlte er dann noch.
"Hier ist es wirklich schön... und..." Er sah kurz raus, lächelte. "Ich fühl mich wirklich besser!"
Nur Duschen....das machte ihm immernoch Angst, wenn er daran dachte allein in die Dusche zu steigen. Am Liebsten würde er sowieso nie wieder irgendwas ohne Kitamura tun, denn wer versicherte ihm, dass dieser nicht erschossen wurde, wenn Hiro nicht aufpasste?

Es war also beschlossen! Sie gingen zum Markt. Ken hatte zuvor Hiro noch durchs Haar gewuschelt und ihm gesagt, dass er dankbar war, so tollen Besuch zu haben.
Sie stiegen in seinen Geländewagen, der mit Sicherheit schon einige Jahre auf dem Buckel und schon besserte Tage hatte. Für Ken war es aber natürlich auch die perfekte Art nicht sonderlich aufzufallen, zumindest glaubhaft zu wirken, dass er nur von seiner Landwirtschaft lebte.
Sie fuhren tatsächlich fast eine ganze Stunde bis sie langsam das Meer sahen. Es sah wirklich fantastisch aus und beruhigte irgendwie.

Nach weiteren 20 Minuten kamen sie dann auf dem Parkplatz des Marktes an.
„Da wären wir!“, lächelte Ken und breitete vielversprechend die Arme aus.

Von hier konnte man schon die zahlreichen kleinen Stände sehen, die sich aneinander reihten und mit ihren Verlockungen glänzten. Lokale Landwirte und kleine Geschäfte verkauften hier einfach alles von Obst und Gemüse, über eingemachte Speisen, Zimtschnecken, Fleisch, Käse und Wurst bis hin zu Kleidung oder Spielwaren.
An der einen Ecke spielte eine kleine Band und etwas weiter hinten waren Bänke aufgestellt, wo man direkt auch essen konnte.
Es waren viele Familien und Paare zu sehen, die die Zeit ringsum für ein Picknick nutzten. Dann und wann wurden sogar Tanzaufführungen von Cheerleadern oder anderen Vereinen vorgeführt.
Alles in allem war es wirklich beeindruckend und die Fahrt auch wirklich wert.
Sie schlenderten also umher, kosteten hier und dort was, Ken nutzte auch gleich die Zeit um seine Vorräte aufzufüllen, und atmeten sogar richtig durch. Zumindest konnte das Kitamura. Er hatte die ganze Zeit nicht das Gefühl, dass seltsame Blicke sie verfolgten oder auf ihnen hafteten.
An einigen Ständen wurde Ken herzlich begrüßt und ihm wurde auch was geschenkt. Da er Freunde dabei hatte - was ein so seltenes Bild war - bekamen auch diese verschieden Kleinigkeiten.
Genau genommen hatten sie so gut wie überhaupt kein Geld ausgegeben und Kitamura war vom vielen probieren schon recht gesättigt. Solche Orte waren wirklich toll! Die Leute schienen alle so zwanglos und gut gelaunt. Nicht so hinterhältig oder misstrauisch, wie er vielleicht sogar selbst.
So konnte man also tatsächlich auch leben. Es war ein angenehmer Gedanke.
Er sah Hiro an. Es war schön, ihn so zu sehen. Er sah wirklich so viel entspannter aus, als noch vor wenigen Tagen. Das wollte er ihm wirklich bieten. Dieses Gefühl, der Sicherheit.

Hiro freute sich sehr auf den Markt. Er wollte gerne die Umgebung etwas erkunden, immerhin waren sie hier in einem völlig fremden Land!
Sie fuhren mit dem Auto und der Schüler wand seinen Blick nicht eine Sekunde von der Umgebung ab. Alles sah echt cool aus, aber das Meer überbot das. Der wnderbare Leuchtturm, welcher sich vor ihnen befand war super cool und das Meer war überragend schön. Hiro fühlte sich richtig wohl! Er blickte auf das Meer hinaus, lächelte.
Sie kamen bald aber auch schon an und stiegen aus. Hiro staunte nicht schlecht. Tatsächlich war er nie mit seiner Mutter auf den Markt gegangen. Er war sowas immer eher aus dem Weg gegangen. Aber jetzt war er auf einem dieser Märkte, in einem fremden Land, mit seinem geliebten Kitamura... Was konnte es besseres geben?
Hiro sah sich interessiert bereits vom Weiten die Stände an, war total überrascht, dass er zwischen all den Ständen sogar eine Bühne erblickte. War ein Markt also nicht einfach nur zum Einkaufen da?
Die Stände waren super interessant und Hiro blühte regelrecht auf. Er sah sich jeden Stand an und fragte Ken auch zwischendurch mal, was das für Früchte oder für Dinge waren, die er dort sah. Es gab nunmal nicht jede exotische Frucht in jedem Land. Hier gab es unglaublich viel zu entdecken und sie bekamen auch noch einiges Geschenkt. Das war Hiro ja mal garnicht gewohnt!
Er strahlte förmlich und fühlte sich hier unheimlich sicher. Es war ein wunderbares Gefühl. So gelassen und frei hatte er sich seit dem Aufbruch in Japan nicht mehr gefühlt.
Natürlich hatte Hiro sich immer höflich bei den Leuten bedankt, die ihm etwas geschenkt hatten. Hier waren alle so unheimlich nett und offen! Hiro wünschte sich gerade wirklich, dass er ihre Sprache auch verstehen würde.
Hier zu sein schien alle Sorgen und Ängste einfach fort geblasen zu haben. Ken war ein toller Mann und Gastgeber und Kitamura schien selbst auch viel, viel entspannter. Das hieß doch Entwarnung oder? Hier waren sie wirklich sicher, wenn nichteinmal Kitamura sich unsicher fühlte und sich ständig umsah, um bloß jeden potentiellen Feind zu entdecken.
Der schwarzhaarige Rebell spürte den Blick seines Liebsten auf sich, weshalb er diesen nun ansah und glücklich lächelte. "Hier ist es wirklich toll." meinte er schließlich. "Ich hab mich lang nicht mehr so sicher gefühlt...und Sie scheinen auch viel sicherer zu sein! Das freut mich sehr!"
Er griff sachte nach der Hand des anderen, jedoch sah es eher so aus, als würden sie einfach nur recht nahe nebeneinander gehen, so war es wohl möglich nicht so auffällig. "Danke, dass wir hier her gekommen sind." flüsterte Hiro. Nur zu gerne würde er Kei nun küssen, aber er wusste nicht, wie das hier so gesehen wurde.
Aber allein die Nähe des Killers nur so zu spüren war genug, um Hiro komplett glücklich zu machen. Es war alles so toll und mit diesem Mann an seiner Seite war alles nochmal so schön!


Der Markt, das Treiben, die Düfte, ihr Begleiter und das Gefühl von Sicherheit, machten diesen Ausflug zu einem wirklich schönen Erlebnis.
Doch nichts konnte das übertrumpfen, als Hiros lachen! Er sah so entspannt und gelassen aus, wie seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr!
Kitamura freute sich sichtlich über die Worte seines jungen Geliebten und hielt einfach dessen Hand fest.
„Mit Ken als Tourguide kann man sich nur sicher fühlen!“, lächelte er.
Aber dennoch hatte ihn der Schüler auf etwas hingewiesen! So sehr er den Tag genoss, durfte er nicht nachsichtig werden! Sie befanden sich schliesslich immer noch auf der Flucht. Er galt als Mörder seines Vaters! Er sollte besser wenigstens etwas auf der Hut bleiben!
Sie assen dort noch, bevor sie den Rückweg antraten.
„Wollte ihr noch irgendwo hin?“, erkundigte sich Ken als sie vom Gelände los fuhren.
„Strand, Leuchtturm, noch ein Markt?“
Er würde sie hinbringen, wo sie wollten.
„Hiro, was meinst du? Möchtest du direkt zurück oder noch etwas ansehen?“, hakte Kitamura nach um ihm so auch das Zeichen zu geben, dass es völlig in Ordnung war.

Hiro fühlte sich auch seit langem endlich wieder so, wie er gerade wirkte. Er war einfach glücklich und beruhigt. Leider könnten sie sicher nicht für immer bleiben....
Er konnte nur zustmmend nicken. Mit Ken konnte man sich wirklich auch sicher fühlen. Die beiden Männer hatten nunmal sowieso ein geschultes Auge.
Nach dem Essen war Hiro wirklich voll, er hatte beinahe das Gefühl zu platzen und er wurde ein wenig träge, als sie jedoch im Auto saßen und Ken vorschlug noch irgendwo hin zu fahren, war dieses Gefühl wie weggeblasen. Hiro sah ihn erfreut an, dann kurz Kitamura, um diesen quasi um Erlaubnis zu fragen, doch der gab ihm bereits seine Zustimmung, dass es in Ordnung war.
"Ich würde super gern auf den Leuchtturm und an den Strand! Noch einen Markt hält mein Magen nicht aus...aber das Meer würde ich gerne näher sehen." lächelte er süßer denn je. Er stellte es sich unglaublich toll vor Arm in Arm mit Kitamura am Meer zu stehen und einfach nur auf den Horizont raus zu blicken. Oh man! Wann war er denn zu so einem Weichei geworden?! Damals wäre ihm sowas niemals in den Sinn gekommen... aber dieser Mensch veränderte ihn wohl ziemlich.
Hiro blickte aus dem Fenster, grinste dann aber doch. "Schafft man in eurem Alter denn noch so viel? Nicht, dass ich euch überfordere!" neckte er die zwei, kicherte dann.
Es tat gut wieder man selbst zu sein!

„Der Leuchtturm soll es sein!“, bestätigte Ken freudig.
Da wurde Hiro ja auch noch frech.
„HA! WIE BITTE? Wir schaffen dich locker!“, meinte er sofort.
Kitamura lachte herzlich und blickte zu Hiro. Der war ja wieder ganz der alte. Herrlich!
So fuhren sie also in die Nähe des Strandes, gingen den Steg zum Leuchtturm entlang, der tatsächlich bis in die frühen Abendstunden für Besichtigungen zur Verfügung stand und bestiegen ihn.
Die Aussicht war wirklich fantastisch und Kitamura legte dort seinen Arm um den Schüler. Es war wirklich ein wunderbarer Moment.
Anschließend gingen sie an den Strand zurück, Ken besorgte Getränke und Eiskrem an einem kleinen Laden, während die anderen Beiden ihre Zweisamkeit etwas genießen konnten.
„Das Meeresrauschen ist wirklich sehr beruhigend, oder? Vielleicht sollten wir, wenn alles vorbei ist… ans Meer ziehen, was meinst du?“
Er lächelte ihn liebevoll an und zog ihn in die Arme. Er wollte einfach so mit ihm da stehen, auf das Meer blicken und wissen, dass sie sich sicher fühlen durften, wenigstens für eine Weile.
Ken kam auf sie zugeeilt, freudig mit den Limoflaschen und den Eisbechern in den Händen. Plötzlich schrie er auf und ging in die Knie.
Sofort riss sich Kitamura von Hiro, hielt ihn hinter sich und sah sich um, da stand Ken auch wieder auf, klopfte sich den Sand vom Shirt und lachte.
„Alter Mann ist zu dumm zu Laufen!“
Etwas überrascht aber erleichtert zugleich, kam Kei auf ihn zugeeilt, er hielt Hiros Hand und zog ihn mit sich.
„Ich dachte du wurdest angegriffen!“, meinte er dann zu seinem am Boden sitzenden Kumpel.
„Was? Quatsch. Hier doch nicht!“
„Idiot!“
Kei nahm auch im Sand Platz und sah sich dann das Eis an, das auf dem Boden verteilt lag.
„Sand-Flavor?“
Ken lachte. „Dann hol du die nächste Runde! Ich bleib sitzen, mein Fuss schmerzt. Bin irgendwie umgeknickt.“
Er sah dann Hiro an, hob den Zeigefinger.
„Kein Wort von dir!“, scherzte er.
Kei stand also auf, klopfte Ken auf die Schulter und holte dann tatsächlich das Eis für alle.
So saßen sie dann im Sand, blickten auf das rauschende Meer und aßen Eis.

Hiro lachte amüsiert. "Probierts doch!" grinste er.
Kitamura so herzlich lachen zu hören ware eine wahre Wonne. Es machte ihn unglaublich glücklich diesen Mann so zu sehen. Hatte er ihn jemals wirklich so locker erlebt?
Die Aussicht vom Leuchtturm war toll und Hiro konnte garnicht anders, als sich leicht an den Killer zu lehnen, als dieser seinen Arm um ihn legte. In seinem Brustkorb wurde es wohlig warm und er fühlte sich unendlich wohl. Glücklich sah er aufs Meer hinaus, bis sie dann wieder runter gingen und am Strand standen.
"Es ist wirklich beruhigend...Aber ehrlich gesagt, ist mir egal wo es hin geht, solange ich bei Ihnen sein kann, fühle ich mich überall wohl." gestand Hiro. Das Wichtigste für ihn war es eifnach bei Kitamura zu sein. Es machte ihn glücklicher als alles andere....selbst das Meer verblasste neben diesem Gefühl.
Glücklich schmieg sich Hiro an, blickte auch aufs Meer hinaus. "Hier ist es wirklich toll..."
Vielleicht war Kens Leben tatsächlich die Spitze des Glücks eines Menschen.
Die Idylle wurde gestört, als ein Schrei ertönte und Kitamura sofort wieder auf Killermodus schaltete. Hiro spürte, wie die Angst wieder in ihm anstieg und sein Herz wie verrückt raste. Er hatte keine Angst davor hier zu sterben...nein.... Er hatte viel größere Angst Kitamura sterben zu sehen.
Es gab recht schnell eine Entwarnung und er atmete erleichtert auf.
Zum Glück war alles in Ordnung. "Wah...nicht so schnell..."
Hiro hatte echt Probleme in dem Sand hinterher zu kommen.
"Eww..."
Er kicherte, als er das Eis erblickte. Was für eine Verschwendung! Total schade.
Aber kei kümmerte sich bereits um die nächste Fuhre.
"Meine Lippen sind versiegelt." grinste Hiro Ken an. "Vielleicht solltest du das kühlen?"Der Rebell machte sich doch tatsächlich Sorgen! Wie ungewohnt.
Glücklich sah der Schüler seinem Geliebten hinterher, als dieser Eis holen ging. Es war so wundervoll hier, er wollte am Liebsten nie wieder fort von hier.
Als sie das Eis leer hatten, legte Hiro sich in den Sand, seinen Kopf bettete er dabei auf Kitamuras Schoß.
"Hier ist es wirklich schön.." gab er leise von sich, lächelte liebevoll zum älteren rauf.
"Können wir nicht einfach bleiben? Hier irgendwo in der Nähe eine Wohnung mieten und hier leben?"

Es war wirklich schön hier am Strand. Sie saßen einfach da und blickten auf das Meer. Kitamura sah Hiro an, als dieser zu reden begann.
„Ich muss erst ein paar Dinge klären, sonst werde ich wohl nie das Gefühl los, dass ich nicht doch irgendwann einfach abgeknallt werde.“, gestand er nun.
„Wenn du willst, kannst du ja vorerst bei Ken bleiben und ich kümmere mich dann um die andern Angelegenheiten. Wenn ich fertig bin, komme ich dich holen!“
Ken stimmte sofort zu, er würde gerne auf Hiro aufpassen, bis Kei alles geregelt hatte.
Trotzdem war dem Killer auch klar, dass der Schüler ihm wohl auf Schritt und Tritt folgen würde, zudem hatte er ihm ja auch versprochen, ihn nicht mehr allein zu lassen. Auch wenn es ihm lieber gewesen wäre, Hiro in Sicherheit zu wissen, wenn er seine nächsten Schritte gehen würde.
Es erschwerte einfach alles, wenn man jemanden an seiner Seite hatte, der einem auch noch wichtig war. Natürlich hatte sich sein komplettes Leben dadurch geändert und er war auch nicht traurig darum, ganz im Gegenteil. Kitamura hatte sich nie besser gefühlt. Jemanden so lieben zu dürfen und zurück geliebt zu werden, war das Beste, was ihm je passiert war. Und doch… seine größte Furcht war es nun, Hiro zu verlieren.
Sie blieben noch, bis die Sonne unter gegangen war und machten sich dann auf den Rückweg.
In Ken’s Behausung angekommen, machte er direkt nochmal etwas zu essen. Seinem Fuss ging es schon viel besser und er wollte allen noch etwas gutes tun.
Als sie zusammen saßen und speisten meinte Kitamura dann:
„Wir werden übermorgen aufbrechen!“

Kitamuras Wortwahl war beinahe wie ein Schlag ins Gesicht. Er biss sich auf die Lippe, sah ihn etwas gequält an. Das war ein schrecklicher Gedanke! Er wollte das nicht!
Was? War das Kitamuras Ernst?! Er wollte ihn einfach hier lassen und das alles allein regeln? Einfach so?! Wie sollte er dann wissen, ob es Kitamura gut ging?!
Hirofumi schüttelte sofort den Kopf. Man sah ihm seine Angst augenblicklich an. "Sie haben versprochen, mich nicht mehr allein zu lassen..." argumentierte er.
"Wie soll ich wissen, dass alls okay ist?" Hiro krallte sich in sein Shirt, sah Kitamura an. Er wollte nicht allein hier bleiben. Ken war toll..aber er war nicht Kei.
Es war trotz der Angst schön die Sonne untergehen zu sehen. Die Fahrt über schwieg er jedoch, er musste nachdenken. Kitamura würde doch sicher viel zu lang weg bleiben und Hiro würde bestimmt vor Sorge um kommen! Konnte er das aushalten? Würde Kitamura sicherer sein, wenn Hiro nicht dabei war.
Der Schüler stocherte mehr in seinem Essen rum, als dass er wirklich aß. Bei den Worten seines Schatzes sah er auf. Diese Idylle würde also bald vorbei sein....schade. Vielleicht sollte er mal mit Ken sprechen und ihn fragen, was das Beste wäre. Kitamura würde sowieso sagen, dass Hiro bleiben sollte, um ihn zu beschützen....aber wer beschützte seinen Freund?!
Etwas bedröppelt nickte der Schüler. "Okay."
Er fragte schon garnicht mehr, wo es hin ging. Es war auch egal, solang er nicht allein war.

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