#61

RE: Gut und Böse

in Geschichten 08.06.2017 11:16
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Eben hatte Takumi noch einen weiteren Spiess genommen und wollte ihn essen, doch nach Heijis Ausbruch warf er das Essen entnervt auf den Teller zurück.

„JA! Super Idee! Einfach weglaufen hat schon immer alle Probleme gelöst!“, meinte der Barista und sah ihn mit einem Gesichtsausdruck an, der leicht an Ekel erinnerte.

Er schüttelte den Kopf, kam dann wieder nach vorne und beugte sich sogar leicht über den Tisch dann zischte er:

„Wie selbstverliebt bist du eigentlich? Zu glauben, dass sich die ganze Welt nur um dich dreht? Anzunehmen, dass dir jeder etwas vorwerfen wollen würde, wo man es gut meint? Du brauchst noch nicht mal ansatzweise denken, dass irgendeiner von euch bei klarem Verstand ist! Solange alles in eine rosarote Wolke getunkt wird, ist es hübsch und fluffig und wunderbar, aber irgendwann kommt die Realität und die Realität sind Gefühle! Da ist es doch wohl selbstverständlich, dass sich JEDE Partei Gedanken macht! Das bedeutet nicht, dass man sich gegen DICH verschwören möchte, dass bedeutet, dass man für SICH herausfinden muss, was man eigentlich selber will! Und weisst du was, kleiner Koreaner, das ist nur menschlich und natürlich!“

Er lehnte sich wieder zurück sah ihn an. Musterte ihn regelrecht.

„Ihr Koreaner habt euch nicht geändert, hmm… die Japaner waren und bleiben für euch die Bösen, oder? Immer diese ewige Opferrolle, nervt ihr euch damit nicht selbst?“

Er stand auf, nahm noch eine Serviette wischte sich über den Mund und warf sie auf den Teller ehe er nach vorne ging um zu bezahlen.

Im Moment fand er überhaupt nichts süsses an Heiji und war extrem genervt von dessen Ignoranz. Er hatte etwas gegen Menschen, die immer nur ihr eigenes Leid sehen wollten, besonders, wenn es deren eigenes Verschulden war.

Er ging raus und zündete sich eine Zigarette an.

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#62

RE: Gut und Böse

in Geschichten 08.06.2017 19:48
von Hiro | 4.186 Beiträge

Heiji fühlte sich total angegriffen und vor allem unfair behandelt. Wieso warf ihm plötzlich jeder irgendwas vor? Er wollte doch auch für Tora da sein und ihm helfen sich zu ändern... doch genauso wollte er auch Moko ein guter Freund sein. Nur Takumi....der passte hier nicht rein! Die zwei waren garnicht so schlimm gewesen, bevor dieser verschissene Barista aufgetaucht war! Sie hatten sogar zu dritt Dinge getan, die Heiji sich nicht einmal vorzustellen gewagt hatte und nun .... ganz plötzlich tauchte dieser blonde, viel zu coole Kerl auf und brachte alles total durcheinander! Es machte ihn so wütend, er hatte gerade wirklich das Gefühl einen Grund zu haben, um diesen Menschen, der ihm gegenüber saß zu hassen. Er hegte zumindest großen Groll gegen ihn, obwohl sie sich vor kurzem doch sehr gut entgegen gekommen waren.

Dieser Blick, mit welchem Takumi ihn nun auch noch strafte machte das alles nicht sonderlich viel besser. Heiji hasste es abgrundtief so angesehen zu werden. Was sollte er denn tun? Er kannte keine andere Lösung und da ja alle wie die Idioten an diesem Blondchen hier hingen, konnte er ja auch einfach gehen. Würde sowieso keinen sonderlich lang stören und Takumi käme das sicher gerade recht.

Takumis Worte und die Art, wie er ihm das sagte taten verdammt weh. Glaubte er das wirklich? War Heiji so ein schlechter, selbstverliebter Mensch? Er war doch überhaupt nicht der Meinung, dass sich alles um ihn drehen musste... Es gab wirklich nur 2 Personen hier in Japan, die ihm derart wichtig waren, die wie eine Familie für ihn waren... und nun? Nun schien alles nurnoch zu zerbrechen, den Sinn zu verlieren und alles tat einfach nurnoch weh. Erst Moko, nun Takumi...was würde Tora ihm sagen, wenn er wieder heim käme? Was müsste er sich von ihm anhören? Er wollte antworten, doch kam da einfach nichts... Was sollte er dazu sagen? Die Selbstzeifel drohten gerade ihn zu zerfressen und er konnte sich nicht im Geringsten wehren. Heiji mochte immer zu fröhlich strahlen, doch gerade war es ganz anders. Es war, als würde jemand seine kleine Welt mit einem schweren Vorschlaghammer besuchen... mit seinen langen, blonden Haaren und seinen beschissen guten Beristakünsten!

Doch was sollte das nun? Was hatte das mit Koreanern und Japanern zu tun? "Willst du mich verarschen?! Takumi!" Er lief ihm nach, stellte sich draußen vor ihn. "Was soll das? Wirst du jetzt rassistisch oderso?! Ich bin nur HALB-Koreaner! Ich bin halb Japaner als so komm mir nicht mit solchen Aussagen! Was soll das? Hat dich mal ein Koreaner abserviert oder wieso gibst du so eine Scheiße von dir?!" er sah ihn wütend an, ernst und nach einer Antwort verlangend. Heiji war in einer Welle aus Gefühlen gefangen, welche ihn überrollt hatte. Die Unsicherheit, die Selbstzweifel, die Wut und der Hass auf die momentane Situation brachten ihn völlig durcheinander. Er wusste überhaupt nicht mehr, was hier los war. "Außerdem bist DU gerade derjenige, der weggelaufen ist!" Heiji hatte wirklich das erste Mal wirklich das Bedürfnis danach, jemanden so richtig zu schlagen.. keine Mädchenhafte Ohrfeige...nein... am liebsten würde er Takumi gerade wirklich mit der Faust die Kippe zwischen die Zähne treiben. Er war selten so wütend gewesen.

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#63

RE: Gut und Böse

in Geschichten 09.06.2017 14:09
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Takumi hörte sich Heijis an und blies den Rauch durch die Nase.

Auf die Aussage, dass er nun weggelaufen sei meinte er nur: „Es geht hier aber nicht um mich!“

Er lauschte weiter den Dingen, die der Student ihm wutentbrannt zu sagen hatte. Dann zog er noch zwei mal an der Zigarette bevor er sie zu Boden warf und mit der Schuhspitze austrat.

„Hör mal, ich bin einfach genervt, okay? Ich bin dir völlig offen entgegen getreten aber du hast dich mir von Anfang an nicht von deiner süssen Seite gezeigt. Ich hör mir von allen an wie toll du bist und sehe auch, wie die Leute mit dir umgehen. Als seist du eine kostbare Vase, die es nicht zu zerbrechen gilt…. Das mag auf viele Menschen sehr anziehend wirken. Aber mir gegenüber bist du eher der Elefant im Porzellanladen als das zerbrechliche Wesen und ich weiss nicht wieso du dich ausgerechnet bei mir so gibst, denn ich habe wirklich das Gefühl, dass du gar nicht so stark bist, wie du vorzugeben scheinst. Glaube mir, letzten Endes ist mir das egal. Du kannst von mir aus kleine Kinder frühstücken, wenn dir der Sinn danach steht. Wenn du mich nicht magst, magst du mich eben nicht. Und ich habe auch keine Lust dich vom Gegenteil zu überzeugen. In deinen Augen bin ich wohl jemand, der dein Leben zerstören will…. Aber um ehrlich zu sein, ist mir dein Leben egal. Genauso das von Mokomichi und das von Tora. Ihr seid mir am Ende des Tages alle egal! Mein ganzes Leben spielt keine Rolle. Wir sind doch alle nur Statisten in diesem Scheisshaufen, der sich Existenz schimpft! Ich bin einfach nur hier weil ich hier sein muss. Nicht weil ich es will. Und so lange ich auf dieses verschissene Leben angewiesen bin, will ich mir die Zeit so angenehm wie möglich gestalten. Die Menschen, die daran Teil haben wollen sollen das gern tun und die, die keinen Bock drauf haben… müssen nicht.“

Er sah den Jungen an und zündete sich eine weitere Zigarette an.

„Ich dachte, ich könnte mit dir befreundet sein, einfach, weil ich auch mit den anderen Jungs klar komme… aber du siehst mich als eine Art Feind an und ich weiss nicht warum. Ich habe dir nichts getan und auch kein Interesse daran dir was zu tun. Aber weisst du, ich sehe, wie verrückt Tora nach dir ist und wollte dich einfach nur Fragen, wie du zu ihm stehst. Vielleicht wollte ich eine Art Amor für ihn sein, da ich ihn gerne mag und sehe, wie er jeden Tag, genauso wie ich, darum kämpft in diesem verficktem Scheiss Leben klar zu kommen…. ein bisschen Hoffnung habe ich in euch gesehen…. Ja…. vielleicht habe ich dadurch sogar Hoffnung für meine eigene Existenz gesehen…. „

Er blickte Heiji direkt in die Augen und sah dabei selbst sehr traurig aus.

„Du kennst meine Geschichte nicht und ich kenne deine nicht. Wenn du mich hassen möchtest, wirst du wohl deine Gründe dafür haben…. ich möchte aber keinen Platz mehr in mir für negatives bereit halten! Tu also was auch immer du willst… es kann mir egal sein. Mir ist das zu anstrengend.“

Er wandte sich ab und machte sich auf den Weg. Ob Heiji ihm folgte oder nicht, war ihm nicht wichtig. Ob dieser noch etwas zu sagen hatte…. wusste er nicht. Aber hier vor dem Restaurant rum zu stehen empfand er als erdrückend. Die komplette Situation empfand er als ermüdend. Warum hatte er sich überhaupt da eingemischt? Sollten die Drei doch einfach ihr Ding durchziehen. Dass jemand verletzt werden würde, war doch ohnehin klar. Und das er sich das Gejammer anhören musste auch…

*************

Tora war unterdessen zu Hause angekommen und hatte sich erst einmal lange unter die Dusche gestellt. Er war gut gelaunt und fragte sich, wie es wohl bei Takumi und Heiji so lief. Aber noch viel mehr fragte er sich, was mit Moko los war.

Er griff also zum Telefon und rief an.

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#64

RE: Gut und Böse

in Geschichten 09.06.2017 19:58
von Hiro | 4.186 Beiträge

Heiji hörte Takumi zu. Hasste er diesen Mann wirklich? Was genau passierte hier gerade überhaupt..? Er war völlig durcheinander und überfordert. Es kam ihm vor, als wäre er selbst der beschissenste Mensch auf Erden und wäre es nicht annährend wert mit diesem Mann hier überhaupt zu sprechen. Er war es nicht wert von Tora geliebt zu werden und auch nicht von Moko. Wieso war er so gemein zu Takumi? Wieso sah er ihn als Bedrohung und glaubte, dass der blonde ihm alles nehmen wollte, was er erst vor kurzem gewonnen hatte?
Der Halbkoreaner kam garnicht zum antworten, zu lange musste er über seine Worte nachdenken, da ging Takumi auch schon los. Sofort hielt er ihn am Arm fest, drehte ihn jedoch nicht zu sich um. "Wie würdest du dich fühlen, wenn du im Ausland bist und in der Zeit plötzlich jemand auftaucht, der sich quasi in deinen Freundeskreis einschleicht, den du weder kennst noch einschätzen kannst? Tora hat da bereits ständig von dir geschwärmt wie toll und cool du doch bist und das tut er immernoch. Es kommt mir so vor, als hätte ich auch einfach in Korea bleiben können und niemanden hätte es interessiert, denn jemand neues, cooleres ist ja nun da, der mich ersetzen kann." Vielleicht konnte er Takumi das ja so erklären. "Von dem Moment an, wo Tora mir das erste Mal von dir erzählt hat, hab ich mich sofort gefühlt, als wäre da plötzlich Konkurrenz und ich konnte nichts dagegen tun, ich konnte dich nicht einschätzen, wusste nicht, wie ich mit der Situation umgehen sollte...." Er überlegte, was er noch sagen sollte.

"Ich war heute mit Moko im Ramenmuseum....Er...." Heiji stockte. "Er war am Anfang ganz anders als sonst... dann war er wieder wie immer, dann haben wir uns gegenseitig gestanden, dass wir Sex hatten, er mit dir und ich mit Tora und plötzlich war alles so.... als hätte ich den schlimmsten Fehler begangen. Ich war der Böse, weil ich was mit Tora hatte, aber dass er mit dir geschlafen hat, war völlig in Ordnung und durfte mich natürlich nicht verletzten. Wo ist da die Fairness? Wieso bin ich der Böse, wenn wir beide eigentlich nichts utnerschiedliches getan haben? Wieso geht Moko nicht einfach zu dir, fängt mit dir eine Beziehung an, wenn er dich so mag? Wieso hält er mich dennoch in seinem Bann gefangen und lässt mich nicht los? Ich weiß nicht, ob ich Tora oder Moko lieber mag, ich mag sie beide und würde am allerliebsten gleich eine Dreierbeziehung führen, wenn das so einfach wäre! Aber wenn Moko doch mit dir sowas macht und dich offensichtlich auch mag....wieso serviert er mich dann nicht einfach ab?" Heiji klang ein wenig verzweifelt, dafür sprudelte alles einfach gerade aus ihm heraus. Er fühlte sich von Moko immernoch verarscht und verletzt und doch konnte er nicht völlig loslassen.

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#65

RE: Gut und Böse

in Geschichten 09.06.2017 20:51
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Takumi hatte sich selbst umgedreht nachdem Heiji angefangen hatte zu reden. Es sprudele plötzlich alles förmlich aus ihm heraus und endlich begann alles Sinn zu ergeben.

Der blonde neigte seinen Kopf zur Seite, so als hätte er ein vereinsamtes, kleines Kätzchen erspäht.

Er legte seine Hand an Heijis Schulter, lächelte und meinte:

„Komm, lass uns wo anders hin gehen!“

Nicht viel weiter war ein kleines Geschäft, das Pralinen verkaufte. Man konnte sich auch hinein setzen und vor Ort welche essen und dazu ein Getränk bestellen.

Das tat Takumi auch. Er bestellte heisse Schokolade für beide und nahm dann mit Heiji Platz.

„Hier, erst einen großen Schluck trinken. Das bewirkt wahre Wunder, glaube mir!“

Er wartete, bis der Student angesetzt hatte, dann trank auch er einen Schluck.

Als er seine Tasse absetzte beäugte er Heiji und prustete plötzlich los.

„ICH und Konkurrenz, Paaahhhh hahaha!“

„Moko und Tora sind beide so verschossen in dich, da hat niemand Platz in ihren Herzen. Da kann ich so cool sein, wie ich will! Aber du und ich, wir sind einfach von Grund auf verschieden! Tora fühlt sich in meiner Nähe wohl weil wir vom selben Holz geschnitzt sind. Ich fühle mich in seiner Nähe auch wohl. Aber wir fühlen uns nicht in dieser Form zu einander hingezogen! Da musst du dir wirklich keine Sorgen machen, Heiji.“

Er trank noch einen Schluck und war kurz in Gedanken.

„Nun, bei Moko ist es wohl etwas anderes. Er mag dich sehr… er ist bestimmt in dich verknallt… aber weil er und ich ähnlich Interessen haben, sind wir uns wohl irgendwie näher geglommen. Auch weil er dachte, dass du Tora vielleicht lieber magst…. vielleicht hat ihn das verunsichert und in einem schwachen Moment… naja… da ist es halt passiert…. Aber… er kann nicht zu mir stehen. Er will es nicht. Weil er einfach zu starke Gefühle für dich hat, verstehst du?“

In seiner üblichen Art musterte er Heijis Reaktion, fuhr dann aber fort:
„Ich mag Mokomichi. Dagegen kann ich nichts tun. Aber ich werde ihm nicht hinterher laufen. Und so wie ich ihn mag, so mögt ihr drei einander eben auch. Das sind Gefühle, gegen die wir völlig machtlos sind. Auch wenn ich mir das selber eigentlich nur ungern eingestehe… Ich glaube, ihr seid einfach alles zu streng mit einander. Ihr wollt Antworten, wo ihr noch nicht einmal die richtigen Fragen kennt. Lasst euch doch einfach Zeit und seht, was sie euch bringt.“

Takumi war viel ruhiger als noch zuvor. Dass Heiji endlich mit der Sprache herausgerückt war, hatte ihn ein gutes Gefühl gegeben und so hatte er irgendwie die Eingebung, dass es sich schon alles regeln würde.

„Was denkst du, Heiji? Findest du nicht, dass du nicht etwas zu streng zu dir selber bist? Und vielleicht auch zu Moko? Er ist offensichtlich genauso verwirrt, wie du… Seid einfach anständig zu einander, dann wird das schon…. ich rede auch mal mit ihm, wenn du willst… hmmm… ich rede sowieso mal mit ihm…. weil ich das will.“

Er trank erneut und leerte die Tasse damit. Dann lächelte er Heiji an.

„Entschuldige, dass ich das mit dem Korea-Japan-Quatsch gesagt hab.“

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#66

RE: Gut und Böse

in Geschichten 09.06.2017 22:48
von Hiro | 4.186 Beiträge

Heiji nickte leicht. Wieso war Takumi plötzlich so viel netter und ruhiger als noch zuvor? Er hatte eher erwartet, dass er wütend sein würde, weil Moko was ausgeplaudert hatte. Obwohl er seinem Magen eigentlich immernoch nicht zutraute noch mehr aufnehmen zu können, bestellte Takumi doch einfach für ihn einen Kakao. Er seufzte leise. "Ich bin so voll mit Ramen..." murmelte er. Doch die heiße Schokolade roch himmlich und er konnte wirklich nicht widerstehen. "Nagut..." seufzend nahm er die Tasse und trank einen großen Schluck, so als würde er sich mit Alkohol Mut antrinken für dieses Gespräch.

Das Geschäft war super schön und irgendwie so Familiär. Klein und süß, genau wie die Pralinen, die hier angeboten wurden. Heiji nahm sich heute jedoch nicht viel Zeit, um sich weiter umzusehen oder sich viele Gedanken über das Geschäft zu machen, viel wichtiger war, was Takumi nun noch mit ihm besprechen wollte.

Der junge Student fuhr leicht zusammen, als der Barista auf einmal unerwartet loslachte. "Das ist nicht witzig! Ich mein das ernst!" schmollte Heiji daraufhin sofort. Takumi hatte ja keine Ahnung, was für eine große Konkurrenz er für Heiji war! Er war viel erfahrener, so weltoffen und cool. Er hatte seinen Job total drauf und konnte Moko mit diesem Kaffee wirklich begeistern. Was konnte Heiji? Er konnte dumm vor einer Kamera posen, auf niedlich tun, Blumengestecke und sträuße binden und...lernen. Das war alles. Er war nichts besonderes, kein cooler Barista, der den leckersten Kaffee überhaupt zubereitete, kein Hobbybäcker, der einem Konditor das Wasser reichen konnte und kein Ex-Knasti mit super spannender Hintergrundgeschichte....und super kochen konnte er auch nicht... er war einfach nur Heiji. Er hatte weder viel zu bieten, noch war er in irgendeiner Hinsicht besonders. Takumi fiel diekt ins Auge mit seinen langen, blonden Haaren und seiner tollen Ausstrahlung. Seine Kaffeekreationen roch man im ganzen Restaurant und er hatte was sonderbares, was ihn auch gleich noch interessanter machte.

Heiji wurde aus den Gedanken gerissen, als Takumi zu reden begann. "Tora findet dich trotzdem super toll und spricht ständig von dir..." murmelte Heiji. "Vielleicht merkst du da nur irgendwas nicht...." Auch, wenn der Halbkoreaner das nicht gern sagte, es kam ihm trotzdem so vor. Außerdem hatte Moko mit Takumi geschlafen und mit ihm wollte er es nicht! Da konnte doch was nicht stimmen. Deshalb konnte er die Worte über Moko auch nicht so recht glauben und verzog einfach nur unsicher das Gesicht. "Da wär ich mir nicht so sicher..." gestand er leise. Er hörte ihm weiter zu. "Zu streng? Moko ist derjenige, der mir den Sex mit Tora zum riesen Vorwurf gemacht hat.... Er meinte, ich sollte vorher nachdenken, ehe ich mit Menschen spiele.... aber tue ich das denn? Würde ich mit ihnen spielen, wüssten sie nichts voneinander.... ich lege doch alle Karten offen...Außerdem....ich..." Heiji schluckte. "Ich habe Moko vorgeschlagen, dass wir miteinander schlafen könnten, um zu sehen, ob die Gefühle die gleichen sind...aber ich hab die dumme Idee sofort wieder verworfen! ehrlich! Ich habs sofort zurück genommen... und Moko ist nach ein paar Minuten plötzlich aufgesprungen und wollte sofort zu sich um...naja du weißt.... und kurz vor dem Bahnhof hat er angehalten, mir das alles zum Vorwurf gemacht und ist gegangen...ich weiß nicht mehr, wie ich ihm gegenüber treten soll, ich weiß nicht, wieso ich plötzlich der ach so böse bin... ich bin nicht streng mit ihm, obwohl es mich auch rasend gemacht hat, zu hören, dass er mit dir im Bett war, habe ich mich zusammengerissen... und er hat direkt davon gesprochen, dass es ihn anwiedert und es sich anfühlt, als müsse er alles besser machen als Tora, wie ein ewiger Wettkampf...dabei vergleiche ich nicht ihre Fähigkeiten, beide sind völlig unterschiedlich und nicht vergleichbar...aber das wollte er auch nicht hören..." Heiji sah Takumi an. "Ich glaube er will mich nicht mehr...vielleicht kommt er bald zu dir gekrochen und bittet dich um eine Beziehung..." das murmelte er dann doch eher. Heiji verletzte das mit Moko wirklich sehr. "Ich weiß also nicht, ob ich wirklich der strenge hier bin oder ob es nicht eher Moko ist..."

Auch er trank seine Schokolade nun aus. "Wieso hast du das eigentlich gesagt? Hattest du mal stress mit einem Koreaner oderso...?"

Der Blumenjunge würde trotz allem immernoch am liebsten verschwinden, sich einfach in Luft auflösen und alle zurücklassen. Aber so, dass sie nicht mal wussten, dass er je existiert hatte. Er wollte einfach nicht da sein, wollte dieses ganze Chaos aus Gefühlen nicht mehr. Irgendwie konnte er es doch sowieso niemandem Recht machen.

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#67

RE: Gut und Böse

in Geschichten 10.06.2017 19:47
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Der Barista war überrascht, wie sehr sich Heiji ihm gegenüber plötzlich öffnete. Es war, als würde gar keine Rolle spielen, dass er ihn doch eigentlich als Konkurrenten ansehen würde. Vielleicht brauchte Heiji einfach wirklich jemand halbwegs unparteiischen, dem er das erzählen konnte.

Dass Moko direkt mit Heiji hatte schlafen wollen und ihn mit zu sich nehmen wollte, traf den Blonden. Ja, er hatte zwar gehört, dass nichts passiert war, aber es war immerhin Mokomichis erster Impuls. Also offensichtlich etwas, was er eigentlich hätte tun wollen. Trotzdem fragte er sich nun, warum er es nicht getan hatte. Ob es einfach nur verletzter Stolz war?

„Nun ja, du und Moko, ihr steht euch da wohl in nichts nach. Versteh mich nicht falsch, aber du bist genauso geknickt, wie er. Du, weil er was mit mir hatte und er, weil du was mit Tora hattest. Eigentlich müsstet ihr euch doch da blendend verstehen. Ich glaube, man ist da etwas zu hitzköpfig. Aber ich verstehe es auch. Ich wollte von Moko wissen, ob er es ernst mit mir meint… aber er scheint sich nicht zwischen dir und mir entscheiden zu können. Und ganz ehrlich? Ich habe keine Lust die zweite Geige zu spielen. Ich bin doch nicht der Trostpreis! Wenn das mit euch nichts wird, dann ist das so. Und wenn das mit euch was wird, dann eben auch…ich denke, ich klinke mich da aus.“

*****

Moko sah, wer ihn anrief und drückte ihn weg. Er hatte in keiner Form Lust mit Tora zu reden.

Dieser wunderte sich, wählte direkt nochmal und wartete. Aber er wurde wieder weg gedrückt.

Also schrieb er Moko: Alter, was ist denn los? Takumi und Heiji sind einen heben und wir nicht? Komm schon, lass raus gehen!

Irgendwie erschrak Mokomichi als er diese Nachricht gelesen hatte. Stimmt, Heiji hatte es ja erwähnt. Und nun waren die beiden also tatsächlich unterwegs. Ob Heiji ihn wohl auf alles ansprechen würde?

Moko atmete laut aus dann schrieb er zurück.

Ok. Komm zu mir….

Also machte sich Tora fertig um zu Moko zu gehen.

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#68

RE: Gut und Böse

in Geschichten 27.10.2017 14:17
von Hiro | 4.186 Beiträge

Aus Heiji sprudelte das alles regelrecht raus. Er war einfach überfordert und verzweifelt... außerdem konnte er den ganzen Kram so auch sonst niemandem erzählen...
Es war angenehm, dass Takumi ihm auch antwortete und versuchte das alles irgendwie ruhiger zu betrachten als Heiji selbst und wohl auch ruhiger als Mokomichi. "Moko steckt quasi in der selben Situation wie ich.... und trotzdem ist er so wütend geworden und hat mich einfach stehen gelassen... ich dachte, ich könnte mich auf ihn verlassen...ihm sowas anvertrauen und er würde mich verstehen..." Er seufzte tief. "Es ist halt alles irgendwie scheiße gelaufen.... und dass Tora mich entjungfert war ja auch nicht von mir geplant gewesen...Es ist halt einfach so passiert..." Er senkte leicht den Kopf. "Vielleicht will Moko mich ja jetzt auch einfach nicht mehr, weil mich schon jemand anderes angefasst hat.... und vielleicht verliert Tora auch das Interesse an mir, weil er mich jetzt schonmal hatte..." Heiji war mehr als unsicher. Er wollte die beiden nicht verlieren und diese Angst wuchs immer mehr. "Ich weiß nichtmal, wie ich Moko noch gegenübertreten soll..."

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#69

RE: Gut und Böse

in Geschichten 27.10.2017 15:25
von Kazuya | 4.234 Beiträge

"Kommt Zeit, kommt Rat...", meinte Takumi und sah Heiji an.

"Ich bin zwar nich geduldig, aber vielleicht bist du da ja besser als ich.... hab also Geduld und schau, was passiert... Ich frage mich eher, wie du Tora entgegen treten willst, mit all deinen gemischten Gefühlen... und ihn siehst du auch zuerst.. nehme ich an."

Er spielte an seiner leeren Tasse herum.

"Wer weiss, vielleicht kommen wir beide auch am Ende zusammen.", sagte er scherzend und zwinkerte ihm zu. Dann lachte er.

Ihm war zwar nicht wirklich zum Lachen zu mute, aber es schien wie die beste Lösung im Moment.

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#70

RE: Gut und Böse

in Geschichten 10.11.2017 23:32
von Hiro | 4.186 Beiträge

Heiji seufzte leise. Er wusste nicht wirklich, wie viel Geduld er tatsächlich aufbringen konnte, bevor er völlig durchdrehte. Dieses ganze Hin und Her war grauenhaft und er würde einfach unheimlich gerne auch selbst wissen, wie es weiter gehen sollte. "Du hast wohl Recht...Tora gegenüber zu treten wird vielleicht auch nicht so leicht wie ich hoffe..." Er beobachtete, wie Takumi an der leeren Tasse herumspielte. Was war wohl sonst noch so besonders an dem blonden, dass Moko mit ihm geschlafen hatte...? Wieso war er so unheimlich interessant? "Wir beide? Vergiss es! Das würde total schief gehen!" meinte Heiji sofort. Das wäre die totale Katastrophe... und würde wphl noch mehr Chaos als ohne hin schon verursachen!

Dem Halbkoreaner ging es nicht anders. Ihm war genauso wenig nach Lachen zu Mute und er tat es im Gegensatz zu Takumi auch nicht. Der blonde belog sich mit dem Lachen doch total selbst.... Was brachte ihm das? "Ich hoffe das alles regelt sich....so ganz ohne Freundschaften zu zerstören oder große Veränderungen...." Er musterte Takumi. Irgendwie passte er doch zu beiden viel besser als Heiji. Der blonde war ganz anders als andere und hatte was zu bieten. Er hatte zudem eine coole Vorgeschichte und fiel total aus dem Muster... Er sah cool aus, beherrschte seinen Job unheimlich gut und seine Art war so viel lockerer.. Er kam gefühlt mit allen auf Anhieb klar und sorgte immer für Stimmung... ganz anders als Heiji. Er konnte vielleicht hübsch aussehen und ein unschuldiges Lächeln sehen lassen...aber er hatte in seinem Leben einfach nichts erreicht... Er studierte, arbeitete nebenbei mit Blumen und sonst.... ja.... Was sonst hatte er?

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#71

RE: Gut und Böse

in Geschichten 20.11.2017 17:32
von Kazuya | 4.234 Beiträge

Tora kam bei Mokomichi an, welcher ihm mit einer griesgrämigen Miene die Türe öffnete.



Der Suppenkoch war sich erst nicht sicher, ob dies Mokos Ernst war oder ob dieser wirklich verstimmt war, also versuchte er es mit einem Lachen zu mildern und klopfte ihm auf die Schulter.



„Komm schon, Takumi wird sich schon wieder einkriegen!!“, meinte er, folgte dem größeren ins Wohnungsinnere und sah eine Schale mit Chips. „Oh, kann ich?“

Der Pachinkohallen-Mitarbeiter nickte nur und schob die Schale ein Stück näher an seinen Besucher.

Er musterte Tora, während dieser vergnügt die Chips kostete. Er schien wohl wirklich keine Ahnung zu haben. Oder er war komplett kaltschnäuzig. Ja, letzteres musste der Fall sein, schließlich war er ja auch schon im Knast….

„Wieso sind Takumi und Heiji eigentlich verabredet?“, fragte Mokomichi nun.

„Keine Ahnung. Vielleicht wollen sie einander ja auch etwas besser kennen lernen?“

„Ja, aber warum ausgerechnet jetzt?“

„Wieso nicht? Ist jetzt eine Zeit, die anders wäre als eine andere?“, entgegnete der Tattoowierte.

Moko schüttelte den Kopf.

„Hast du was zu trinken?“, fragte Tora schmatzend.

„Eh, ja.. was willst du? N Bier? Oder Calpis?“

„Kein Bier!“, gab er laut von sich und sah Moko nach, wie er in die Küche ging und mit zwei Flaschen Limo zurück kehrte.

„Was ist denn los mit dir?! Ich dachte, wir hätten alles geklärt.. “, fragte Tora nun, denn die Stimmung wollte einfach nicht auflockern.

Mokomichi atmete laut aus, sah Tora nicht an als er in bissigem Ton fragte:

„Und, wie war’s, Heiji zu vögeln?“

Tora, der gerade an seiner Limo genippt hatte, verschluckte sich beinahe, er wischte sich mit dem Ärmel über die Lippen und starrte Mokomichi an.

„Was?! Woher…?! Warte mal… bist du deshalb so mies gelaunt?!“

Moko sah weiter einfach nur stumm aber aufgebracht vor sich auf den Tisch.

„Ich dachte… du und Takumi….“

Ruckartig erhob sich der andere, wuschelte sich mit beiden Händen genervt durch’s Haar.

„Aaaacchhh, ich weiss auch nicht! Mich kotzt einfach alles an! Mit Takumi ist es toll, er ist echt ein klasse Kerl… aber… Heiji ist Heiji… und jetzt hab ich erfahren, dass du ihn geknallt hast… Und ich fühle mich…. ich fühle mich…“

„Wie das 5. Rad am Wagen?“, hakte Tora nach.

„Jaaaaa, irgendwie schon!“, er ließ sich zurück auf die Couch fallen.

„Verzeih mir, wenn ich dir nicht ganz folgen kann, Mann. Aber, bist du pissig auf mich, weil ich mit Heiji Sex hatte und du noch nicht?“

„Ja….“, gab er maulend von sich.

„Du hattest Sex mit Takumi!“

„Ja… aber…“

„Aber was?! Ist das alles ein Spiel für dich, oder was?! Der der Heiji zuerst geknallt hat, hat gewonnen, oder was?!“

„Nein! Natürlich nicht!“

„Was soll das dann?! Willst du Heiji oder willst du Takumi? Ich bezweifle, dass beides möglich ist! Du verhältst dich völlig kindisch! Fehlt nur noch, dass du mit Heiji schlafen willst, um zu sehen, wer von beiden der bessere Liebhaber ist!“

„Ach, mir willst du das jetzt vorwerfen?! Dann sprich am Besten mal mit Heiji selbst!“, keifte er ihn an und im selben Moment ärgerte er sich, dass ihm das raus geplatzt war.

„Wie.. wie meinst du das?! Was hat dass denn jetzt mit Heiji’s Verhalten zu tun? ich meine, ja, er hat wohl auch Schwierigkeiten sich zwischen uns zu entscheiden…“

Moko war genervt, dass Tora über Heiji sprach, als sei er ein Engel. Jetzt gerade in diesem Augenblick, hatte er den Halbkoreaner überhaupt nicht als Engel in Erinnerung. Und so atmete er laut aus und sah Tora dann in die Augen während er sagte:

„Heiji wollt heute mit mir schlafen! Okay?! So unschuldig ist der Junge mit seinem Engelsgesicht gar nicht!“

Tora verstummte. Blinzelte einige Male und sah den anderen dann fragend an.

„Ich war mit ihm im Raman-Museum und irgendwie führte eins zum Anderen… es knistert immer zwischen uns. Heiji hat einfach diese unglaublich Anziehungskraft. Du weisst, was ich meine, dir geht es doch auch nicht anders…. und dann war er plötzlich total neidisch auf Takumi und schlug vor, dass wir mit einander schlafen könnten… Versteh mich nicht falsch… ich will Heiji nicht anschwärzen und es auch dir nicht vermiesen.. aber mir ist das Hin und Her einfach echt zu viel! Er muss sich langsam mal entscheiden!“

Tora sah ihn einfach nur mit großen Augen an. Es war gleichermaßen ernüchternd, wie schmerzend, dies zu hören. Vielleicht dürfte er es nicht auf sich beziehen, vielleicht hatte es auch nichts mit ihm zu tun. Heiji war sich einfach unsicher… aber warum tat es dennoch so weh?

„Wieso… wieso hast du’s dann nicht gemacht… „

„Was?“

„Na… offensichtlich bist du nicht mit ihm ins Bett… obwohl es knistert, obwohl du weisst, dass er auch mit mir so weit gegangen ist… wieso hast du die Gelegenheit dann nicht beim Schopf gepackt?“, fragte Tora nun.

Mokomichi überlegte.

„Weil es allen Beteiligten gegenüber unfair wäre. Ja, ich will es… aber ich glaube, dass ich damit alle verletzen würde. Ich denke, dass Heiji mit dir bis dahin gegangen ist, sagt schon sehr viel über euer Verhältnis aus. Mit ihm zu schlafen, würde ihn vielleicht wieder in seiner Meinung beeinträchtigen. Ganz zu schweigen von Takumi und dir… und auch ich selber.. ich denke, er wollte jetzt nur mit mir schlafen, weil er neidisch auf Takumi ist und wenn er das eingesehen hätte, würde er sich selbst vielleicht nicht mehr so gern im Spiegel betrachten….“

Tora blickte ihn immer noch mit dem leicht entsetzten und ungläubigen Gesichtsausdruck an.

„Ich… ich glaub, ich will doch ein Bier.“, stammelte er und stand auf um zum Kühlschrank zu gehen.

„Scheisse, ey! Komm, lass uns raus gehen und einen drauf machen!“, gab Moko von sich, stand auf und zog sich eine Jacke an.

Wie sie beide los gingen um sich in der Nähe in eine Bar zu setzen, fragte er den Tattoowierten:
„Bist du böse auf mich, oder auf Heiji?“

Tora schüttelte langsam den Kopf.

„Du bist so ruhig…. sonst, würdest du doch ausflippen und wild um dich schlagen…Ist alles in Ordnung?“

Ruckartig drehte sich der schwarzhaarige zu dem anderen und meinte mit gefasster Stimme, aber pochender Ader auf der Stirn: „Ich will auch irgendwas kaputt schlagen, ich will irgendwas zerstören, mit jeder Faser meines Körpers sehne ich mich danach. Aber ich habe mir selber geschworen, ein besserer Mensch zu werden! Ich werde mir meine Zukunft nicht wieder wegen irgend einer falschen Entscheidung verbauen!“

Er wandte sich ab und ging mit großen Schritten auf die Bar zu, bestellte sich direkt einen harten Drink und ein Bier.


*************************

Takumi bemerkte, wie Heiji ihn musterte und dann in Gedanken versank.

„Was, du vergleichst uns beiden doch jetzt wohl nicht hoffentlich?!“, gab er direkt von sich.



„Wir sind wie ein großes Beet Chrysanthemen. Alle schön, aber doch unterschiedlich. Vergiss das nicht!“

Er stand auf und bezahlte.

„Willst du noch irgendwo anders hin, oder magst du weiter Trübsal blasen?“

Er trat näher an Heiji, griff ihn unter den Arm.

„Gar nichts wird besser, wenn man schlecht gelaunt ist, dadurch vernebelt man sich nur jeden noch so kleinen, klaren Gedanken! Richte dich auf und mach weiter! Wenn ich was, in meinem verkommenen Dasein gelernt habe, dann das, dass sich am Ende immer alles regelt. Mal zum Guten, mal zum Schlechten… aber es regelt sich und dann kann man die Sache abhaken!“

Er löste sich wieder von ihm.

„Ich will jetzt noch nen Cocktail. Begleitet du mich, oder nicht?“, er blickte sich über die Schulter nach hinten zu Heiji. Es sah fast aus, wie ein geübter Move von einem Laufstegmodel. Aber so war Takumi eben.

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#72

RE: Gut und Böse

in Geschichten 22.11.2017 10:17
von Hiro | 4.186 Beiträge

Heiji zuckte zusammen, als Takumi ihn dabei erwischte, wie er sich mit ihm verglich. "Ja...die einen auffällig und besonders... und die anderen blass und uninteressant." meinte er schließlich zu der Sache mit den Chrysanthemen. Der junge Halbkoreaner kannte sich dank seines Jobs ja auch mit Blumen aus und er hatte so oft schon gesehen, das nicht ganz so perfekte Blumen nicht genommen wurden... Also war er eine dieser Blumen? Oder verblasste er langsam und begann zu welken...? Weil er mit Tora geschlafen hatte? Oder weil Takumi ihn in den Schatten stellte...? Der Kerl brauchte ja noch nichtmal Sonne tanken, er war quasi selbst eine kleine Sonne mit seiner ständig guten Laune.

Der Blumenjunge beobachtete den Barista, als er aufstand und folgte ihm mit den Augen. "Ich blase kein Trübsal.." murmelte er. Takumis Worte waren nicht sonderlich aufbauend. Er wollte weder Tora noch Moko verlieren aber er fürchtete gerade wirklich sehr, dass es genau darauf im Moment hinauslief. Moko war enntäuscht von ihm und wütend...das hatte er ja mitbekommen... und Tora? Was hielt er nun von Heiji?
Der kleine hatte ja keine Ahnung, dass die beiden gerade über ihn sprachen und Moko einfach alles ausplauderte und ihn quasi wie eine Schlampe darstellte.

Heiji zögerte, als Takumi fragte, ob er mit wollte. Er war noch zu Jung...er bekam keine Cocktails und Bier schmeckte auch beschissen... Langsam stand er auf, auch wenn er Takumi gerade für diesen Laufstegmove hasste, weil er dabei einfach zu gut aussah, er würde mit ihm kommen. "Wenn du mir Cocktails klar machst... Bier schmeckt nicht.."
Vielleicht war es auch mal gut sich einfach fallen zu lassen und sich sinnlos zu besaufen. So konnte er vielleicht mal für ein paar Stunden alles vergessen, auch wenn es vielleicht schwerer war mit Takumi neben einem.

Rasch folgte Heiji ihm, ging dann mit ihm los. "Wo genau willst du einen trinken? irgendwo bei uns in der Nähe gibts ne Bar, die soll gut sein... und die sind wohl nicht so streng was Ausweiskontrollen angeht...Sollen wir dahin oder hast du schon eine im Auge?" Heiji sah ihn fragend an. Er selbst war noch nie da gewesen, doch hatte er zwischendurch mal was darüber gehört.

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#73

RE: Gut und Böse

in Geschichten 22.11.2017 11:39
von Kazuya | 4.234 Beiträge

„Braves Hündchen!“, neckte Takumi den Schüler und hakte sich in dessen Arm ein, zog ihn aber eher mit sich, als auf gleichem Fuss mit ihm zu gehen.

„Ob ich dir Cocktails klar mache? Klar! Ich bin doch selber noch keine 21. Aber wenn was lecker ist, ist es lecker! BIER? Wer trinkt denn sowas?“, meinte er und rümpfte bei den letzten Worten die Nase.

Als Heiji von der Bar sprach überlegte der Barista nicht lange. „Okay, gehen wir da hin! Solange die da süsse Cocktails haben, ist mir alles recht!“

Sie bewegten sich also zu besagter Bar fort.

Kurz bevor sie ankamen sah Takumi ihn an, legte seine Hand kurz an dessen Schulter und meinte:
„Mich dir nicht so viele Sorgen, okay? Es wird schon… aber jetzt, lass erst mal den Frust weg trinken!“

Er lachte auf, riss die Arme hoch und trat in die Bar.


*****************************************

Tora hatte das erste Bier nur so in sich hinein gekippt. Es schmeckte, wie immer grauenvoll, aber das war ihm im Moment egal. Der Alkohol machte sich bei ihm sofort bemerkbar und er murmelte schon lauter unverständliches Zeug vor sich her, sah Mokomichi immer wieder strafend dabei an.

Das zweite Bier war schon gar nicht mehr so eklig, oder er bemerkte es einfach nicht mehr.

Mokomichi hatte es ihm gleich getan, seine Toleranz den Prozenten gegenüber war aber ein klein wenig höher. Oder besser gesagt, dauerte es bei ihm etwas länger, bis der Alkohol seine Wirkung zeigte, aber wenn er sie zeigte, dann richtig.

Auch er war schon am zweiten, hatte zwar zwischendrin Tora immer wieder gefragt, ob alles in Ordnung sei, aber allmählich, war ihm die Fragerei selber zu blöd.

Es kam der Punkt an dem er und der Suppenkoch sich einfach nur schweigend anstarrten. Bis plötzlich ein Gelächter unter ihnen ausbrach. Sie hatten keine Ahnung, warum sie überhaupt lachten, aber es fühlte sich irgendwie befreiend an.

Der dritte Liter floss und Tora stammelte plötzlich:

„Ich muss schiffen wie ein Pferd!“, er stand auf, torkelte und Moko konnte ihn gerade noch so festhalten. Sie lachten, Moko meinte, er müsse auch gehen und so bewegten sie sich irgendwie zur Toilette fort.

*************************************

„Ah, sieh mal, wir haben Glück, da drüben ist was frei!“, meinte Takumi zu Heiji.

Die gefüllten Biergläser schob er beiseite, wischte sich die Finger an einem Taschentuch ab und winkte den Barmann her.

„Haben Sie auch Cocktails?“

„Ja, haben wir, sogar die besten der Stadt!“

„Oh, la la!“, gab er von sich, lächelte Heiji an und widmete sich wieder dem Mann.

„Wieviele Cocktails haben sie denn?“

„11 Verschiedene.“

„Oh, dann…. möchte ich von ihren besten 5 jeweils ein Glas und was uns dann am besten schmeckt, bestellen wir nach!“

„Gerne doch! Kommt sofort!“

Takumi grinste Heiji an und klatscht freudig in die Hände.

**********************************

„Du pisst daneben!“

„Lass mich! Schau mir nicht auf den Schwanz, Mann!“

„Ich schau dir nicht auf deine verschrumpelte Rosine!“

„Rosine?! Ich geb dir gleich Rosine!“, Tora drehte sich ruckartig um und pinkelte in Mokos Richtung.

Dieser fing an zu lachen und schwenkte auch kurz rüber.

„Das ist soowas von ekelhaft!“, lachte Tora, und entleerte sich dann wieder in das dafür vorgesehene Pissoir.“

Beide kicherten und als sie fertig waren, torkelten sie gemeinsam zum Waschbecken.

Moko sah Tora über den Spiegel aus an.

„Mann, siehst du scheisse aus!“

Tora blickte auf, betrachtete sich selber, blickte nur mit den Augen zu Moko und antwortete:
„Mag sein, aber wenigstens ist mein Schwanz größer als deiner!“

Moko gab nur ein grunzendes Geräusch von sich, dass wohl als Veto gelten sollte.

Beide lachten.

Dann sah Mokomichi ihn plötzlich seltsam an.

„Was’n?“

Ohne gross zu überlegen drückte Moko Tora an die Wand und presste seine Lippen auf die des anderen.

*********************************

„Hier bitte sehr!“

Die Cocktails wurden gebracht.



„Wow!!!“, der Barista war sichtlich begeistert.

„Kambi!“, sagte er zu Heiji und griff nach einem beliebigen Getränk.

Sie stießen an und tranken.

„Das ist doch tausend Mal besser als, Bier, oder?!“

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#74

RE: Gut und Böse

in Geschichten 22.11.2017 12:05
von Hiro | 4.186 Beiträge

"Ich bin kein Hündchen!" brummte Heiji. Es fiel ihm auch ein wenig schwer mit Takumi Schritt zu halten, der ging aber auch verdammt schnell! Vielleicht war das auch etwas, was ihn besonders machte? Er machte auf jeden Fall größere Schritte als Heiji, also hatte er bestimmt auch längere Beine...oder?
"Ich glaub Tora.." gab er als Antwort. "Aber wir kriegen das sicher irgendwie gemeistert mit den Cocktails!" lachte er. Irgendwie kam ihm Takumi immer viel erwachsener und älter vor... Es war kaum zu glauben, dass er noch nichtmal 21 war! Wieso nur schien er so reif für sein Alter?

Heiji sah ihn an, als sie plötzlich vor der Bar stehen blieben. Wollte der Barista doch nicht mehr mit ihm trinken? Nein...Den Worten nach wollte er ihn nochmal aufmuntern, bevor sie sich besaufen würden. Sachte lächelte er, nickte bloß und folgte Takumi dann. Hoffentlich klappte das mit den Cocktails tatsächlich.

Tatsächlich hatten die Glück und es waren kurz vorher zwei Plätze frei geworden. Kichernd sah er zu, wie Takumi einfach achtlos das Bier von irgendwelchen anderen Idioten wegschob, die diesen Platz und offenbar das gerade gebrachte Bier verlassen hatten. Er hoffte nur, dass es keine Schlägertypen waren, die sich mit ihnen um die Plätze kloppen würden. Weder er noch Takumi konnten immerhin wissen, wer hier tatsächlich gerade noch gesessen hatte.

Gespannt sah er zu, wie Takumi bestellte und staunte auch nicht schlecht, als die Cocktails endlich kamen. Das sah super aus! "So hab ich auch noch keinen bestellen gehört..." lachte Heiji. "Aber die sehen alle echt gut aus!" Interessiert besah er sich die Gläser, nahm dann den orange-weißen Cocktail um anzustoßen. Nach dem ersten schluck stimmte er dem blonden augenblicklich zu. "Viel besser! So schön süß und frisch!" Er hielt Takumi sein Glas hin. "Möchtest du probieren?" fragte er dann. Immerhin mussten sie ja alle 5 probieren um zu wissen, welchen sie am liebsten mochten, auch wenn Heiji mehr danach war das Getränk so schnell wie möglich runter zu kippen, um einen freien Kopf zu bekommen....erstmal sollte Takumi probieren können. Er schnappte sich jetzt auch einfach Takumis Strohalm und probierte von dessen Drink. "Der ist auch echt gut... aber der hier schmeckt mir besser!"

Niemand hier hatte wohl nur annährend eine Ahnung, was gerade auf der Herrentoilette passierte...sie wussten ja noch nichtmal, dass Tora und Moko sich dort aufhielten!

Heiji hatte noch gewartet, bis Takumi probiert hatte, ehe er den Drink mit einem schnellen Zug leerte. Interessiert beäugte er die 3 übrigen Drinks, unschlüssig welchen er nun nehmen sollte. "Hmm welchen magst du als nächstes nehmen?"

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#75

RE: Gut und Böse

in Geschichten 22.11.2017 12:26
von Kazuya | 4.234 Beiträge

„Ob ich probieren will? Ist der Papst katholisch?!“, antwortete Takumi und kostete direkt.

„Scheisse, deiner ist echt besser!“, stimmte er zu, grinste aber dabei.

„Ach, egal welcher, wir trinken eh alle. Such du dir einen aus!“, und da war sein eigenes Glas dann auch schon leer.

Er sah zu, wie Heiji den nächsten teste und war gespannt auf dessen Reaktion, als diese dann da war, nahm er ihm das Glas ab und kostete ebenfalls davon.

„Oh mein Gott!“, gab er von sich, wusste selber nicht, ob er ihn fantastisch oder nur gut fand. Aber eines war sicher, der Kerl hatte nicht übertrieben, als er gesagt hatte, sie hätten die besten Cocktails der Stadt!

„Die sind so guuuuut, bis jetzt… fast schon schade, dass die anderen nicht hier sind! Aber das bedeutet mehr für uhuuuuns!“, waren die Worte des Baristas gefolgt vom freudigen herausstrecken seiner Zunge.

****************************

Zwar benebelt vom Alkohol aber geschockt von der Situation drückte Tora Moko mit einem entsetzten Blick von sich, wischte sich mit dem Handgelenk über den Mund.

„Was zur Hölle….“

„Ich wollte wissen, wie sich deine Lippen anfühlen, dein Mund sah grad so schön weich aus!“, gab Moko zur Antwort, so als müsse sein Handlung völlig verständlich und nachvollziehbar sein.

„Du spinnst…“

„Da könntest du Recht haben!“, stimmte er zu, nickte und grinste breit.

Daraufhin musste der Ex-Inhaftierte dann doch wieder lachen.

„Komm, lass weiter trinken… ich ertrag deine Visage sonst nicht noch länger!“

Moko legte seinen Arm freundschaftlich um Tors Nacken und bejahte das Vorhaben.

Und so torkelten sie gemeinsam aus der Toilette zu ihren Plätzen.

„Scheisse, Mann.. ich bin entweder zu besoffen oder hab Halus!“ , platzte es aus Tora, als er erspähte, wer da an ihren Plätzen saß.

Moko sah hinüber und starrte dann ungläubig seinen Drink-Buddy an. Wieder lachten sie beide und torkelten etwas schneller zu den bekannten Gesichtern.

„SIEH MAL EINER AN!“

„WER IST DENN HIER?!“ , gaben sie laut von sich und kicherten besoffen die Jungs an.

Überrascht sah Takumi die beiden mit großen Augen an.

„Ach ihr, wart die Spackos, die das Bier hier so haben rumstehen lassen?!“

„Ja, Mann!“, nuschelte Tora.

„Ja dann… rutschen wir zusammen und wir trinken…“

„Was habt ihr denn da für buntes Zeug?“

„Cocktails! Aber offensichtlich noch nicht genug… oder zumindest noch nicht so viele wie ihr hattet!“

Weder Tora noch Moko machten einen wütenden oder enttäuschten Eindruck.

Beide umarmten nun Heiji und Takumi abwechselnd und freuten sich irgendwie auf die Zusammenkunft. Vielleicht war es teils gespielt, vielleicht war es auch Dank des Biers. Aber es spielte auch keine Rolle, da wohl alle hier wegen dem selben Ziel hier waren: Sich besaufen!

"Los, trinken wir weiter!", motivierte der Barista nun den Studenten. Die Stimmung musste auf jeden Fall lockerer werden!

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