Neil hatte angefangen, dass liess Touma nicht auf sich sitzen. Trotzdem war das hier weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort um sich hier ein Wortgefecht zu geben, darum versuchte er einen Witz daraus zu machen.

„Bist du sicher?“, hakte Touma dann bei Katsumi nach und lächelte ihn süss an. Er wollte ihm ja wirklich nicht die nötige Ruhe stören.

Akis plötzliche Umarmung überraschte ihn und brachte auch Sen zum Schmunzeln. Allerdings nickte Touma nur und senkte den Blick.

„Ich geh kurz was zu trinken holen.“, meinte er dann plötzlich und verliess das Zimmer fast schon fluchtartig.

„Was...war das?!“, fragte Sen dann. Hatte nur er das so empfunden, oder wirkte Touma irgendwie bedrückt?

"Ganz sicher." Meinte Katsumi gleich. Er war froh, wenn er Ablenkung hatte.

Toumas Flucht fiel natürlich auch den anderen auf. "Oh..." meinte Neil leise, sah Sen dann besorgt an. Aki stockte. "Ich sprech mit ihm..." meinte er dann, ehe auch er das Zimmer verließ.

Rasch holte er zu Touma auf und legte ihm sachte eine Hand auf die Schulter. "Hey... alles in Ordnung? Hab ich n Wunden Punkt getroffen?" Fragte er besorgt.

Katsumi sah seinen Liebsten an. "Ist Touma traurig?"

Touma ging schnellen Schrittes, so als könne er den gesagten Worten damit entkommen, aber Aki der Riese, holte ihn doch direkt ein und stellte ihn auch noch zur Rede!

„Alles in Ordnung...“

Der Hundebesitzer ging ein paar Schritte weiter zum Getränkeautomaten. Ihm war klar dass Aki nicht locker liess. Der war wie ein Pitbull aber auf fürsorgliche Weise.

Er liess sich einen Tee heraus, atmete dann laut aus.

„Ich hatte mal eine grosse Liebe, ok? Aber das ist Schnee von gestern. Ich bin an keiner Beziehung mehr interessiert!“

Sen sah Katsumi an.

„Um ehrlich zu sein, denke ich das immer wenn ich ihn sehe. Egal ob privat oder bei der Arbeit. Wenn er nicht gerade lächelt und in Gedanken versunken ist, schwingt da immer eine gewisse Traurigkeit mit... ich habe mich aber nie getraut, ihn drauf anzusprechen.“

Aki wartete geduldig darauf, dass er doch noch eine Antwort bekam, so war es dann auch.

"Touma..."
Sachte kam er näher, strich ihm über die Wange und sah ihm in die Augen.
"Nur, weil du jemanden geliebt hast und der nicht mehr an deiner Seite ist...solltest du nicht vor einer neuen Liebe weglaufen." Sprach er leise.
"Weisst du... wenn du dein Herz verschließt, dann wirst du auch nicht glücklicher..."


Katsumi und Neil lauschten den Worten. "Das klingt total traurig..." gestand Katsumi. "Vielleicht vermisst er jemanden." Merkte Neil an.

„Ich laufe nicht weg! Ich weiss nur, dass es nichts mehr für mich ist... wie manche Leute einfach irgendwann wissen, dass es ihnen ohne Kohlenhydrate besser geht....“, versuchte er sich zu erklären.

„Ich helfe andern ihr Glück zu finden. Das genügt mir.“

Trotzdem wurde seine Stimme dünner und sein Kinn begann leicht zu beben.

Schnell setzte er den Tee an und schlürfte davon.

„Meinst du, es will noch jemand anderes was zu trinken?“

Er wandte sich dem Getränkeautomaten zu.


„Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass er vielleicht mal sehr verletzt wurde, oder so...“, meinte Sen dann.

Jetzt da Touma auch so reagiert hatte, war das irgendwie seltsam. Er fühlte sich in seinem Verdacht bestätigt. Trotzdem hoffte er noch, dass es nichts schlimmes war.

Aki lauschte ihm aber die Worte waren wirklich traurig. Ihm fiel auch auf, dass Touma das sehr nahe ging. Gut, dass Aki so einfühlsam war.

Er seufzte leise, drehte Touma sachte wieder zu sich und nahm ihm den Tee ab, um ihn in die Arme zu schließen.

"Man merkt dir an, dass das für dich ein sensibles Thema ist... ich bewundere dich dafür, dass du trotzdem andere Menschen zusammen bringst." Sprach er leise, drückre ihn dabei sanft an sich.


"Wenn du dich mal jemandem dafür zum Reden brauchst,zögee nicht... ich hab ein offenes Ohr und eine starke Schulter."

Katsumi seufzte. "Könnte sein... wäre schade..."
Er schloss die Augen, küsste Sens Hand. "Ich hoffe er findet auch einen eigenen Sen!"

Touma liess sich nur widerwillig umdrehen und umarmen. Akis Worte waren so einfühlsam.

Er löste sich von ihm.

„Er ist tot. Aki. Meine Liebe ist tot! Zusammen mit meiner Schwester gestorben! Wegen mir! Sie wollten ein Geburtstagsgeschenk für mich besorgen und ein übermüdeter LKW Fahrer hat sie mir einfach aus dem Leben gerissen!“

Seine Tränen konnte er nun doch nicht zurück halten.

„Ich kann das nich noch einmal ertragen, Aki!“

Er wischte sich über die Wangen, nahm den Tee wieder in die Hand.

„Schnee von gestern... wie ich sagte...“

Dann schlürfte er einige Schlücke.

„Kannst du Katsumi bitte sagen, dass ich die Tage nach ihm sehe? Ich denke, ich gehe jetzt heim. Danke.“

Er machte dann kehrt.

Aki erschrak. Das war schrecklich... Aber das sollte Touma nicht davon abhalten zu lieben!

eEr sah ihn mitfühlend an, entschuldigte sich, falls Touma sich gedrängt gefühlt hatte es ihm zu sagen.

"Klar, mache ich...Aber warte kurz..."

Aki hielt ihn sachte fest. "Eine Minute..." Er kramte eine Visitenkarte raus, kritzelte auf diese seine Handynummer und reichte sie dann Touma. "Wann immer du jemanden brauchst, der für dich da ist... ruf mich an, okay?" Lächelte er.
"Quäl dich nicht allein damit rum."

Aki wollte wirklich jedem helfen, den er irgendwie ins Herz geschlossen hatte und da Touma zu Sen und Katsumi gehörte...gehörte er auf irgendeine Art auch zu ihm.

„Danke. Aber ich werde dich bestimmt nicht damit behelligen.“

Er nahm die Karte dennoch und winkte ihm dann, bevor er ging.

„Ob ich mal nach ihnen sehen soll? Ich meine.. Touma ist mein Vorgesetzter.... ich will ja nicht, dass er denkt, dass er mir egal ist, oder so....“

Da kam Aki dann aber. Allerdings allein.

„Wo ist Touma? Was war denn los?“

Aki lächelte."Überlegs dir. Bis bald."

Er ging wieder zurück zu Katsumi, lächelte auch die drei anderen an. "Touma bat mich bescheid zu sagen, dass er die Tage noch mal vorbei schaut... aber ich denke er wollte noch was erledigen oder so." Erklärte Aki. Er wollte nicht, dass noch mehr Sorge entstand.

Katsumi dämmerte gerade wieder weg.

Neil blickte in die Runde. "Nun, ich denke ich mache mich auch mal wieder auf die Socken!Danke für den Kuchen, Aki! Sagt mir bescheid, wenn ihr mich braucht!" Lächelte Neil, ehe er ging.

Sen bedankte sich noch bei Neil ehe er ging dann stand er vorsichtig auf um endlich richtig zu essen. Katsumi schien gerade müde genug.

Er erkundigte sich dann aber nochmal bei dem grossen Pornodarsteller, was wirklich mit Touma los war. Das konnte doch unmöglich alles gewesen sein. Der würde doch nicht einfach gehen ohne sich richtig zu verabschieden.

Der Abend rückte immer weiter vor und Sen schickte Aki irgendwann regelrecht heim.

Er blieb länger als zulässig war, musste sich dann aber auch irgendwann von Katsumi verabschieden.

Katsumi war zwar nicht wirklich glücklich darüber, dass seine Wärmequelle weg war, aber er war gerade auch viel zu müde um sich wieder zu beschweren.

Aki setzte sich zu Sen, schnabbulierte dabei eines der Onigiri.
Er erklärte ihm auch, dass er wohl tatsächlich einen wunden Punkt bei Touma getroffen hatte und er das wirklich nicht gewollt hatte. Er verriet Sen aber nicht ganz genau, was los gewesen war, nur das gröbste. Touma hatte sich einfach nicht gut gefühl wegen dem Thema Liebe.

Er ließ sich von Sen Heim schicken, hatte ihm auch mehrmals angeboten ihn Heim zu fahren, aber Sen wollte natürlich auch nochmal ein wenig mit seinem Liebsten allein sein, das verstand der Pornostar natürlich auch.

Katsumi hatte noch eine Weile mit Sen gekuschelt und natürlich den tapferen Jungen gespielt, aber es fiel ihm ehrlich schwer die Nacht allein zu sein. Er verkroch sich sogar unter seiner Decke und kauerte sich mehr oder weniger zusammen, zumindest so weit das möglich war.
Er fühlte sich schrecklich einsam... Ein grauenvolles Gefühl, wenn vorher noch so viele für einen da gewesen waren. Er musste dringend dafür sorgen, dass er bald Heim durfte... Er würde hier sonst völlig durchdrehen. Vor allem, weil dieses Gefühl langsam zurück kam. Er fühlte sich beobachtet, als würde jemand direkt neben seinem Bett stehen und die Decke anstarren.

Katsumi weinte. Er hatte wirklich geglaubt, dass er diese Phase überstanden und vergessen hatte....aber dem war wohl nicht so. Die Nacht verbrachte er wirklich komplett unter seiner Bettdecke, zum Glück hatte er einfach generell wenig Energie, sodass er doch irgendwann vor Erschöpfung eingeschlafen war.


Sen bekam allerdings am Morgen einen Anruf. Katsumi war gerade frisch aus dem OP geholt worden, da er sich in der Nacht wohl viel zu heftig bewegt hatte. Er war zwar eingeschlafen, aber das war ein schrecklicher Schlaf gewesen, somit hatte er gewütet und die Narbe war komplett gerissen. Man bat ihn auch sobald er hier war ein paar Fragen über den Patienten zu beantworten.

Völlig entsetzt hatte er dem Krankenhauspersonal gelauscht dann hatte er sich sofort fertig gemacht und war mit seiner Oma los gefahren, die natürlich mit wolle.

Gott, dass er am Abend zuvor noch sein Auto bei seinem Verlobten abgeholt hatte und damit dann zu seiner Großmutter gefahren war.

Sie waren ins Spital geeilt und Sen meldete sich bei der verantwortlichen Stelle, während Chieko brav auf ihn wartete.

„Hallo, mein Name ist Sen Tsukiji, ich bin hier wegen Katsumi Hirakawa.“

Die Dame am Empfang lächelte Sen an. "Natürlich...Er befindet sich schon wieder auf seinem Zimmer. Ihm geht es soweit gut." berichtete sie, ließ ihn und Chieko dann zum Zimmer.

Katsumi lag derweil im Bett, weinte wegen seiner eigenen Dummheit und musste jetzt erstmal die Schmerzen aushalten, damit er sich nicht wieder zu stark bewegte, weil er die Schmerzen nicht wahr nehmen konnte.
Er fühlte sich schrecklich! Nicht wegen der Op an sich, nein. Er hatte das selbst zu verantworten und wusste nichtmal, wie das passieren konnte. Die innere Narbe hatte sich geöffnet, sodass man die außen wieder öffnen musste, um die gleiche OP nochmal durchzuführen. War er denn ein dummes Kleinkind?! Wieso war er bloß so unfähig... verdammt...

Sen und Chieko betraten das Zimmer. Eigentlich hatte Sen gedacht, er würde gleich mit jemandem sprechen, da es hieß, man würde sich mit ihm unterhalten wollen. Aber dem war wohl nicht so. Bestimmte würde dann noch jemand auf ihn zu kommen.

Sie begrüßten ihn vorsichtig und liebevoll.

Sen gab ihm dann Küsschen auf die Stirn und streichelte diese.

„Wie ist das denn passiert?“, erkundigte er sich nun bei seinem Schatz. Ob der ihm das so genau sagen konnte wusste er natürlich nicht… aber vielleicht.