Touma wusste überhaupt nicht was er sagen oder denken sollte. Auf seltsame Art fühlte er sich „ertappt“, obwohl er ja nicht wirklich etwas tat, ausser essen. Aber als Neils Name genannt wurde, räusperte er sich.

„Also, ich bin gerade bei Aki und wir essen, Moment. Ehm Aki, das ist Katsumi, er möchte wissen, ob wir Lust haben, heute bei ihm und Sen was zu trinken. Neil ist auch schon da….“

Er versuchte so leger zu klingen, wie es nur irgendwie ging. Aber innerlich wummerte sein Herz so derbe gegen seine Brust, dass er befürchtete, es könne jeden Moment heraus fallen.

Er hatte nicht ansatzweise einen Eindruck davon, wie das bei den anderen ankam.

„Wenn ihr unterwegs seid, könnt ihr uns ja was zu Essen mitbringen!“, warf Sen dann ein. Er sah die anderen beiden erwartungsvoll an. Also wolle er sagen, wenn sie nur draussen einen Happen essen, ist doch alles noch im Lot, oder?

„Aki hat gekocht und es ist wirklich köstlich, ich weiss nicht, ob ich euch was übrig lassen kann!“, scherzte Touma.

Sen klappte der Mund auf. Fragend sah er seinen Freund an.

Aki sah seinen Gast überrascht an. "Ich soll nicht trinken, solange ich die Schmerzmittel nehmen muss", merkte er an, ehe sein Blick auf die gefüllten Weingläser fiel. "Hätte ich vielleicht auch vorher mal dran denken können", fiel ihm da auf. Aki war es einfach nicht gewohnt, die Finger vom Alkohol lassen zu müssen, daher achtete er nicht wirklich darauf. Nur jetzt war ihm auch einfach nicht danach Neil zu sehen.
Katsumi war gespannt, was folgen würde, während Neil eher Angst vor der Antwort hatte. Sie waren also bei Aki zuhause, der hatte auch noch köstlich gekocht... Klasse. Dem Nachbarn rutschte das Herz in die Hose und er warf Sen einen "Na? Was hab ich dir gesagt?"- Blick zu. Touma fuhr sowas von Zweigleisig! Man hörte doch sogar die Nervosität in seiner Stimme!

"Ich kann Touma etwas für euch einpacken, wenn er zu euch kommen will", merkte Aki aus dem Hintergrund an. Er hatte ohnehin zu viel gekocht, dann konnte er auch etwas abgeben.
"Ihr trefft euch einfach ohne uns bei Aki zum Essen? Ich liebe Akis Gekochtes, das ist unfair!" jammerte Katsumi, um hoffentlich mehr Infos herauszubekommen. Er blickte seinen Freund beinahe schon verzweifelt an, während er Neils Hand fest drückte, um ihm irgendwie Kraft zu geben. Der Halbaustralier, der nicht Katsumis Liebster war, sah irgendwie total fertig aus. Das alles wirkte aber auch extrem so, wie Neil vermutet hatte, was schade war.

War das Toumas Verständnis von "wir sollten reden"? Was hatte er denn erwartet? Hatte er gehofft, dass Neil ihn zurückrief, während er hart von Aki rangenommen wurde, damit er ihm so klar eine Abfuhr erteilen konnte, oder wieso war er nun bei Aki?!
"Mir reichts..ich hab genug gehört..." hörte man Neil plötzlich, während er sich erhob. Er sagte es leise genug, dass das Handy es wohl nicht aufschnappen konnte. "Hey, warte, Neil!" Katsumi drückte seinem Liebsten das Handy in die Hand und fing seinen Nachbarn von hinten in einer Umarmung ein. "Bleib noch, wir wollten doch zusammen trinken", bat das Pornosternchen, woraufhin ein tiefes, resignierendes Seufzen erklang und der Nachbar sich zur Couch zurückführen ließ. Nachdem er sich hingesetzt hatte, drückte Katsumi ihm sofort sein Getränk wieder in die Hand und setzte sich dabei auf Neils Schoß, mit dem Gesicht zu diesem, um ihn aufmunternd anzugrinsen. "Wir lenken dich ab, keine Sorge!" flüsterte er ihm ins Ohr, damit Touma das nicht hörte. Katsumi meinte damit nicht, dass er mit ihm vögeln würde, sondern einfach nur, dass sie genug Alkohol da hatten, um gemeinsam Neils Herzschmerz darin zu ertränken.

Auch Touma hatte auf die Weingläser geschielt, nachdem Aki das gesagt hatte. Oh je, würden jetzt die Medikamente nicht mehr richtig wirken?

„Also, ich kann euch gerne nachher auf dem Rückweg etwas vorbei bringen, aber da wir eben erst angefangen haben, hoffe ich, dass ihr bis dahin nicht verhungert seid.“, bot Touma an.

„Ich denke aber nicht, dass ich heute noch in der Lage sein werde, viel zu bechern!“, meinte er noch und wollte darauf anspielen, dass sein Tag enorm anstrengend gewesen war.

„Ist es okay, wenn ich mich melde, sobald wir hier fertig sind? Dann könnt ihr ja noch entscheiden, ob ihr noch was essen möchtet. Schönen Abend erstmal ihr lieben.“

Er legte auf und steckte das Handy wieder weg.

„Dann lass uns mal weiter schlemmen!“, lächelte Touma und sah sich die vielen guten Gaben an, die hier auf dem Tisch waren.


****

„Ich muss gestehen, ich bin überrascht, dass er bei Aki ist. Klang jetzt nicht nach ner ultra spontanen Aktion, wenn Aki sogar so viel gekocht hat, dass es selbst für uns reichen würde, oder? Also, ich möchte kein Salz in irgendwelche Wunden kippen…. Hat dir Touma gesagt, dass er bei Aki eingeladen ist?“, brabbelte Sen vor sich hin und richtete sich dann an Neil

Katsumi hatte das ungugte Gefühl, dass es mit jedem Wort von Touma nur noch schlimmer wurde. Er spürte unter sich, wie Neil regelrecht verkrampfte. Wieso war er nicht in der Lage viel zu Bechern? War es, weil Aki ihn bereits hart rangenommen hatte und sein Körper dadurch jetzt erschöpft war? Oder weil sie noch vor hatten zu vögeln? Wie lange würde es wohl dauern, bis Touma sich bei ihnen melden würde und würde es überhaupt auch nur annähernd angenehm werden, wenn er tatsächlich hier auftauchte?
Der Nachbar trank einige große Schlucke von seinem alkoholischen Getränk, ehe er Katsumi an sich zog und ihn wie ein Stofftier an sich presste. In seinen Augen sammelten sich Tränen und er schluckte einen imaginären Riesenkloß hinunter. "Nein, natürlich hat er mir das nicht gesagt", war seine zittrige Antwort auf Sens Frage. Katsumi begab sich gerne in die Position eines Kuscheltiers, allerdings hatte er noch den Vorteil, dass er seine Arme um den jenigen legen konnte, er ihn zum Kuscheln benutzte. Er drückte Neil sachte, streichelte seinen Rücken, um ihn zu beruhigen.
So fertig, wie der Kerl da saß, war es eindeutig. Er hatte tiefgehende Gefühle für Touma und dieser Dummkopf hatte ihm wohl nun das Herz gebrochen. Wieso war er bei Aki, wenn er doch auch hier sein könnte? Nachdem Neil sein Getränk mit einem letzten Zug erneut geleert hatte, vergrub er sein Gesicht an der zarten Halsbeuge seines Gastgebers, versuchte dabei mit aller Macht seinen Tränen zurückzuhalten.
"Es ist noch nichts sicher, oder? Vielleicht essen sie wirklich nur", versuchte das Kuscheltier aufzumuntern, während es weiter Neils Rücken streichelte. Er sah Sen Hilfesuchend an, als wüsste der wenigstens, was in dieser Siutation zu tun war.

******

Aki freute sich, dass sie weiteressen würden, machte sich aber auch Gedanken über das Telefonat.
"War das nicht irgendwie komisch?" fagte er unsicher nach.
"Meinst du, da ist was im Busch?"

Sen sah zu, wie sein Verlobter als Quetschfigur benutzt wurde. Diesen schien es aber nicht zu stören.

Er klopfte Neil auch sanft die Schulter und meinte dann:

„Also, jetzt mal ganz objektiv betrachtet. Es ist doch überhaupt nicht sicher, dass Aki und Touma was miteinander haben, oder? Alles was wir hier tun, sind doch nur Indizien sammeln, was, wenn wir dieses Puzzle völlig falsch zusammensetzen?? Ich kenne Touma jetzt ja schon eine Weile. Nicht nur privat sondern auch geschäftlich. Ich halte ihn nicht für sprunghaft. Vielleicht ist es wirklich nur ein blöder Zufall, dass er ausgerechnet heute bei Aki ist. Vielleicht war es ja doch genauso spontan, wie unsere Frage, ob sie vorbei kommen wollen… Okay, es erklärt nicht, wieso Aki dann für ne Fussballmannschaft gekocht hat… aber trotzdem. Vielleicht sollten wir nicht so voreilige Schlüsse ziehen. Touma sagte doch, er möchte mit dir reden und du hast ihm gesagt, dass du keine Zeit hast. Was, wenn er auf dich wartet, weil er dir Zeit geben möchte?“


Sen fand, dass er das sehr plausibel von sich gegeben hatte. Er wusste zwar selbst nicht, was er von alle dem halten sollte, aber immer vom schlimmsten auszugehen, war nicht der richtige weg.

„Ich bin dafür, dass du ihn einfach morgen in aller Ruhe anrufst, falls es heute zu spät werden sollte. Was meinst du, Neil?“

***

„Komisch? Wieso? Bei Katsumi und Sen ist im Prinzip so viel komisch, dass es schon wieder normal ist!“, grinste Touma.

„Lass uns einfach essen, wenn was ist, wird es sich schon früher oder später klären. Allerdings nicht jetzt, jetzt möchte ich der Völlerei dröhnen!“

Er lächelte hübsch und genoss weiter das fantastische Essen.

"Und wieso schreibt Aki Touma dann mit 'Mein Süßer' an? Wieso schreibt Touma gleich nach dem Sex, dass er gerade an Aki gedacht hat? Wieso ist er bei ihm Zuhause und...." Neil krallte sich mehr an Katsumi, als die Tränen doch noch den Weg aus seinen Augen fanden.
"Wieso bin ich nicht einfach Hetero geblieben..." schluchzte er.
Katsumi hatte glatt vergessen, dass Neil eigentlich geglaubt hatte, dass er Hetero sei. Irgendwie hatte er ohnehin keine Heten-Freunde, witzig.
Neil seufzte erneut. "Du hast ja recht...", murmelte er in Katsumis Halsbeuge.
"Würde ein Blowjob dich aufmuntern?" fragte Katsuim plötzlich, was Neil aufschreckte. "N-nein!" war die klare Antwort, die der Pornboy bekam. Er würde doch jetzt nicht auch noch mit Katsumi rummachen oder sich einen blasen lassen, wenn er Touma vorwarf, dass er was mit Aki tat. "Nagut, ich dachte ich biete es mal an!" kicherte Katsumi frech. "Aber hat doch geklappt, hm?"
Neil merkte jetzt erst, dass Katsumi das scheinbar gefragt hatte, um seine Tränen zu stoppen, weshalb der Nachbar nun doch auch lachen musste. "Danke", lächelte Neil die beiden an. "Ihr seid echt die besten Nachbarn, die man sich wünschen kann. Lasst uns noch was trinken und einen Film schauen oder sowas, ja? Ich geh aber kurz mein Gesicht waschen."
Katsumi sah das als Aufforderung von Neil runter zu steigen und kuschelte sich zufrieden wieder an Sen. "Wir sind so ein Dreamteam!" grinste er stolz.
Neil nahm sich noch einen Moment Zeit, um Touma rasch eine Nachricht zu schreiben.
"Können wir morgen in Ruhe reden? Vielleicht bei einem Kaffee oder so? Du bedeutest mir wirklich viel und ich möchte dich nicht an Aki verlieren", schrieb er ihm, leerte anschließend seine Blase, wusch seine Hände und kam zurück zu den anderen, um dort den Abend weiter ausklingen zu lassen.

********
Aki lachte amüsiert.
"Wo du Recht hast", stimmter seinem Gast zu.
Es war eine Wonne zu sehen, dass Touma auch jetzt noch die leckeren Speisen genoss, so konnte auch der Gastgeber zufrieden essen.
Den Wein rührte er allerdings nicht mehr an, immerhin hatte er sich selbst an die Tabletten erinnert, die er stattdessen schluckte.

„Ich finde auch, dass wir ein super Dreamteam sind!“, freute sich Sen und legte seinen Arm um seinen Liebsten, gab ihm dann noch ein paar kleine Küsse und suchte schon mal auf einem Streamingportal nach einem geeigneten Film.

Etwas lustiges wäre doch gut, oder?

Nachdem Neil wieder da war startete er den Film und kicherte vergnügt über die Ereignisse in der Story.

***

Während des Essens hatte Touma von der Arbeit und seinen anstrengenden Kunden berichtet. Er trank dabei den restlichen Wein, ohne es zu merken. Er hatte noch geholfen den Tisch abzuräumen und sie hatten es sich wieder auf dem Sofa gemütlich gemacht.

Ohne es zu wollen, schlief er irgendwann auf dem Sofa ein. Erst als Sen aufgeregt an seinem Hosenbein zog, weil er mal langsam raus musste, wurde er wieder wach.

„Oh!“, wieviel Uhr? Er kramte nach seinem Handy, sah die Uhrzeit schrak auf und bemerkte dann noch Neils Nachricht.

Dann richtete er sich langsam auf, verabschiedete und bedankte sich nochmal und verliess dann mit seinem Hund die Wohnung.

Draussen erleichterte sich Sen und trabte neben seinem Herrchen nach Hause zurück.

Auf dem Weg hatte er noch Sen geschrieben, dass es heute nichts mehr wurde und er ihnen eine gute Nacht wünschte und Neil antwortete er, dass er sich darüber freuen würde.

zu Hause angekommen gab er seinem treuen Wegbegleiter noch etwas zu futtern und warf sich dann ins Bett.

Katsumi strahlte stolz über beide Ohren. Er hatte es wirklich geschafft, dass Neil aufhörte zu weinen und ihn sogar zum Lachen gebracht. Das war ein super Gefühl. "Ich mach meinen Job als Kummerkasten-Stofftier wohl gar nicht so schlecht, hm? Vielleicht sollte ich das als Zweitjob in Betracht ziehen", grinste der Pornboy.
Gemeinsam tranken sie und schauten den Film. Während Katsumi irgendwann mit dem Unterkörper auf Neil und dem Oberkörper auf Sen lag und schlief, schaute Neil immer wieder auf sein Handy. Er wartete sehnsüchtig auf eine Nachricht von Touma, aber da kam einfach nichts. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit!
Jedes Mal, wenn er nachsah und keine Antwort zu sehen war, kamen in ihm Bilder auf, wie Touma von Aki rangenommen wurde, oder wie er diesen Riesenschwanz im Rachen hatte. Sie schauten bereits einen zweiten Film und Neil schlief beinahe an, als sein Handy in seiner Hand endlich vibrierte. Es war schon recht spät und offenbar würde er nicht mehr kommen, aber bedeutete das, dass er bei Aki übernachtete?
Neil schlug mit der nächsten Nachricht eine Uhrzeit und ein Café vor, in welchem sie sich vielleicht treffen konnten. Er achtete darauf, dass es nicht weit von der Firma seines Geliebten weg war, um ihm einen kurzen Weg zu ermöglichen. Ob es gut war, dass sie sprechen würden?
Neil verabschiedete sich nach dem Film in seine eigene Wohnung und Katsumi schleppte sich schlaftrunken mit Sen ins Bett, um dort weiter seinen Traum zu träumen.
******
Aki hatte bemerkt, dass Touma den Wein geleert hatte, weshalb er ihn auch nicht weckte. Er streichelte zwischendurch immer mal den Hund seines Gastes und startete irgendwann eine Serie, da Touma ohnehin schlief.
"Pass auf dich auf und komm gut heim", meinte Aki freundlich, als er seinen Gast verabschiedete. Er hatte es nicht gewagt ihm zu sagen, dass er auch gerne übernachten könnte und vor allem war er sich auch nicht sicher, ob er in dem Fall nicht doch noch einmal sein Glück versuchen würde.
Der Pornostar seufzte bedrückt, als er sich auf den Weg ins Bett machte. Touma war ein toller Mann, doch scheinbar hatte Neil mehr Potential als ein Pornodarsteller, wenn es um etwas Ernstes ging. Wahrscheinlich war Aki nur gut genug, um mit ihm zu schlafen, wer würde nicht gerne mal einen Pornostar vernaschen und dann noch einen so gut bestückten? Würde jemals jemand etwas Ernstes mit ihm anfangen wollen? Katsumi hatte es immerhin auch geschafft, jemanden zu finden, der eine ernsthafte Beziehung mit ihm führen wollte, sie hatten sich sogar verlobt!
"Fuck...", motzte Aki und trat aus Frust gegen den Kleiderschrank, was ihn gleich zu Boden gehen und seinen gebrochenen Fuß halten ließ. "Wie dumm bin ich eigentlich?!", maulte er sich selbst an. Es wurde wirklich Zeit zu schlafen und das tat er nun auch.

Sen lachte über die Aussage seines Schatzes.
„Vom Pornostar zum Kummerkasten-Kuscheltier? Na gut, bin dabei!“

Er wünschte Neil eine Gute Nacht und dass er sich nicht den Kopf zerbrechen sollte und ging dann mit Katsumi ins Bettchen. Angekuschelt schlief er ebenfalls ein.

*****

Touma wäre nicht sicher gewesen, ob er geblieben wäre, wenn Aki ihm das angeboten hätte. Eventuell hätte er - vor allem wegen des Alkohols - etwas gemacht, was nicht besonders durchdacht gewesen wäre.

Im Bett liegend vibrierte sein Handy und er sah noch auf die Nachricht. Sie war von Neil.

Sofort antwortete er, dass das eine gute Idee war und er sich darauf freute. Er wünschte ihm noch eine gute Nacht und entschied sich ein Foto zu schiessen, von ihm und Sen im Bett.

Dann schickte er auch dieses Foto an Aki.

Katsumi hatte tief und fest geschlafen. Als er aufwachte, lag er quer über Sen.
Etwas verwirrt und desorientiert hob er den Kopf, kicherte dann aber und legte sich wieder ordentlich zu ihm, um sich an ihn zu kuscheln.
Wie man Katsumi kannte, konnte er aber nicht die Finger von seinem Liebsten lassen, weswegen er dann doch nach unten wanderte, um Sen mit einem ordentlichen Blowjob zu wecken. Heute musste er auf morgendlichen Sex verzichten, denn für den Dreh sollte er besser noch frisch und undgedehnt sein, zumindest wurde ihm das so gesagt.

Er freute sich darauf, dass er endlich auch mal wieder einen Dreh haben würde, immerhin war der letzte eine gefühlte Ewigkeit her.

*****

Aki hatte mit einem Foto von sich im bett geantwortet. Er lächelte hübsch und man sah, dass er obenrum nackt war, denn seine starke Brust hatte es mit auf das Foto geschafft. "Gute Nacht, Süßer", schrieb er dazu, ehe er das Handy zum Laden auf den Induktionsladewecker legte. Verdammt. Wieso musste Touma ihm dennoch solche Bilder schicken? Es war doch unfair, dass er mit ihm flirtete, nur um ihn dann doch abzuweisen und nun weiterzumachen.

******

Neil hatte hastig sein Handy gegriffen und Toumas Antwort gelesen und das Bild betrachtet. Touma schien alleine und vor allem in seiner eigenen Wohnung zu sein, gut. Der bellende Sen war der einzige, den er gerne mit ihm zusammen im Bett sah und so lächelte er beruhigt. "Gute Nacht und danke für das süße Bild", schrieb er ihm, doch ein Foto konnte er nicht senden. Sicher sah man noch, dass er geheult hatte, das wollte er auf keinen Fall.

Die Nacht was schneller um, als ihm lieb war und so kam auch bald das Treffen immer näher. Er wartete bereits eine halbe Stunde in dem Café, da er viel zu früh hergekommen war. Peinlich, aber er hatte nicht länger Zuhause sitzen und warten können. Total nervös saß er mit einer heißen Schokolade an einem der Tische und wartete auf seinen Angebeteten.

Erst hatte Sen gedachte, das würde sich im Traum abspielen. Ein ziemlich heisser Traum, doch je wacher er wurde, desto mehr wurde ihm bewusst, dass er doch tatsächlich den Marsch geblasen bekam.

Keuchend, ruckelnd und die Hände in Katsumis Haar vergraben, genoss er, was da passierte. Der kleine Pornoheld war so verdammt gut, dass es nicht lang dauerte, bis Sen ihn vorwarnte, dass er gleich abspritzen würde.

Etwas später unter der Dusche wusch er den Rücken seines Liebsten und wünschte ihm viel aber nicht zu viel Spass beim Dreh.

„Du passt auf dich auf, hörst du?“, meinte Sen, nicht dass es wieder eskalierte wie vor ein paar Monaten. Natürlich wollte er nicht, dass Katsumi etwas zustieß und er wollte noch viel weniger, dass dieser dachte, dass er etwas dafür konnte. Sen war einfach nur besorgt.

„Wenn dir irgendwas komisch vorkommt, haust du sofort ab und rufst mich an, ja?“

Nach dem Frühstück begab er sich dann ins Büro.


*****

Touma hat sich über Akis, wie auch über Neils Nachricht gefreut. Aber jetzt merkte er auch wieder, wie verstrickt die Situation war. Wo hatte er sich da bitte hinein manövriert?

Am Morgen duschte er lange, holte sich zur Entspannung auch einen runter und ging dann mit Sen zur Arbeit, ohne gefrühstückt zu haben.

Nach einer viertel Stunde hatte er auch schon wieder Anrufe von der nervigen Kundin am Ohr.

Der Menschliche Sen kam gerade rein, da meinte er schon, dass er zum Termin musste.

„Kannst du bitte auf Sen aufpassen? Die Roshimas sind die wahre Pest, aber wenn das mit der Hochzeit so hinhaut, wie geplant, bekommst du ne Gehaltserhöhung, versprochen!“, meinte er im Hinausgehen.

Den Termin mit Neil hatte er beinahe verpasst. Fünf Minuten vor der ausgemachten Zeit entschuldigte er sich bei der Kundin und schrieb Neil, dass es ihm leid täte, aber er würde eine viertel Stunde Verspätung haben, sei nun auf dem Weg.

Er kam völlig genervt bei dem Cafe an und freute sich aber wirklich Neil zu sehen.

„Hallo, tut mir leid, dass ich mich verspätet habe. Ich könnte heute direkt die nächste Flasche Wein köpfen, dies Kundin ist so unfassbar anstrengend! Aber genug davon. Wie geht es dir?“, plapperte er und nahm Platz.

Katsumi freute sich jedes Mal, wenn er Sen so wecken konnte. Es war immer aufregend, wie lange Sen wohl brauchte, um zu realisieren, dass er nicht träumte und wie schnell er wohl kommen würde. Eine Ladung von Sens Samen war ohnehin das beste Frühstück für den notgeilen Pornboy. Wie könnte man besser in den Tag starten?

Der jüngere nickte sofort. "Keine Sorge, ich pass ganz doll auf mich auf! Ich hab auch jetzt jemanden, der beim Dreh dabei bleibt und auf mich achtet, ich hab sowas wie ein Safeword bekommen. Wenn ich 'Pinguin' sage, dann sorgt er dafür, dass der Dreh auf der Stelle unterbrochen wird und holt mich da weg", erzählte Katsumi, um Sen die Sorgen zu nehmen. Tatsächlich hatte er das mit seiner Managerin besprochen und die hatte sofort jemanden organisiert, der diese Aufgabe übernehmen konnte. So musste Katsumi sich keine Sorgen machen und auch Sen wurde vielleicht entspannter. "Ach und wenn ich nichts sagen kann, falls ich geknebelt bin oder so, dann gibts auch ein Handzeichen und ein Blinzeln, aber das zeigt er mir heute noch vor dem Dreh."

Katsumi freute sich, dass es endlich wieder so weit war. Als Sen weg war, wurde er schon bald abgeholt. Am Set bekam er ein sexy Dessous in die Hand gedrückt, welches er sofort anzog.
Endlich traf er auf seinen Drehpartner. Sie hatten zwar nicht viel Zeit, um sich zu unterhalten, doch Katsumi merkte gleich, dass der Typ absolut unsympathisch war. Er war arrogant, viel zu selbstverliebt und total unfreundlich. Er glaubte, dass er hier der Superstar sei und Katsumi irgendetwas zu sagen hatte. Idiot! Der Pornboy war absolut unbeeindruckt von ihm, auch wenn sein Körper ein wahrer Traum war. Der Kerl war verboten sexy, aber sein Charakter machte das alles wieder kaputt.

Egal, es war sein Job diesen Kerl ranzulassen und es würde schon nicht so schlimm werden.
Der Dreh begann. Katsumi wurde ordentlich eingeheizt, dann bereitete sein Partner ihn ausgiebig für die Kamera vor und anschließend schob er endlich sein verdammtes Ding in ihn. Der Pornboy musste zugeben, dass dieser Typ das Vorspiel echt gut gemacht hatte, ihm war wirklich ziemlich heiß und er konnte es kaum noch erwarten, endlich gefickt zu werden. Es kam nicht oft vor, dass der Junge bei einem Dreh so erregt war, aber was nun kam, war noch viel schlimmer! Katsumi stöhnte unkontrolliert auf, als der Schwanz dieses Typen sich in ihn schob. Oh Gott! Das fühlte sich fantastisch an! Wie konnte dieser ekelhafte Pisser sich so gut anfühlen?! Wie war das möglich? Für gewöhnlich schaffte niemand, außer Sen, ihn derart zum Stöhnen zu bringen. Katsumi konnte sich nur schwer auf seine Rolle konzentrieren, aber es schien dem Regisseur zu gefallen, also war es egal. Der Pornboy schwebte auf Wolke 7! Der Sex war der Oberhammer und übertraf jeden einzelnen Dreh mit Aki, der bisher sein Lieblingsdrehpartner gewesen war. Während sein Verstand sich langsam von ihm verabschiedete, stöhnte und keuchte Katsumi unter den Stößen, krallte sich ins Laken und später auch an den unsympathischen Hengst.

Der Dreh wurde erst beendet, als Katsumi ganze drei Male gekommen war und völlig außer Atem auf dem Bett lag. Er konnte es nicht fassen. Ein Drehpartner hatte ihn so überwältigt, wie es eigentlich nur Sen konnte und sein Schwanz hatte sich beinahe noch besser angefühlt. Nein! Sens Penis war perfekt, sie waren das perfekte Match. Vor allem passte bei Sen alles und nicht nur der Schwanz, das machte ihn nur noch viel besser. Der Charakter dieses Typen war echt zum Kotzen, was Katsumi beten ließ, dass er nie wieder mit ihm drehen musste. Andererseits war der Sex so überragend gut gewesen, dass er am liebsten nur noch mit ihm drehen würde. Was für ein seltsamer Zwiespalt.
"Hey, süßer. Du bist echt der Knaller. Man kann mit dir ja absolut alles machen, das find ich ziemlich geil. Bist ne richtig gute Fickstute." sprach der Typ ihn auf dem Weg zur Dusche an. Katsumi verdrehte leicht die Augen. "Nenn mich nicht Fickstute." zischte er. Er würde auf keinen Fall zugeben können, dass es ihm genauso gut gefallen hatte, dann würde der Typ doch nur noch mit hochgestreckter Nase durch die Gegend rennen.
Da sie in den Studios drehten, hatten sie hier eine Sammeldusche und somit standen sie beide im selben Raum unter der Dusche. Katsumi suchte sich zuerst eine aus, der Typ nahm natürlich gleich die neben ihm. Ob der sich bei Pissoirs auch nicht an die Regel hielt, dass eines zwischen zwei Kerlen frei blieb? Genervt von der Art und Ausdrucksweise des Typen schäumte Katsumi sich ein.
"Wenn du nicht Fickstute genannt werden willst, dann ist dir Prinzessin doch bestimmt lieber, hm?", raunte er. "Ich bin keine Frau, spar dir die Scheiße", murrte der Pornboy zurück.
"Ach hah dich doch nicht so. Eben warst du noch so schön gefügig."
Katsumi war irritiert, als er aus dem Augenwinkel sah, dass der Typ nicht mehr neben ihm war, doch noch bevor er sich nach ihm umsehen konnte, packte dieser ihn, hob Katsumi Bein an und rammte ihm sein Ding rein. //Oh Gott! Ja!// dachte der kleinere sich, sein Glied stellte sich sofort wieder auf und für einen Moment ließ er es geschehen. Verdammt, das war mehr als heiß! Moment! Der Dreh war vorrüber und er hatte Sen versprochen, dass er nur noch während der Drehs mit anderen Männern schlafen würde! Das war nicht in Ordnung. "Das gefällt dir also, du kleine Schlampe?", hörte Katsumi ihn sagen, ehe er die heftigen Stöße deutlich spürte und aufstöhnte. "Fuck...Nein...Hör auf!" keifte Katsumi ihn an, ehe er ihm in den Arm biss, mit dem sein Drehpartner sich an der Wand abstützte. "Au! Hast du sie noch alle?!", maulte dieser, zog dabei die Hand zurück. "Lass mich los!" zischte Katsumi bedrohlich, was wohl ausreichte, um diesen Mann tatsächlich aus ihm rausgleiten zu spüren. "Hey, komm mal wieder runter, ich dachte, es wär eh egal, wir haben doch schon gefickt", motzte er. "Ich hab meinem Verlobten versprochen, dass ich nur noch vor der Kamera mit anderen Sex hab. Wenn ich das nicht einhalte, dann habe ich ihn nicht verdient", erklärte Katsumi, während er sich eine andere Dusche aussuchte. "Behalt deine Finger bei dir, wenn wir nicht beim Dreh sind, Idiot." Sein Partner zog unzufrieden die Augenbrauen zusammen, hielt sich ab diesem Moment aber tatsächlich von Katsumi fern und duschte wortlos zu Ende.
Das war sowas von knapp gewesen! Beinahe hätte er es zugelassen und auch noch genossen, wie konnte er nur so dumm sein? Sollte er Sen von der Sache erzählen? Es war nicht schlimm für ihn gewesen, aber er war stolz darauf, dass er es geschafft hatte, sich durchzusetzen und Sen treu zu bleiben, obwohl der Typ sich so unendlich gut anfühlte.

********

Neil hatte das Gefühl, dass er bald sterben würde, wenn sein Liebster nicht bald hier auftauchte. Endlich kam eine Nachricht von Touma und die sagte ihm, dass er noch 20 weitere Minuten hier sitzen müsste. "Oh Mann...", murmelte er gequält vor sich her. Es war wirklich nicht schön so auf heißen Kohlen zu sitzen, doch bald war das auch geschafft und Touma kam endlich in das Café. Sofort stand Neil auf und winkte ihn zu sich rüber.

Die erste Information, die er bekam, war, dass Touma mit Aki wohl Wein getrunken hatte. "Hallo, setz dich doch. Ehm...Mir geht es ganz gut, denke ich, danke", es war seltsam ihm nun gegenüberzusitzen. "Ich...ich würde gerne gleich zum Thema kommen...wenn das in Ordnung ist?" Neil war offensichtlich nervös und unsicher, immerhin hatte er große Angst, dass er seinen Schatz an Aki verlieren könnte. "Aki...also...magst du ihn? Ich meine, tut mir leid, dass ich die Nachrichten gelesen habe, aber ich war im Halbschlaf, wollte eigentlich nur auf die Uhr schauen, aber euer Chat war offen und.... Das, was du geschrieben hast... wir hatten kurz vorher.... du weißt schon...Ich konnte nicht so gut damit umgehen, deswegen bin ich Morgens gegangen...tut mir leid. Außerdem dann noch zu hören, dass du gestern ausgerechnet bei Aki Zuhause warst, hat mich noch viel mehr verunsichert! Touma... Ich mag dich wirklich sehr und ich denke, dass ich mir mehr mit dir vorstellen könnte. Ich möchte nicht gegen Aki verlieren, aber wenn du dich für ihn enscheiden willst, dann sag es mir, damit ich dich loslassen kann", plapperte Neil, wobei seine Stimme zunehmend zittriger wurde.

Sen hatte eigentlich vorgehabt Touma auf die Sache mit Neil anzusprechen, aber der war ganz schön lange unterwegs. Er wusste ja nicht, dass dieser danach noch einen Termin mit Neil hatte.

Derweil nahm er Anrufe entgegen, kümmerte sich um Sen und sortierte ein paar Papiere.

Es war ein recht ruhiger Tag und er fragte sich, wie es wohl bei Katsumi gelaufen war. Offensichtlich gab es keine negativen Zwischenfälle, sonst hätte er bestimmt bereits etwas gehört. Dann war ja alles gut, oder?


****


Touma hatte Platz genommen und sich noch nicht einmal etwas zu trinken bestellt, obwohl sich seine Kehle anfühlte, als sei ein Wüstensturm eben vorbei gezogen.

Die Worte des anderen überrollten ihn fast und doch war das alles verständlich und nachvollziehbar. Trotzdem schnürte es ihm die Kehle noch weiter zu.

Er räusperte sich mehrfach und trank dann vom Gratis-Wasser, das bereits auf dem Tisch stand, obwohl er das nicht so gern mochte.

„Ob ich Aki mag…? Also… ehm…“, noch einen Schluck und er konnte weiter stammeln:

„Zu allererst möchte ich mich entschuldigen, dass dich diese Nachricht so getroffen hat, das war nicht meine Absicht. Nicht im Geringsten. Und auch wenn das Timing wohl nicht optimal war, habe ich Aki nicht geschrieben, weil ich während dem Sex an ihn dachte, oder sowas. Wir waren high und ich hab mich nur gefragt, ob Aki - so vernünftig wie er immer wirkt - wohl auch schon mal gekifft hat. Das war es. Ihm zu schreiben, dass ich an ihn gedacht habe… das war wohl genauso doof.“

Er sah Neil an und hoffte, dass er ihm glaubte.

„Ob ich Aki mag? Also… das ist schwer zu sagen. Aber da du mich um Offenheit bittest. Ja. Ich mag ihn. Aber ich mag dich auch. Sehr sogar.“

Er leckte sich nervös über die Lippen.

„Ich… ich bin nicht gestern zu Aki, weil du dich nicht gemeldet hast… sondern, hatte er sich einfach zu einem echt guten Zeitpunkt gemeldet. Ich war enorm von der Arbeit genervt und hatte ihn gefragt, ob er Eis essen mag, ich bin also los, hab welches besorgt und dann hatte er aber schon gekocht gehabt. Es war alles recht spontan und ich war selbst auch überrascht. Ich will nicht dass du denkst, dass ich das hinter deinem Rücken mache oder dir absichtlich was verschweigen würde.“

Touma griff nach seiner Hand und strich mit dem Daumen über Neils Handrücken.

„Ich mag dich sehr, Neil. Du bist wundervoll!“

Dann zog er die Hand wieder zurück.

„Mein Problem ist wohl im Moment, dass ich euch beide mag. Sowas kenne ich nicht und es macht mich auch fertig. Das soll keine Ausrede sein, aber…. Oh Mann, es ist so verdammt kompliziert und ich weiss nicht mehr was ich denken soll. Verstehst du, wie ich meine?“

Er sah ihn hoffnungsvoll an.

Katsumi saß mittlerweile Zuhause wie auf heißen Kohlen. Er konnte an nichts anderes denken, als an diesen unglaublich guten Sex.
"Verdammt!", jammerte der Pornboy, ehe er seinen PC startete, sich ein süßes Dessous anzog und sich ein paar Spielzeuge bereitlegte. Dann startete er den Broadcast. Er war jetzt schon hart und begann sofort mit der Show, als die ersten, treuen Fans den Chatroom betraten. Er begann an sich zu spielen, schob sich auch recht bald einen seiner Dildos rein und bot den Zuschauern einen ordentlichen Anblick. Wieso nur konnte er nicht aufhören daran zu denken? Wieso machte ihn das so verflucht heiß und wie konnte er nach 3 Orgasmen nicht schon genug haben?!
Katsumi sah plötzlich etwas groß auf seinem Bildschirm aufblinken. Jemand hatte eine ziemlich große Summe bezahlt, um mit ihm in einen privaten Chatroom zu gelangen. Der Pornboy entschuldigte sich süß bei den anderen, versprach jedoch schon bald die nächste Show anzubieten. Dann wechselte er in den Privatchat und bot seinem einzelnen Zuschauer den rest seiner Show. Er bekam wie gewohnt Anweisungen, die er befolgte und ließ sich und hoffentlich auch den Zuschauer so den Höhepunkt erreichen.
Katsumi war danach fix und fertig. Er trank gefühlt mehrere Liter Wasser und schmiss sich danach erst einmal ins Bett, er machte sich nicht einmal die Mühe das Dessous wieder auszuziehen, bevor er einschlief.

******

Neils innere Unruhe schien ihn regelrecht zu quälen. Es machte ihn verrückt, wie langsam Touma antwortete und am Liebsten hätte er sofort aufgegeben, um diesen Druck loszuuwerden.
Es war etwas erleichternd zu hören, dass Touma wohl nur so an Aki gedacht hatte und nicht, als sie miteinander geschlafen hatten. Die nächsten Worte verunsicherten den Halbaustralier jedoch sehr. Er mochte Aki also...wusste Touma wie Neil das meinte? Es ging ihm hier nicht um Freundschaft!
Die Erklärung, wieso er bei Aki gewesen war, war nicht gerade befriedigend. Er hatte sich also lieber mit dem Pornostar getroffen, anstatt sich noch einmal bei ihm zu melden und sich mit Neil zu treffen, toll.
Die Hand an seiner zu spüren, gab ihm einen Moment Hoffnung, auch die Worte dazu waren Balsam für seine Seele, doch schon im nächsten Moment ließ Touma ihn wieder los und zerschlug all seine Hoffnung mit seinen nächsten Worten.
Neil sah Touma mit großen Augen an, er war regelrecht entsetzt über diese Aussage.
"Macht es Spaß so mit mir zu spielen?" fragte er plötzlich verletzt.
"Es tut mir leid, dass du uns beide so magst, das ist sicher eine schwere Situation...aber das, was du hier gerade machst, tut unfassbar weh. Du machst mir Hoffnungen, nimmst meine Hand und direkt danach schubst du mich in den Abgrund. Wie soll ich bitte damit umgehen? Aki ist das Gesamtpaket, ich hab doch niemals eine Chance gegen ihn. Was erwartest du von mir? Wie soll ich mich verhalten, um dich für mich zu gewinnen, ohne Angst zu haben, dass du früher oder später die Entscheidung bereust und dann doch noch zu Aki gehst?"
Man hörte den Schmerz aus Neils Stimme deutlich raus. "Was kann ich tun, um dein Herz allein zu gewinnen? Wie kann ich dich Aki vergessen lassen?"
Es stiegen ihm doch tatsächlich Tränen vor Verzweiflung in die Augen.

Sen war mit seinem Namensvetter spazieren gegangen, als er sich dachte, seinem Liebsten eine Nachricht zu schreiben. Ob der Dreh wohl gut war? Eigentlich hatte er erwartet, dass recht schnell eine Antwort zurück kam, aber auch als er bereits im Bürokomplex zurück war, war nichts von Katsumi zu lesen gewesen.

Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Was wenn doch wieder etwas vorgefallen war? Er rief ihn also an.

Ungeduldig lauschte er dem Freizeichen.


*****

Touma sah Neil entgeistert an, als dieser ihn fragte, ob es ihm Spass mache mit ihm zu spielen. Er hörte ihm weiter zu und die Verzweiflung des anderen war in keiner Weise abzusprechen.

Der Hochzeitsplaner war völlig überfordert. Er konnte doch auch nichts gegen seine Gefühle. Er hatte versucht so ehrlich wie möglich zu sein. Natürlich war er nicht davon ausgegangen, dass Neil Luftsprünge machte, aber so wie das sich entwickelte, hatte er sich das nicht ausgemalt.

„Neil…“, gab er sanft und mitfühlend von sich, nahm eine Serviette aus dem Spender und reichte sie ihm vorsichtig.

Er schien dem Mann wirklich wichtig zu sein und das war gleichermassen schön, wie herzzerreissend. Niemals hätte er jemanden so verletzen wollen.

„Ich möchte nicht mit dir Spielen, dazu ist es mir auch zu ernst. Es tut mir leid, dass du dich wegen mir so fühlst. Ich verhalten mich so ungeschickt, weil ich mir selbst nicht traue. Ich mag dich und mir machen diese Gefühle Angst.“

Er atmete langsam aus.

„Du machst alles richtig, Neil. Ich bin hier der Idiot.“

Er räusperte sich und blickte sich um. Irgendwie war das hier nicht der richtige Rahmen für ein solches Gespräch.

„Was hältst du davon, wenn wir etwas spazieren gehen, hmm? Nur du und ich…“

Sanft lächelte er ihn an und reichte ihm seine Hand. Würde Neil sie annehmen?