Junsu sah zu, wie Chanwoo sich aus dem Bett quälte und zum Bad eilte.

Er stand dann auch auf, um nach ihm zu sehen. Im Bad angekommen merkte er aber, dass ihn die Brechgeräusche und der Geruch ihn völlig übermannten. Er wollte eigentlich noch was freches sagen, drehte sich aber zum Waschbecken um und übergab sich seinerseits. Na toll!

Es hatte ein bisschen gedauert, bis er sich wieder besser fühlte, allerdings hatte er das Gefühl, dass der kleinere noch mehr litt.

"Lass uns was gegen den Kater tun!", gab er nach eine Weile von sich und sie verließen das Hotel um irgendwo frühstücken zu gehen. Anschließend brachte er Chanwoo nach Hause und verabschiedete sich. Er musste schließlich in sein normales Leben zurück kehren.

Zu Hause angekommen, erhielt er einen giftigen Blick von seiner Schwägerin. Die wollte ihn schon seit einer gefühlten Ewigkeit rumkriegen, hatte aber nur das Glück bei seinem älteren Bruder gehabt und diesen dann auch geheiratet. Wenigstens einen reichen Burschen! Sie ging davon aus, dass Junsu eine Affäre mit irgend einer dahergelaufenen Frau hatte und schenkte ihm daher diesen Blick. Er ignorierte dies aber so gut es ging, war es ihm doch völlig egal, was sie dachte.

"wo kommst du denn her?", fragte sie schnippisch und extra laut, damit seine Mutter es auch mitbekam. Diese kam sofort hinzugeeilt und sah ihren Sohn an.

"Junsu, du siehst ja grauenvoll aus! Komm.. komm iss etwas! Deine liebe Schwägerin hat sogar Kimbab vorbereitet."

"Nein Danke, ich hab schon gegessen!", blökte er, bestieg die Stufen um in sein Zimmer zu gelangen und ließ die Frauen und ihr Geschwätz hinter sich.

In seinem Zimmer warf er sich auf das Bett und starrte an die Decke.

In 6 Wochen würde er ins Ausland gehen!

Chanwoo fühlte sich wie durchgekaut und wieder ausgespuckt, ja wie ein altes Kaugummi, welches man auf eine Parkbank geklebt hatte.

Nachdem er seinen Magen entleert hatte, fühlte er sich glatt noch schlechter, dennoch schaffte er es sich aufzuraffen und seinen Mund auszuspülen. Der Blick in den Spiegel verriet ihm danach, dass er auch genauso scheisse aussah, wie er sich fühlte. Unter seinen Augen waren Schatten und seine Lippen waren total trocken. Na toll!

Nach dem Duschen gingen sie gemeinsam Frühstücken, was wirklich gut tat. Er fühlte sich schon nicht mehr ganz so mies wie zuvor. Trotzdem trennte er sich nur ungern wieder von seinem Liebsten. Wo er wohl noch hin musste? Sie hatten nie so richtig viel Zeit miteinander, oder irrte er sich? War es normal für Paare, dass das alles so lief?

Seufzend fiel Chanwoo auf seine Couch. Obwohl es in seinem Alter nicht so üblich war, hatte er tatsächlich eine eigene Wohnung ganz für sich allein. Seine Familie war nunmal nicht so traditionell, kannten sie es doch aus den letzten Jahren auch nicht anders.
Es war zwar schön Zuahuse zu sein, jedoch auch irgendwie einsam. Viel lieber würde er hier bei sich Zuhause in Junsus Armen liegen. Chanwoo wusste kaum irgendwas mit sich anzufangen. Sein Kopf brummte und sein Magen schien auf hochtouren zu arbeiten, um das gegessene zu verdauen, damit der Alkohol wieder ausgeglichen werden konnte.

"Junsu... danke für den schönen Abend. Ich vermisse dich jetzt schon schrecklich! Wann können wir uns wieder sehen? Ich wünschte du wärst hier...ich liebe dich!" schrieb er nach einiger Überwindung schließlich an seinen Liebsten.

Er hatte ja keine Ahnung, dass das alles nurnoch für 6 Wochen gehen sollte. Chanwoo erhoffte sich ehrlich eine gemeinsame Zukunft mit seinem Freund, immerhin liebte er ihn über alles!

Junsu war in Gedanken verloren, als sein Handy vibrierte. Er nahm es an sich und las Chanwoos Nachricht. Er musste unverzüglich lächeln. Dennoch legte sich ein Hauch Wehmut über ihn.

Wie sollte er ihm das nur beibringen? Wann? Wann war der beste Zeitpunkt für so etwas? Liebte dieser Kerl ihn wirklich so sehr? Wieder lächelte er.

"Sowas schreibt man nicht einfach so!", antwortete er nur aber hing auch ein küssendes Emoji dahinter.

Er raffte sich dann wieder auf und verschwand für eine Weile im Bad. Die Dusche tat gut. Trotzdem gingen ihm Chanwoos Worte nicht aus dem Kopf. er liebte ihn? War das wirklich so? Was fühlte er selbst? Der Gedanke daran, ihn zurück zu lassen, war in der Tat unangenehmer, als er sich wohl eingestehen wollte. Aber was hatte er schon für eine Wahl?

Am nächsten Tag begab er sich in die Firma und ging seiner Tätigkeit nach. Erst spät am Abend kam er wieder nach Hause, so wie auch in den darauf folgenden Tagen. Erst Mittwoch abends hatte er Chanwoo geschrieben.

"Hey. Was machst du?"

"Das würde ich auch nicht einfach so schreiben ;)" schrieb Chanwoo zurück, doch auch wenn er diesen frechen Smiley angehängt hatte, lächelte er nicht. Seine Stimmung änderte sich schlagartig, hatte er sich doch eine etwas liebevollere Antwort erhofft.
Es tat unheimlich weh, dass er keine Antwort zu seiner Frage erhielt und auch nicht etwas in Richtung "Du fehlst mir auch" oder "ich liebe dich auch" kam.

Chanwoo biss sich auf die Lippe, legte sein Handy weg und versuchte dann einfach auf der Couch zu schlafen. Allerdings stellte sich das als schwerer heraus als erwartet, immerhin kreisten seine Gedanken und Gefühle wie wild in seinem Kopf herum.

Liebte Junsu ihn überhaupt? Wollte er nur den Sex? Trafen sie sich deshalb eigentlich nur im Hotel, obwohl Chanwoo eine komplett eigene Bude hatte?


Es verging eine gefühlte Ewigkeit, in der Junsu ihm nicht mehr schrieb, aber Chanwoo wagte auch nicht von sich aus zu schreiben. Sein ganzer Elan und seine Freude schien immer mehr zu verschwinden und es deprimierte ihn, dass Junsu anscheinend überhaupt kein Interesse an seinem Leben mehr zu haben schien.

Mittwoch abend jedoch bekam er eine Nachricht von ihm. Mit großen Hoffnungen öffnete er sie, las sie. Es war eine sehr kurze Nachricht, ganz ohne Informationen und auch nicht sonderlich Gefühlvoll...
Chanwoo senkte leicht den Kopf, seufzte jedoh vor Erleichterung, dass Junsu sich doch nocht gemeldet hatte.

"Hey. Ich esse gerade und schaue mir eine Serie an... und du?" schrieb er zurück.

"Meine Woche war bislang echt scheisse, wenn ich ehrlich bin. Ich könnte Ablenkung vertragen. Hast du Zeit?", schrieb er. Ohne sich Gedanken zu machen, wie das eventuell rüber kommen würde.
Denn in seinen Gedanken war es klar. Ihm ging es nicht gut und er wollte bei Chanwoo sein. Nur bei ihm hatte er das Gefühl, einfach er selbst sein zu können.

"Soll ich dich abholen? Willst du irgendwo hin?", schrieb er dann noch hinterher.

Er wollte bei Chanwoo sein. Seine leeren Akkus wieder aufladen, damit er sich dem Rest der Woche stellen konnte. Man hatte wirklich viel von ihm erwartet und bereitete ihn darauf vor, die Filiale im Ausland zu übernehmen. Er musste noch so viel lernen und so vieles bedenken. Er hatte das Gefühl, die Zeit lief ihm davon und er war sich sicher, dass er dieser Aufgabe einfach nicht gewachsen war. Aber es war die einzige Option die er hatte.

Er wollte jetzt aber nicht mehr weiter darüber nachdenken. Er wollte Chanwoo in seinen Armen haben.

Chanwoo starrte ungläubig auf sein Handy, Tränen stiegen ihm in die Augen.
Junsu brauchte also Ablenkung von der scheiß Woche? Das hieß dann wohl, dass er Chanwoo gerne kurz durchnehmen und sich dann wieder Tage lang nicht melden wollte!

Der blonde biss sich auf die Lippe, überlegte, was er antworten sollte. Er wollte Junsu sehen, wirklich! Aber es tat auch weh zu denken, dass es bloß der Sex war, der Junsu zu ihm trieb.

"Wieso kommst du nicht einfach zu mir nach Hause? Ich hab noch frisch gekochtes da und hab nicht wirklich Laune das Haus zu verlassen." schrieb er zurück, nachdem die zweite Nachricht gekommen war. Er hatte keine Wahl. Wenn er Junsu sehen und ihm nahe sein wollte, dann musste er wohl auch für eine kurze Nummer zur Ablenkung bereit sein, nicht wahr? Aber wenn es so war, dann wollte er dafür nicht auch noch wieder in ein Hotel oder sonst etwas.

Chanwoo war noch nie zuvor bei Junsu gewesen, er war - fälschlicher Weise - auch davon ausgegangen, dass der andere mit seiner Familie lebte. Er hatte sich diesbezüglich nie erkundigt und das Thema war eigentlich nicht aufgekommen. Jetzt also zu ihm eingeladen zu werden, war eine kleine Überraschung.

"Ist das wirklich okay? Schreib mir deine Adresse, ich fahr direkt los!", tippte er also und machte sich tatsächlich direkt auf den Weg.

Er stieg in den Wagen, wurde vorher nochmals von seiner Schwägerin aufgehalten, ging dann aber seines Weges.

Er hatte gesehen, dass es auf dem Weg einen Konditor gab und beschloss, ein Dessert für Chanwoo zu holen, wenn er schon so lieb war, ihm Essen anzubieten.

Er parkte vor dem Wohnhaus und klingelte dann.

Das kleine Schächtelchen mit den Törtchen hatte er hinter sich versteckt, bis er in der Wohnung war und es dann Chanwoo überreicht.

"Süsses für den Süßen!", lächelte er.

Tatsächlich freute er sich wirklich, Chanwoo wieder zu sehen.

"Natürlich! Meine Adresse ist..." schrieb er zurück, freute sich jedoch darüber, dass der andere gleich los wollte.
Für ihn war es nicht so ungewöhnlich allein zu wohnen und er dachte eigentlich auch, dass der andere es wüsste, aber woher sollte Junsu es wissen? Sie hatten nie darüber gesprochen und für gewöhnlich war es hier nicht normal allein zu wohnen.

Chanwoo ging nochmal schnell duschen, zog sich was frisches an und bereitete das Essen für Junsu nochmal vor, sodass es auch auf dem Teller wirklich lecker aussah.

Selbstverständlich ließ er Junsu auch gleich eintreten. "Wah!" entwisch es ihm, als ihm die kleine Schachtel überreicht wurde. "Mhh das duftet ja jetzt schon toll!" schwärmte er, zog ihn dann sachte an sich und hauchte ihm einen Kuss auf. "Danke!"

Da er einfach zu neugierig war, musste er einfach reinschauen, was genau es war, was er auch mit Begeisterung schließlich tat, ehe er Junsu in die Küche führte und ihm den Stuhl zurück zog. "Hier, setz dich und iss erstmal, ich hoffe es schmeckt!"

Da er selbst bereits gegessen hatte, packte er sich zumindest den Nachtisch auf einen kleinen Kuchenteller, so musste Junsu nicht allein essen und er konnte das süße Präsent gleich verspeisen.

Überrascht, dass er zur Begrüßung gleich einen Kuss bekam, sah er sich dann unbeholfen um. In der Küche angekommen gab er ebenfalls schwärmerisch vor, wie gut es hier roch.

"Hast du das gekocht?", fragte er begeistert und kostete auch sofort. Freudig grinste er seinen Gegenüber an.

"Lecker!"

Er aß und fragte dann endlich, was ihm auf der Zunge brannte.

"Wohnst du allein? Ich meine... wen dem so ist, warum sind wir nicht von Anfang an immer hier her gekommen? Dann hätten wir zusammen... kochen können oder so... also.. ich hätte dir zugesehen und gegessen, während du den Rest gemacht hättest!", er kicherte.

Gerade erstrahlte Chanwoo in einem ganz neuen Licht.

Er war so viel selbständiger als er! So viel erwachsener! Das war wirklich beeindruckend. Er hatte ihn eindeutig unterschätzt!

"Schmeckt dir denn das Törtchen?", hakte er sanft nach.

Chanwoo nickte stolz. "Ja, ich koch immer selbst." lächelte er.
Es freute ihn sichtbar, dass es seinem Liebsten schmeckte.

"Ich wohne schon lange allein... In Amerika hab ich auch schon eine eigene Wohnung gehabt, aber ich bin totzdem mit meiner Familie zurammen hierher zurück gekommen, hab mir aber auch hier dann von Anfang an eine eigene Wohnung genommen..." erklärte er kurz.
"Ich hab auch nicht verstanden, wieso wir nie hier her gekommen sind anstatt uns in den Hotels zu treffen.." gestand er noch.

Er kicherte ebenfalls. "Ich kanns dir beibringen! Außerdem können wir das ja ab jetzt so machen, die Zeit läuft uns ja nicht weg!" lächelte er hübsch.
Chanwoo hatte ja nicht die geringste Ahnung, wie sehr ihnen die Zeit weglief.

"Es schmeckt unheimlich lecker!" schwärmte er über das Törtchen. "Wenn du magst kannst du natürlich auch probieren! Oder ich lass dir was über?" schlug der Gastgeber vor.

Die Situation gerade war so idyllisch und schön, dass all der Kummer von zuvor völlig vergessen war. Chanwoo fühlte sich Junsu plötzlich viel näher und alles fühlte sich geborgen und liebevoll an. Ob es ab heute wohl immer so sein würde?

Da war es wieder, dieses hübsche Lächeln, das Chanwoo so besonders in Junsus Augen machte.

Dann stockte er aber. Zeit... nun ja... das war nun wirklich etwas, was sie nicht hatten.

Er versuchte es sich dies nicht anmerken zu lassen und freute sich, dass er das richtige Dessert für ihn ausgesucht hatte.

"Nein, iss du nur. Ist ja für dich!"

Nachdem er gegessen hatte, erkundigte er sich, ob er kurz duschen gehen durfte, da er ja gleich zu ihm gekommen war. Er grinste auch frech und erkundigte sich, ob der andere ihn nicht vielleicht sogar direkt begleiten wollen würde.

Etwas später befanden sie sich im Bett. Chanwoos Kopf auf Junsus Brust gebettet, streichelte dieser über den Arm des anderen, dann meinte er.

"Chanwoo, es... es gibt da etwas, was ich dir sagen muss und ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich dies tun sollte. Ich meine.... also.... du weisst ja, dass ich beruflich sehr an die Kandare genommen werde. Das, das liegt vor allem daran, weil meine Familie von mir erwartet, das ich mit in den Führungsstab aufsteige und... naja... eben tue, was ich tun soll...."

Er rang nach Worten.

"Ich werde eine Filiale übernehmen und naja... sie wird nicht hier in Korea sein!"

Weiter schaffte er es im Moment nicht. Es war so schon schwer gewesen, diese Worte aus sich zu zwingen. Aber je mehr Zeit er mit Chanwoo verbrächte, desto weniger konnte er sich mit dem Gedanken anfreunden, einfach zu gehen, ohne etwas zu sagen, auch wenn dies sein ursprünglicher Plan war.

Er blickte ihn vorsichtig an.

Natürlich erlaubte Chanwoo ihm zu duschen und auf die Bitte hin ging er dann auch tatsächlich mit ihm mit.

Der Abend war unfassbar schön und jetzt hier so auf Junsus Brust zu liegen und vor allem auch noch in seinem eigenen Bett war unbeschreiblich.
Chanwoo schloss die Augen, genoss einfach die Nähe und lauschte der Atmung, dem Herzschlag und schließlich auch den Worten des anderen.

Er musste ihm etwas sagen?? Hatte er vielleicht eine Frau? War er verheiratet und Chanwoo bloß eine Affaire, um seinen Durst nach Männern zu stillen?! Nein... es ging um die Arbeit...oder?
Er hörte weiter zu, spürte aber gleichzeitig, wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete. Chanwoos Augen weiteten sich, als er hörte, dass sein Liebster nicht in Korea bleiben würde. Augenblicklich setzte er sich auf, starrte seinen Freund ungläubig und mit Tränen in den Augen an.

"Was...?" brachte er erstmal nur hervor. Sein Liebster wollte wirklich einfach gehen? Ihn zurücklassen und tun, was seine Familie wollte...?
Sein Herz schien sich schmerzhaft zusammen zu ziehen und sein Magen begann sich langsam umzudrehen. Chanwoo bekam beinahe schon Panik. "Das heisst....du verlässt mich?" fragte er mit zittriger Stimme.

Er liebte Junsu, er liebte ihn wirklich sehr, aber tat dieser es denn genauso?

Shit! Junsu wusste nicht, mit welcher Reaktion er zu rechnen hatte, aber das entsetzte Gesicht und die glänzenden Augen, gepaart mit dieser zittrigen Stimme raubten ihm kurz den Atem. Er setzte sich dann auch auf und griff nach Chanwoos Hand.

"Chanwoo.. ich.. ich will das selbst nicht. Die Entscheidung wurde getroffen, noch bevor wir uns kennengelernt haben. Ich dachte nicht, dass sich das mit uns so entwickelt.. ich.. ich werde aber weggeschickt, ob ich will oder nicht."

Er atmete tief durch, traute sich aber nicht, den anderen anzusehen. Diese Situation war wirklich hart! Härter als er gedacht hatte.

Chanwoo zog seine Hand weg, stand auf.
"Und dann dachtest du dir, dass du dir für die Zeit noch ein Betthäschen anlachst, bis du verschwindest?!"
Die Tränen fanden nun ihren Weg über seine Wangen. "Du kannst mich nichtmal ansehen..." schluchzte er, verschwand daraufhin fluchtartig im Bad und schloss sich in diesem ein.

Schluchzend sank er zu Boden, wischte sich immer wieder mit zittrigen Händen die Tränen aus dem Gesicht und biss sich auf die Lippe.
Das bedeutete wohl, dass Junsu ihn von anfang an angelogen hatte. Er hatte was mit ihm angefangen, obwohl er wusste, dass er gehen müssen würde und er hatte ihm sein Herz gestohlen, nur um es zu zerquetschen!

Chanwoo weinte bitterlich. Er konnte garnicht fassen, dass Junsu ihn so hängen ließ! Was hatte er denn geglaubt, wie es sich entwickelte?! Hatte er denn garkeine Gefühle für den blonden?!

"Chanwoo! Chanwoo...", er folgte ihm zum Badezimmer und versuchte die Tür zu öffnen, aber sie war verriegelt.

Er hatte die Decke um seine Hüfte gewickelt und stand da, klopfte und sank dann auf die Knie, er drehte sich um und lehnte sich an die Wand.

"Es tut mir leid, Chanwoo....", meinte er dann leise, aber laut genug, dass der andere es sicher hören könnte.

"Zugegeben, am Anfang dachte ich, dass wir das beide so wollten... unkompliziert...Ich... ach! Ich wusste doch auch nicht, wie sich das entwickelt! Es war nie meine Absicht, dir weh zu tun, hörst du?"

Er rang mit den Worten. Die ganze Situation übermannte ihn auch.

"Chanwoo, bitte komm raus und lass uns darüber reden! Okay? Ich meine, ich bin extra her gekommen... weil ich die Zeit mit dir verbringen wollte... lass sie uns doch... lass sie uns doch irgendwie genießen!"

Wieso sprach er die Dinge immer anders aus, als er sie in seinem Kopf vorbereitet hatte? Was war das für ein bescheuertes Problem?

Er klopfte an die Tür.

"Komm raus. Chan-Chan!"