Die Hand des Curry-Kochs zitterte ja regelrecht. Beeindruckt sah er sich diese an, lächelte ihn dann aber auch an. Er nickte.

Sie würden sich den Film weiter ansehen können.

Er ging vor und nahm dann Platz, legte sich die Decke über den Schoss und hielt sie an seiner freien Seite an.

„Teilen wir sie uns doch, hmm?“, schlug er vor und lächelte dem Gastgeber entgegen.

Das wäre doch in Ordnung, oder? Wenn sie sich die Decke teilten. Dann kam er sich nicht so seltsam vor, hier allein eingewickelt zu sitzen.

Er wartete bis Takahiro sass und legte sie ihm dann auf den Schoss. Er lächelte ihn an und blickte dann wieder in die Mattscheibe. Doch während der Film so vor sich her lief, tastete er sachte nach Takas Hand uns legte seinen kleinen Finger an seinen.

Er wagte es aber nicht, vom Bildschirm weg zu blicken, auch wenn er dem Film überhaupt nicht mehr richtig folgte. Ihn ein kleines Bisschen zu berühren, erfüllte ihn irgendwie mit Freude.

Takahiro stockte, als ihm angeboten wurde die Decke mit seinem Gast zu teilen. Ihm wurde so warm, dass er die Decke eigentlich nicht mehr bräuchte. Dennoch nickte er leicht, setzte sich dann zu ihm und ließ sich auch zudecken.

"Danke." meinte er leise, ein kleines Bisschen beschämt aber eindeutig auch irgendwie glücklich. Der Film wurde wieder gestartet und sie schienen sich beide darauf konzentrieren zu wollen.

Es war allerdings unmöglich für ihn sich auch nur annährend zu konzentrieren, so wie sie hier saßen! Soras Finger berührte auch plötzlich seinen sanft und da Sora seine Hand nicht weg zog ging er davon aus, dass es ihn entweder nicht störte oder sogar Absicht war.

Takahiro nahm allen Mut zusammen und schob sanft seine Hand auf die seines Gastes, blickte trotzdem weiter zum Tv, streichelte jedoch zärtlich den Handrücken der fremden Hand.
Soras Hände waren so schön samtig und warm....seine hingegen war vor Aufregung etwas kalt und zitterte schon wieder so dämlich.

Waren sie verknallte 15 Jährige?! Sie benahmen sich wie jungfräuliche Jugendliche! Sie waren wirklich peinlich...

Er fühlte, wie seine Hand plötzlich noch weiter berührt wurde und sogar gestreichelt wurde. Diese zarte aber kalte Hand lag auf seiner.

Seine andere Hand legte sich auf diese und er blickte ihn nun doch an.

„Takahiro-san, ist Ihnen noch kalt?“

Das Flimmern des Fernsehers auf dem Gesicht des Angestellten, ließ dieses wirklich sehr zart aussehen. Fast gleich mit dem einer Porzellanpuppe.

So hatte er ihn noch nie betrachtet. Dafür tat er es nun umso intensiver. Die mandelförmigen Augen mit ihren langen Wimpern waren wirklich hübsch und klar, die Nase, die das Gesicht zierte war ein klein wenig stupisig und sah dadurch wirklich niedlich aus und der Mund… er war wirklich sehr schön geschwungen und verfügte über sehr füllige Lippen.

Sora hörte sich selbst schlucken. Sein Herz schien aber alles andere noch zu übertönen. Er konnte selbst den Fernseher nicht mehr ausmachen.

Er sollte jetzt irgendetwas sagen! Irgendwas! Aber nichts, überhaupt nichts kam aus ihm heraus. Er sah einfach nur seinen Gastgeber an und hielt dessen Hand in seinen.

Takahiro spürte, wie die andere Hand sich nun auf seine legte und sah im Augenwinkel, dass der Buchhändler ihn ansah. Was...? Er konnte ihn jetzt unmöglich ansehen! Niemals würde er sich zurückhalten können, wenn er Sora jetzt in die Augen sehen würde, wo sie sich so nahe waren und sich auch noch berührten!

"Sora-san..."
Er biss sich auf die Lippe, sein Herz schien ihm bis zum Hals zu schlagen. Nur langsam sah er ihn an, beinahe schon gequält.
"Nein...mir ist nicht kalt..." meinte er leise, wobei er nun sanft mit der freien Hand über die Wange des anderen strich.

"Wenn das so weiter geht... kann ich allerdings nicht versprechen, dass wir eine weitere Kusszene verpassen..." flüsterte er, blickte ihm dabei in die Augen. Er hielt sich gerade wirklich mit aller Kraft zurück, um ihm nicht doch seine Lippen aufzudrücken.

Er bekam eine Gänsehaut. Seit wann bekam man denn eine Gänsehaut, wenn jemand seinen Namen aussprach?! Dieser Mann war unglaublich! Er verwirrte ihn so sehr und doch schien alles in ihm nach noch mehr Verwirrung zu schreien! Vielleicht würde mehr Verwirrung ja auch endlich eine Klarheit bringen.
Gott, das war so unlogisch, aber hörte sich in seinen Gedanken genau richtig an.

„Vielleicht…. sollten wir uns dann… um eine eigene… kümmern?“, hörte er sich sagen und im selben Moment verteufeln!

Warum sagte er denn bitte sowas?! Was war denn jetzt in ihn gefahren?!

Trotzdem war er wie von einem Magneten angezogen und fühlte, wie er seinem Gegenüber näher kam.

„Ich bin ganz schön aufdringlich, oder?“, flüsterte er noch….

Hatte er sich verhört? Er musste sich verhört haben! Sora hatte nicht ernsthaft.... Aber wieso kam er dann näher?
Sein Herz raste so schnell, dass Takahiro das Gefühl hatte jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. Das war unglaublich! Sie würden sich jeden Moment küssen!

Er schüttelte ganz leicht, kaum merkbar den Kopf, strich mit der Hand an der Wange des anderen weiter nach hinten, halb ins Haar und legte schließlich seine Lippen auf die seines Gastes.

Sein ganzer Körper kribbelte und fühlte sich augenblicklich unerträglich warm an, gleichzeitig aber auch wohlig und geborgen. Der Kuss war so unschuldig und doch so unendlich schön! Jetzt zitterten seine Hände aber erstrecht!

Er genoss, wie die Hand in sein Haar glitt und noch bevor sich ihre Lippen trafen, hatten sich seine Augen geschlossen.

Es war wohl wirklich so, wie es geschrieben stand. Die schönsten Dinge tat man mit geschlossenen Augen. Träumen. Küssen. Lieben.

Nichts in seinem Wesen sträubte sich hiergegen. Genau genommen fühlte sich das schlichtweg richtig an. Er dachte auch nicht darüber nach, ob er das morgen noch so sehen würde. Sein Geist war völlig ausgeblendet und von einem unendlich wohlig warmen Gefühl ersetzt worden.

Dieser Kuss wer nicht anzüglich oder sexuell. Er war einfach nur wunderbar.

Nur sehr vorsichtig löste er sich wieder von ihm. Zog erst jetzt die Brille ab, obwohl es ja schon vorbei war.

„Entschuldigung….“, meinte er nur leise, da er sich sicher war, dass dieses doofe Nasenfahrrad sicherlich gestört haben musste.

Er blickte ihn mit seinen verträumten, kurzsichtigen Augen an und lächelte dann schüchtern.

„Ich hab das Gefühl, dass mein Herz mir gleich aus dem Hemd springt!“, gestand er und lachte sanft auf.

Dann nahm er auch die zweite Hand und hielt beide fest. Sie waren immer noch kalt und zitterten.

„Sie fürchten sich nicht vor mir, oder, Takahiro-san?“

Takahiro sah ihn an, schüttelte leicht den Kopf, um ihm zu sagen, dass das schon in Ordnung war. Die Brille hatte ihn nicht gestört, sie hatten sich ja auch nur ganz sachte geküsst und nicht wild herumgemacht.

Diese Augen und dieses Lächeln, einfach traumhaft schön! Er sah ihn an, lächelte sachte zurück.

"Mir geht es nicht anders!" gestand er auch diesmal wieder, wobei er sich ein wenig wunderte, weil nun auch seine zweite Hand genommen wurde.

"Fürchten? Wo denken Sie hin...?"
Er nahm sachte die Hand, die seine hielt und führte sie an seine Brust, sodass Sora seinen Herzschlag deutlich spüren konnte.
"Wenn Furch sich so wohlig warm und geborgen anfühlt... dann fürchte ich mich wirklich gerne..."
Er blickte seiner neuen Bekanntschaft in die Augen, lächelte noch immer zärtlich.
"Wenn ich nervös werde, bekomm ich immer kalte Hände...." gestand er leise. "Darf ich...nochmal?" fragte er nach einem weiteren Kuss, wartete jedoch geduldig auf die Zustimmung.

Es war jetzt irgendwie noch schöner ihm zuzuhören! So wie er das beschrieb und wie sich sein Herzschlag anfühlte, brachte es ihn zum Schmunzeln. Er führte die andere Hand an seine Brust, damit Takahiro fühlen konnte, dass es ihm kein bisschen anders ging.

Als er gefragt wurde, ob noch ein Kuss gestattet wurde, war ihm peinlich, dass Taka wohl genau fühlte, wie sich sein Herzschlag nochmals beschleunigte.

„Wieso fühlt sich mein Herz an, als würde es einen Marathon laufen, aber der Rest als sei er bereits am Ziel angelangt?“

Er kam also wieder näher und platzierte dieses Mal von sich aus seine Lippen auf Takas. Er hatte sich tatsächlich dazu hinreissen lassen!

Den gleichen Herzschlag bei Sora zu spüren war wundervoll! Es beruhigt ihn auch ein kleines Bisschen und beflügelte ihn regelrecht.
Sie waren doch für einander bestimmt! Wie sonst sollte sowas bereits nach ein paar gemeinsamen Stunden möglich sein?

Er spürte tatsächlich, wie das Herz des anderen noch einen Sprung zu machen schien. Es freute ihn allerdings auch sehr.

Takahiro konnte nicht antworten, dafür erwiederte er liebevoll den Kuss und vertiefte ihn auch noch ein wenig. Nicht mit Zunge, nein... Er genoss es auch so sehr. Erst, als sie sich lösten blickte er ihm wieder in die Augen.
"Weil dein Herz sich so sehr darüber freut, dass du angekommen bist..." flüsterte er, wobei er nichtmal merkte, dass er ihn geduzt hatte.

Er hatte diesen Kuss wirklich enorm genossen.

Die folgenden Worte liessen ihn wieder lächeln.

„Du solltest wohl selbst am Besten Autor werden! Das klang wirklich sehr schön!“

Er legte sachte eine Hand an seine Wange und streichelte diese sanft.

„Ich weiss gar nicht, wie der Film weiter gegangen ist.“, merkte er an und lächelte erneut. Allerdings fühlte er sich nun nicht mehr ganz so nervös.

Takahiro hatte eine Art, die ihn gleichzeitig nervös machte aber auch beruhigte und im Moment kam die Ruhe zu ihm zurück.

Er legte seine Stirn an die des anderen, schloss die Augen einen Moment und genoss diese wunderbare Nähe.

„Danke für die Einladung.“

Takahiro schmunzelte. Er hatte tatsächlich schon öfter selbst geschrieben, diese "Werke" hatte er aber nie veröffentlichen wollen, da er sie für nicht annährend gut genug fand. Außerdem hatte nichts davon die Länge eines ordentlichen Buches....höchstens, wenn man alle Gesichten in einem Buch verfassen würde, dann könnte es reichen.

"Hmm..." machte er lächelnd, genoss danach auch schon das sanfte Streicheln. Er löste seinen Blick auch nicht mehr von dem schönen Gesicht vor sich.

"Der Film ist doch völlig uninteressant....die Realität sieht gerade viel schöner aus." flüsterte er beinahe.
Der Bücherwurm fühlte sich so unendlich gut. Er wollte, dass dieser Moment niemals endete.
Selbst, als Sora einfach nur seine Stirn an Takahiros legte fühlte er sich verdammt glücklich. Wer brauchte schon diese ganzen Sorgen um den Job, wenn man das hier hatte?

"Danke, dass du hergekommen bist..." sprach er sanft, ehe er sich von ihm löste.
"Was hälst du davon, wenn ich den Film nochmal etwas zurückspule...?" fragte er, deutete dabei an, dass der andere sich super gerne an ihn kuscheln durfte. Das wäre doch sicher ein wundervoller Ausklang des Abends.

Er stimmte zu. Sie konnten den Film doch zu ende sehen und dabei unter der Decke etwas kuscheln.

Er hatte es wirklich genossen. Die Wärme, die Nähe. Es war ein unfassbar schönes Gefühl der Geborgenheit. Der Film schien aber Überlänge zu haben und so langsam dämmerte Sora ein.

Er fühlte Takas Kopf an seiner Schulter und hatte seinen dagegen gelehnt. Seine Augen wurden irgendwann so schwer, dass sie gar nicht mehr aufgegangen waren.

Takahiro war auch irgendwann eingenickt. Es war so ungewohnt, aber so unglaublich warm und kuschelig, dass er den Film garnicht mehr schauen konnte, ohne ständig was zu verpassen, weil ihm die Augen zu fielen.
Es fühlte sich umwerfend schön an hier an einander gekuschelt zu sitzen.

Der Film endete irgendwann, dennoch döste er weiter. Erst recht spät wurde er wieder wach und sah sich verwirrt im dunkeln um. Der TV war bereits in den Stand-By Modus gewechselt.

Die Uhr an seinem Blu-Ray-player zeigte 00:27 Uhr an.
"Ohje...."
Ganz vorsichtig löste er sich von Sora, überlegte ob er ihn ins Bett tragen sollte, aber dazu hatte er sicher nicht genug Kraft. Sollte er ihn hier auf dem Sofa richtig hinlegen und schlafen lassen? Oder sollte er ihn lieber wecken und ihm sagen, dass er gerne im Bett schlafen konnte, so würde er eben die Couch nehmen...?
Da keine einzige Bahn um die Zeit hier in der Gegend fuhr, saß Sora ohnehin hier fest, außer er nahm ein Taxi...

"Sora...hey..." sprach er also leise, strich ihm sanft über die Wange und hoffte ihn so wecken zu können, um ihn ins Bett zu schicken.

Verschlafen öffnete er die Augen. Er schrak kurz auf, weil er irgendwie nicht mit einem Mann in seinem Zimmer gerechnet hatte.... oh. Er war ja gar nicht zu hause! Er war noch bei Takahiro.

„Taka-kun?“, fragte er vorsichtig und setzte sich wieder richtig hin.

„Ich sollte los... ich bin wohl eingeschlafen!“, er stand schon auf, zog sich die Brille wieder an und sah auf seine Armbanduhr. Wie lange er wohl geschlafen hatte?!

„Oh, es ist ja schon spät!“, merkte er an und sah den Gastgeber entschuldigend an.