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Heiji war doch ziemlich überrascht...oder eher überrumpelt, als Moko ihn plötzlich mit sich riss. "Moko.....hey warte doch....wir....wir müssen doch nicht sofort...!" anscheinend hörte der Idiot ihm noch nichtmal zu. Er ließ sich also einfach mitziehen, rannte ihm fast schon nach, weil er mit den langen Schritten dieses verdammten Riesen kaum mithalten konnte. Wie das wohl für Aussenstehende aussehen mochte? Heiji selbst war auch nicht ganz sicher, wie er selbst das gerade auffassen sollte. Wollte Moko ihn so sehr? Oder war es eher, dass er irgendwie sauer war? Als er Mokos Worte hörte, stockte Heiji, blieb stehen, doch da blieb Moko doch glatt im gleichen Moment stehen. Was sollte das bedeuten, es stieß ihn ab?! Wieso war er plötzlich so....forch und ungehalten? Mit großen Augen sah er ihn an, wusste garnichts mehr zu sagen. Er war völlig verwirrt und auch ein wenig überfordert. War es okay sowas zu sagen? War es normal, dass Moko so reagierte? Heiji verstand sowieso nicht, wieso Moko nun so eine Welle machte, wenn er selbst doch auch mit jemand anderen geschlafen hatte, obwohl er ja der Meinung war, dass er Heiji so sehr mochte! Er verstand gerade garnichts mehr und das wurde auch nicht besser.
Moko blieb wieder stehen, ließ von ihm ab und begann zu reden. Moko fühlte sich also genauso wie er selbst in Hinsicht auf den Sex mit Takumi. Wieso sah er ihn so vorwurfsvoll an? Was hatte er falsch gemacht? Heiji schluckte schwer. "Ich...weiß nicht..." gestand er leise. Liebte er Tora? Was gefiel ihm so sehr an Tora? Er konnte Moko nicht wirklich auf diese Fragen antworten....er hatte ja auch kaum eine Chance dazu, denn der ältere redete schon weiter.
Die folgenden Worte taten unheimlich weh. So wollte er das alles doch garnicht! Das hier war doch kein Wettstreit und vor allem wollte er nicht, dass jemand sich wegen ihm so fühlte. Es ging ihm nicht darum, wer potentiell der bessere war, sondern um das, was er dabei fühlte. Heiji spürte, wie sich sein Hals schmerzhaft zusammen zu ziehen schien. Als würde ein Kloß ihm die Luft abschneiden. Hielt Moko ihn wirklich für einen solch schlechten Menschen? Für jemanden der das tat, um die Qualität der Männer zu vergleichen? Sah er ihn wirklich so...?
"Moko ich..." dieser verdammte Idiot ließ ihm überhaupt keine Chance überhaupt zu antworten! Er redete wie ein Wasserfall und sah ihn dabei auch noch an, als wäre er der schlimmste Mensch überhaupt! Er lief ihm nach, packte diesmal Mokos Handgelenk und zog ihn mit gesenktem Kopf etwas zurück. "Du kannst mir diese Vorwürfe nicht machen....du hast doch selbst auch mit Takumi geschlafen, wieso ist es dann 10000 mal schlimmer, dass ich es mit Tora gemacht hab? Ist es nicht quasi das gleiche..? Ich...ich vergleiche euch doch nicht mit dem Können....ich versuche meine Gefühle zu verstehen und versuche herauszufinden, welche Gefühle die stärkeren sind...nicht wer von euch besser vögelt...denkst du wirklich so von mir? Dass ich den perfekten Mann will und eure Fähigkeiten vergleichen würde? Glaubst du, mir macht es Spaß so in der Klemme zu stecken? Niemand muss mir irgendwas beweisen und niemand muss sich für mich verstellen... Euch beide kann man nicht vergleichen, ihr seid beide auf eure eigene Art wundervoll....aber wenn du so von mir denkst....dass ich will, dass ihr nicht ihr selbst seid, so wie ich euch kennenlernte, so wie ich euch lieben lernte... dann bin ich wohl wirklich nicht der richtige für dich." Er konnte es jetzt nicht einfach so auf sich sitzen lassen. Dachte Moko wirklich er wäre so ein schlechter Mensch?

Die Hand die ihn aufhielt, fühlte sich so an, als würde sie zu einem Bettler gehören, der nicht akzeptierte, dass man ihm keinen Groschen gab.
Moko wandte sich um und hörte dem Studenten zu. Als dieser fertig war zuckte der Pachinkohallenmitarbeiter mit den Achseln und antwortete:
„Ich weiss im Moment nicht was ich von dir halten soll, Heiji. Du sagst du willst uns nicht vergleichen, aber willst direkt mit mir in die Kiste, nachdem du mit Tora gebumst hast! Ich meine… wann war das überhaupt? Erst vor kurzem war noch das Drama des Jahrtausends am Laufen und nun hattet ihr plötzlich Sex?….ich denke, ich bin jetzt ehrlich gesagt zu aufgewühlt, als dass ich dir eine Antwort geben könnte, die freundlich oder zufriedenstellend für dich wäre…. Vielleicht denkst du erst einmal über deine Gefühle nach, bevor du mit Menschen spielst….“
Nun kehrte er ihm den Rücken zu und wollte im Moment nicht weiter mit ihm sprechen. Mokomichi war einfach zu verletzt und verstand das Handeln des Anderen nicht. Ja, er selbst hatte auch mit jemandem geschlafen. Aber Takumi gab ihm ein komplett anderes Gefühl. Und just in diesem Moment kam ihm Takumi ehrlicher vor.
Auch wenn es im Grunde nicht Heijis Schuld war, aber für Mokomichi grenzte es fast an Verrat, dass dieser mit Tora geschlafen hatte. Vielleicht war es auch eher ein verletzter Stolz. Aber ihm war es nun auch egal. Er wollte erst einmal Abstand dazu gewinnen und nach Hause fahren um sich selbst zu fragen, was er überhaupt wollte.
Im Zug schrieb er eine Nachricht an Tora, dass ihm leider etwas dazwischen kam und er sich nicht mit ihm treffen könnte.
*******
Takumi war schon recht lange wieder aus dem Bad gekommen und hatte seine Arbeit wieder aufgenommen. Vergnügte Schülerinnen kamen am Mittag und quiekten über den stylischen Barista, was ihn eigentlich nicht weniger jucken konnte.
Tora hatte ihn derweil in Ruhe gelassen und kam erst wieder auf ihn zu, als er die Nachricht von Mokomichi erhalten hatte.
„Wie schade. Ich dachte, es wäre ihm wichtig, sich mit mir auszusprechen.“, hatte er gesagt und Takumi die Nachricht gezeigt.
„Ich glaube er weiss nicht, was ihm wichtig ist…. vielleicht hat er ja einen kleinen Koreaner gesehen und ist sich nun nicht mehr sicher ob dein Freund oder dein Rivale sein will!“, war Takumis schnippische Antwort.
Tora schüttelte nur den Kopf und versuchte es mit einem Lächeln abzutun, er klopfte dem Blonden auf die Schulter und ging dann wieder in die Küche.
Kurz darauf kam Takumi zu ihm und schlug vor, dass er dies doch testen könne, indem er nun Heiji anschreiben würde. Wenn dieser auch urplötzlich keine Zeit haben würde… nun, dann hätten sie vielleicht ja auch gemeinsame Pläne.
Dem Tattowierten gefiel der Gedanke nicht, aber so wie es Takumi sagte, klang es fast schon so, als könne er Recht haben. Also nickte er. Wollte er doch nun herausfinden, was Sache war.
Und so schrieb Takumi dem Halbkoreaner:
*Hi du, steht das mit unserem Treffen heute noch? Takumi*
„Wir werden ja sehen…“, er hob eine Augenbraue als er das abgeschickt hatte und sah dann Tora an.
Wieso fühlte sich diese Situation so unglaublich unangenehm an?

Heiji ließ ihn los, als er merkte, dass Moko ihm zuhörte. Als dieser aber bloß mit den Achseln zuckte, sah er ihn gequält an. Was war denn plötzlich los? Was genau hatte Heiji so falsches gemacht?! Je mehr Moko sagte, desto schlimmer und wertloser fühlte Heiji sich. Sein Herz schien sich schmerzhaft zusammen zu ziehen und Tränen sammelten sich in seinen Augen. Wieso durfte Moko mit Takumi vögeln aber er nicht mit Tora?! Wieso war das so schlimm?! Wenn man jemanden so sehr mochte und auch noch mit der Person in einem Bett schlief, da konnte sowas doch vorkommen, oder nicht? War er nun unrein? Hatte Moko nur seine Unschuld gewollt und da er nun nicht mehr unschuldig war, war Heiji bloß eine uninteressante Schlampe in Mokos Augen?
Der letzte Satz schmerzte am meisten. Er spielte mit Menschen...? Tat er das wirklich? Spielte er mit Moko und Tora? Nein...Er hatte doch beiden die Karten offen gelegt und ihnen erklärt, dass er nicht wusste, wen von beiden er mehr liebte. Er mochte die beiden auf ihre Art viel zu sehr, weshalb das hier gerade wirklich unheimlich weh tat. Moko ließ ihm wirklich keine Chance sich zu erklären, ihm klar zu machen, dass es nichts anderes war, wenn er mit Tora schließ als wenn Moko mit Takumi schlief. Er verstand das alles gerade wirklich kein Bisschen. Würde er mit ihnen spielen, würden sie doch nichts von dem jeweils anderen wissen, oder nicht? Er hatte die beiden doch nicht angelogen....hatte sogar gleichzeitig mit ihnen rumgemacht, ohne dass sich einer von ihnen beschwert hatte... Was also war wirklich Mokos Problem? Stumm sah er Moko nach, wischte sich leicht zittrig die Tränen von den Wangen. Was sollte er bloß tun? Moko selbst war doch gerade eben noch total begeistert von der Idee mit dem Sex gewesen! Wieso also hatte seine Meinung sich schlagartig so sehr in Vorwürfe verwandelt? Heiji schluckte schwer, blieb noch einen Moment lang dort stehen, ehe er fluchtartig nach Hause lief.
Zuhause angekommen schmiss er sein Handy erstmal auf die Couch und ging duschen. Er fühlte sich schmutzig, ungeliebt und wie ein riesen Arsch. Hatte er Moko verletzt, mit dem, was er ihm gestanden hatte? Er hatte es noch nichtmal gestehen wollen...aber nachdem Moko ihm gesagt hatte, dass er mit Takumi ins Bett gesprungen war, hatte er es für fair und okay empfunden. Er wollte Moko damit zeigen, dass er ihm gegenüber auch ehrlich war, oder nicht? Schluchzend stand Heiji unter der Dusche, mit den Händen gegen die Wand gelegt. Er wusste wirklich nicht mehr weiter, konnte kaum noch denken.
Er war ein schlechter Mensch.
Eine Schlampe.
Ein Lügner.
Er spielte mit Menschen, die er liebte.
Er hatte keinen von den beiden verdient.
Sie verdienten jemand besseren als ihn.
Diese Gedanken, drückte Heiji gerade heftig runter. Sein Selbstvertrauen sowie seine Fröhlichkeit drohten gerade sich zurück zu ziehen und das taten sie auch. Völlig Gedankenverloren und ohne jegliche Mimik verließ Heiji nach einer dreiviertelstunde die Dusche und trocknete sich ab. Er zog sich etwas an und ging dann ins Wohnzimmer. Dem Blinken seines Handys zu Folge hatte er eine Nachricht. Ob die von Moko war? Er nahm langsam das Handy, öffnete die Nachricht und ihm wurde augenblicklich schlecht. Takumi....dieser...! Aber er musste ihm antworten, er musste mit ihm sprechen und die Sache klären. Er wollte hier niemandem irgendwen wegnehmen oder als miese Schlampe dastehen. "Ja." war also die wirklich extrem knappe Antwort, die Takumi auf diese Frage bekam. Wieso sollte er auch verneinen? Sie mussten reden.

Nachdem nach fünf Minuten noch keine Antwort des Studenten gekommen war, verabschiedete sich Takumi wieder an seine Kaffeestation und teilte Tora mit, er würde ihm Bescheid geben, wenn sich Heiji gemeldet hatte.
Es hatte gefühlt Stunden gebraucht, bis endlich die ersehnte Antwort kam. Dass diese so kurz ausfiel war weniger wunderlich als welche Aussage sie beinhaltete. Überrascht runzelte er die Stirn. Da hatte er wohl jemanden falsch eingeschätzt.
Er lugte nur kurz in die Küche und rief Tora zu, dass das Treffen noch stünde und er sich evtl. getäuscht haben könnte.
Der Tattoowierte war leider zu beschäftigt um sich großartig darüber unterhalten zu können, aber er war schon etwas verärgert, dass es der Blonde geschafft hatte, dass er Zweifel in sich aufkeimen gefühlt hatte. Takumi hatte nicht nur Mokomichi schlecht gemacht sondern auch den Blumenjungen und das war nicht in Ordnung! Er nahm sich vor, dies nach Ende seiner Schicht anzusprechen.
Kurz bevor das Restaurant am späten Abend schloss, trat der Chef an die Seite der beiden und verkündete, dass er in einer Woche für einige Tage weg fahren müsse. Da er den Laden aber nicht schließen wolle, würde er ihn den beiden über diese Zeit anvertrauen.
Tora und Takumi waren gleichermaßen überrascht aber auch mit Freude und Ehrgefühl erfüllt. Sie versprachen, ihr Bestes zu geben und den Chef nicht zu enttäuschen.
Er klopfte beiden anerkennend auf die Schultern und verabschiedete sich. Sie sollten das Etablissement schließen.
Während der Barista noch seine Maschinen abwischte stellte Tora die Stühle mit den Sitzen auf die Tische. Er war dabei als er Takumi auf die Sache ansprach.
„Hey, wegen deiner Vermutung, dass Moko sich mit Heiji treffen würde und Moko darum keine Zeit hätte… nun… wie du siehst ist dem nicht so. Ich sags dir ehrlich, Mann. Ich fand das irgendwie kacke! Ich meine, was auch immer du für nen Film fährst wegen Moko, zieh Heiji da nicht mit rein..oder sonst wen, okay? Das ist nicht so prickelnd.“
„Hast Recht! Hab mich getäuscht.“, antwortete er sogleich und sah zu ihm hinüber. „Ich denke, ich bin einfach nur gekränkt von Moko… weil ich dachte, wir hätten was… und trotzdem scheint er sich nicht dazu bekennen zu wollen… ich ging einfach davon aus, dass es vielleicht noch an seinen Gefühlen zu einer anderen Person liegen könnte…„
Überrascht sah Tora ihn an. Mit dieser Antwort hatte er nun auch wieder nicht gerechnet.
Er hatte noch einen Stuhl auf einen Tisch gestellt und kam dann zu Takumi an den Tresen.
„Du magst Moko, hmm?“
Er lächelte leicht verschmitzt legte dann seine Hand an Toras Wange und hauchte:
„Aber für mich gibt es doch nur dich.“
Selbstverständlich hatte er nur gescherzt. Aber in dem Moment ging die Tür auf.

Der junge Halbkoreaner verbrachte den Rest des Tages auf der Couch. Der TV lief zwar, doch er hörte nicht zu, obwohl er in die Richtung schaute, sah er auch nicht zu. Er war in einem Loch gefangen, aus dem er nicht mehr allein heraus kam. Heiji fühlte sich so unendlich schlecht und schmutzig. Nicht, weil er mit Tora geschlafen hatte, sondern auf Grund von Mokos Vorwürfen. Selbst wenn er hier mit irgendwem "spielte" machte Heiji das doch nicht bewusst oder mit Vorsatz. Er wollte keinem von beiden weh tun und fühlte sich, als wäre er in einer Zwickmühle gefangen. Vielleicht wäre es besser von beiden erstmal Abstand zu nehmen....vielleicht sollte er nach Korea zurück? Nur ein paar Tage....oder Wochen...vielleicht auch Monate? Sollte er vielleicht am Besten gleich da bleiben? Vielleicht wäre das Leben da einfacher, selbst wenn er die zwei vermissen würde. Aber was wäre mit seinem Studium? Was wäre mit seinem Nebenjob? Seine Wohnung....Tora...? Heiji kauerte sich mehr zusammen, konnte den Tränen einfach nicht Stand halten. Er war so überfordert, wollte am Liebsten einfach nurnoch in einem Loch verschwinden und nie wieder and Tageslicht kommen. Er war ein verdammt schlechter Mensch... er verletzte wahrscheinlich beide gleichermaßen, ohne darauf Rücksicht zu nehmen.
Eine ganze Weile blieb Heiji so sitzen, fühlte sich allein und verlassen. Er wollte weg...weg von den anderen....weg von dieser Stadt...am liebsten gleich weg von diesem Planeten. Er war einfach zu dumm, wenn es um Gefühle ging. Schwer schluckte der Junge, ehe er sich langsam aufraffte, um sich anzuziehen. Er suchte sich wirklich sehr schicke Sachen aus dem Schrank, wozu er auch diesmal seine rote Lieblingsjacke trug.

Er wollte irgendwas tragen, was ihm Mut gab, was ihn ein wenig hinter einer schicken Fassade versteckte und worin er sich einigermaßen wohl fühlte. In seiner Momentanen Situation war das garnicht mal so leicht... Aber je besser er von außen aussah, desto weniger sah man von seinem wahren Befinden, nicht wahr?
Tief seufzend sah der Student auf die Uhr, entschied sich dann los zu gehen. Er wollte Takumi ja ohnehin von der Arbeit abholen. Im Gegensatz zu sonst brachte Heiji irgendwie nichts zum Lächeln. Er sah super süße, flauschige Hunde....aber sie interessierten nicht. Wunderschöne Blumen strahlten ihn an, doch auch das war ihm egal. Heiji bekam langsam Bauchschmerzen, die immer schlimmer wurden, je näher er dem Café kam. Der Gedanke daran, dass er gleich sowohl Tora als auch Takumi gegenüber stehen würde bereitete ihm Unwohlsein. Seine Schritte wurden immer langsamer, bis er einige Meter von seinem Ziel weit weg stehen blieb. Er hörte ein genervtes Schnalzen, ehe er leicht an der Schulter angerempelt wurde. Er war offenbar mitten im Weg stehen geblieben...doch eine Beine wollten ihn auch nicht weiter tragen. Es dauerte eine ganze Weile, ehe er es doch schaffte sich wieder weiter zu bewegen und als er dann durch die Tür trat, spielte sich eine Szene vor seinen Augen ab, die ihn gleichermaßen wütend machte wie auch verletzte. Sein Magen schien sich nun völlig umzudrehen und sein Herz raste. Genügte es dem Barista nicht, dass er Moko so verrückt gemacht hatte?! Lief da mit Tora auch noch was?! Er starrte die beiden einen Augenblick an, war sich ziemlich sicher, dass er richtig gehört hatte, was Takumi sagte. Heiji wurde heiss und kalt und jetzt wollte er am liebsten noch viel weiter weg! Aus diesem Universum heraus! Mit einem riesen Kloß im Hals und einem Magen, der drohte sich gleich auf dem falschen Wege zu entleeren flüchtete Heiji schlagartig aus dem Café und lief die Straße runter. Sein ganzes Leben zerbröselte gerade langsam aber sicher unter ihm und das nur wegen diesem verdammten Blondchen! Wieso musste er auftauchen? Wieso machte er ihm alles so viel schwerer und wieso zum Teufel nahm er ihm die einzigen beiden Männer weg, für die er tiefere Gefühle hatte?! Völlig überfordert lief er einfach weiter, kämpfte nun schon wieder gegen die Tränen an. Er hätte nie nach dem Fotokram in Korea zurückkommen sollen...niemals.

Wäre die Situation eine andere gewesen, hätten vielleicht alle hierüber lachen können. Aber dem war nicht so. Zu sehen, mit welchem entsetzten Blick Heiji plötzlich regelrecht die Flucht ergriff ließ Tora für eine Sekunde lähmen.
Er blickte Takumi an, der ihm eine winkende Bewegung andeuten um zu zeigen, dass er doch Heiji hinterher sollte. Er würde hier warten.
Also rannte der dunkelhaarige los. Etwas weiter weg sah er den Koreaner noch also folgte er ihm rasch. als er ihn erreicht hatte hielt er ihn kurz an der Schulter fest und atmete dann hastig aus.
„Blumenjunge… haahhh… mein Gott, bist du schnell…. oder… huhhhh ich bin völlig aus dem Training. Ich glaub ich muss das mal wieder anfangen.“, er versuchte zu lächeln und fragte ihn dann:
„Wieso bist du so schnell weg gerannt? Du hast doch nicht geglaubt, dass Takumi das ernst gemeint hat, oder?“, Tora lächelte immer noch. Er wusste natürlich nicht, was in seinem Mitbewohner vor sich ging und dachte, wenn er es ihm so erklärte, würde es schon ausreichend sein. Schließlich, hatte er ihm am Morgen noch seine Liebe gestanden.
Als er aber bemerkte, dass Heiji nicht so recht darauf ansprang sah er ihn bekümmert an.
„Was ist los? Glaubst du mir nicht? Wieso siehst du denn so niedergeschlagen aus? Das war wirklich nur ein Scherz, du weisst doch, wie Takumi ist!“
Er legte seine Hand an Heijis Oberarm. „Wollen wir zurück? Ihr habt doch ein Treffen. Meins wurde leider verschoben. Moko wollte sich eigentlich mit mir treffen, aber ihm kam wohl was dazwischen.“
Tora musterte den Blumenjungen.
„Geht es dir nicht gut?“
Irgendwie befürchtete er, dass Heiji vielleicht etwas falsches gegessen hatte. Was könnte sonst los sein? Er war wirklich etwas blass um die Nase, auch wenn sein Styling wirklich gelungen war!

Heiji lief einfach weiter, bis er plötzlich eine Hand an seiner Schulter spürte, er wollte sie wegschlagen, den Kerl von sich schubsen und einfach weiterrennen... Aber er konnte nicht. Stattdessen sah er Tora bloß an, missmutig, zerknirscht, den Tränen nahe. Sie verarschten ihn hier anscheinend alle irgendwie! Ging es vielleicht echt nur um seine Unschuld? Das war ja nun vorbei, dann konnten sich ja nun alle einfach abwenden und ihn allein lassen, oder nicht?! Diese dumme "Erklärung" konnte Tora sich auch sparen. Takumi war schuld, dass sein Leben gerade einen Berg herunterrollte und nicht mehr anhalten konnte. Alles war gerade einfach scheisse! Er lächelte nicht, sah Tora nur weiterhin stumm an. Zum einen, weil er nicht wusste, was er dazu sagen sollte und zum anderen hatte er einfach nur Angst, dass er dabei losflennen würde. Er senkte bloß leicht den Blick, sodass er Tora nicht mehr direkt ins Gesicht sah, sondern eher auf dessen Brust schaute und hörte dem schwarzhaarigen weiter zu.
Sein Herz raste, er war nicht sicher, ob vor Wut oder Angst...Angst alle zu verlieren, die ihm wichtig waren... und zwar an diesen verdammten Barista. Er verstand auch nicht, was alle so super toll an Takumi fanden? War es vielleicht die Haarfarbe? Weil die in Japan so ungewöhnlich war? Heiji biss sich auf die Lippe, sah langsam wieder Tora an. "Ich weiß überhaupt nicht, wie Takumi ist..." waren seine ersten Worte, ehe er Toras Arm wegschlug. "Wenn Moko nicht kommt, hast du ja dann Zeit für Takumi!"
Takumi hier, Takumi dort.... Warum war der Kerl überall?! Er zog die Augenbrauen zusammen, überlegte. Er musste sowieso mit Takumi reden, am Liebsten würde er ihn einfach gleich versprügeln und begraben! Wieso machte er ihm das Leben so schwer?!
Heiji spürte, wie seine Hände vor Nervosität anfingen zu zittern. "Unsinn, mir geht es doch immer super." entwisch es ihm fast schon zynisch, ehe er stockte. Was tat er hier überhaupt? Er seufzte tief, ehe er an Tora vorbei wieder in Richtung des Cafés ging. Vielleicht konnte er das mit Takumi ja tatsächlich klären...vielleicht würend sie sich aber auch wirklich irgendwie prügeln oder ähnliches. Takumi war ein riesen Idiot und so gern Heiji ihn letztens noch gewonnen hatte, so gern wollte er ihn auch nun am liebsten wieder los werden. Er stapfte also Richtung Restaurante zurück, um die Sache ein für alle Male zu klären.

Heijis Verhalten war beunruhigend. Er war doch sonst nie so. In dem Moment, als er fühlte, wie er die Hand wegschlug dämmerte es Tora! Es war also die Antwort auf sein Liebesgeständnis! Bestimmt, hatte es Heiji verwirrt, dass Takumi genau in dem Moment den blöden Spruch ab ließ, als der Blumenjunge in das Restaurant kam! Mit Sicherheit war er darum auch so schlecht auf den Barista zu sprechen. Vielleicht ging Heiji ja davon aus, dass auch Tora sich in einer Art Liebesdreieck befand?
Aber so, wie der Student an ihm vorbei stapfte, gelang es dem ehemaligen Sträfling einfach nicht, etwas zu sagen. Die eine Abfuhr, war schon schmerzhaft genug gewesen! Er wollte vorerst lieber an dem Gedanken festhalten, dass vielleicht doch noch etwas Hoffnung bestand. Zumindest, solange er keine eindeutige, mündliche Absage erhalten hatte!
Er atmete schwer aus. Warum fühlte sich dies nur so grauenvoll an? Wieso konnte es nicht leichter sein? Bestimmt, weil Heiji sich nicht sicher war, ob er nicht vielleicht doch lieber mit Moko zusammen sein wollte. Ob Mokomichi darum abgesagt hatte? War Heiji vielleicht so abweisend, weil er sich schon für Mokomichi entschieden hatte und beide nun nach dem richtigen Zeitpunkt suchten, um es ihm zu sagen?
Dem tattowierten Mann lief es eiskalt den Rücken herunter! Er bekam schwitzige Hände und fühlte, wie sich sein Herzschlag erhöhte. Warum hatte er plötzlich solche Angst? Ob sich dieser Gedanke wohl bekräftigen würde? Er würde den Mitbewohner darauf ansprechen müssen! Unbedingt!
Und so überlegte er den ganzen Weg bis zu Restaurant, wie er dies anstellen konnte.
Takumi stand schon an der Tür und hatte gewartet.
„Ah, er hat dich ja doch noch erwischt!“, meinte er zu Heiji und grinste ihn an. „Hätte ja nicht gedacht, dass du so flink bist! Siehst gar nicht so sportlich aus!“, scherzte er.
Dann wandte er sich kurz an Tora. „Was ist mit dir denn los? Siehst ja grauenvoll aus! Habt ihr schon wieder Streit?“
Tora winkte nur schnell ab und meinte, dass er abschließen würde. „Geht ihr ruhig schon mal vor. Bis später!“
Er sah Heiji verstohlen an, dessen Miene noch genauso finster wie zuvor aussah. Was hatte das nur zu bedeuten?
„Bereit? Ich dachte wir gehen nach Shibuya rein. Ist das okay? Da gibt’s n cooles Izakaya, in dem wir uns prima unterhalten können. Biste bereit?“, plapperte er Heiji in seiner typischen Art voll, nicht ahnend, was in diesem vorging.

Heiji fühlte sich gerade echt verascht und hintergangen. Am liebsten würde er ganz nahe an Takumi treten und ihm eine Ohrfeige verpassen, die er nie wieder vergessen würde. Heiji war so wütend auf die Gesamtsituation, vor allem weil Takumi gerade an allem Schuld war. Der Blumenjunge hatte garnicht mehr an das Liebesgeständnis heute Morgen gedacht, er war dafür viel zu wütend. Dieses bescheuerte Blondchen! Hätte er Tora doch lieber woanders einen Job besorgt, dann wären sie Takumi vielleicht nie über den Weg gelaufen!
Heiji war völlig überfordert mit der Situation. Es war schon scheiße genug nicht zu wissen, was oder wen man wirklich wollte...aber mit so einem Störfaktor war alles nur nochmal umso schlimmer. Wenn er nur an Takumi dachte, könnte er bereits vor Wut ausrasten. Dieser Kerl tat so scheinheilig, so cool und als ob er mit allem und jedem klar kam...Wieso?! Damit ihn jeder mochte?! Heiji ließ sich davon sicher nicht blenden! Diese 'coole' Art konnte der Kerl sich gerne sonstwo hinstecken.
"Sehr lustig." zischte Heiji also nur, als Takumi den blöden Kommentar über seine sportlichkeit abließ. Heiji hatte vielleicht nicht wirklich auch nur einen definierten Muskel, aber brauchte er das denn? Laufen konnte er und das reichte doch wohl. Alles, was Takumi sagte fühlte sich an, als würde er ihn gerade angreifen wollen. Der dumme Witz, die Frage an Tora...am Liebsten würde er ihn gerade ernsthaft umhauen!
Dieses Geplappere nervte! Konnte Takumi nicht einfach ruhig und normal reden? Er laberte so viel und so wirr, das nervte ihn total! Man kam noch nichtmal gleich zum Antworten, zumindest kam es Heiji gerade einfach so vor. Ehe er Antwortete, sah er Tora nochmal kurz an. "Wir sehen uns dann nachher...tut mir leid, wegen eben...du bist nicht schuld." meinte er leise. Heiji wollte nicht, dass Tora sich wegen ihm schlecht fühlte...gut, das war ja dann in gewisser Maßen auch irgendwie Takumi schuld, oder nicht? Wieso entschuldigte Heiji sich dann?! jetzt war es ohnehin zu spät. "Dann lass uns da hin.." Heiji wirkte nun weniger wütend als irgendwie mehr niedergeschlagen. Es tat ihm gerade leid, dass er Tora so angefahren hatte, wobei der Takumi ja auch zu vergöttern schien. Heiji hatte schon verstanden.... Der Barista war viel interessanter, cooler und heißer als Heiji. Allein die Blicke der Mädchen verrieten, dass Takumi auch in dieser Welt gut ankam. Heiji war da wohl eher einer, der seltsame, alte Kerle durch seine unschuldige Art anzog....

Tora war erleichtert zu hören, dass Heiji nicht wegen ihm so seltsam gelaunt war. Er nickte nur und meinte: „Schon gut. Bis nachher dann!“
Er sah den beiden zu, wie sie gingen und machte alles fertig um dann auch aufzubrechen.
Er wollte aber noch nicht direkt nach Hause und lief umher, bis er sich plötzlich vor seinem Elternhaus wieder fand.
*******
In der Bahn war es voller als er es erwartet hatte. Eigentlich wollte er da schon mit dem Halbkoreaner plaudern, aber es waren einfach zu viele Leute drin. Zudem hatte sich auch ein dicker Mann und ein Schulmädchen zwischen sie gequetscht.
Takumi sah über die Schulter des Dicken hinüber zu Heiji und schnitt irgendwelche Grimassen, als wolle er andeuten, dass dieser Kerl seltsam roch. Er kicherte in sich hinein und bemerkte, dass das Schulmädchen wohl den selben Gedanken hatte und musste noch mehr kichern.
Als sie sich endlich aus dem Zug geschält hatten sah er Heiji an und beschwerte sich über Menschen, denen es offensichtlich nicht gelang, sich regelmäßig zu waschen.
„Wie rücksichtslos! Und sich dann noch an anderen reiben!“, er schnupperte an seiner Jacke. „Oh Gott! riech ich jetzt so, oder bilde ich mir das nur ein?“
Er blieb vor Heiji stehen und hielt ihm seinen Ärmel hin. „Müffelt das?!“, erkundigte er sich.
Es dauerte nicht lange, bis sie dann am gewünschten Zielort ankamen und der Barista gab am Eingang seinen Namen durch und dass er für zwei reserviert hatte. Man brachte die beiden an einen gemütlichen Tisch. Die Wände waren über und über mit alten Mangaheften verziert. Es duftete köstlich nach Essen und die Musik war hier nicht zu laut, so dass man sich noch prima unterhalten konnte.
„Ahhh, ich bin gerne hier! Viel zu selten in letzter Zeit… aber gerne! Warst du schon mal hier?“
Die Bedienung kam bald und Takumi fragte Heiji, was er trinken wollte und ob er hungrig sei.
Dann bestellte er einige Yakitori-Spieße und gegrillte Paprikaschoten mit der Anmerkung, dass er vor Hunger gleich sterben würde.
„Wieso bist du denn so angespannt?“, erkundigte er sich dann als die Bedienung die Bestellung aufgenommen hatte.
„Ist doch alles gut! Ich werd dir nicht den Kopf abbeissen!“, scherzte er und tätschelte ganz kurz die Hand des anderen.
Wieso dieser wohl so steif war?

Heiji war ohnehin schon so mies drauf und dann war auch noch diese verdammte Bahn so ekelhaft voll. Es reichte ja nicht, dass Takumi die ganze Zeit irgendwelche blöden Fressen zog, nein! Der Idiot neben ihm war auch noch zu dumm, um sich fest zu halten und stieß ständig total gegen ihn! Heiji fühlte sich gerade mehr als unwohl, vor allem weil er den fetten Kerl auch deutlich riechen konnte. Takumi nervte ihn gewaltig. Heiji verzog keine Mine, lachte nicht, grinste nicht... es war ihm egal. Dann sollte diese blonde Kuh sich halt für lustig halten, aber nicht mit ihm, er fand gerade nichts mehr sonderlich komisch.
Endlich kamen sie aus dieser stickigen, viel zu engen Bahn raus und was tat Takumi? Das was er am besten konnte....wild drauf los plappern. "Vielleicht hat der Mann ja geduscht aber dann wieder geschwitzt." meinte er bloß. Als er plötzlich auch noch den Ärmel hingehalten bekam, schob er Takumis Arm sofort weg. "Unsinn, du riechst wie immer suuuper." es klang fast schon wie ein Vorworf. Heiji hatte gerade wirklich keinen Bock und keinen Nerv.
Sie kamen endlich an und Heiji war doch ein wenig froh, dass er endlich saß. "Nein, ich war hier noch nie." Er sah sich deshalb auch erstmal vom Platz aus um. Er war nunmal nicht oft unterwegs, vor allem nicht ohne Tora oder Moko.
Er studierte nun erstmal die Karte, als er etwas gefunden hatte, was er mochte bestellte er es auch gleich. Er bestellte allerdings nicht annährend so viel wie der Barista, immerhin hatte er auch keinen Appetit....sein Magen war noch mit Ramen gefüllt bis oben hin! "Ich? Angespannt...? Unisnn." Da fragte dieser Idiot noch? Wie sollte er sich denn hier entspannen?
Als er plötzlich Takumis Hand an seiner spürte, zog er diese aus Reflex sofort zurück. Wieso fasste Takumi ihn an? Wollte er ihn nun auch noch für sich gewinnen?! Er sah ihn an, nahm dann langsam die Hand ganz vom Tisch runter und seufzte tief. "Was hast du vor?" fragte er promt heraus. Er meinte damit natürlich das mit Tora und Moko!

Takumi bemerkte, wie schnell Heiji die Hand weggezogen hatte und sie dann ganz unter dem Tisch verschwinden ließ, aber er wollte da nicht zu viel hinein interpretieren.
Die schärfe in Heijis Frage ließ ihm dann aber doch keine andere Wahl. Er lehnte sich zurück und sah den Halbkoreaner an, musterte ihn eine Weile.
„Was glaubst du denn, was ich vor habe, Heiji? Ich scheine dir ja, aus irgend einem Grund, ein Dorn im Auge zu sein. Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, da ich dir eigentlich bislang nicht feindselig entgegengetreten bin.“
Er musterte ihn noch eine Weile, war sich sicher, dass der Student nicht gleich mit der Sprache herausrücken würde. Seine komplette Körperhaltung sprach Bände! Die Abwehrende Sitzposition und der starre Blick, verrieten weitaus mehr als jedes ausgesprochene Wort.
Die gegrillten Schoten wurden schon einmal auf dem Tisch platziert und so auch die Getränke.
Takumi nahm sich eine und führte sie sich direkt zu Mund.
„Lecker! Die sind hier einfach fantastisch! Du darfst dich gern bedienen! Hab ich für dich mit bestellt.“
Er leckte sich anschließend kurz Zeigefinger und Daumen ab und trocknete sie noch an einer Serviette, die er aus dem Spender an der Tischseite gezogen hatte.
Er beugte sich vor, legte seine Unterarme auf dem Tisch ab und sah Heiji in die Augen.
„Ich hab dich heute eingeladen, weil ich gern mit dir reden wollte, dich kennen lernen wollte. Du scheinst ein besonderer Mensch zu sein und ich wollte sehen, ob ich dies auch erkennen werde. Bislang hielt ich dich eigentlich immer für recht zugänglich… gut, vielleicht etwas naiv… aber nicht negativ. Warum also deine miese Stimmung mir gegenüber? Komm schon… wir sind hier um zu reden. Totschweigen bringt uns kaum weiter, oder? Und… ich habe schon tödlichere Blicke als deine überstanden!“, er zwinkerte am Ende des Satzes, griff nochmals nach einer Shishito und aß sie schmatzend und genüsslich.
Irgendwie musste man den Jungen doch aus der Reserve locken können.

Takumi kam ihm gerade unheimlich überheblich und arrogant vor! Wie der Kerl sich zurücklehnte und ihn musterte...Am liebstn würde er...! Er konnte ihm darauf nicht so antworten, wie er wollte. Er wollte Moko hier nicht mit reinziehen und ihm vorwerfen, dass er mit ihm geschlafen hatte, um ihn von Heiji weg zu bekommen. Er wollte einfach nicht wirklich mit Takumi sprechen. Zum Glück kamen die Getränke und Jian trank auch gleich einen kleinen Schluck, um seinen Hals zu ölen. "Danke...aber ich bin noch voll von vorhin..." Er musste ja nicht erwähnen, dass er mit Moko im Ramenmuseum gewesen war! Oder vielleicht sollte er das besser erwähnen..?
Heiji zögerte, wisch Takumis Blick leicht aus. Wie sollte er ihm auch in die Augen sehen? Er wusste, was Moko und Takumi getrieben hatten und außerdem war er gerade ziemlich gegen diesen Blondie. "Ich brauche nicht reden, du redest sowieso wie ein Wasserfall." entwisch es Heiji. Dieser Kerl hörte doch eh nie auf zu plappern, was also sollte er groß dazu sagen? "Wenn ich wüsste, was genau du vor hast, würde ich dich nicht danach fragen, denkst du nicht?" Heiji verzog immernoch keine Mine. Es war ihm egal, was Takumi von ihm halten würde. "Wieso machst du dich an Moko und Tora ran?"

„Ich bin ruhig… bitte… sprich du!“, hatte er noch eingeworfen und dabei mit den Händen gefuchtelt.
„Eh.. was ich vor habe? Also… im Moment hier essen…“
Und da kam es plötzlich, wie aus der Pistole geschossen!
Takumi hatte sich gerade noch eine Schote in den Mund geschoben, nickte und lächelte beim kauen.
„Ahhhh, daher weht der Wind….“, meinte er nur. Dann wiederholte er das mit den Fingern und der Serviette und trank einen Schluck von seinem Bier.
„Hast du ein Monopol auf die Beiden?“, neckte er ihn.
Das restliche Essen wurde geliefert und der Barista lehnte sich nochmals zurück.
„Aber interessant dass du das ansprichst, denn das kommt dem was ich dich fragen wollte am Nächsten!“
Er bediente sich an den gegrillten Hühnerspießen und führte das erste Stück an der Spitze des Holzspießes zu Munde. „Mmmh, sehr lecker!“
Er betrachtete die Fleischstücke und fuhr fort:
„ihr seid alle alt genug und tut was ihr wollt. Letzten Endes hat niemand das Recht irgendwem irgendwas vorzuschreiben. Aber ich frage mich, wie du dich dabei fühlst. Besonders in Bezug auf Tora. Ich meine, ihr lebt zusammen, erlebt auch allerhand miteinander. Sowas schweisst doch auch irgendwo zusammen. Kommen da nicht irgendwann auch andere Gefühle ins Spiel? Romantische? Ich frage mich, weil ich mit Tora zusammen arbeite. Er ist mein Lieblingskollege und wir sind aus einem ähnlichen Holz geschnitzt. Ich habe aber bemerkt, wie er sich verändert hat. Wie soll ich sagen, Menschen wie er und ich… ab einem bestimmten Punkt kommen wir vielleicht nicht mehr mit all den Emotionen klar. Und dann braucht es nicht viel und wir mutieren zum Lava speienden Vulkan… wie neulich, als er so auf Moko los ging. Was ich sagen möchte ist, auch wenn du dir vielleicht nichts dabei denkst… bitte bedenke, was er durchgemacht hat und dass er versucht ein besserer Mensch zu werden, wegen dir.“
Der Blonde sah über den Spieß hinweg zu dem Studenten.
„Tora ist für mich ein Kollege, ein Gleichgesottener, ein guter Freund. Auch wenn ich dir das nicht sagen müsste… aber ich sage es dir dennoch.“

Heiji war so unheimlich genervt von Takumis Art und von seinem dummen Aussagen...sein blödes rumgefuchtel! Er biss sich auf die Lippe, stockte, als Takumi ihn necken wollte. Er fand das alles andere als witzig! Takumi nahm ihm beide einfach vor der Nase weg und dann musste er sich sowas auch noch anhören?!
Feindseelig sah er ihn an, zog die Augenbrauen zusammen. "Sehr witzig!" Zischte er. Der Halbkoreaner wsr doch eh mot der Situation völlig überfordert.... Wieso kam nun noch dieser Mist dazu?
Obwohl nun auch noch das Essen kam, rührte Heiji nichts an. Er hatte weder Hunger, noch Appetit. Nach dem dummen Spruch sowieso nicht mehr. Er wartete auf eine vernünftige Antwort, doch das, was er zu hören bekam war alles andere als eine Erklärung für Takumis Verhalten. Heiji fühlte sich sofort noch viel schlechter als sowieso schon. Wollte Takumi ihm damit nun auch noch vorwerfen, dass Heiji mit den beiden spielte?!
Er sah ihn an, überlegte garnicht mehr, was er sagen sollte. "Was soll die Scheisse? Haben Moko und du sich irgendwie gegen mich verbündet?! Was zum Teufel mache ich falsch?!" Brach es plötzlich aus Heiji. "Was soll ich denn noch tun, damit ihr kapiert, was los ist?! Ich sagte doch schon, dass ich verdammt nochmal für beide Gefühle habe und nicht weiss, was das Richtige ist! Wieso setzt man mich so unter Druck?! So wird das alles auch nicht einfacher!" Heiji meinte das völlig ernst, sah ihn auch so an. "Ich hasse es! Ich kann mir meine Gefühle nicht aussuchen! Will Tora mir vielleicht auch nachher Zuhause noch vorwerfen, dass ich mit ihm spielen würde?!" Der jüngere biss sich auf die Lippe, schluckte den Kloß in seinem Hals tapfer runter. "Am Besten kümmerst du dich einfach um die beiden! Sie finden dich ja sowieso so toll und jetzt, wo ich keine Jungfrau mehr bin, bin ich Moko auch nicht mehr gut genug...scheiss doch auf alles... ich hab keine Lust der böse zu sein, lieber gehe ich einfach ganz weit weg.."

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