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Das Shooting war wirklich völlig entspannt. Yuto fühlte sich überhaupt nicht komisch dabei. Vielleicht, weil sie bereits einige hinter sich hatten. Aber er vertraute Ryo und hatte Spass daran.
Die Bilder die er dann zu Gesicht bekam überraschten ihn, wie so oft. Er war selbst verwundert, wie er aussah oder aussehen konnte. Das war so fremd und doch faszinierend.
„Du machst einfach immer, dass ich so unglaublich cool aussehe. Du bist ein wahres Genie!“, gab Yuto das Kompliment zurück.
„Noch eine Szenerie? Was schwebt dir vor? Soll ich wieder unter die Dusche?“, scherzte er, räusperte sich dann aber.
Trotzdem war er neugierig, was Ryo für eine Idee hatte.

Ryo war mehr als erfreut darüber, dass Yuto die Bilder ebenfalls gefielen. Es war für ihn wie ein Kompliment, wenn sein Model sich selbst auf den Bildern mochte.
"Du siehst einfach nur cool aus, ich halte es nur fest", merkte der Fotograf an. Er hätte Yuto doch niemals so unglaublich gut ablichten können, wenn der nicht von Natur aus schon ein unendlich schöner Mann wäre. Wäre er nicht so fotogen, hätte Ryo ihn wohl auch nie angesprochen.
Der Gedanke an Yuto, wie er unter der Dusche stand und das Wasser einfach nur so an seinem wunderschönen Körper abperlte, war göttlich. Wie gerne würde er das ablichten! Aber es war wahrscheinlich besser, wenn er das mit Kojis Wissen und in dessen Anwesenheit umsetzen würde, andernfalls könnte das ganz schnell nach hinten losgehen.
Der errötete Fotograf räusperte sich und schüttelte leicht seinen Kopf, um das Bild von Yuto unter der Dusche wieder loszuwerden.
"Keine schlechte Idee...Aber lass uns doch lieber in der Küche anfangen...Oh warte!"
Ryo flitzte kurz zu seinem Kleiderschrank, dort bewahrte er auch manche Dinge für Shootings auf. Mit einer schwarzen Kochschürze kam er wieder zurück und hielt sie Yuto hin. "Kannst du dein Shirt und die Socken ausziehen und nur die Schürze mit der Jeans tragen? Wir kochen etwas Wasser in einem Topf, damit das mit dem Dampf aussieht, als würdest du kochen und hauen ein Spiegelei in die Pfanne! Das wird ein -mein heißes Date macht mir Frühstück- Shooting, was hälst du davon?"

Yuto lachte auf.
„Mein heisses Date macht mir Frühstück Shooting? Wie oft hast du so eins schon geschossen?“
Die Idee war fantastisch. Sofort nahm er die Schürze an, zog sich Shirt und Socken aus und posiere schon in der Küche herum noch bevor das Wasser überhaupt im Topf war.
Das machte richtig viel Spass. Mit jemand anderem würde er wohl nie so aus sich heraus gehen, aber hier und jetzt in dieser Konstellation, war es einfach nur super.
„Soll ich einfach noch ein Rührei machen, damit ich auch mit einem gefüllten Teller posen kann?“, erkundigte er sich gut gelaunt und sah schon im Kühlschrank nach.
„Oh, wir sollten nachher noch ein bisschen Einkaufen!“, merkte er an und hielt eine Frühlingszwiebel wie einen Bart vor sein Gesicht während er hinter der Kühlschranktür hervorlugte.

"Nur ein mal", gab Ryo zu. Tatsächlich hatte er Koji schon einmal so abgebildet, aber noch ein Bisschen prikärer, denn der hatte bis auf eine rosa Rüschenschürzte nichts getragen. Selbstverständlich hatte der Fotograf sich bei diesem Anblick seines Freundes wirklich sehr zurückhalten müssen. Koji hatte verboten heiß ausgesehen und die Bilder waren ebenso gelungen.
Yuto sah allerdings auch ziemlich hot aus, auch wenn er noch eine Jeans trug. Der Fotograf nickte zufrieden, als er ihn musterte. "Das wird super!"
Als Yuto noch zum Spaß posierte, machte Ryo bereits Fotos, er musste ohnehin die Lichter einstellen und alles an der Kamera.
"Rührei wär auch super", bestätigte Ryo, ehe er lachend die Kamera auslöste. "Du solltest dir überlegen, ob du dir nicht einen Bart stehen lässt!" schmunzelte der Fotograf. Mit Yuto Fotos zu machen war immer wunderbar befreiend und lustig, vor allem aber gefielen ihm die Bilder immer besonders gut. Gerade jetzt, wo die Schürze nicht mal mehr seine Narbe bedeckte, würden sie ihm noch besser gefallen. Es hatte immer etwas Geheimnisvolles und Mysteriöses an sich, wenn jemand solche Narben trug.
"Wir können nachher gerne zusammen einkaufen, dann finden wir sicher auch Dinge, die du besonders gerne magst."
Ryo war total aufgeregte und ließ Yuto in verschiedensten Positionen posieren, bis er überlegte. "Klingt vielleicht kommisch, aber wär es okay für dich, wenn wir noch ein paar Bilder in Schürze und Boxershorts machen? Das mit der Jeans sieht schon echt heiß aus, aber ich würd gern schauen, wie sich das so macht", fragte Ryo vorsichtig und das ohne rot zu werden.
Daran erkannte man wohl, wann voll und ganz der Fotograf aus ihm sprach. Er dachte sich nichts dabei, schlug das nicht vor, um Yuto wieder nackter sehen zu können. In seinem Kopf kamen nur immer mehr Bildideen auf und es war immer gut, wenn man Kleinigkeiten am Outfit veränderte, auch wenn es nur eine fehlende Hose war. Es wäre auch nicht schlimm für ihn, wenn Yutos das ablehnen und lieber lassen würde, nicht jeder ließ sich gerne in Unterwäsche abbilden.

„Ein Schicker Zwiebelschnauzer? Meinst du, der steht mir?“, scherzte Yuto.
Er wurde richtig warm beim posieren und traute sich auch immer mehr. Da kam dann die Frage über die Hose.
„Ehm, bist du sicher? Na gut, bin dabei. Bitte von meiner Schokoladenseite!“, er hielt ihm frech den Po hin lachte dann und zog die Hose dann aus.
Nun stand er in der Shorts und der Schürze da.
„Wie hättest du mich gern?“

"Auf jeden Fall", lachte Ryo weiter.
Mit Yuto machte es besonders viel Spaß, beinahe so wie mit Koji. Fotografie war eindeutig Ryos Leidenschaft.
"Nur, wenn du dich damit wohlfühlst", hörte man ihn antworten. Die Aussage mit der Schokoladenseite ließ ihn kichern.
"Mit Schlagsahne und Schokostreuseln!"
Ryos Antwort klang vielleicht dämlich, aber tatsächlich ging er an einen Schrank und holte beides da raus. "Keine Sorge, das kommt nicht auf dich", entschärfte er die Situation sofort, ehe er eine kalte Trinkschokolade fertig machte und Yuto die Sprühsahne in die Hand drückte.
"Mach einfach die Sahne auf den Kakao und dann die Schokostreusel und dann halt den Kakao in die Kamera, als würdest du mir den anbieten wollen." wies er ihn an.
Die Zeit verging wie im Flug und schlussendlich saßen Ryo und Yuto gemeinsam auf dem Sofa und sahen sich die Bilder an, die entstanden waren. "Wir sollten bals einkaufen und etwas kochen, Koji kommt in etwa einer Stunde zurück", überlegte Ryo, während er durch die Bilder klickte und das ein oder andere mit einem Herz markierte, um dieses später schneller zu finden.
"Ich bin soooo froh, dass du das alles mitmachst, schau dir einfach diese Meisterwerke an! Ich brauch da kaum noch was zu bearbeiten!"

Yuto fühlte sich in der Tat wohl. Es störte ihn nicht im geringsten, so leicht bekleidete Fotos von sich machen zu lassen. Ryo gab ihm durch und durch ein gutes Gefühl.
Auf dem Sofa sitzend staunte er selbst über die Ergebnisse. Hier und da war ein lustiges Bild, worüber er sich gut amüsierte, aber andere sahen wirklich erstaunlich gut aus.
„Wahnsinn, was du aus mir rausholst!“, gab er begeistert von sich.
„Oh, ja, einkaufen, lass uns gehen!“
Gemeinsam kauften sie ein, allerdings bestand Yuto darauf, die volle Rechnung zu übernehmen. Das war das mindeste, das er tun konnte.
Wieder in der Wohnung angekommen stellte er sich ohne Umwege an den Herd und bereitete essen vor. Er machte Omurice für alle, Oktopusförmige Würstchen und eine Misosuppe mit Kartoffeln.
Nur ein paar Minuten, nachdem Koji da sein würde, würde es fertig werden, das hatte er versucht so zu timen.
Dankbar hier sein zu dürfen, deckte er den Tisch und schenkte allen Limo ein.

Ryo war stolz darauf, dass die Fotos so gut geworden waren, aber gleichzeitig war es wahrscheinlich auch einfach schwer, einen so schönen Mann nicht gut auf Fotos einzufangen.
Das gemeinsame Einkaufen war genau so entspannt, wie das Fotoshooting, was Ryo sehr begrüßte. Einkaufen war für gewöhnlich eher lästig und meist übernahm Koji diese Aufgabe, wenn sie nicht die Zeit fanden, gemeinsam einkaufen zu gehen.
Während Yuto das Essen schließlich vorbereitete, kümmerte Ryo sich um einen ordentlich gedeckten Tisch und räumte das Fotoequipment weg. Koji sollte nicht von der Arbeit ins Chaos kommen müssen.
Endlich war Koji zurück und wurde von Ryo mit einem liebevollen Kuss empfangen.
"Willkommen Zuhause!", strahlte der Blonde seinen Liebsten an. "Hey~ , du hast doch wieder Fotos gemacht, hm? Zeig mal her", bemerkte Koji direkt. Seinen Schatz kannte er mittlerweile in- und auswendig, er merkte sofort, wenn Ryo von seiner Arbeit als Fotograf beflügelt war.
Der Blonde grinste, als hätte sein Freund ihn ertappt, ehe er ihn sachte an der Hand mit hineinzog. "Ich zeig’ dir die Fotos nach dem Essen, okay? Yuto hat sich viel Mühe mit dem Kochen gegeben. Du kannst dich direkt ausruhen und genießen", plapperte der Fotograf.
"Hi, Yuto", wurde der Kerl am Herd nun ebenfalls begrüßt. "Das riecht echt gut. Danke, dass du kochst."
Koji ging noch einmal kurz ins Schlafzimmer, um sich eine Jogginghose anzuziehen und das Hemd auszuziehen. Man konnte deutlich sehen, dass der Dunkelhaarige wieder mehr trainierte, denn seine Arme waren deutlich definierter als noch vor einer Weile. Ryo musterte seinen Schatz zufrieden, als er zu ihnen zurückkehrte und sich an den Tisch setzte.
"Yuto hat den Einkauf übernommen, ich hab ihm zwar gesagt, dass das nicht nötig ist, aber er hat drauf bestanden", erzählte Ryo, um diese Geste ordentlich zu würdigen und Koji dazu zu bringen, sich zu bedanken, was er selbstverständlich auch tat.
Endlich durften sie von dem Essen probieren. "Guten Appetit", hörte man die beiden Gastgeber im Chor sagen, dann wurde gekostet.
"Mhhh~, lecker!" schwärmte Ryo, auch Koji stimmte zu.
Yuto würde sicher 2 Wochen hier bleiben dürfen, wenn jeder Abend so harmonisch lief wie dieser.

„Hallo Koji!“, gab Yuto gut gelaunt von sich.
Am Tisch schüttelte der Gast den Kopf.
„Nein, ich habe zu danken, dass ich nochmal hier bei euch Unterschlupf bekomme. Vielen Dank Koji!“, lächelte er dann ehrlich.
Dankbar war er wirklich und er würde sich die allergrößte Mühe geben, sich anständig zu verhalten.
Er war froh, dass ihnen das Essen schmeckte. Im Anschluss räumte und spülte er ab. Die anderen sollten sich ausruhen und ihren Abend miteinander geniessen.
Er stand in der Küche und war gerade am Abspülen, als ihm einfiel, dass er Yosuke noch nicht geschrieben hatte. Sofort nahm er sein Handy aus der Hosentasche und meldete sich bei ihm, dass er hoffte, dass es ihm gut ging und dass er in der Wohnung war um ein paar Kleider zu holen. Auch erwähnt er, dass er mit seiner Tante zusammenziehen würde. Dass er jetzt bei Koji und Ryo untergekommen war, liess er aber aussen vor. Das würde Yosuke eventuell nur wieder falsch verstehen, oder?
Er schaltete dann leise etwas Musik an um beim Spülen ein bisschen Unterhaltung zu haben.

Die drei verstanden sich prächtig, das beruhigte Ryo sehr. Ob es für Koji aber tatsächlich absolut in Ordnung war, dass Yuto hier war, wusste er nicht so recht.
Er sprach das allerdings nicht noch einmal an und genoss so einfach die gemeinsame Zeit. Natürlich hatten die beiden versucht Yuto zu überreden, dass er ihnen ruhig den Abwasch überlassen konnte, aber der war so voller Tatendrang, dass sie ihn nicht dazu bringen konnten.
Während Yuto die Küche wieder auf Vordermann brachte, zeigte Ryo seinem Schatz die entstandenen Fotos.
"Woah, die sind super, Ryo! Du wirst echt immer besser. Da kommt mir sofort wieder die Lust hoch, Model für dich zu spielen", meinte er erstaunt. Yuto war ein tolles Model, das musste er ihm lassen. Es machte Koji tatsächlich auch nichts aus, dass der Gast in Schürze und Shorts vor der Kamera posiert hatte, immerhin kannte er Ryos Gründe dafür. Sein Schatz ließ sich grundsätzlich von allem inspirieren und nutzte jede Gelegenheit, um am Outfit etwas zu verändern.
"Ich würde unglaublich gerne mal ein Shooting unter der Dusche machen", berichtete der blonde. "Ich würde euch beide gerne unter laufendem Wasser ablichten, einzeln natürlich. Verdeckter Akt, keine Pornobilder. Wärst du damit okay?", Ryo sah seinen Freund hoffnungsvoll an und sollte nicht enttäuscht werden.
"Ich mach für dich alles vor der Kamera, das weißt du doch", raunte Koji seinem Liebsten ins Ohr, der daraufhin kicherte. "Ist es für dich auch ok, wenn ich Yuto auch so ablichte?" hakte Ryo dennoch noch einmal nach, denn das war der Part, weswegen er eigentlich gefragt hatte.
"Hm? Kannst du natürlich machen, ich steh deine Fotografenkarriere doch nicht im Weg! Es sind bloß Fotos, da ist doch nichts dabei", lächelte der Schwarzhaarige, woraufhin er gleich mit Küssen übersäht wurde. "Du bist der Beste!", quiekte der Student dabei freudig auf. Er dachte gar nicht daran, dass Yuto sich möglicher weise nicht so wohl dabei fühlte, die beiden so turteln zu sehen und zu hören. "Ich liebe dich", hauchte Ryo, was von Koji gleich erwiedert und mit einem Kuss besiegelte.

Da Yuto die beiden wegen der Musik nicht wirklich hörte, war das alles okay. Hätte er mitbekommen, wie verständnisvoll Koji mit allem war, hätte er wohl nicht noch mehr Gewissensbisse sondern auch Minderwertigkeitsgefühle bekommen. Koji war einfach das Gesamtpaket. Er war unglaublich gutaussehend, erfolgreich, treu und der wohl liebevollste und verständnisvollste Mensch, den man treffen konnte. Eigentlich ein Wunder, dass er sich nicht in ihn verliebt hatte.
Als er mit dem Abwasch fertig war, trocknete er das Geschirr noch ab und verräumte es in die Schränke. Die Essensreste hatte er noch in Aufbewahrungsbehälter gepackt und im Kühlschrank verstaut.
Nun sah die Küche wieder aus wie zuvor, was ihn stolz grinsen liess.
Gerade wollte er ins Wohnzimmer zu den anderen, da sah er, dass Yosuke ihn anrief.
Er stockte. Sollte er ran gehen?
„Ich bin kurz draussen!“, gab er lauter ins Wohnzimmer und ging dann mit dem Handy vor die Tür.
Dann nahm er ab.
„Ja?“
„Yuto?“
„Ja.“
„Wie geht es dir?“
„Ja, soweit gut und dir?“
„Naja.. ch habe deine Nachricht gesehen. Ehm, wann willst du dann deine restlichen Sachen holen?“
„Das weiss ich im Moment noch nicht. Kann ich dir dahingehend noch Bescheid geben?“
„Ja.“
Kurzes Schweigen machte sich breit.
Yuto wusste nicht so recht, wie er mit dieser unangenehmen Stille umgehen sollte.
„Naja, dann…. Melde dich einfach.“, kam es dann von Yosuke.
„Okay. Danke.“
„Yuto?“
„Ja?“
„Pass auf dich auf, ja?“
„Ja, du auch!“
Dann war das Gespräch zu Ende und er ging in die Wohnung zurück.
Irgendwie war die gute Stimmung für ihn nun getrübt.
Er kam mit einem leicht gequälten Lächeln zu den beiden.

Ryo und Koji hörten noch, dass Yuto kurz rausgehen würde, ehe dieser verschwand. Sie hingen sich aber ohnehin gerade an den Lippen und knutschten herum.
"Hmm... Willst du jetzt die Fotos machen?" fragte Koji interessiert, ehe er Ryo erneut in einen innigen Kuss zog.
Nachdem der Blonde den Kuss leidenschaftlich erwidert hatte, nickte er aufgeregt. "Oh ja! Zieh dich aus und warte im Bad, ich hol die Kamera!" gab er erfreut von sich. Gerade standen sie auf, da kam Yuto wieder zu ihnen.
"Yuto...Ist alles in Ordnung?" fragte der Fotograf besorgt, da sein Gast nicht gerade glücklich, nein eigentlich sogar gequält aussah.
Koji stockte. Es ging wieder um Yuto und natürlich ließ Ryo da alles wieder stehen und liegen.
Er verkniff sich ein Seufzen und verschwand stumm im Schlafzimmer, in welchem der Rechner stand, um dort einfach ein wenig im Internet zu surfen. Er hatte keine Lust sich das ganze Gejammer auch noch anzuhören, jetzt wo Ryos Fokus ohnehin wieder auf Yuto gelenkt war. Sie würden heute sicher keine Fotos mehr machen, dann konnte er auch ein wenig Zeit für sich haben, nicht wahr?
Ryo sah seinem Schatz nur kurz nach, dann wieder zu Yuto.
"Wenn etwas ist, kannst du mir das immer sagen, ja?"

Yuto hatte das Gefühl, die beiden gerade gestört zu haben. So, wie Koji auch einfach im Schlafzimmer verschwand, bestärkte ihn das auch.
"Ach, alles gut. Ich hab nur kurz was mit Yosuke klären müssen. Passt schon. Ehm, ich wollte euch nicht unterbrechen. Mach ruhig weiter, bei was auch immer. Ich bin gar nicht da, hmm?", lächelte er und winkte ab.
Ob die beiden gerade miteinander schlafen wollten? Na toll, dabei wollte er auf jeden Fall nicht zusehen, oder irgendwas in der Richtung. Das wäre nur eine absolute Qual in seinem jetzigen Zustand. Er wollt sich das alles nicht vermasseln indem er seinen Trieben oder Gefühlen nach ging.
Er überlegte, ob er raus gehen sollte, einfach so. Eine Weile frische Luft schnappen oder so. Also, spätestens dann, wenn er mitbekäme, dass sies echt trieben, würde er es tun, beschloss er.
Nun ging er aber ins Wohnzimmer und nahm auf dem Sofa Platz. Er wollte wirklich niemanden stören.

Ryo bemerkte die Spannung in der Luft, als er das Zimmer betrat, und spürte, dass Yuto sich unwohl fühlte. Er konnte verstehen, dass die Situation vielleicht etwas anders gewirkt hatte, als Ryo wollte. Es ging ihm immerhin um die Fotos und nicht um Sex, zumindest in diesem Moment. Es war schade, dass Koji gleich flüchtete und somit auch der Fotosession entkam, trotzdem war es nicht so schlimm. Mit einem aufmunternden Lächeln versuchte Ryo, die Situation zu entspannen.
"Aber sonst ist soweit alles in Ordnung,? Keine Sorge, du hast sicherlich nichts gestört. Ich kann mich auch später noch mit Koji unterhalten, er ist jetzt erst mal beschäftigt. ", sagte er einfühlsam und setzte sich neben Yuto auf das Sofa.
"Wenn du möchtest, können wir etwas unternehmen, um dich abzulenken. Vielleicht spazieren gehen oder irgendetwas anderes, das dir guttut? Ich bin gerne für dich da", schlug Ryo vor und zeigte Bereitschaft, seinem Freund beizustehen. Wenn Yuto ihm nicht erzählen wollte, was er mit Yosuke besprochen hatte, dann war das natürlich in Ordnung. Dennoch musste er ihn ja nicht gleich mit seinen Gedanken und Gefühlen allein lassen. Ryo wollte wirklich gerne für den anderen da sein und dabei gab er sich die größte Mühe. Koji konnte sicher nach der Arbeit ein wenig Me-Time vertragen, andere Dinge konnte man immer noch später tun. Weder die Kamera noch die Dusche würde weglaufen, nicht wahr?

Yuto freute sich natürlich sehr, dass Ryo sich um seine Belange kümmern wollte und das ehrte ihn auch. Aber er wollte auch nicht, dass es Stress mit Koji gab. Allerdings machte er sich dahingehend vielleicht auch zu viele Gedanken. Ryo kannte seinen Freund doch viel besser, der würde schon wissen, was in Ordnung war, oder?
„Ich hatte überlegt ob ich ins Badehaus gehe. Einfach nur um ein bisschen zu entspannen.“, meinte er dann.
Es war sein erster Einfall. Hätte er länger überlegt, hätte er auch Einkaufszentrum oder Kino oder sonst was vorschlagen können, aber er wollte einfach etwas sagen, bevor Ryo sich vielleicht doch anders entschied.
Er sah ihn mit grossen Augen an. „Wir… können ja auch zu dritt gehen…“, fügte er kleinlaut hinzu. Er wollte nicht den Eindruck machen, als wollte er Ryo unbedingt wieder nackt sehen. Vielleicht wäre es ohnehin die schlauere Variante, sowas zukünftig besser nicht allein mit Ryo zu tun.
Auch wenn doch eigentlich nicht das geringste dabei war. Es war ein Teil ihrer Kultur. Badehäuser waren genauso normal wie einkaufen gehen… warum kreisten sich seine Gedanken also gerade um die Richtigkeit dieser Sache?
Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, bis Ryo antwortete.

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