Hiro war absolut überfordert von der Situation. Es war ein quälend langr Flug, weil Kitamura nicht mit ihm sprach. Ken war scheinbar gut amüsiert und abgelenkt, aber danach war dem jüngsten auch nicht.
Er aß nichts, weil er einen schrecklichen Druck auf seinem Magen spürte, das Bisschen Wasser, was er trank fühlte sich in seinem Magen an, als hätte er einen kompletten See leer getrunken. Die Aufregung war zu groß und Kitamura zu sehr in sich gekehrt. Was sollte er tun? Hiro versuchte im Flieger zu schlafen, aber auch das klappte nicht, also lehnte er einfach nur an seinem Geliebten und wartete ab, bis der endlos scheinende Flug endlich ein Ende fand.

Endlich landeten sie und Kitamura sagte sogar ein paar Worte! Der Schüler nutzte die Zeit zum Schlafen und zwang sich auch etwas zu essen, damit er nicht nachher noch mitten drinne Probleme mit seinem Kreislauf bekommen würde.

Als es langsam immer ernster wurde, ging Hiro nochmal näher an seinen Geliebten, blickte ihm in die Augen und hauchte ihm schließlich einen Kuss auf.
"Egal was passiert... vergessen Sie nicht..." Hiro wurde rot, blickte ihn schüchterner an als zuvor und kam dann nahe an Kitamuras Ohr.
"Ich liebe Sie." flüsterte er schließlich. Er wollte es einfach nochmal sagen, in dem Wissen, dass der Tod garnicht so fern war, wie man es sich wünschen würde. Würde eine Sache schief gehen, könnten sie alle dabei sterben, dann wollte Hiro wenigstens noch ein einziges Mal diese Worte aussprechen, damit sein Liebster diese nie vergessen würde.

Es ging schließlich endlich los. Hiro war unfassbar nervös, aber auch bereit alles zu geben. Er würde den Plan auf jeden Fall genaustens befolgen, komme was wolle! Sie würden das doch ganz sicher schaffen, nicht wahr? Zwei Auftragskiller, die stets perfekt waren und er.... dessen einziger Wille war, an der Seite seines Geliebten ein normales Leben führen zu können. Ja. Der Wille war stark und mit diesem Gedanken hört auch das Zittern in den Händen und Knien des jüngsten auf.

Er war bereit für Kei zu sterben, wenn es sein musste.

Es kam ihm vor, als hätte er Watte in den Ohren und alles würde sich ganz weit weg abspielen. Die dumpfen Schüsse, die Schritte...einfach alles war viel leiser, als würde er sich unter Wasser befinden. Hiro gab sich Mühe, er ging im Kopf jeden Schritt immer durch, bevor er ihn tat, war stets auf der Hut keinen Fehler zu machen.

Sie hatten zwei ehemalige Gefolgsleute seines Vaters ausgeschaltet, kurz bevor sie bei der Pressekonferenz ankamen. Es war ein perfektes Timing, so wie sie es geplant hatten.

Während Kitamura bereits Hände geschüttelt hatte, hatte Ken in Begleitung von Hiro diese Sache erledigt, auch wenn Ken darauf bestanden hatte, dass Hiro im Hintergrund blieb. Er sollte ihm Rückendeckung geben, für den Notfall. Aber sie wussten bereits, dass dies nicht nötig war.

Die beiden brachen anschließend auch auf um zur Konferenz zu gehen, um Kitamura aus der Ferne dabei zu betrachten.

Sie kamen ungefähr im letzten Drittel seiner bewegenden Rede an. Gerade hatte er noch eine Lobeshymne über seinen Vater ausgesprochen und sich ehevoll verneigt. Er würde mit bestem Wissen und Gewissen, die Firma weiter führen und versprach das Blaue vom Himmel.

„Okay, wir steigen jetzt in den Wagen und folgen seinem Taxi. Er wird das dritte nehmen. Er wird ins Hotel gebracht in dem noch eine Veranstaltung stattfinden wird. Zieh dich im Auto um, wir wollen dort nicht auffallen!“, hatte Ken erklärt.

Sie folgten dem Fahrzeug unauffällig und parkten dann eine Straße weiter.

Kitamura wurde derweil Einlass zu der Veranstaltung gewehrt.

„Los, Junge, beeil dich!“, hetzte Ken bevor sie dann ausstiegen und über die Strasse rannten.

Schick gekleidet bildeten sie eine Homogene Masse mit den anderen Gästen.

Sie nahmen Platz und taten so, als tranken sie. Dabei behielten sie aber die Umgebung und vor allem Kitamura im Auge. Eigentlich dürfte es hier zu keinen Zwischenfällen kommen, aber man konnte nicht vorsichtig genug sein.

Ken nippte an einem Glas und meinte:“Der Erste Schritt ist getan. Morgen Mittag fliegen wir dann nach Tokyo! Du hast dich bislang wirklich gut angestellt, Hirofumi!“, lächelte er.

Kitamura kam eine viertel Stunde später an die Bar um sich etwas zu trinken zu holen, er lehnte sich mit den Rücken daran und blickte weder Hiro noch Ken an. Sprach aber dennoch zu ihnen:

„Bislang verläuft alles nach Plan. Ich werde noch drei, vier Hände schütteln und dann verkrümeln wir uns. Ich ertrage dieses Pack nicht viel länger!“

Mit diesen Worten stiess er sich von der Bar ab und lächelte jemandem kopfnickend zu, der auf ihn zukam.

Nach gut einer Stunde befanden sich die drei dann in ihrer gemeinsamen Unterkunft.

Kitamura grinste sie an.

„Keine Zwischenfälle, wie es scheint?“

Er schaltete die Nachrichten ein. Noch wurde nicht von den beiden Leichen gesprochen für die Ken verantwortlich war.

„Ihr wart sehr gründlich!“, lobte er die beiden.

„Gut, Wollen wir ne Pizza bestellen oder sowas?“

Hiro konnte gar nicht glauben, dass es so unglaublich gut lief. Es war wie in einem Film, auch wenn Ken eigentlich alles übernahm und Hiro mehr dafür zuständig war, dass keiner sie sah. Alles lief glatt und schon bald war die Konferenz zu Ende.

Hiro lächelte Ken an, nickte dann. "Alles klar." Im Auto zog Hirofumi sich bereits während der Fahrt um, damit sie mehr Zeit hatten. Einen schicken Anzug trug er wirklich nicht häufig, aber er sah auch nicht schlecht darin an.
"Bin ja schon fertig!"
Hiro lief mit Ken weiter, sodass sie endlich mit der Menschentraube in schicken Klamotten verschmelzen konnten. Es war ungewöhnlich für ihn, dass er Kei unter so vielen Menschen sah und er wirkte so unglaublich freundlich. Für gewöhnlich schien er immer eher ein Einzelgänger zu sein. "Danke, du aber auch!" lächelte Hiro stolz.
Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, bis Kitamura zu ihnen kam und ohne sie anzusehen, mit ihnen sprach. Natürlich hatten sie verstanden, aber wirklich antworten konnten sie nicht, daher ließ Hiro seinen Liebsten auch gleich wieder ziehen.

"Ich kann garnicht glauben, wie glatt alles gelaufen ist." meinte er leise zu Ken, trank dann einen Schluck von seinem Getränk.

Endlich war es so weit! Sie waren endlich wieder zu dritt und nun konnten sie richtig durchatmen. Hiro zog direkt das Sakko aus und hing es über einen Stuhl.
Hiro sah Kitamura stolz an. "Es lief wirklich alles prima!" freute der Junge sich.
Die Idee mit der Pizza ließ regelrecht seine Augen aufblitzen. "Pizza klingt klasse!"
Recht schnell hatten sie Essen bestellt und saßen gemeinsam auf dem Sofa. Hiro hatte sich komplett umgezogen, war es doch wirklich ungemütlich hier im Anzug herumzusitzen. Er trug einfach ein Shirt und Shorts. "Tokyo ist der Abschluss, richtig? Danach müssen wir nichts mehr tun? Wir sind frei?" fragte Hiro interessiert und sichtlich aufgeregt. Er konnte es gar nicht abwarten, ein sicheres Leben mit Kitamura zusammenzuhaben.
"Da kann nichts mehr schiefgehen?"

Kitamura war aus der Dusche gekommen und trug nur Shorts, als Ken die Tür öffnete und die Pizza entgegen nahm.

Auf dem Sofa sitzend und essend lauschten sie den Worten des Schülers.

„Schiefgehen kann prinzipiell immer was, aber dann richtet man sich auf und geht weiter!“, schmatzte der Bombenspezialist.

Kitamura sah ihn nur kurz an, als wolle er ihm zwar zustimmen, aber mehr Diplomatie erwartend.
Er kaute, schluckte herunter und richtete sich dann an Hiro:

„Ja, wenn alles nach Plan läuft, haben wir das Gröbste hinter uns!“

„Der Flug nach Tokio geht morgen um 9:25 Uhr. Sind also noch 4 Stunden bis wir aufbrechen sollten. Was ist eigentlich mit deinen Eltern? Wundern die sich nicht wo du steckst?“, plapperte Ken und richtete die letzte Frage an Hiro.

Ken sah ihn nun ermahnend, warf dann den Rand seines Pizzastücks in den Karton und schenkte allen zu trinken ein.

Hiro kam nicht umher Kitamuras halbnackten Körper einen Moment lang zu mustern. Wann hatten sie das letzte Mal Zeit gehabt sich gegenseitig zu berühren? Er war sich nicht sicher, aber jetzt gerade vermisste er den Sex mit seinem Liebsten doch schon sehr. Kei war nunmal unglaublich heiß und wenn er hier so halbnackt herumlief, dann durfte Hiro doch auch einen Blick riskieren, nicht wahr?

Endlich gab es Pizza und auch Hiro aß etwas von dieser. "Tote können sich nicht aufrichten und weiterlaufen." murmelte er in das Stück Pizza, in welches er eigentlich grad reinbeißen wollte. Es war nunmal so. Würde bei diesen Aktionen etwas schieflaufen, dann könnten sie im schlimmsten Fall ihr Leben lassen.

Hiro konnte es kaum erwarten, dass das alles endlich um war. Es würde so viel von ihren Schultern abfallen und er war sehr gespannt darauf, wie Kitamura sein würde, wenn er nicht mehr in dieser Situation steckte. Ob er dann ein total lieber und braver Bürger werden würde? Oder würde es ihm fehlen Leben zu nehmen?

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Ken nach seinen Eltern fragte. Ein seltsames Gefühl zog sich durch Hiros Körper. "Ich...weiß nicht..." gestand er leise. "Meine Mum denkt vielleicht ich wär schon längst tot? Und mein Dad..vielleicht wünscht er sich das? Ich hab absolut keine Ahnung..Kitamura hat meine Mutter als letzter gesehen und das letzte Mal, als ich von meinem Dad was gehört hab, wurde er gerade ins Krankenhaus eingeliefert." erklärte er weiter, ehe er sich bei Kei für das Getränk bedankte.
Hiro machte sich nicht viele Gedanken, ob es okay war das alles zu erzählen, immerhin konnte man Ken ja vertrauen!

Jetzt tat es dem Bombenexpterten leid, das er nach den Eltern gefragt hatte. Er wollte da gar nicht in ein Wespennest stechen! Also versuchte er die Situation etwas aufzuheitern:

„Also, wir sind dann einfach solange deine Ersatzeltern… Also… Onkels..“, er blickte seinen halbnackten Kollegen an.

„Ehm.. okay… ich bin der Onkel und er ist dein… ehm.. ah… Sugar Daddy?“

Kitamura hob eine Augenbraue und sah seinen alten Freund schweigend und ermahnend zugleich an.

„Ich geh mich mal duschen und schlafen…Mann bin ich müde… also, bis in ein paar Stunden, Männer!“

Er nahm sich noch ein Stück Pizza und verschwand damit im Bad.

Kitamura schüttelte den Kopf und grinste in sich hinein. Er war wirklich froh, dass Ken dabei war. Auch wenn dieser manchmal etwas über die Stränge schlug, so wusste Kitamura sein Können und auch seine Loyalität zu schätzen.

Er leckte sich die Finger ab und rieb sie dann mit einer Serviette trocken.

Einen Moment lang musterte er Hiro, dann lächelte er ihm warm zu.

„Wenn mich nochmal einer Daddy nennt, raste ich aus!*, grinste er ihn an.

„Komm her!“, er machte etwas Platz und wollte, dass der Junge auf seinem Schoss sitzt.

„Du bist sehr mutig und mir bei dieser Mission eine grosse Hilfe. Aber ich möchte, dass du mir sagst, wenn es dir über den Kopf wächst, hörst du?“,
Sprach er sanft und strich ihm mit einer Hand durchs Haar.

Dieser Junge war ihm wirklich unfassbar wichtig geworden und er würde ihn mit seinem eigenen Leben beschützen. Das stand für ihn fest. Und trotzdem wollte er nicht, dass das alles zu viel für HIro wurde.

„Es tut mir leid, dass du das alles durchmachen musst. Wenn das hier vorbei ist, verspreche ich dir, dass du so etwas nie wieder erleben musst!“, er sagte es so sanft er konnte, denn es war sein ernst.

Hirofumi war gar nicht sicher, ob ihn das mit seinen Eltern so sehr belastete wie die ganzen Toten, die sie auf ihrem Wege hinter sich gelassen hatten. Er hoffte, dass es ihnen gut ging, aber wahrscheinlich waren sie ohne ihn sowieso besser dran und vielleicht sogar glücklicher.
"Sugar-Daddy?", fragte Hiro belustigt. Das war doch offensichtlich ein Witz, nicht wahr?
Kurz nur sah er Ken nach, lachte leise in sich rein. Der war ja regelrecht geflüchtet, ob es an Kitamuras ermahnendem Blick gelegen hatte?
Sein Blick richtete sich wieder auf seinen Geliebten, der ihn gerade zu mustern schien. Das Lächeln dieses Mannes haute ihn jedes Mal um. Dieser Kerl sah einfach unverschämt gut aus und wenn er ihn dann noch so liebevoll anlächelte, war es gleich um Hiro geschehen.

"Aber Daddy~!!" gab Hiro gespielt empört von sich, ehe er lachte. Es war ein komischer Gedanke, dass es wirklich Leute gab, die auf solche Bezeichnungen und Spielchen richtig standen.
Hiro horschte allerdings auf, als Kitamura ihn einlud, sich auf seinem Schoß niederzulassen. Das ließ der Junge sich nicht zweimal sagen, er setzte sich nur zu gerne auf den Schoß seines Schatzes, hatten sie in letzter Zeit ja nicht gerade viel Zeit für Zärtlichkeiten gehabt.

"Ich sag’ Bescheid, wenn es so weit kommen sollte." schmunzelte Hiro stolz. Er war ihm also eine große Hilfe? Das ehrte den jungen Rebellen sehr. Er hatte große Angst davor gehabt, dass er Kitamura wohl nur ein Klotz am Bein wäre und er ihn eher in Gefahr brachte, als ihm zu helfen. Diese Worte von seinem Liebsten zu hören, bedeutete ihm also wirklich unglaublich viel.
Wie aus Reflex lehnte sich Hiro der Hand, die ihn sachte streichelte, regelrecht entgegen, um Kei zu signalisieren, dass es sich gut anfühlte.
"Kitamura... Ich hab mich dazu entschieden, mit Ihnen zu kommen, in dem Wissen, was mich in etwa erwarten wird. Ich bin froh, dass ich mich für diesen Weg entschieden habe und alles, was passiert ist, war es wert, um an Ihrer Seite bleiben zu dürfen."
Hauchzart strich der Junge seinem Schatz über die Wange, ehe seine Hand dort verharrte und er sich entschied, ihm einen Kuss zu stehlen. Hirofumis Lippen legten sich sanft auf die des Älteren, er schloss die Augen und genoss diese Nähe. Endlich. Endlich konnte er ihm wieder so nahe kommen, endlich war Kitamura wieder auf einem Level, wo er Hiro den Zugang zu sich gewährte und seine Nähe suchte. Wann hatte er je auf Kitamuras Schoß sitzen dürfen? Wann hatten sie sich das letzte Mal so liebevoll und zärtlich geküsst? Hiro kam es jedenfalls wie eine Ewigkeit vor. Nur langsam löste er den Kuss, blickte dann dem Älteren in die Augen. "Ich bin so froh.." entwich es ihm bloß, wobei Hiro Tränen in die Augen stiegen. Es war endlich ein Moment der Ruhe und des Friedens, vor allem auch der Zweisamkeit. Er war in diesem Moment einfach nur unglaublich glücklich.

Kitamura war erleichtert, dass Hiro das so sah. Auch er genoss den Kuss und erwiderte ihn sanft.
Als er die Tränen in den Augen des anderen sah, berührte ihn das mehr, als er sich vorstellen konnte. Zart strich er ihm über die Wangen und küsste ihn dann seinerseits.
Wie konnte man sich einer anderen Person so verbunden fühlen? Wie konnte man sich sorgen und gleichzeitig so leichtfüssig sein? Ihm war dieser Kontrast neu und doch mochte er ihn. All dies Ambivalenzen wirbelten durch seinen Kopf und seine Gefühlswelt.

Er zog Hiro näher an sich und küsste ihn leidenschaftlicher.

Dann polterte irgendwas im Bad und man hörte durch die Tür nur dumpf Kens Stimme.

„Alles, gut, war nur das Duschgel. Ist mir aus der Hand geflutscht, wie ein Aal.“

Kitamura grinste den Schüler an und befand sich wieder in der Realität. Sich jetzt komplett fallen zu lassen, war wahrscheinlich nicht der richtige Zeitpunkt.

„Wir sollten uns noch eine Mütze Schlaf gönnen, hmm?“

Kitamura war als erster wach und zog sich an. Kurz warf er einen Blick auf Hiro und klopfte dann Ken an die Schulter um diesen zu wecken. Dieser richtete sich leicht stöhnend auf.
Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass sie eigentlich noch eine Dreiviertel Stunde hätten schlafen können.

„Beeil dich!“, kam nur von Kitamura.

Ken sah ihn verdutzt an, dann hinüber zum schlafenden Hiro.
„Das können wir nicht machen!“

„Ich diskutiere nicht mit dir“

„Wir lassen den Jungen nicht einfach zurück!“

*Er ist hier in Sicherheit!“

Kitamura ging mit grossen Schritten in den Wohnbereich zurück und zog sich sein Jackett an.

Ken eilte ihm nach, soweit das mit der Müdigkeit, die in ihm steckte, möglich war.

„Wir können ihn nicht einfach zurück lassen! Er ist ein Teil des Plans!“

„Ich habe den Plan geändert!“

„Was?? Warum??? Nein… warte, ich verstehe es schon, du willst ihn schützen und alles… aber Kei, wir schaffen das nicht zu zweit. Der Plan war ausgefeilt bis ins kleinste Detail, wir können nicht einfach alles….“

„Ich habe mich schon entschieden!“

„Dann gehen wir drauf und du wirst ihn nie wieder sehen können!“

Kurz schwieg Kitamura ihn an.

„Dann ist das so, Hauptsache er lebt!“

„Was? Nein!!! Was soll das für ein Leben für ihn werden?? Er hat Menschen für dich umgebracht! Er folgt dir auch in den Höllenabrund, wenn es sein soll, dieser Junge ist völlig vernarrt in dich….. Warte…. Du… du liebst ihn….. du liebst ihn wirklich, oder…?“

Wieder schwieg Kitamura und löste nur kurz seinen Blick von Ken, um hinüber zu Hiro zu sehen.

„Mach dich fertig! Ich gebe dir 5 Minuten! Wenn du länger brauchst, lasse ich dich genauso zurück!*

Kitamura trat vor die Hotelzimmertür und atmete tief aus.

Sofort flitzte Ken zu Hirofumi und rüttelte ihn wach.

„Beeil dich! Wir brechen früher auf! Du hast 4 Minuten!“

Der leidenschaftliche Kuss heizte Hiro gehörig ein. Er hatte sich schon beinahe auf mehr eingestellt, da hörte man etwas im Bad herunterfallen.
Mist, Ken hatte absolut die Stimmung gekillt, so wie Kitamura nun entschied ins Bett zu gehen. Er schmollte sogar fast, nickte jedoch zustimmend.

Am Morgen wurde er nicht wach, als Kitamura aufstand, bekam auch die Gespräche nicht mit. Er schlief seelenruhig vor sich hin, bis Ken ihn weckte. Völlig verwirrt und überfordert sah er den Mann an. "V-Vier...?" gab er entsetzt von sich, sprang dann aber schon auf und rannte ins Bad. Schnell hatte er seine Blase geleert, sein Gesicht gewaschen, seine Haare halbwegs gekämmt und sich angezogen. Man sah ihm an, dass er aus dem Schlaf gerissen wurde und auch, dass er total durch den Wind war, aber er war bereit!
Er sah sich nach Kitamura um, aber der schien bereits vor der Tür zu sein, weswegen Hiro diese nun öffnete und ihn dort stehen sah. 4 Minuten hatte Ken ihm gegeben und das hatte er auch eingehalten, auch wenn er wirklich, wirklich gerne ordentlich geduscht hätte. Als Ersatz fürs Zähneputzen hatte er sich ein Kaugummi in den Mund gesteckt. "Guten Morgen." gab er skeptisch von sich, musterte Kitamura dabei eindringlich.

"Sie wollten mich hier lassen, hab ich recht?", fragte er missmutig. Kitamuras Gesicht hatte ihm genug verraten und für gewöhnlich gab dieser Idiot ihm auch nicht nur 4 Minuten, zudem hatte Ken ihn auch noch geweckt und Kitamura hatte draußen gestanden. Das war selbst für den verschlafenen Hiro Hinweis genug, er war ja nicht dumm.

Der Auftragskiller sah den Jungen an, als die Tür aufging. Sofort war ihm klar, dass sein Kamerad, ihn der mehr oder weniger hintergangen hatte.
Kitamura lausche dem Jungen. Er singt er nur kurz den Blick wollte ihm nicht in die Augen sehen.
„ du hast recht.“, Sagte er nur und hat dann ein paar Schritte in den Hotel Flur. Die Tür ging hinter ihn auf und Ken trat heraus. Dieser muss heute nur kurz die beiden Männer, während er einen sehr ernsten Blick von seinem alten Freund erhielt.
„Wollen wir?“, Erkundigte sich der Pumpenexperte.
Ohne ein weiteres Wort ging Kitamura voran. Er hatte seinen Plan vor Augen und wollte ihn durchführen. Jetzt, da doch alle drei mit an Bord sein würden, wäre es einfacher, aber trotzdem war er sich sicher, dass das noch ein Nachspiel haben könnte. Er checkt er aus, indem er die Chipkarten in eine Kiste an der Rezeption warf. Dann rief er ein Taxi herbei, dass gerade die Straße entlang fuhr. Der Taxifahrer nahm ihm die Tasche ab und legt sie in den Kofferraum. Er sah die anderen beiden Männer an, bereit, auch deren Taschen zu verstauen. Ein paar Minuten später brachen sie Richtung Flughafen auf.

Als sie angekommen waren und in die große Halle eintraten, nahm er die beiden Männer zur Seite.
„Okay, lass es uns aus der Welt schaffen, bevor noch irgendetwas schief geht. Was habt ihr zu sagen?“

Ken ließ dem Schüler den Vortritt. Es war eine Sache, die die beiden miteinander klären sollten. Er meinte, er würde nur schnell etwas zu trinken holen und gleich wieder da sein. Dann ging er zu einem kleinen Shop an der Seite und besorgte, ein paar Snacks und Getränke schließlich war fürs Frühstück keine Zeit mehr gewesen.

Hiro gefiel es absolut nicht, dass Kitamura ihn nicht einmal ansah. Er hatte ihn zurücklassen wollen, nach allem, was sie gemeinsam durchgemacht hatten? Nach dem, was das letzte Mal passiert war, als er Hiro alleine gelassen hatte? Er konnte es kaum fassen. Hätte Ken ihn nicht geweckt, dann wäre er jetzt wieder alleine.
Hiro konnte sich nicht entscheiden, ob er enttäuscht, wütend oder traurig war. Seine Augen waren glasig, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen, während seine Augenbrauen missmutig zusammengezogen waren. Ken trat in den Flur, weshalb der Schüler ihn kurz ansah. Wortlos folgte der Langhaarige seinem Liebsten, als dieser loslief. Es war eine super unangenehme Situation für Hiro und er wusste wirklich nicht damit umzugehen. Würde es sie in ihrem Plan schwächen? Es belastete ihn schon ziemlich.

Hiro gab dem Taxifahrer seine Tasche, die er in Panik schnell gepackt hatte. Hoffentlich hatte er nichts Wichtiges vergessen.

Endlich sagte Kitamura etwas, als die am Flughafen angekommen waren! Die Stille wurde endlich durchbrochen und er blickte Kitamura auch das erste Mal seitdem sie losgegangen waren wieder ins Gesicht. Ken schien nichts dazu sagen zu wollen, denn der verzog sich ganz schnell.
"Ich kann nicht glauben, dass sie mich zurücklassen wollten. Wie können sie überhaupt nur darüber nachdenken, mich alleine zu lassen? Wo hätte ich denn hingehen sollen, wenn Ihnen etwas passiert wäre? Ich weiß doch noch nicht mal wo ich hier bin! Sie können....doch nicht.." Hiro konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten, weswegen er ein unzufriedenes Schnauben von sich gab und mit seinem Handrücken die Tränen wegwischte. "Sie haben doch gestern noch gesagt, dass ich eine große Hilfe wäre... Also wieso?"

Kitamuras Herz rutschte kurz in seine Hose, als er sah, dass Hiro weinte. Er war der Grund dafür und das hatte er wirklich nicht gewollt. Er wollte alles, aber nicht diesen Jungen zum weinen bringen.

Er hörte ihn an, sah ihn an und konnte nicht anders, er trat näher, zog ihn an sich und schloss ihn in die Arme.

„Es tut mir leid!“, meinte er dann leise und legte sein Kinn auf Hirofumis Kopf.

„Du hast Recht, ich darf dich nicht mehr allein lassen! Ich dachte nur, dass du sicherer wärst, wenn du hier bleiben würdest…. Verzeih mir!“

Er sprach sanft und ehrlich. Im Moment wusste er wirklich nicht wohin mit seinen Gefühlen. Er wollte den Schüler einfach nur in Sicherheit wissen, aber wahrscheinlich wäre er an seiner Seite am sichersten. Nein, ganz bestimmt wäre es so!

„Ich weiche nicht mehr von deiner Seite, ausser wir haben vorher darüber gesprochen, einverstanden?“

Er löste sich ganz leicht von ihm, sah ihn an und wischte ihm mit den Daumen sachte über die Wangen.

„Ich passe auf dich auf!“

Ken hatte das aus der Ferne mit angesehen und lächelte. Er gab ihnen noch ein paar Minuten, bevor er dann mit dem Proviant zurück kam.

„Habt ihr auch so nen Kohldampf?“, fragte er.

Kitamuras Nähe und dessen Arme, die sich um ihn geschlossen hatten, waren wirklich beruhigend. Er hatte solche Angst gehabt, dass Kitamura böse werden könnte, weil er hier in aller Öffentlichkeit zu heulen begann. Er presste sich gleich an ihn, um ihm noch etwas näher zu sein.

"Ich bin an Ihrer Seite am sichersten...", murmelte Hiro gegen die Brust seines Liebsten. Wo sonst sollte er sicher sein? Alleine, ohne Schutz und ohne einen Plan? Ganz bestimmt nicht. Wenn jemand ihm Sicherheit gab, dann war es Kitamura.

"Einverstanden." gab Hiro immer noch leise von sich, ehe er ihn ansah, da der Killer sich etwas von ihm löste.
"Danke." Beinahe hätte Hiro nochmal losgeheult, diesmal jedoch vor Erleichterung, doch er schaffte es sich zu beherrschen. Vorsichtig lächelte er seinen Geliebten an, hätte ihn am liebsten hier und jetzt geküsst, aber das wäre wohl etwas, was zu viel Aufmerksamkeit auf sie lenken würde. Der jüngere war wirklich froh, dass es geklärt war und auch, dass Kitamura wohlverstanden hatte, was es für Hiro bedeutete, wenn er ihn alleine ließ.
Er wollte nie wieder solche Angst um seinen Schatz haben und auch selbst nicht nochmal sowas erleben wie vor ein paar Tagen, als er diese Männer hatte erschießen müssen, um selbst zu überleben.
Hiro drückte sich nochmal einen Moment lang an Kitamura, nahm dessen Duft auf und atmete einmal tief durch. "Okay. Jetzt bin ich auf jeden Fall wieder bereit für unseren Plan!" grinste er.

Ken kam zurück und gerade, als dieser die Frage stellte, knurrte Hiros Magen auffällig. Er sah erst erschrocken aus, dann lachte er. "Absolut! Bis eben hab ich das noch gar nicht gemerkt." lachte der Junge.
Ken schien für alle etwas besorgt zu haben, er war wirklich ein lieber Mensch. Kaum zu glauben, dass die beiden Männer, die hier vor ihm standen, eigentlich eiskalte Killer waren.

Gemeinsam aßen sie, was Ken gebracht hatte, wobei sie sich auf den Stühlen im Wartebereich niedergelassen hatten. Hiro lehnte sich etwas an Kitamura, als sie fertig waren und lächelte sachte vor sich hin. Er hoffte, dass das wirklich bald alles ein Ende finden würde. Klar hatte Hiro sich vor seinem Treffen mit Kitamura in seinem Leben zu Tode gelangweilt. Es hatte ihm an Action und Spannung gefehlt, aber er hätte nicht gedacht, dass er SO viel Action bekommen würde. Er wollte Spaß haben und spannende Dinge erleben, ja, aber er wollte nicht täglich um ihrer Leben fürchten müssen. Mit Kitamura zusammen zu sein und mit ihm Dinge zu unternehmen, Schießübungen zu machen und vielleicht mal einen Jahrmarkt zu besuchen, das würde ihm genügen.

Bald saßen sie im Flugzeug und Hiro schlief doch tatsächlich an Kitamura gelehnt ein. Er war so unglaublich müde, nachdem er heute Morgen innerhalb von 4 Minuten hatte alles erledigen müssen und nicht einmal richtig wach werden konnte.

Der Flug dauerte drei Stunden und sie wurden direkt abgeholt.
Ein Mann hatte sie zu einem Auto begleitet und als Ken und Hiro eingestiegen waren zögerte Kitamura plötzlich, der er sah, wer am Steuer sass.

„Das ist nicht dein Ernst!“, hatte er sich halb vorwurfsvoll halb genervt an den Bombenleger gewandt.

„Jetzt stell dich nicht so an und steig ein!“

„Von allen Leuten musste es der da sein?!“

„Steig ein!“

„Ich bin auch nicht besonders amused dich zu sehen, aber so wie es aussieht, hast du gerade keine andere Wahl, hmm?“, gab die Person am Steuer von sich und linste kurz nach hinten um sich Hiro anzusehen.

„Wer issn der da?“

„Das geht dich nichts an!“, meinte Kitamura sofort und stieg wiederwillig ein, nachdem er sich umgesehen hatte. Hier am Flughafen waren überall Kameras. Er durfte keine Zeit verlieren.

Sofort fuhr der Wagen los.

Sie bogen nach einer Stunde in eine Gasse, wo sie erneut umstiegen.

„War schön mit dir!“, hatte der Fahrer noch sarkastisch von sich gegeben und nahm dann Geld von Ken entgegen, ehe er sich vom Acker machte.

Sie hatten Schlüssel zu dem Fahrzeug bekommen und Ken fuhr. Sie kamen dann nach einer weiteren Stunde in einem Industriegebiet an.

Auf der Fahrt hatte sich Kitamura noch mehrfach darüber beschwert, dass sich Ken an diese Person gewandt hatte. Doch ändern liess es sich nun ohnehin nicht mehr.

Sie stiegen aus und gingen in den Kellerraum des Gebäudes. Hinter einer weiteren Wand verbarg sich ein größerer Raum. Sogar eine Dusche war hier und eine kleine Kochnische.

„Wir können uns frisch machen und umziehen. In einer Stunde fahren wir dann los und holen uns die Bitch.“

„Alles klar. Hiro, du und Ken ihr werdet sie mir beschaffen. Ich warte im Auto auf euch. Ihr seid als potentielle neue Anleger bei ihr. Ken der Termin steht, ja?“

„Ja, Punkt 14 Uhr. Da ist sie gut gelaunt, weil sie aus der Mittagspause kommt!“, scherzte er.

„Hiro, du musst nicht viel sagen, du bist einfach ein junger wohlhabender Mann und Ken ist dein Vormund. Er wird das reden übernehmen. Aber handeln müsst ihr dann beide. Ihr bringt sie über ihren privaten Aufzug nach unten, ich warte im Auto auf euch. Stellt sicher, dass sie ihr Handy unter keinen Umständen mit sich führt! Ihr Laptop ist aber oberste Prämisse! Alles klar?“

Bald schon brachen sie auf und würden die Buchhalterin seines Vaters "einladen".

Hiro hatte natürlich mal wieder absolut keine Ahnung, wer der Kerl am Steuer war und wieso Kitamura ein Problem mit genau diesem Mann hatte.
Fragend blickte er die beiden an, ehe er ebenfalls einstieg. Wenn Kei entschied, dass der Typ nicht wissen musste, wer er war, dann würde er das respektieren und selbst auch nichts dazu sagen. Stumm saß er im Auto, wartete geduldig die Fahr ab.

Ob der Typ auch mal mit ihnen in der Organisation gearbeitet hatte?
Während der Fahrt mit den beiden allein wagte Hiro sich doch endlich mal zu fragen, wer der Kerl gewesen war.
"Was ist denn mit ihm?", fragte er interessiert nach.

Hiro hörte dem Plan zu, nickte dann. "Verstanden." meinte er gleich brav.
Er würde sich an Ken halten und den wohlhabenden Jungen spielen, das war doch ein Kinderspiel.
Tatsächlich ging es bald auch los. Er war schick gekleidet, immerhin sollte es so aussehen, als hätte er eine menge Kohle. Bei der Dame angekommen begrüßte er sie nur höflich, dann überließ er Ken den Rest. Sie sprachen mit ihr, bis es so weit war.
Hiro schnappte sich den Laptop, als Ken sich darum gekümmert hatte, sie außer Gefecht zu setzen. Es musste schnell gehen, das war ganz klar. Nachdem Hiro nochmal ordentlich nach ihrem Handy gesucht und es auch gefunden hatte, legte er dieses auf den Schreibtisch und verfrachtete sie anschließend mit Ken in den Aufzug. Den Laptop hatte er natürlich mit dabei.

(ich war mir nicht sicher, ob das so laufen sollte oder sie die Frau wirklich nett bitten sollten ahhahaha)