Katsumi sah Sen und Chieko an, als sie rein kamen. Sofort wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht und begrüßte sie. Er streckte schließlich seine Arme nach Sen aus und legte sie um ihn, als er den Kuss auf die Stirn bekam.

"Ich hab geschlafen... und als ich wach wurde, hatte ich schreckliche Schmerzen..." gestand er. "Die Organe sind nicht verrutscht aber ich hatte innere Blutungen von den aufgerissenen Nähten..." erklärte er.
Vorsichtig kuschelte Katsumi sich an seinen Schatz. "Ich bin so ein Nichtsnutz..." jammerte er leise, küsste Sen dann nochmal. "Ich will nicht, dass ihr euch Sorgen macht..."


Es klopfte und ein Pfleger kam rein. "Verzeihung...Sie müssen Herr Tsukiji sein, richtig? Dürfte ich Sie kurz entführen?"
Der wollte ihm offensichtlich diese Fragen stellen.

Als er dann mit Sen vor der Tür war, sah er ihn an. "Der Patient sagte uns, dass er für gewöhnlich neben ihnen schläft....Ist Ihnen irgendwann mal aufgefallen, dass er besonders unruhig schläft? Hat er oft Alpträume? Irgendwas, was ihn besonders belasten könnte? Hat er Angst allein oder im Dunkeln?" fragte er Pfleger. Sie mussten immerhin sicher stellen, dass das nicht nochmal passierte.

Sen hatte es ich neben Katumi gemütlich gemacht und hörte sich das an. Das klang ja wirklich grauenvoll.

„Hast du zu viel im Schlaf gelacht?!“, versuchte er die Situation irgendwie angenehmer zu gestalten.

Da klopfte es aber auch direkt und er entfernte sich vorsichtig von ihm.

Chieko saß neben dem Bett und tätschelte ihm die Hand.

Sen war tatsächlich ein wenig überfragt.

„Er schläft einfach nur sehr ungern allein… ehm… meist schläft er aber recht ruhig…ich weiss nicht, wie es ist, wenn ich nich dabei bin… Oh… er… er hatte aber einen Stalker! Die Polizei ist noch dran… vielleicht…. wälzt er sich deshalb ja, wenn er allein ist… aber…er meinte, es würde ihm gut gehen… ich weiss es wirklich nicht. Tut mir leid… Was wollen Sie denn tun, um sowas zu vermeiden?“

Katsumi lächelte nur schwach. Das konnte er wohl nicht bestätigen, leider.

Er ließ sich von Chieko die Hand tätscheln, fragte auch gleich wie es ihr ging.

Der Pfleger seufzte leise. "In dem Fall müssen wir überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre den Patienten zu entlassen und Zuhause zu beobachten... also mit einem mobilen Pflegedienst und Notklingel. Wenn was ist, kommt jemand vorbei, so schnell wie möglich. Sofern er dann ruhiger schläft und die Nähte nicht ein weiteres Mal reissen, wäre es die bessere Lösung. Er sträubt sich ohnehin dagegen hier zu sein und..." er zögerte, blickte kurz zur Tür. "Er scheint viel zu weinen, wenn er allein ist, auch wenn er das nicht zugeben möchte....wir sehen es. Ich glaube im Moment sind Sie es, den er besonders braucht und kein kaltes, steriles Krankenhaus und sein Personal."

Der Pfleger lächelte sachte, meinte das alles vollkommen ernst. "Wäre es für die möglich bei dem Patienten zu bleiben, bis er wieder fit ist? Sie sind laut ihm der einzige Ansprechpartner...keine Familienmitglieder konnte er uns nennen.."

„Warten, Sie… Moment! Sie wollen Katsumi entlassen und jemanden ungeübten auf ihn aufpassen lassen? Mit einer NOTKLINGEL??? Eine „Notklingel“ kann ihn aber nicht Notoperieren! Bitte verstehen Sie das nicht falsch, aber ich habe schon davon gehört, dass manche Patienten entlassen werden, weil sie zu schwierig für das Personal waren, oder weil es keine Hoffnung mehr gab! Aber ich erwarte - besonders bei dem Beitrage den Katsumi zahlt - dass sich ihre besten Ärzte daran setzen und eine Lösung finden! Ich meine… wie sieht es mit einem Schlaflabor aus? Wie sieht es mit Not-Sedierung aus, damit er in der Nacht einfach ruhig gestellt ist? All das wurde nicht in Betracht gezogen? Stattdessen soll ich mich um ihn kümmern? Glauben Sie dass ein bisschen Liebe und Mitgefühl was bringt, wenn er eine Panikattacke bekommt und seine Nähte aufreissen?“

Sen war grade wirklich etwas schockiert. Er hielt das alles für völlig verantwortungslos, besonders weil ja nicht einmal klar war, WARUM die Naht wieder aufgegangen war. Wie sollte er da etwas ausrichten können, wenn das wieder passierte?

Ihm diese Verantwortung zu übertragen fand er gelinde gesagt unfassbar.

„Glauben Sie mir… ich will nichts lieber, als Katsumi wieder zu Hause zu wissen! GESUND zu Hause zu wissen! Ich habe auch keine Probleme damit über einen gewissen Zeitraum - auch über einen längeren Zeitraum - auf ihn aufzupassen und zu hegen und zu pflegen… Darum geht es mir nicht. Ich erwarte, dass aber sämtliche Eventualitäten ausgeschlossen werden können, damit er BEDENKENLOS in seine eigenen vier Wände entlassen werden kann. Ich weiss Katsumi wird mich dafür hassen, aber konsultieren sie einen Psychologen! Sie sagen, er weint die ganze Zeit…. dann sollte man dem doch mal auf den Grund gehen, oder nicht? Jeder andere wird doch auch direkt mit Anti-Depressive vollgestopft oder eingewiesen… Und…. ich will weder das eine noch das andere… aber sie wollen ihn in seinem Zustand einfach nur raus werfen?! Das… das kann ich einfach nicht verstehen!“

"Die Notklingel verfügt über verschiedene Signale... Und natürlich würden wir keinen normalen Pfleger zu ihm schicken, stattdessen einen Arzt. Der Patient verweigert das Schlaflabor- vor allem würde es uns nur dabei weiterhelfen um zu sehen, wie er sich verhält, das bedeutet aber nicht, dass wir ihn in dem Moment davon abhalten können. Das mit der Sedierung haben wir auch in Betracht gezogen, aber wir können nicht verantworten ihn noch mehr Medikamten auszusetzen. Er benötigt bereits recht starke Schmerzmittel und Sie müssten selbst wissen, dass der Patient Untergewichtig ist... er ist geschwächt, wenn wir ihn nun auch noch mit Beruhigungsmitteln zudröhnen, dann kann das wirklich übel aus gehen. Wir haben bereits einige Möglichkeiten mit den Ärzten Diskutiert, aber entweder lehnen die Ärzte ab oder der Patient selbst." versuchte er Sen zu erklären.

"Panikattacken...?Leidet er unter solchen Dingen?" fragte er besorgt nach.

Der Pfleger seufzte leise. "Nun... wir haben auch schon einen Psychologen zu Rate gezogen und dem Patienten diesen vorgeschlagen, doch er verweigert sich. Er spricht nur davon, dass er nur einen braucht und das wären Sie. Er will nicht mit uns sprechen und auch nicht mit einem Psychologen. Wenn wir ihn zwangseinliefern, dann könnte der Stress sich wiederrum negativ auf ihn auswirken....Es ist eine Zwickmühle." meinte der Mann.

Kurz strich er sich nachdenklich die Haare nach hinten. "Vielleicht können Sie ihn überzeugen, dass ein Psychologe das Richtige wäre?"

„Ja, er hatte schon einige…. Meist, waren sie in Verbindung mit Dunkelheit. Ich habe ihn dann entweder zusammengekauert in einer Ecke gefunden, weinend und hilflos oder ich hatte ihn auch schon am Telefon…. da war ein Stromausfall im ganzen Wohnbereich und ich bin sofort zu ihm nach Hause gefahren….“, erklärte Sen.

„Ich kann Katsumi zu überhaupt nichts überreden! Es ist schon ein Ding der Unmöglichkeit mich von ihm zu lösen, nur weil ich mal pinkeln muss… der würde in einer Millionen Jahren nicht zum Psychologen gehen…“

Er sah ihn etwas hilflos an.

„Ich weiss nicht, ob ich das alleine schaffe….“, gestand er dann.

Natürlich war ihm klar, dass auch Aki und Chieko helfen würden, aber Katsumi wollte ausschließlich Sen in seiner Nähe haben. Er sah ihn praktisch als Allheilmittel und einem solchen Druck unterstellt zu werden war wirklich immens. Denn, Sen würde es sich nicht verzeihen, wenn der kleinste Fehler dazu führte, dass es Katsumi wieder schlechter ging. Außerdem…. wie würde der Mann Lernen allein klar zu kommen, wenn sogar die Ärzte das bekräftigten?!

So oder so… Es lag alles an Sen.

Der Pfleger sah nicht glücklich über diese Information aus.
"Wenn das so ist, sollten wir wirklich schleunigst einen Psychologen zu Rate ziehen..." meinte er langsam.

Sein Blick richtete sich wieder auf Sen, er hörte ihm zu. "Er scheint sehr abhängig von Ihnen zu sein... Vielleicht sollten Sie auch mit ihm nochmal darüber sprechen... Es ist nicht gut, wenn jemand sich jemandem so aufbürdet..."

Ein Seufzen erklang, ehe der Pfleger lächelte und Sen auf die Schulter klopfte.
"Es ist gut, dass sie es sagen. Wenn Sie sagen, dass sie es nicht schaffen, dann sagen Sie es ihm, sagen Sie ihm, dass Ihnen das zu viel wird und Sie ihn gerne in professioneller Behandlung hätten, vielleicht hilft das!" bestärkte er Sen. "Wir haben öfter Patienten, die alles und jeden ablehnen... das ist nicht selten, dass sich Menschen an einen anderen klammern und ihn als festen Pol sehen, aber das geht nicht, diese Menschen haben auch ihr eigenes Leben."

Er dachte nach. Wie könnten sie Katsumi dazu bringen Heim zu gehen?

Katsumis Zimmertür ging auf, er humpelte halb raus und sah sich dann um.
"Entschuldigung...? Könnten sie gleich einen Arzt kommen lassen?" fragte er, sah dabei wirklich nicht zufrieden aus. Er wollte hier raus...

„Sagen Sie mir gerade, dass das mit Katsumi schon alles so besprochen und festgehalten wurde? Ohne mich VORHER zu konsultieren! Sie haben mir heute morgen am Telefon gesagt, dass Sie mir lediglich FRAGEN stellen wollten! Nicht, dass ich vor vollendete Tatsachen gestellt werde! Aber ist in Ordnung.. ich bespreche das selbst…. Hier scheint ja sonst niemand nachzudenken!!“, keifte Sen dann.

Da kam Katsumi auch schon heraus gehumpelt.


Chieko war in Katsumis Zimmer auf die Toilette gegangen und hatte nicht mitbekommen wie sich der Idiot aus dem Zimmer stahl. Sie hätte ihn sicher davon abgehalten.

„Katsumi?! Was zum…?“, er sah den Pfleger verächtlich an.

"Nein, so ist das nicht!" versuchte der Pfleger Sen zu beruhigen. "Dem Patienten wurden lediglich die Möglichkeiten vorgeschlagen, die die Ärzte beredet haben!" erklärt er.

Dann stand aber auch schon der Patient, der garnicht aus dem Bett aufstehen sollte in der Tür. Der Pfleger schreckte auf, lief sofort zu Katsumi und stützte ihn, da er das Bein doch nicht schon belasten konnte.

"Sie müssen doch im Bett bleiben! Drücken sie die Klingel, wenn sie etwas möchten!" meinte der Pfleger, schleppte Katsumi dann sofort zurück ins Bett und wickelte ihn da in eine Decke.

Katsumi seufzte. "Ich will einen Arzt sprechen..." meinte er erneut.
"Natürlich, ich werde gleich den Oberarzt hierher schicken...Ein paas Minuten kann es aber dauern, in Ordnung?"
Der Pornboy nickte, sah dann Sen an. Er wollte einfach nur Heim, wollte hier raus und weit weg von allem...von seinen Schmerzen, der hässlichen Narbe die hoffentlich auch komplett verschwand.... allem, außer Sen und Aki....vielleicht noch Chieko, Touma....

Der kleine weinte nun doch wieder los. Er wischte sich mit der Decke die Tränen weg, bat Sen zu ihm zu kommen und ihn noch ein wenig zu bekuscheln.

„Katsumi, was ist denn bloß los?“, fragte er sanft nachdem er sich auf dem Bett niedergelassen hatte.

Er sah ihn ernsthaft besorgt an auch Chieko war entsetzt, dass Katsumi einfach aufgestanden war. Sie ging raus und gab den beiden Zeit für sich.

„Du wurdest eben erst operiert und stehst einfach auf? Willst du gleich wieder operiert werden? Möchtest du gar nicht, dass sich dein Zustand bessert? Manche Dinge brauchen Zeit und wir können sie nicht beschleunigen auch wenn wir das unbedingt wollen… wenn du wirklich wieder fit werden möchtest, dann bitte… hör doch auf die ärztlichen Anweisungen! Ich will dich heiraten, mit dir am Strand spazieren gehen, aber das geht nicht, wenn dir dauernd deine Nähte aufplatzen…“

Er sah ihn an.

„Bitte Katsumi…. bitte sei einmal nicht so stur…. das wird dir …. UNS … nicht das geringste bringen! Ich brauche dich heil und auch deine Fans brauchen dich heil! Ist dir das denn gar nicht wichtig?“

Er hatte alles sehr sanft gesprochen, da er sich sorgte.

Katsumi krallte sich regelrecht an Send Klamotten. Er hielt sich an ihm fest, suchte regelrecht Halt.

Der Pfleger machte sich gleich auf den Weg, um den Oberarzt zu holen.

Sens Worte klangen natürlich nur logisch und sie brachten Katsumi noch mehr zum Weinen. Er wollte doch auch mit Sen glücklich sein und vor allem auch schnell wieder fit...aber nicht für seine Fans, nein...für Sen und sich selbst. Er wollte Sen alles bieten können, ihm der perfekte Freund sein aber alles, was er war, war ein Wrack.

"Doch... es ist mir wichtig...so wichtig..." schluchzte der Pornboy.
"Ich kann kaum klar denken... ich will einfach nur in deiner Nähe sein... und ich will hier raus...ich will Heim..."

Der Pornboy war wirklich fertig mit den Nerven. Es schien ihm alles viel zu nahe gehen.
Er klammerte sich an seinen Liebsten. "Sen... Ich weiß nicht, was ich tun soll..." kam es leise von ihm, er sah ihn gequält an.
"Ich dreh noch durch... ich liebe dich so sehr.... du bist meine Luft zum atmen..." flüsterte Katsumi. "Hier zu sein ist schrecklich einsam... ich will mich nicht mehr einsam fühlen..."

Katsumi war es schon immer gewohnt so lang allein zu sein, aber das hatte sich alles durch Sen geändert! Wie sollte er es jetzt allein überstehen?Es fühlte sich grauenvoll an allein in diesem Krankenzimmer zu hocken und auf Genesung zu warten!

„Aber Liebling, du bist doch nicht allein! Du und ich, wir gehören zusammen! Ob ich nun neben dir sitze oder im Büro, mein Platz ist in deinem Leben! Daran darfst du niemals zweifeln!“

Er gab ihm einen sanften Kuss und streichelte ihm über die Wange.

Ganz vorsichtig sprach er dann weiter.

„Trotzdem ist es nicht gut, wenn ich die Luft bin, die du zum atmen brauchst, Babe. Du wars, bist und sollst auch immer eine eigenständige Person sein! Ich liebe dich, weil du so unabhängig bist und so stark! Ich bewundere, wie du es schaffst auf die Meinung anderer zu scheissen! Das darfst du niemals aufgeben, hörst du? So wie du... bin auch ich ein eigenständiger Mensch, mit all seinen Marotten... wir leben miteinander aber nicht wegen einander! Ich möchte keinen Bimbo haben, der nur funktioniert, wenn ich anwesend bin! Ich möchte Katsumi haben!“

Er lächelte ihn an.

„Wir beide arbeiten daran, dass wir uns gegenseitig glücklich machen und darum bin ich der glücklichste Bastard auf dem Planeten! Aber ich will nicht, dass du dich für mich aufgibst oder ich mich für dich aufgeben muss. Das wäre nicht fair, oder?“

Er nahm ihn in die Arme.

„Sag mir, wovor du dich so fürchtest, Babe und ich verspreche dir, dass wir eine Lösung finden! Aber bitte weine nicht so viel. Das ist nicht gut für deinen Bauch...hmm?“

Katsumi sah Sen an, wand den Blick nicht einmal ab. Ihm war das alles wirklich ernst. Er liebte Sen so sehr, dass es schon fast weh tat und gerade in solchen Momenten wie hier, wenn er allein im Krankenhausbett saß und das Gefühl hatte beobachtet zu werden, da war es am schlimmsten.

"Ich bin....ich bin eine eigenständige Person...aber hier nicht, hier kann ich nicht kommen und gehen wann ich will... hier kannst du nicht die Nacht bei mir verbringen.... hier bin ich allein, wenn keiner zu mir kommt....Zuhause fühlt sich das anders an, nicht so kalt und leer...Ich darf noch nichtmal allein zur Toilette... ich will das nicht..."

Katsumi schluchzte, nickte jedoch und wischte sich die Tränen weg, bevor Sen ihn in die Arme nahm.

"Wenn ich wüsste, was es ist...dann würde ich es dir sagen..." gab er leise zu, drückte sich an Sen und krallte sich in dessen Oberteil.
"Ich... ich hab Angst dich zu verlieren.... mich zu verlieren... und.... ich will nicht mehr allein sein...Aber... das ist glaub ich nicht alles... ich weiß nicht..."

Sen hörte ihm aufmerksam zu, streichelte ihn sanft.

„Ja, aber du wurdest operiert... und das an deinen Gedärmen. Selbst wenn das ein Routineeingriff für die Ärzte ist, ist es das nicht für deinen Körper, Babe. Du musst dir da die Zeit zum heilen geben und wenn das bedeutet, dass du nicht allein zur Toilette kannst oder einen Katheter bekommst, dann ist das eben so. Es ist doch kein Dauerzustand. Ich war auch nicht gleich wieder fit, nachdem ich fast ertrunken war...“

Er küsste ihn die Stirn.

„Du... du hattest neulich auch bei dir Angst, stimmt‘s... als der Stromausfall war. Was... was geht dabei in dir vor? Ist es mehr so, dass dich die Dunkelheit bedrückt oder... war das schon immer so? Ich kann nicht immer bei dir sein, Katsumi. Es ist nicht, weil ich es nicht möchte, das weisst du hoffentlich. Aber wenn du dich vor irgendwas fürchtest, muss das doch irgendwo her kommen.... und dann muss es auch irgendwie „abgestellt“ werden können. Das darf kein Dauerzustand sein. Denn dann befürchte ich immer, wenn ich nicht bei dir bin.... dass es dir ganz furchtbar geht und das schnürt auch mir die Luft zum atmen ab, verstehst du, wie ich meine?“

„Kannst du dich noch daran erinnern, wann du das erste Mal so eine Angst hattest?“

"Ich weiß...ich war ja da...und...es war auch schwer... aber... ich denke nicht nach, bevor ich was mache..." gestand er leise, biss sich auf die Lippe. Er war aufgestanden, um nach einem Arzt zu fragen, aber an die Klingel hatte er garnicht mehr gedacht. Es war nicht so gewesen, dass er das aus Trotz getan hatte...

"Katheter..." Katsumi schüttelte sich. Sowas wollte er nicht in seinem Schwanz haben!
Mit großen Augen sah Katsumi ihn an, lauschte seinen Worten und weinte dabei nun doch wieder weiter.
Sen hatte ja sowas von Recht.
Er nickte leicht. Natürlich hatte er riesige Angst gehabt, als er plötzlich im Dunkeln gesessen hatte und das auch noch allein!

Katsumis Brust schien sich zusammen zu schnüren bei dem Gedanken daran, wie er sich in einer solchen Situation fühlte. Er krallte sich mehr an Sen, senkte leicht den Kopf und versuchte wirklich zu antworten, aber er brauchte einen moment dafür.

"Ich weiß nicht... ich....es fühlt sich an...als...als ob da einer oder etwas wäre, was mich beobachtet, nach mir greift... als würde jemand in den Schatten auf mich lauern...aber das...das war damals nicht so...nie..." gestand er leise und zittrig.

"Ich verstehe... ja..."
Katsumi konnte das nur zu gut verstehen. Er wollte nicht, dass Sen sich wegen ihm schlecht fühlte.

"Ich..glaube..." Katsumi begann zu zittern, verkrampfte sogar etwas!
"Als das...der....also....Die Sache mit dem Stalker.... seit dem...." presste er hervor, kauerte sich dabei aber zusammen und verkroch sich regelrecht an Sens Brust.