#61

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 10.12.2024 19:55
von Hiro | 4.186 Beiträge

Der Psychologe beobachtete amüsiert, wie sein Begleiter das Essen forografierte, doch mit dem Selfie rechnete er nicht. Etwas überrumpelt lächelte er dann aber doch freudig in die Kamera und zeigte dabei das Peace-Zeichen mit seiner Hand.
Es freute ihn ungemein, dass sie nun ein gemeinsames Foto hatten, sicher würde Sora es ihm nachher auch schicken, oder sollte er lieber nachfragen? Egal, er konnte ja immer noch darum bitten, wenn Sora es vergessen sollte.
Sie wünschten sich einen guten Appetit und begannen zu essen. Es war absolut köstlich, eine gute Wahl und perfekt gekocht. "Ah- ehm... ja", stammelte der Psychologe, der schon wieder von Sora aus dem Konzept gebracht wurde. Zaghaft beugte er sich vor, um sich von Sora mit der Brühe füttern zu lassen. Kurz darauf wurde er hochrot. Hätte er den Löffel entgegennehmen sollen?! Gott, er blamierte sich hier noch bis auf die Knochen!
"Wirklich sehr lecker, meine schmeckt genauso gut, probier gerne", bestätigte er, schob dabei Sora seine Ramenschüssel entgegen, damit dieser sich selbst etwas von der Brühe nehmen konnte.
Die Tour führte sie zum nächsten Laden und das war wirklich unerwartet. Hier abeiteten nur schöne Männer und dazu kamen auch noch die Pappaufsteller! Der Psychologe lachte gelassen, als Sora dahinter posierte. "Was, ich??", lachte er und kratzte sich verlegen im Nacken, ließ sich aber überzeugen und stellte sich dann auch hinter einen der Aufsteller. um dort herumzualbern. Was man nicht vermuten mochte, was das Sixpack, welches sich hinter Kentas Hemden versteckte. Er trainierte Zuhause immer mal wieder etwas, aber vor allem seinen Oberkörper. So muskulös, wie die Pappaufsteller war er aber bei weitem nicht.

"Ich bin auch pappsatt, ich glaub so viel hab ich noch nie gegessen", bestätigte er, während er seinen eigenen Bauch tätschelte. "Ein Verdauungsspaziergang klingt gut."
Sie fanden schließlich einen Laden, der traditionelle Dinge verkaufte.
Kenta nickte augenblicklich. "Gerne", stimmte er leise zu, ehe sie den niedlichen Lade betraten. Er sah sich interessiert um, doch richtete seine Aufmerksamkeit sich sehr schnell auf ein Hanetsuki Set mit niedlichen Figuren drauf. Er nahm es gleich verliebt in die Hand und besah es. Ihm war bewusst, dass man das Spiel auf jeden Fall nur zu zweit spielen konnte, aber im Grunde würde es sich doch auch in seinem Regal gut machen, oder? Mit funkelnden Augen entschied er sich, das Federball ähnliche Spiel zu kaufen.
"Hast du auch was gefunden? Ich würde dir gerne zum Dank etwas schenken", sprach er Sora ruhig an, als er ihm über die Schulter blickte.

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#62

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 10.12.2024 20:50
von Kazu | 45 Beiträge

In dem Laden sah sich Sora gut um. Alles war irgendwie interessant. Er hielt gerade eine Kokeshi Figur in der Hand. Diese Holzfiguren die weitere Holzfiguren in sich hatte, die immer kleiner wurden, so wie bei den Matroschka Puppen, als Kenta ihm zeigte, was er ergattern wollte.

„Ah, toll. Kannst du spielen? Also.. ich finde diese Kokeshi sehr interessant. Ist wie ne Zwiebel. Immer mehr Schichten kommen zum Vorschein. Ich mag das. Die würdest du mir schenken wolle? Danke sehr. Aber eigentlich brauche ich ja gar nichts. Dass du hier die Zeit mit mir verbringst, ist für mich viel bedeutungsvoller! Ja, das klingt wahrscheinlich etwas kitschig… Aber ich bin wirklich froh. Ich weiss nicht, wann oder ob ich schonmal so viel Spass hatte. Danke, Kenta!“, meinte er ehrlich.

Ihm war aber schon fast klar, dass der Psychologe ihm das Holzspielzeug dennoch besorgen würde und das war völlig in Ordnung. Nein, es war unbezahlbar!

Bevor sie gingen gab es noch einen traditionellen Zucker-Lolli, den sie selbst aufrollen mussten, solange die Masse noch warm war. Auch das war sehr spassig gewesen.

„Bevor wir unsere Kuchen holen, lass uns noch ein bisschen spazieren, einverstanden?“

Sie gingen eine kleine Weile, bis sie am Sakura Kitcho ankamen. Dem romantischen Weg, der direkt zu einem Riesenrad führte. Von hier konnte man über das Wasser blicken und das Riesenrad gut sehen. Am Abend würde es beleuchtet sein, da wäre es noch schöner, aber ganz so lang waren Sie noch nicht unterwegs. Es würde noch ein gutes Stündchen dauern.

„Dort auf der anderen Seite soll ein gutes Teehaus sein. Hast du Lust? Die sollen auch ausgezeichneten Matcha Pudding haben…. Aber ob der noch rein passt?“

Wenn sie jetzt noch ins Teehaus gehen würden, bestand die Möglichkeit das Riesenrad in voller Pracht zu erleben. Irgendwie hoffte Sora, dass Kenta zustimmen würde, aber wenn nicht, würde er ihn einfach ein anderes mal hier her einladen.

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#63

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 17.12.2024 18:46
von Hiro | 4.186 Beiträge

"Naja, ich habe es noch nie gespielt, aber es ist süß", gestand der Psychologe etwas verlegen. Er schmunzelte über die Aussage des anderen zur Puppe, denn eigentlich passte sie wirklich gut zu ihm. Sora war ähnlich wie diese Puppe, denn er zeigte mit jedem Treffen eine neue Seite und somit eine weitere Schicht von sich, eben auch wie eine Zwiebel. Die würde er ihm auf jeden Fall kaufen!
"Ich kann das nur so zurückgeben, mir geht es da nicht anders. Danke dir!", lächelte der Braunhaarige glücklich zurück. Es war ewig her, dass er wirklich mal ausgegangen war und dann hatte Sora sich auch noch so viele, tolle Sachen überlegt. Wie sollte er das je ausgleichen?
Tatsächlich bezahlte Kenta für die beiden Spielzeuge und freute sich auch wie ein Kind über den selbst aufgerollten Lolli. Zufrieden schob er sich diesen in den Mund und lief wieder mit Sora los.
"Spazieren klingt gut, dann können wir die Ramen wieder ablaufen", stimmte er amüsiert zu.
Der romantische Weg, den sie erreichten ließ ihn große Augen machen. Er war sich nicht sicher, ob er schon einmal sowas Schönes gesehen hatte. Wie es wohl aussehen würde, wenn es etwas dunkler war und das Riesenrad leuchtete?
Kenta wollte es nicht gleich aussprechen, aber er hoffte, dass sie das heute sehen würden.
"Teehaus und Matcha Pudding? Wie könnte ich da nein sagen?", antwortete er also.
Es war ein wunderbarer Tag, egal was sie noch unternehmen würden. Sie steuerten also das Teehaus an und Kenta entschied sich tatsächlich für einen Matcha Pudding und den Tee des Hauses.
"Mhhh, das schmeckt wirklich köstlich! Du hast nicht zu viel versprochen", schwärmte der Psychologe.
Es war schön sich einfach ausgelassen zu unterhalten und gemeinsam zu amüsieren. Kenta genoss das alles sichtlich und er hoffte sehr, dass das hier nicht das erste und letzte Mal sein würde. Sora war ein besonderer Mensch, so schnell wie er ihn ins Herz geschlossen hatte.
"Danke, dass du dir so viel Mühe gemacht hast, einen so besonderen Tag zu planen. Alles hat echt viel Spaß gemacht und jede Kleinigkeit, die wir probiert haben, war super lecker. Ich hatte ewig nicht mehr so einen ausgelassenen und schönen Tag", sprach Kenta sanft, als sie darauf warteten, zahlen zu können. Er übernahm diesmal die Rechnung, denn Sora hatte ja bereits den Eintritt ins Museum bezahlt.

Als sie das Teehaus verließen und zurück auf den Weg gelangten, von dem aus sie das Riesenrad sehen konnten, leuchteten die Augen des Psychologen vor Staunen.
"Hast du Lust mit dem Riesenrad zu fahren?", fragte er begeistert. Die Aussicht auf das Riesenrad war bereits wunderschön, doch noch nie zuvor hatte er in einem solchen Ding gesessen. Heute war die perfekte Gelegenheit dazu und er wollte sie ergreifen.

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#64

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 18.12.2024 19:57
von Kazu | 45 Beiträge

Der Musiker hatte sich ausgiebig für die Holzpuppe bedankt und mehrfach erwähnt, dass das nicht nötig gewesen wäre. Allerdings freute es ihn sehr.

Sora genoss die Zeit mit seinem Begleiter ebenfalls und er war froh, dass Kenta die Einladung zum Teehaus angenommen hatte. Somit hatten sie vielleicht wirklich die Chance, das Riesenrad beleuchtet sehen zu können.
Auch er entschied sich für den Matcha Pudding, trank aber einen anderen Tee. Er hatte das herrliche Aroma eingesogen, bevor er ihn kostete. Er lächelte zufrieden und hoffte, dass Kenta seinen Tee auch mochte.

„Ja, oder? Das ist besser als gedacht!“, hatte er zugestimmt. „Ich hab mich auf die Rezensionen verlassen. Selber war ich noch nie hier. Bin froh, dass wir her gekommen sind!“, fügte er noch hinzu.

Der Plan, war aufgegangen. Also sie gingen, war es wirklich bereits dunkel geworden und das Riesenrad stand in voller Pracht und Beleuchtung da. Die kleinen Waggons baumelten unmerklich, während sich das Fahrgeschäft bewegte.

„Ja, unbedingt!“, hatte Sora auf die Frage, ob er Lust hätte mit dem Riesenrad zu fahren, geantwortet.

Er strahlte regenrecht und war wirklich froh, dass Kenta auch Interesse bekundet hatte.

Ohne zu überlegen, nahm er seine Hand und zog ihn mit schnellen Schritten dort hin.

„Schnell, bevor es ohne uns weiter geht!“, hatte er verkündet und kurz laut gelacht. Er war wie ein Kind, das sich enorm auf etwas freute, das es auf jeden Fall gleich bekommen würde.

Am Kassenhäuschen angekommen zückte Sora sein Portmonee und orderte strahlend, zwei Tickets.

Der ältere Herr lächelte ihn an und händigte sie ihm aus. „Ihr beiden scheint euch aber sehr darauf zu freuen! Lasst mich Teil an euerer Freude haben! Ich geb euch die erste Runde aus. Ihr könnt ja beim nächsten Mal bezahlen!“

„Wie bitte? Nein, das ist doch nicht nötig!“, stammelte Sora. Damit hätte er wirklich nicht gerechnet.

Der Betreiber lächelte erneut. „Meine Frau und ich sind auch auf unserem ersten Date mit eine Riesenrad gefahren. Wir hatten viele glückliche Jahre. Bitte…. Ich bestehe darauf!“

Sora wusste nicht was er sagen sollte. Tatsächlich wurde er etwas rot um die Nase. Er wusste nicht, ob er Kenta ansehen sollte oder nicht. Das war doch gar kein Date…. Oder doch? Er konnte gar keinen klaren Gedanken fassen, da winkte der Betreiber sie lächelnd weiter, da noch andere Gäste Tickets kaufen wollten.

„Habt einfach Spass, ja?“, meinte er.

Der Musiker verneigte sich leicht und bedankte sich mehrfach. Peinlich berührt sah er Kenta an.

„Er denkt, das ist ein Date…“, gab er leise von sich und schmunzelte. Er sagte es aber so, dass man merkte, dass er sich unsicher war, nicht aber, dass er pikiert über diese anmassende Behauptung sein würde.

Sie standen noch einen Augenblick lang da, bis sie endlich einsteigen konnte.

„Bist du schon mal mit so einem Ding gefahren?“, fragte er nun, während sie Platz nahmen.

Er war wirklich total begeistert, hier drin zu sitzen.

„Wie wohl die Aussicht sein wird?“, fragte er und blickte Kenta dabei an. Kurz durchfuhr ihn der Gedanke, dass der Ausblick im Moment schon wahnsinnig schön war. Er schluckte kurz und räusperte sich. Diesen seltsamen Gedanken musste er wirklich abschütteln!

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#65

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 24.01.2025 12:26
von Hiro | 4.186 Beiträge

"Ich bin auch froh", stimmte Kenta zufrieden zu. Wie konnte er so lange Zeit einfach nichts mehr unternehmen? Er genoss es wirklich sehr, mal endlich wieder rauszukommen. Er hatte es nie vermisst, weil er einfach vergessen hatte, wie schön es sein konnte, wenn man seine Zeit für andere Dinge nutzt, als bloß allein Zuhause zu sitzen. Seinen Patienten gab er so oft den Tipp, dass sie rausgehen und sich amüsieren sollten, doch selbst hielt er sich nicht daran.
Sora zeigte ihm hier eine völlig neue Welt, die er längst vergessen hatte.
Die gemeinsame Zeit war kostbar und er wollte sie in sich aufsaugen, nie wieder vergessen, wie schön Gesellschaft sein konnte.
Seine Begleitung schien genauso interessiert daran, mit dem Riesenrad zu fahren, das freute ihn sichtlich.
Etwas überrumpelt wurde er plötzlich an der Hand mitgezogen. Augenblicklich färbten sich seine Wangen leicht rot, als sein Blick auf ihre Hände fiel. Die leichte Verwirrung wich jedoch schnell einem warmen Lächeln. Sora war wundervoll! Er mochte es, dass er auch so ausgelassen kindlich sein konnte, das verlieh der Situation eine Leichtigkeit, die Kenta so nicht kannte. Es war ihm selten vergönnt, sich fallen zu lassen und kindlich zu sein und das war schon so, seit er denken konnte. Das war wohl auch der Grund, wieso er niedliche Dinge so sehr liebte und wertschätzte, es heilte wohl irgendwie sein inneres Kind.

Sora war wieder schneller als er und hatte bereits die Brieftasche draußen, als ihnen mitgeteilt wurde, dass der Betreiber ihnen die Fahrt schenken wollte. Die Begründung dafür trieb Kenta die Röte wieder ins Gesicht. Glaubte dieser Kerl etwa, dass sie ein Date hatten? Moment... war das hier eins?
Nur vorsichtig erhaschte Kenta einen Blick auf Soras ebenfalls leicht errötetes Gesicht. Kenta bedankte sich ebenfalls hastig, bevor er mit Sora weiter lief. Auch er sah sein Gegenüber peinlich berührt an. "Mhm", stimmte er leise zu, schmunzelte dabei verlegen. Man sah Kenta an, dass er ebenso dachte wie Sora. Es war nicht schlimm, dass der Mann die Situation so eingeschätzt hatte und vor allem hatten das wohl viele, als sie sahen, dass die beiden Männer sich an den Händen hielten und auf ein Riesenrad zusteuerten.
"Nein, noch nie... und du?", antwortete Kenta ehrfürchtig, als sie einstiegen. Er war sich plötzlich gar nicht mehr so sicher, ob er das überhaupt mögen würde. Das Riesenrad bewegte sich langsam und stetig, dennoch wackelte die Gondel etwas. Es war von Außen viel weniger aufgefallen, als es sich von hier drinnen anfühlte.
"Ich bin mir sicher, dass die Aussicht wunderschön ist", lächelte der Psychiater, um sich selbst auch ein wenig zu beruhigen. Je höher sie jedoch kamen, desto mehr wackelte die Gondel, was Kentas Herz in Unruhe versetzte. Er war seit Ewigkeiten nicht mehr irgendwo hoch oben gewesen und noch nie auf einem Riesenrad! Moment... hatte er Höhen etwa unbewusst vermieden, weil er...? Kenta hielt sich die Hand vor den Mund, als ihm bewusst wurde, dass er als Kind und Jugendlicher unter Höhenangst gelitten hatte und deswegen nie auf einem Riesenrad gewesen war. Sein Oberkörper versteifte sich und seine Beine fühlten sich plötzlich an wie Pudding.

Es gab keinen Grund zur Panik, richtig? Er war immerhin Psychologe und wusste ja wohl, dass diese Angst völlig irrational war! Wieso raste dann sein Herz so heftig?
Nein. Er durfte die Angst nicht die Überhand gewinnen lassen! Was riet er seinen Patienten, wenn sie mit solchen Ängsten zu ihnen kamen? Genau! Er musste sich erden. Es war wichtig, dass er sich beruhigte und sich bewusst machte, dass er nicht in Gefahr war. Sein Blick richtete sich zuerst auf seine Füße, die fest auf dem Boden der Gondel standen. Er konzentrierte sich auf das Gefühl, Boden unter den Füßen zu haben, auch wenn dieser gerade mehrere Meter weit über dem tatsächlichen Boden schwebte. Er atmete tief ein, langsam und bewusst steuerte er seine Atmung und richtete schließlich seinen Blick auf Sora. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er in seiner Angst nach dessen Hand gegriffen und sie festgehalten hatte.
Der Psychologe wurde hochrot, seine Angst war wie weggeblasen, denn jetzt überwog die Scham.
"Sorry! Ich... möglicherweise habe ich vergessen, dass ich Höhenangst habe..", stammelte er, doch es war ihm nicht möglich, Soras Hand loszulassen. Dieser Halt gab ihm die Kraft, die er brauchte, um das hier zu schaffen.
Als die Gondel plötzlich mehr wackelte, drückte er automatisch die Hand des anderen etwas fester.
"Stehen wir...?", fragte Kenta ungläubig. Sie waren am höchsten Punkt angekommen, und das Rad blieb tatsächlich stehen. Schwer schluckte Kenta, doch die Aussicht, die sich ihm bot, war atemberaubend schön. Hinter Sora erblickte er die beleuchtete Stadt, wobei es wohl mehrere waren, so weit wie er in die Ferne blicken konnte. Sein Blick wanderte begeistert zur Seite, wo die Aussicht noch viel schöner war, außer, dass der Musiker nicht mehr mit im Bild war.
"Wooow...", entwich es ihm staunend, seine Hand drückte jedoch noch immer Soras, denn die Höhe war ihm natürlich bewusst.

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#66

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 24.01.2025 13:55
von Kazu | 45 Beiträge

Die Vorfreude war gross und hier mit dem Psychologen zu sitzen war unfassbar angenehm. Kurz darauf änderte sich aber etwas an der Stimmung. Sein Gegenüber sah ein bisschen blass aus und Sora fühlt, wie seine Hand gedrückt wurde.

Er hate nicht gewusst, dass der Psychologe im inneren Dialog mit sich stand sprach aber auch sanft auf ihm ein.

„Du kannst meine Hand ruhig fest halten. Sieh mich an. Konzentrier du dich einfach nur auf meine Stimme und wenn du dich ein bisschen sicherer fühlst, sieh über meine Schulter hinweg nach draussen. Konzentrier dich einfach auf einen Punkt in der Ferne, geniesse die Aussicht. Wenn dir dann danach ist, kannst du dich umsehen. Wichtig ist aber, das du nicht direkt nach unten blickst. Okay? Ich bin da.“

Er war sich nicht sicher ob Kenta ihn überhaupt wahr nahm, aber er sprach so ruhig wie möglich uns verlor ihn nicht aus den Augen.

Die Gondel war oben angekommen und langsam traute sich der Psychologe wohl, sich umzusehen.

„Wunderschön, nicht wahr?“, lächelte Sora. Er strich ihm mit dem Daumen über den Handrücken und lächelte ihn an.

Langsam setzte sich die Gondel wieder in Bewegung und schaukelte wieder etwas mehr.

„Alles gut, wir sind bald wieder unten, hmm?“, meinte er und betrachtete seinen Begleiter.

„Willst du meine zweite Hand vielleicht auch halten?“, bot er an und lächelte sanft.

„Du bist sonst für mich da, heute bin ich für dich da.“

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#67

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 24.01.2025 14:12
von Hiro | 4.186 Beiträge

Tatsächlich hörte er Soras Worte und auch das half ihm extrem dabei, sich zu fangen. Er konnte schlussendlich die Aussicht doch noch rechtzeitig genießen und lächelte dabei sogar.
"Ja, wirklich wunderschön", stimmte er leise zu, doch kurz darauf wackelte die Gondel wieder, was Kenta dazu brachte, erneut die Hand seines Patienten zu drücken. Es war wie ein Reflex, der seine Angst nach außen zeigte.
Soras Angebot, auch seine zweite Hand zu nehmen, konnte er nicht ablehnen, weshalb er gleich mit einem zaghaften Nicken zustimmte und vorsichtig seine Hand nach Soras ausstreckte.
Er lachte leicht, blickte Sora dann an. "Danke.... ich fühl mich trotzdem echt dämlich!", schmunzelte er. "Aber... Von mir aus kann die Fahrt ruhig noch ein bisschen länger gehen", gestand er schließlich, denn Sora gab ihm genug Sicherheit, um sich nicht zu unsicher zu fühlen. Er genoss seine Nähe und die Ruhe, die er durch ihn zurückerlangt hatte.
Sachte und etwas beschämt lächelte er den Schwarzhaarigen an.
"Danke, dass du da bist", flüsterte er schon fast.
"Ich hab das wohl irgendwie verdrängt und dann vergessen, weil ich nicht mehr in solchen Höhen war. Aber es hat sich dennoch sehr gelohnt und die Aussicht war wundervoll. Ich muss wohl mal selbst mehr auf das hören, was ich meinen Patienten rate", sprach er.

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#68

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 24.01.2025 17:16
von Kazu | 45 Beiträge

Sora war froh, dass er seine zweite Hand annahm.

„Nicht schlimm, du kommst wohl nicht besonders viel raus, hmm? Da kann man sowas schon mal vergessen.“

Er streichelte ihm beide Handflächen mit den Daumen, bis die Gondel unten an kam.

„Dann bringen wir dich mal wieder auf festen Boden, ja?“, lächelte der Musiker sanft. Er stand vorsichtig auf.

„Vorsichtig, ich halte dich, okay?“, er half ihm auf und stieg zuerst aus, reichte ihm die Hand und half ihm raus.

Dann stampfte er und grinste: „Endlich wieder festen Boden unter den Füssen!“, er lächelte ihn an und erkundigte sich, ob es nun wieder besser war.

Sora war wirklich froh, dass er nun auch mal für ihn da sein konnte. Irgendwie wäre er nie auf die Idee gekommen, dass so ein Mann vor überhaupt etwas Angst haben könnte. Es machte ihn aber noch menschlicher in seinen Augen. Nahbarer und echter.

Ein Stückchen weiter gab es einen Stand der Popcorn und Zuckerwatte verkaufte.

„Oh, magst du auf den Schock noch was süsses oder soll ich dich langsam heim bringen?“

Sora hätte zwar noch gern mehr Zeit mit ihm verbracht, aber er wollte es auch nicht übertreiben. Er hatte Angst Kenta damit zu überfordern. Der würde doch bestimmt nicht noch ewig mit seinem Patienten umherstreifen wollen, oder?

So oder so, war Sora sehr dankbar für die wundervolle Zeit, die sie hier miteinander verbrachten. Eigentlich wollte er wirklich nicht, dass es schon endete. Blöd.

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#69

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 29.01.2025 19:58
von Hiro | 4.186 Beiträge

Kenta nickte etwas beschämt. Er kam wirklich viel zu selten raus. Das Streicheln wirkte wirklich Wunder, denn der Psychologe konzentrierte sich nur auf dieses wohlig warme Gefühl, welches dadurch ausgelöst wurde.
"Das geht schon", lächelte Kenta verlegen, doch Sora half ihm dennoch dabei, mit seinen wackeligen Beinen aus der Gondel zu steigen. Gott, wie peinlich das doch alles war!
"Danke", gab er dennoch leise von sich.
Erneut nickte er, denn jetzt war wirklich alles wieder in Ordnung.
Sie gingen gemeinsam weiter, wo ihnen der süße Duft von Popcorn und Zuckerwatte in die Nasen stieg.
"Zu Zuckerwatte kann ich nicht nein sagen", schmunzelte der Psychodoc, doch tatsächlich wollte er lieber einfach noch etwas mehr Zeit mit Sora verbringen. Es wäre ihm am liebsten, wenn dieser Abend niemals enden würde.
Er steuerte mit seiner Begleitung den Stand an und lud Sora auf das ein, worauf er Lust hatte. Er selbst hatte sich für eine kleine Portion Zuckerwatte entschieden, weshalb er nun mit einer rosa Wolke am Stiel neben ihm stand.
"Es ist schade, dass es schon so spät ist... Ich hatte ewig nicht so viel Spaß", gestand er, als sie sich auf eine Bank setzten, von welcher aus man das Riesenrad betrachten konnte. Seine Augen richteten sich auf die oberste Gondel.
"Kaum zu glauben, dass wir ganz da oben waren und ich noch lebe", lachte er amüsiert.
"Aber ich hab jetzt ein neues Ziel. Ich möchte die Höhenangst besiegen", erzählte er zuversichtlich. "Die Aussicht dort oben war wirklich schön, ich wünsche mir, dass ich sie irgendwann so richtig genießen kann, ganz ohne Angst. Dafür muss ich mich aber ab jetzt immer mal wieder mit Höhen konfrontieren, bis mein Hirn Höhe nicht mehr mit Gefahr verbindet."

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#70

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 31.01.2025 21:08
von Kazu | 45 Beiträge

Sora hatte sich für Popcorn entschieden, allerdings auch nur für eine kleine Portion. Eigentlich hatte er gar keinen Hunger mehr und zudem musste er schon etwas auf seine Linie achten. Trotzdem war es sehr nett, dass Kenta ihn extra einladen wollte, also wollte er nicht ablehnen.

Auch er blickte nach oben zum Riesenrad. Ein breites Lächeln zierte seine Lippen. Er hörte dem Psychologen aufmerksam zu. Nickte zustimmend.

„Das klingt nach einem guten Plan. Beim nächsten Date könnten wir ja zu einer Aussichtsplattform. Wir können ja klein anfangen und uns hocharbeiten und irgendwann befindest du dich dann auf der Glasfläche des Sky-Tree und hast keine Angst hinunter zu gucken!“, er lächelte warm, steckte sich ein gepufftes Maiskorn in den Mund und merkte erst jetzt, dass er wirklich „Date“ gesagt hatte. Beinah verschluckte er sich. Hustete kurz und räusperte sich dann. Er versuchte es irgendwie zu überspielen, aber er wusste nicht so recht wie.

„Ehm, möchtest du noch ein bisschen an der Promenade entlang laufen?“, fragte er dann einfach und hoffte, dass es Kenta nicht aufgefallen war. Der würde ihn doch bestimmt gleich zum Teufel jagen, oder? Wie kam er auch darauf zu sagen, dass es ein Date war?! Bestimmt wegen dem Riesenradbetreiber! Alter Kauz! Aber nett war er…

Sie liefen noch eine Weile an der Promenade entlang. Sora hätte die Zeit gern angehalten. Es war so friedlich und angenehm mit Kenta, dass er sich einfach nur rundum wohl fühlte.

Plötzlich hörte er einen schrillen Schrei. Drei Schülerinnen kamen auf die Männer zugeraunt und eine fragte aufgeregt, ob er Aisu sei. Leicht verlegen versuchte er sich irgendwie heraus zu reden, aber die Mädchen wollten unbedingt ein Selfie mit ihm haben. Er sah Kenta fragend an, er war mit ihm hier und wollte nicht, dass er sich ausgeschlossen fühlte. Dann posierten die Mädchen auch schon vor ihm und schossen mit ihren Handys Bilder. Eine Zog noch einen Hefter aus der Schultasche und bat ihn um ein Autogramm, dass er dann auch bereitwillig gab. Dann bedankte er sich bei den Fans und verabschiedete sich mit leichter Verneigung. Die Mädchen waren total begeistert und trabten aufgeheizt und überglücklich von dannen.

Er Sah Kenta wieder an. „Entschuldige, damit habe ich nicht gerechnet!“, meinte er kleinlaut. „Was hältst du davon, wenn wir hier verschwinden? Irgendwo hin gehen, wo nicht so viele Leute sind? Natürlich nur, wenn du möchtest. Ich für meinen Teil, würde ehrlich gesagt noch gerne etwas mehr Zeit mit dir verbringen.“

Er hoffte wirklich sehr, dass Kenta ihm noch nicht überdrüssig war. Trotzdem hatte er im Moment noch keine klare Idee, wo sie hin konnten. Ihn zu sich nach Hause einzuladen, war sicher komisch und Sora war sich auch gar nicht sicher, wie aufgeräumt seine Bude war. Er war so lang unterwegs gewesen und würde in ein paar Tagen wieder aufbrechen…. Er wollte aber auch einen guten Eindruck hinterlassen und nicht so plump wirken. Womöglich machte er sich aber auch zu viele Gedanken?

Erst die Warte des anderen holten ihn aus seinem Gedankentaumel zurück.

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#71

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 04.02.2025 11:22
von Hiro | 4.186 Beiträge

Kenta lauschte den Worten seiner Begleitung, doch die Wortwahl "beim nächsten Date" ließ ihn hochrot anlaufen und sich leicht räuspern. Also war das hier doch ein Date? Er war dem Gedanken jedenfalls nicht abgeneigt. "Das klingt toll", lächelte er als Antwort, ehe er zusammenfuhr. "Hey, nicht ersticken!", lachte er, klopfte Sora sanft auf den Rücken.

Kenta stimmte zu an der Promenade zu spazieren und freute sich auf darüber, dass sie noch ein wenig mehr Zeit miteinander verbrachten. Dieser Abend sollte einfach nie enden, zumindest wäre das schön.

Der Psychologe fuhr zusammen, als ein schriller Schrei zu hören war. Für einen Moment gingen bei ihm alle Alarmglocken an, doch dann löste sich das alles wieder in Luft auf. Es waren bloß Fans von Sora, nein... Aisu. Er schmunzelte gleich und nickte seiner Begleitung zu, um ihm zu sagen, dass es in Ordnung war und er sich diese Zeit gern nehmen durfte. Sie waren zwar zusammen unterwegs, aber das änderte nichts daran, dass Sora nunmal ein Star war.

"Du musst dich nicht entschuldigen, ich weiß ja, dass ich mit einem Superstar unterwegs bin", winkte Kenta grinsend ab. Die folgenden Worte machten ihn irgendwie extrem glücklich und gleichzeitig etwas nervös. Sora wollte genauso gerne wie er noch Zeit zusammen verbringen und schlug sogar vor, dass sie irgendwo hingehen könnten, wo weniger Leute waren. Wollte er ungestört mit ihm sein? Was schwebte dem Musiker vor?
"Wir können zu mir", entwich es ihm unüberlegt, ehe er wieder etwas rot um die Nase wurde. "Also ich meine... Wenn das für dich auch in Ordnung ist! Das soll jetzt keine 'komm doch noch auf einen Kaffee hoch'-Einladung sein!", versuchte er sich zu erklären. Gott, das war ja wie in einem schlechten Film! Nicht, dass Sora noch dachte, dass er gleich über ihn herfallen wollte, sobald sie seine Wohnung betraten.
Im Gegensatz zu Sora machte er sich jedenfalls keine Sorgen, dass seine Wohnung womöglich nicht aufgeräumt sein könnte. Er war regelrecht pingelig, wenns um Ordnung und Sauberkeit in der Wohnung ging, aber wahrscheinlich lag es auch einfach daran, dass er die meiste Zeit Zuhause nach der Arbeit verbrachte und somit einfach auch viel Zeit hatte, um diese Ordnung beizubehalten.

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#72

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 08.02.2025 16:47
von Kazu | 45 Beiträge

Soras Herz machte einen Freudensprung, als Kenta vorschlug, zu ihm zu gehen. Nicht, dass er direkt schmuddelige Gedanken hatte, gar nicht. Er war einfach froh, dass er noch mehr Zeit mit ihm verbringen konnte und der andere sich wohl genug fühlte, um ihn zu sich einzuladen. Er war sehr gespannt wie der Psychologe lebte. Bislang hatte er sich keinerlei Gedanken darüber gemacht, aber nun wurde seine Neugierde genauso geweckt, wie seine Vorfreude!

„Sehr gern!“, stimmte er lächelnd zu, lachte dann über die andere Aussage und winkte ab. „Nein, keine Sorge, so kam es nicht rüber!“

Er ging zwei Schritte weiter, hielt ihm dann den Ellenbogen hin. „Wollen Sie mich zu meinem Auto geleiten?“, sprach er nasal und kicherte dann. Er hoffte, dass Kenta den Spass mit machte und sich einhaken würde, aber er wäre auch nicht böse, wenn dem nicht der Fall war.

Sie gingen zum Auto zurück und erneut hielt Sora ihm die Tür auf, damit er einsteigen konnte, dann stieg er seinerseits ein und fuhr los. Anstatt das Radio anzustellen, summte er die Melodie, zu der der Psychologe ihn inspiriert hatte, verstohlen lunste er zu ihm hinüber, lächelte und summte etwas lauter weiter.

Im Moment war seine Angst, seine Beklemmung, alles Negative, das ihn schon recht lang begleitete, wie weggeblasen! Er fühlte sich leicht und unbeschwert. Lag das einfach nur an Kenta?

Als sie angekommen waren rieb er sich vor der Haustür die Hände und meinte spielerisch: „Dann schaue wir doch mal, wie der Herr Psycholog so eingerichtet ist!“, dann grinste er breit und bedankte sich, dass er eintreten durfte.

Er streifte auch direkt die Schuhe aus und trat ins Innere.

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#73

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 03.03.2025 21:00
von Hiro | 4.186 Beiträge

Kenta freute sich sehr, dass Sora zustimmte, mit zu ihm zu kommen. Ob das wirklich die richtige Entscheidung war, würde sich sicher noch zeigen. Sora war ein wunderbarer Mann und sicher würde er sich auch bei ihm ordentlich benehmen können.
Schmunzelnd, aber bereitwillig hakte Kenta sich bei seiner Begleitung ein und ließ sich tatsächlich so zum Auto geleiten. Er spürte dabei eine Wärme, die er nicht einzuordnen vermochte. Seiner neuen Bekanntschaft so nahe zu sein brachte ihn dazu, sich sicher und geborgen zu fühlen. Wie lang war es wohl her, dass er jemanden so nahe an sich herangelassen hatte? Es war nicht so, dass Kenta Körperkontakt mied oder nicht mochte, er hatte einfach nur irgendwann seinen Fokus so sehr auf die Arbeit verlagert, dass er schlichtweg vergessen hatte, sich zu amüsieren und Freunde in seiner Nähe zu behalten.
Umso schöner war es jetzt, dass er so gelassen und freudig mit Sora den Abend verbringen konnte.
"Danke", lächelte der Psychologe, als man ihm die Tür aufhielt und er einstieg. Sora war wirklich ein Gentleman!
Das Summen empfand er ebenfalls als sehr angenehm. Es erfüllte ihn mit Freude und ließ ihn glücklich lächeln. Soras Stimme war wunderschön und einzigartig, wie könnte er dessen Summen nicht genießen? Außerdem war es das Lied, zu welchem ausgerechnet der Psychiater ihn inspiriert hatte.
Sie kamen bald bei Kenta Zuhause an und Sora zog sich vorbildlich die Schuhe an der dafür vorgesehenen Stelle aus, bevor Kenta ihn bat, ganz einzutreten.
"Schau dich gerne um und fühl dich ganz wie Zuhause. Möchtest du etwas trinken? Oder lieber eine Roomtour?", lächelte er freundlich.
Kentas Wohnung war wie ein Spiegel seiner Persönlichkeit, makellos, durchdacht und bis ins kleinste Detail ordentlich. Jeder Gegenstand hatte seinen festen Platz, nichts wirkte wahllos oder überflüssig. In der Luft lag eine leichte Note von grünem Tee, als hätte er ihn gerade frisch zubereitet. Seine Möbel waren eher schlicht, aber hell und einladend – viel Weiß, sanftes Beige und zarte Pastelltöne, die dem Raum eine ruhige Atmosphäre verliehen. Obwohl alles sorgfältig aufgeräumt war, wirkte es keineswegs steril oder unpersönlich. Ein großes Bücherregal nahm einen großen Teil der Wand im Wohnzimmer ein, gefüllt mit ordentlich sortierten Büchern. Neben Fachliteratur und Klassikern fanden sich dort auch Märchen- und Mythologiesammlungen. Doch zwischen den Büchern lugten kleine, verspielte Figuren hervor – ein rosa Häschen, eine winzige, hellblaue Maneki-Neko mit einem sanften Lächeln und ein Plüsch-Shiba Inu, der auf einem der Regalbretter saß.
Besonders auffällig war jedoch die CD, die Sora ihm geschenkt hatte. Sie war nicht einfach irgendwo abgelegt, sondern hatte einen Ehrenplatz auf einem niedrigen Sideboard. Die Hülle lehnte an einer kleinen, dekorativen Halterung, direkt neben einer runden Vase mit frischen Blumen und einem weißen Häschen mit rosa Schleife. Es war offensichtlich, dass sie ihm etwas bedeutete und er sie in Ehren halten wollte.
Das Schlafzimmer war ebenso makellos, aber auf seine eigene Weise gemütlich. Das Bett war immer ordentlich gemacht, mit weichen, pastellfarbenen Laken und Kissen, auf denen sich ein paar kleine Stofftiere befanden.
Auch in der Küche setzte sich der Stil fort. Seine Tassen, Gläser und Schüsseln waren nicht einfach nur funktional, sondern verspielt – eine Teetasse mit niedlichen Pfotenabdrücken am Boden, ein Glas mit einem schlafenden Kätzchen als Gravur und ein Löffel mit Hasenohren am Griff. Selbst die Vorratsdosen hatten kleine Katzengesichter aufgemalt, als würden sie freundlich aus dem Regal herausblicken.
Alles in Kentas Wohnung war ordentlich, durchdacht und bis ins Detail gepflegt. Doch trotz der strikten Ordnung verrieten die sanften Farben, die verspielten Details und die kleinen, niedlichen Dekorationen eine verborgene Seite an ihm, eine, die Geborgenheit suchte und sich an den kleinen, fröhlichen Dingen des Lebens erfreute.
Auch wenn er sonst keine Gäste hatte, schämte er sich nicht dafür, dass seine Wohnung so viele niedliche Dinge zeigte. Er liebte es so und würde sich für nichts und niemanden ändern wollen.

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#74

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 04.03.2025 15:52
von Kazu | 45 Beiträge

„Roomtour klingt fantastisch!“, freute sich Sora und liess sich schweigend und hochinteressiert durch die ordentliche Wohnung führen.

Immer wieder war ein leises „Wow“ oder „Wie niedlich“ zu hören. Er fand das alles wirklich sehr beeindruckend und stimmig. Es passte zu Kenta, so wie er ihn kennenlernte. Die vielen süssen Niedlichkeit hier und da, fand er kein bisschen unpassend. Im Gegenteil, es gefiel ihm, so wie es war. Als er seine CD so hübsch drapiert vorfand drehte er sich mit seinen eisblauen Augen um und riss sie begeistert auf. Er zeigte mit dem Finger darauf und konnte es nicht fassen, was für einen Ehrenplatz er da bekommen hatte.

„Das… das ist ja der Wahnsinn! Ich glaube ich habe noch nie irgendwas von mir, so schön platziert gesehen! Danke, dass du das so zu schätzen weisst!“, gab er zwar mit leiser Stimme aber durchaus begeistert von sich. Er war regelrecht gerührt davon. Er musste sich das noch ein paar Mal genauer ansehen. Lächelnd schüttelte er sanft den Kopf. Einfach nur Wahnsinn!

Er wandte sich seinem Gastgeber zu und bedankte sich erneut. Er konnte sich gar nicht beherrschen und umarmte ihn einfach. „Danke“, flüsterte er abermals, dann liess er wieder von ihn ab und lächelte ihn sanft an.

Erst jetzt kam ihm der Gedanke, dass das vielleicht zu überschwänglich war und er trat einen Schritt zurück, blickte kurz verlegen zur Seite und lächelte dann wieder.

„Jetzt würde ich das Angebot eines Tees gern annehmen“, sprach er.

Sein Herz begann plötzlich zu wummern und er fragte sich, woran das lag. Wieso wurde er plötzlich nervös?! Ausserdem hoffte er, dass er nicht zu weit gegangen war. Wenn sie jetzt etwas tranken, war die Stimmung bestimmt wieder lockerer, oder?

„Wie lange lebst du schon hier?“, fragte er ihn, auf den Weg in die Küche. „Es ist wirklich sehr schön eingerichtet und irgendwie…. Irgendwie so…. Beruhigend…. Keine Ahnung, ob das komisch klingt… vielleicht liegt es auch einfach nur an dir. Ich fühle mich in deiner Nähe irgendwie so beruhigt… so… angekommen.“

Er lachte leise auf. „Das hörst du bestimmt oft, bei der Arbeit, oder?“, versuchte er seine Worte herunter zu spielen.

Oh Gott, langsam verhielt er sich doch wirklich albern, oder? Hoffentlich würde Kenta ihn nicht gleich raus werfen. Vielleicht sollte er jetzt lieber mal die Klappe halten…. Ging Sora durch den Kopf. Und auch wenn er sich selbst schalt, so fühlte er sich dennoch wohl. Seltsam.

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#75

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 23.03.2025 14:55
von Hiro | 4.186 Beiträge

Kenta lachte erfreut, als Sora die CD erblickte und sich gleich so überschwänglich darüber freute.
"Natürlich weiß ich das zu schätzen, ich habe doch bereits gesagt, dass ich sie in Ehren halte", lächelte er. Wie könnte er ein solches Geschenk nicht ehren? Es kam nicht häufig vor, dass er so etwas Schönes und Besonderes geschenkt bekam, darum bedeutete ihm das sehr viel.
Die Umarmung kam überraschend, doch sie löste eine wunderbare Wärme in ihm aus. Ja, die letzten Umarmungen auf diese Weise waren auch schon viel zu lange her und Sora war wirklich ein guter Umarmer.
Mit einer leichten Röte auf den Wangen erwiderte er die Umarmung, ehe Sora sie löste.
"Nicht dafür", winkte Kenta lächelnd ab.
Sora trat einen Schritt zurück, was die Analysefähigkeiten des Psychologen gleich aktivierte. Ungewollt analysierte er das Verhalten des Musikers und fragte sich gleich, ob Sora die Umarmung selbst zu viel gewesen war oder er glaubte, dass Kenta die Nähe nicht gefallen hatte.
"Tee, kommt sofort!", riss er sich selbst wieder aus den Gedanken und begann augenblicklich den Tee zuzubereiten. Auch er spürte, dass sein Herz ein wenig schneller schlug, doch vorerst wollte er den Tee fertig machen und sich damit ablenken.
"Ich glaube 6 Jahre", überlegte Kenta. "Am Anfang war es hier nicht so schön, da hatte ich noch kein richtiges Konzept in der Wohnung und wusste auch noch nicht, wie ich mir das, was ich mir vorgestellt habe, leisten sollte... aber jetzt finde ich es auch beruhigend und wirklich gemütlich", erklärte er.
Er lächelte Sora an, als er sich ihm zuwandte.
"Ich höre das zwar auch manchmal auf der Arbeit, aber ich finde, das ist etwas anderes, als in der Freizeit und in meiner Wohnung", sagte er sanft.
Ehrlich blickte Kenta seinem Gast in die Augen.
"Ich fühle mich bei dir auch sehr... geerdet und doch leicht, muss ich gestehen. Es ist wirklich schön, Zeit mit dir zu verbringen und ich habe dich gerne um mich", sprach er leise und leicht lächelnd.

Der Teekessel begann zu pfeifen, was ihn leicht aufschreckte und ihn von der Herdplatte nehmen ließ.
"Ja, ich weiß, es gibt auch elektrische Wasserkocher, aber ich finde, so schmeckt der Tee einfach besser", merkte er schmunzelnd an, als er das Wasser in die Tassen gab.

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