#31

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 27.11.2024 13:24
von Hiro | 4.186 Beiträge

Kenta ließ so lange klingeln, bis die Mailbox automatisch anging, dann legte er auf. Wieso ging dieser Idiot denn nicht ran? War er vielleicht doch noch eingeschlafen?
Zum Glück rief man ihn doch zurück und er hob sofort ab.
"Guten Morgen, Herr Higashi", meldete er sich ruhig, doch was er zu hören bekam, ließ ihn erröten. Hatte der Kerl ihm gerade sowas wie einen Spitznamen gegeben? Er klang betrunken und undeutlich, dennoch war der Psychologe sich sicher, dass er ihn >Magic Voice< genannt hatte.
Gerade noch war er damit beschäftigt, den Spitznamen zu verarbeiten, da wurde er auch schon geduzt. Etwas überfordert sortierte er seine Gedanken, bevor er endlich etwas sagte.
"Wieso haben Sie mich nicht schon früher angerufen, Herr Higashi? Alkohol wird das Problem nicht lösen, aber wenn ich es kann, dann nutzen Sie doch auch diese Chance. Es tut mir leid, wenn ich Ihnen das Gefühl gegeben habe, dass Sie mich stören würden, wenn Sie mich anrufen, denn so ist es nicht. Ich bin gerne für sie da", sprach er ruhig und mit sanfter Stimme.
"Trinken Sie etwas Wasser oder Tee, bevor Sie sich hinlegen, damit es Ihnen morgen nicht schlecht geht, in Ordnung? Ich habe ein neues Buch angefangen, wenn Sie wollen, lese ich Ihnen daraus vor", lächelte er in das Smartphone.
"Sie haben auf der Bühne wirklich alles gegeben, ich habe einen Bericht über das Konzert gesehen. Sie können stolz auf sich sein, aber dennoch brauchen Sie dringend Schlaf und Ruhe", berichtete er.
Kenta wartete noch ab, bis Sora ihm Bescheid gab, dass er im Bett lag, um ihm aus dem Buch vorzulesen.

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#32

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 27.11.2024 13:32
von Kazu | 45 Beiträge

Sora fühlte sich, als hätte er etwas angestellt. Dabei hatte er den Psychologen doch nur nicht belästigen wollen. Wäre er nüchtern gewesen, hätte er das sicherlich anders empfunden, aber jetzt stand er einfach zu sehr neben sich.

"Ich wollte Sie nicht unnötig nerven!", gab er kleinlaut von sich. Dann folgte aber auch schon bald der Vorschlag mit dem Buch. Seine Augen weiteten sich vor Freude.

"Wirklich? Das würden Sie tun? Das ist so nett von Ihnen! Danke!", nuschelte er. Seiner Begeisterung tat sein Zustand aber keinen Abbruch.

"Moment...", er hievte sich geräuschvoll vom Sofa, griff nach ner Flasche Wasser und kletterte dann ins Bett.

"Ich hab Wasser und lieg im Bett!", gab er begeistert bekannt. Dann zog er die Decke über sich und sass aufrecht, an die Wand gelehnt da.

"Bin bereit für die Gute Nacht Geschichte!", kicherte er.

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#33

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 27.11.2024 13:44
von Hiro | 4.186 Beiträge

"Das tun Sie nicht", versicherte Kenta seinem neusten Patienten.
Die Freude des Musikers war deutlich herauszuhören, als der Vorschlag bei ihm ankam. Zufrieden lächelte der Psychologe.
"Natürlich, das mache ich doch gerne."
Kenta wartete entspannt ab, bis er das Go bekam.
"Gut, dann fangen wir an!", bestätigte er, dann legte er los.
Da auch dieses Buch aus Kurzgeschichten bestand, war es ebenfalls zum Vorlesen geeignet. Er begann mit der zweiten, denn die erste hatte er am Abend bereits gelesen. Während er mit seiner ruhigen Stimme aus dem Buch las, nahm er sich vor, dem anderen wenigstens mal ein Kapitel aufzunehmen und es ihm als Tonaufnahme zu schicken, damit er sich das anhören konnte, wenn er mal wieder nicht anrufen wollte. Vielleicht half es dem Rockstar ja wirklich, um abzuschalten.
Kenta war gespannt, ob Sora auch diesmal wieder einschlafen konnte.

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#34

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 27.11.2024 14:02
von Kazu | 45 Beiträge

Sora freute sich sehr und hörte aufmerksam zu. Zumindest, so aufmerksam es ging. Irgendwann verschwammen die Worte und deren Bedeutung und er nahm nur noch den Klang der Stimme war. Eigentlich war ihm völlig egal, was genau ihm da vorgelesen wurde. Er genoss einfach nur den sanften Klang.

Er rutschte etwas tiefer und lag dann mit dem Kopf auf dem Kissen. Erst als die Geschichte wohl zu Ende war, bemerkte er, dass es kurz still um ihn war.

"Schon vorbei?", erkundigte er sich müde.

"Danke, ich denke, ich bin nun sehr zur Ruhe gekommen. Danke für Ihre Zeit. Ich liebe...", gab er leise von sich und schlief ein. Eigentlich hatte er sagen wollen, dass er die Stimme liebte, aber er war zu betrunken und übermüdet.

Er hatte den Weckruf auf 10:30 Uhr gestellt und war überrascht, als er sah, dass sein Handy neben ihm lag. Kurz fragte er sich, was er gemacht hatte, aber da dämmerte es ihm, dass er wieder eine Geschichte vorgelesen bekommen hatte.

Sora stand auf und ging ins Bad um sich fertig zu machen. An diesem Tag erkundete die Band die Gegend und war zu einem Essen in einem Lokalen Restaurant eingeladen. Der Tag war verhältnismässig ruhig. Unterwegs kamen Sie an einem Markt vorbei, wo die Mitglieder vergnügt die Stände begutachteten. An einem hingen niedliche Schlüsselanhänger. Einer davon war sogar eine kleine dicke Rosarote Winke-Katze. Sie hatte ein besonders niedliches grinsen und einen flauschigen Plüschschwanz. Ohne lange zu überlegen, kaufte er sie.

"Für wen ist die denn?", wurde er direkt von dem Drummer geneckt.

"Ein kleines Geheimnis wird man ja wohl mal für sich behalten dürfen!", gab Sora frech von sich und streckte ihm die Zunge heraus, was irgendwie zu einem Markenzeichen geworden war.

Die Jungs quatschten und neckten sich, sahen sich unterschiedliche Dinge an, Dennoch dachte Sora die ganze Zeit darüber nach, wie er dieses kleine Souvenier dem Psychologen überreichte. Er hoffte sehr, dass es ihm gefallen würde.

Zwischenzeitlich hatte er ein Selfi von sich mit dem Markt im Hintergrund geschossen und es dann auch dem Dr. geschickt.

"Dank Ihnen bin ich hellwach. Vielen Dank! Ich hoffe Sie konnten selbst auch noch ausreichend schlafen!"

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#35

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 27.11.2024 14:30
von Hiro | 4.186 Beiträge

Kenta las das gesamte Kapitel vor und als die Geschichte ein Ende fand, lauschte er einen Moment lang, um herauszufinden, ob der Patient nun schlief oder nicht. Sora war leider noch wach, doch klang er trotzdem so, als würde er jeden Moment einschlafen.
"Das war zumindest eine der Geschichten, ja", antwortete er leise.
Dann aber folgten Sora nächsten Worte, bei denen er einzuschlafen schien. Etwas verwirrt sah er sein Handy an. Was oder wen liebte Sora? Was hatte er ihm sagen wollen? Er zögerte, bevor er ein leises "Gute Nacht, Herr Higashi", flüsterte und anschließend auflegte.
Im Gegensatz zum Musiker konnte er jetzt nicht mehr einschlafen. Es kam nicht häufig vor, dass er Probleme damit hatte, immerhin kannte er jede Technik, aber diesmal fiel es ihm wirklich schwerer. Nachdem mehrere Techniken nichts genutzt hatten, entschied er sich einfach seinen Tag früher zu beginnen, es war jetzt ohnehin schon halb 5, viel Schlaf würde er nicht mehr bekommen, bis der Wecker losging.
Sora war wirklich besonders. Er weckte Kentas Interesse mehr, als je einer seiner Patienten zuvor, und das lag nicht an seinem Job. Er war ein interessanter Mensch und jemand, der wirklich seine Hilfe gebrauchen konnte.
Da er heute viel zu früh in der Praxis war, hatte er einige Zeit, bis der erste Patient kommen würde, so entschied er sich dazu aufzunehmen, wie er aus einem Buch vorlas, welches er in der Praxis liegen hatte. Anstatt die 30-minütige Aufnahme dann aber auch an Sora zu schicken, speicherte er sie bloß auf dem Handy. Er schämte sich doch irgendwie, immerhin wirkte das doch sicher total selbstverliebt oder gar überheblich, nicht wahr?

Kopfschüttelnd machte er sich anschließend an die Arbeit, empfing wieder Patienten und kümmerte sich um den Papierkram. Womit er nicht gerechnet hatte, war das Veilchen, welches er von dem Mann einer Patientin bekam. Er hatte mit ihr gesprochen und alles, was sie über ihren Mann erzählt hatte, war furchtbar. Er war gewalttätig und toxisch, das war sicher. Kenta hatte ihr geraten, sich aus der gefährlichen Beziehung zu befreien, bevor es schlimmer wurde, aber das hatte dem Kerl überhaupt nicht gefallen, und so war er zu ihm gekommen und hatte gleich zugeschlagen, als Kenta die Tür geöffnet hatte. Der Mann warf ihm vor, dass er ihm die Frau ausspannen wollte und außerdem, dass er sicher bereits eine Affäre mit ihr hatte. Kenta war völlig irritiert. Natürlich lief da nichts und er wollte die Frau nicht, er wollte ihr nur helfen und das war ja wohl der beste Beweis dafür, dass der Kerl absolut verrückt und aggressiv war!
Dank des Notfallknopfes konnte Kenta wenigstens die Polizei rufen, ohne sein Handy benutzen zu müssen, während er sich vor den Fäusten des Mannes schützte, und so wurde der Kerl aus seiner Praxis entfernt.
Mit einem Eisbeutel in der Hand setzte er sich an seinen Schreibtisch, legte den Beutel auf sein geschwollenes Auge und blickte mit dem anderen auf sein Handy.
Das Selfie zauberte ihm trotz des furchtbaren Tages ein freudiges Lächeln auf die Lippen.
"Es freut mich, dass ich helfen konnte! Ich habe eine Kleinigkeit für Sie vorbereitet, falls Sie mal wieder nicht anrufen wollen, ich hoffe, das ist nicht zu aufdringlich und hilft Ihnen", schrieb er zurück, worauf die 30-minütige Tonaufnahme folgte.
Trotz des furchtbaren Tages fühlte er sich plötzlich wieder leichter. Es hatte nicht viel geschlafen und war dann auch noch verprügelt worden, aber dafür war sein neuer Lieblingspatient ausgeschlafen und taufrisch.

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#36

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 27.11.2024 14:50
von Kazu | 45 Beiträge

Sora hatte keine Ahnung, was der liebe Arzt heute durchgemacht hatte. Hätte er es gewusst, wäre er wohl selbst ausgerastet. Er hasste zwar jede Form von Gewalt, aber Unschuldigen Leid anzutun, brachte auch ihn dazu, selbst boshaft zu werden.

Er las die Nachricht und freute sich darüber. Die 30-Minütige Tonaufnahme konnte er sich allerdings nicht direkt anhören,

"Ich höre es mir später an.Vielen Dank. Ich hoffe Sie haben einen schönen Tag. Bis bald. Sora"

Er schickte die Nachricht ab und war dann auch den restlichen Tag mit der Band beschäftigt. Das Abendessen war auch super und anschliessend ging es noch in eine Bar. Er selbst begnügte sich aber nur mit einem Bier, an dem er die Zeit über nippte.

Im Hotel angekommen freute er sich nun auf die Ruhe. Er ging duschen, putzte sich die Zähne und ging dann mit einer Tasse Tee in sein Bett.

Endlich hatte er die Zeit, sich der Nachricht zu widmen. Als er bemerkte, dass es eine Geschichte war, die der Mann für Ihn aufgenommen hatte, freute sich sein ganzes Herz. Er hörte gar nicht auf zu grinsen. Wie unfassbar aufmerksam, lieb und hilfreich, war das denn bitte?!

Aufmerksam hörte er zu, doch dann wollte er auch etwas für den Arzt tun. Irgendetwas! Er linste hinüber zu seiner Akustikgitarre, die mit im Hotelzimmer stand.

Sofort hatte er eine Melodie im Kopf, er stand auf, lächelte, nahm sein Handy und sprach: "Vielen Dank Dr. das hier ist für Sie!"
Dann spielte er auf der Gitarre, was ihm einfiel. Es war eine sanfte, ruhige Melodie, die schon fast etwas sehnsüchtiges beinhaltete. Eine Ballade, die ihm einfach so eingefallen war. Er summte dazu, da er noch keinen Text hatte. Er vergass dabei auch völlig, dass er die Nachricht aufnahm. Er war voll in seinem Element, fühlte sich wohl und frei. Es tat gut zu komponieren, gut, die Musik heraus zu lassen, die in ihm lebte.
Erst als er fertig war, fiel ihm auch wieder auf, dass er ja eine Aufnahme gestartet hatte. "Oh"; meinte er, "jetzt habe ich mich einfach treiben lassen. Ich hoffe das ist nicht zu stümperhaft rüber gekommen. Gute Nacht. Danke!", gab er sanft von sich und schickte sie dann ab.

Anschliessend ging er ins Bett zurück, linste zwar ein zwei mal zu seiner Gitarre, aber entschied sich, den restlichen Text des Psychologen zu geniessen, er schlief sogar dabei ein.

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#37

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 27.11.2024 15:11
von Hiro | 4.186 Beiträge

Kenta konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen, als er die Nachricht des Musikers las. Ja, einen schönen Tag hatte er jedenfalls nicht gehabt, aber das war in Ordnung. Nicht jeder Tag konnte gut sein und mit solchen Risiken musste man auch rechnen, wenn man mit Menschen zu tun hatte, die psychisch belastet waren oder toxische Partner hatten.
Er schrieb ihm natürlich nicht, dass er heute peinlich verprügelt worden war, stattdessen wünschte er ihm einen schönen Tag und eine erholsame Nacht.

Kenta erwischte sich dabei, wie er viel öfter auf sein Handy sah, als er es sonst tat. Worauf hoffte er? Eine Nachricht von Sora? Wieso?
Am Abend kam ihm der Gedanke, dass es sicher auch schön und sinnvoll wäre, wenn Sora ihn jeden Abend anrufen würde, wenn er ins Bett ging und er dann eben sein Buch laut lesen würde. Er las doch ohnehin jeden Abend, dann konnte man das doch locker verbinden, oder nicht?
Kenta schüttelte leicht den Kopf, entschied sich aber dafür, wenigstens wieder in einer Tonaufnahme zu lesen, doch auch die hielt er erst einmal für sich, er konnte sie Sora ja auch schicken, wenn er gelangweilt von der letzten sein würde.
Sein Handy machte wieder ein Geräusch, und sofort schreckte der Therapeut auf. Die Hoffnung, dass es eine Nachricht von Sora sein könnte, erschreckte ihn etwas. Wieso nur war er so süchtig nach den Konversationen mit diesem Mann? Das Selfie hatte ihn ebenfalls mit Freude erfüllt, und jetzt, wo er sah, dass die Nachricht tatsächlich von ihm war, spürte er eine ganz besondere Wärme in sich aufkommen.
Es war eine Tonaufnahme? Sora hatte ihm doch nicht etwa auch etwas vorgelesen?
Interessiert startete er die Voicemail und lauschte aufmerksam den Worten und anschließend den Klängen von Sora.
Sein Herz schlug gleich höher und die Wärme wurde stärker. Es war ein unglaubliches Gefühl, welches auch eine Gänsehaut an seinem Körper auslöste.
Der Psychologe war hin und weg von der wunderschönen Melodie.
"Das war unglaublich schön, vielen Dank Herr Higashi. Ich fühle mich geehrt, dass Sie mir einfach so ein Einzelkonzert spendieren. Sie sollten daraus auf jeden Fall einen Song machen!", schrieb er begeistert zurück, ehe er die Aufnahme erneut startete.
In der Melodie lag so unglaublich viel Gefühl, es war umwerfend.

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#38

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 27.11.2024 15:28
von Kazu | 45 Beiträge

Sora war wach, bevor der Weckruf die Möglichkeit hatte. Noch bevor er überhaupt die Augen richtig öffnen konnte, hatte er auf sein Handy geschaut. Er freute sich ungemein, als er sah, dass sein Psychologe ihm geschrieben hatte. Er setzte sich auf, rieb sich den Schlaf aus den Augen und las. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und grinste über beide Backen.

"Das Nächste Mal, spiele ich live für Sie!", tippte er und dann hielt er inne.

Was zum Henker machte er hier??? Flirtete er mit seinem Psychologen?! Warum war ihm die Meinung dieses Mannes so wichtig? Warum freute er sich überhaupt so sehr, von ihm zu lesen oder zu hören? Er würde ihn doch ohnehin nie anders wahr nehmen als einen bedürftigen kleinen Mini Star, der sich mit seinen Miniproblemchen an ihn wandte! Er war doch nichts weiter als ein weiterer Patient um den er sich kümmerte!

Mit diesen Gedanken brachte er sich selbst etwas herunter. Er löschte also, was er geschrieben hatte und bedankte sich nur formell.

Etwas ernüchtert stand er dann auf, verschwand wieder eine Weile im Bad und kam dann im Handtuch um das Becken gebunden heraus. Er ging an seinen Koffer, zog ein paar Kleider heraus uns streifte sie sich über. Er blickte dann wieder zu seiner Gitarre, griff nach ihr und spielte die Melodie der vergangenen Nacht erneut.

Es klopfte an der Tür und einer seiner Bandkameraden trat ein.

"Klampfst du schon zu so früher Stunde?", fragte er und biss von einem Müsliriegel ab.

"Ach, nur so ein bisschen...."

"Lass hören"

"Nee, ist noch nicht fertig.... brechen wir auf?"

"Ja, lass erstmal frühstücken gehen!"

"Du isst doch schon!"

"Das ist nur n Snack!"

"Ein Snack vor dem Frühstück!"

"Ja, das ist so ne Art Vorspeise..... komm jetzt, die anderen sind schon vor gegangen!"

Sie gingen zum Büffet im Hotel und assen erstmal gemeinsam.

Später probten Sie in der Halle und in der Pause spielte Sora wieder die ruhige Melodie, die ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte.

"Wow, was ist das denn? Das klingt super!", meinte der Sänger.

"Ach, geht mir einfach nicht aus dem Kopf! Ist aber nichts, was ich in das Programm mit aufnehmen wollen würde."

"Warum nicht? Schreib doch nen Text... mal sehen, wie ich es rüber bringen kann. Ist auf jeden Fall mal was anderes."

"Nein, ich denke nicht.... Ich überleg mir was anderes..."

"Ja, oder ich schreib mal wieder was..."

"Lass gut sein!"

"Was ist, denkst du meine Texte sind nicht gut genug? Elevator habe ich mit dir zusammen geschrieben und To the Ground auch!"

"Darum geht es nicht!"

"Hey, hey hey,", kam der Drummer dazu. "Was ist denn los?"

"Nichts...", blökte Sora nur und stand auf. Jetzt hatte er gerade wirklich Lust auf eine Zigarette. Er ging aber zur Toilette und schloss sich in einer der Kabinen ein.

"Nicht dieses Lied... das ist nich für euch...", murmelte er und zückte sein Handy um zu sehen, ob sich Dr. Hayashi gemeldet hatte.

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#39

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 27.11.2024 15:43
von Hiro | 4.186 Beiträge

Wahrscheinlich hätte der Psychologe sich sehr über die Nachricht gefreut, die Sora zuerst getippt hatte, doch leider kam bei ihm bloß eine Nachricht an, in welcher sich der Star formell bedankte. Trotzdem ließ sie ihn lächeln und Sora einen guten Start in den Tag wünschen.
"Ich hoffe, Sie konnten diese Nacht besser schlafen", schrieb er dazu noch.

Der Blick in den Spiegel hatte ihm verraten, dass sein Auge zwar nicht mehr geschwollen war, aber dennoch ziemlich scheiße aussah. Das Hämatom war dunkellila-pink und reichte um sein ganzes Auge. Klasse, jeder würde sofort wissen, dass ihn eine Faust getroffen hatte. Überschminken war aber auch völlig bescheuert, also musste er jetzt so klarkommen.
Selbstverständlich fragte ihn jeder Patient nach dem Grund für das blaue Auge. Er log keinen an, spielte die Situation allerdings ordentlich runter und sagte immer dazu, dass das mal vorkommen konnte. Er verriet natürlich nicht die genauen Umstände und Details.

Nach jedem Patienten sah er beinahe sehnsüchtig auf sein Handy, immerhin könnte Sora ihm etwas geschrieben haben. Er sah sich das Bild vom Vortag noch einmal an, ehe er sich über sich selbst ärgerte. Da stimmte doch absolut etwas nicht! Sora hatte ihm bereits jetzt total den Kopf verdreht, das machte ihn irgendwie nervös.
Selbst das Datum checkte er immer wieder, um sich zu vergewissern, dass es noch nicht der 18. war!
Kenta schluckte schwer, trank erst einmal einen Tee und versuchte, sich bestmöglich abzulenken.

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#40

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 27.11.2024 16:06
von Kazu | 45 Beiträge

Sora hatte die Nachricht erst jetzt gesehen. Dr. Hayashi hatte ihm geschrieben. Wieder lächelte er. Aber was sollte er antworten? Sollte er überhaupt antworten? Er sollte sich hier on Tour eigentlich auf etwas ganz anderes konzentrieren. Stattdessen kamen ihm romantische Melodien in den Kopf und er checkte regelmässig sein Handy....

"Oh, Mann!", murmelte er nur.

"Noch zwei mal schlafen und dann sehe ich ihn.... oder gar nicht schlafen, jede Nacht mit ihm reden und ihn sehen....", murmelte er und wusch sich die Hände.

"Hey, alles okay?", wurde er plötzlich in seinen Gedanken unterbrochen.

Es war der Drummer.

Sora war zusammengezuckt und sah ihn über den Spiegel an. "Heilige Scheisse, musst du dich so anschleichen?"

"Anschleichen? Meine Schuhe sind so laut, man kann mich auch in Okinawa noch hören! Wo bist du denn mit deinen Gedanken?", scherzte er.

Der Gitarrist trocknete sich die Hände ab und drehte sich zu ihm um.

"Nirgendwo. Ich bereite mich nur gedanklich auf die Show nachher vor. Sollten wir alle..."

Mit diesen Worten liess er den anderen stehen und verliess die Toilette.

Draussen probten sie dann weiter, dann hatten sie noch zwei Stunden um sich zu stärken, vorzubereiten und dann ging es auch schon mit dem Konzert los.

Auch jetzt war die Stimmung wieder bombig und die Fans feierten den Auftritt der Band.

"Super gemacht! Das war wieder 1 A!", applaudierte der Manager im Backstage Bereich. "Dann macht heute nicht zu lang. Morgen geht`s weiter. Ich erwarte vollen Einsatz!"

Eine gefühlte Ewigkeit später fand sich Sora wieder in seinem Bett. Er starrte immer wieder auf das Handy. Um sich abzulenken zückte er aber die Gitarre und spielte die Melodie, nun fielen ihm auch Worte dazu ein, die er leise vor sich in sang.
Er ging erst zu Bett, als er mit dem Text zufrieden war.

"Schlafen Sie gut.", schrieb er nun seinem Psychologen und ging zu Bett. Es war wieder bereits nach 3 Uhr in der Früh.

Die nächsten Tage verkniff er es sich, dauernd auf sein Handy zu stieren. Er rockte die Shows und am Abend hörte er die Tonaufnahme von Dr. Hayashi. So hatte er die beruhigende Stimme wenigstens im Ohr.

Am 18. hatte er beinah verschlafen, schaffte es aber minutiös genau vor Ort zu sein.

Er klingelte, hatte das Souvenir und sogar seine Gitarre mit dabei. Sein Herz klopfte bis zum Hals, als er den Türsummer hörte und er endlich eintreten konnte.

Dr. Hayashi zu sehen, fühlte sich an, als würde er ein lang vermisstes Familienglied wieder sehen. Diese Empfindung wollte er gerade aber nicht überanalysieren, er war nur froh, do da bemerkte er, dass das Auge des Arztes nicht so aussah, wie es aussehen sollte.

Ohne zu zögern trat er näher an ihn, legte seine Hände an dessen Wangen und sah ihn direkt an.

"Was ist passiert?!", fragte er besorgt und entsetzt zugleich.

Dann war er überrascht über seine eigene Reaktion und liess sofort wieder von ihm ab. Er sah ihn aber noch immer genauso besorgt an.

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#41

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 28.11.2024 21:59
von Hiro | 4.186 Beiträge

Kenta war überrascht, als er wieder von einer Nachricht geweckt wurde. Er schreckte regelrecht hoch und las sie gleich, doch diesmal schien er sich nicht unbedingt sorgen zu müssen, auch wenn Sora wohl doch wieder extrem spät erst ins Bett ging.
"Gute Nacht, schlafen Sie auch gut", schrieb er lächelnd zurück. Die Wärme, die sich allein beim Lesen der Nachricht in seinem Brustkorb ausbreitete, machte ihn dennoch etwas nervös. Was war nur mit ihm los? Wieso war er bloß so süchtig nach Soras Nachrichten?
Er legte sich lächelnd wieder hin, um schließlich doch weiterzuschlafen. Hoffentlich würde es nicht bald zur Gewohnheit werden, gegen 3 in der Früh wach zu sein.

Am 18. merkte er, dass er bereits um 5 Uhr morgens nur auf den Termin mit Sora wartete. Die Zeit schien überhaupt nicht zu vergehen.
Endlich war es so weit, es klingelte! Augenblicklich goss er den Tee auf und flitzte dann zur Tür, um sie zu öffnen. Wie erwartet war es Sora, der den Termin gerade so pünktlich wahrnahm.
Mit einem warmen Lächeln begrüßte er seinen liebsten Patienten.
"Guten Morgen, Herr Higashi", sprach er dabei ruhig und doch erfreut.
Kurz darauf fand er sich jedoch mit dem Gesicht zwischen den Händen des anderen wieder. Sora war ihm so nahe und sah ihm direkt ins Gesicht. Seine Augen weiteten sich und eine Röte legte sich auf seine Wangen. Augenblicklich begann auch sein Herz zu rasen, doch dann stellte der Patient die Frage, die ihn an sein blaues Auge erinnerte.
Was hatte er denn erwartet? Einen Kuss? Blödsinn!
"Ah... ehm...", stammelte er verlegen, blickte dabei zur Seite und griff sich selbst an den Nacken, um sich irgendwie zu beruhigen.
"Ich habe einer Patientin möglicherweise empfohlen, dass sie sich möglichst bald von ihrem toxischen und gewalttätigen Mann trennen sollte... Fand der jedenfalls nicht so toll und hat direkt noch einmal bewiesen, wieso sie von ihm weg muss", gestand er schließlich seufzend.
"Halb so wild, es tut kaum noch weh, sieht viel schlimmer aus, als es ist", winkte er anschließend ab, wobei er Sora andeutete sich schon zu setzten. Er holte dann auch gleich den Tee, stellte die Tassen auf den Kaffeetisch und lächelte ihn wieder an.
"Sie sehen etwas erholter aus, konnten Sie in letzter Zeit besser schlafen?", fragte er.

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#42

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 28.11.2024 23:07
von Kazu | 45 Beiträge

Entsetzt über das, was Dr. Hayashi erzählte, wollte Sora ihn am liebsten in die Arme schliessen und beschützen. Er hielt sich zurück und sah ihn betrübt an.
„So etwas passiert Ihnen aber doch nicht öfter? Das könnte ich nicht ertragen!“, gab er sanft von sich. Noch viel lieber hätte er ihm gesagt, dass er dem Typen eins übergebraten hätte, aber auch hiermit hielt er sich zurück.

Er nahm seufzend Platz und sah ihm zu, wie er die Tassen anrichtete. Er beäugte ihn aber ganz genau. Er hatte doch wohl keine weiteren Verletzungen, oder?

Die Frage holte ihn dann aber aus seinen Gedanken und er lächelte ihn an.

„Erholter? Ist das so? Also, ich habe mir ihre Nachricht immer wieder zum Schlafen angehört. Wenn ich wirklich erholter wirke, dann ist das allein Ihr Verdienst.“

„Danke, für den Tee!“, meinte er dann.

„Ah, fast vergessen!“, er holte ein kleines Säckchen aus seiner Jackentasche.

„Hier, ein kleines Souvenir für Sie, ich habe es gesehen und musste direkt an Sie denken!“.
Er erhob sich erneut und überreichte es ihm. Er hoffte wirklich, dass ihm die dicke, rosa Winkekatze gefiel.

Dann nahm er wieder Platz und beäugte ihn wieder.

Auch wenn ihn das blaue Auge zierte, so trübte es kein bisschen Dr. Hayashis Schönheit. Das Lächeln war wirklich zauberhaft. Sora war einen Moment wie gelähmt.

„Ach ja, bevor wir anfangen…. Mein Lied ist nun fertig. Darf ich es Ihnen vorspielen?“

Fast schon nervös, holte er die Gitarre aus dem Koffer, nahm Platz, räusperte sich kurz und setzt dann auch direkt an.

So wie die Melodie war, sang auch er sehr sanft. Er hatte eine gute Gesangsstimme, die für Balladen perfekt geeignet war. Für ihn selber reichte es, wenn er Songs schrieb, aber er hatte nie die Absicht der Sänger einer Band zu sein, auch wenn er sich sicherlich nicht hinter einem verstecken musste.

Im Text ging es darum, dass man sich in der Dunkelheit befand, aber eine Stimme, wie ein leuchtender Schmetterling, den Weg in die Helligkeit lotste. Fernab der Angst und der Wunden. Weit hinaus in den Himmel und in die Sicherheit der zarten Wolken, der wärmenden Sonne und dem herrlichen Blau des Himmels. (Schmalz, trief)

Als er fertig war, grinste er verlegen und erklärte:

„Also, es hat noch keinen Titel, aber… Sie haben mich dazu inspiriert… und da Sie nicht gern zu Konzerten gehen, dachte ich, ich trage es Ihnen einfach hier vor.“

Er sah ihn an und musterte ihn eine Weile. Hatte es ihm gefallen?

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#43

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 02.12.2024 19:50
von Hiro | 4.186 Beiträge

Dr. Hayashi schüttelte gleich lächelnd den Kopf. "Nein, bisher kam sowas nicht vor. Es ist nur 2 Mal vorher passiert, dass jemand handgreiflich wurde, aber das waren dann Patienten und nicht deren Männer", erzählte er.
"Wirklich? Es freut mich, wenn ich damit helfen konnte. Ich habe tatsächlich noch zwei weitere Kapitel aufgenommen, aber ich wusste nicht, ob das überhaupt was bringt und darum hab ich sie Ihnen noch nicht geschickt", gestand er.
Gerade dachte er, dass der Termin nun losgehen konnte, da fiel Sora noch etwas ein.
Er hatte ihm tatsächlich ein Souvenir mitgebracht, aber es war kein Tee und auch kein Kuchen, stattdessen bekam er ein kleines Säckchen mit etwas Hartem darin in die Hand gelegt.
Dankend nahm er es an, packte es vorsichtig aus und wurde gleich ein wenig rot um die Nase. Seine Augen funkelten vor Freude, als ihm ein "Oh wie süß!", herausrutschte. Ja, man merkte gleich, dass er niedliche Dinge sehr liebte. "Danke, Herr Higashi, die ist absolut perfekt!", strahlte der Psychologe, der die Katze überhaupt nicht mehr aus der Hand legen wollte. Das war mit Abstand das Süßeste, was man ihm je mitgebracht hatte!
"Das Lied aus der Ausnahme? Sehr gerne!"
Womit hatte er es verdient, dass Sora ihm die mit Abstand niedlichste Winkekatze und auch noch ein Livekonzert schenkte? Dieser Musiker war wirklich ein absolutes Überraschungspaket. Wie könnte er sich nicht über dessen Nachrichten freuen? Sora war wundervoll.
Interessiert sah er ihn an, lauschte dem Text und dem Gitarrenspiel aufmerksam. Er spürte eine unglaubliche Wärme in seiner Brust aufkommen, sein Herz schlug höher und seine Augen kämpften dagegen an, sich mit Tränen zu füllen. Dieses Lied war unglaublich rührend und wunderschön, ebenso war Soras Stimme total angenehm, regelrecht überwältigend.

Der Psychologe schluckte schwer, als das Lied zu Ende war, um bloß keine Träne zu verdrücken. Auf seinen Lippen lag ein Lächeln und er konnte kaum glauben, dass er es war, der Sora zu diesem wunderbaren Stück inspiriert hatte.
"Herr Higashi, das war wunderschön. Ich wusste nicht, dass Sie auch eine so atemberaubende Gesangsstimme besitzen! Es ist schade, dass Sie in der Band nicht auch singen", antwortete er endlich.
"Wie soll ich mich denn je erkenntlich zeigen? Die Katze ist ja schon total super, aber jetzt noch ein Livekonzert...!", lachte er verlegen.
Man sah ihm an, dass er absolut begeistert von dem Lied war. Sora hatte ein wirklich großes Talent, umso wichtiger war es, seinen Verstand und seinen Körper davor zu bewahren, unter dem Druck dieses Talents zusammenzubrechen!

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#44

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 02.12.2024 21:09
von Kazu | 45 Beiträge

Sora freute sich sehr, dass Dr Hayashi das Mitbbringsel gefiel! Noch mehr erwärmten ihn die Worte über das Lied.

„Vielleicht sollten wir mal einen Karaoke Abend veranstalten, ich bin mir sicher, dass Sie auch eine schöne Gesangstimme haben.“

Natürlich mochte Aisu Lob und er lebte auch davon, allerdings war Sora wesentlich kritischer. Ihm fiel es tatsächlich nie leicht Komplimente anzunehmen.

Seltsam. Jetzt bemerkte er den Unterschied.

Kurz nachdenklich teilte er ihm dann mit: „Ist es seltsam, dass sich der Rockstar in mir an Komplimenten labt, aber ich, der Mann, der hier sitzt, tief gerührt von Ihren Worten ist? Es fühlt sich irgendwie….. wertvoller an…“

Er strich sich mit dem Daumen und Zeigefinger über die Stirn. Kurz verlor er sich wieder in seinen Gedanken.

Warum war ihm Dr Hayashis Meinung eigentlich so wichtig? Wieso berührten ihn seine Worte?

Er riss sich selbst aus den Gedanken und lächelte ihn verlegen an.

„Genug davon, wollen wir beginnen? Ich will Ihre kostbare Zeit ja nicht verschwenden!“

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#45

RE: Im Garten der Gedanken

in Geschichten 02.12.2024 22:41
von Hiro | 4.186 Beiträge

Kenta lachte gleich amüsiert. "Ich kann bestimmt nicht singen!", winkte er ab. Karaoke? Das hatte er nie gemacht, mit wem auch? Er war die meiste Zeit viel zu beschäftigt mit dem Studium gewesen, um tatsächlich viele Freundschaften zu schließen. Er hatte ein-zwei gute Freunde, und selbst die traf er nicht sonderlich häufig. Trotzdem war es eine nette Idee und er musste mit einem Zwinkern anhängen: "Aber wenn Sie wollen, dass Ihnen die Ohren bluten, bin ich dabei!"
Der Psychologe hatte nie groß versucht zu singen, vielleicht in seiner Jugend mal unter der Dusche, aber nie in ein Mikrofon.
Dr. Hayashi machte sich gleich Gedanken über Soras Worte und was er ihm dazu sagen konnte, doch dann wollte der Schwarzhaarige auch schon das Thema wechseln.
"Herr Higashi, das passt doch gut zur Sitzung! Außerdem verschwenden Sie meine Zeit nicht, keine Sorge", lächelte er sanft.
"Das, was sie beschreiben, ist völlig normal. Sie nehmen auf der Bühne einen Charakter an, der sonst nicht so herauskommt. Die meisten Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, sind auf der Bühne oder vor der Kamera ganz anders. Man spielt quasi einen Charakter und genießt es, aber die Bühnenperson ist nicht gleichzusetzen mit dem Menschen, der Sie privat sind", begann er zu erklären.
"Wenn sie auf der Bühne stehen, dann steht dort nicht Sora Higashi, sondern Aisu, ihr alter Ego, wenn man so will. Sie genießen das Rampenlicht und das ist sehr gut, aber ein Star lebt nun mal auch genau von diesen Komplimenten und dem Zuspruch. Im normalen Leben, gerade dann, wenn sie jemandem gegenübersitzen, der kein Fan ist, fühlen Sie sich wieder normaler und somit fühlt sich ein Kompliment wohl auch anders an und somit wohl auch wertvoller, denn das Kompliment erhält Sora und nicht die Rolle Aisu, verstehen Sie, wie ich das meine?", fuhr er fort.
"Natürlich sind Sie beide Personen, doch wahrscheinlich werden Sie gefühlstechnisch einige Unterschiede feststellen, wenn Sie sich als Privatperson und als Star miteinander vergleichen. Es ist gut, dass es Unterschiede gibt und Sie sollten sich da absolut keine Sorgen machen. Ist es nicht auch so, dass Sie eigentlich müde und ausgelaugt sind, doch sobald sie die Bühne betreten, mit Energie durchströmt werden, als seien Sie plötzlich ein anderer Mensch?"

Der Psychologe hatte sich natürlich in den letzten Tagen sehr viel eingelesen und weitergebildet, was dieses spezielle Thema betraf. Er wusste zwar auch dank des Studiums die ein oder andere Sache darüber, aber Recherche war nie schlecht.

"Sie können mir gerne erzählen, was in den letzten Tagen so los war und wie sie sich gefühlt haben. Vielleicht fallen Ihnen auch sonst noch Dinge ein, die Sie belasten, an denen wir gemeinsam arbeiten können", schlug er schlussendlich vor.

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